DE19722879C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Kanten- oder Spießkanten von Walzprofilen, beispielsweise Knüppeln, um ihre Längsachse - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kanten- oder Spießkanten von Walzprofilen, beispielsweise Knüppeln, um ihre LängsachseInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kanten oder Spießkanten von Walzprofi
len, beispielsweise Knüppeln, um ihre Längsachse, unter Verwendung einer Vor
richtung umfassend ein Gestell, das quer zu einem Knüppel transportierenden
Rollgang verschiebbar ist und einen mit Klemmrollen zum Festspannen eines
Knüppels ausgerüsteten, um eine zur Knüppellängsachse parallele Schwenk
achse schwenkbaren Rollenkopf mit Schwenkantrieb aufweist, der Knüppel bei
deren Längstransport erfaßt und vor Aufgabe in eine folgende Station um einen
vorgegebenen Kantwinkel kantet. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Kanten oder Spießkanten von Walzprofilen, insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
4.
Bei der Verarbeitung von Knüppeln zu Feineisen oder Draht ist es vielfach erfor
derlich, einen aus einem Ofen über einen Rollgang austretenden Knüppel in so
genannter Spießkantlage in das Kaliber des ersten Gerüstes der Feineisen- oder
Drahtstraße einzubringen. Um dies zu erreichen, ist üblicherweise zwischen Ofen
und erstem Gerüst eine Vorrichtung zum Spießkantstellen angeordnet, die vielfach
auch als Knüppel-Hochstellvorrichtung bezeichnet wird.
Eine derartige bekannte Vorrichtung besitzt bspw. zwei Rollen, die drehbar in ei
nem Rahmen gelagert sind. Dabei ist meist eine Rolle ortsfest gelagert, während
die andere Rolle anstellbar ausgebildet sein kann. Weiterhin ist der Rahmen zu
sammen mit den beiden Rollen mittels eines speziellen Antriebs in der Ebene der
beiden Rollenachsen um einen Winkel von 45° schwenkbar. Vor dem Einlaufen
eines Knüppels in diese Vorrichtung wird nun die anstellbare Rolle so weit von der
ortsfesten Rolle abgehoben, daß der Knüppel ungehindert zwischen die beiden
Rollen gelangen kann. Sobald sich der Knüppel zwischen den beiden Rollen be
findet, wird die anstellbare Rolle wieder abgesenkt, so daß der Knüppel zwischen
den Rollen geführt ist. Durch Anschalten des dem Rahmen zugeordneten Antrie
bes wird nunmehr der Rahmen um einen Winkel von 45° geschwenkt und dabei
der Knüppel durch die beiden Rollen in eine Spießkantlage gestellt, in der der
Knüppel in das erste Gerüst der Feineisen- oder Drahtstraße einlaufen kann.
Die DE 25 33 287 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Spießkantstellen von knüp
pelförmigem Walzgut, mit zwei im Abstand parallel zueinander angeordneten Stell
rollen, von denen eine Stellrolle ortsfest gelagert und die andere Stellrolle anstell
bar ausgebildet ist. Beim Durchlauf durch das Walzenpaar wird das Walzgut mit
tels Kegelstumpfrollen über eine Kante gekippt, wobei der einlaufende Knüppel die
anstellbare Stellrolle gegen die Rückstellkraft einer Feder in eine Durchlaufstellung
drückt. Dabei ergibt sich der Nachteil, daß das in Walzhitze von den Kegel
stumpfrollen in Spießkantposition geförderte Walzgut an gegenüberliegenden
Kanten deformiert und damit beschädigt wird.
In der DE 10 28 960 B ist ein Greifkanter beschrieben, dessen Greifbacken in ei
ner Führung parallel zueinander gehalten und gegen das Walzgut anstellbar sind,
wobei die Führung etwa um die Kantachse schwenkbar in einem quer zur Walz
richtung verfahrbaren Wagen angeordnet ist. Die Führung erstreckt sich beider
seits der Kantachse und ist durchgehend, wodurch die Greifbacken durch eine an
sich bekannte an ihnen angreifende Spannvorrichtung gegeneinander verstellbar
und zusammen mit Spannmitteln über den gesamten Führungsbereich frei ver
fahrbar sind. Bei unsymmetrischer Lage wird das Walzgut mit der Führung zen
triert, wobei eine unzulässige Biegebeanspruchung nicht auszuschließen ist.
