DE3812644A1 - Brennbare gegenstaende in blindhuelsenform - Google Patents
Brennbare gegenstaende in blindhuelsenformInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
- F42B5/18—Caseless ammunition; Cartridges having combustible cases
- F42B5/188—Manufacturing processes therefor
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet brennbarer
Gegenstände, die Nitrozellolose enthalten und in Munition,
insbesondere Artilleriemunition, verwendbar sind. Die
Erfindung betrifft genauer brennbare Gegenstände in
Blindhülsenform, wie insbesondere Brennstoffbuchsen.
Herkömmlich besteht eine Buchse für Munition aus einem
Gehäuse bzw. Hauptstück, das in Form eines zylindrischen
oder konischen Rohres vorliegt, und aus einem Boden oder
Sockel, Träger eines Zündsystems, der dann eines der Enden
des Gehäuses verschließt. Die so gebildete Buchse wird mit
einer Pulverladung gefüllt und wird sehr häufig zu einem
Geschoß bzw. einer Granate geformt oder gepreßt, um die
Munition zu bilden. Es gibt ebenso Waffensysteme, insbe
sondere Artilleriegeschütze und -kanonen, für die die
Munition durch ein Geschoß und eine nicht zu dem Geschoß
gefalzte, unabhängige Buchse gebildet ist. Das Geschoß und
die Buchse werden unabhängig voneinander in der Waffe
positioniert. Diese Munitionsart, bei der die Buchse vom
Geschoß unabhängig ist, weist den Vorteil auf, eine Ein
stellung der in der Buchse zu verwendenden Pulvermenge
gerade vor dem Schießen abhängig von den Erfordernissen an
Ort und Stelle zu gestatten. Derartige Buchsen sind durch
ein Gehäuse, das an einem seiner Enden durch einen Boden
verschlossen ist, durch eine im Inneren des Gehäuses ange
ordneten Pulverladung und durch einen Deckel gebildet, der
dann das andere Ende des Gehäuses verschließt. Sehr häufig
wird ebenso eine Einstell- bzw. Fixierscheibe vorgefunden,
die im Inneren des Gehäuses derart angeordnet ist, daß die
Pulverladung fixiert und jegliche Verschiebung von dieser
im Inneren des Gehäuses verhindert werden.
Bei klassischer Munition ist die Buchse, sei es, daß es
sich um eine zu einem Geschoß gefalzte Buchse oder um eine
von letzterem unabhängige Buchse handelt, aus einem
nichtbrennbaren Metallmaterial, im allgemeinen aus Messing,
gebildet. Eine derartige Buchse weist zwei Hauptnachteile
auf, die darin bestehen, daß einerseits ihr Herstellungs
preis hoch ist, insbesondere im Fall von Munition für
Waffen mit mittlerem und großem Kaliber, und daß sie
andererseits aufgrund ihrer Nichtbrennbarkeit nach dem
Schießen vollständig aus der Waffenkammer herausgezogen
werden muß, womit eine bestimmte Anzahl von Schwierig
keiten, insbesondere im Fall von Waffen mit großer
Schußfolge oder im Fall von mit hohem Druck schießenden
Waffen, verbunden ist.
Der Fachmann ist daher dazu veranlaßt worden, nach Munition
zu suchen, die eine vollständig brennbare Buchse aufweist,
die nicht mit den oben erwähnten Nachteilen behaftet ist
und die außerdem einen Energiezuwachs durch ihre Ver
brennung mit sich bringt.
Es sind verschiedene Lösungsversuche in diesem Gebiet
vorgeschlagen worden. So sind brennbare Buchsen vorge
schlagen worden, die durch einen mit Sprengstoff gefüllten
Schaum gebildet sind. Eine derartige Lösung ist beispiels
weise in der FR-PS 22 94 421 beschrieben. Nichtsdesto
weniger stellt diese Lösungsart eine delikate und gefähr
liche Ausführung aufgrund der Tatsache dar, daß sie auf
Explosivmittel zurückgreift und sich außerdem für Munition
mit großen Abmessungen schlecht eignet.
