AT406275B - Vorrichtung zur vernadelung eines vorverfestigten vlieses - Google Patents
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Description
AT 406 275 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vemadelung eines vorverfestigten Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett gegenüberliegenden, eine in Vliesdurchlaufrichtung konvexe Vliesführung bildenden Stich unterläge zwischen einem Walzeneinlass und einem Walzenabzug, dessen Abzugsgeschwindigkeit die Fürdergeschwindigkeit des Walzeneinlasses übersteigt.
Bei herkömmlichen Nadelungsvorrichtungen wird das Vlies zwischen der dem Nadelbrett gegenüberliegenden Stichunteriage und einem Abstreifer zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbrett geführt, dessen Nadeln durch Durchtrittslöcher im Abstreifer in das Vlies einstechen. Dem Abstreifer, der wie die Stichunteriage meist aus einer Lochplatte besteht, kommt dabei die Aufgabe zu, das Vlies gegenüber den aus dem Vlies austretenden Nadeln zurückzuhalten und eine Vliesmitnahme durch die Widerhaken der Nadeln zu verhindern. Um die damit verbundenen Nachteile zu vermeiden, kann nach einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag auf einen herkömmlichen Abstreifer zwischen der Stichunteriage und dem Nadelbrett verzichtet werden, wenn das Vlies entgegen dem Ausziehwiderstand der Nadeln an die Vliesauflage angedrückt wird. Zu diesem Zweck wird die Stichunteriage mit einer stetigen, konvexen Krümmung versehen und das Vlies einer entsprechenden Zugspannung unterworfen, durch die im Zusammenwirken mit der konvexen Krümmung der Stichunteriage das Vlies an die Stichunteriage angedrückt wird, so dass die Nadeln aus dem Vlies herausgezogen werden können, ohne ein Abheben des Vlieses von der Stichunteriage befürchten zu müssen. Die Zugbelastung des Vlieses wird in einfacher Weise über eine entsprechende Differenz der Fördergeschwindigkeiten des Walzeneinlasses und des Walzenabzugs erzielt. Der durch diese Maßnahmen mögliche Fortfall eines Abstreifers erlaubt eine höhere Dichte der Nadelverteilung, weil die
Beschränkung des gegenseitigen Nadelabstandes durch den Lochabstand des Abstreifers entfällt, allerdings nur dann, wenn diese Beschränkung nicht durch die Stichunteriage erzwungen wird, die daher nicht als Lochplatte, sondern als ungelochte Platte ausgeführt wird, und zwar mit der Folge, daß die Nadeln nicht durch das Vlies in herkömmlicher Art durchstechen können.
Um Fasern auf ein Trägergewebe aulzunadeln ist es schließlich bekannt (US 1 706 535 A), das Trägergewebe mit den aufgestreuten Fasern schrittweise über einen Lamellenrost aus quer zur Vorschubrichtung des Trägergewebes verlaufenden Lamellen zu fördern. Die Vemadelung der aufgestreuten Fasern mit dem Trägergewebe erfolgt in den Förderpausen mit Hilfe von paarweise zusammengefassten Nadelreihen, die zwischen die Lamellen des Lamellenrostes durch das Trägergewebe stechen. Die Fasern werden bei diesem Nadelvorgang durch einen dem Lamellenrost entsprechenden Niederhalterrost auf dem Trägergewebe festgehalten, was ein Abheben dieses Niederhalterrostes für die schrittweise Förderung des Trägergewebes erfordert. Außerdem sind die Nadeln mit feinen Widerhaken versehen und in einem vergleichsweise großen gegenseitigen Abstand voneinander angeordnet, damit die Fasern teilweise in die Maschen des Trägergewebes eingezogen werden können, ohne das Trägergewebe zu verletzen, was bei einer höheren Verteilungsdichte der Nadeln unausweichlich wäre.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vemadelung eines vorverfestigten Vlieses der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass eine hohe Nadeldichte sichergestellt werden kann, ohne den Nadeldurchstich durch das Vlies zu behindern.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Stichunteriage aus quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden, mit ihren eine Vliesauflage bildenden, abgerundeten Stirnflächen eine stetig gekrümmte Hüllfläche tangierenden Lamellen besteht, zwischen die wenigstens zwei quer zur Vliesdurchlaufirichtung verlaufende Nadelreihen eingreifen, und dass zumindest einer mittleren Lamelle der Stichunteriage eine Abstreiferiamelle zwischen der Stichunteriage und dem Nadelbrett zugeordnet ist.
