-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung
für Spritzlackieranlagen nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
-
In
solchen Spritzlackieranlagen werden Gegenstände, beispielsweise
Lastkraftwagen, Autobusse und Schienenfahrzeuge sowie Teile davon
oder jegliche anderen Objekte, mit einem Beschichtungsmaterial im
Spritzverfahren versehen, nämlich beispielsweise mit Grundierungen,
Basislackschichten, Farbschichten, Außenlackschichten,
Klarlackschichten, Versiegelungsschichten und dergleichen. Das Aufspritzen
des Beschichtungsmaterials erfolgt dabei zumeist händisch
mittels Spritzpistolen, die gewöhnlich mit Druckluft und
Beschichtungsmaterial beaufschlagt werden, wobei dann das Beschichtungsmaterial
im Druckluftstrahl mitgerissen wird bis es auf die zu beschichtende
Oberfläche auftrifft.
-
Um
eine hohe Qualität der Beschichtung sicherzustellen, ist
es notwendig, der Spritzkabine definiert Zuluft zuzuführen
und die in der Spritzkabine enthaltene Luft als Abluft abzuführen,
wozu üblicherweise motorgetriebene Ventilatoren verwendet
werden, die über geeignete Steuereinrichtungen angesteuert
werden.
-
In
diesem Zusammenhang ist das beim Spritzbeschichten entstehende Overspray
besonders zu beachten, da sich dieses Overspray aus der Luft auf
den zu beschichtenden Flächen ablagern und so zu Verschmutzungen
führen kann. Je mehr Overspray auftritt umso höher
muss also zu Lüftungsleistung sein, um dieses Overspray
abzuführen, bevor es sich abscheidet. Hierzu sind im Übrigen auch
gesetzliche Vorgaben angeordnet, die dieses Abführen sicherstellen
sollen und derzeit besteht die Vorgabe darin, eine Sinkgeschwindigkeit
des Oversprays von ca. 0,3 m/s sicherzustellen. Je größer nunmehr
das Oversprayaufkommen ist, desto höher muss die Lüfterleistung
sein, um diese Sinkgeschwindigkeit einzuhalten.
-
Zur
Einhaltung dieser Vorgabe werden die Leistungen der Zuluft- und
Ablufteinrichtungen üblicherweise entsprechend ausgelegt.
Damit ist ein hoher energetischer Aufwand beim Betrieb der Spritzkabine
verbunden, insbesondere dann, wenn ein Zeitabschnitt lang gerade
nicht gespritzt oder wenn Teillackierungen durchgeführt
werden.
-
Erste
Ansätze, um diesen energetischen Aufwand zu reduzieren,
bestehen darin, dass gemäß der Lehre der
WO 2006/133551 A1 die
Steuereinrichtung gezielt die Leistung der Zuluft- und Ablufteinrichtungen
in Abhängigkeit davon steuert, ob überhaupt eine
Spritzbeschichtung vorgenommen wird oder nicht. Dazu wird mittels
eines Druckluft gesteuerten Schalters überprüft,
ob für den Spritzvorgang notwendige Druckluft entnommen
wird. Wenn ein Druckluftluss festgestellt wird, wird eine bestimmt
Lüfterleistung eingestellt und bei fehlendem Druckluftfluss wird
die Lüfterleistung auf eine reduzierte Größe
eingestellt.
-
Zu
weiter verbesserten Steuerung der Lüfterleistung an Qualität
der Beschichtung kann zusätzlich vorgesehen sein, dass
nach Feststellung keines weiteren Druckluft flusses die reduzierte
Lüfterleistung erst nach einer gewissen Zeit eingestellt
wird, um noch vorhandenes Overspray sicher aus der Spritzkabine
zu entfernen.
