DE19720711A1 - Greifersystem zur automatischen Aufrichtung und Montage einer Transportverpackung für flache Güter und Betriebsverfahren - Google Patents
Greifersystem zur automatischen Aufrichtung und Montage einer Transportverpackung für flache Güter und BetriebsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Greifersystem zur automatischen
Aufrichtung und Montage einer Transportverpackung für insbe
sondere flache, reihen- oder schuppenförmig aneinander lie
gende Güter, beispielsweise vorgeklebte, flachliegende Falt
schachteln sowie ein besonders geeignetes Betriebsverfahren.
Eine Befülleinrichtung zum Befüllen von flachen, reihen-
oder schuppenförmig aneinander liegenden Gütern, insbesonde
re vorgeklebten, flachliegenden Faltschachteln in eine
Transportverpackung, nämlich einen Umkarton, ist beispiels
weise bekannt aus der DE 38 01 279 C1.
Vorgeklebte, flachliegende Faltschachteln werden in großen
Mengen in den verschiedensten Zweigen der Industrie, insbe
sondere in der Pharmaindustrie, aber auch in der Kosmetikin
dustrie, der Lebensmittelindustrie und anderen Bereichen
verwendet. Derartige vorgeklebte mit Biegelinien, Rillungen
und dergleichen vorgefertigte Faltschachteln dürfen bei ih
rem Transport keinen zu großen Druckkräften ausgesetzt wer
den, weil sie sich sonst sehr schwer, jedenfalls nicht mehr
automatisch und einfach zum Befüllen in ihre Endform auf
richten lassen, da ihre Elastizität verloren geht. Zum Ver
sand derartiger vorgeklebter, flachliegender Faltschachteln
wird daher in der Regel ein manuelles Einfüllen in Trans
portverpackungen, die meist aus Umkartons bestehen, bevor
zugt. Bei diesem manuellen Einfüllen werden von einem Trans
portband die in Schuppenform aneinanderliegenden Schachteln
von einer Bedienungsperson manuell mit beiden Händen in ei
ner ungefähr passenden Menge herausgegriffen und dabei eine
stangenförmige Aneinanderreihung der Faltschachteln gebil
det, mit welcher sie in den Umkarton eingefüllt werden.
Nachteilig bei diesem manuellen Verfahren ist jedoch einer
seits die mangelnde Genauigkeit hinsichtlich der Anzahl der
in den Umkarton eingefüllten Faltschachteln, andererseits ist
auch keine exakte Stichprobenentnahme nach einem Stichproben
plan, also nach einer vorgegebenen, statistisch sich ändern
den Anzahl von verpackten Faltschachteln möglich. Besten
falls kann willkürlich irgendeine verpackte Faltschachtel
aus der Umverpackung gezogen und der Stichprobenuntersuchung
zugeführt werden. Diese kann dann entweder zurückgeführt
oder durch eine andere, gleichartige Faltschachtel ersetzt
werden, damit die Anzahl der im Umkarton befindlichen Falt
schachteln wieder ungefähr stimmt.
Darüberhinaus ist bei dem manuellen Verfahren aber auch die
monotone und im Endeffekt inhumane Belastung der Bedienungs
person durch den ständig gleichbleibenden geschilderten Ar
beitsgang des Herausgreifens einer Stange von Faltschachteln
und manuellen Einlegens in den Umkarton verbesserungsbedürf
tig.
Eine gewisse Abhilfe schafft daher eine halbautomatische,
sequentielle Einzelbefüllung des Umkartons mit vorgeklebten
Faltschachteln, wobei zwar eine automatisierte Zählung mög
lich ist, wie beispielsweise in der DE 30 18 894 A1 be
schrieben ist, jedoch eine Stichprobenentnahme immer noch
von Hand erfolgen muß. Bei dem bekannten, sequentiellen
halbautomatischen Einfüllen der Faltschachteln in den Umkar
ton ohne vorherige Stangenbildung ist zudem keine hohe
Stückzahlpräzision und keine gut reproduzierbare, vorgebbare
Anzahl an verpackten Faltschachteln erzielbar.
