DE19738142C1 - Elektrostatische Beschichtungsanlage und Verfahren zur Erkennung und Beschichtung von Werkstücken in einer elektrostatischen Beschichtungsanlage - Google Patents
Elektrostatische Beschichtungsanlage und Verfahren zur Erkennung und Beschichtung von Werkstücken in einer elektrostatischen BeschichtungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen und Beschichten von
Werkstücken in einer elektrostatischen Beschichtungsanlage
sowie eine elektrostatische Beschichtungsanlage, bei der
dieses Verfahren angewendet werden kann.
Herkömmliche automatische Beschichtungsanlagen werden über
speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) gesteuert. Hier
für ist eine zentrale Recheneinheit vorgesehen, von der aus
eine Vielzahl von elektrischen und pneumatischen Leitungen
zu Sensoren und Stellgliedern (oder Aktoren) der Anlage ge
hen.
Die aktuellen Zustände der Sensoren (z. B. Fördertakt des
Werkstücks, Füllstand der Vorratsbehälter etc.) werden zy
klisch von der Zentraleinheit erfaßt, die notwendigen Reak
tionen der zugehörigen Stellglieder werden jeweils errech
net, und entsprechende Steuerbefehle werden an die Stell
glieder weitergeleitet.
Bei den üblichen elektrostatischen Pulverbeschichtungsanla
gen läuft ein Werkstück in horizontaler Richtung durch eine
Beschichtungskabine, in deren Seitenwand vertikale Schlitze
vorgesehen sind. Durch diese Schlitze geben elektrostatische
Beschichtungspistolen Beschichtungspulver in die Beschich
tungskabine ab. Während das Werkstück durch die Beschich
tungskabine geführt wird, bewegen sich die hintereinander
angeordneten, mehreren Beschichtungspistolen in vertikaler
Richtung auf und ab, wobei das Werkstück durch die Werk
stückbewegung in der Horizontalen und der Vertikalen mit
mehreren aneinander angrenzenden oder sich teilweise über
deckenden sinusförmigen Pulverschwaden beschichtet wird.
Um eine gleichmäßige und ausreichende Beschichtungsdicke auf
dem Werkstück zu erhalten und um den Wirkungsgrad beim Pul
verauftrag zu optimieren, werden der Vertikalhub der Be
schichtungsgeräte sowie die Pulverabgabe gesteuert. Zusätz
lich wird der Abstand zwischen Beschichtungsgerät und Werk
stück in der Sprührichtung eingestellt, um zu vermeiden, daß
bei einem zu geringen Abstand das Pulver wieder abgeblasen
wird oder sich elektrostatische Krater bilden bzw. daß sich
im umgekehrten Fall der Wirkungsgrad der Pulverbeschichtung
verschlechtert und z. B. das Eindringvermögen in Hohlräume ab
nimmt.
Zu diesem Zweck haben bekannte Pulverbeschichtungsanlagen
eine Teileerkennungs- und Identifikationseinrichtung sowie
eine Zeitgebereinrichtung, wie sie z. B. in der EP-A-0 037
911 beschrieben sind.
Die Teileerkennung wird zum Beispiel in Lackieranlagen zur
Realisierung einer Lückensteuerung verwendet. Dabei wird in
Werkstücklücken die Förderung und somit das Auftragen von
Pulverlack oder Naßlack unterbrochen. Dadurch reduziert sich
der Verbrauch an Beschichtungsstoffen, die Abfallmenge bei
Naßlacken und der rezirkulierte Anteil bei Pulverlacken.
Der prinzipielle Aufbau einer Lückensteuerung des Standes
der Technik ist in Fig. 9 gezeigt.
Eine Werkstückfördervorrichtung 902 transportiert Werkstücke
904 durch eine Beschichtungskabine 901 in der gezeigten
Richtung. Zur Realisierung der Lückensteuerung wird eine
Vorrichtung zur Erkennung eines Werkstücks 904 benötigt.
Diese besteht aus einer Lichtschranke 906 oder 906', 908,
wobei Licht vom Lichtsender 906 oder 906' gesendet und vom
Empfänger 908 empfangen wird, und wobei entsprechende Signa
le an eine Steuerung 912 weitergeleitet werden.
Die Lichtschranke liegt vornehmlich außerhalb der Beschich
tungskabine 901. Für die zeitverzögerte Steuerung der Mate
rialförderung benötigt die Steuerung 912 ein zusätzliches
Signal, das proportional zur Geschwindigkeit der Fördervor
richtung 902 ist. Dieses Signal kommt nun direkt von einer
Fördersystem-Steuerung 915, oder es wird mit einer speziel
len Einrichtung 913 zur Messung der Fördergeschwindigkeit
ermittelt. Diese Geschwindigkeitsmessvorrichtung erzeugt ein
zur Fördergeschwindigkeit proportionales Signal und leitet
es zur Steuerung 912. Die Steuerung 912 bestimmt aus der
Geschwindigkeitsinformation und dem Signal von der Licht
schranke 806, 908 die Zeit, die das Werkstück 904 benötigt,
um bis zur Sprühvorrichtung 905 zu gelangen.
Die Lichtschranke 906, 908 "informiert" die Steuerung 912
auch von dem Ende eines Werkstücks. Damit hat man nun eine
Einrichtung die das Einfahren eines Werkstücks 904 in die
Kabine 901 erkennt, dessen Länge ermittelt und zeitver
zögert, abhängig von der Geschwindigkeit des Förderers 902,
die Materialförderung 910, 911 ein- und ausschalten kann.
