DE19720952A1 - Schwenkbarer, durch einen elektrischen Einzelantrieb angetriebener Zylinder - Google Patents
Schwenkbarer, durch einen elektrischen Einzelantrieb angetriebener ZylinderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen durch einen elektrischen Einzelantrieb
angetriebenen Zylinder in einer Druckmaschine, der mittels einer
Schwenkvorrichtung in seiner Lage verschwenkbar angeordnet ist, wobei an dem
Zylinder ein Drehgeber zur Messung seiner Winkelposition bezüglich der
Schwenkvorrichtung angeordnet ist.
In jüngster Zeit werden zunehmend Druckmaschinen, beispielsweise Offset-
Druckmaschinen, eingesetzt, deren Zylinder einzeln angetrieben werden.
Beispielsweise haben in einer Offset-Druckmaschine sowohl der Formzylinder als
auch der Gummituchzylinder jeweils einen einzelnen elektrischen Antriebsmotor. Bei
Beginn eines Druckprozesses müssen die Gummituchzylinder an die
Bedruckstoffbahn angestellt werden, bei Beendigung des Druckprozesses müssen
sie von ihr abgestellt werden. Hierzu sind die Gummituchzylinder zusammen mit
ihrer elektrischen Antriebsvorrichtung auf einer Schwenkvorrichtung angeordnet. Die
Schwenkvorrichtung ist beispielsweise ein Exzenter oder eine Schwinge. Auch die
Plattenzylinder oder andere Zylinder, wie z. B. die Druckzylinder, lassen sich
verschwenkbar anordnen. Bei Verwendung eines Exzenters ist die Welle des
Zylinders auf dem Exzenter exzentrisch bezüglich des Drehpunktes des Exzenters in
der Seitenwand gelagert.
Aus der DE 196 24 394 A1 ist ein Zylinder für ein Druckwerk bekannt, der durch
einen Einzelantrieb angetrieben wird. Dort wird der Zapfen des Zylinders exzentrisch
von einer Spindeleinheit aufgenommen, die wiederum in der Seitenwand eines
Druckwerks gelagert ist. Auf dem Tragrohr der Spindeleinheit ist der Stator eines
Elektromotors angeordnet. Außerdem ist das Gehäuse des auf dem Zapfen
befindlichen Drehgebers zur Antriebsregelung des Motors am Tragrohr befestigt.
Zum Zwecke von Positionsänderungen des Zylinders zu einem benachbarten
Zylinder wird die Spindeleinheit und damit das Tragrohr verdreht. Dabei verdrehen
sich auch der Stator des Motors und das Gehäuse des Drehgebers. Somit verstellt
sich auch der Bezugswinkel, auf den sich der Drehgeber die Drehwinkelposition des
Zapfens des Zylinders und damit des Rotors des Motors bezieht. Im Ergebnis stellen
sich also unerwünschte Verdrehungen des Zylinders bezüglich eines mit ihm
zusammenarbeitenden Zylinders ein.
In der Praxis zeigt es sich, daß bereits kleine Verstellwege zwischen den Positionen
"Druck an" und "Druck ab" des Zylinders mit großen Exzenterverdrehungen
verbunden sind. Beispielsweise erfordern Verstellwege von 0,1 mm bereits 10°
Exzenterverdrehung. Auch bei Verwendung einer Schwinge als Schwenkvorrichtung
für den Zylinder ergibt sich dieses Problem. Entsprechend der Länge der Schwingen
treten jedoch geringere Winkelfehler auf als bei Verwendung eines Exzenters.
Nicht nur gegenüber dem benachbarten Zylinder geht die vorgesehene
Winkelposition des Zylinders nach Durchführung einer Schwenkbewegung verloren,
sondern auch gegenüber der Bedruckstoffbahn. Wenn sich nämlich der Exzenter
dreht, vollzieht auch der Gummituchzylinder aufgrund der Lageregelung zusätzlich
zu seiner der Bahngeschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechenden Bewegung
eine weitere Bewegung, die sich aus einer Drehbewegung und - entsprechend dem
Versatz des Drehpunktes des Zylinders vom Mittelpunkt des Exzenters - aus einer
transversalen Bewegung zusammensetzt. Durch diese Bewegung beim Druck
an-/Druck ab-Stellvorgang kann die Bedruckstoffbahn reißen, weil der
Gummituchzylinder nicht nur auf ihrer Oberfläche abrollt, sondern infolge der
translatorischen Bewegung auf ihrer Oberfläche Gleitreibung verursacht und dabei
an ihr zieht.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die durch die Schwenkbewegung des Exzenter
oder der Schwinge verfälschte Drehbewegung des Zylinders zu korrigieren und das
Reißen der Bedruckstoffbahn zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen der exzentrisch gelagerten Gummituchzylinder,
Fig. 2a und b einen Formzylinder und einen Gummituchzylinder mit einem
gemeinsamen Antrieb und ihren Einsatz in einem Gummi-Gummi-
Druckwerk,
Fig. 3 ein Satellitendruckwerk mit einzeln angetriebenen Zylindern und
Fig. 4 das Schema eines elektrischen Schaltkreises zur Winkelkorrektur
des Zylinders bezüglich den starren Teilen der Druckmaschine.