-
Neben
dieser Lösung ist es auch schon bekannt, die Lüfterleistung
stufenweise anzusteuern, nämlich mit einer Volllaststufe
von 100% Leistung, einer Teillaststufe mit ca. 70% Leistung und
einer Standbystufe mit ca. 50% Leistung. Hierdurch kann die Energieaufnahme
noch stärker bedarfsgerecht gesteuert werden. Allerdings
ist insgesamt immer noch ein sehr hoher Energieaufwand zu treiben,
der den Betrieb solcher Spritzkabinen teuer macht.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Belüftungsvorrichtung
für Spritzlackieranlagen bereitzustellen, mit denen der
Energieaufwand weiter reduziert werden kann. Insbesondere soll eine noch
genauere bedarfsgerechte Lüfterleistung sichergestellt
werden.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst mit einer Belüftungsvorrichtung
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Der
Erfinder hat in überraschender Weise festgestellt, dass
die bisher übliche Steuerung der Lüfterleistung über
den Druckluftfluss nicht exakt genug mit dem sich bildenden Overspray
korrelierbar ist. Dies hängt möglicherweise damit
zusammen, dass die Overspraymenge nicht eineindeutig mit der verwendeten
Druckluftmenge korreliert. Das heißt, dass bei gleichem
Overspray verschiedene Druckluftmengen vorliegen können,
so dass die Messung der Druckluftmenge nicht zu exakten Aussagen über die
Oversprayverhältnisse in der Spritzkabine verwendet werden
kann. Ein solcher Fall liegt z. B. bei der Anwendung des Airless-Spritzverfahrens
vor, wo keine oder nur geringe Mengen an Druckluft für
das Farbspritzen zum Einsatz kommen.
-
Deshalb
hat sich der Erfinder von der bisher gebräuchlichen Druckluftmengenmessung
gelöst und schlägt erfindungsgemäß die
Messung des Beschichtungsmaterialflusses zur Steuerung der Lüfterleistung
vor. Damit ist eine viel genauere Aussage über die exakten
Oversprayverhältnisse möglich, da nunmehr er primäre
Beschichtungsmaterialfluss gemessen wird und nicht der für
den Spritzvorgang sekundäre Druckluftfluss. Dadurch kann
nunmehr auch viel exakter auf verschiedene Spritzpistolentypen Rücksicht
genommen werden, insbesondere moderne Spritzpistolen, die wesentlich
weniger Overspray erzeugen.
-
Die
erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung
für Spritzlackieranlagen mit zumindest einer Spritzkabine,
in der Beschichtungsmaterial auf zu beschichtende Gegenstände
aufgespritzt wird, weist also zumindest eine Zulufteinrichtung zur
Beaufschlagung der Spritzkabine mit Zuluft, zumindest eine Ablufteinrichtung
zur Abführung von Abluft aus der Spritzkabine, Antriebseinrichtungen
zum Antrieb der Zuluft- und der Ablufteinrichtungen und eine Steuereinrichtung
zum Steuern der Zuluft- und Ablufteinrichtungen auf, und zeichnet
sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung angepasst ist, den
Beschichtungsmaterialfluss als Steuergröße zum
Steuern der Zuluft- und/oder Ablufteinrichtungen zu verwenden.
-
Entsprechend
wird unabhängiger Schutz beansprucht für das Belüftungsverfahren
für Spritzlackieranlagen mit zumindest einer Spritzkabine,
in der Beschichtungsmaterial auf zu beschichtende Gegenstände
aufgespritzt wird, bei dem die Spritzkabine mit Zuluft beaufschlagt
und Abluft aus der Spritzkabine abgeführt wird, wobei die
Zuluft- und die Abluftströmungen mittels einer Steuereinrichtung
gesteuert werden, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Steuereinrichtung
den Beschichtungsmaterialfluss als Steuergröße
zum Steuern der Zuluft- und/oder Ablufteinrichtungen verwendet.
-
Zusätzlich
kann natürlich weiterhin vorgesehen sein, dass die Betätigung
der einen oder der mehreren Spritzpistolen als Eingangsgröße
für die Steuereinrichtung dient, um beispielsweise diskrete Lüfterleistungen
anzusteuern, wie Volllast, Teillast, Standby und Aus.
-
Bevorzugt
weisen die Zuluft- und Ablufteinrichtungen motorgetriebene Ventilatoren
und/oder Pumpen auf, so dass die Beaufschlagung mit Zuluft und die
Abführung der Abluft mit diesen motorgetriebenen Ventilatoren
erfolgt. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Steuereinrichtung
zum separaten Steuern der Zuluft- und Ablufteinrichtungen angepasst
ist, so dass die Zuluft- und die Abluftströmungen mittels
der Steuereinrichtung separat gesteuert werden können.