Zur Steuerung der Beschichtungsgeräte sind im Stand der
Technik weiterhin eine Positionssteuereinrichtung und eine
Bewegungssteuereinrichtung vorgesehen, die ebenfalls die In
formation über Anfang, Ende und Geschwindigkeit des Werk
stücks benötigen. Die Positionssteuereinrichtung steuert die
Abstände der Beschichtungsgeräte zu den Werkstücken. Die
Bewegungssteuereinrichtung steuert den Vertikalhub der Be
schichtungsgeräte.
Die Beschichtungsanlage erfordert einen großen Rechenauf
wand, um die mehreren Beschichtungsgeräte aufeinander abge
stimmt so ein- und auszuschalten, auf und ab sowie vor und
zurück zu bewegen, daß ein optimales Beschichtungsergebnis
erhalten wird.
Ferner ist für die Teileerkennung und -identifikation eine
relativ komplexe und teure optische Erfassungsvorrichtung
notwendig.
Zusätzlich ist aus der DE-A-31 19 925 bekannt, den Sprüh
stroms eines Beschichtungsgerätes zum Werkstück zu erfassen
und zur Ermittlung des Abstandes zwischen Beschichtungsgerät
und Werkstück auszuwerten, um bei profilierten Werkstücken
gegebenenfalls die Position des Beschichtungsgerätes nachzu
führen, um den Abstand zwischen Werkstück und Beschichtungs
gerät möglichst konstant zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Erkennen und Beschichten eines Werkstücks in einer elektrostatischen Be
schichtungsanlage und eine Beschichtungsanlage anzuge
ben, bei denen der Hardware- und Softwareaufwand für die
Teileerkennung und -identifikation verringert und die Steue
rung vereinfacht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von
Anspruch 2 sowie eine Beschichtungsanlage mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung nutzt die Tatsache aus, daß in einem elektro
statischen Beschichtungsgerät eine Hochspannungselektrode
oder Sprühelektrode, elektrostatische Ladungen an die Um
gebung abgibt, welche einen elektrischen Sprühstrom von der
Hochspannungselektrode durch die Luft zur Erde erzeugen, und
zwar unabhängig davon, ob gleichzeitig von dem Beschich
tungsgerät ein Beschichtungsmaterial an das Werkstück abge
geben wird oder nicht. Wenn ein elektrisch leitendes, geer
detes Werkstück vor dem Beschichtungsgerät vorbeigeführt
wird, fließt der elektrische Sprühstrom von der Hochspan
nungselektrode durch das Werkstück zur Erde.
Beim Annähern des Werkstücks an die Sprühpistole steigt der
Sprühstrom kontinuierlich an (siehe Fig. 2). Befindet sich
nun die Sprühelektrode auf gleicher Höhe wie das Werkstück,
so ändert sich der Sprühstrom nur noch unwesentlich. Die
Erhöhung des Sprühstroms wird für die Teileerkennung aus
genutzt. Messungen haben belegt, daß der Gesamtstrom der
durch die Elektrode fließt zum größten Teil vom Abstand zwi
schen Sprühelektrode und Werkstück bestimmt wird, sowie von
der eingestellten Hochspannung.
Die Messung des Sprühstroms kann daher als Mittel zur Erken
nung eines Werkstücks vor dem Beschichtungsgerät verwendet
werden. Gemäß der Erfindung wird abhängig von der Größe des
Sprühstroms der Betrieb des Beschichtungsgerätes gesteuert.
Die im Stand der Technik übliche optische Werkstückerkennung
kann dadurch ganz entfallen.
Durch Definieren geeigneter Schwellwerte kann erkannt wer
den, ob sich das Werkstück an das Beschichtungsgerät an
nähert, sich vor diesem befindet oder ob es sich entfernt
und ob es den richtigen Abstand zur Sprühelektrode hat.
Das neue Verfahren zur Teileerkennung gemäß der Erfindung,
ermöglicht es, z. B. eine Lückensteuerung viel einfacher zu
realisieren als im Stand der Technik, indem direkt vor Ort,
an der Beschichtungspistole ein Werkstück erkannt wird und
abhängig von dem Vorhandensein eines Werkstücks die Förde
rung und Abgabe des Beschichtungsmaterials aktiviert wird.
Bei dem neuen System wird somit keine externe "Lückensteue
rung" benötigt.
Wie bereits erwähnt, ist für die Größe des Sprühstroms neben
der Hochspannungsvorwahl vor allem der Abstand von Werkstück
und Elektrode maßgebend.
Für eine optimale Beschichtung sollte dieser Abstand kon
stant sein. Da es jedoch viele Werkstücke mit sich in Längs
richtung ändernden Konturen gibt, und die Sprühpistole einen
Vertikalhub durchläuft, ändert sich dabei der Abstand. Ab
hängig von dem gemessenen Sprühstrom kann nun der Abstand
zwischen dem Werkstück und dem Beschichtungsgerät in Sprüh
richtung ermittelt und konstant gehalten werden.
