DE19738884A1 - Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses - Google Patents
Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten VliesesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vernadelung eines vorver
festigten Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend
antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett unmittelbar gegenüberliegen
den, eine in Vliesdurchlaufrichtung konvexe Vliesführung bildenden Stichunterlage
zwischen einem Walzeneinlaß und einem Walzenabzug.
Bei herkömmlichen Nadelungsvorrichtungen wird das Vlies zwischen der dem Nadel
brett gegenüberliegenden Stichunterlage und einem Abstreifer zwischen der Stich
unterlage und dem Nadelbrett geführt, dessen Nadeln durch Durchtrittslöcher im
Abstreifer in das Vlies einstechen. Dem Abstreifer, der wie die Stichunterlage meist
aus einer Lochplatte besteht, kommt dabei die Aufgabe zu, das Vlies gegenüber den
aus dem Vlies austretenden Nadeln zurückzuhalten und eine Vliesmitnahme durch
die Widerhaken der Nadeln zu verhindern. Auf einen herkömmlichen Abstreifer
zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbrett kann jedoch nur dann verzichtet
werden, wenn das Vlies entgegen dem Ausziehwiderstand der Nadeln an die Vlies
auflage angedrückt wird. Zu diesem Zweck kann die Stichunterlage mit einer in
Durchlaufrichtung konvexen Krümmung versehen und das Vlies einer entsprechen
den Zugspannung unterworfen werden, durch die das Vlies im Zusammenwirken mit
der konvexen Auflage an die Stichunterlage angedrückt wird, so daß die Nadeln aus
dem Vlies herausgezogen werden können, ohne ein Abheben des Vlieses von der
Stichunterlage befürchten zu müssen. Die Zugbelastung des Vlieses wird in ein
facher Weise über eine entsprechende Differenz der Fördergeschwindigkeiten des
Walzeneinlasses und des Walzenabzugs erzielt. Der durch diese Maßnahmen
mögliche Fortfall eines Abstreifers erlaubt eine höhere Dichte der Nadelverteilung,
weil die Beschränkung des gegenseitigen Nadelabstandes durch den Lochabstand
des Abstreifers entfällt, allerdings nur dann, wenn diese Beschränkung nicht durch
die Stichunterlage erzwungen wird, die daher nicht als herkömmliche Lochplatte
ausgeführt werden darf.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vernadelung
eines vorverfestigten Vlieses der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß
trotz einer durch den Fortfall eines Abstreifers ermöglichten höheren Nadeldichte ein
ausreichender Nadeldurchstich durch das Vlies sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Stichunterlage aus quer
zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden, mit ihren eine Vliesauflage bildenden
Stirnflächen eine stetig gekrümmte Hüllfläche tangierenden Lamellen besteht,
zwischen die wenigstens zwei quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufende Nadelrei
hen eingreifen.
Das unter einer entsprechenden Zugspannung über die Stichunterlage gezogene
Vlies bildet einen an die stetig gekrümmte Hüllfläche angepaßten Polygonzug, in
dessen Bereich das Vlies gespannt gehalten wird, so daß die Nadeln aus dem Vlies
ohne Vliesmitnahme herausgezogen werden können. Die Vliesspannung zwischen
den das Vlies abstützenden Lamellen erleichtert außerdem das Einstechen der
Nadeln, die zwischen den Lamellen mit einer Verteilungsdichte angeordnet werden
können, die lediglich von den Festigkeitsverhältnissen im Bereich des Nadelbrettes
abhängt. Da zumindest zwei quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufende Nadelrei
hen zwischen zwei aufeinanderfolgende Lamellen der Stichunterlage eingreifen,
kann ohne weiteres eine über den Nadelbereich ausreichend hohe Nadeldichte
sichergestellt werden, um ein gleichmäßiges, von der Vorschubgeschwindigkeit des
Vlieses während des Nadelns unabhängiges Einstichbild bei einem hohen Verfil
zungsgrad zu erhalten.
