DE19742147C2 - Verfahren zum Einstellen und Einhalten des Abstandes zwischen einer Druckoberfläche und einem Druckkopf und Druckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Einstellen und Einhalten des Abstandes zwischen einer Druckoberfläche und einem Druckkopf und Druckvorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen und
Einhalten des Abstandes zwischen der zu bedruckenden
Oberfläche eines Druckträgers, der an einem Druckwiderla
ger anliegt, und einem parallel zu diesem bewegbaren
Druckkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In EDV-Druckern und insbesondere Belegdruckern, die Pa
piere unterschiedlicher Dicke wie z. B. Einfachbelege,
mehrlagige durchschreibende Belege oder Sparbücher verar
beiten müssen, wird als Druckprinzip häufig das berühren
de DOT-Matrix-Druckverfahren eingesetzt. Um ein für alle
Druckträger gleichbleibend gutes Schriftbild gewährlei
sten zu können, muß der Abstand zwischen der Druckträger
oberfläche und dem Druckkopf konstant gehalten werden.
Dieses wird z. B. dadurch erreicht, daß am Druckkopf oder
an dem ihn haltenden Träger eine Taltrolle angebracht
ist, die mit einer bestimmten Kraft gegen den Druckträger
gedrückt wird. Positioniert man den Druckkopf in einer
festen räumlichen Relation zur Tastrolle, so ist damit
auch der Abstand des Druckkopfes zur Druckträgerober
fläche fixiert.
Trifft während der Verfahrbewegung des Druckkopfes ent
lang dem Druckwiderlager die Tastrolle auf eine Störkante
(Papierrand, Falzbereich von Sparbüchern und derglei
chen), führt dies kurzzeitig zu einer von der Höhe der
Störkante und von der Verfahrgeschwindigkeit abhängigen
Vergrößerung des Abstandes des Druckkopfes von der Druck
trägeroberfläche. Da der Träger mit dem Druckkopf, der
Tastrolle und der Andruckfeder ein schwingfähiges System
bilden, werden durch das Überfahren von Störkanten in
diesem System Schwingungen angeregt, die sich im Druck
bild sichtbar wiederfinden.
In der US 5 172 987 und der JP 08-25750 A1 sind deshalb
bereits Druckvorrichtungen vorgeschlagen worden, deren
Druckkopf mit einem zur Anlage an dem Druckwiderlager
oder der Druckträgeroberfläche bestimmten Tastelement
verbunden ist, bei denen während eines Leerdurchganges
des Druckkopfes parallel zum Druckwiderlager über den
eingelegten Druckträger hinweg Änderungen des Abstandes
der Druckträgeroberfläche von dem Druckwiderlager nach
ihrer Lage innerhalb des Stellweges des Druckkopfes und
nach ihrer Größe bestimmt werden. Während eines folgenden
Druckdurchganges von der Abstand zwischen dem Druckkopf
und der Druckträgeroberfläche dem entsprechend geregelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem sich unab
hängig von der Art des Druckträgers bei, hoher Drucklei
stung ein störungsfreies Druckbild ergibt; ferner soll eine
Druckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Stellgeschwindigkeit des Druckkopfes für einen Druck
durchgang in Abhängigkeit von Lage und Größe oder auch
zusätzlich des Gradienten der ermittelten Abstands
änderungen gesteuert wird, derart, daß bei im wesentli
chen störungsfreiem Druckbild eine maximale Stell
geschwindigkeit erreicht wird; die dabei zur Anwendung kommende
Druckvorrichtung ist im Patentanspruch 5 angegeben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also Störkan
ten erfaßt. Durch Absenken der Geschwindigkeit in diesem
Bereich kann erreicht werden, daß der Druckkopf nicht
durch das Anstoßen an der Störkante vom Druckwiderlager
weggeschleudert wird, sondern in Kontakt mit der Druck
trägeroberfläche bleibt. Zwischen den Störkanten kann der
Druckkopf aber mit voller Geschwindigkeit bewegt werden,
so daß sich auch bei einem guten Druckbild eine hohe
Druckleistung ergibt. Gleichzeitig kann die Kraft, mit
der der Druckkopf gegen das Widerlager gedrückt wird,
verringert werden, so daß die Tastrolle keine Spuren auf
dem Druckträger hinterläßt. Die Druckeinrichtung muß
nicht von Hand auf die unterschiedlichen Druckträger ein
gestellt werden. Verändert sich die Position einer Stör
kante über die Papierlänge hinweg, kann dies ebenfalls
erfaßt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die infolge einer erfaßten Abstandsänderung erforderliche
Änderung der aktuellen Druckkopfgeschwindigkeit an Hand
eines vorgegebenen funktionellen Zusammenhangs zwischen
der Größe und eventuell dem Gradienten einer Abstandsän
derung einerseits und der Druckkopfgeschwindigkeit ande
rerseits ermittelt. Das nach dem Leerdurchgang ermittelte
Geschwindigkeitsprofil des Druckkopfes über dem Stellweg
kann abgespeichert werden, so daß es für jede zu drucken
de Zeile zur Verfügung steht.