Die Teileerkennung kann auch zur Ermittlung der Geschwindig
keit eines Werkstücks herangezogen werden. Da in der Praxis
meistens drei und mehr Pistolen horizontal hintereinander in
gleichem Abstand angeordnet sind, kann daraus die Förderge
schwindigkeit hergeleitet werden. Da eine einmal gewählte
Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum konstant
bleibt, kann aus mehreren aufeinander folgenden relativ un
genauen Messungen durch statistische Methoden die Förderge
schwindigkeit genauer berechnet werden.
Die Geschwindigkeitsinformation kann dann zur Steuerung und
Synchronisierung des Vertikalhubs der Beschichtungsgeräte
verwendet werden.
Die Erfindung schafft mit dem Verfahren zur Erkennung von
Werkstücken mit Hilfe der Sprühströme der elektrostatischen
Beschichtungsgeräte ein zuverlässiges, schnelles und kosten
günstiges Mittel für die Erfassung und Identifikation der zu
beschichtenden Werkstücke, das die im Stand der Technik
blichen Teileerkennungs- und Identifikationseinrichtungen
vollständig ersetzten kann. Ferner hat die Erfindung den
Vorteil, daß die Anwesenheit eines Werkstücks vor den jewei
ligen Beschichtungsgeräten während des Betriebs laufend
überprüft werden kann und nicht, wie im Stand der Technik,
nur aufgrund einer einmaligen Messung beim Eintritt des
Werkstücks in die Beschichtungskabine vorausgesagt wird. Bei
einem außerplanmäßige Stillstand der Werkstückförderung kann
dadurch z. B. sofort die Pulverabgabe gesperrt werden. Wei
terhin ermöglicht die Erfindung eine weitgehende Dezentrali
sierung der Beschichtungsanlage, weil jedes Beschichtungs
gerät selbständig erkennt, ob ein Werkstück vorhanden ist,
und abhängig vom Sprühstrom seine Pulverabgabe und seinen
Abstand zum Werkstück steuern kann.
Die Erfindung ist im folgenden anhand des Beispiels einer
elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanla
ge gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Diagramm des Sprühstroms abhängig von dem
Abstand zwischen einer Sprühelektrode und einem Werkstück;
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Abstandseinstellung zwischen Werkstück und
Sprühpistole gemäß der Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
des Verfahrens zur Ermittlung der Geschwindig
keit eines Werkstücks gemäß der Erfindung;
Fig. 5a, 5b zwei Diagramme unterschiedlicher Wellenlinien
aus Beschichtungsmaterial, die mit zwei syn
chronisierten bzw. zwei nicht synchronisierten
Beschichtungsgeräten erhalten werden;
Fig. 6 eine ideale und eine real U/I-Kennlinie einer
Hochspannungselektrode eines Beschichtungs
gerätes;
Fig. 7 eine Kurvenschar aus U/I-Kennlinien für unter
schiedliche Versorgungsspannungen des Hoch
spannungserzeugers eines Beschichtungsgerätes;
Fig. 8 eine Einrichtung zur Erfassung des elektri
schen Sprühstroms; und
Fig. 9 eine Beschichtungsanlage nach dem Stand der
Technik mit einer Lückensteuerung;
Fig. 1 zeigt eine Pulverbeschichtungsanlage gemäß der Er
findung. Diese Pulverbeschichtungsanlage ist ausführlicher
in der deutschen Patentanmeldung "Steuersystem einer Be
schichtungsanlage" derselben Anmelderin, mit demselben An
meldetag beschrieben. Auf die Offenbarung dieser Patentan
meldung und insbesondere die dortige Erläuterung der Netz
werkstruktur wird ausdrücklich Bezug genommen.
In Fig. 1 sind mehrere (fünf) Beschichtungsmodule aus je
weils einem digitalen Steuergerät 60, einem Injektor 64 und
einer Sprühpistole 66 dargestellt, die über einen Pistolen
bus 62 verbunden sind. Für den Betrieb notwendige Informa
tionen über die Betriebszustände der Beschichtungsanlage
erhalten die Steuergeräte 60 über einen internen Bus 80.
Über den internen Bus 80 sind die mehreren Beschichtungsmo
dule ferner miteinander und mit einer zentralen Steuerein
heit 82 sowie mit weiteren Komponenten des Systems verbun
den. Zusätzliche, an den internen Bus anschließbaren Module
sind z. B. ein Pulverpegelsteuermodul 88, ein Positions
steuermodul 90 und ein Bewegungssteuermodul 92.
Es sind noch weitere Baugruppen vorgesehen, die über einen
externen Bus 100 ebenfalls mit der zentralen Steuereinheit
82 verbunden sind; diese umfassen ein Pulverzentrum 102 mit
einem Pulvervorratsbehälter 104, eine Schichtdickenmeß- und
Regeleinrichtung 107, 108 und eine Luftmengenregeleinrich
tung 109 für ein Pulverrückgewinnungssystem 110, 114 u. a.
Die Busse 62, 80, 100 sind vorzugsweise Lon-Busse (LON =
local area network). Die einzelnen Komponenten, die als LON-
Knoten konfiguriert sind, können sich im System selbst an
melden, andere Systemkomponenten erkennen, sich auf diese
einstellen und mit diesen kommunizieren. Sie können die In
formation über die jeweiligen Betriebszustände der Beschich
tungsanlage, die sie über den Bus 80 oder 100 erhalten, aus
werten und nutzen.
