DE102007033832A1 - Munition mit einer aus mehreren Teilladungen bestehenden Treibladung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Artillerie- oder Panzermunition mit einer aus mehreren Teilladungen bestehenden Gesamttreibladung (7) und einer Hülse (2), in dessen aus Metall bestehenden Hülsenboden (3) ein Treibladungsanzünder (8) eingesetzt ist. Um eine Munition zu erhalten, die eine kostengünstig herstellbare Hülse (2) umfasst und deren Gesamttreibladung (7) auf einfache Weise modular zusammensetzbar ist, schlägt die Erfindung vor, die Gesamttreibladung (7) aus mehreren hintereinander angeordneten Treibladungsmodulen (4-6) zusammenzusetzen und die Länge der Treibladungshülse (2) derart zu wählen, dass lediglich das dem Hülsenboden (3) zugewandte erste Treibladungsmodul (4) von der Treibladungshülse (2) aufgenommen und mit dieser verbunden wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Artillerie- sowie Panzermunition mit einer aus mehreren Teilladungen bestehenden Treibladung und einer Treibladungshülse, in dessen aus Metall bestehenden Hülsenboden ein Treibladungsanzünder eingesetzt ist.
- Artillerieladungen können als einzelne oder zusammengefügt als mehrteilige Ladungskomponenten der Rohrwaffe zugeführt werden. Derartig zerlegbare Patronenmunitionen (Aufsteckmunitionen) setzt sich aus einer Treibladungshülse mit Treibladungsanzünder zusammen, wobei mehrere in Treibladungsbeuteln verpackte Teilladungen um den Treibladungsanzünder herum innerhalb der relativ langen Treibladungshülse angeordnet sind.
- Bei Artillerieladungen, deren Treibladungshülse aus einem verbrennbaren Material hergestellt wird, wird der mehrteilige Aufbau bzw. die gewünschte Ladungsmenge durch Zusammenschieben und Verdrehen von Einzelladungen bzw. Teilhülsen hergestellt.
- Aus der
DE 100 31 588 C2 ist eine mehrteilige Munition mit einer verbrennbaren Treibladungshülse bekannt, bei der die Teilhülsen an ihren einander zugewandten Stirnseiten mit Verbindungsteilen eines Bajonettverschlusses versehen sind. - Weitere Treibladungshülsen dieser Art sind u. a. der
US 3,504,628 , derDE 37 37 704 C2 und derUS 5,493,973A entnehmbar. - Eine weitere mehrteilige Munition offenbart die
DE 695 00 620 T2 (EP 0 752 090 B1 ). Die hierin beschriebene Schubpassungs-Verbindungseinrichtung besteht aus wenigstens einem Paar von Verbindungselementen, wovon jedes ein erstes Verbindungselement mit einer ersten Hülse und ein zweites Verbindungselement, das einen axialen Vorsprung enthält, besitzt. Dieser Vorsprung gelangt zur Schaffung der Schubpassverbindung mit der ersten Hülse in komplementären Eingriff durch Zusammenschieben. - Die
DE 197 49 486 A1 realisiert die Verbindung von Rohrabschnitten verbrennbarer Treibladungshülsen über eine nicht lösbare Schnappverbindung der Abschnitte. In Axialrichtung im Bereich der Verbindung besitzen die Rohrabschnitte vier Längsschnitte, die jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. - Aus der
EP 0 534 048 A1 ist bekannt, bei getrennt zu ladender Munition eine hülsenlose Treibladung zu verwenden, die aus mehreren gleichen Treibladungsmodulen besteht, wobei benachbarte Treibladungsmodule lösbar miteinander verbindbar sind. Um eine kostengünstige und Raum sparende Verbindung zwischen den Treibladungsmodulen zu schaffen, wird hierbei eine auf der Außenseite eines jeden Treibladungsmoduls verschiebbare Hülse verwendet. Wird die Hülse des ersten Moduls nach unten verschoben, werden auch die anderen Hülsen mitgenommen. - Mit der