Ein Zylinder 1 (Fig. 1), der beispielsweise ein Form- oder Gummituchzylinder ist, ist
über seine Wellenzapfen 2 und Wellen 3 über Wälzlager 4, 5 in einem Tragrohr 6
drehbar gelagert. Das Tragrohr 6 ist seitlich fest mit einem Exzenter 7 verbunden
und wie dieser exzentrisch gegenüber der Welle 3 ausgebildet. Der Exzenter 7 ist
über Nadellager 8 oder andere Lager in einer Seitenwand 9 exzentrisch gelagert. An
die Welle 3 ist seitlich ein Anschlußrohr 10 angeflanscht, das über Kugellager 11
drehbar in dem Exzenter 7 gelagert ist. Im Bereich zwischen den Kugellagern 11 und
der Stirnseite der Welle 3 ist das Anschlußrohr 10 von einem Rotor 12 eines
Elektromotors umgeben, dessen Statorwicklung 13 auf der Innenseite des Tragrohrs
6 befestigt ist. Der Rotor 12 und der Stator 13 sind durch einen Luftspalt
voneinander getrennt. Durch den Elektromotor drehen sich das Anschlußrohr 10, die
Welle 3 und der Zylinder 1 gegenüber dem Tragrohr 6 und dem Exzenter 7. Auf dem
Exzenter 7 ist auf der von dem Zylinder 1 abgewandten Seite der Seitenwand 9 auf
einem Ansatz des Exzenters 7 ein Drehgeber 15 angeordnet, der, bezogen auf eine
fest vorgegebene Null-Lage, den Drehwinkel des Zylinders 1 an dem Anschlußrohr
10 gegenüber dem Exzenter 7 mißt. Der Drehgeber 15 führt die von ihm
gemessenen Signale entweder kontinuierlich oder in vorgegebenen Zeitabständen
einem Regelkreis (vgl. Fig. 4) zu.
An der Seitenwand 9 ist starr ein weiterer Drehgeber 16 befestigt, der den Winkel
mißt, den der Exzenter 7 bezüglich der Seitenwand 9 aufweist. Der Exzenter 7 wird
zusammen mit dem Tragrohr 6 beispielsweise durch einen hydraulischen Stellmotor
17 bewegt. Der Stellmotor 17 weist einen Hydraulikzylinder 18 auf, dessen
Kolbenstange 19 über ein Drehgelenk 20 mit dem Tragrohr 6 verbunden ist. Der
Hydraulikzylinder 18 ist an einem festen Bestandteil 21 der Druckmaschine,
beispielsweise an der Seitenwand 9, angelenkt.
Der Zylinder 1 ist beispielsweise ein einseitig in der Seitenwand 9 gelagerter
Zylinder, oder er ist beidseitig in beiden Seitenwänden der Druckmaschine gelagert.
In diesem Fall ist er auch über einen zweiten Exzenter in der zweiten Seitenwand
gelagert. Insbesondere dann, wenn der Zylinder 1 nur einseitig in der Seitenwand 9
gelagert ist, läßt sich eine Stützwand 22 vorsehen, in der das Tragrohr 6 über ein
Lager, beispielsweise ein Nadellager 23, gelagert ist. Wenn auf beiden Stirnseiten
des Zylinders 1 Exzenter 7 vorhanden sind, können auch auf beiden Seiten
Winkelmeßvorrichtungen wie die Drehgeber 16 angeordnet werden. Diese können
dann beide die von ihnen gemessenen Winkelwerte dem Regelkreis zuführen. Die
gemessenen Winkelwerte lassen sich beispielsweise in einem Verhältnis von 1 : 1
gewichten.
