DE19738144A1 - Verfahren zum Steuern eines Beschichtungsgerätes und Beschichtungsanlage - Google Patents
Verfahren zum Steuern eines Beschichtungsgerätes und BeschichtungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Be
schichtungsgerätes, das ein Beschichtungsmedium wie Pulver
oder Naßlack auf ein Werkstück sprüht, sowie eine Beschich
tungsanlage, die gemäß diesem Verfahren arbeiten kann.
Bei den üblichen Beschichtungsanlagen für Pulver oder Naß
lack läuft ein Werkstück in horizontaler Richtung durch eine
Beschichtungskabine, in deren Seitenwand vertikale Schlitze
vorgesehen sind. Durch diese Schlitze sprühen Beschichtungs
pistolen das Beschichtungsmedium auf das Werkstück.
Die zu beschichtenden Werkstücke können verschiedene Größen
und Formen haben, mit schmalen Stegen, großen geschlossenen
Flächen, Hohlräumen, Hinterschneidungen etc. Um den Wir
kungsgrad beim Auftragen des Beschichtungsmediums zu opti
mieren, d. h. um möglichst wenig Beschichtungspulver oder
-lack an dem Werkstück vorbeizusprühen und das Eindringen in
Hohlräume sicherzustellen, kann die Form der Wolke des von
einer Beschichtungspistole abgegebenen Beschichtungsmediums
variiert werden. Dies geschieht in der Regel durch die Aus
wahl einer geeigneten Düse, z. B. einer Schlitzdüse, die Ver
wendung eines Prallkörpers oder dergleichen. Die Düsen wer
den im Stand der Technik von Hand ausgewechselt. Zum Austau
schen der Düsen muß der Betrieb der Beschichtungsanlage un
terbrochen werden. Dies ist verständlicherweise zeit- und
personalaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Steuern eines Beschichtungsgerätes und eine neue Beschich
tungsanlage anzugeben, bei denen die Wolkenform des abgege
benen Beschichtungsmediums mit geringst möglichem Aufwand
verändert und an die Gestalt des Werkstücks angepaßt werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von
Anspruch 1 sowie eine Beschichtungsanlage mit den Merkmalen
von Anspruch 4 gelöst.
Die Erfindung nutzt die Tatsache aus, daß die Pulver- oder
Naßlack-Wolkenform durch Verändern der Menge oder der Ge
schwindigkeit oder des Massenstroms des ausgebrachten Be
schichtungsmedium beeinflußt werden kann, so daß eine auto
matische Anpassung der Wolkenform ohne Wechseln der Sprüh
düse möglich ist. Die Wolkenform kann ferner durch Einstel
len von speziellen Formlüften (air coat) beeinflußt werden.
Dazu wird vorzugsweise die Geschwindigkeit und/oder die Men
ge und/oder der Massenstrom des abgegebenen Beschichtungsme
diums bzw. der Formluft-Volumenstrom gemessen. Die Wolken
form kann anhand der Menge und Geschwindigkeit oder des Mas
senstroms des Beschichtungsmediums in Verbindung mit der Dü
se und gegebenenfalls der Formluft charakterisiert werden.
Vorzugsweise wird auch das zu beschichtende Werkstück auto
matisch erfaßt und identifiziert.
Die Beschichtungsanlage gemäß der Erfindung weist vorzugs
weise eine Meßeinrichtung und eine Stelleinrichtung für das
Beschichtungsmedium oder den Formluft-Volumenstrom sowie
eine Teileerkennungs- und Identifikationseinrichtung am Ein
gang der Beschichtungskabine auf.
Die Teileerkennungs- und Identifikationseinrichtung erkennt
die Annäherung eines zu beschichtenden Werkstückes sowie
dessen Form und Beschaffenheit. Dabei handelt es sich z. B.
um eine optische Erkennungseinrichtung.
Die Meßeinrichtung und die Stelleinrichtung sind vorzugswei
se in das Beschichtungsgerät integriert oder nahe bei diesem
angeordnet. Einrichtungen zum Messen eines Pulver-Masse-
Stroms, die sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
eignen, sind in der DE-A-4 406 046 und der DE-A-195 50 112
beschrieben, auf die Bezug genommen wird.
