DE19710531B4 - Kraftfahrzeug-Türschloß - Google Patents

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Abstract

Kraftfahrzeug-Türschloß
mit einer Schloßfalle (1) und einer die Schloßfalle (1) in Schließstellung (Hauptrast und ggf. Vorrast) haltenden Sperrklinke (5) und
mit einem in beiden Drehrichtungen laufenden (reversierbaren) elektromotorischen Antrieb (7) zum Ausheben der Sperrklinke (5) mit einem nachgeschalteten Untersetzungsgetriebe (8) und einer elektronischen Steuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektromotorische Antrieb (7) im Normalbetrieb nur in einer Drehrichtung, der Normaldrehrichtung, arbeitet und mit geringem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke (5) wirkt und
daß der elektromotorische Antrieb (7) im Notfallbetrieb in der entgegengesetzten Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung, arbeitet und mit deutlich größerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke (5) wirkt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß od. dgl. mit den Merkmalen des Öberbegriffs von Anspruch 1.
  • Das bekannte Kraftfahrzeug-Türschloß, von dem die Erfindung ausgeht (EP-A-0 589 158) zeichnet sich dadurch aus, daß es ohne einen schlüsselbetätigten Schließzylinder funktioniert und einen einfachen Aufbau mit wenigen mechanischen Teilen aufweist. Bei diesem Kraftfahrzeug-Türschloß befinden sich im Außengehäuse nur die essentiell notwendigen Teile, nämlich Drehfalle, Sperrklinke und elektrischer Antrieb. Dabei können durch die rein elektrische Ansteuerung des Antriebs für die Sperrklinke die bislang üblichen Gestänge entfallen. Der Betätigungskomfort ist wegen des elektrischen Öffnens von außen und innen hoch, Montagekosten sind gering. Eine Vielzahl von Funktionen sind bei diesem bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß einfach zusammengefaßt. Das geschlossene System ist insgesamt auch für den Transport zum Montageort recht unempfindlich, es hat weniger Einzelteile und baut leicht, eine Diebstahlsicherung (Schutz vor Öffnung von innen her bei Zerstörung einer Fensterscheibe) läßt sich ohne weiteres elektronisch realisieren, nämlich einfach durch Unterbrechung der Ansteuerung des elektrischen Antriebs, auf entsprechende Weise ist auch eine elektrische Kindersicherung ohne weiteres zu integrieren.
  • Die Notbetätigung wird über eine Reservebatterie sowie gesteuert von einem Crash-Sensor realisiert. Für eine eventuell auch vorgesehene zusätzliche mechanische Entriegelungsmöglichkeit, die einem Totalausfall sämtlicher elektrischer Komponenten Rechnung trägt, können bei diesem bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß Seilzüge eingesetzt werden. Diese greifen an offenen Tragelementen eines abgewinkelten Metall-Tragbleches an.
  • Bei dem zuvor erläuterten bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß ist der elektromotorische Antrieb ein Solenoid. Aus ähnlichem Stand der Technik ist aber auch bereits der Einsatz eines reversierbaren elektromotorischen Antriebs bekannt (DE-C-43 21 586). Dort hat der elektromotorische Antrieb zwei Funktionen, nämlich in der einen Drehrichtung die Funktion einer Schließhilfe, in der anderen Drehrichtung die Funktion einer Öffnungshilfe, die hier bei der vorliegenden Patentanmeldung im Blickfeld steht (Ausheben der Sperrklinke). Die Umsteuerung erfolgt mit einer elektronischen Steuerung, die natürlich in entsprechender Weise auch beim Ausgangspunkt für die Lehre der Erfindung eingesetzt werden könnte. Eine vergleichbare Funktionalität eines reversierbaren elektromotorischen Antriebs zeigt die DE 32 42 527 A1 , wobei hier abhängig von der jeweiligen Drehrichtung unterschiedliche Getriebeübersetzungen für die Schließhilfe einerseits und für die Öffnungshilfe andererseits realisiert sind.
  • Aus nicht vorveröffentlichtem Stand der Technik (DE-A-195 45 722) ist es im übrigen bekannt, zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür die Sperrklinke des Kraftfahrzeug-Türschlosses mittels eines vom elektromotorischen Antrieb angetriebenen Exzenters anzuheben.