Weiterhin ist bei dem aus der DE-30 18 894 A1 bekannten
halbautomatischen Befüllverfahren von Nachteil, daß eine
Formatumstellung der zu verpackenden Faltschachteln sehr
aufwendig ist und im Bereich zwischen 1 und 1,5 Stunden
liegt, so daß nur große Chargen wirtschaftlich sinnvoll auf
diese Weise verarbeitbar sind. Das gleiche gilt auch für ei
ne Vorrichtung zum Einbringen von Faltschachtelzuschnitten
oder dergleichen Versandkartons gemäß der DT 22 61 416 B2.
Nachteilig bei den meisten bekannten Vorrichtungen dieser
Art ist zudem, daß die Transportverpackung manuell aufge
richtet, montiert und in ihre Befüllungsposition gebracht
werden muß, was einen vollautomatischen Ablauf der Befüllung
behindert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine
Anlage mit den eingangs beschriebenen Merkmalen vorzustel
len, die ein vollautomatisches Aufrichten, Montieren und Po
sitionieren der Transportverpackung ermöglicht, und bei der
eine schnelle und technisch einfache Formatumstellung mit
minimalen Rüstzeitenverlusten ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Greifersystem
mit den eingangs geschilderten Merkmalen erreicht, bei dem
eine Basiseinheit mit zwei gegeneinander verschiebbaren Ba
sisplatten zur zentralen Formatverstellung für unterschied
liche Transportverpackungsgrößen vorgesehen ist, an denen
abklappbare und/oder verschwenkbare Greifflügel zum simulta
nen Aufrichten von gegenüberliegenden Seitenflächen der
Transportverpackung aus einem flachliegenden Zuschnitt mon
tiert sind.
Durch das erfindungsgemäße Greifersystem, das Teil einer Ro
boteranlage mit elektronisch gesteuerten Positioniersystemen
in einer Befüllanlage ist, kann bei Formatänderungen der zu
verpackenden Güter die Rüstzeit gegenüber bekannten Befüll
anlagen auf ein Minimum gesenkt werden. Das Positionieren
der montierten Transportverpackung auf eine Befüllstation
kann so gesteuert werden, daß es mit einem automatisierten
Befüllvorgang verzahnt ist.
Ein derartiges, "schmetterlingsartiges" Greifersystem kann
neben der automatischen Verarbeitung der Transportverpackung
im Befüllsystem gleichzeitig auch als Antrieb zur Montage
von Zwischenlagen in der Transportverpackung ohne Taktzeit
verlust genutzt werden.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der zumin
dest einige der Greifflügel und/oder der Basisplatten an ein
System zur Erzeugung von Unterdruck angeschlossen sind und
Teile der Transportverpackung ansaugen können. Durch die
Aufrichtung der Transportverpackung mittels Unterdruck von
innen her läßt sich insbesondere eine wesentlich einfachere
Formatverstellung bewirken.
Vorteilhaft ist es auch, wenn das erfindungsgemäße Greifer
system mechanisch, energetisch und ggf. sensorisch an das
Positioniersystem angekoppelt ist, so daß Strom- oder Druck
luftzuführungsleitungen ganz eingespart oder in ihrer Länge
minimiert werden können.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Greifersystems, bei der an das Positioniersystem
auch ein Wechselgreifersystem zur automatischen Befüllung
der Transportverpackung, insbesondere mit flachen Gütern,
mechanisch, energetisch und ggf. sensorisch ankoppelbar ist.