Die Erfindung ist im folgenden anhand des Beispiels einer
elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigt:
Fig. 1 eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanla
ge gemäß der Erfindung;
Fig. 2 zeigt ein Beschichtungsgerät mit integriertem
Mengensensor und Geschwindigkeitssensor für
die Pulverbeschichtungsanlage der Fig. 1;
Fig. 3a
und 3b zeigen eine Außenansicht bzw. eine schemati
sche Teilschnittdarstellung eines Mikrowellen
resonators des Mengensensors der Fig. 2;
Fig. 4 zeigt eine detailiertere Darstellung des Ge
schwindigkeitssensors der Fig. 2;
Fig. 5 zeigt eine Stelleinrichtung zur Einstellung
der Pulverwolkenform gemäß der Erfindung; und
Fig. 6a
bis 6d zeigen verschiedene Pulverwolkenformen, die
mit unterschiedlichen Düsenformen und Pulver
masseströmen erhalten werden.
Fig. 1 zeigt eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanla
ge, bei der das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern der
Beschichtungsgeräte angewendet werden kann. Diese Pulverbe
schichtungsanlage ist ausführlicher in der deutschen Paten
tanmeldung Steuersystem einer Beschichtungsanlagen dersel
ben Anmelderin mit demselben Anmeldetag beschrieben. Auf die
Offenbarung dieser Patentanmeldung und insbesondere die Er
läuterung der Netzwerkstruktur wird Bezug genommen.
In Fig. 1 sind mehrere (fünf) Beschichtungsmodule aus je
weils einem digitalen Steuergerät 60, einer Injektor-Stell
einrichtung 64 und einer Sprühpistole 66 dargestellt, die
über einen Pistolenbus 62 verbunden sind. Diese Beschich
tungsmodule bilden selbstregelnde Funktionseinheiten, welche
ihre jeweiligen Steuersignale von dem digitalen Steuergerät
60 erhalten. Für die Regelung notwendige Informationen über
den Betriebszustand der Beschichtungsanlage erhält das Steu
ergerät 60 über einen internen Bus 80.
Über den internen Bus 80 sind die mehreren Beschichtungsmo
dule miteinander, mit einer zentralen Steuereinheit 82 sowie
mit weiteren Komponenten des Systems verbunden. Zusätzliche,
an den internen Bus anschließbaren Module sind z. B. ein Lüc
kensteuermodul 86, ein Pulverpegelsteuermodul 88, ein Posi
tionssteuermodul 90 und ein Bewegungssteuermodul 92.
Der Bus 80 ist ebenso wie der Pistolenbus 62 vorzugsweise
ein LON-Bus, die digitale Steuereinheiten 62 und die Module
sind als LON-Netzwerkknoten konfiguriert und besitzen eine
LON-Schnittstelle für die Verbindung mit dem LON-Bus (LON
= local area network).
Die zentrale Steuereinheit 82 versorgt die Pulverbeschich
tungsanlage mit elektrischer Leistung und Druckluft. Ferner
läßt sich über diese Steuereinheit die gesamte Anlage im
Störfalle notabschalten.
Das Lückensteuermodul 86 dient zum Ausschalten der Sprühpi
stolen in den Lücken zwischen Werkstücken 200 oder Werk
stückteilen. Das Pulverpegelsteuermodul 88 überwacht den
Pegelstand in einem Pulvervorratsbehälter. Das Positions
steuermodul 90 steuert die Position der Sprühpistolen in z-
Richtung, d. h. den Abstand von Sprühpistole 66 zu Werkstück
200. Das Bewegungssteuermodul 92 steuert Vertikalhub und Ge
schwindigkeit der Auf- und Abwärtsbewegung der Sprühpistolen
66 abhängig von der Höhe und Geschwindigkeit des zu be
schichtenden Werkstücks 200.