  • Bei den elektromotorischen Antrieben für solche rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeug-Türschlösser sind durch die Dimensionierung von Motordrehmoment, Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes und Geometrie von Schloßfalle und Sperrklinke die Stellzeiten und die maximal aufzubringende Öffnungskraft (Aushebekraft) an der Sperrklinke festgelegt. Im Normalbetrieb bei intaktem Kraftfahrzeug und voller Spannung des Bordnetzes kann man mit einem einstufigen Untersetzungsgetriebe das Kraftfahrzeug-Türschloß innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne von 150 ms bis zu einer Gegenkraft von ca. 1.000 N an der Schloßfalle öffnen. Unter besonderen Bedingungen (Vereisung, Unfall od. dgl.) können aber an der Schloßfalle wesentlich höhere Kräfte wirken, so daß dann die Sperrklinke nicht mehr ohne weiteres ausgehoben werden kann. Auch in einem solchen Fall soll ein elektromotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug-Türschloß in ähnlicher Charakteristik wie ein rein mechanisch wirkendes Kraftfahrzeug-Türschloß vergleichbare Kräfte bei immer noch akzeptablen Stellzeiten überwinden. Das soll auch bei geringer Spannung des Bordnetzes oder geringer Spannung der oben angegebenen Reservebatterie noch realisierbar sein.
  • Aus dem Stand der Technik für ein rein mechanisches Kraftfahrzeug-Türschloß ist die Problematik hoher Gegenkräfte an der Drehfalle bereits bekannt (DE-C-41 19 703). Sie wird dort dadurch gelöst, daß an einem mit der Sperrklinke fest gekuppelten Betätigungshebel mit unterschiedlichen Hebelarmen zwei Stützschultern ausgebildet sind. Beim Ausheben der Sperrklinke wirkt der Antrieb (hier ein rein mechanischer Hebel) zunächst mit der eine größere Kraftübertragung auf die Sperrklinke bewirkenden Stützschulter und bei fortgesetzter Aushebebewegung mit der anderen, eine geringere Kraftübertragung bewirkenden Stützschulter. Dadurch wird erreicht, daß die größere Kraftübertragung zunächst der hohen Haftreibung zwischen der Schloßfalle und der Sperrklinke entgegenwirkt. Nach der anfänglichen Bewegung der Sperrklinke ist lediglich die gegenüber der Haftreibung wesentlich geringere Gleitreibung zwischen der Schloßfalle und der Sperrklinke zu überwinden, so daß auch mit kleinerer Untersetzung gegenüber der anfänglich großen Untersetzung keine wesentlich andere Betätigungskraft erforderlich ist. Weitere Erläuterungen zu dieser Problematik finden sich in dieser Entgegenhaltung.
  • Die zuvor erläuterte Konzeption eines rein mechanischen Kraftfahrzeug-Türschlosses kann man im Prinzip auch mit einem elektromotorischen Antrieb kombinieren. Dabei ist dann aber immer die Stufenwirkung der beiden Stützschultern gegeben, die Stellzeit des Kraftfahrzeug-Türschlosses ist wegen des anfänglich großen Untersetzungsverhältnisses dann höher als eigentlich notwendig, wenn die hohe Gegenkraft an der Schloßfalle im Normalbetrieb nicht vorliegt.
  • Es darf noch darauf hingewiesen werden, daß der Problematik hoher Gegenkräfte an der Drehfalle auch mit zwei voneinander getrennten elektromotorischen Antrieben begegnet werden kann (nicht vorveröffentlichte DE 197 06 657 A1 ). Hier ist der eine Antrieb für den Normalbetrieb vorgesehen. Er ist für das möglichst schnelle Ausheben der Sperrklinke ausgelegt. Der andere Antrieb kommt nur im Notfall zum Einsatz. Dieser weitere Antrieb ist derart ausgelegt, daß er mit vergleichsweise hoher Kraft auf die Sperrklinke wirkt, wobei die Geschwindigkeit eine nur untergeordnete Rolle spielt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, jederzeit die erforderlichen Kräfte an der Sperrklinke aufbringen zu können, ohne daß sich die Stellzeiten in nicht mehr akzeptable Größenordnungen erhöhen.
  • Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug-Türschloß mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Es ist darauf hinzuweisen, daß ein Kraftfahrzeug-Türschloß od. dgl. auch den Bereich von Hecktürschlössern, Heckklappenschlössern und Haubenschlössern mit umfaßt.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Reversierbarkeit des elektromotorischen Antriebs für eine Unterscheidung zwischen Normalbetrieb und Notfallbetrieb ausgenutzt wird. Im Normalbetrieb arbeitet der elektromotorische Antrieb stets nur in einer Drehrichtung mit geringerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke. Tritt eine erhöhte Gegenkraft an der Schloßfalle auf, die als Notfall angesehen werden kann, so wird der elektromotorische Antrieb reversiert und arbeitet in der entgegengesetzten Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung. In dieser hat das Untersetzungsgetriebe ein wesentlich größeres Untersetzungsverhältnis, so daß die Sperrklinke mit größerer Stellzeit aber hinreichender Kraft auch im Notfallbetrieb geöffnet werden kann.
  • Die elektronische Steuerung muß erkennen, wann die Drehrichtung des elektromotorischen Antriebs umgekehrt werden muß. Beispielhaft kann das dann der Fall sein,
    wenn nach einer festgelegten Zeit nach Auslösen des Öffnungsbefehls die Sperrklinke nicht ausgehoben worden ist,
    wenn eine zu hohe Stellkraft erkannt wird (der Antriebsmotor zieht höheren Strom als zulässig, die Drehzahl des Antriebsmotors fällt ab),
    wenn über den an sich bekannten Crash-Sensor eine Unfallsituation erkannt worden ist,
    wenn durch Spannungsabfall am Bordnetz oder besondere Umgebungsbedingungen die Leistung des elektrischen Antriebsmotors zu gering ist,
    wenn auf die Notfall-Energieversorgung umgeschaltet worden ist.
  • Der erhebliche Vorteil des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses besteht darin, daß der elektromotorische Antrieb für den Normalbetrieb ausgelegt werden kann und für den Notfallbetrieb lediglich das Untersetzungsgetriebe entsprechend modifiziert wird. Somit kann man einen auf den Normalbetrieb abgestellten elektromotorischen Antrieb, regelmäßig also einen Elektromotor relativ geringer Leistung einsetzen. Das hat einen positiven Effekt auch für die Reservebatterie, also die Notfall-Energieversorgung, die dann ebenfalls nur den leistungsschwachen elektromotorischen Antrieb ansteuern muß, da er ja über das größere Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes im Notfallbetrieb zu Lasten der Stellzeiten arbeitet.
  • Der Ordnung halber darf ergänzt werden, daß anstelle der Kombination aus Schloßfalle und Sperrklinke auch nur eine Rastklinke vorgesehen sein kann, die mit einem eine entsprechende Rastung aufweisenden Schließkloben direkt zusammenwirkt, so daß anstelle einer entsprechenden Sperrung oder Betätigung der Sperrklinke eine entsprechende Sperrung oder Betätigung der Rastklinke erfolgt.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
  • 1 in schematischer Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses mit Schloßfalle und Sperrkinke in Schließstellung, von der Vorderseite her gesehen,
  • 2 das Kraftfahrzeug-Türschloß aus 1 von der Rückseite her gesehen,
  • 3 in einer 1 entsprechenden Darstellung das Kraftfahrzeug-Türschloß mit im Normalbetrieb ausgehobener Sperrklinke,
  • 4 in 2 entsprechender Darstellung das Kraftfahrzeug-Türschloß mit im Notfallbetrieb ausgehobener Sperrklinke,
  • 5 eine Seitenansicht des Kraftfahrzeug-Türschlosses aus 2 von links.
  • 1, 2 und 5 sollten für die weitere Erläuterung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses gemeinsam betrachtet werden.
  • Das dargestellte Kraftfahrzeug-Türschloß weist zunächst eine Schloßfalle 1 auf, die auf einer Achse 2 an einer Fassung 3, die zum Gehäuse gehört, gelagert und in Ausschwenkrichtung durch eine Feder 4 vorgespannt ist. Ferner ist eine die Schloßfalle 1 in Schließstellung mit Hauptrast und Vorrast haltende Sperrklinke 5 auf einer Sperrklinkenachse 6 gelagert vorgesehen. Ein elektromotorischer Antrieb 7 ist in beiden Drehrichtungen laufend antreibbar, also reversierbar, und dient zum Ausheben der Sperrklinke 5. In der Zeichnung sind keine weiteren Beeinflussungsmittel für die Sperrklinke 5 vorgesehen, es handelt sich um ein rein elektromotorisch steuerbares Kraftfahrzeug-Türschloß.
  • Dem elektromotorischen Antrieb 7 ist ein Untersetzungsgetriebe 8 nachgeschaltet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Schneckenradgetriebe an sich üblicher Bauart für derartige Kraftfahrzeug-Türschlösser. Eine elektronische Steuerung für den elektromotorischen Antrieb 7 ist nicht weiter eingezeichnet.