-
In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass zumindest
ein Frequenzumrichter mit verschiedenen diskreten Frequenzen vorgesehen
ist, dessen Ausgangsfrequenz zum stufenweisen Regeln der Motorleistung
der motorgetriebenen Ventilatoren und/oder Pumpen in Abhängigkeit
von der Steuergröße diskret ansteuerbar sind.
Hierfür können wiederum verschiedene Leistungsstufen,
wie Volllast, Teillast, Standby und Aus definiert werden, wobei
diese Stufen nun noch exakter angesteuert werden können.
Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass
die verwendeten Motoren der Zuluft- und/oder Ablufteinrichtungen
hinsichtlich ihrer Leistung mehr-, insbesondere zweistufig ausgebildet sind.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Belüftungsverfahren
ist es demgemäß vorteilhaft, wenn in Abhängigkeit
von Sollwerten der Steuergröße die Motorleistung
der motorgetriebenen Ventilatoren und/oder Pumpen stufenweise diskret
angesteuert wird, wobei natürlich ein Frequenzumrichter
zum Einsatz kommen kann, jedoch auch jede andere geeignete Ansteuerung.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest
ein Frequenzumrichter vorgesehen ist, dessen Ausgangsfrequenz in
Abhängigkeit von der Steuergröße zum
kontinuierlichen Regeln der Motorleistung der motorgetriebenen Ventilatoren
und/oder Pumpen kontinuierlich ansteuerbar ist. Dann lässt
sich die Lüfter- bzw. Pumpenleistung sehr exakt, nämlich
analog dem Oversprayaufkommen regeln, so dass die Overspraysinkgeschwindigkeit
bei stets minimaler Lüfterleistung sichergestellt ist.
Dieser stufenlos regelbare Frequenzumrichter kann natürlich
vorteilhaft auch diskret einstellbare Frequenzen aufweisen.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Belüftungsverfahren
ist es demgemäß bevorzugt, wenn in Abhängigkeit
von der Steuergröße die Motorleistung der motorgetriebenen
Ventilatoren und/oder Pumpen kontinuierlich angesteuert wird, wobei
natürlich ein Frequenzumrichter zum Einsatz kommen kann,
jedoch auch jede andere geeignete Ansteuerung.
-
Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn zur Bestimmung des Beschichtungsmaterialflusses
ein Flussmengendetektor basierend auf Ultraschall oder der Corioliskraft
verwendet wird, da diese Bestimmung dann sehr exakt erfolgt.
-
Zweckmäßig
ist es, wenn die Spritzkabine zumindest zwei von einander getrennt
belüftbare Abschnitte aufweist und die Steuereinrichtung
angepasst ist, die jedem Abschnitt zugeordneten Zuluft- und Ablufteinrichtungen
in Abhängigkeit vom Beschichtungsmaterialfluss in den einzelnen
Abschnitten separat zu steuern. Dann kann zum einen auf in einzelnen
Abschnitten bedingt durch die Formgebung des zu beschichtenden Objekts
unterschiedlich auftretendes Oversprayaufkommen reagiert werden. Zum
anderen muss bei kleineren Objekten dann nicht immer die gesamte
Spritzkabine betrieben werden, so dass die Lüfterleistung
gezielt an die Objektgröße anpassbar ist.
-
Folgende
Ausgestaltungen sind beim Belüftungsverfahren vorteilhaft,
wobei die Weiterbildungen zusätzlich zur Grundform einzelnen
oder in jeder beliebigen Kombination verwendet werden können.
-
In
der Grundform handelt es sich um ein Belüftungsverfahren
für Spritzlackieranlagen mit zumindest einer Spritzkabine,
in der Beschichtungsmaterial auf zu beschichtende Gegenstände
aufgespritzt wird, bei dem die Spritzkabine mit Zuluft beaufschlagt
und Abluft aus der Spritzkabine abgeführt wird, wobei die Zuluft-
und die Abluftströmungen mittels einer Steuereinrichtung
bevorzugt separat gesteuert werden, wobei die Beaufschlagung mit
Zuluft und die Abführung der Abluft insbesondere mit motorgetriebenen Ventilatoren
erfolgt, wobei die Steuereinrichtung den Beschichtungsmaterialfluss
als Steuergröße zum Steuern der Zuluft- und Ablufteinrichtungen
verwendet.