Die Lamellen der Stichunterlage können aus einer Platte ausgefräst werden, was
allerdings eine entsprechend konvexe Platte voraussetzt. Einfachere Herstellungs
bedingungen ergeben sich, wenn die Lamellen aus einzelnen Stegen abgestufter
Höhe bestehen, die aufgrund ihrer Höhenabstufung eine stetig gekrümmte Hüllfläche
tangieren. Durch eine von der Stegmitte zu den Enden hin allmählich abnehmende
Steghöhe kann außerdem eine dem nadelungsbedingten Breitenschwund entgegen
wirkende Vliesführung erzielt werden.
Die zu- und ablaufseitigen Randlamellen können vorteilhaft eine größere Breite als
die Zwischenlamellen aufweisen und eine Umlenkführung für das zu- bzw.-ablaufende
Vlies bilden. Die größere Breite der Randlamellen dient nicht nur einer höheren
Festigkeit der Stichunterlage, sondern auch einer besseren Vliesführung in Vlies
durchlaufrichtung. Die Umlenkung des zu- und ablaufenden Vlieses an den Randla
mellen stellt außerdem eine gute Anlage des Vlieses an diesen Randlamellen sicher,
was eine wesentliche Voraussetzung für eine gleichmäßige Vernadelung ist.
Die Spannung, mit der das Vlies über die konvexe Stichunterlage gezogen wird,
bedingt eine entsprechende Andrückkraft des Vlieses an die Lamellen. Wegen der
Beschränkung der anwendbaren Zugbelastung kann der Ausziehwiderstand der
Nadeln aus dem Vlies jedoch zu einem örtlichen Abheben des Vlieses von den
Lamellen insbesondere im mittleren Bereich der Stichunterlage führen. Aus diesem
Grunde kann zumindest einer mittleren Lamelle eine Abstreiferlamelle zugeordnet
werden, die ein die Vernadelung beeinträchtigendes Abheben des Vlieses von der
Stichunterlage unterbindet, ohne die Verteilungsdichte der Nadeln zu stören. Um
den meisten Vernadelungsbedingungen gerecht zu werden, kann vorsorglich neben
der mittleren Lamelle wenigstens einer der beiden Randlamellen der Stichunterlage
ebenfalls eine Abstreiferlamelle zugeordnet werden. Besonders vorteilhafte Füh
rungsbedingungen für das Vlies ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die
den Abstreiferlamellen zugeordneten Lamellen der Stichunterlage mit eine größere
Breite als die übrigen Lamellen der Stichunterlage ausgebildet sind, was eine
entsprechende Ausbildung der Abstreiferlamellen erlaubt.
Die konstruktive Anordnung der Abstreiferlamellen kann unterschiedlich ausfallen.
Um mit einem möglichst geringen Konstruktionsaufwand das Auslangen zu finden,
kann die Stichunterlage in Einstichrichtung der Höhe nach verstellbare Wangen für
die Lagerung der Abstreiferlamelle(n) tragen. Damit entfallen eigene Träger für den
Abstreifer. Trotzdem können die Abstreiferlamellen zur Einstellung des Führungs
spaltes für das Vlies über die Wangen der Höhe nach gegenüber der Stichunterlage
verstellt werden.
Mit der Maßnahme, Nadeln mit gegeneinander versetzten bzw. abgestuften Arbeit
sabschnitten in einer entsprechenden Verteilung über den gesamten Nadelbereich
des Nadelbrettes einzusetzen, wird der Umstand vorteilhaft ausgenützt, daß der
Ausziehwiderstand der einzelnen Nadeln aus dem Vlies wegen der Lage ihres mit
Widerhaken versehenen Arbeitsabschnittes in Abhängigkeit von der Hublage des
Nadelbrettes unterschiedlich ist, weil ja zufolge der gegenseitigen, gruppenweise
abgestuften Lage dieser Arbeitsabschnitte diese jeweils mit einer unterschiedlichen
Anzahl von Widerhaken in das Vlies eingreifen. Aus diesem Grund kann der im
Sinne eines Abhebens des Vlieses von der Stichunterlage wirksame Ausziehwider
stand aller in das Vlies eingreifenden Nadeln verringert werden. Die dem Nadelbrett
näheren Arbeitsabschnitte der einen Nadelgruppe werden vor den Arbeitsabschnit
ten der anderen Nadelgruppe aus dem Vlies herausgezogen, so daß sich die Anzahl
der gleichzeitig im Vlies befindlichen Widerhaken verringert. Die weitgehend gleich
mäßige Verteilung der Nadeln mit gegeneinander versetzten Arbeitsabschnitten über
den gesamten Nadelbereich des Nadelbrettes verhindert eine örtliche Anhäufung
von Nadeln einheitlicher Arbeitsabschnitte und damit einen örtlich höheren Auszieh
widerstand der Nadeln, der zu einem Fehlverzug des Vlieses Anlaß geben kann.