Dadurch kann das Positioniersystem gleichzeitig zum Positio
nieren des erfindungsgemäßen Greifersystems als auch eines
weiteren Greifersystems genutzt werden, welches dem eigent
lichen Befüllvorgang der Transportverpackung dient. Da die
Befüllung immer erst stattfinden kann, wenn eine fertig mon
tierte Transportverpackung auf der Befüllstation positio
niert ist, kommen sich die beiden Greifersysteme taktmäßig
nicht in die Quere.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine
Fügevorrichtung vorgesehen, in die ein mit dem Greifersystem
aufgenommener, teilaufgerichteter Zuschnitt für eine Trans
portverpackung eingepreßt und dadurch Frontverstärkungsklap
pen der Transportverpackung nach oben aufgestellt werden
können.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform weist die
Fügevorrichtung eine Einrichtung zum Auftrag von Klebemittel
auf die Oberseiten der Frontverstärkungsklappen auf, wodurch
ein vollautomatisches Ankleben der Frontverstärkungsklappen
an die entsprechenden Frontseiten der Transportverpackung
bewirkt werden kann.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der eine Monta
gehilfe zur Ausformung einer Mittellasche aus Mittelflächen
beim Aufrichten einer Zwischenlage vorgesehen ist.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform besteht die
Montagehilfe im wesentlichen aus einer zylindrischen oder
prismatischen Stange oder Röhre, um die herum die Aufrich
tung der Mittelflächen zu einer Mittellasche erfolgt.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Ver
fahren zum Betrieb eines Greifersystems der oben beschriebe
nen Art, wobei die Transportverpackung aus einem Umkarton
besteht, der mittels eines erfindungsgemäßen Greifersystems
automatisch aufgerichtet und montiert wird. Damit können bei
Bedarf auch eine oder mehrere Zwischenlagen in der Trans
portverpackung montiert werden, wobei eine eigene Aufrichte-
und Montageeinrichtung eingespart wird.
Eine besonders bevorzugte Verfahrensvariante zeichnet sich
dadurch aus, daß ein Trayzuschnitt für einen Umkarton mit
dem erfindungsgemäßen Greifersystem einem Magazin entnommen
und durch ein Querbewegung des Greifersystems in eine Monta
geposition gebracht wird, daß während dieser Querbewegung
paarweise gegenüberliegende Greifflügel des Greifersystems
um etwa 90° nach oben geklappt werden und dabei Randbereiche
des Trayzuschnitts aufrichten, daß anschließend die Seiten
teile des Umkartons montiert und der Trayzuschnitt verleimt
werden, und daß der teilmontierte Umkarton in eine Montage
station gepreßt wird, um dabei seine Endform zu erhalten.
Schließlich kann bei einer Weiterbildung der oben genannten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage einer
Zwischenlage ein flacher Zwischenlagenzuschnitt mit dem
Greifersystem einem Magazin entnommen und mittels einer
Querverstellungseinrichtung, die bei der Montage eines Um
kartons zur Formatverstellung dient, montiert und die Quer
falzteile der Zwischenlage durch Eintauchen in den Umkarton
gefügt werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht von oben auf eine au
tomatische Befülleinrichtung mit dem erfindungsge
mäßen Greifersystem;
Fig. 2a eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifer
systems zur automatischen Aufrichtung und Montage
einer Transportverpackung in schematischer Ansicht
von oben;
Fig. 2b das Greifersystem nach Fig. 2a in Seitenansicht mit
abgeklappten Greifflügeln;
Fig. 3a eine Ausführungsform des Greifersystems in schema
tischer Ansicht von oben beim Entnehmen eines Tray
zuschnitts;
Fig. 3b das Greifersystem nach Fig. 3a mit hochgeklappten
Frontteilen;
Fig. 3c das Greifersystem nach Fig. 3b mit hochgeklappten
Seitenteilen;
Fig. 3d das Greifersystem nach Fig. 3c mit hochgeklappten
Fügehilfen;
Fig. 4a eine schematische Seitenansicht einer Fügehilfe
beim Leimauftrag vor der Frontverstärkung eines
teilmontierten Trays;
Fig. 4b die Fügehilfe nach Fig. 4a beim Fügevorgang der
Verstärkungsklappen; und
Fig. 5a eine schematische Ansicht eines Zwischenlagenzu
schnitts von oben;
Fig. 5b der Zwischenlagenzuschnitt nach Fig. 5a schräg von
oben mit senkrechter Längsausknickung und vier
kleinen Querausknickungen an den Rändern;
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Greifersystems beim Vor
montieren einer Zwischenlage.