-
Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass in Abhängigkeit von Sollwerten der
Steuergröße die Motorleistung der motorgetriebenen
Ventilatoren und/oder Pumpen stufenweise diskret angesteuert wird.
-
Zweckmäßig
ist vorgesehen, dass in Abhängigkeit von der Steuergröße
die Motorleistung der motorgetriebenen Ventilatoren und/oder Pumpen kontinuierlich
angesteuert wird.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, dass der Beschichtungsmaterialfluss über
Ultraschallmessung oder durch Messung der Corioliskraft bestimmt
und so die Steuergröße erzeugt werden.
-
Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spritzkabine zumindest zwei von
einander getrennt belüftbare Abschnitte aufweist und in
jedem Abschnitt die zugeordnete Zuluft und Abluft in Abhängigkeit
vom Beschichtungsmaterialfluss in den einzelnen Abschnitten separat
gesteuert wird.
-
Die
Merkmale, Kennzeichen und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nun anhand der Beschreibung von zwei bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung im Zusammenhang mit den Figuren beschrieben. Dabei
zeigen:
-
1 die
erfindungsgemäß verwendete Spritzkabine,
-
2 die
Ansteuerung der Spritzkabine gemäß 1 in
einer ersten Ausführungsform und
-
3 die
Ansteuerung der Spritzkabine gemäß 1 in
einer zweiten Ausführungsform.
-
In 1 ist
rein schematisch die erfindungsgemäß verwendete
Spritzkabine 1 in einer Draufsicht gezeigt. Die Spritzkabine 1,
die für die Lackierung von Schienenfahrzeugen vorgesehen
ist, weist dabei zwei Abschnitte 2, 3 auf, die
horizontal getrennt innerhalb der Spritzkabine 1 angeordnet
und z. B. durch ein Rolltor 4 oder dgl. von ein ander räumlich trennbar
sind. Innerhalb der Spritzkabine 1 sind an gegenüberliegenden
Wänden zwei über fast die gesamte Länge
und die Höhe der Spritzkabine 1 verfahrbare Bühnen 5, 6 vorgesehen,
auf denen Arbeiter mittels nicht gezeigten Spritzpistolen Objekte
(nicht gezeigt), die sich im Inneren der Spritzkabine 1 befinden,
mit Beschichtungsmaterial beschichten können.
-
Zur
Abführung von beim Spritzvorgang auftretendem Overspray
sind in der Decke der Spritzkabine 1 mit Filtern versehene
Zulufteinrichtungen (nicht gezeigt) und im Boden mit Filtern, z.
B. Staubabscheidevorrichtungen, versehene Ablufteinrichtungen (nicht
gezeigt) vorgesehen, die jeweils als motorgetriebene Ventilatoren
ausgebildet sind. Die Lüfterleistung ist beispielsweise
angepasst, im ersten Abschnitt 2 der Spritzkabine 110.000
m3/h Luft auszustauschen und im zweiten Abschnitt 3 55.000 m3/h.
Dabei wird eine einheitliche Zulufteinrichtung verwendet mit einer
zweistufigen Motorleistung von 40 kW und 115 kW und für
die Ablufteinrichtung im ersten Abschnitt 2 ist eine Motorleistung
von 75 kW und für die Ablufteinrichtung im zweiten Abschnitt eine
Motorleistung von 37 kW. Für die einheitliche Zulufteinrichtung
ist bevorzugt vorgesehen, dass diese über mit Jalousien
oder dgl. verschließbare Anschlüsse mit beiden
Abschnitten 2, 3 separat verbunden ist, um jedem
Abschnitt definiert Zuluft zuzuführen.
-
In 2 ist
nun rein schematisch die Ansteuerung 10 der Spritzkabine 1 in
einer ersten bevorzugten Ausführungsform gezeigt. Es ist
zu erkennen, dass einer ersten im ersten Abschnitt 2 zugeordneten Spritzpistole 11 Beschichtungsmaterial
aus einem Behälter 12 zuführbar ist.