Der Fachmann hat sich daher zu Lösungen hin orientiert, bei
denen verbrennbare Faserstoffe wie Zellulose verlangt wird,
die von vornherein leichter verwendbar sind.
Allgemein, für eine vollkommen brennbare Buchse auf der
Grundlage von Faserstoffen reicht es nicht aus, daß diese
teerhaltige oder bituminöse organische (bzw. Kohlenwasser
stoff-) Fasern wie Zellulosefasern enthält, sondern es ist
festgestellt worden, daß wenigstens ein Teil dieser Fasern
nitriert sein muß, um eine vollständige und ausreichend
rasche Verbrennung sicherzustellen, die keine Spuren un
verbrannter Produkte in der Waffe zurückläßt.
Es sind bereits verschiedene Lösungen in bezug auf die
Ausführung von brennbaren Buchsen vorgeschlagen worden. So
ist vorgeschlagen worden, brennbare Hülsen ausgehend von
Textilfasern anzufertigen, indem Textilfasern fortgesetzt
nitriert werden, wobei die so nitrierten Fasern als Bänder
zusammengesetzt werden, die durch Wickeln um einen Kern
bzw. Dorn Hülsen mit nitrierten Fasern ergeben. Diese
Technik ist beispielsweise in der FR-PS 20 74 832 be
schrieben, aber sie stellt eine komplizierte und delikate
Realisierung dar, die das Interesse an der Großserien
herstellung kostengünstiger Brennstoffhülsen beträchtlich
begrenzt.
Es ist ebenfalls vorgeschlagen worden, Papierblätter bzw.
-bögen mit die Nitrozellulose enthaltendem Latex zu im
prägnieren und Brennstoffhülsen ausgehend von so impräg
nierten Papierbögen anzufertigen. Eine derartige Technik,
die beispielsweise in der FR-PS 15 52 875 beschrieben ist,
gestattet es jedoch nicht, vollständig homogene Hülsen zu
erhalten, da die Papierimprägnierung nicht vollständig
homogen erfolgt, und außerdem verbleiben bei der Ver
brennung solcher Hülsen Ascherückstände, wie bei den
Beispielen dieser Patentschrift beschrieben ist, und diese
Rückstände verschmutzen eine Waffe sehr rasch.
Es ist außerdem vorgeschlagen worden, brennbare Buchsen
durch Formen energetischer Zusammensetzungen herzustellen,
die die Nitrozellulose enthalten. So sehr diese bei
spielsweise in der FR-PS 22 40 258 und in der FR-PS 22 78
660, ebenfalls von der Anmelderin, beschriebene Technik in
bezug auf die technische Qualität der erhaltenen brennbaren
Buchsen zufriedenstellt, eignet sie sich für Großserien
fertigungen aufgrund der jeder Formtechnik zu eigenen
Beschränkungen schlecht, die auf der Festsetzung bzw. dem
Ruhen der Formen selbst anläßlich jeder Formoperation
beruhen.
Es ist ebenfalls versucht worden, brennbare Buchsen durch
Filzen einer wässrigen Suspension herzustellen, die die
Nitrozellulose in Mischung mit Zellulosefasern enthält.
Diese Technik ist beispielsweise in der FR-PS 22 34 113 der
Anmelderin beschrieben. Diese Technik liefert ausgezeich
nete Ergebnisse für die Herstellung von Buchsen, die für
Waffen mit großem Kaliber bestimmt sind und in relativ
geringen Mengen hergestellt werden müssen. Diese Technik
eignet sich indessen für die Großserienfertigung schlecht,
einerseits aufgrund der Abmessungen der zur Durchführung
erforderlichen Vorrichtungen selbst, zum anderen aufgrund
ihrer Beschränkungen in bezug auf den Herstellungsdurch
satz.