Vorzugsweise wird der Abstand der Druckträgeroberfläche
vom Druckwiderlager durch eine berührungsfrei arbeitende
Sensoranordnung ermittelt. Die Abstandserfassung kann da
bei durch kapazitive, induktive, optische oder magneti
sche Sensoren erfolgen.
Zur Ermittlung der optimalen Druckkopfgeschwindigkeit in
Abhängigkeit der Lage und Größe von Störkanten und daraus
resultierenden Abstandsänderungen ist eine Steuervorrich
tung mit einer Recheneinrichtung vorgesehen, die unter
Berücksichtigung eines vorgegebenen funktionellen Zusam
menhangs zwischen der Größe und eventuell dem Gradienten
einer Abstandsänderung einerseits und der Druckkopfge
schwindigkeit andererseits und in Abhängigkeit der Größe
und Lage von Abstandsänderungen entlang dem Stellweg des
Druckkopfes ein Geschwindigkeitsprofil für die Druckkopf
bewegung ermittelt. Vorzugsweise ist der vorgegebene
funktionelle Zusammenhang zwischen der Abstandsänderung
und der Druckkopfgeschwindigkeit in einem Speicher der
Steuervorrichtung gespeichert. Der Ort des Druckkopfes
ist zu jedem Zeitpunkt bekannt.
Die Sensorcharakteristik kann von Sensor zu Sensor und
darüber hinaus während der Lebenszeit des Sensors sich
ändern. Um die Sensoranordnung bei Bedarf eichen zu kön
nen, ist erfindungsgemäß außerhalb des zur Artlage des
Druckträgers bestimmten Bereiches an dem Druckwiderlager
im Tastweg des Tastelementes mindestens eine Eichschwelle
zum Eichen der Sensoranordnung vorgesehen. Die Eich
schwelle bewirkt eine definierte Abstandsänderung, die
mit dem Meßergebnis der Sensoranordnung verglichen werden
kann, so daß auf diese Weise die Sensoranordnung geeicht
werden kann. Bei einer linearen Sensorkennlinie genügt
eine einzige Eichschwelle. Bei einem nichtlinearen Ver
lauf müssen mehrere Eichschwellen vorhanden sein.
Weiterbildungen der Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand eines
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungs
gemäßen Druckvorrichtung parallel zur Bewe
gungsrichtung des Druckkopfes entlang dem
Druckwiderlager,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der in Fig. 1 darge
stellten Druckvorrichtung in Richtung des Pfei
les A in Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 erkennt man ein allgemein mit 10
bezeichnetes Druckwiderlager mit einer Anlagefläche 12
für einen Druckträger 14, der in Fig. 2 als Sparbuch
dargestellt ist.
Ein Tragarm 16, der um eine Achse 18 schwenkbar gelagert
ist, trägt eine Führungsstange 20, an der ein Druckkopf
träger 22 in Fig. 1 senkrecht zur Darstellungsebene und
in Fig. 2 in Richtung des Doppelpfeiles B verschiebbar
gelagert ist. An dem Druckkopfträger 22 ist ein Nadel
druckkopf 24 gehalten. Ferner ist an dem Druckkopfträger
22 eine Tastrolle 26 um eine Achse 28 drehbar gelagert.