Um die auf die Einstichtiefe der Arbeitsabschnitte bezogenen, unterschiedlichen
Ausziehwiderstände der einzelnen Nadeln für eine vorteilhafte Verringerung des
maximal auftretenden Gesamtausziehwiderstandes ausnützen zu können, empfiehlt
es sich, die gegenseitige, gruppenweise Versetzung der Arbeitsabschnitte der
Nadeln zumindest der Dicke des zu nadelnden Vlieses anzupassen, so daß bei der
Ausziehbewegung im Anschluß an den unteren Umkehrpunkt der Nadeln die vom
Nadelbrett entfernteren Arbeitsabschnitte der einen Nadelgruppe erst in das Vlies
eingezogen werden, wenn die dem Nadelbrett näheren Arbeitsabschnitte der
anderen Nadelgruppe bereits aus dem Vlies austreten.
Gegeneinander versetzte Arbeitsabschnitte ergeben sich bei gleichlangen Nadeln
beispielsweise durch die abgestufte Lage der Widerhaken in bezug auf die Nadel
spitze. Besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse können dadurch erreicht
werden, daß die Nadeln mit gegeneinander versetzten Arbeitsabschnitten gruppen
weise unterschiedliche Länge aufweisen. Die unterschiedlich langen Nadeln haben
den Vorteil, daß die Reibung der Nadeln außerhalb der Arbeitsabschnitte zusätzlich
berücksichtigt werden kann.
Durch die Anordnung zusätzlicher Stützkörper zwischen den Lamellen kann eine
unmittelbare Vliesabstützung im Bereich der Nadeleinstiche unter der Voraussetzung
sichergestellt werden, daß diese Stützkörper den Nadelspitzen elastisch ausweichen
oder von den Nadelspitzen unter einer elastischen Materialverdrängung durchstoßen
werden können. Diese Stützkörper verhindern somit, daß das Vlies beim Einstechen
der Nadeln in die Zwischenräume zwischen den Lamellen unter einer Vergrößerung
der Zugbelastung hineingezogen werden kann, womit nicht nur die Zugbelastungen
des Vlieses verringert, sondern auch besonders günstige Einstichverhältnisse ge
schaffen werden, weil ja das Vlies unmittelbar neben den Nadelspitzen gegen eine
Mitnahme durch die Nadeln auf den Stützkörper abgestützt wird. Trotz der Stützkör
per wird der Vorteil der aus Lamellen aufgebauten Stichunterlage nicht beeinträch
tigt, weil die Lamellen nach wie vor den Verlauf des Vlieses in Vliesdurchlaufrichtung
bestimmen.