Um die Großserienfertigung von brennbaren Buchsen zu er
möglichen, ist versucht worden, die verschiedenen Be
standteilelemente der Buchse ausgehend von brennbarem
Papier herzustellen, das die Nitrozellulose enthält, indem
die Papiertechniken angewendet werden. So ist in der
FR-PS 24 85 182 und in der FR-PS 25 55 302 die Herstellung
von Gehäusen von brennbaren Buchsen durch Spiralwindung von
Bändern aus die Nitrozellulose enthaltendem, brennbarem
Papier beschrieben und in den französischen Patentan
meldungen 25 70 645 und 86 04 039 ist die Herstellung von
brennbaren Verschlußelementen und insbesondere brennbaren
Sockeln durch Pressen von Scheiben aus die Nitrozellulose
enthaltendem, brennbarem Papier beschrieben.
Diese Techniken ermöglichen so die Großserienfertigung der
verschiedenen brennbaren Elemente, die es durch Montage und
allgemein Zusammenbacken bzw. Kleben gestatten, die brenn
bare Buchse oder allgemeiner den brennbaren Gegenstand zu
bilden, der in der Form einer Blindhülse vorliegt.
Das einzige, bis zur Gegenwart noch nicht auf vollständig
zufriedenstellende Weise gelöste Problem besteht in der
mechanischen Festigkeit der Verbindungen zwischen den
verschiedenen Bestandteilelementen des brennbaren Gegen
standes. Der in bezug auf die allgemeine Form betrachtete
brennbare Gegenstand ist einerseits durch ein rohrförmiges
Element und andererseits durch ein Verschlußelement ge
bildet, das eine im wesentlichen zylindrische Wand umfaßt,
deren Außendurchmesser und Innendurchmesser derart sind,
daß sich eines der Elemente im anderen einfügen kann. Zur
Verstärkung der Festigkeit der Verbindung zwischen diesen
Elementen wird im allgemeinen ein Klebstoff verwendet. Im
Augenblick der Einfügung der verschiedenen Elemente inein
ander neigt dieser Klebstoff jedoch dazu, zurückgedrängt
bzw. -gestaut zu werden und außerdem lediglich eine Kleb
linie zwischen den beiden Elementen und keine richtige
Klebfläche sicherzustellen. In dem Fall, in dem das Ver
schlußelement im rohrförmigen Element eingefügt wird, neigt
das Verschlußelement außerdem dazu, sich zu verformen und
unter Einwirkung einer Ladung bzw. Belastung zu fließen,
und seine zylindrische Wand neigt dazu, sich von dem rohr
förmigen Element zu trennen, mit dem sie verbunden ist.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Verschlußelement
ein Sockel mit brennbarer Buchse ist, die für Artillerie
munition mit großem Kaliber bestimmt ist, was die An
bringung einer beträchtlichen Pulverladung in der Buchse
mit einbegreift.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht genau darin,
die oben erwähnten Nachteile zu beheben, indem durch Pa
piertechnik ausgehend von brennbarem, die Nitrozellulose
enthaltenden Papier erhaltene brennbare Elemente vorge
schlagen werden, die es gestatten, durch Montage brennbare
Gegenstände und inbesondere brennbare Buchsen zu erhalten,
die eine gute mechanische Festigkeit der Verbindungen
zwischen dem rohrförmigem Gehäuse und den Verschlußele
menten aufweisen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist bei einem
brennbaren Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weitergestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung betrifft somit brennbare Gegenstände in
Blindhülsenform, die jeweils mindestens aus einem
zylindrischen rohrförmigen Element und wenigstens einem
Verschlußelement bestehen, das eine im wesentlichen
zylindrische Wand umfaßt, wobei der Außendurchmesser und
der Innendurchmesser der Wand derart sind, daß sich eines
der Elemente im anderen in der Höhe ihrer zylindrischen
Teile einfügen kann, dadurch gekennzeichnet, daß das
einfügbare Element durch Formung von Bögen aus brennbarem,
die Nitrozellulose enthaltenden Papier erhalten wird, und
daß es an der Außenseite des einfügbaren Teils ein Hängen
bleib- bzw. Einhakrelief (Eingriffrelief) aufweist.