Die in Fig. 1 gezeigt Befülleinrichtung 10 dient zum Befül
len von flachen, reihen- oder schuppenförmig aneinanderlie
genden, insbesondere vorgeklebten, flachliegenden Falt
schachteln in eine Transportverpackung, insbesondere einen
Umkarton. Dazu werden die Faltschachteln im Schuppenstrom
einer Klebemaschine 1 entnommen und über ein Zwischenband 2
zu einem Stauband 3 befördert. Das Stauband 3 fördert die
vorgeklebten, flachliegenden Faltschachteln in einem Schup
penstrom zu einem Schleusenband 4, an dem eine Zähleinrich
tung 5 zur Abzählung der geförderten Faltschachteln sowie
eine in der Zeichnung nicht in Einzelheiten dargestellte
Vorrichtung 6 zur gezielten Stichprobenentnahme einzelner
Faltschachteln vorgesehen ist.
Am anderen Ende des Schleusenbandes 4 schließt sich ein Wei
chenband 7 an, welches horizontal quer zu seiner Förderrich
tung verschiebbar ist, so daß ein benachbartes, parallel
verlaufendes Weichenband 7' an die Stelle des ersten Wei
chenbandes 7 treten kann. Am Ende der Weichenbänder 7, 7'
ist jeweils eine Vertikalstation 8, 8' mit einem angedockten
Wechselgreifersystem 9, 9' positioniert. Wie unten näher be
schrieben wird, können die Wechselgreifersysteme 9, 9' nach
Befüllung mit Faltschachtel oder anderen flachen Gütern von
der jeweiligen stationären Vertikalstation 8, 8' mittels ei
nes in einer Roboterzelle 11 vorgesehenen Positioniersystems
abgedockt und zu einer Füllstation 12 verschwenkt werden, wo
sie in eine bereitstehende Transportverpackung 13 von oben
in Form einer Stange eingefüllt werden. Über ein Auslaufrol
lenband 14 werden die befüllten Transportverpackungen 13
dann einem zentralen Transportband 15 zugeführt, welches sie
zu einem in der Zeichnung nicht gezeigten Palettierer beför
dert.
Außerhalb der Roboterzelle 11 in räumlicher Nachbarschaft
zur Füllstation 12 ist eine Station 16 zur Montage der Trays
für die Transportverpackungen 13 vorgesehen. Zum Aufrichten,
Kleben und Fügen der Umkartons werden mit einem schmetter
lingsartigen erfindungsgemäßen Greifersystem 17, das über
eine automatische, zentrale Formatverstellung verfügt,
Stanzzuschnitte aus einem Magazin 18 entnommen und zur Mon
tage auf die Station 16 verschwenkt. Die fertig montierte
Transportverpackung 13 wird dann mit dem schmetterlingsarti
gen Greifersystem 17 der Füllstation 12 zugeführt.
Auf einem Kassettenband 19 schließlich können Zwischenlagen
bereitgestellt und der Montagestation 16 zur weiteren Verar
beitung zugeführt werden, falls in den Umkarton 13 mehrere
stangenförmige Lagen von Faltschachteln eingepackt und von
einander getrennt werden sollen.
Die Befülleinrichtung 10 dient also der Automatisierung und
Humanisierung von Arbeitsvorgängen, die sich an eine Falt
schachtel-Klebemaschine 1 anschließen, und zwar dem Zählen,
der Stichprobenentnahme und dem vollautomatischen Verpacken
von Faltschachteln. Dabei wird eine Roboterzelle 11 einge
setzt, die mit zwei Hauptfunktionskreisen agiert:
Ein erstes Achssystem entnimmt dem Magazin 18 einen Stanzzu
schnitt für ein Tray. Mit Hilfe des Schmetterlingsgreifers
17 werden die Seiten- und Frontteile montiert. Das Kleben
und Aufrichten einer Verstärkungsfront geschieht dann in der
Montagestation 16. Das fertige Tray wird anschließend auf
der Befüllstation 12 abgelegt, die auch dem zweiten Funkti
onskreis zugeordnet werden kann.
Sobald sich das erste Achssystem aus dem Bereich der Befüll
station 12 entfernt hat, kann ein weiteres Achssystem mit
dem Verpacken der Faltschachteln beginnen. In einem Tandem
verfahren werden mit Hilfe der halbstationären Magazingrei
fer 9, 9' Stangen von Faltschachteln in das Tray verpackt.