Die Stützkörper können aus Bürstenkörpern mit zumindest im wesentlichen in Ein
stichrichtung verlaufenden Borsten bestehen. Besonders vorteilhafte Nadelungs
bedingungen ergeben sich, wenn die Stützkörper aus einem von den Nadelspitzen
unter einer elastischen Materialverdrängung durchstoßbaren Stützkörper gebildet
werden, wobei als Stützkörper z. B. Schaumstoffe oder Elastomere in Frage kom
men. Durch solche Stützkörper kann eine unmittelbare Vliesabstützung im Bereich
der Nadeleinstiche erzielt werden, wodurch eine zusätzliche Zugbelastung des
Vlieses beim Einstechen der Nadeln verhindert wird, und zwar unabhängig von der
Verteilungsdichte der Nadeln, die ja unter einer elastischen Materialverdrängung in
den Stützkörper eindringen. Die sich mit den wiederholten örtlich begrenzten Ein
stichen ausbildenden Einstichkanäle sind ein Abbild der jeweiligen Nadelverteilung
und ermöglichen vorteilhafte Nadelführungen im Bereich der Stichunterlage.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses ausschnitts
weise in einer vereinfachten Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung im Bereich der Stichunterlage in einem Schnitt in Vliesdurch
laufrichtung in einem größeren Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 ebenfalls in einem größeren
Maßstab,
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausschnittsweise in einer vereinfachten Seitenansicht und
Fig. 5 eine gegenüber der Fig. 4 unterschiedliche Ausführungsform einer Stichunter
lage mit Bürstenkörpern als Stützkörper ausschnittsweise in einem Schnitt in
Vliesdurchlaufrichtung in einem größeren Maßstab.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestig
ten Vlieses 1 besteht im wesentlichen aus einer Stichunterlage 2 und aus einem
oberhalb der Stichunterlage 2 angeordneten Nadelbrett 3, das quer zur Stichunter
lage 2 hin- und hergehend antreibbar ist, wie dies der Pfeil 4 andeutet. Die Nadeln
des Nadelbrettes 3 sind mit 5 bezeichnet. Die Stichunterlage 2 ist in Vliesdurch
laufrichtung konvex gekrümmt, wobei auf das Vlies 1 eine Zugspannung zwischen
einem Walzeneinlaß 8 und einem Walzenabzug 7 aufgebracht wird, der zu diesem
Zweck mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit als der Walzeneinlaß 6 angetrie
ben wird.
Die Stichunterlage 2 besteht gemäß der Fig. 2 aus einer Grundplatte 8 mit quer zur
Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden Lamellen 9, die mit ihren Stirnflächen 10 eine
stetig gekrümmte Hüllfläche tangieren und eine Vliesauflage bilden. Das Vlies 1 wird
daher in Form eines Polygonzuges über die Lamellen 9 gezogen, wobei die ver
breiterten Randlamellen 9a eine Umlenkführung mit der Wirkung bilden, daß das
Vlies 1 aufgrund dieser Umlenkung sowohl im Zulaufbereich als auch im Ablaufbe
reich an der Stichunterlage 2 flächig an liegt. Durch die Zugbelastung des Vlieses 1
zwischen dem Walzeneinlaß 6 und dem Walzenabzug 7 ergibt sich im Zusammen
hang mit der konvexen Stichunterlage 2 eine Andrückkraft des Vlieses 1 an die
Lamellen 9, so daß die auftretenden Normalkräfte dem Ausziehwiderstand der
Nadeln 5 aus dem Vlies 1 entgegenwirken. Trotz dieser Normalkräfte kann es
insbesondere bei einer hohen Verteilungsdichte der Nadeln 5, die in mehreren
Nadelreihen zwischen die einzelnen Lamellen 9 eingreifen, vor allem im mittleren
Bereich der Stichunterlage 2 zu einem das Vernadelungsergebnis beeinträchti
genden Abheben des Vlieses 1 von den Lamellen 9 kommen, insbesondere wenn
nur vergleichsweise geringe Zugspannungen auf das Vlies 1 aufgebracht werden
sollen. Aus diesem Grunde wird einer mittleren Lamelle 9b eine Abstreiferlamelle 11
zugeordnet, die ein das Nadelergebnis beeinträchtigendes Abheben des Vlieses 1
von den Lamellen 9 bzw. 9b im mittleren Bereich der Stichunterlage 2 unterbindet.
In gleicher Weise können auch den Randlamellen 9a Abstreiferlamellen 11 zugeord
net werden, um eine besonders gute Vliesführung im Vernadelungsbereich sicherzu
stellen. Diese Abstreiferlamellen 11 stehen jedoch der angestrebten hohen Nadel
verteilungsdichte nicht entgegen, weil sie nicht in die Nadelbahn der Nadelreihen
zwischen den einzelnen Lamellen 9 ragen. Die mittlere Lamelle 9b der Stichunter
lage 2 ist wie die Randlamellen 9a mit einer größeren Breite ausgebildet, damit die
zugehörige Abstreiferlamelle 11 ausreichend groß dimensioniert werden kann.