Der Drehgeber 16 läßt sich ersetzen durch andere Mittel, um die Position des
Exzenters 7 zu bestimmen. Es kann beispielsweise ein Encoder vorgesehen werden,
oder es läßt sich auch die translatorische Bewegung des Exzenters 7 messen,
insbesondere dann, wenn diese bei kleinen Drehwinkeln angenähert proportional
zum Drehwinkel des Exzenters 7 ist. Darüber hinaus lassen sich auch eine
waagrechte und eine senkrechte Komponente der Translationsbewegung
bestimmen, wenn entsprechend zwei Lagegeber zur Messung der
Translationsbewegungen vorgesehen werden. Die Werte der Translationsbewegung
können dann einer Rechenschaltung zugeführt werden, die einen zugehörigen
Winkelwert für die Drehbewegung des Exzenters 7 bestimmt.
Anstelle der Lagerung des Zylinders 1 in dem Exzenter 7 können dessen
Wellenzapfen 2 und der Elektromotor 14 auch von einer Schwinge aufgenommen
werden, die schwenkbar in der Seitenwand 9 und der gegenüberliegenden
Seitenwand befestigt ist. Bei der Verwendung einer Schwinge wird wegen des im
Vergleich zu dem Exzenter 7 längeren Hebels ein geringerer Winkelfehler anfallen;
es ist daher hier eher möglich, die Winkelbewegung durch eine translatorische
Bewegung anzunähern.
In einem anderen Ausführungsbeispiel (Fig. 2a, 2b) ist ein Gummituch-Zylinder 24
beidseitig über Exzenter 25, 26 in Seitenwänden 27, 28 in einem Druckwerksturm 29
gelagert. Der Gummituch-Zylinder 24 wird über einen Elektromotor 30 direkt
angetrieben, der an dem Exzenter 26 befestigt ist. An der Stirnseite des
Elektromotors 30 ist ein Winkel-Encoder 31 angeordnet, der den Drehwinkel des
Wellenzapfens 32 des Gummituch-Zylinders 24 bezüglich des Exzenters 26 mißt.
Über ein Zahnrad 33 wird die Drehbewegung des Gummituch-Zylinders 24 auf ein
weiteres Zahnrad 34 übertragen, das einen Formzylinder 35 antreibt. Auf dem
Wellenzapfen 36 des Formzylinders 35 ist ein Winkel-Encoder 37 angeordnet, der
direkt die Winkellage des Formzylinders 35 und damit auch indirekt die Winkellage
des Exzenters 26 bezüglich der starren Seitenwand 28 mißt. Der Gummituch-
Zylinder 24 und der Formzylinder 35 wirken mit anderen Gummituch-Zylindern 38 bis
44 und Formzylindern 45 bis 51 zusammen, um eine Bedruckstoffbahn 52 in dem
Druckwerksturm 29 beidseitig mit je vier Farben einzufärben. Dabei sind jeweils nur
die Gummituch-Zylinder 24, 38 bis 44 von Motoren angetrieben. Auch bei
Verstellung der Exzenter bleibt die Antriebsverbindung erhalten, weil sich die
Exzenterverstellung nur innerhalb des Zahnflankenspiels der jeweiligen Zahnräder
33, 34 bewegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. 3) wird eine Bedruckstoffbahn 53 in
einem Satellitendruckwerk 54 beidseitig mit je zwei Farben bedruckt. Das
Satellitendruckwerk 54 umfaßt vier Paare von Gummituch-Zylindern 55 bis 58 und
ihnen jeweils zugeordneten Formzylindern 59 bis 62. Auch in dieser
Ausführungsform sind jeweils die Gummituch-Zylinder 55 bis 58 auf (hier nicht
dargestellten) Exzentern oder Schwingen gelagert. Die Gummituch-Zylinder 55 bis
58 werden durch Elektromotoren direkt angetrieben. Über Zahnradverbindungen
werden in derselben Weise, wie in Fig. 2a dargestellt, die Formzylinder 59 bis 62 und
Druckzylinder 63, 64 über Zahnradverbindungen mittels der auf den Wellenzapfen
der Gummituchzylinder 55 bis 58 angeordneten Elektromotoren angetrieben.