Das Eingriffrelief ist vorzugsweise durch Rillen oder Rip
pen gebildet.
Das Vorhandensein eines Eingriffreliefs auf der Außenfläche
des einfügbaren Teils eines der Elemente gestattet es
gleichzeitig, ein gutes Fest- bzw. Zurückhalten des Kleb
stoffs auf der gesamten Verbindungsfläche und einen guten
mechanischen Eingriff der Kontakflächen der beiden Elemente
sicherzustellen. Die Kontaktfläche des anderen Elementes,
nämlich die Innenfläche der Wand des Einfügelementes, die
sich im Kontakt mit dem Eingriffrelief der Außenfläche des
einfügbaren Elementes befindet, ist eben, ohne Relief. Es
werden so brennbare Gegenstände in Blindhülsenform und
insbesondere brennbare Buchsen erhalten, bei denen die
Verschlußelemente selbst unter der Einwirkung beträcht
licher Beanspruchungen und Spannungen nicht dazu neigen,
sich vom rohrförmigen Element zu trennen.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung mehr im einzelnen erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines brennbaren
Gegenstandes, bei der das einfügbare Element das
Verschlußelement ist,
Fig. 2 Eine schematische Darstellung eines brennbaren
Gegenstandes, bei dem das einfügbare Element das
rohrförmige Element ist,
Fig. 3 eine Längsschnittansicht einer brennbaren Buchse
gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform,
Fig. 4 eine Außenansicht des Gehäuses der in Fig. 3
dargestellten brennbaren Buchse,
Fig. 5 eine Längsschnittansicht einer brennbaren Buchse
gemäß einer in Fig. 1 dargestellten Ausführungs
form und
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab eine Außenansicht des
Sockels der in Fig. 5 dargestellten brennbaren
Buchse.
Die Erfindung betrifft somit brennbare Gegenstände wie
beispielsweise brennbare Buchsen in Blindhülsenform.
Erfindungsgemäße brennbare Gegenstände 1 sind schematisch
in Fig. 1 und 2 dargestellt. Ein erfindungsgemäßer brenn
barer Gegenstand besteht aus wenigstens einem zylindrischen
rohrförmigen Element 2 und wenigstens einem Verschluß
element 3, das eine im wesentlichen zylindrische Wand 4
umfaßt. Der Außendurchmesser und der Innendurchmesser der
Wand 4 des Verschlußelementes 3 sind derart, daß sich eines
der Elemente in das andere in Höhe von ihren zylindrischen
Teilen einfügen kann. Bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform kann sich das Verschlußelement 3 in das
rohrförmige Element 2 einfügen, wobei der einfügbare Teil
3 a des Elementes 3 in diesem Fall mit seiner zylindrischen
Wand 4 verschmilzt. Bei der in Fig. 2 dargestellten Aus
führungsform kann sich das rohrförmige Element 2 in dem
Zylinder einfügen, der durch die zylindrische Wand 4 des
Elementes 3 begrenzt ist, die somit einen einfügbaren Teil
2 a des Elementes 2 bestimmt.
Die Erfindung bezieht sich auf brennbare Gegenstände, die
für Waffenmunition bestimmt sind, und daher muß jedes Be
standteilelement des Gegenstandes naturgemäß brennbar sein.
Aus Gründen der Hämmerbarkeit oder Streckbarkeit und der
Plastizität bzw. Formbarkeit soll das einfügbare Element
gemäß einem ersten Merkmal der Erfindung obligatorisch
durch Formanordnung von Bögen aus brennbarem Papier er
halten werden, das die Nitrozellulose enthält. Wenn das
einfügbare Element wie in Fig. 2 dargestellt das rohr
förmige Element ist, geschieht die Formanordnung durch
Spiralbildung von Bändern aus brennbarem Papier, das die
Nitrozellulose enthält, wie in der FR-PS 24 85 182 und der
FR-PS 25 55 302 beschrieben ist. Wenn das einfügbare Ele
ment wie in Fig. 1 dargestellt das Verschlußelement ist,
erfolgt die Formanordnung durch Ziehen bzw. einen Zieh
vorgang von abgeschnittenen bzw. abgetrennten Scheiben in
Bögen aus brennbarem Papier, das die Nitrozellulose ent
hält, wie in den französischen Patentanmeldungen 25 70 645
und 86 04 039 beschrieben ist.