WO 2006/131193A1 - Verbrennbare Treibladungshülsen weisen trotz ihrer vielen Vorteile gegenüber Treibladungshülsen aus Metall einen gravierenden Nachteil auf. Bei der Verwendung von metallischen Treibladungshülsen erfolgt beim Abschuss der entsprechenden Munition verschlussseitig eine Hülsenliderung, d. h. die Treibladungsgase pressen die Wände der Treibladungshülse gegen die Ladungsraumwände und bewirken so eine nahezu vollständig und sichere Abdichtung des verschlussseitigen Ladungsraumes gegen die Treibladungsgase. Aufgrund des Fehlens einer Hülsenliderung bei verbrennbaren Treibladungshülsen, ist verschlussseitig zusätzlich ein Liderungsring zur Abdichtung des Verschlusses gegen Treibladungsgase erforderlich, der jedoch relativ häufig ersetzt werden muss.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Munition anzugeben, die einerseits eine kostengünstig herstellbare Treibladungshülse umfasst und andererseits eine Hülsenlide rung bei Schussabgabe sicherstellt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, eine Kombination des Prinzips modularer Treibladungen mit dem Prinzip eines Hülsenbodens (eine Komponente der Panzermunition) vorzusehen, so dass eine Treibladung mit Hülsenboden geschaffen wird, bei welcher die Liderung wie bekannt durch ein Metallteil hergestellt wird, die Treibladung aber modular aufgebaut werden kann. Die Treibladung wird, wie bei getrennt zu ladender Munition, aus mehreren hintereinander angeordneten Treibladungsmodulen zusammengesetzt und die Länge der Treibladungshülse derart gewählt, dass lediglich das dem Hülsenboden zugewandte erste Treibladungsmodul von der Treibladungshülse aufgenommen und mit dieser verbunden wird.
- Vorzugsweise sind die einzelnen Treibladungsmodule identisch aufgebaut, so dass eine separate Lagerhaltung unterschiedlicher Treibladungsmodule entfallen kann.
- Die Verbindung der einzelnen Treibladungsmodule miteinander sowie des ersten Treibladungsmoduls mit der Treibladungshülse kann vorzugsweise durch Steckverbindungen erfolgen.
- Durch die Verwendung von Steckverbindungen ist beim Laden der Munition eine visuelle Begutachtung der Gesamttreibladung auf einfache Weise möglich. Selbst bei Dunkelheit lässt sich die Länge der Gesamttreibladung aufgrund der durch Abtasten deutlich feststellbaren Rasterung der Außengeometrie auf einfache Weise überprüfen.
- Vorzugsweise weist jedes Treibladungsmodul eine sich entlang der mittleren Längsachse des Treibladungsmoduls erstreckende Anzünd- und Übertragungsladung auf, die gewährleistet, dass die Anzündenergie des Treibladungsanzünders an das nächste Treibladungsmodul weitergegeben und das Treibladungspulver sicher angezündet wird.
- Allerdings ist es bei entsprechender Auslegung des in den Hülsenboden eingesetzten Treibladungsanzünders auch möglich, die Treibladungsmodule lediglich mit einer zentralen Durchzündöffnung zu versehen, wie dieses beispielsweise in der
EP 0 534 048 A1 vorgeschlagen wird. - Die Treibladungsbehälter der Treibladungsmodule bestehen vorzugsweise aus einem verbrennbaren Material und bilden somit eine stabile Einheit, die beim Schuss vollständig und rückstandsfrei verbrennt. Außerdem können die Treibladungsbehälter mit einem Anstrich aus einem Aluminium-Lack versehen werden, so dass der jeweilige Treibladungsbehälter und das darin befindliche Treibladungspulver vor Umwelteinflüssen geschützt werden.