In groben Zügen läuft der Betrieb in der in Fig. 1 gezeig
ten Pulverbeschichtungsanlage wie folgt ab. Ein Werkstück
200 nähert sich der Beschichtungskabine 120. An den Hoch
spannungselektroden der Sprühpistolen 66-1, 66-2, ..., 66-n
liegt eine Hochspannung von etwa 100 kV an, so daß ein elek
trischer Sprühstrom von den jeweiligen Elektroden durch die
Luft zu Erde fließt. Dieser Sprühstrom ist, solange sich
kein geerdetes Werkstück vor der jeweiligen Sprühpistole
befindet, sehr klein (sog. Nullstrom).
Fig. 2 zeigt den Zusammenhang zwischen dem elektrischen
Sprühstrom und dem Abstand zwischen dem Beschichtungsgerät
66 und dem Werkstück 200 bzw. der Zeit. Die y-Achse zeigt
den Strom, auf der x-Achse sind der Abstand in cm und die
Zeit in Sekunden dargestellt, wobei eine konstanten Förder
geschwindigkeit von 10 cm/s angenommen wird.
Zum Zeitpunkt t1 ist das Werkstück noch sehr weit von der
Sprühpistole 66 entfernt. Es fließt ein Sprühstrom I1 zur
nächstgelegenen Erde, dieser Sprühstrom wird laufend gemes
sen und mit vorhergegangenen Meßwerten verglichen. Bis zum
Zeitpunkt t2 ändert sich der Strom unwesentlich. Ab dem
Zeitpunkt t2 beginnt nun der Strom zu steigen. Vom zuvor
beschichteten Werkstück kann bereits der ungefähre Endwert
I2 bekannt sein. Zum Zeitpunkt t3 ist das Werkstück noch ca.
20 cm von der Sprühpistole entfernt. Die frei wählbare Ein
schaltschwelle wird in diesem Beispiel auf 25% von ΔIS
gesetzt.
Zum Zeitpunkt t3 wird somit die Einschaltbedingung erkannt
und das Steuergerät 60 schickt über den Pistolenbus 62 einen
Einschaltbefehl an den Injektor 64. Der Injektor 64 enthält
zwei Luftmengenregler zur Einstellung von Förderluft und
Dosierluft für das Beschichtungsgerät. Damit wird die Pul
verförderung eingeschaltet. Kommt nun das Werkstück 200 zur
Beschichtungspistole 66, so wird es beschichtet. Im Zeitin
tervall t4 bis t5 läuft das Werkstück an der Pistole vorbei.
Im beschriebenen Fall ist die Länge des Werkstücks 20 cm. Ab
dem Zeitpunkt t5 entfernt sich nun das Werkstück 200 von der
Sprühpistole 66 und der Sprühstrom sinkt. Zum Zeitpunkt t6
ist das Werkstück 10 cm von der Sprühpistole entfernt, wie
derum wird eine vorgewählte Schaltschwelle (hier 50% von
ΔIS) überquert und über den LON-Bus 92 wird die Pulverför
derung abgeschaltet.
Der gemessene Sprühstrom kann auch zur Einstellung des Ab
standes zwischen Werkstück 200 und Sprühpistole 66 verwendet
werden.
In Fig. 3 ist eine mögliche Konfiguration des Positions
steuermoduls dargestellt. Die Positionssteuerung wird häufig
als Z-Achsensteuerung bezeichnet. Solche Steuerungen sind
bekannt, doch bewegen sich die Beschichtungsgeräte bisher
auf einer fest einprogrammierten Bahn. Bei der neuen Metho
de, erfolgt die Anpassung an die Werkstückkontur automa
tisch.
Der in der Sprühpistole 66 integrierte Hochspannungserzeuger
erzeugt einen Sprühstrom von der Elektrode 17 zum Werkstück
200. Dieser Sprühstrom wird von einem Hochspannungsmodul 300
gemessen und an einen Abstandsregler 302 weitergeleitet.
Dieser Regler versucht einen vorgegebenen Sprühstrom einzu
regeln. Ist z. B. der Sprühstrom kleiner als vorgegeben, so
wird vom Regler 302 ein Korrektursignal an eine Verschiebe
achsensteuerung 304 übertragen. Diese wiederum veranlaßt
einen Servomotor 306 eine Pistolenhalterung 308 und mit ihr
die Pistole 66 näher an das Werkstück 200 zu schieben.
Dieser Regelvorgang muß relativ schnell vor sich gehen.
Durch die Auf- und Abbewegung der ganzen Einheit mit Hilfe
eines Hubgeräts 310, wird die Elektrode 17 entlang der ge
strichelten Linie 312 bewegt. Dadurch wird die Pistole immer
in einem korrekten Abstand zum Werkstück 200 gehalten. Der
Regler 302 ist in der Praxis als ein "Softwareteil" des
Hochspannungsmoduls 300 realisiert. Der erwähnte Regler ist
vorzugsweise kein Standard PI oder PID Regler, sondern ein
sogenannter intelligenter Regler.
Die Fördergeschwindigkeit des Werkstücks kann aus den Zeit
punkten ermittelt werden, zu denen die Sprühströme einer er
sten und einer zweiten Sprühpistole 66-1 und 66-2 einen vor
gegebenen Schwellwert überschreiten, und abhängig von den
ermittelten Zeitpunkten und dem bekannten Abstand zwischen
der ersten und der zweiten Sprühpistole wird die Geschwin
digkeit des Werkstückes berechnet.