Die Tastrolle ist zur Anlage an der Auflagefläche 12 des
Druckwiderlagers 10 bzw. der Oberfläche des Druckträgers
14 bestimmt, um das Mundstück 30 des Druckkopfes 40 in
dem für den Druck optimalen Abstand von der Druckträger
oberfläche 14 zu halten. Die Tastrolle 26 wird durch eine
am Haltearm 16 angreifende Feder 32 gegen die Auflageflä
che 12 des Druckwiderlagers 10 gespannt. Selbstver
ständlich könnte auch die Führungsstange 20 stationär an
geordnet sein und das Druckwiderlager 10 in Richtung auf
die Tastrolle 26 vorgespannt sein.
In den Fig. 1 und 2 liegt die Tastrolle 26 unmittelbar
an der Auflagefläche 12 des Druckwiderlagers 10 an. In
dieser Stellung ist der Abstand zwischen dem Druckkopf
träger 22, bzw. dem mit ihm starr verbundenen Druckkopf
24 und der Auflagefläche 12 des Druckwiderlagers 10 mini
mal. Dieser Abstand sei beispielsweise durch den Abstand
a zwischen den in der Fig. 1 dargestellten Ebenen X und
Y bezeichnet.
Wird der Druckkopf 24 mit Hilfe seines in Fig. 1 nur
schematisch angedeuteten Antriebes 34 in Fig. 2 nach
links bewegt, so fährt die Tastrolle 26 über die Kante 36
des Druckträgers, d. h. des Sparbuches 14 auf die zu be
druckende Seite hinauf. Der Druckkopfträger 22 und der
Druckkopf 24 werden entsprechend angehoben, so daß sich
der Abstand a vergrößert. Geschieht dies mit hoher Ge
schwindigkeit, so springt der Druckkopf 24 über die Kante
36, d. h. er entfernt sich weiter von dem Druckwiderlager
10 als unbedingt erforderlich ist. Da der Druckkopfträger
22 mittels der Feder 32 in Richtung auf das Druckwiderla
ger 10 vorgespannt ist, schwingt das System noch einige
Male hin und her, bis der Druckkopf 30 wieder den optima
len Abstand von der zu bedruckenden Oberfläche des Druck
trägers 14 hat. Diese Schwingungen könnten bis zu einem
gewissen Grade durch eine Verstärkung der Feder 32 ver
mieden werden, was jedoch andere Nachteile hat. Dasselbe
Problem tritt auch an dem Falz 38 des Sparbuches 14 auf.
Erfindungsgemäß wird nun die Abstandsänderung mit Hilfe
eines an dem Druckkopfträger 22 angeordneten Sensors 40
erfaßt. Der von dem Sensor 40 ermittelte Abstand wird ei
ner Steuereinrichtung 42 zugeführt, die einen Rechner 44
hat. Bei einer bekannten Sensorkennlinie kann aus dem
Ausgangssignal des Sensors 40 die Höhe der Störkante 36
bestimmt werden. Die Position des Druckkopfes 24 entlang
seinem Stellweg ist stets bekannt. Damit kann die Lage
der Störkante 36 erfaßt werden.
Die Recheneinrichtung 44 berechnet abhängig von der Stör
kantenhöhe und evtl. des Anstieges der Störkante 36, d. h.
des Gradienten die maximale Verfahrgeschwindigkeit, für
die noch keine Beeinträchtigung des Schriftbildes zu er
kennen ist. Dieser funktionale Zusammenhang zwischen der
Störkantenhöhe und ihres Gradienten einerseits und der
maximal möglichen Verfahrgeschwindigkeit kann theoretisch
und/oder experimentell ermittelt werden und in einem
Speicher 46 der Steuervorrichtung 42 gespeichert werden.
Wird ein Druckträger 14 in den Drucker eingelegt, fährt
der Druckkopfträger 22 einmal ohne Druck, d. h. in einem
Leerdurchgang in voller Breite über das eingelegte Doku
ment, um die Störkanten bezüglich ihrer Höhe und Position
zu ermitteln. Unter Bezugnahme auf den abgespeicherten
funktionalen Zusammenhang zwischen Störkantenhöhe und ma
ximaler Verfahrgeschwindigkeit wird ein Geschwindigkeits
profil für die jeweiligen Druckzeilen ermittelt. Im an
schließenden Druckvorgang wird dann der Druckkopfantrieb
34 von der Steuervorrichtung 42 entsprechend diesem Ge
schwindigkeitsprofil gesteuert.