Die Herstellung von Bögen aus die Nitrozellulose ent
haltendem, brennbarem Papier, erfolgt ausgehend von einer
die Nitrozellulose enthaltenden wässrigen Suspension,
Fasern organischen, synthetischen, pflanzlichen oder mi
neralischen Ursprungs, einem Harz und ggf. einem Stabi
lisator wie Diphenylamin und Ladungen bzw. Füllungen wie
Talk, Wolframsäureanhydrid oder Titanoxid. Als Nitro
zellulose kann jegliche industrielle Nitrozellulose mit
einem Stickstoffanteil von weniger als 13,8% verwendet
werden, sobald der Stickstoffanteil des die Papiermaschine
verlassenden Papiers 12% nicht übersteigt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Stick
stoffgehalt verwendet, sowie der Stickstoffanteil des die
Papiermaschine verlassenden Papiers in der Nähe von 9%
liegt. Als Fasern organischen Ursprungs werden vorteilhaft
Zellulosefasern wie Kraftpapierfasern (Fasern von braunem
Hartpapier) verwendet, aber es können ebensogut die anderen
natürlichen oder regenerierten bzw. aus Altmaterial ge
wonnenen Zellulosefasern passen, einschließlich der Fasern
aus mechanischem Holzstoff oder Halbzellstoff oder noch der
Viskosen. Als Fasern synthetischen Ursprungs werden vor
teilhaft Polyesterfasern oder Acrylfasern verwendet. Als
Fasern pflanzlichen Ursprungs werden vorteilhaft Sisal
fasern verwendet und als Fasern mineralischen Ursprungs
werden vorteilhaft Glasfasern verwendet.
Das Vorhandensein eines Harzes ist unumgänglich, um den
Zusammenhalt bzw. die Bindekraft der Fasern untereinander
und die Stabilität des Papierbogens zu verbessern. Als Harz
kann bei der Erfindung jedes organische Harz verwendet
werden, das die Eigenschaft aufweist, auf den Nitro
zellulose- oder Zellulosefasern auszuflocken und einen
Durchlauf auf der Papiermaschine unterstützt. Bevorzugte
Harze sind Acrylharze, Vinylharze, Latexstoffe auf Basis
von Butadien wie Butadienstyrol- oder Butadienacrylonitril-
Latex. Es ist beobachtet worden, daß es erforderlich ist,
daß die gewichtsanalytische Harzmenge wenigstens 2% der
gewichtsanalytischen Menge der verwendeten Trockennitro
zellulose und -zellulose darstellt. Vorzugsweise wird eine
Menge in der Nähe von 5% verwendet. Die Gewichtsverhält
nisse von Nitrozellulose in bezug auf andere Fasern können
sich zwischen 80:10 und 10:80 und vorzugsweise zwischen
70:20 und 20:70 ändern. Was die Konzentration der Fest
stoffe in der wässrigen Suspension anbelangt, hängt diese
im wesentlichen von der verwendeten Papiermaschine, von
dem Konstrukteur angeratenen Gebrauchsnormen und von Spezi
fikationen des gesuchten Produktes ab. Bei Austritt aus der
Papiermaschine kann der erhaltene Bogen heiß oder kalt
kalandriert oder nicht kalandriert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden nicht nur die einfügbaren Elemente, sondern
sämtliche Elemente, die den brennbaren Gegenstand bilden,
durch Formanordnung bzw. Formung von Bögen aus brennbarem
Papier erhalten, das die Nitrozellulose enthält. Es handelt
sich jedoch nicht um eine obligatorische Bedingung zur
Ausführung der Erfindung und in bestimmten Fällen kann der
Fachmann es vorziehen, für die nicht einfügbaren Elemente
andere Darstellungs- oder Erzeugungstechniken zu verwenden,
wie z.B. das Filzen einer wässrigen Lösung aus Zellulose-,
Nitrozellulose- und Harzfasern, die Formung (das Inform
bringen) von nitrierten Fasern oder das Formen einer ener
getischen Zusammensetzung, wie dies weiter oben beim Stand
der Technik dargelegt worden ist.