Fig. 4 zeigt prinzipiell die Anordnung von 3 Pistolen.
Ein Fördersystem bringt verschiedene Werkstücke 200 in der
gezeigten Richtung in die Beschichtungskabine 120. Ein Werk
stück 200 bewegt sich nun zur ersten Beschichtungspistole
66-1. Ein erstes Hochspannungsmodul 400-1 registriert einen
Anstieg des Sprühstroms. Eine im Modul eingebaute Echtzeit
uhr registriert den genauen Zeitpunkt der Erkennung und sen
det den Startzeitpunkt der Messung an ein zweites Hochspan
nungsmodul 400-2. Das Werkstück bewegt sich nun zur zweiten
Beschichtungspistole 66-2 und löst dort wiederum einen
Startzeitpunkt mit Hilfe einer Echtzeituhr aus. Dieser
Startwert der zweiten Messung wird sogleich über das Bus-Sy
stem 402 zum dritten Hochspannungsmodul gesendet. Der Start
zeitpunkt der zweiten Messung ist zugleich der Stoppzeit
punkt der ersten Messung. Mit Hilfe des bekannten Abstandes
A zwischen erster und zweiter Pistole und der Zeitdifferenz
zwischen Start- und Stoppzeitpunkt wird die Geschwindigkeit
des Werkstücks berechnet und über den Bus 402 an einen be
liebigen anderen Busteilnehmer 404 gesendet, der für seine
Funktion die Geschwindigkeit des Fördersystems kennen muß.
Bewegt sich nun das Werkstück 200 weiter zur dritten Pistole
66-3, so wird der zweite Stoppzeitpunkt ausgelöst. Aus der
zweiten Zeitdifferenz (Startzeitpunkt Nr. 2 und Stoppzeit
punkt Nr. 2) und dem bekannten Abstand B wird der zweite Ge
schwindigkeits-Meßwert ermittelt und an den Bus 402 überge
ben.
Auch läßt sich zur Kontrolle und/oder zum Runden aus dem er
sten Startzeitpunkt und dem zweiten Stoppzeitpunkt, sowie
der Strecke A + B ein dritter Geschwindigkeitsmeßwert er
rechnen. Dieser dritte Meßwerte wird der genaueste sein,
weil sich Ungenauigkeiten in der Zeitmessung und in der
Werkstückerkennung um so weniger auswirken, je länger die
Meßstrecke und die Meßzeit sind. Da bei jedem Werkstück die
Geschwindigkeit neu ermittelt wird, kann aus mehreren Mes
sungen die durchschnittliche Geschwindigkeit des Förder sy
stems errechnet werden.
Die Information über die Werkstückgeschwindigkeit kann zur
Steuerung und Synchronisation der Hubbewegung der Sprüh
pistolen verwendet werden.
Für den einfachsten Fall wird angenommen, daß zwei Beschich
tungspistolen horizontal nebeneinander angeordnet sind.
Diese beiden Beschichtungspistolen sind im Abstand A ange
ordnet (Fig. 5a und 5b).
Diese beiden Beschichtungspistolen sind auf einem soge
nannten Hubgerät 306 (Fig. 3) befestigt. Das Hubgerät be
wegt die Pistolen senkrecht auf und ab, und zwar mit einer
konstanten Geschwindigkeit von unten nach oben, und mit der
gleichen Geschwindigkeit von oben nach unten. In den Um
kehrpunkten wird jeweils so schnell wie möglich die Ge
schwindigkeitsrichtung umgeschaltet. Bei einem rechteckigen
Werkstück das kontinuierlich in die Beschichtungskabine
hineinfährt wird dadurch die ganze Fläche gleichmäßig be
schichtet, sofern die Geschwindigkeit der Fördereinrichtung
und des Hubgeräts "synchronisiert" sind. Zum besseren Ver
ständnis sind in Fig. 5a und 5b verschiedene Fälle darges
tellt.
Der Materialniederschlag auf dem Werkstück ähnelt bezüglich
der Schichtdicke einer Gausschen Verteilung, deshalb kann
die Beschichtungsgrenze in der Breite nicht genau angegeben
werden. Jedoch ist im synchronisierten Fall (Fig. 5a) er
sichtlich, daß die Sprühpistole (2) denjenigen Bereich des
Werkstücks beschichtet, der von der Sprühpistole (1) nicht
beschichtet werden konnte. Durch die Verwischung der Sprüh
zonen wird im Fall der Fig. 5a die Materialverteilung op
timal. Nicht so im nicht synchronisierten Fall der Fig. 5b.
Dort beschichtet die zweite Pistole (2) vorwiegend den glei
chen Bereich, den zuvor Pistole (1) beschichtet hat. Zudem
gibt es Zwischenzonen die nicht beschichtet wurden.
Werden mehr als zwei Pistolen nebeneinander angeordnet, so
git es mehrere Konstellationen, bei denen eine optimale Ab
deckung erreicht wird.
Jedes Beschichtungsmodul kann somit sowohl die Tatsache, daß
ein Werkstück 200 sich annähert, als auch die Art, insbeson
dere Größe und Form des Werkstücks 200, die Geschwindigkeit
des Werkstücks und den Abstand von Werkstück zu Sprühpistole
erfassen. Diese Informationen werden auf den Bus 100, 80 ge
geben und stehen sofort bei den anderen Komponenten der Pul
verbeschichtungsanlage zur Verfügung.