Werden Zwischenlagen benötigt, so kommt der erste Funktions
kreis wieder in Eingriff. Mit dem Schmetterlingsgreifer 17
werden die entsprechenden Zwischenlagen vorbereitet und ein
gesetzt.
Im zweiten Funktionskreis wird der entleerte Magazingreifer
9 bzw. 9' zurückgelegt und durch den inzwischen befüllten
zweiten Magazingreifer 9' bzw. 9 ausgetauscht, so daß durch
den Befüllvorgang des Umkartons 13 keine Taktzeitverlust
entstehen.
Die Fig. 2a und 2b zeigen eine spezielle Ausführungsform
eines Schmetterlingsgreifers 50 mit zwei gegeneinander ver
schiebbaren Basisplatten 51, 51' zur zentralen Formatver
stellung für unterschiedliche Transportverpackungsgrößen. An
die Basisplatten 51, 51' schließen sich randseitig Paare von
gegenüberliegenden, abklappbaren und/oder verschwenkbaren
Greifflügeln 52, 52'; 53, 53'; 54, 54' an, welche zum simul
tanen Aufrichten von gegenüberliegenden Seitenflächen der
Transportverpackung aus einem flachliegenden Zuschnitt die
nen.
In Fig. 2a sind beispielsweise die Greifflügelpaare 51, 51'
und 54, 54' in anliegendem und von den Basisplatten 51, 51'
weggeschwenktem Zustand gezeigt. Die Doppelpfeile in Fig. 2a
markieren jeweils die Verschiebungsrichtung zur zentralen
Formatverstellung.
In Fig. 2b ist der Schmetterlingsgreifer 50 nach Fig. 2a von
der Seite gezeigt, wobei die Greifflügelpaare 54, 54' sowohl
in aufrecht stehender als auch nach unten abgeklappter Posi
tion zu sehen sind.
Zum sicheren und schonenden Greifen von großen Flächen sind
sowohl die Basisplatten 51, 51' als auch die Greifflügel 52,
52'; 53, 53'; 54, 54' mit Saugnäpfen 55 bestückt, die an ein
System zur Erzeugung von Unterdruck angeschlossen sind.
Eine Querverstellungseinrichtung 56 bewirkt die Formatanpas
sung des Schmetterlingsgreifers 50.
Die Fig. 3a bis 3d zeigen eine Ausführungsform des
Schmetterlingsgreifers 60 in verschiedenen Betriebsstellun
gen. Der Schmetterlingsgreifer 60 soll als Trayaufrichter
die Montage von Stanzzuschnitten sowie von Zwischenlagen be
werkstelligen. Als verstellbarer Greifer soll er für alle
Formate verwendbar sein. Diese Möglichkeit zur Formatver
stellung wird auch genutzt, um die Zwischenlagen zu montie
ren.
In Fig. 3a ist der Schmetterlingsgreifer 60 in einer schema
tischen Ansicht von oben im "auseinandergefalteten" Zustand
zum Entnehmen eines Trayzuschnitts gezeigt. Im Zentrum er
kennt man wiederum die Querverstellungseinrichtung 66, die
zum Zwecke der Formatverstellung die Basisplatten 61, 61'
gegeneinander verschieben kann. In den Basisbereichen sind
die Greifflügelpaare 62, 62'; 63, 63'; 64, 64' flach auf dem
mit verstärkten Linien dargestellten Trayzuschnitt 68 ausge
breitet.
In Fig. 3b sind die Greifflügelpaare 63, 63' und 64, 64' um
90° nach oben geklappt, um die Frontwände des Trays aufzu
richten, während das Greifflügelpaar 62, 62' noch flach
liegt. Die Klappbewegung und das dadurch bewirkte Aufrichten
der Frontteile des Trayzuschnitts kann bereits während einer
Verschwenkbewegung im Anschluß auf die Entnahme des Trayzu
schnitts gemäß Fig. 3a aus einem Magazin erfolgen, noch wäh
rend der Schmetterlingsgreifer 60 auf seinem Weg zur Monta
gestation 16 ist, wie in Fig. 1 dargestellt.