Außerdem bringt die größere Erstreckung des Führungsspaltes zwischen den Ab
streiferlamellen 11 und den zugehörigen Lamellen 9a, 9b der Stichunterlage 2 in
Vliesdurchlaufrichtung eine bessere Vliesführung mit sich.
Die Befestigung der Abstreiferlamellen 11 kann in einfacher Weise über Wangen 12
erfolgen, die der Höhe nach verstellbar an den seitlichen Stirnflächen der Grund
platte 8 der Stichunterlage 2 angeordnet sind. Zu diesem Zweck greifen die Befesti
gungsschrauben 13 durch Langlöcher 14 in den Wangen 12, wie dies insbesondere
der Fig. 3 entnommen werden kann. Die Höhenverstellung selbst erfolgt über Stell
schrauben 15, die sich auf einer der Grundplatte 8 zugehörigen Konsole 16 ab
stützen. Die Abstreiferlamellen 11 selbst sind zwischen den beiden stirnseitigen
Seitenwangen 12 mit Hilfe von Schrauben 17 befestigt. Die Drehsicherung der
Abstreiferlamellen 11 wird über einen Sicherungsstift 18 erreicht.
Zur Verbesserung der Vliesabstützung im unmittelbaren Einstichbereich der Nadeln
5 in das Vlies 1 sind gemäß der Fig. 4 zwischen den Lamellen 9 Stützkörper 19 vor
gesehen, die den Zwischenraum zwischen den Lamellen 9, 9a und 9b überbrücken
und eine zusätzliche Abstützung für das Vlies 1 bilden. Diese Stützkörper 19, die
beispielsweise aus einem Elastomer bestehen, können von den Spitzen der Nadeln
5 unter einer elastischen Materialverdrängung durchstoßen werden und erlauben
eine sehr dichte Nadelverteilung, so daß sich besonders vorteilhafte Vernadelungs
bedingungen ergeben, zumal die in das Vlies 1 eindringenden Nadeln 5 keine
zusätzlichen Zugbelastungen des Vlieses 1 bewirken. Außerdem tragen die Stütz
körper 19 zu einer Schwingungsdämpfung bei, was zu einer merklichen Geräusch
dämmung führt.
Um darüberhinaus den Einfluß der Zugkräfte, die beim Ausziehen der Nadeln 5 aus
dem Vlies 1 auf das Vlies 1 ausgeübt werden, auf den Verzug des Vlieses 1 zu ver
ringern, was insbesondere bei einer hohen Verteilungsdichte der Nadeln 5 wegen
des dann vergleichsweise hohen Gesamtauszugswiderstandes der Nadeln 5 aus
dem Vlies 1 von Bedeutung ist, sind zwei Gruppen von Nadeln 5a und 5b mit
gegeneinander in Einstichrichtung versetzten Arbeitsabschnitten vorgesehen. Zu
diesem Zweck könnten die den jeweiligen Arbeitsabschnitt bestimmenden Widerha
ken bei gleicher Nadellänge gegeneinander abgestuft versetzt angeordnet sein.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind jedoch zwei Gruppen von Nadeln 5a und 5b
mit unterschiedlicher Länge vorgesehen, wobei die Arbeitsabschnitte mit den
Widerhaken unmittelbar von der Nadelspitze ausgehen. Die Nadeln 5b sind zu
mindest um die Dicke des zu nadelnden Vlieses 1 länger als die kürzeren Nadeln
5a. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß zunächst die kürzeren und dann erst
die längeren Nadeln 5a bzw. 5b aus dem Vlies 1 herausgezogen werden. Da vor
allem die zur Fasermitnahme beim Einstechen vorgesehenen Widerhaken den
Ausziehwiderstand der einzelnen Nadeln 5a, 5b bestimmen, können die Widerhaken
der durch das Vlies 1 hindurch tiefer in die Stützkörper 19 gestoßenen, längeren
Nadeln 5b beim Ausziehen der Nadeln 5 erst dann auf das Vlies 1 einwirken, wenn
die Widerhaken der kürzeren Nadeln 5a zumindest teilweise bereits aus dem Vlies
1 ausgetreten sind. Dies bedeutet, daß im Gegensatz zu gleich langen Nadeln 5 mit
übereinstimmenden Arbeitsabschnitten die Widerhaken der kürzeren und der länge
ren Nadeln 5a und 5b nacheinander durch das Vlies 1 ausgezogen werden, was
wegen der damit verbundenen Verringerung der gleichzeitig auf das Vlies 1 ein
wirkenden Widerhaken zwangsläufig zu einer Verminderung der Zugbelastung des
Vlieses 1 im Sinne eines Abhebens von der Stichunterlage 2 führt. Voraussetzung
ist allerdings, daß örtliche Anhäufungen von Nadeln 5a bzw. 5b einheitlicher Länge
vermieden werden, so daß eine weitgehend gleichmäßige Verteilung sowohl der
kürzeren Nadeln 5a als auch der längeren Nadeln 5b über den gesamten Nadelbe
reich des Nadelbrettes 3 gefordert werden muß.
