DE19738097C2 - Verfahren zum Betreiben einer elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage und elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage und elektrostatische PulverbeschichtungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage gemäß dem Ober
begriff von Anspruch 1 und eine elektrostatische Pulverbe
schichtungsanlage, die nach diesem Verfahren arbeiten kann.
Ein solches Verfahren ist z. B. aus DE-Buch Taschenbuch für
Lackierbetriebe 1997, Curt R. Vincentz Verlag, Hannover
1996, bekannt.
Bei den üblichen elektrostatischen Beschichtungsanlagen
läuft ein Werkstück in horizontaler Richtung durch eine Be
schichtungskabine, in deren Seitenwand vertikale Schlitze
vorgesehen sind. Durch diese Schlitze sprühen Beschichtungs
pistolen das Beschichtungsmedium auf das Werkstück.
Die zu beschichtenden Werkstücke können verschiedene Formen
und Größen haben, sie haben z. B. schmale Stege, große
geschlossene Flächen, Hohlräumen, Hinterschneidungen etc. Um
den Wirkungsgrad beim Auftragen des Beschichtungsmediums zu
optimieren, d. h. um möglichst wenig Beschichtungspulver an
dem Werkstück vorbeizusprühen, kann die Wolkenform des von
einer Beschichtungspistole abgegebenen Beschichtungspulvers
variiert werden. Gleichwohl wird je nach Gestalt des Werk
stückes mehr oder weniger Beschichtungspulver nicht auf die
Werkstückoberfläche auftreffen bzw. nicht dort haften blei
ben. Das überschüssige Beschichtungspulver steht als Pulver
wolke in der Beschichtungskabine, ein Teil sammelt sich am
Boden und den Wänden der Kabine an.
Um das überschüssige Beschichtungspulver zu entfernen und
die Pulveransammlung weitgehend zu vermeiden, weisen die
Beschichtungskabinen üblicherweise eine Absauganlage auf.
DE 195 02 390 A1 beschreibt ein Verfahren zum Auftragen von
Schmierstoffen auf ein Bandmaterial. Dabei wird das Bandma
terial durch eine Schmierkammer geführt, in der von Sprüh
düsen der Schmierstoff aufgebracht und der dabei entstehende
Schmierstoff abgesaugt wird. Die Menge des von den Düsen
versprühten Schmierstoffes und der Druck für die Absaugung
des überschüssigen Schmierstoffes aus der Schmierkammer wer
den überwacht, geregelt und/oder gesteuert. Diese beim Ver
sprühen von Flüssigkeiten ablaufenden Vorgänge sind nicht
ohne weiteres auf die elektrostatische Pulverbeschichtung
übertragbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Betreiben einer elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage
und eine elektrostatische Pulverbeschichtunsganlage anzu
geben, bei denen die Absauganlage mit optimalem Wirkungsgrad
arbeitet.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von
Anspruch 1 sowie eine Pulverbeschichtungsanlage mit den
Merkmalen von Anspruch 6 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei moder
nen Pulverbeschichtungsanlagen die Pulverwolke zwar an die
Form und Größe des Werkstücks angepaßt werden kann, daß aber
immer ein gewissen Prozentsatz des Beschichtungspulvers
nicht auf die Werkstückoberfläche gelangen wird bzw. dort
nicht haften bleibt. Ausgehend von der gesamten, von allen
Beschichtungsgeräten abgegebenen Pulvermenge kann der Anteil
des überschüssigen Pulvers aufgrund von Erfahrungswerten
abgeschätzt werden, und die Leistung der Absauganlage wird
an die voraussichtlich abzusaugende Pulvermenge angepaßt.
Wenn erkannt wird, daß die Pulverabgabe beendet oder unter
brochen wurde, kann die Absauganlage noch während einer
gewissen Nachlaufzeit weiter laufen und sie schaltet danach
automatisch ab.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird einerseits sicher
gestellt, daß die Absauganlage immer mit der nötigen Saug
leistung arbeitet, um eine Ansammlung des überschüssigen
Beschichtungspulvers in der Beschichtungskabine zu verhin
dern; andererseits wird der Energiebedarf der Absauganlage,
der bei großen Beschichtungskabinen ganz erheblich sein
kann, auf das minimal notwendige Maß reduziert, weil die
Absauganlage in den Sprühpausen automatisch abgeschaltet
wird, und weil sie immer nur mit der gerade notwendigen Lei
stung arbeitet.