Zum Verständnis der Sprühstrommessung sei folgendes voraus
geschickt.
Im allgemeinen ist die Erzeugung einer Hochspannung in einem
elektrostatischen Beschichtungsgerät bekannt. In der DE-A-42
32 026 wird beschrieben, wie eine Schaltung aufgebaut ist,
die exakt reproduzierbare Strom/Spannungskennlinien produ
ziert. Diese exakt reproduzierbaren Kennlinien sind eine
Grundlagen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Hochspannungserzeugungseinheit besteht in der Regel aus
einem Hochspannungssteuermodul mit Oszillator, Endstufe und
Steuereinheit und einem Hochspannungserzeuger in der Pisto
le, bestehend aus Hochspannungstransformator, Vervielfacher
kaskade und Schutzwiderständen. Sie besitzt eine U/I-Kennli
nie, die das elektrische Verhalten der Gesamteinheit be
stimmt. Wäre der Gesamtinnenwiderstand ein ohmscher Wider
stand, so wäre die U/I-Kennlinie eine Gerade, mit den Eck
punkten: Kurzschlußstrom und Leerlaufspannung. Siehe dazu
Kurve A in Fig. 6. In der Praxis ist der Innenwiderstand
aufgeteilt in viele, sich summierende komplexe Innenwider
stände und ohmsche Anteile. Die daraus resultierende Kenn
linie ist in Fig. 6 als Kurve B dargestellt. Der eigent
liche Lastwiderstand einer Beschichtungseinheit ist die Luft
zwischen Sprühelektrode und Werkstück und besitzt rein
ohmschen Charakter. Jedoch ist dieser ohmsche Widerstand ab
hängig von der Form des Werkstücks, dessen Größe, Oberflä
chenbeschaffenheit, der Form der Sprühelektrode, der Luft
beschaffenheit, Temperatur, Druck, Feuchtgehalt sowie dem
Abstand zwischen Elektrode und Werkstück und zudem vom Hoch
spannungserzeuger.
Die Form der realen U/I-Kennlinie B ist mit einer geeigneten
Ansteuerung bei jeder Kombination aus Steuereinheit und
Hochspannungserzeuger die Gleiche.
Fig. 7 zeigt eine Kurvenschar, gebildet aus mehreren unter
schiedlichen Spannungseinstellungen oder, genauer gesagt,
unterschiedlichen Endstufen-Versorgungsspannungseinstellun
gen. Dabei entsprechen in Fig. 7 die Werte U0x den Leer
laufspannungen, die zu den jeweils gewählten Versorgungs
spannungen proportional sind. (Der Einfachheit halber wird
die gekrümmte Kennlinie durch einen Knick dargestellt.)
Nehmen wir z. B. die Kurve B1 mit ihren Eckpunkten U01 und
Ik1. Darauf sind nun vier mögliche Arbeitspunkte darges
tellt. AP1 entspricht einem sehr großen Abstand zwischen
Werkstück und Sprühelektrode, wobei das Werkstück immer
geerdet ist. Der Abstand ist so groß, daß die in der Luft
bewegten Ladungsträger gar nicht zum Werkstück, sondern z. B.
zum Pistolenhalter gelangen. Der Punkt AP1 stellt somit in
der Praxis die maximale Hochspannung und den minimalen Strom
dar. (Der Punkt U01 kann nur im Labor unter gewissen Bedin
gungen erreicht werden.) Wird nun der Abstand zwischen
Werkstück und Elektrode verringert, so bewegt sich der Ar
beitspunkt entlang der Kurve B1 auf AP2 zu. Bei diesem Punkt
fließt bereits ein beachtlicher Teil der Ladung über das
Werkstück ab. Verringert man nun den Abstand von Werkstück
zu Elektrode weiter bis zur Berührung, so wandert der Ar
beitspunkt weiter über AP3 bis zu AP4 (Kurzschluß).
Wollte man nun eine Spannungsmessung durchführen, so müßte
in dem Hochspannungserzeuger ein Spannungsteiler eingebaut
werden, der eine kleine, der Hochspannung proportionale
Spannung liefert. Dieser Spannungsteiler muß für hohe Span
nung bis 100 KV dimensioniert werden und ist somit groß und
voluminös.
Günstiger ist dagegen die Messung des Sprühstroms, die unten
noch erläutert ist.
Die Form der U/I-Kennlinie ist im Hochspannungsmodul abge
speichert. Zudem kennt das Hochspannungsmodul den Zusammen
hang zwischen Versorgungsspannung und U0. Damit ist dem
Hochspannungsmodul die gesamte tatsächliche Kurvenschar von
Fig. 7, auch mit allen nicht gezeichneten, dazwischen
liegenden Kurven, bekannt.
Aus dem linearen Zusammenhang der Versorgungsspannung des
Hochspannungserzeugers (die gemessen wird) und U0 errechnet
das Hochspannungsmodul die aktuelle Leerlaufspannung U0a.
Die dazugehörenden U/I Kennliniendaten werden aus dem Spei
cher abgerufen. Der gemessene Sprühstrom Ism wird vom Rech
ner zur Bestimmung des aktuellen Arbeitspunktes APa benutzt.