In Fig. 3c sind nunmehr auch die Greifflügel des Paares 62,
62' nach oben geklappt, um die Seitenwände der Transportver
packung aufzurichten. Zum Verleimen des Trays können nun
"hot-melt" -Punkte aufgetragen werden.
In einer Fügevorrichtung werden mit Hilfe von in Richtung
der Pfeile 67, 67' in Fig. 3d wirkenden Fügehilfen die bis
lang noch flach liegenden Verstärkungsklappen 69, 69' von
außen auf die aufgerichtete Front des Trays gestellt. Dieser
Vorgang ist anhand der Fig. 4a und 4b näher ausgeführt:
In Fig. 4a ist ein Schmetterlingsgreifer 70 mit zentraler
Querverstelleinrichtung 76 auf eine Fügevorrichtung 71 ge
schwenkt, von der aus in Richtung der gekrümmten Pfeile
mittels einer Einrichtung 75, 75' auf die Oberseiten der
Frontverstärkungsklappen 79, 79' Klebemittel aufgetragen
wird.
In Fig. 4b wird dann der Schmetterlingsgreifer 70 mitsamt
dem teilmontierten Tray in Richtung des zentralen Pfeiles
nach unten in die Fügevorrichtung 71 gepreßt, wodurch die
Frontverstärkungsklappen 79, 79' nach oben aufgestellt und
mit den bereits aufgerichteten Frontwänden des Trays ver
klebt werden.
Um stangenförmige Lagen von Faltschachteln im Umkarton in
vertikaler und gegebenenfalls auch horizontaler Richtung
voneinander zu trennen, werden Zwischenlagen eingesetzt, wie
sie in den Fig. 5a und 5b dargestellt sind. Fig. 5a zeigt
den Zuschnitt einer Zwischenlage 80 mit zwei Basisflächen
81, 81', zwei Mittelflächen 82, 82' sowie vier kleinen Rand
flächen 83 flach liegend von oben.
In Fig. 5b ist die Zwischenlage 80 schräg von oben in mon
tiertem Zustand dargestellt, wobei jeweils die Randflächen
83 als kleine Querausknickungen nach oben aufgestellt sind
und die Mittelflächen 82, 82' in Form einer großen senkrech
ten Längsausknickung ebenfalls aufgerichtet sind. Beim Ein
tauchen der montierten Zwischenlage in den Umkarton bilden
die Querausknickungen der Randflächen 83 eine Einführhilfe,
während die Längsausknickung der Mittelflächen 82, 82' eine
räumliche Trennung zweier Faltschachtelstangen in horizonta
ler Richtung bewirken.
In Fig. 6 schließlich ist die Montage einer Zwischenlage mit
Hilfe eines Schmetterlingsgreifers 50 mit Querverstellungs
einrichtung 56 schematisch von der Seite dargestellt. Der
Zwischenlagenzuschnitt wird dabei von Saugnäpfen 55 des
Schmetterlingsgreifers 50 durch das Basisplattenpaar an den
Basisflächen 81, 81' gegriffen und mit Hilfe der Querver
stellungseinrichtung 56, welche das Greifflügelpaar 54, 54'
sowie die entsprechenden gegenüberliegenden Greifflügelpaare
in Richtung der einfachen Pfeile seitlich zusammenzieht,
montiert. Damit sich die Mittellasche aus den beiden Mittel
flächen 82, 82' in die richtige Richtung ausformt, findet
dieser Vorgang über eine Montagehilfe 90 statt. Falls die
Randflächen 83 noch nicht aufgerichtet sein sollten, können
sie auch beim Einfahren der vormontierten Zwischenlage in
das Tray aufgerichtet werden.
Obwohl der Schmetterlingsgreifer 50 sowohl die Aufgabe eines
Trayformers als auch die eines Zwischenlagengreifers er
füllt, entstehen hierbei keine Zykluskonflikte, da Zwischen
lagen und Trays nie gleichzeitig gebraucht und montiert wer
den. Damit läßt sich der erfindungsgemäße Schmetterlings
greifer besonders flexibel, rentabel und in einem räumlich
kompakten Umfeld einsetzen.