Die Pulverbeschichtungsanlage gemäß der Erfindung weist vor
zugsweise eine Meßeinrichtung für dem Pulvermassenstrom in
dem oder jedem Beschichtungsgerät und eine Stelleinrichtung
für die Absauganlage auf.
Die Meßeinrichtung ist vorzugsweise in das Beschich
tungsgerät integriert oder nahe bei diesem angeordnet. Ein
richtungen zum Messen eines Pulvermassenstroms, die sich für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eignen, sind in der
DE 44 06 046 A1 und der DE 196 50 112 C1 beschrieben, auf die
Bezug genommen wird.
Die Erfindung ist im folgenden anhand des Beispiels einer
elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigt:
Fig. 1 eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt ein Beschichtungsgerät mit integriertem
Mengensensor und Geschwindigkeitssensor für
die Pulverbeschichtungsanlage der Fig. 1;
Fig. 3a
und 3b zeigen eine Außenansicht bzw. eine schemati
sche Teilschnittdarstellung eines Mikrowellen
resonators des Mengensensors der Fig. 2;
Fig. 4 zeigt eine detailliertere Darstellung des Ge
schwindigkeitssensors der Fig. 2;
Fig. 1 zeigt eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanla
ge, bei der das erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt werden
kann. Diese Pulverbeschichtungsanlage ist ausführlicher in
der deutschen Patentanmeldung "Steuersystem einer Beschich
tungsanlage" derselben Anmelderin mit demselben Anmeldetag
beschrieben. Auf die Offenbarung dieser Patentanmeldung und
insbesondere die Erläuterung der Netzwerkstruktur wird Bezug
genommen.
In Fig. 1 sind mehrere (fünf) Beschichtungsmodule aus je
weils einem digitalen Steuergerät 60, einer Injektor-Stell
einrichtung 64 und einer Sprühpistole 66 dargestellt, die
über einen Pistolenbus 62 verbunden sind. Diese Beschich
tungsmodule bilden selbstregelnde Funktionseinheiten, welche
ihre jeweiligen Steuersignale von dem digitalen Steuergerät
60 erhalten. Für die Regelung notwendige Informationen über
den Betriebszustand der Beschichtungsanlage erhält das Steu
ergerät 60 über einen internen Bus 80.
Über den internen Bus 80 sind die mehreren Beschichtungsmo
dule miteinander, mit einer zentralen Steuereinheit 82 sowie
mit weiteren Komponenten des Systems verbunden. Zusätzliche,
an den internen Bus anschließbaren Module sind z. B. ein Lüc
kensteuermodul 86, ein Pulverpegelsteuermodul 88, ein Posi
tionssteuermodul 90 und ein Bewegungssteuermodul 92.
Der interne Bus 80 ist ebenso wie der Pistolenbus 62 vor
zugsweise ein LON-Bus, die digitale Steuereinheiten 62 und
die Module sind als LON-Netzwerkknoten konfiguriert und
besitzen eine LON-Schnittstelle für die Verbindung mit dem
LON-Bus (LON = local area network).
Die zentrale Steuereinheit 82 versorgt die Pulverbeschich
tungsanlage mit elektrischer Leistung und Druckluft. Ferner
läßt sich über diese Steuereinheit die gesamte Anlage im
Störfalle notabschalten.
Das Lückensteuermodul 86 dient zum Ausschalten der Sprühpi
stolen in den Lücken zwischen Werkstücken 200 oder Werk
stückteilen. Das Pulverpegelsteuermodul 88 überwacht den
Pegelstand in einem Pulvervorratsbehälter. Das Positions
steuermodul 90 steuert die Position der Sprühpistolen in z-
Richtung, d. h. den Abstand von Sprühpistole 66 zu Werkstück
200. Das Bewegungssteuermodul 92 steuert Vertikalhub und
Geschwindigkeit der Auf- und Abwärtsbewegung der Sprühpisto
len 66 abhängig von der Höhe und Geschwindigkeit des zu be
schichtenden Werkstücks 200.
Weiterhin sind über einen externen Bus 100 ein Pulverzentrum
102 mit einem Pulvervorratsbehälter 104, eine Schichtdick
enmeß- und Regeleinrichtung 107, 108 und eine Absaugsteue
rung 109 für eine Absauganlage 114 für ein Pulverrückgewin
nungssystem 110, eine Teileerkennungs- und Identifikations
einrichtung 111, ein Fördertaktgeber 112, eine Steuerein
richtung 106 für die Kabinenreinigung und eine zugehörige
Reinigungseinrichtung 116 angeschlossen.