Durch das beidseitige Festklemmen des Walzgutes kann es zu örtlichen Verfor
mungen kommen, die bei der weiteren Verarbeitung sichtbare Spuren hinter
lassen. Im übrigen ist die Vorrichtung vergleichsweise aufwendig mit einer Vielzahl
von Einzelelementen aufgebaut und daher bei Anfall von Zunder und sonstigen
Verunreinigungen während des Walzguttransportes störanfällig und wartungsbe
dürftig. Ein Kantwinkel von mehr als 45° ist mit dieser Vorrichtung nicht erzielbar.
Aus der DE 27 42 439 A1 ist eine weitere Vorrichtung zum Kanten bzw. Spieß
kanten von Knüppeln bekannt, mit gegen Walzgutoberflächen anstellbaren Paaren
von Greifeinrichtungen, bspw. Rollenpaaren, vorzugsweise zwischen Ofen und
erstem Walzgerüst einer Walzstraße. Die Greifeinrichtung ist an einem Ende eines
Schwenkhebels befestigt, dessen Schwenkachse in der Walzgutlängsachse liegt
und dessen mindestens zwei Gelenkpunkte über Parallelgestänge mit zwei oder
mehreren weiteren Lenkern schwenkbeweglich verbunden sind, deren Schwen
kachsen in einer gemeinsamen Ebene mit der Walzgutlängsachse angeordnet
sind, wobei die Parallelgestänge parallel zu dieser Ebene liegen. Von Nachteil ist
bei dieser Vorrichtung, daß nach dem Schwenken ein erneutes Positionieren in
das Walzgerüst vorgenommen werden muß, was eine Hubhöhenverstellung und
weitere Verschiebeeinrichtungen erfordert. Die in einer Parallelogramm-
Anordnung vorgesehenen Schwenkhebel mit bspw. acht Gelenkanordnungen er
geben eine insgesamt aufwendige Bauart, wobei auch bei dieser Vorrichtung eine
Kantung eines Knüppels um mehr als 45° nicht durchführbar ist.
Schließlich ist aus der DE 15 27 714 A eine Kantvorrichtung für Walzgut bekannt,
bei der über eine Mechanik Schwerkraft mit Klemmkraft gekoppelt ist, womit ein
unzulässiges Öffnen der Einspannrolle während des Kantens vermieden werden
soll. Das hat zur Folge, daß bei schwerem Walzgut die Klemmkraft erhöht wird,
was in der Folge zu hoher Flächenpressung und örtlichen Verformungen des
Walzgutes führen kann.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art we
sentlich zu verbessern und dabei das Walzgut um einen Fixpunkt seines Profils zu
schwenken, um dadurch ein erneutes Positionieren oder Verfahren in der Walz
straße zu vermeiden, darüber hinaus das Walzgut gegen einen fixen Anschlag mit
definierter Kraft einseitig zu klemmen, um dadurch örtliche Verformungen oder
Durchbiegung des Walzgutes zu vermeiden und schließlich soll die hierfür erfor
derliche Konstruktion des Kanters besonders einfach und infolgedessen ver
schleißresistent sein und bei kompakter Bauweise einen Einsatz von zusätzlichen
Walzarmaturen am Walzgerüst überflüssig machen. Und darüber hinaus soll eine
Kantung bis zu einem Kantwinkel von mindestens 135° durchführbar sein.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4.
Dabei sieht das Verfahren vor, daß der Rollenkopf aus seiner Basisposition um
wenigstens 135° und bevorzugt um einen mit einer Kante des Knüppelprofils zu
sammenfallenden Drehpunkt schwenkbar ist. Hierdurch wird einerseits bei Kan
tungen von mehr als 90° ein Kantwinkel bis zu 135° ermöglicht und darüber hinaus
eine Beschädigung oder Deformierung bzw. Verbiegung des Walzgutes vermie
den.