Es können weitere Baugruppen über einen externen Bus 100 mit
der zentralen Steuereinheit 82 verbunden werden; diese um
fassen z. B. ein Pulverzentrum 102 mit einem Pulvervorrats
behälter 104, eine Schichtdickenmeß- und Regeleinrichtung
107, 108 und eine Luftmengenregeleinrichtung 109 für ein
Pulverrückgewinnungssystem 110, eine Teileerkennungs- und
Identifikationseinrichtung 111, ein Fördertaktgeber 112,
eine Steuereinrichtung 106 für die Kabinenreinigung und eine
zugehörige Reinigungseinrichtung 116 u. a.
Die einzelnen Komponenten, die als LON-Knoten konfiguriert
sind, können sich im System selbst anmelden, andere System
komponenten erkennen, sich auf diese einstellen und mit die
sen kommunizieren. Sie können die Information über die je
weiligen Betriebszustände der Beschichtungsanlage, die sie
über den Bus 80 oder 100 erhalten, selbsttätig auswerten und
nutzen.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines Be
schichtungsgerätes 66 mit integriertem Mengensensor 50, in
tegriertem Geschwindigkeitssensor 52 und integrierter Hoch
spannungskaskade 58. Über eine Förderleitung 10 wird dem Be
schichtungsgerät 66 ein eingestellter, dosierter Pulver-
Luft-Strom zugeführt, der bei einer Düse 46 mit einem Prall
körper 48 ausgegeben wird. In einem Hochspannungserzeuger,
der schematisch als Hochspannungskaskade 58 dargestellt ist,
wird eine Hochspannung erzeugt und über eine Leitung 56 und
eine Elektrode (nicht gezeigt) in den Pulver-Luft-Strom ge
führt, um die Pulverteilchen elektrisch aufzuladen. Eben
falls in Fig. 2 ist eine Masseleitung 54 für die Erdung des
Beschichtungsgerätes 66 gezeigt.
Der Mengensensor 50 und der Geschwindigkeitssensor 52 dienen
zur Bestimmung der Pulverdichte bzw. der Pulvergeschwindig
keit in der Förderleitung 10. Sie sind unten mit Bezug auf
die Fig. 3 und 4 näher erläutert.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Ausführungsform eines Mi
krowellenresonators 36 des Pulvermengensensors zur Bestim
mung der Pulvermenge pro Volumeneinheit in der Förderleitung
10. Die Förderleitung ist elektrisch nicht leitend, sie wird
von dem Pulver-Luft-Strom in Richtung der Pfeile in Fig. 3a
durchströmt.
Der Resonator 36 hat für die Abschirmung gegen Störfelder
einen Metallzylinder 38, an dem ein HF-Eingang 40 und ein
HF-Ausgang 42 zur Einkopplung von Mikrowellen bzw. zum Ab
nehmen der Resonatorspannung vorgesehen sind. Im Inneren des
Abschirmzylinders 38 liegt der Resonator 44 in Form einer
Helix oder Spule, welche um die Förderleitung 10 gewickelt
ist. Dieser Resonator hat einen sehr geringen Platzbedarf,
so daß er direkt in die Sprühpistole 66 integriert werden
kann. Mit dem helixförmigen Resonator läßt sich eine sehr
genau abgegrenzte Resonanz und somit eine hohe Güte erzie
len. Der Helix-Resonator kann z. B. als Dünnfilm-Metall
schicht 44 auf die Förderleitung 10 aufgedampft werden, oder
es kann eine Drahthelix verwendet werden.
Ein Teil des vom Resonator erzeugter Mikrowellenfeldes
dringt durch die Wand der Förderleitung 10 in das Pulver-
Luft-Gemisch. Gemessen werden die Resonanzfrequenz des Reso
nators und seine Güte. Diese Größen sind von der Dielektri
zitätskonstante und der Absorption (dem Verlustfaktor) im
Resonanzbereich abhängig. Die Änderungen der Dielekrizitäts
konstante und der Absorption sind proportional zur Änderung
der Pulvermenge im Resonanzbereich oder Resonanzvolumen.