Das aufgrund der Differenz der Fördergeschwindigkeiten des Walzeneinlasses und des Walzenabzuges unter einer entsprechenden Zugspannung über die Stichunteriage gezogene Vlies bildet einen an die stetig gekrümmte Hüllfläche angepassten Polygonzug, in dessen Bereich das Vlies gespannt gehalten wird, so dass die zwischen den einzelnen Lamellen angeordneten Nadelreihen ohne Vliesmitnahme durch das gespannte Vlies vorteilhaft hindurchgestochen werden können. Die Nadeln der Nadelreihen zwischen den einzelnen Lamellen können außerdem mit einer Verteilungsdichte angeordnet werden, die lediglich von den Festigkeitsverhältnissen im Bereich des Nadelbrettes abhängt. Die mögliche höhere Nadeldichte wirkt sich vorteilhaft auf die im allgemeinen angestrebte hohe Einstichanzahl je Flächeneinheit aus, weil in einem Nadelbrett mehr Nadeln untergebracht werden können, so dass unter Umständen ein sonst erforderliches in 2
AT 406 276 B
Vliesdurchlaufrichtung nachgeschaltetes Nadelbrett entfallen kann, ohne die Nadelanzahl zu verringern.
Die Spannung, mit der das Vlies über die konvexe Stichunterlage gezogen wird, bedingt eine entsprechende Andrückkraft des Vlieses an die Lamellen. Wegen der Beschränkung der anwendbaren Zugbelastung kann der Ausziehwiderstand der Nadeln aus dem Vlies jedoch zu einem örtlichen Abheben des Vlieses von den Lamellen insbesondere im mittleren Bereich der Stichunterlage führen. Aus diesem Grunde ist zumindest einer mittleren Lamelle eine Abstreiferlamelle zugeordnet, die ein die Vemadelung beeinträchtigendes Abheben des Vlieses von der Stichunterlage, unterbindet, ohne die Verteilungsdichte der Nadeln zu stören. Um den meisten Vemadelungsbedingungen gerecht zu werden, kann vorsorglich neben der mittleren Lamelle wenigstens einer der beiden Randlamellen der Stichunterlage eine Abstreiferlamelle zugeordnet werden. Besonders vorteilhafte Führungsbedingungen für das Vlies ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die den Abstreiferlamellen zugeordneten Lamellen der Stichunterlage mit eine größere Breite als die übrigen Lamellen der Stich unterläge ausgebildet sind, was eine entsprechende Ausbildung der Abstreiferlamellen erlaubt.
Die konstruktive Anordnung der Abstreiferlamellen kann unterschiedlich ausfallen. Um mit einem möglichst geringen Konstruktionsaufwand das Auslangen zu finden, kann die Stichunterlage in Einstichrichtung der Höhe nach verstellbare Wangen für die Lagerung der Abstreiferiamelle(n) tragen. Damit entfallen eigene Träger für den Abstreifer. Trotzdem können die Abstreiferlamellen zur Einstellung des Führungsspaltes für das Vlies über die Wangen der Höhe nach gegenüber der Stichunterlage verstellt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses ausschnittsweise in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 die Stichunterlage mit den Abstreiferlamellen dieser Vorrichtung in einem Schnitt in
Vliesdurchlaufrichtung in einem größeren Maßstab und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie lll-lll der Fig. 1 ebenfalls in einem größeren Maßstab.
Die dargestellte Vorrichtung zur Vemadelung eines vorverfestigten Vlieses 1 besteht im wesentlichen aus einer Stichunterlage 2 und aus einem oberhalb der Stichunterlage 2 angeordneten Nadelbrett 3, das quer zur Stichunterlage 2 hin- und hergehend antreibbar ist, wie dies der Pfeil 4 andeutet. Die Nadeln des Nadelbrettes 3 sind mit 5 bezeichnet. Die Stichunterlage 2 ist in Vliesdurchlaufrichtung konvex gekrümmt, wobei auf das Vlies 1 eine Zugspannung zwischen einem Walzeneinlass 6 und einem Walzenabzug 7 aufgebracht wird, der zu diesem Zweck mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit als der Walzeneinlass 6 angetrieben wird.