Weiterhin ist einer zweiten dem zweiten Abschnitt 3 zugeordneten
Spritzpistole 13 Beschichtungsmaterial aus einem zweiten
Behälter 14 zuführbar. Beide Spritzpistolen
sind ohne (z. B. Airlessverfahren) oder mit Druckluft (nicht gezeigt) beaufschlagbar,
um Beschichtungsmaterial abzugeben, wie es durch die Pfeile angedeutet
ist. Um den Beschichtungsmaterialfluss für beide Spritzpistolen 11, 13 separat
zu messen, sind z. B. Ultraschall-Beschichtungsmaterialflussdetektoren 15, 16 vorgesehen,
die ihre Messgrößen einer Steuereinrichtung 17 als
Steuergrößen zuführen.
-
Die über
die Steuereinrichtung 17 empfangenen Signale steuern vier
Frequenzumrichter 18, 19, 20, 21 an,
wobei der erste Frequenzumrichter 18 den Motor der Zulufteinrichtung
steuert, der zweite Frequenzumrichter 19 den Motor der
Ablufteinrichtung für den ersten Abschnitt 2,
der dritte Frequenzumrichter 20 den Motor der Ablufteinrichtung
für den zweiten Abschnitt 3 und der vierte Frequenzumrichter 21 den
Motor der Pumpe für die Nassentstaubungseinrichtung, also
die Filtereinrichtung der Ablufteinrichtung steuert.
-
Die
Ansteuerung 10 wird nun wie folgt betrieben. Wenn ausschließlich
einer der beiden Detektoren 15, 16 einen Beschichtungsmaterialfluss
detektiert, dann wird der erste Frequenzumrichter 18 so angesteuert,
dass der Motor der Zulufteinrichtung in Teillast gefahren wird.
Gleichzeitig wird in Abhängigkeit davon, welcher Detektor 15, 16 den
Fluss detektiert der dem jeweiligen Abschnitt zugeordnete Motor der
Ablufteinrichtung über den jeweiligen Frequenzumrichter 19, 20 eingeschaltet.
Um ein mögliches Verfahren der Bühnen 5, 6 in
den jeweils anderen Abschnitt zu berücksichtigen, kann
vorteilhaft vorgesehen sein, dass bei Verbringung der Bühne 5, 6 in
den jeweils anderen Abschnitt 2, 3 bspw. mittels Überfahrdetektoren
die jeweils andere Ablufteinrichtung angesteuert wird.
-
Wenn
beide Detektoren 15, 16 einen Beschichtungsmaterialfluss
detektieren, dann werden über den ersten Frequenzumrichter 18 der
Motor der Zulufteinrichtung in Volllaststufe mit voller Leistung und über
den zweiten und dritten Frequenzumrichter 19, 20 beide
Motoren der Ablufteinrichtungen eingeschaltet.
-
Wenn
dagegen beide Detektoren 15, 16 keinen Beschichtungsmaterialfluss
detektieren, dann werden über den ersten, zweiten und dritten
Frequenzumrichter 18, 19, 20 alle Motoren
ausgeschaltet.
-
Zusätzlich
ist vorgesehen, dass bei einem Wechsel des Signals eines der Detektoren 15, 16 die jeweils
angesteuerten Frequenzumrichter 18, 19, 20 mit
kurzer Beschleunigung betrieben werden, wenn das Signal auf Detektion
von Beschichtungsmaterial fluss umschaltet, und mit langer Verzögerung
betrieben werden, wenn das Signal auf Detektion von keinem Beschichtungsmaterialfluss
umschaltet. Dadurch werden Oversprayüberhänge
bei Beendigung des Spritzvorgangs berücksichtigt.
-
Zusätzlich
kann die Zuluft über eine geeignete z. B. modulierende
Heizquelle (nicht gezeigt) erwärmt werden, wobei hier Temperaturen
von ca. 20°C bis 24°C üblich sind, aber
natürlich auch andere Temperaturen verwendet werden können,
je nach Beschichtungsmaterial. Dann ist es zweckmäßig wenn
auch die Heizquelle über die Steuereinrichtung 17 angesteuert
wird. Nämlich so, dass sie bei Ansprechen zumindest eines
der Detektore 15, 16 eingeschaltet wird ansonsten
aber ausgeschaltet ist.