Stationär angeordnete Drehgeber 65 bis 68 sind zur Messung der Winkellage der
Exzenter der Gummituch-Zylinder 55 bis 58 fest an der Seitenwand des
Satellitendruckwerks 54 angeordnet.
Um die Bewegung des Zylinders 1 sowie der Gummituch-Zylinder 24, 38 bis 44, 55
bis 58 bei einer Exzenterverstellung derart zu regeln, daß sie auf der Oberfläche
benachbarter Zylinder keine gleitende Bewegung ausführen, sondern stets auf
diesen abrollen und insbesondere auch nicht durch eine Gleitbewegung an der
Bedruckstoffbahn 52, 53 ziehen, so daß diese reißen könnte, wird die
Exzenterbewegung derart geregelt, daß dessen Drehung mit einer Abrollbewegung
des Zylinders 1 oder der Gummituch-Zylinder 24, 38 bis 44, 55 bis 58 einhergeht.
Die Bahngeschwindigkeit der Bedruckstoffbahn vBahn (Fig. 4) ist im Normalfall durch
Vorgabe vom Leitstand der Druckmaschine bekannt. Sie kann jedoch unabhängig
davon auch durch eine Meßvorrichtung in unmittelbarer Nähe des Druckwerks, in
dem die Exzenterbewegung stattfindet, durch eine gesonderte Meßvorrichtung
bestimmt werden. Durch eine Rechenschaltung läßt sich aus der
Bahngeschwindigkeit vBahn die Soll-Winkelgeschwindigkeit ωZyl. gewinnen, die der
Quotient aus der Bahngeschwindigkeit vBahn und dem Radius rZyl. eines Zylinders Z
ist. Durch Integration über die Zeit entsteht aus der Soll-Winkelgeschwindigkeit ωZyl.
der Soll-Drehwinkel ϕZyl., den der Zylinder Z bezüglich des Maschinengestells, der
Bedruckstoffbahn, beispielsweise der Bedruckstoffbahn 52 oder 53, sowie bezüglich
der anderen Zylinder, beispielsweise der Formzylinder 35, 45 bis 51 und 59 bis 62
oder der Druckzylinder 63, 64, einnimmt. Der Winkel ϕZyl. wird einem Summierpunkt
S1 zugeführt, an dem die Differenz mit einem Winkel ϕExz. des Exzenters E bezüglich
des Maschinengestells in den Regelkreis einfließt. Der Winkel ϕExz. ist entweder
unmittelbar der durch den zweiten Drehgeber, beispielsweise den Winkel-Encoder
37 oder durch einen der Drehgeber 65 bis 68 gemessene Winkel bezüglich der
Seitenwand, oder ein davon abgeleiteter Winkel. Beispielsweise kann der Winkel
ϕExz. auch aus der transversalen Relativbewegung der Zylinderachse des exzentrisch
gelagerten Zylinders gewonnen werden, beispielsweise durch Linearisierung des
funktionalen Zusammenhangs zwischen dem transversalen Versatz und dem
zugehörigen Winkel ϕExz. Der aus den Winkeln ϕZyl. und ϕExz. gewonnene Winkel-
Sollwert ϕSoll wird einem Lageregler L zugeführt, in dem aus dem Soll-Winkel ϕSoll
eine Soll-Drehzahl -Soll gewonnen wird, die einem Drehzahlregler DR zugeführt wird.
Der Drehzahlregler DR gewinnt hieraus als Regelgröße einen Sollstrom ISoll oder ein
Soll-Drehmoment für einen Elektromotor M, der beispielsweise dem Elektromotor 30
entspricht, und der den Zylinder Z antreibt. Der Drehgeber oder der Winkel-Encoder
G des Zylinders Z, der dem Drehgeber 15 entspricht, liefert den Ist-Drehwinkel ϕ1Zyl.
des Zylinders Z bezüglich des Exzenters E, beispielsweise des Exzenters 7, oder
des Motorgehäuses, das beispielsweise mit dem Tragarm 6 verbunden ist. Der Ist-
Drehwinkel ϕ1Zyl. wird wiederum eingangsseitig, beispielsweise über ein
Differenzierglied D, dem Drehzahlregler DR zugeführt. Das Differenzierglied D
gewinnt aus dem Ist-Drehwinkel ϕ1Zyl. die Ist-Winkelgeschwindigkeit. Die
Winkelgeschwindigkeit ω1Zyl. läßt sich auch durch Differenzbildung aus
verschiedenen Ist-Drehwinkelwerten zu verschiedenen Zeitpunkten und Division
durch die Differenz der Zeitpunkte gewinnen. Der Ist-Drehwinkel ϕ1Zyl. wird über
einen zweiten Summierpunkt S2 ebenso dem Eingang des Lagereglers L zugeführt.