Daraus ergibt sich, daß eine Änderung der Pulvermenge im
Resonanzvolumen zur einer Verschiebung der Resonanzfrequenz
und zu einer Veränderung der Güte führt. Durch Messen der
Resonanzfrequenz bzw. der Güte, kann somit direkt auf die
Pulvermenge im Resonanzvolumen zurückgeschlossen werden. Das
Verfahren zum Bestimmen der Pulvermasse im Resonanzvolumen
ist mit weiteren Einzelheiten in der DE-A-44 06 046 und der
DE-A-196 50 112 beschrieben.
Fig. 4 zeigt schematisch den Aufbau der Geschwindigkeits
meßvorrichtung. An der Förderleitung 10 sind mit einem Ab
stand D zwei Meßelektroden 12, 14 angebracht, welche über
Signalleitungen 16, 18 und einen Verstärker 20 verbunden
sind. Die Ausgänge 22, 24 des Verstärkers 20 sind mit einer
Meßwert-Auswertungsvorrichtung 26 verbunden. Die Meßelektro
den bestehen 12, 14 aus Kupferringen, die um die Förderlei
tung 10 herumgelegt sind. Ferner ist im Meßbereich eine ge
erdete Abschirmung 48 um die Förderleitung 10 gelegt. Auch
die Signalleitung 16, 18 und der Verstärker 20 weisen geer
dete Abschirmungen 30, 32 bzw. 34 auf.
Die Pulverpartikel des durch die Kunststoffleitung 10 trans
portierten Pulver-Luft-Stromes laden sich durch die Reibung
mit dem Kunststoff-Schlauchmaterial elektrostatisch auf.
Diese Ladungen influenzieren, oder induzieren, in den Meß
elektroden 12, 14 Spannungen, die an den Meßverstärker 20
geleitet werden. Der Verstärker mißt und verstärkt die bei
den beiden Elektroden 12, 14 erzeugten Influenzspannungen.
Der Verlauf dieser zwei Signale stimmt weitgehend überein
(Korrelation). Da die Signalverläufe weitgehend übereinstim
men, ist eine eindeutige Bestimmung der Zeitspannen zwischen
zwei entsprechenden Signalspitzen möglich, so daß aus der
zeitlichen Verzögerung Δt zwischen zwei Signalspitzen und
dem Abstand D zwischen den Meßelektroden die Geschwindigkeit
v der Pulverpartikel in der Förderleitung 10 berechenbar
ist: v = D/Δt.
Das Geschwindigkeitsmeßverfahren ist mit weiteren Einzelhei
ten in der DE-A-44 06 046 beschrieben.
Mit Hilfe des oben beschriebenen Mengensensors 50 und des
Geschwindigkeitssensors 52 können somit die Pulvermenge und
die Pulvergeschwindigkeit bestimmt werden, um die Wolkenform
des ausgegebenen Beschichtungspulvers zu charakterisieren.
Aus der gemessenen Geschwindigkeit und der gemessenen Pul
vermenge sowie den bekannten Abmessungen der Förderleitung
10 kann ferner der Pulver-Masse-Strom des Beschichtungspul
vers berechnet werden, der ebenfalls zur Charakterisierung
der Pulverwolke herangezogen werden kann.
Die Meßsignale werden zu dem digitalen Steuergerät 60 zu
rückgeführt und mit Sollwerten für die Pulvermenge und Ge
schwindigkeit für ein zu beschichtendes Werkstück vergli
chen. Über die in Fig. 5 gezeigte Stelleinrichtung kann der
Pulver-Luft-Strom und somit die gewünschte Pulverwolkenform
eingestellt werden.