Die Stichunterlage 2 besteht gemäß der Fig. 2 aus einer Grundplatte 8 mit quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden Lamellen 9, die mit ihren abgerundeten Stirnflächen 10 eine stetig gekrümmte Hüllfläche tangieren und eine Vliesauflage bilden. Das Vlies 1 wird daher in Form eines Polygonzuges über die Lamellen 9 gezogen, wobei die verbreiterten Randlamellen 9a eine Umlenkführung mit der Wirkung bilden, dass das Vlies 1 aufgrund dieser Umlenkung sowohl im Zulaufbereich als auch im Ablaufbereich an der Stichunterlage 2 flächig anliegt. Durch diese Zugbelastung des Vlieses 1 zwischen dem Walzeneinlass 6 und dem Walzenabzug 7 ergibt sich ja im Zusammenhang mit der konvexen Stichunterlage 2 eine Andrückkraft des Vlieses an die Lamellen 9, so dass die auftretenden Normalkräfte dem Ausziehwiderstand der Nadeln 5 aus dem Vlies 1 entgegenwirken. Trotz dieser Normaikräfte kann es vor allem im mittleren Bereich der Stichunterlage 2 zu einem das Vemadelungsergebnis beeinträchtigenden Abheben des Vlieses 1 von den Lamellen 9 kommen, insbesondere wenn nur vergleichsweise geringe Zugspannungen auf das Vlies 1 aufgebracht werden sollen. Aus diesem Grunde wird einer mittleren Lamelle 9b eine Abstreiferlamelle 11 zugeordnet die ein das Nadelergebnis beeinträchtigendes Abheben des Vlieses 1 von den Lamellen 9 bzw. 9b im mittleren Bereich der Stichunterlage 2 unterbindet. In gleicher Weise können auch den Randlamellen 9a Abstreiferlamellen 11 zugeordnet werden, um eine besonders gute Vliesführung im Vemadelungsbereich sicherzustellen. Diese Abstreiferlamellen 11 stehen jedoch der angestrebten hohen Nadelverteilungsdichte nicht entgegen, weil sie nicht in die Nadelbahn der Nadelreihen zwischen den einzelnen Lamellen 9 ragen. Die mittlere Lamelle 9b der Stichunterlage 2 ist wie die Randlamellen mit einer größeren Breite ausgebildet, damit die zugehörige Abstreiferlamelle 11 ausreichend groß dimensioniert werden kann. Außerdem bringt die größere Erstreckung des Führungsspaltes zwischen den Abstreiferlamellen 11 und den zugehörigen Lamellen 9a, 9b der Stichunterlage 2 in Vliesdurchlaufrichtung eine bessere Vliesführung mit sich. 3
Claims (4)
- AT 406 275 B Die Befestigung der Abstreiferlamellen 11 kann in einfacher Weise über Wangen 12 erfolgen, die der Höhe nach verstellbar an den seitlichen Stirnflächen der Grundplatte 8 der Stichunterlage 2 angeordnet sind. Zu diesem Zweck greifen die Befestigungsschrauben 13 durch Langlöcher 14 in den Wangen 12, wie dies insbesonder der Fig. 3 entnommen werden kann. Die Höhenverstellung selbst erfolgt über Stellschrauben 15, die sich auf einer der Grundplatte 8 zugehörigen Konsole 16 abstützen. Die Abstreiferlamellen 11 selbst sind zwischen den beiden stimseitigen Seitenwangen 12 mit Hilfe von Schrauben 17 befestigt die Drehsicherung der Abstreiferlamellen 11 wird über einen Sicherungsstift 18 erreicht. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur Vemadelung eines vorverfestigten Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett gegenüberliegenden, eine in Vliesdurchlaufrichtung konvexe Vliesführung bildenden Stichunterlage zwischen einem Walzeneinlass und einem Walzenabzug, dessen Abzugsgeschwindigkeit die Fördergeschwindigkeit des Walzeneinlasses übersteigt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stichunteriage (2) in an sich bekannter Weise aus quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufenden Lamellen (9, 9a, 9b) besteht, zwischen die wenigstens zwei quer zur Vliesdurchlaufrichtung verlaufende Nadelreihen eingreifen, dass die Lamellen (9, 9a, 9b) mit ihren eine Vliesauflage bildenden, abgerundeten Stirnflächen (10) eine stetig gekrümmte Hüllfläche tangieren und dass zumindest einer mittleren Lamelle (9b) der Stich unterläge (2) eine Abstreiferlamelle (11) zwischen der Stichunterlage (2) und dem Nadelbrett (3) zugeordnet ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben der mittleren Lamelle (9b) wenigstens einer der beiden Randlamellen (9a) der Stichunterlage (2) eine Abstreiferlamelle (11) zugeordnet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Abstreiferlamellen (11) zugeordneten Lamellen (9a, 9b) der Stichunterlage (2) mit einer größeren Breite als die übrigen Lamellen (9) der Stichunteriage (2) ausgebildet sind.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stichunteriage (2) in Einstichrichtung der Höhe nach verstellbare Wangen (12) für die Lagerung der Abstreiferlamelle(n) (11) trägt. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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