Mit großem Vorteil sieht das Verfahren nach der Erfindung vor, daß wenigstens
eine Klemmrolle motorisch in Rotation angetrieben wird und dadurch die Trans
portbewegung des Knüppels auf dem Rollgang unterstützt wird; dies wird durch
unmittelbare Anflanschung eines Hydraulikmotors bspw. an die obere Klemmrolle
ermöglicht.
Sehr vorteilhaft kann dabei von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß der
Funktionsablauf unter Verwendung einer Steuer-Einheit automatisch durchgeführt
wird.
Die Vorrichtung zum Kanten oder Spießkanten von Walzprofilen, bspw. von Knüp
peln um ihre Längsachse zeichnet sich dadurch aus,
- - daß ein zum Spannen und Entspannen vorgesehenes Hydraulikaggregat einschließlich einer oberen Klemmrolle und deren Führung unter Ausbildung einer geschlossenen Baugruppe als Funktionseinheit mittels einer Schwen kachse mit begrenztem Schwenkbereich am Rollenkopf angelenkt ist;
- - daß der Rollenkopf an einer mittels eines Hydraulikaggregates heb- und senkbaren Schwinge mit relativ zur Transportebene des Rollgangs veränder barer Höhenlage angeordnet ist;
- - daß der Rollenkopf in Führungsrollen in einer Kreisringführung um minde stens 135° gegenüber der Vertikalachse schwenkbar geführt ist;
- - daß der Schwenkantrieb mit zwei durch ein Gelenk zu einer kinematischen Einheit verbindbaren Hydraulikaggregaten ausgebildet ist.
Eine Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß von den beiden Hydraulikag
gregaten das eine am Gestell unbeweglich angeordnet mit seinem als Gelenk
ausgebildeten Kolbenstangenkopf in einer linearen Führung quer zur Schwen
kachse des Rollenkopfes geführt ist, während das andere Hydraulikaggregat ei
nerseits am Gelenk und andererseits am Rollenkopf angelenkt und zwischen bei
den Anlenkpunkten lagebeweglich geführt ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung sind ent
sprechend den Merkmalen von Unteransprüchen vorgesehen.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung eines
in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Kanten oder Spießkanten von
Vierkantknüppeln, in Seitenansicht und teilweise im
Schnitt;
Fig. 2 die Kantvorrichtung gemäß Fig. 1 in Frontansicht und
im Schnitt;
Fig. 3 in Seitenansicht und im Schnitt einen Rollenkopf;
Fig. 4 einen Rollenkopf in geänderter Konstruktion, eben
falls in Seitenansicht und teilweise im Schnitt;
Fig. 5 in Seitenansicht eine Kantvorrichtung mit zu beiden
Seiten des Rollenkopfes angeordneten Zentner- bzw.
Verschiebeeinrichtungen;
Fig. 6 die Zentner- bzw. Verschiebeeinrichtungen in ande
rer Position relativ zum Rollgang, ebenfalls in
Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht der gesamten Vorrichtung zum Kanten oder
Spießkanten eines Knüppels 30. Die Vorrichtung umfaßt ein Gestell
20 mit einem Hydraulikaggregat 19 zum Verschieben quer zu einem die
Knüppel 30 transportierenden Rollgang 29, wobei das Gestell 20 einen
mit Klemmrollen 1, 2 zum Festspannen eines Knüppels 30 und mit einem
Schwenkantrieb 11 ausgerüsteten Rollenkopf 10 aufweist. Der um eine
zur Längsachse des Knüppels 30 parallele Schwenkachse bevorzugt um
135° verschwenkbare Rollenkopf besitzt eine feststehende Klemmrolle
2 und eine zum Klemmen des Knüppels 30 zangenartig bewegbare Klemm
rolle 1.
Dabei ergibt sich eine besonders kompakte und unkomplizierte Kon
struktion des Rollenkopfes 10 dadurch, daß zum Spannen und Ent
spannen der bewegbaren Klemmrolle 1 ein Hydraulikaggregat 3 vor
gesehen und am Rollenkopf 10 angeordnet ist, das im Zusammenwirken
mit der ihm zugeordneten Führung 5 im Rollenkopf 10 ein Erfassen
und Einspannen des Knüppels 30 mit einstellbarer Kraftwirkung
ermöglicht.