Die Absaugsteuerung 109 enthält eine Ventilatoransteuerung,
mit der die Geschwindigkeit eines Absaugventilators in der
Absauganlage 114 und somit die Leistung der Absauganlage
eingestellt werden kann. Die Absaugsteuerung 109 erhält über
die Busse 100, 80 von den digitalen Steuergeräten 60 die
notwendige Information über die von den Beschichtungsgeräten
66 abgegebenen Pulvermassenströme, um die Absaugleitung
entsprechend einzustellen bzw. die Absauganlage zu ak
tivieren und zu deaktivieren.
Die einzelnen Komponenten, die als LON-Knoten konfiguriert
sind, können sich im System selbst anmelden, andere System
komponenten erkennen, sich auf diese einstellen und mit die
sen kommunizieren. Sie können die Information über die je
weiligen Betriebszustände der Beschichtungsanlage, die sie
über den Bus 80 oder 100 erhalten, selbsttätig auswerten und
nutzen.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines Be
schichtungsgerätes 66 mit integriertem Mengensensor 50, in
tegriertem Geschwindigkeitssensor 52 und integrierter Hoch
spannungskaskade 58. Über eine Förderleitung 10 wird dem Be
schichtungsgerät 66 ein eingestellter, dosierter Pulver-
Luft-Strom zugeführt, der bei einer Düse 46 mit einem Prall
körper 48 ausgegeben wird. In einem Hochspannungserzeuger,
der schematisch als Hochspannungskaskade 58 dargestellt ist,
wird eine Hochspannung erzeugt und über eine Leitung 56 und
eine Elektrode (nicht gezeigt) in den Pulver-Luft-Strom ge
führt, um die Pulverteilchen elektrisch aufzuladen. Eben
falls in Fig. 2 ist eine Masseleitung 54 für die Erdung des
Beschichtungsgerätes 66 gezeigt.
Der Mengensensor 50 und der Geschwindigkeitssensor 52 dienen
zur Bestimmung der Pulverdichte bzw. der Pulvergeschwindig
keit in der Förderleitung 10. Sie sind unten mit Bezug auf
die Fig. 3 und 4 näher erläutert.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Ausführungsform eines Mi
krowellenresonators 36 des Pulvermengensensors zur Bestim
mung der Pulvermenge pro Volumeneinheit in der Förderleitung
10. Die Förderleitung ist elektrisch nicht leitend, sie wird
von dem Pulver-Luft-Strom in Richtung der Pfeile in Fig. 3a
durchströmt.
Der Resonator 36 hat für die Abschirmung gegen Störfelder
einen Metallzylinder 38, an dem ein HF-Eingang 40 und ein
HF-Ausgang 42 zur Einkopplung von Mikrowellen bzw. zum Ab
nehmen der Resonatorspannung vorgesehen sind. Im Inneren des
Abschirmzylinders 38 liegt der Resonator 44 in Form einer
Helix oder Spule, welche um die Förderleitung 10 gewickelt
ist. Dieser Resonator hat einen sehr geringen Platzbedarf,
so daß er direkt in die Sprühpistole 66 integriert werden
kann. Mit dem helixförmigen Resonator läßt sich eine sehr
genau abgegrenzte Resonanz und somit eine hohe Güte erzie
len. Der Helix-Resonator kann z. B. als Dünnfilm-Metall
schicht 44 auf die Förderleitung 10 aufgedampft werden, oder
es kann eine Drahthelix verwendet werden.
Ein Teil des vom Resonator erzeugten Mikrowellenfeldes
dringt durch die Wand der Förderleitung 10 in das Pulver-
Luft-Gemisch. Gemessen werden die Resonanzfrequenz des Reso
nators und seine Güte. Diese Größen sind von der Dielektri
zitätskonstante und der Absorption (dem Verlustfaktor) im
Resonanzbereich abhängig. Die Änderungen der Dielekrizitäts
konstante und der Absorption sind proportional zur Änderung
der Pulvermenge im Resonanzbereich oder Resonanzvolumen.
Daraus ergibt sich, daß eine Änderung der Pulvermenge im
Resonanzvolumen zur einer Verschiebung der Resonanzfrequenz
und zu einer Veränderung der Güte führt. Durch Messen der
Resonanzfrequenz bzw. der Güte, kann somit direkt auf die
Pulvermenge im Resonanzvolumen zurückgeschlossen werden. Das
Verfahren zum Bestimmen der Pulvermasse im Resonanzvolumen
ist mit weiteren Einzelheiten in der DE 44 06 046 A1 und der
DE 196 50 112 C1 beschrieben.