Während der Bedruckung eines Dokumentes kann dann dyna
misch überprüft werden, ob sich die Störkantenparameter
(Höhe und Position) geändert haben. Gegebenenfalls kann
das Geschwindigkeitsprofil nachgeführt werden.
Zur Erstinitialisierung und zum Abgleich des Systems im
laufenden Betrieb, d. h. zur Eichung des Sensors 40 ist in
einem nicht bedruckbaren Bereich des Druckwiderlagers,
d. h. in Fig. 2 am rechten Rand desselben eine Eich
schwelle 48 angeordnet. Diese bildet eine definierte Er
höhung, über welche die Tastrolle 26 laufen kann. Dadurch
wird der Druckkopfträger 22 um einen definierten Abstand
angehoben, so daß das Sensorsignal mit dieser definierten
Abstandsänderung verglichen werden kann, um den Sensor
gegebenenfalls nachzueichen. Die Anzahl solcher Eich
schwellen 48 ist abhängig von der geforderten Genauigkeit
und der mathematischen Funktion, mit der die Sensorkenn
linie beschrieben werden kann. Bei einer linearen Sensor
kennlinie z. B. genügt eine einzige Schwelle.
10
Druckwiderlager
12
Anlagefläche
14
Druckträger
16
Tragarm
18
Achse
20
Führungsstange
22
Druckkopfträger
24
Druckkopf
26
Tastrolle
28
Achse
30
Mundstück
32
Feder
34
Antrieb
36
Kante
38
Falz
40
Sensor
42
Steuereinrichtung
44
Recheneinrichtung
46
Speicher
48
Eichschwelle
Claims (5)
1. Verfahren zum Einstellen und Einhalten des Abstandes
zwischen der zu bedruckenden Oberfläche eines Druck
trägers (14), der an einem Druckwiderlager (10) an
liegt, und einem parallel zu diesem bewegbaren Druck
kopf (24) in einer Druckervorrichtung, deren Druck
kopf (24) mit einem zur Anlage an dem Druckwiderlager
(10) oder der Druckträgeroberfläche bestimmten Taste
lement (26) verbunden ist, bei dem während eines
Leerdurchganges des Druckkopfes (24) parallel zum
Druckwiderlager (10) über den eingelegten Druckträger
(14) hinweg Änderungen des Abstandes (a) der Druck
trägeroberfläche von dem Druckwiderlager (10) nach
ihrer Lage innerhalb des Stellweges des Druckkopfes
(24) und nach ihrer Größe bestimmt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellgeschwindigkeit des
Druckkopfes (24) für einen Druckdurchgang in Abhän
gigkeit von Lage und Größe oder auch zusätzlich des
Gradienten der ermittelten Abstandsänderungen gesteu
ert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein funktioneller Zusammenhang zwischen der Größe
der Abstandsänderung oder auch ihres Gradienten und
einer für die Druckvorrichtung charakteristischen ma
ximal möglichen Verfahrgeschwindigkeit ermittelt und
gespeichert wird und daß die infolge einer erfaßten
Abstandsänderung erforderliche Änderung der aktuellen
Druckkopfgeschwindigkeit an Hand des vorgegebenen
funktionellen Zusammenhangs erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das nach dem Leerdurchgang ermittelte
Geschwindigkeitsprofil des Druckkopfes (24) über den
Stellweg gespeichert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Druckträgerober
fläche vom Druckwiderlager (10) durch eine berüh
rungsfrei arbeitende Sensoranordnung (40) ermittelt
wird.
5. Druckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß außerhalb des zur Anlage des Druckträ
gers (14) bestimmten Bereichs (12) an dem Druck
widerlager (10) im Tastweg des Tastelementes (26)
mindestens eine Eichschwelle (48) zum Eichen der Sen
soranordnung (40) vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
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DE19742147A DE19742147C2 (de) | 1997-09-24 | 1997-09-24 | Verfahren zum Einstellen und Einhalten des Abstandes zwischen einer Druckoberfläche und einem Druckkopf und Druckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Legal Events
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