Erfindungswesentlich ist der Rollenkopf 10 an einer mittels eines
Hydraulikaggregates 26 heb- und senkbaren Schwinge 25 mit relativ
zur Transportebene x-x des Rollgangs 29 veränderbarer Höhenlage
angeordnet. Diese Schwinge 25 ist an dem dem Hydraulikaggregat 26
entgegengesetzten Ende in der horizontalen Gelenkachse 28 schwenkbe
weglich gelagert.
Weiterhin ist vorgesehen, daß zumindest die zangenartig bewegbare
Klemmrolle 1 mit einem Hydromotor 4 rotativ antreibbar ausgebildet
ist.
Eine erfindungswesentliche Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt sich
daraus, daß der in Führungsrollen 9 in einer Kreisringführung 8
geführte Rollenkopf 10 einen von Hydraulikaggregaten 12, 13 gebilde
ten Schwenkantrieb 11 aufweist. Ein derartiger Antrieb ist unkom
pliziert, frei von verschleißanfälligen Elementen, mit handels
üblichen Hydraulikaggregaten 12, 13 erstellbar und zeichnet sich
durch sehr einfache und verschleißfreie Konstruktion aus.
Der Schwenkantrieb 11 ist mit zwei durch ein Gelenk 14 zu einer
kinematischen Einheit verbindbaren Hydraulikaggregaten 12, 13
ausgebildet, von welchen das eine Aggregat 12 am Gestell 20 unbe
weglich angeordnet ist und mit seinem als Gelenk 14 ausgebildeten
Kolbenstangenkopf 15 in einer linearen Führung 16 quer zur Schwenk
achse des Rollenkopfes 10 geführt ist, während das andere Hydraulik
aggregat 13 einerseits am Gelenk 14 und andererseits am Rollenkopf
10 angelenkt zwischen diesen beiden Anlenkpunkten 14, 14' lagebe
weglich geführt ist. In strichpunktierter Zeichnung der Fig. 1 ist
dabei die Position der Hydraulikaggregate 12, 13 bei einer Schwenk
bewegung des Rollenkopfes 10 um 135° um den Schwenkpunkt D einge
zeichnet.
Aus Fig. 1 geht weiter hervor, daß das Gestell 20 mit Laufrollen
21 entlang einer Fahrschiene 22 auf dem Fundament 7 horizontal
verfahrbar ist und mit Führungsrollen 23 entlang einer mit der Fahr
schiene 22 in vertikalem Abstand parallelen Führungsschiene 24
führbar ist, und daß ihm als Fahrantrieb ein Hydraulikaggregat 19
zugeordnet ist.
Die unkomplizierte Bauweise des Rollenkopfes 10 ermöglicht es mit
Vorteil, daß die Klemmrollen 1, 2 auswechselbar und bspw. gegen
Profilrollen austauschbar sind.
Eine sehr kompakte und unkomplizierte Bauweise des Rollenkopfes
ergibt sich weiterhin dadurch, daß dieser einen kreisringförmigen
Führungssteg 8 aufweist, mit dem er in einer mit der Schwinge 25
verbundenen und Führungsrollen 9 tragenden Kulisse 6 um 135°
schwenkbar geführt ist. Bei dieser Anordnung ergibt sich weiterhin
eine äußerst einfache Montage und Demontage des Rollenkopfes, bspw.
für den Fall, daß die Klemmrollen 1, 2 ausgetauscht und gegen
Profilrollen ersetzt werden sollen.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Vorrichtung aus einer Frontansicht
und zeigt besonders eindrücklich die kompakte Anordnung der Einzel
elemente und deren Zusammenwirken. Weil hierbei gleiche Elemente
mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind, erübrigt sich eine
Wiederholung von deren Bezeichnungen.
In den Fig. 3 und 4 ist jeweils ein Rollenkopf 10 in übersichtlicher
Darstellung gezeigt. Er weist einen kreisringförmigen Führungssteg
8 auf, mit dem er in einer mit der Schwinge 25 verbundenen und
Führungsrollen 9 tragenden Kulisse 6 um 135° schwenkbar geführt ist.