Gemäß einem zweiten Merkmal der Erfindung enthält das
einfügbare Element auf der Außenfläche des einfügbaren
Teils 2 a oder 3 a ein Eingriffrelief. Dieses Eingriffrelief
ist vorzugsweise aus Rillen oder Rippen gebildet. Vor
teilhaft werden Rillen verwendet, wenn das einfügbare
Element das rohrförmige Element ist, und Rippen verwendet,
wenn das einfügbare Element das Verschlußelement ist.
In Fig. 3 und 4 ist eine brennbare Buchse dargestellt, bei
der das Buchsengehäuse 5 das rohrförmige Element bildet,
das in einem das Verschlußelement bildenden brennbaren
Sockel 6 eingefügt ist. Der Sockel 6 weist eine im wesent
lichen zylindrische Wand 7 auf, die das Buchsengehäuse 5
aufnimmt. Das Buchsengehäuse 5 ist ein zylindrisches Ge
häuse, dessen einfügbarer Teil 5 a durch eine Fase 9 abge
schlossen ist. Über die gesamte Länge des zylindrischen
Abschnittes des einfügbaren Teils 5 a des Buchsengehäuses 5
sind Rillen geformt bzw. ausgearbeitet worden, die vor
zugsweise in bezug auf die Achse des Buchsengehäuses 5
geneigt sind. Ein erstes durch die Verwendung der Papier
techniken dargestelltes Interesse beruht in der Tatsache,
daß das durch diese Techniken erhaltene Material hämmerbar
bzw. streckbar, d.h. geschmeidig, ist. Es können somit
durch Spiralbildung von Bändern aus die Nitrozellulose
enthaltendem brennbarem Papier, zylindrische Buchsenkörper
5 in Großserie gefertigt werden und diese Buchsengehäuse
anschließend durch Gesenkformen oder Pressen so formgebend
bearbeitet werden, daß sie eine Fase und Nuten aufweisen,
wobei ein Kalibrierwerkzeug zu Hilfe genommen wird, um
fassend Backen in Form von kegelstumpfförmigen Sektoren
oder Bogenstücken, die zur Formgebung der Rillen 8 be
stimmte Dorne, Stangen, Eindringkörper oder dergleichen
tragen.
Die Rillen 8 werden somit durch Gesenkformen oder Pressen
ohne Fortnahme von Material erhalten. Die Rillen können zur
Drehachse des Buchsenkörpers 5 parallel oder zu dieser
Achse geneigt sein. In letzterem Fall können die Rillen
unterschiedliche Neigungen aufweisen und ein gekreuztes
Rillennetz bilden.
Wenn der Buchsenkörper 5 so vorbereitet worden ist, wird
Klebstoff entweder auf den zylindrischen Abschnitt des
einfügbaren Teils 5 a des Buchsenkörpers oder gemäß einer
bevorzugten Variante der Erfindung auf die Innenfläche der
ebenen Wand 7 des Sockels 6 aufgestrichen. Der Buchsen
körper 5 wird nun in den Sockel 6 eingeführt. Die Rillen 8
wirken im Augenblick der Einführung in den Sockel als
Klebstoffbehälter bzw. -speicher und stellen so ein wirk
sames Kleben auf der Oberfläche 5 a sicher, wobei ein Ent
leeren bzw. Zurückdrücken des Klebstoffs zum Boden hin
vermieden wird. Für die erfindungsgemäßen Zwecke soll die
durch den Satz von Nuten 8 dargestellte Gesamtfläche
zwischen 20% und 25% der Oberfläche des einfügbaren Teils
5 a des Buchsenkörpers 5 bilden.