-
Zusätzlich
kann für den Betrieb der Spritzkabine 1 ein Schritt
der Temperung der aufgebrachten Beschichtung vorgesehen sein, wobei
mittels der erwärmten Zuluft die Beschichtung getempert
wird. Dazu wird der erste Frequenzumrichter 18 im Standbymodus
betrieben, die Heizquelle und die jeweiligen Abluftmotoren sind
angeschaltet, die Pumpe für die Nassentstaubungseinrichtung
ist jedoch ausgeschaltet.
-
Zur
Erzeugung der verschiedenen Motorleistungen der Zulufteinrichtung
von Volllast, Teillast, Standby und Aus, weist der erste Frequenzumrichter 18 diskrete
Steuerfrequenzen von z. B. 40 Hz, 30 Hz, 20 Hz bzw. 0 Hz auf.
-
In 2 ist
eine zweite Ausführungsform der Ansteuerung 30 rein
schematisch gezeigt, wobei dieselben und ähnliche Elemente
wie bei der ersten gezeigt Ausführungsform gemäß 2 mit
denselben oder ähnlichen Bezugszeichen versehen sind. Bezüglich
des genauen Aufbaus und der Funktionsbeschreibung wird im Wesentlichen
auf die Darstellungen zu 1 verwiesen und im Folgenden
nur auf die Unterschiede eingegangen.
-
Im
Unterschied zu der ersten Ausführungsform gemäß 1 ist
hier vorgesehen, dass ein einheitlicher Detektor 15' einen
Fluss von Beschichtungsmaterial feststellt, das in einem z. B. zentralen Behälter 12' bevorrätigt
wird. Zusätzlich sind hier noch die z. B. modulierende
Heizquelle 31 gezeigt, die die Zuluft erwärmen
kann und der Temperaturdetektor 32, der die Temperatur
der Zuluft bestimmt.
-
Im
Fall, das die Betätigung ausschließlich einer
Spritzpistole 11, 13 festgestellt wird, werden
der entsprechende zweite oder dritte Frequenzumrichter 19, 20 zum
Betreiben der entsprechenden Motoren angesteuert und der erste Frequenzumrichter 18 schaltet
den Motor der Zulufteinrichtung auf Teillast. Die Heizquelle 31 wird
in Abhängigkeit von der über den Temperaturdetektor 32 ermittelten
Temperaturwert so betrieben, dass die Temperatur der Zuluft auf einem
Sollwert gehalten wird. Außerdem wird die Pumpe der Nassentstaubungseinrichtung
eingeschaltet über den vierten Frequenzumrichter 21.
-
Falls
beide Spritzpistolen 11, 13 betätigt
werden, wird dagegen der Motor der Zulufteinrichtung mittels des
ersten Frequenzumrichters 18 auf Volllast betrieben.
-
Falls
keine Spritzpistole 11, 13 betätigt wird, werden
alle Motoren ausgeschaltet und auch die Heizquelle 31.
Es sei denn, dass ein Temperschritt vorgesehen ist, wobei dann die
Heizquelle 31 weiterhin betrieben wird und zugleich die
benötigten Ablufteinrichtungen und dabei der Motor der
Zulufteinrichtung mittels des ersten Frequenzumrichters auf Standby
gehalten wird.
-
Vorliegend
wurde der Betrieb der Spritzkabine 1 mit festen, d. h.
diskreten Leistungen für die Motoren über den
ersten, zweiten und dritten Frequenzumrichter 18, 19, 20 über
die Feststellung eines Beschichtungsmaterialflusses beschrieben,
wobei im Prinzip nur der Fakt festgestellt wurde, ob ein Beschichtungsmaterialfluss
vorliegt oder nicht. Dies ist schon wesentlich exakter als die Feststellung
eines Durckluftflusses, da auch bei vorhandenem Druckluftfluss nicht
zwingend eine Beschichtung verbunden mit einem Overspray erfolgen
muss.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2006/133551
A1 [0006]