Diese Konstruktion ist denkbar unkompliziert und kompakt. Sie
zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß alle Einzelteile schnell
montierbar und demontierbar sind, so daß im Falle einer Inspektion
oder Überholung die hierfür erforderlichen Arbeiten mit einem
geringstmöglichen Aufwand an Arbeitskraft und Arbeitszeit sowie
Kosten durchführbar sind.
Eine erfindungswesentliche Ausgestaltung zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, daß gemäß Fig. 3 die obere Klemmrolle 1 mit ihrem
Antriebsmotor 4 und dem hydraulischen Spannaggregat 3 einschließlich
dessen Führung 5 eine geschlossene Baugruppe als Funktionseinheit
ausbilden, die am Rollenkopf 10 mittels einer Schwenkachse 17 mit
begrenzbarem Schwenkbereich angelenkt ist. Dadurch ergibt sich die
Möglichkeit, daß diese Baugruppe die in Fig. 3 gezeigte schräge
Position einnimmt, die beispielhaft für ein problemloses Einspannen
eines unsymmetrischen Profils eines Knüppels 30 dient. Weiterhin
geht aus Fig. 3 nochmals deutlich die Möglichkeit einer Kantung des
Knüppels 30 um den Kantpunkt D mit 135° hervor.
In der Fig. 4 ist eine Ausführung des Rollenkopfes 10 gezeigt, wobei
zwischen diesem und der ihn tragenden Kulisse 6 ein Verriegelungs
element 18 anordenbar ist. Dieses verhindert bspw. bei einer Kraft
einwirkung durch die Knüppel 30 ein unbeabsichtigtes Verschwenken
des Rollenkopfes mit seiner Schwenkführung 8 in den Führungsrollen
9. Dabei geht aus Fig. 4 weiter hervor, daß die Führungsrollen 9
mit der Kulisse 6 durch Steckachsen 27 schnell montierbar bzw. -
demontierbar verbunden sind.
Aus den Fig. 5 und 6 geht erkennbar hervor, daß dem Rollenkopf 10
in annähernd radialer Position zu seiner Schwenkachse sowie zu ihm
seitlich versetzt zwei mit Hydraulikaggregaten 33, 34 antreibbare
Schieber 31, 32 zugeordnet sind, welche die Funktion des Rollenkop
fes 10 beim Anfahren und Abfahren eines Knüppels 30 unterstützen.
Die strichpunktierte Linie y-y entspricht der Mittelebene des
Rollgangs 29. Beim Einfahren des Rollenkopfes 10 bzw. der Kantvor
richtung mit dem Rollenkopf 10 gegen einen Knüppel 30 entsprechend
der Darstellung in Fig. 5 bildet der Schieber 32 als Zentriervor
richtung einen Anschlag für den Knüppel 30, der andererseits durch
den Schieber 31 in einer vorgegebenen Positionsgrenze gehalten wird.
Dabei kann gemäß Darstellung in der Fig. 6 von der Maßnahme Gebrauch
gemacht sein, daß die Zentner- bzw. Verschiebeelemente 31, 32 ohne
Greifkanterfunktion zur Richtungskorrektur eines Knüppels eingesetzt
werden. Die Verschiebeelemente 31, 32 sind in Führungen 35, 36
horizontal verschiebbar.
Insgesamt sind im Vergleich zum Stand der Technik beim Greifkanter
nach der Erfindung folgende Vorteile hervorzuheben:
- - Kompakte flache Bauform, hierdurch reduzierte Investitions kosten sowie geringerer Aufwand für das erforderliche Fun dament, somit unterstützte Transportbewegung des Rollgangs, insbesondere bei Spießkantlagen;
- - signifikant vereinfachte Konstruktion und Medienführung, insbesondere durch hydraulische Betätigung aller Funktions elemente, daher verschleißfreies Arbeiten auch unter erschwer ten Betriebsbedingungen;
- - leichte Demontierbarkeit der Funktionsgruppen, bspw. durch steckbare Lauf- bzw. Stütz- bzw. Führungsrollen;
- - lösbare Klemmverbindung des Rollenkopfes zum Einsatz von unterschiedlichen Klemmrollen, bspw. Profilrollen;
- - Einsatz eines speziell mit einer einheitlichen Baugruppe ausgebildeten und für unterschiedliche Laufrollendurchmesser geeigneten Rollenkopfes, wodurch eine Anpassung einer Rolle an unsymmetrische Profile ermöglicht wird;
- - Automatisierbarkeit des Bewegungsablaufes während des Kantvor ganges bis 135° Kantwinkel;
- - festliegender Drehpunkt auf der Oberkante der Rollgangsrolle.