Ein zweites durch die Anwendung der Papiertechniken dar
gestelltes Interesse beruht in der Tatsache, daß das
erhaltene Material nicht nur hämmerbar und dergleichen ist,
sondern außerdem etwas plastisch ist. Es ist somit gerade
vor der Einführung des Buchsenkörpers 5 möglich, an dessen
einfügbarem Teil 5 a eine leichte Querschnittsverminderung
bzw. Einschnürung einzupressen, die das Einführen er
leichtert, indem die Risiken des Zerreißens der Wand 7 des
Sockels vermieden werden, und nach Wiedereinnehmen der
Ausgangsform durch den einfügbaren Teil 5 a ein ausgezeich
netes Haftenbleiben an der Außenfläche des einfügbaren
Teils 5 a gegen die Innenfläche der Wand 7 des Sockels 6
sicherzustellen.
In Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform von
brennbaren Buchsen gemäß der Erfindung dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform bildet der Sockel 11 das Verschluß
element, das im durch den Buchsenkörper 10 gebildeten
rohrförmigen Element einfügbar ist. Der Sockel 11 trägt auf
der Außenfläche seiner zylindrischen Wand 12 Rippen 13. Die
Rippen 13 sind vorteilhaft Umfangsrippen, die in zur
Sockelachse 11 senkrechten Ebenen angeordnet sind. Es ist
möglich, einen solchen Sockel direkt durch Ziehvorgang bzw.
Ziehen von Scheiben aus brennbarem Papier in einer die
entsprechende Form aufweisenden Matrize bzw. Gesenk mittels
eines nachgiebigen, flexiblen, deformierbaren Form- bzw.
Eindringkörpers zu erhalten, wie in der französischen
Patentanmeldung 86 04 039 beschrieben ist. Hierbei wird das
Einführen des Sockels 11 in den Buchsenkörper 10 noch durch
die durch die Wand 12 des Sockels 11 dargestellte Elasti
zität erleichtert. Die kombinierte Wirkung der Wiederein
nahme der Ausgangsform der Wand 12 nach Einführen und des
durch die Rippen 13 sichergestellten Verankerungseffekts
stellt ein perfektes Haftenbleiben der Außenfläche der Wand
12 des Sockels 11 gegen die ebene Innenfläche des Buch
senkörpers 10 sicher. Dieser Verankerungseffekt ist be
sonders wirksam, wenn die Rippen 13, wie in Fig. 6 dar
gestellt, einen Querschnitt mit dreieckförmigem Verlauf
aufweisen. Dieses Haftenbleiben kann noch durch das
Vorhandensein von Klebstoff verbessert sein, der zwischen
den Rippen 13 angeordnet ist. Selbst im Fall einer
beträchtlichen Beanspruchung, die sich aus dem Vorhanden
sein einer großen Pulverladung ergibt, sind übrigens das
Kriechen bzw. plastische Fließen und Verschieben bzw.
Ablösen des Sockels 11 durch das Vorhandensein der Rippen
13 unmöglich gemacht.
Gemäß der in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist
eine brennbare Buchse für Munition mit Kaliber 155 mm her
gestellt worden.
Der Buchsenkörper 5 ist durch Spiralbildung von Bändern aus
brennbarem, die Nitrozellulose enthaltenem Papier erhalten
worden, der Sockel 6 durch Filzen einer wässrigen
Suspension von Zellulose-, Nitrozellulose- und Harzfasern.
Der einfügbare Teil 5 a bildet dann die Seitenfläche eines
Zylinders mit Außendurchmesser 163,8 mm und Höhe 15 mm.