Dadurch ist auch die aktuelle Elektrodenspannung Ua be
stimmt.
Für die vorstehend erläuterte Werkstückerkennung genügt die
Kenntnis der jeweils zu verwendenden Kennlinie und des
gemessenen Sprühstroms. Häufig ist es jedoch wünschenswert,
neben dem Sprühstrom auch die aktuelle Elektrodenspannung Ua
anzuzeigen.
In Fig. 8 ist eine Strommeßschaltung gezeigt. Die Schaltung
der Figur umfaßt eine Steuereinrichtung 10, zwei Koppelkon
densatoren 11, 37, einen Transformator 13 mit einer Primär
spule 14 und einer Sekundärspule 15, die über eine Brücke 12
verbunden sind, eine Hochspannungskaskade 16, eine Elektrode
17 mit einem Elektrodenwiderstand,
welche auf die in Fig. 8 gezeigte Weise miteinander verbun
den sind. Weiterhin ist ein mit 22 bezeichneter Tiefpaß
sowie ein mit 25 bezeichneter Strom-Spannungs-Wandler vor
gesehen. Ebenfalls in Fig. 8 gezeigt ist ein zu beschich
tendes Werkstück 19.
Der Tiefpaß umfaßt eine erste Tiefpaß-Spule 21, die auf der
Seite der Brücke 12 mit der Primärspule 14 und über einen
Kondensator 23 mit Erde 9 verbunden ist, und eine zweite
Tiefpaß-Spule 26, welche den Strom-Spannungs-Wandler 25 mit
dem Verbindungspunkt 35 von erster Tiefpaß-Spule 21 und Kon
densator 23 verbindet. Zusätzlich ist noch ein Widerstand 24
zu dem Kondensator 23 in Reihe geschaltet.
Der Strom-Spannungs-Wandler 25 weist einen Operationsver
stärker 27 auf, dessen Ausgang über einen Rückkopplungswi
derstand 28 mit seinem invertierenden Eingang verbunden ist.
Die zweite Tiefpaß-Spule 26 ist ebenfalls an den invertie
renden Eingang 38 des Operationsverstärkers 27 angeschlos
sen, und der nicht-invertierende Eingang 39 des Operations
verstärkers 27 ist mit Erde 9 verbunden.
Am Ausgang des Strom-Spannungs-Wandlers 25 ist ein Filter
netzwerk 29 aus zwei Widerständen 30 und 31 und zwei Konden
satoren 32 und 33 sowie ein Ausgangsverstärker 34 angeord
net, welche auf die in Fig. 2 gezeigte Weise miteinander
verbunden sind.
Die Schaltung der Fig. 8 arbeitet wie folgt. Wenn sich ein
Werkstück 19 vor der Elektrode 17 befindet und elektrische
Ladung auf das Werkstück 19 übertragen wird, fließt ein
Sprühstrom über Luftpartikel (Ionen) und Pulverteilchen zum
Werkstück und über Erde zurück zum Steuergerät. Dieser
Sprühstrom fließt durch den Operationsverstärker 27, den
Tiefpaß 22 und über die Transformatorbrücke 12 in die Hoch
spannungskaskade 16 zurück. Der Strom-Spannungs-Wandler 25
ist so aufgebaut und dimensioniert, daß sich am Ausgang des
Operationsverstärkers 27 eine Spannung einstellt, die pro
portional zu dem elektrischen Sprühstrom von der Elektrode
17 zu Erde 9 ist.
Die Spannung am Ausgang 36 dieser Meßschaltung kann auf die
oben beschriebene Weise ausgewertet werden.
Claims (14)
1. Elektrostatische Beschichtungsanlage mit mindestens einem
Beschichtungsgerät (66) enthaltend eine Hochspannungselek
trode (17), welche einen Sprühstrom enthaltend elektrostati
sche Ladungen zum Aufladen von Partikeln eines zu versprühen
den Beschichtungsmaterials abgibt, wobei
dem oder jedem Beschichtungsgerät (66)
jeweils eine Meßvorrichtung (22, 25) zur Ermittlung des Sprühstroms
und eine Steuervorrichtung (60) zugeordnet sind, und wobei die Steuervorrichtung abhängig von dem
ermittelten Sprühstrom erkennt, ob sich ein Werkstück (19; 200)
dem Beschichtungsgerät (66)
annähert oder sich von diesem entfernt, und
das Beschichtungsgerät (66) derart ansteuert, daß
das Beschichtungsgerät (66) mit der Abgabe des
Beschichtungsmaterials beginnt, wenn der Sprühstrom einen er
sten Schwellwert überschreitet, und die Abgabe beendet, wenn
der Sprühstrom unter einen zweiten Schwellwert fällt.