1
Klemmrolle
2
Klemmrolle
3
Hydraulikaggregat
4
Antriebsmotor, Hydromotor
5
Führung zu [
3
]
6
Kulisse
7
Fundament
8
Kreisringführung mit Steg
9
Führungsrollen
10
Rollenkopf
11
Schwenkantrieb
12
Hydraulikaggregat
13
Hydraulikaggregat
14
,
14
' Gelenk
15
Kolbenstangenkopf
16
Linearführung
17
Schwenkachse
18
Verriegelungselement
19
Hydraulikaggregat
20
Gestell
21
Laufrollen
22
Fahrschiene
23
Führungsrolle
24
Führungsschiene
25
Schwinge
26
Hydraulikaggregat
27
Steckachsen
28
Schwingen-Gelenkachse
29
Rollgang
30
Knüppel
31
Schieber
32
Schieber
33
Hydraulikaggregat
34
Hydraulikaggregat
35
Führung
36
Führung
Claims (12)
1. Verfahren zum Kanten oder Spießkanten von Walzprofilen, beispielsweise
Knüppeln (30), um ihre Längsachse, unter Verwendung einer Vorrichtung
umfassend ein Gestell (20), das quer zu einem Knüppel (30) transportieren
den Rollgang (29) verschiebbar ist und einen mit Klemmrollen (1, 2) zum
Festspannen eines Knüppels (30) ausgerüsteten, um eine zur Knüppellängs
achse parallele Schwenkachse schwenkbaren Rollenkopf (10) mit Schwen
kantrieb (11) aufweist, der Knüppel (30) bei deren Längstransport erfaßt und
vor Aufgabe in eine folgende Station um einen vorgegebenen Kantwinkel
kantet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollenkopf (10) aus seiner Basisposition um wenigstens 135° und um einen mit einer Kante des Knüppelprofils zusammenfallenden Drehpunkt (D) geschwenkt wird und
daß der Rollenkopf (10) zusammen mit dem zwischen seinen Klemm rollen (1, 2) geführten Knüppel (30) während des Kantvorganges über eine Transportebene (x-x) des Rollganges (29) angehoben wird.
daß der Rollenkopf (10) aus seiner Basisposition um wenigstens 135° und um einen mit einer Kante des Knüppelprofils zusammenfallenden Drehpunkt (D) geschwenkt wird und
daß der Rollenkopf (10) zusammen mit dem zwischen seinen Klemm rollen (1, 2) geführten Knüppel (30) während des Kantvorganges über eine Transportebene (x-x) des Rollganges (29) angehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Klemmrolle (1) motorisch in Rotation angetrieben wird
und eine Transportbewegung des Knüppels (30) auf dem Rollgang (29) un
terstützt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Funktionsablauf unter Verwendung einer Steuereinheit automatisch
durchgeführt wird.