Nach Gesenkformen oder Pressen weist dieser Teil 5 a dann
die folgenden Merkmale auf:
- a) eine Fase 9 von 2,81×1,6 mm
- b) 40 Rillen 8, die auf dem zylindrischen Abschnitt des Teils 5 a verteilt sind. Diese Rillen sind schraubenförmig angeordnet und um 30° in bezug auf die Achse des Buchsenkörpers 5 geneigt. Diese Rillen stellen jeweils ein verfügbares Innenvolumen von etwa 35 mm3 und eine Gesamtklebfläche von 18 cm2 dar.
Für das Einführen des Buchsenkörpers 5 in den Sockel 6 ist
eine vorübergehende Querschnittsverminderung des ein
fügbaren Teils 5 a durch Kompression hervorgerufen worden
derart, daß ein Spiel von 0,3 mm im Augenblick der Montage
sichergestellt ist.
Der so gebildete Zusammenbau stellt somit einen erhöhten
mechanischen Widerstand dar, da anläßlich von Trenntests
das Brechen oder Zerreißen des Bodens des Sockels 6, nicht
jedoch das Zerreißen der Gehäuseverbindung von Buchse-
Sockel festgestellt wird.
Zusammengefaßt: Die Erfindung betrifft brennbare Gegen
stände in Blindhülsenform für Artilleriemunition. Die
erfindungsgemäßen Gegenständen werden durch Formanordnung
von Bögen aus brennbarem Papier erhalten, die die Nitro
zellulose enthalten, und bestehen aus wenigstens einem
zylindrischen rohrförmigen Element 5 und einem Verschluß
element 6, wobei das einfügbare Element auf seiner Außen
fläche des einfügbaren Teils Rillen oder Rippen trägt. Wenn
das einfügbare Element das rohrförmige Element 5 ist, trägt
dies vorzugsweise auf seinem einfügbaren Teil Rillen 8, die
in bezug auf die Achse des rohrförmigen Elementes geneigt
sind.
Claims (8)
1. Brennbarer Gegenstand (1) in Blindhülsenform, bestehend
aus wenigstens einem zylindrischen rohrförmigen Element (2)
und wenigstens einem Verschlußelement (3), das eine im we
sentlichen zylindrische Wand (4) umfaßt, wobei der Außen
durchmesser und der Innendurchmesser der Wand derart sind,
daß sich eines der Elemente in das andere in Höhe ihrer
zylindrischen Teile einfügen kann, dadurch gekenn
zeichnet, daß das einfügbare Element durch Form
anordnung von Bögen aus die Nitrozellulose enthaltendem
brennbarem Papier erhalten wird, daß es auf der Außenfläche
des einfügbaren Teils (2 a, 3 a) ein Eingriffrelief trägt und
daß die Innenfläche der Wand (7) des sich einfügenden an
deren Elementes in Kontakt mit dem Eingriffrelief eben ist.
2. Brennbarer Gegenstand nach Anspruch 1 , dadurch ge
kennzeichnet, daß das Eingriffrelief durch
Rillen oder Rippen gebildet ist.
3. Brennbarer Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das einfügbare Element
das rohrförmige Element (5) ist.
4. Brennbarer Gegenstand nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Eingriffrelief durch
Rillen (8) gebildet ist, die in bezug auf die Achse des
rohrförmigen Elementes (5) geneigt sind.
5. Brennbarer Gegenstand nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die geneigten
Rillen (8) ein Kreuznetz bilden.
6. Brennbarer Gegenstand nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch den
Satz von Rillen (8) dargestellte Gesamtfläche zwischen 20%
und 25% der Fläche des einfügbaren Teils (5 a) des rohr
förmigen Elementes (5) darstellt.
7. Brennbarer Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das einfügbare Element
das Verschlußelement (11) ist.
8. Brennbarer Gegenstand nach Anspruch 2 oder 2 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Eingriff
relief durch Umfangsrippen (13) gebildet ist, die in Ebenen
senkrecht zur Achse der zylindrischen Wand (12) des Ver
schlußelementes (11) liegen.
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