- Mit der vorgeschlagenen Dichtung können somit Gasdruckbereiche von bis ca. 4500 bar (Artilleriemunition) als auch bis 6000–7000 bar (Panzermunition) auf einfache Art und Weise abgedichtet werden.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
- In der Figur ist mit
1 das Antriebsteil einer zerlegbaren Munition (Artillerie- oder Panzermunition) bezeichnet, das üblicherweise vorderseitig mit einem nicht dargestellten Geschoßteil, beispielsweise mittels einer Steckverbindung, verbunden wird (Aufsteckmunition). - Das Antriebsteil
1 umfasst heckseitig eine relativ kurze Hülse2 mit Hülsenboden3 und eine aus drei identischen Treibladungsmodulen4 –6 bestehende Gesamttreibladung7 . Der Hülsenboden3 dient zur Liderung beim Schuss sowie zur Aufnahme eines Treibladungsanzünders8 . Ferner ist das dem Hülsenboden3 benachbarte erste Treibladungsmodul4 mit dem Hülsenboden3 mittels einer Steckverbindung verbunden. - Die einzelnen Treibladungsmodule
4 –6 bestehen jeweils aus einem zylinderförmig ausgebildeten Treibladungsbehälter9 aus einem verbrennbaren Material, in dem sich das Treibladungspulver10 befindet. Sie weisen einseitig angeordnete hülsenförmige Verlängerungen11 auf, in die das jeweils nächste Treibladungsmodul gesteckt werden kann. Dabei ergibt sich eine Rasterung der Außengeometrie der Gesamttreibladung7 , die eine gute Möglichkeit zur Kontrolle der Anzahl der verwendeten Treibladungsmodule und damit der Menge des verwendeten Treibladungspulvers ergibt. - Jedes Treibladungsmodul
4 –6 besitzt außerdem eine Übertragungs- und Anzündladung12 , die gewährleistet, dass die Anzündenergie des Treibladungsanzünders8 an das nächste Treibladungsmodul4 –6 weitergegeben und das Treibladungspulver10 sicher angezündet wird. - Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann beispielsweise die Verbindung der einzelnen Treibladungsmodule sowie das erste Treibladungsmodul mit der Treibladungshülse statt über eine Steckverbindung auch über eine Schraub- oder Bajonettverschlussverbindung oder dergleichen erfolgen. Es kann auch vorgesehen sein, dass bei entsprechender Auslegung des Treibladungsanzünders
8 die Übertragungs- und Anzündladungen12 der Treibladungsmodule entfallen und lediglich axiale Durchzündöffnungen realisiert werden. -
- 1
- Antriebsteil
- 2
- Hülse
- 3
- Hülsenboden
- 4–6
- Treibladungsmodule
- 7
- Gesamttreibladung
- 8
- Treibladungsanzünder
- 9
- Treibladungsbehälter
- 10
- Treibladungspulver
- 11
- hülsenförmige Verlängerung
- 12
- Übertragungs- und Anzündladung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10031588 C2 [0004]
- - US 3504628 [0005]
- - DE 3737704 C2 [0005]
- - US 5493973 A [0005]
- - DE 69500620 T2 [0006]
- - EP 0752090 B1 [0006]
- - DE 19749486 A1 [0007]
- - EP 0534048 A1 [0008, 0018]
- - WO 2006/131193 A1 [0009]
Claims (7)
- Munition mit einer aus mehreren Teilladungen bestehenden Gesamttreibladung (
7 ) und einer Hülse (2 ), in dessen aus Metall bestehenden Hülsenboden (3 ) ein Treibladungsanzünder (8 ) eingesetzt ist, wobei die einzelnen Teilladungen jeweils in einem zylinderförmig ausgebildeten Treibladungsbehälter (9 ) angeordnet sind und zusammen mit diesem ein Treibladungsmodul (4 –6 ) bilden, welches mit einem benachbarten Treibladungsmodul (4 –6 ) lösbar verbindbar ist, und dass die axiale Länge der Hülse (2 ) derart gewählt ist, dass die Hülse (2 ) nur das dem Hülsenboden (3 ) benachbarte Treibladungsmodul (4 ) aufnimmt. - Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Treibladungsmodule (
4 –6 ) identisch aufgebaut sind. - Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibladungsmodule (
4 –6 ) durch zusammenstecken miteinander verbindbar sind. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Treibladungsmodul (
4 –6 ) eine sich entlang der mittleren Längsachse des Treibladungsmoduls erstreckende Anzünd- und Übertragungsladung (12 ) umfasst. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen der Hülse (
2 ) und dem Hülsenboden (2 ) benachbarten Treibladungsmodul (4 ) über eine Steckverbindung, eine Schraub- oder Bajonettverschlussverbindung oder dergleichen geschaffen wird. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibladungsbehälter (
9 ) der Treibladungsmodule (4 –6 ) aus einem verbrennbaren Material bestehen. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Artillerie- oder Panzermunition handelt.
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