4. Vorrichtung zum Kanten oder Spießkanten von Walzprofilen, beispielsweise
von Knüppeln (30) um ihre Längsachse, umfassend ein Gestell (20) mit Mit
teln zum Verschieben quer zu einem die Knüppel (30) transportierenden
Rollgang (29), welches einen mit Klemmrollen (1, 2) zum Festspannen eines
Knüppels (30) und mit einem Schwenkantrieb (11) ausgerüsteten Rollenkopf
(10) aufweist, der um eine zur Längsachse des Knüppels (30) parallele
Schwenkachse verschwenkbar sowie während des Kantvorganges über eine
Transportebene (x-x) des Rollganges (29) anhebbar ist, wobei zum Spannen
und Entspannen der Klemmrolle (1) ein Hydraulikaggregat vorgesehen ist,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zum Spannen und Entspannen vorgesehenes Hydraulik aggregat (3) einschließlich einer oberen Klemmrolle (1) und deren Füh rung (5) unter Ausbildung einer geschlossenen Baugruppe als Funkti onseinheit mittels einer Schwenkachse (17) mit begrenztem Schwenk bereich am Rollenkopf (10) angelenkt ist;
daß der Rollenkopf (10) an einer mittels eines Hydraulikaggregates (26) heb- und senkbaren Schwinge (25) mit relativ zur Transportebene des Rollgangs (29) veränderbarer Höhenlage angeordnet ist;
daß der Rollenkopf (10) in Führungsrollen (9) in einer Kreisringführung (8) um mindestens 135° gegenüber der Vertikalachse schwenkbar ge führt ist;
daß der Schwenkantrieb (11) mit zwei durch ein Gelenk (14) zu einer kinematischen Einheit verbindbaren Hydraulikaggregaten (12, 13) aus gebildet ist.
daß ein zum Spannen und Entspannen vorgesehenes Hydraulik aggregat (3) einschließlich einer oberen Klemmrolle (1) und deren Füh rung (5) unter Ausbildung einer geschlossenen Baugruppe als Funkti onseinheit mittels einer Schwenkachse (17) mit begrenztem Schwenk bereich am Rollenkopf (10) angelenkt ist;
daß der Rollenkopf (10) an einer mittels eines Hydraulikaggregates (26) heb- und senkbaren Schwinge (25) mit relativ zur Transportebene des Rollgangs (29) veränderbarer Höhenlage angeordnet ist;
daß der Rollenkopf (10) in Führungsrollen (9) in einer Kreisringführung (8) um mindestens 135° gegenüber der Vertikalachse schwenkbar ge führt ist;
daß der Schwenkantrieb (11) mit zwei durch ein Gelenk (14) zu einer kinematischen Einheit verbindbaren Hydraulikaggregaten (12, 13) aus gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den beiden Hydraulikaggregaten (12, 13) das eine (12) am Gestell
(20) mit seinem als Gelenk (14) ausgebildeten Kolbenstangenkopf (15) in ei
ner linearen Führung (16) quer zur Schwenkachse des Rollenkopfes (10)
geführt ist, während das andere Hydraulikaggregat (13) einerseits am Gelenk
(14) und andererseits am Rollenkopf (10) angelenkt und zwischen beiden
Anlenkpunkten (14, 14') lagebeweglich geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestell (20) mit Laufrollen (21) entlang einer Fahrschiene (22) hori
zontal verfahrbar und mit Führungsrollen (23) entlang einer mit der Fahr
schiene (22) in vertikalem Abstand parallelen Führungsschiene (24) führbar,
und daß ihm als Fahrantrieb ein Hydraulikaggregat (19) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine zangenartig bewegbare Klemmrolle (1) mit einem Hy
dromotor (4) rotativ antreibbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmrollen (1, 2) des Rollenkopfes (10) auswechselbar und bspw.
gegen Profilrollen austauschbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollenkopf (10) einen kreisringförmigen Führungssteg (8) aufweist,
mit dem er in einer mit der Schwinge (25) verbundenen und Führungsrollen
(9) tragenden Kulisse (6) schwenkbar geführt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Rollenkopf (10) und der ihn tragenden Kulisse (6) ein Ver
riegelungselement (18) anordenbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsrollen (9) mit der Kulisse (6) durch Steckachsen (27)
schnell montierbar bzw. -demontierbar verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rollenkopf (10) in annähernd radialer Position zu seiner Schwen
kachse sowie zu ihm seitlich versetzt zwei mit Hydraulikaggregaten (33, 34)
antreibbare Schieber (31, 32) zugeordnet sind, welche die Funktion des Rol
lenkopfes (10) beim Anfahren und Abfahren eines Knüppels (30) unterstüt
zen oder bei Bedarf nur als Schieber arbeiten, ohne daß sich die Kant
vorrichtung in Arbeitsposition befindet.
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