Fig. 5 zeigt die Stelleinrichtung 64 zur Einstellung des
Pulver-Luft-Stromes mit einem Injektor 120, einer Pulveran
saugleitung 122, einer Luftzuführleitung 124, einem Propor
tionalventil (Nr. 1) 126 für Förderluft, das über eine För
derluftleitung 132 mit dem Injektor 120 verbunden, einem
Proportionalventil (Nr. 2) 128 für Dosierluft, das über eine
Dosierluftleitung 134 mit dem Injektor verbunden ist, und
einem Proportionalventil (Nr. 3) 130 für Formluft, das über
eine Formluftleitung 136 direkt mit der Sprühpistole 66
(Fig. 1) verbunden ist. Der Förderluftleitung 132, der Do
sierluftleitung 134 und der Formluftleitung 136 sind ein
Förderluftsensor 138, ein Dosierluftsensor 140 bzw. ein
Formluftsensor 142 zugeordnet, um die jeweiligen Luftvolu
menströme zu messen. Signalrückführungsleitungen 144 von den
Sensoren 138, 140 bzw. 142 führen zu einer Schnittstellen
schaltung 146, die über eine Adapter 138 mit einer Signal-
Meßleitung 62, wie dem Pistolenbus, verbindbar ist. Steuer
leitungen 150 führen von der Schnittstellenschaltung 146 zu
den Proportionalenventilen 126, 128, 130.
Die Sensorsignale werden über den Pistolenbus 62 zu dem di
gitalen Steuergerät 60 geführt und mit den Sollwerten für
die Einstellung der Proportionalenventile 126, 128 und 130
verglichen, und entsprechende Stellsignale werden über den
Pistolenbus 62 und die Schnittstellenschaltung 146 zu den
Ventilen geführt, um einen gewünschten Pulver-Luft-Strom
einzustellen. Wenn die Wolkenform zusätzlich oder aus
schließlich durch Regelung der Formluft beeinflußt wird,
wird das Signal vom Formluftsensor 142 im Steuergerät 60
ausgewertet, und abhängig von der aktuellen Werkstückform
wird ein entsprechendes Stellsignal an das Proportionalven
til Nr. 3 130 geschickt.
Der Ausgang 152 des Injektors 120 ist über die Förderleitung
10 mit dem Beschichtungsgerät 66 verbunden. In dem Beschich
tungsgerät 66 werden, wie erläutert, die Geschwindigkeit und
die Dichte des Pulver-Masse-Stroms erfaßt. Auch diese Signa
le werden über den Pistolenbus 62 zum digitalen Steuergerät
zurückgeführt und für die Regelung des Pulver-Luft-Stroms
verwendet.
Die Fig. 6a bis 6d zeigen unterschiedliche Pulverwolken
formen, die mit verschieden Düsen sowie mit unterschiedli
chen Pulver-Luft-Strömen erhalten werden.
Mit der in Fig. 6a angezeigten Schlitzdüse erhält man einen
relativ schmalen ellipsenförmigen Pulver-Luft-Strahl, der
bei hoher Pulverdichte und geringer Pulvergeschwindigkeit
schmaler und gerichteter und bei geringerer Pulverdichte und
höherer Geschwindigkeit des Pulver-Luft-Stromes breiter ist,
siehe Fig. 6a und 6b. Bei Verwendung eines Prallkörpers
erhält man grundsätzlich eine rundere Pulverwolke, die bei
großer Pulverdichte und geringer Pulvergeschwindigkeit
schmaler, d. h. gerichteter, und bei geringerer Pulverdichte
und größerer Geschwindigkeit des Pulver-Luft-Stromes breiter
ist, siehe Fig. 6c und 6d.
Bei einer gegebenen Düsenform kann gemäß der vorliegenden
Erfindung somit die Pulverwolke automatisch durch Verändern
der Pulvermenge und/oder der Pulvergeschwindigkeit einge
stellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Wolken
form über die getrennt geregelte Formluft beeinflußt werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der
Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Er
findung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
Claims (14)
1. Verfahren zum Steuern eines Beschichtungsgerätes (66),
das ein Beschichtungsmedium, wie Pulver oder Naßlack, an
ein Werkstück (200) abgibt, bei dem abhängig von der Ge
stalt des Werkstücks die Wolkenform des abgegebenen Be
schichtungsmediums automatisch durch Regeln der Ge
schwindigkeit und/oder der Menge und/oder des Massen
stroms des abgegebenen Beschichtungsmediums und/oder
durch Regeln eines Formluftstromes eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit und/oder die
Menge und/oder der Massenstrom des abgegebenen Beschich
tungsmediums gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Formluft-Volumenstrom gemessen
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Gestalt des
Werkstücks (200) automatisch erfaßt wird.