2. Verfahren zum Erkennen und Beschichten von Werkstücken in einer elek
trostatischen Beschichtungsanlage mit mindestens einem
elektrostatischen Beschichtungsgerät (66), das eine
Hochspannung an eine Hochspannungselektrode (17) anlegt,
bei dem
von der Hochspannungselektrode ein Sprühstrom enthaltend
elektrostatische Ladung zum Aufladen von Partikeln eines zu
versprühenden Beschichtungsmaterials erzeugt wird,
ein zu beschichtendes, elektrisch leitendes Werkstück (19;
200) an dem Beschichtungsgerät vorbeigeführt wird,
der Sprühstrom der Hochspannungselektrode (17) ermittelt
wird, und
abhängig von der Größe des ermittelten Sprühstroms erkannt
wird, ob sich das Werkstück dem Beschichtungsgerät (66)
annähert oder sich von diesem entfernt, und
das Beschichtungsgerät (66) mit der Abgabe des
Beschichtungsmaterials beginnt, wenn der Sprühstrom einen er
sten Schwellwert überschreitet, und die Abgabe beendet, wenn
der Sprühstrom unter einen zweiten Schwellwert fällt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß abhängig von der Größe des ermittelten Sprühstroms
die Bewegung des oder jedes Beschichtungsgerätes
(66) gesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß abhängig von dem ermittelten
Sprühstrom der Abstand zwischen dem Werkstück (19; 200) und
der Hochspannungselektrode (66) in der Sprührichtung ermit
telt und eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Sprühstrom mit einem Sollwert verglichen wird
und dann, wenn der Sprühstrom den Sollwert um einen vorgege
benen Wert unter- oder überschreitet, der Abstand zwischen
der Hochspannungselektrode (17) und dem Werkstück (19; 200)
korrigiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens zwei Beschichtungsge
räte (66) vorgesehen werden, daß die Zeitpunkte (t1, t2) er
mittelt werden, zu denen die Sprühströme eines ersten und
eines zweiten Beschichtungsgeräts einen vorgegebenen Schwell
wert überschreiten, daß daraus eine Zeitdifferenz (t2-t1)
berechnet wird, und daß abhängig von der Zeitdifferenz und
dem Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Beschichtungs
gerät (66) die Geschwindigkeit des Werkstücks (19; 200) er
mittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß abhängig von der Geschwindigkeit des Werkstückes
(19; 200) der Vertikalhub der Beschichtungsgeräte
(66) gesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere U/I-Kennlinien für
das oder jedes Beschichtungsgerät (66) gespeichert werden,
abhängig von der Versorgungsspannung eines Hochspannungser
zeugers (12-16) für die Hochspannungselektrode (17) eine zu
gehörige U/I-Kennlinie ausgewählt wird, der Sprühstrom, (I 17-9)
gemessen wird, abhängig von dem Sprühstrom ein Arbeits
punkt auf der U/I-Kennlinie bestimmt wird, und damit die Ist-
Hochspannung an der Elektrode ermittelt wird.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß
das Beschichtungsgerät und
die Steuervorrichtung (60) über eine Busstruktur (62) verbunden
sind.
10. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Beschichtungs
geräte (66) vorhanden sind, die jeweils über einen
Pistolenbus (62) mit ihren digitalen Steuervorrichtungen
(60) verbunden sind, und Netzwerk-Knoten bilden, und
daß die digitalen Steuervorrichtungen (60) über einen Be
schichtungsbus (80) mit weiteren Komponenten der
Beschichtungsanlage verbunden sind.
11. Beschichtungsanlage nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Netzwerk-Knoten
LON-Knoten sind.
12. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 und 9 bis 11,
gekennzeichnet durch einen
Hochspannungserzeuger (13, 16) in dem oder jedem
Beschichtungsgerät (66), der
einen Transformator (13) mit einer Primärspule (14) und einer Sekundärspule (15) aufweist, die über eine Brücke (12) verbunden sind,
wobei die Primärspule mit einer Wechsel-Steuerspan nung beaufschlagbar ist, und
wobei die Meßvorrichtung einen Tiefpaß (22), der zwischen der Primärspule und Erde angeschlossen ist, und einen Strom-Spannungs-Wandler (25), der mit dem Tiefpaß verbunden ist, enthält.
einen Transformator (13) mit einer Primärspule (14) und einer Sekundärspule (15) aufweist, die über eine Brücke (12) verbunden sind,
wobei die Primärspule mit einer Wechsel-Steuerspan nung beaufschlagbar ist, und
wobei die Meßvorrichtung einen Tiefpaß (22), der zwischen der Primärspule und Erde angeschlossen ist, und einen Strom-Spannungs-Wandler (25), der mit dem Tiefpaß verbunden ist, enthält.
13. Beschichtungsanlage nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Tiefpaß (22) zwei
Spulen (21, 26) aufweist, wobei die erste Spule mit
der Primärspule (14) und über einen Kondensator (23)
mit Erde (9) verbunden ist, und wobei der Strom-
Spannungs-Wandler (25) eine stromgesteuerte Span
nungsquelle (27, 28) ist, die über die zweite Spule
(26) an den Verbindungspunkt (35) zwischen der ersten Spule
(21) und dem Kondensator (23) angeschlossen ist.
14. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 und 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß dem
oder jedem Beschichtungsgerät (66) jeweils eine Speichervor
richtung zum Speichern mehrerer U/I-Kennlinien für
verschiedene Versorgungsspannungen der jeweiligen Hochspan
nungselektrode (17) zugeordnet ist, und die zugeordnete Steuer
vorrichtung (60) die aktuelle Versorgungsspannung
ermittelt und
abhängig von der Versorgungsspannung eine U/I-
Kennlinie auswählt und abhängig von dem Sprüh
strom einen Arbeitspunkt auf der U/I-Kennlinie
bestimmt, der für die Ermittlung der Ist-Hoch
spannung an der Elektrode verwendet wird.
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