Claims (11)
1. Greifersystem (17; 50; 60; 70) zur automatischen Auf
richtung und Montage einer Transportverpackung (13) für
insbesondere flache, reihen- oder schuppenförmig anein
ander liegende Güter, beispielsweise vorgeklebte,
flachliegende Faltschachteln, wobei das Greifersystem
(17; 50; 60; 70) eine Basiseinheit mit zwei gegeneinan
der verschiebbaren Basisplatten (51, 51'; 61, 61') zur
zentralen Formatverstellung für unterschiedliche Trans
portverpackungsgrößen aufweist, an denen abklappbare
und/oder verschwenkbare Greifflügel (52, 52', 53, 53',
54, 54'; 62, 62', 63, 63', 64, 64') zum simultanen Auf
richten von gegenüberliegenden Seitenflächen der Trans
portverpackung (13) aus einem flachliegenden Zuschnitt
(68) montiert sind.
2. Greifersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einige der Greifflügel (52, 52', 53, 53',
54, 54'; 62, 62', 63, 63', 64,64') und/oder der Basis
platten (51, 51'; 61, 61') an ein System zur Erzeugung
von Unterdruck angeschlossen sind und Teile der Trans
portverpackung (13) ansaugen können.
3. Greifersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Greifersystem (17; 50;
60; 70) mechanisch, energetisch und ggf. sensorisch an
ein Positioniersystem (41) angekoppelt ist.
4. Greifersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an das Positioniersystem (41) auch ein Wechselgrei
fersystem (9, 9') zur automatischen Befüllung der
Transportverpackung (13), insbesondere mit flachen Gü
tern, mechanisch, energetisch und ggf. sensorisch an
koppelbar ist.
5. Greifersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Fügevorrichtung (71)
vorgesehen ist, in die ein mit dem Greifersystem (17;
50; 60; 70) aufgenommener, teilaufgerichteter Zuschnitt
(68) für eine Transportverpackung (13) eingepreßt und
dadurch Frontverstärkungsklappen (79, 79') der Trans
portverpackung (13) nach oben aufgestellt werden kön
nen.
6. Greifersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fügevorrichtung (71) eine Einrichtung (75, 75')
zum Auftrag von Klebemittel auf die Oberseiten der
Frontverstärkungsklappen (79, 79') aufweist.
7. Greifersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Montagehilfe (90) zur
Ausformung einer Mittellasche aus Mittelflächen (82,
82') beim Aufrichten einer Zwischenlage (80) vorgesehen
ist.
8. Greifersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Montagehilfe (90) i. w. aus einer zylindrischen
oder prismatischen Stange oder Röhre besteht.
9. Verfahren zum Betrieb eines Greifersystems nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportverpackung (13) ein Umkarton ist, der
mittels des Greifersystems (17; 50; 60; 70) automatisch
aufgerichtet und montiert wird, und daß mit dem Grei
fersystem (17; 50; 60; 70) bei Bedarf auch Zwischenla
gen (80) in der Transportverpackung (13) montiert wer
den.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Trayzuschnitt (68) für einen Umkarton (13) mit dem
Greifersystem (17; 50; 60; 70) einem Magazin (18) ent
nommen und durch eine Querbewegung des Greifersystems
(17; 50; 60; 70) in eine Montageposition gebracht wird,
daß während dieser Querbewegung paarweise gegenüberlie
gende Greifflügel (52, 52', 53, 53', 54, 54'; 62, 62',
63, 63', 64, 64') des Greifersystems (17; 50; 60; 70) um
etwa 90° nach oben geklappt werden und dabei Randberei
che des Trayzuschnitts (68) aufrichten, daß anschlie
ßend die Seitenteile des Umkartons montiert und der
Trayzuschnitt (68) verleimt werden, und daß der teil
montierte Umkarton (13) in eine Montagestation gepreßt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Montage einer Zwischenlage (80)
ein flacher Zwischenlagenzuschnitt mit dem Greifersy
stem (17; 50; 60; 70) einem Magazin entnommen und mit
tels einer Querverstellungseinrichtung (56; 66; 76),
die bei der Montage eines Umkartons (13) zur Formatver
stellung dient, montiert wird und die Querfalzteile
(83) der Zwischenlage durch Eintauchen in den Umkarton
(13) gefügt werden.
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