Anstelle der Stützkörper 19, die aus einem unter einer elastischen Materialverdrän
gung von den Nadelspitzen durchstoßbaren Werkstoff, beispielsweise einem Elasto
mer oder einem Schaumstoff, bestehen, können die Stützkörper 19 gemäß der Fig.
5 auch aus Bürstenkörpern 20 gebildet werden, wobei die in Bürstenträger 21 einge
setzten Borstenbüschel 22 die Vliesauflage zwischen den Lamellen 9 ergeben, ohne
den Nadeleingriff zu behindern, weil die einzelnen in Einstichrichtung ausgerichteten
Borsten den Spitzen der Nadeln 5 seitlich ausweichen können.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses mit wenigstens
einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer
dem Nadelbrett unmittelbar gegenüberliegenden, eine in Vliesdurchlaufrichtung kon
vexe Vliesführung bildenden Stichunterlage zwischen einem Walzeneinlaß und
einem Walzenabzug, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (2) aus quer
zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden, mit ihren eine Vliesauflage bildenden Stirn
flächen (10) eine stetig gekrümmte Hüllfläche tangierenden Lamellen (9) besteht
zwischen die wenigstens zwei quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufende Nadelrei
hen eingreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (9)
aus einzelnen Stegen abgestufter Höhe bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu- und
ablaufseitigen Randlamellen (9a) eine größere Breite als die Zwischenlamellen
(9) aufweisen und eine Umlenkführung für das zu- bzw. ablaufende Vlies (1) bilden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest einer mittleren Lamelle (9b) der Stichunterlage (2) eine Abstreiferlamelle
(11) zwischen der Stichunterlage (2) und dem Nadelbrett (3) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß neben der mitt
leren Lamelle (9b) wenigstens einer der beiden Randlamellen (9a) der Stichunter
lage (2) eine Abstreiferlamelle (11) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stich
unterlage (2) in Einstichrichtung der Höhe nach verstellbare Wangen (12) für die
Lagerung der Abstreiferlamelle(n) (11) trägt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Nadelbrett (3), dessen Nadeln (5) einen mit Widerhaken zur Fasermitnahme ver
sehenen Arbeitsabschnitt bilden, wenigstens zwei Gruppen von Nadeln (5a, 5b) mit
in Einstichrichtung gegeneinander versetzten Arbeitsabschnitten aufweist und daß
jede Gruppe von Nadeln (5a bzw. 5b) mit gleichem Arbeitsabschnitt weitgehend
gleichmäßig über den gesamten Nadelbereich des Nadelbrettes (3) verteilt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige,
gruppenweise Versetzung der Arbeitsabschnitte der Nadeln (5a, 5b) zumindest der
Dicke des zu nadelnden Vlieses (1) entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Grup
pen von Nadeln (5a, 5b) mit gegeneinander versetzten Arbeitsabschnitten unter
schiedliche Längen aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenräume zwischen den Lamellen (9) durch den Spitzen der Nadeln (5)
elastisch ausweichende bzw. durch von den Spitzen der Nadeln (5) unter einer
elastischen Materialverdrängung durchstoßbare Stützkörper (19) für das zu nadelnde
Vlies (1) überbrückt sind.
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