Fig. 4 zeigt schematisch den Aufbau der Geschwindigkeits
meßvorrichtung. An der Förderleitung 10 sind mit einem Ab
stand D zwei Meßelektroden 12, 14 angebracht, welche über
Signalleitungen 16, 18 und einen Verstärker 20 verbunden
sind. Die Ausgänge 22, 24 des Verstärkers 20 sind mit einer
Meßwert-Auswertungsvorrichtung 26 verbunden. Die Meßelektro
den bestehen 12, 14 aus Kupferringen, die um die Förderlei
tung 10 herumgelegt sind. Ferner ist im Meßbereich eine ge
erdete Abschirmung 48 um die Förderleitung 10 gelegt. Auch
die Signalleitung 16, 18 und der Verstärker 20 weisen geer
dete Abschirmungen 30, 32 bzw. 34 auf.
Die Pulverpartikel des durch die Kunststoffleitung 10 trans
portierten Pulver-Luft-Stromes laden sich durch die Reibung
mit dem Kunststoff-Schlauchmaterial elektrostatisch auf.
Diese Ladungen influenzieren, oder induzieren, in den Meß
elektroden 12, 14 Spannungen, die an den Meßverstärker 20
geleitet werden. Der Verstärker mißt und verstärkt die bei
den beiden Elektroden 12, 14 erzeugten Influenzspannungen.
Der Verlauf dieser zwei Signale stimmt weitgehend überein
(Korrelation). Da die Signalverläufe weitgehend übereinstim
men, ist eine eindeutige Bestimmung der Zeitspannen zwischen
zwei entsprechenden Signalspitzen möglich, so daß aus der
zeitlichen Verzögerung Δt zwischen zwei Signalspitzen und
dem Abstand D zwischen den Meßelektroden die Geschwindigkeit
v der Pulverpartikel in der Förderleitung 10 berechenbar
ist: v = D/Δt.
Das Geschwindigkeitsmeßverfahren ist mit weiteren Einzelhei
ten in der DE 44 06 046 A1 beschrieben.
Mit Hilfe des oben beschriebenen Mengensensors 50 und des
Geschwindigkeitssensors 52 können somit die Pulvermenge und
die Pulvergeschwindigkeit bestimmt werden, um den Gesamt-
Pulvermassenstrom zu ermitteln, der zu jedem Zeitpunkt von
allen Beschichtungsgeräten abgegeben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft wie folgt ab. Wenn ein
Werkstück 200 die Beschichtungskabine 120 durchläuft und die
Beschichtungspistolen 66 Beschichtungspulver an das Werk
stück abgeben, wird der Pulvermassenstrom jedes Beschich
tungsgerätes kontinuierliche erfaßt, und diese Information
wird über die jeweiligen Steuergeräte 60 auf dem Bus 80 den
übrigen Modulen des Systems zur Verfügung gestellt. Die In
formation über den gesamten von allen Beschichtungsgeräten
abgegebenen Pulvermassenstrom steht somit jederzeit am Ein
gang der Absaugsteuerung 109 zur Verfügung, so daß diese die
Absaugleistung der Absauganlage 114 entsprechend einstellen
kann. Da bei einem vollautomatisierten System, bei dem die
vorliegende Erfindung vorzugsweise eingesetzt wird, auch zu
jeder Zeit die Größe und Gestalt des zu beschichtenden Werk
stücks 200 sowie die Fördergeschwindigkeit bekannt ist, kann
die Absaugsteuerung auch diese Informationen nutzen, um die
Absauganlage auf die zu erwartende Menge des überschüssigen
Pulvers einzustellen. Wenn nun in Werkstücklücken oder am
Ende eines Beschichtungsvorgangs kein Pulvermassenstrom mehr
erfaßt wird, schaltet die Absaugsteuerung 109 die Absaugan
lage 114 nicht sofort ab, sondern läßt diese noch während
einer einstellbaren Nachlaufzeit weiterarbeiten, um die Pul
verwolke, welche sich in der Beschichtungskabine 21 gebildet
hat, möglichst vollständig abzusaugen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der
Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Er
findung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
Claims (14)
1. Verfahren zum Betreiben einer elektrostatischen Pulver
beschichtungsanlage mit mindestens einem Beschichtungs
gerät (66), einer Beschichtungskabine (120) und einer
Absauganlage (109, 114),
bei dem ein Werkstück (200) durch die
Beschichtungskabine geführt wird, elektrostatisch auf
geladenes Beschichtungspulver von dem Beschichtungsgerät
(66) an das Werkstück abgegeben wird und überschüssiges
Beschichtungspulver aus der Beschichtungskabine (120)
abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pulvermassenstrom des von dem oder jedem Beschich
tungsgerät (66) abgegebenen Beschichtungspulvers ermit
telt und daraus der gesamte von den Beschichtungsgeräten
in die Beschichtungskabine abgegebene Pulvermassenstrom