Darüber hinaus läßt sich der Ist-Drehwinkel ϕ1Zyl. gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung auch verwerten, um eine geeignete Funktion aus dem Winkel ϕExz. des
Exzenters E zu gewinnen, die dem Summierpunkt S1 zugeführt wird. Die
Verstellbewegung des Exzenters E wird somit entweder als Winkelverstellung ϕExz.
direkt erfaßt, oder eine Hilfsgröße, beispielsweise die Stellung eines an dem
Exzenter E angreifenden Hebels, wird in einen dem Winkel ϕExz. entsprechenden
Wert umgewandelt.
Darüber hinaus ist es auch möglich, daß der genaue Bewegungsablauf der
Exzenterbewegung bereits vorbekannt ist, so daß auf eine direkte oder indirekte
Erfassung des Exzenterwinkels ϕExz. verzichtet werden kann und aus dem Start- sowie
dem Endzeitpunkt der Bewegung des Exzenters die zugehörigen Winkelwerte
bereits in einem elektronischen Speicher abgelegt sind und zur Regelung der
Winkellage des Zylinders genutzt werden können. Die transversale Bewegung, die
der Zylinder bei einer Exzenterverstellung vollzieht, ist über den Bewegungsablauf
des Exzenters ebenfalls bekannt und kann über die Antriebssteuerung des Zylinders
kompensiert werden. Dadurch lassen sich schädliche Relativbewegungen zwischen
dem Zylinder und dem Bedruckstoff sowie mit anderen benachbarten Zylindern
vermeiden. Beispielsweise kann aus dem Winkel ϕExz. des Exzenters E in einer
Rechenschaltung der translatorische Anteil der Exzenterverstellung errechnet
werden und gesondert dem Summierpunkt S1 zugeführt werden.
Es ist aber auch möglich, mit einem entsprechenden Sensor ausschließlich die
translatorische Bewegung des Exzenters E zu messen und daraus in einer
Rechenschaltung den zugehörigen Winkelwert ϕExz. zu gewinnen, beispielsweise aus
einer algebraischen Vorschrift. Zur Glättung der errechneten Winkelwerte ϕExz. kann
ein Filter eingebaut werden. Ebenso können die Winkelwerte für ϕExz. bereits in einer
Tabelle abgelegt sein, so daß aus dieser bei einer bestimmten
Translationsbewegung des Exzenters E ein dem zurückgelegten Weg
entsprechender Winkelwert ϕExz. dem Regelkreis (Fig. 4) zugeführt wird.
Die Stellbewegung zwischen dem Zylinder und der Seitenwand läßt sich entweder,
wie oben beschrieben, indirekt über den Drehgeber eines Exzenters erfassen oder
direkt über einen auf der Zylinderwelle angebrachten Drehgeber, der die Bewegung
des Zylinders bezüglich der Seitenwand mißt.
Durch die Erfindung wird ein von einer Bedruckstoffbahn oder einem benachbarten
Zylinder 35 abstellbarer Zylinder 24 geschaffen, dessen durch eine
Exzenterbewegung verursachte Lageveränderung durch eine der Drehbewegung
des Zylinders 24 überlagerte zusätzliche Drehbewegung derart kompensiert wird,
daß der Zylinder 24 auf seiner Mantelfläche keine Relativgeschwindigkeit zu dem
benachbarten Zylinder 35 oder zu der Bedruckstoffbahn aufweist. Die Kompensation
wird mittels eines Regelkreises durchgeführt, dem der Ist-Drehwinkel ϕ1Zyl. des
Zylinders 24 bezüglich des Exzenters 26 sowie der Ist-Drehwinkel ϕExz. des
Exzenters 26 bezüglich der Seitenwand 28 oder eine daraus abgeleitete
Winkelfunktion zugeführt werden.
Statt, wie oben beschrieben, den Gummizylinder 24, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 55,
56, 57, 58 direkt anzutreiben, kann dieser jeweils auch indirekt vom direkt
angetriebenen Formzylinder 35, 45, 46, 47, 48, 49, 50 bzw. 51 angetrieben werden.