5. Beschichtungsanlage mit mindestens einem Beschichtungs
gerät zum Abgeben eines Beschichtungsmediums, wie Pulver
oder Naßlack, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Beschichtungsgerät
eine Meßeinrichtung (36, 142) zur Bestimmung der Ge
schwindigkeit und/oder der Menge und/oder des Massen
stroms des dem Beschichtungsgerät zugeführten Beschich
tungsmediums und/oder eines Formluft-Volumenstromes,
eine Stelleinrichtung (38, 130) zur Einstellung der Ge
schwindigkeit und/oder der Menge und/oder des Massen
stroms des von dem Beschichtungsgerät abzugebenden Be
schichtungsmediums und/oder des Formluft-Volumenstromes,
um abhängig von der Gestalt eines Werkstücks die Wolken
form des abgegebenen Beschichtungsmediums automatisch
einzustellen, und
ein digitales Steuergerät (60) zugeordnet sind.
6. Beschichtungsanlage nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Steuergerät (60), die
Meßeinrichtung (36) und die Stelleinrichtung (38) über
eine Busstruktur (62; 80) verbunden sind.
7. Beschichtungsanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Beschichtungs
geräte (66) vorhanden sind, die jeweils über einen Pi
stolenbus (62) mit ihrem zugeordneten digitalen Steuer
gerät (60) verbunden sind und einen Netzwerk-Knoten bil
den, und daß die digitalen Steuergeräte (60) über einen
Beschichtungsbus (80) mit weiteren Komponenten der Be
schichtungsanlage verbunden sind.
8. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
gekennzeichnet durch eine Werkstückerken
nungseinrichtung, die als ein Netzwerk-Knoten konfigu
riert ist.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Netzwerk-Knoten
LON-Knoten sind.
10. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Beschich
tungsmedium Pulver ist.
11. Beschichtungsanlage nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßeinrichtung eine Ge
schwindigkeitsmeßvorrichtung (12-26) aufweist, mit zwei
mit Abstand zueinander an einer Pulverförderleitung an
gebrachten Meßelektroden (12, 14), die von dem geförder
ten Pulver-Luft-Gemisch erzeugte Ladungsschwankungen an
der Pulverförderleitung (10) erfassen und entsprechende
Spannungssignale (A, B) bilden und an eine Meßwertverar
beitungsvorrichtung (26) ausgeben, welche aus dem zeit
lichen Abstand (Δt) der Spannungssignale und dem vorge
gebenen Abstand (D) zwischen den Meßelektroden (12, 14)
die Geschwindigkeit des Pulver-Luft-Gemisches ermittelt.
12. Beschichtungsanlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung eine
Massenmeßvorrichtung (12-26) aufweist, mit einem Mikro
wellenresonator (36; 38) in oder an der Pulverförderlei
tung (10), der von der in einem Resonanzvolumen vorhan
denen Pulvermenge abhängige Änderungen der Dielektrizi
tätskonstante und/oder der Mikrowellenabsorption in der
Förderleitung als eine Verschiebung der Resonanzfrequenz
bzw. eine Änderung der Mikrowellenamplitude im Mikrowel
lenresonator (36; 38) erfaßt, und aus der Änderung der
Dielektrizitätskonstante und/oder der Mikrowellenabsorp
tion die Pulverdichte in dem Resonanzvolumen ableitet.
13. Beschichtungsanlage nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mikrowellenresonator
(36; 38) eine Spule (44) aufweist, die außen auf die
Pulverförderleitung (10) aufgebracht ist.
14. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßein
richtung einen Formluftsensor (142) zum Erfassen eines
dem oder jedem Beschichtungsgerät (66) zugeführten Form
luft-Volumenstrom aufweist, und daß die Stelleinrichtung
eine Proportionalventileinheit (130) zum Einstellen des
Formluft-Volumenstroms aufweist.
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