berechnet wird, die Anwesenheit, Größe und/oder Gestalt
des zu beschichtenden Werkstückes erfaßt wird und abhän
gig von dem Pulvermassenstrom und der Anwesenheit, Größe
und/oder Gestalt des zu beschichtenden Werkstückes die
Saugleistung der Absauganlage (109, 114) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit und die Dichte
des abgegebenen Beschichtungspulvers in dem oder jedem
Beschichtungsgerät (66) gemessen werden und daraus der
Pulvermassenstrom berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugleistung der Absauganlage
(109, 114) an die Größe des gesamten Pulvermassenstroms
des oder der Beschichtungsgeräte(s) (66) angepaßt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Absauganlage
(109, 114) aktiviert wird, wenn erkannt wird, daß das
oder die Beschichtungsgerät(e) (66) Beschichtungspulver
abgeben, und deaktiviert wird, wenn kein Beschichtungs
pulver abgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Absauganlage (109, 114) nach
eine Verzögerungszeit deaktiviert wird.
6. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage mit minde
stens einem Beschichtungsgerät (66), einer Beschich
tungskabine (120) und einer Absauganlage (109, 114) zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ein
richtung zur Erfassung des Werkstücks und eine
Meßeinrichtung (50, 52) zum Ermitteln des Pulvermassen
strom des von dem oder jedem Beschichtungsgerät abgege
benen Beschichtungspulvers und eine Stelleinrichtung
(109) zum Einstellen der Saugleistung der Absauganlage.
7. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßein
richtung eine Geschwindigkeitsmeßvorrichtung (52) und
eine Massenmeßvorrichtung (50) in dem oder jedem Be
schichtungsgerät aufweist.
8. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ge
schwindigkeitsmeßvorrichtung (52) zwei mit Abstand zu
einander an einer Pulverförderleitung angebrachte Meß
elektroden (12, 14) aufweist, die von dem geförderten
Pulver-Luft-Gemisch erzeugte Ladungsschwankungen an ei
ner Pulverförderleitung (10) erfassen und entsprechende
Spannungssignale (A, B) bilden und an eine Meßwertverar
beitungsvorrichtung (26) ausgeben, welche aus dem zeit
lichen Abstand (Δt) der Spannungssignale und dem vorge
gebenen Abstand (D) zwischen den Meßelektroden (12, 14)
die Geschwindigkeit des Pulver-Luft-Gemisches ermittelt.
9. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Massenmeßvorrichtung (50) einen Mikrowellenresonator
(36; 38) in oder an einer Pulverförderleitung (10) auf
weist, der von der in einem Resonanzvolumen vorhandenen
Pulvermenge abhängige Änderungen der Dielektrizitätskon
stante und/oder der Mikrowellenabsorption in der Förder
leitung als eine Verschiebung der Resonanzfrequenz bzw.
eine Änderung der Mikrowellenamplitude im Mikrowellen
resonator (36; 38) erfaßt, und aus der Änderung der
Dielektrizitätskonstante und/oder der Mikrowellenabsorp
tion die Pulverdichte in dem Resonanzvolumen ableitet.
10. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach einem
der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Stelleinrichtung die Leistung der Ab
sauganlage (109, 114) als Funktion des Gesamt-Pulvermas
senstroms des oder der Beschichtungsgeräte(s) (66) ein
stellt.
11. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach einem
der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß dem oder jedem Beschichtungsgerät (66) eine
digitales Steuergerät (60) mit einer Recheneinrichtung
zum Berechnen des Pulvermassenstromes zugeordnet ist.
12. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Be
schichtungsgeräte (66) vorhanden sind, die jeweils über
einen Pistolenbus (62) mit ihrem zugeordneten digitalen
Steuergerät (60) verbunden sind und einen Netzwerk-Kno
ten bilden, und daß die digitalen Steuergeräte (60) über
einen Beschichtungsbus (80) mit weiteren Komponenten der
Beschichtungsanlage verbunden sind.
13. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stell
einrichtung als ein Netzwerk-Knoten ausgebildet ist.
14. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch
12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Netzwerk-Knoten LON-Knoten sind.
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