Claims (10)
1. Durch einen elektrischen Einzelantrieb (14, 30, M) direkt oder indirekt
angetriebener Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) in einer Druckmaschine,
der mittels einer Schwenkvorrichtung (7, 26) in seiner Lage verschwenkbar
angeordnet ist, wobei eine Drehwinkel-Meßvorrichtung (15, 31) zur Messung
der Winkelposition (ϕ1Zyl.) des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z)
bezüglich der Schwenkvorrichtung (7, 26) vorhanden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mittel (16, 37, 65 bis 68) zur Erfassung der
Schwenkbewegung der Schwenkvorrichtung (7, 26) bezüglich der Seitenwände
(9, 27, 28), ein Mittel zur Gewinnung eines Soll-Drehwinkels (ϕSoll) des
Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) aus der in einen Winkelwert (ϕZyl.)
umgerechneten Bahngeschwindigkeit der Druckmaschine und dem Winkelwert
der Schwenkbewegung (ϕExz.) vorhanden ist, wobei eine Vergleichseinrichtung
vorhanden ist, die aus einem Vergleich des Soll-Drehwinkels (ϕSoll) mit der
Winkelposition (ϕ1Zyl.) des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) bezüglich
der Schwenkvorrichtung (7, 26) ein Steuersignal zur Steuerung der
Drehgeschwindigkeit des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) gewinnt.
2. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vergleichseinrichtung ein Drehzahlregler (DR) in
einem elektronischen Regelkreis (Fig. 4) ist, wobei der Drehzahlregler (DR) als
Regelgröße einen Soll-Strom (ISoll) oder ein Soll-Drehmoment für den Motor
(14, 30, M) erzeugt, der den Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) antreibt.
3. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Drehzahlregler (DR) die in einem Differenzierglied
(D) aus der Winkelposition (ϕ1Zyl.) des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z)
bezüglich der Schwenkvorrichtung (7, 26) gewonnene Drehgeschwindigkeit
(ω1Zyl.) zugeführt wird.
4. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ist-Drehwinkel (ϕ1Zyl.) des Zylinders (1, 24, 38 bis 44,
55 bis 58, Z), bezogen auf die Schwenkvorrichtung (7, 26), während des
Schwenkvorgangs fortlaufend korrigiert wird, so daß die durch die
Schwenkbewegung der Schwenkvorrichtung (7, 26) hervorgerufene
Verdrehung der Mantelfläche des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) in
Bezug auf den Bedruckstoff (52, 53) oder zu einem benachbarten Zylinder (35,
45 bis 51, 59 bis 62) kompensiert wird, wobei die Korrekturwerte für den Soll-
Drehwinkel des Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) in einer Tabelle
abgelegt sind oder durch eine Rechenschaltung jeweils berechnet werden.
5. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehung der Schwenkvorrichtung (7, 26)
gegenüber den Seitenwänden (9, 27, 28) der Druckmaschine durch einen
Winkel-Drehgeber (16, 37) direkt als Winkel meßbar ist.
6. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehung der Schwenkvorrichtung (7, 26)
durch Messung des translatorischen Verstellweges der Schwenkvorrichtung (7,
26) meßbar ist, wobei die Winkelstellung der Schwenkvorrichtung (7, 26) über
eine Rechenschaltung gewonnen wird oder in einer Tabelle abgelegt ist.
7. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Soll-Drehwinkels des
Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) fortlaufend aus einem bekannten
Bewegungsverlauf der Schwenkvorrichtung (7, 26) angepaßt wird.
8. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung ein Exzenter (7, 26)
oder eine Schwinge ist.
9. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Erfassung der Schwenkbewegung
(16, 37, 65 bis 68) ein Drehgeber oder ein Encoder ist.
10. Zylinder (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (16, 37, 65 bis 68) zur Erfassung der
Schwenkbewegung die Verdrehung der Schwenkvorrichtung (7, 26) bezüglich
eines starren Teils der Druckmaschine (9), insbesondere der Seitenwand (9),
direkt mißt, oder daß die Schwenkbewegung aufgrund der Drehbewegung des
benachbarten Zylinders (35, 45 bis 51, 59 bis 62), dessen Zahnrad (34) mit
einem Zahnrad (33) des angetriebenen Zylinders (1, 24, 38 bis 44, 55 bis 58, Z)
in Eingriff steht, durch ein Mittel (37) zur Erfassung der Schwenkbewegung
meßbar ist.
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