  • Von erheblicher Bedeutung ist nun, daß der elektromotorische Antrieb 7 im Normalbetrieb nur in einer Drehrichtung, der Normaldrehrichtung, arbeitet und mit geringem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke 5 wirkt und daß der elektromotorische Antrieb 7 im Notfallbetrieb in der entgegengesetzten Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung, arbeitet und mit deutlich größerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke 5 wirkt. Die Drehrichtung für den Normalbetrieb ist in 1 und 2 jeweils mit einem bogenförmigen Pfeil angedeutet.
  • Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, dieses Grundprinzip der Erfindung, das oben ausführlich erläutert worden ist, konstruktiv und funktionell auszugestalten. Auch im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, das wird noch weiter unten deutlicher erläutert, daß der elektromotorische Antrieb 7 im Notfallbetrieb nur zunächst zu Beginn der Aushebebewegung der Sperrklinke 5 mit großem Untersetzungsverhältnis, anschließend dann jedoch wieder wie im Normalbetrieb mit geringerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke 5 wirkt. Das hat zur Folge, daß auch im Notfallbetrieb die Stellzeiten so kurz wie möglich gehalten werden, im Notfallbetrieb hat man es etwa mit der Funktionsweise zu tun, die aus der DE-C-41 19 703 bekannt ist, während man im Normalbetrieb diese Zweistufigkeit zu Gunsten der Stellzeiten nicht hat. Wie man das realisieren kann, wird weiter unten noch näher erläutert.
  • Grundsätzlich ist es möglich, daß die Sperrklinke 5 mit einem Betätigungshebel 9 gekuppelt ist und der Antrieb 7 im Normalbetrieb mit kurzem Hebelarm und im Notfallbetrieb mit deutlich längerem Hebelarm am Betätigungshebel 9 angreift. Man könnte sich, bezogen auf 1, beispielsweise vorstellen, daß der dortige Betätigungshebel 9 im Normalbetrieb (das wäre in dem Fall entgegen der Pfeilrichtung) mit kurzem He belarm vom Mitnehmer 10 angefahren wird, im Notfallbetrieb (das wäre dann in Pfeilrichtung) jedoch so wie dargestellt mit langem Hebelarm.
  • Man könnte die unterschiedlichen Untersetzungsverhältnisse auch im Untersetzungsgetriebe 8 selbst realisieren, also dadurch, daß die Sperrklinke 5 mit einem Betätigungshebel 9 gekuppelt ist und daß das Untersetzungsgetriebe 8 im Normalbetrieb ein geringes Untersetzungsverhältnis und im Notfallbetrieb ein deutlich größeres Untersetzungsverhältnis aufweist. Gerade letzteres könnte man beispielsweise dadurch realisieren, daß im Notfallbetrieb ein zusätzliches Getriebeteil des Untersetzungsgetriebes 8 in Wirkung tritt. Das würde also bedeuten, daß beispielsweise ein zusätzliches Getriebezahnrad in die Kraftübertragungskette eingebaut wird oder zwischengeschaltet wird, man hätte also insoweit eine Art Wechselgetriebe. Das ist konstruktiv recht aufwendig.
  • Ein Ausführungsbeispiel hat eine andere Variante, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Untersetzungsgetriebe 8 zweistufig mit zwei Getriebestufen 11, 12 aufgebaut ist und daß im Notfallbetrieb die zweite Getriebestufe 12 zugeschaltet wird, im Normalbetrieb jedoch, z. B. über einen Freilauf, abgeschaltet ist. Die zuvor erläuterte Konstruktion zeigt allerdings auch das zwei Getriebestufen 11, 12 aufweisende dargestellte Untersetzungsgetriebe 8 nicht. Dort sind nämlich beide Getriebestufen 11, 12 miteinander dauerhaft gekuppelt, laufen also durch die Verzahnung immer gekuppelt miteinander. Hier ist aber vorgesehen, daß im Notfallbetrieb die zweite Getriebestufe 12 anstelle der ersten Getriebestufe 11 in Wirkung tritt. In diesem Fall heißt es also, daß die jeweils nicht benutzte Getriebestufe 11 bzw. 12 mitläuft wenn die andere Getriebestufe 11 bzw. 12 in Funktion tritt.
  • Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß das Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes 8 im Notfallbetrieb genau doppelt so groß ist wie im Normalbetrieb. Dies ist an sich keine zwingende Voraussetzung, sie wird aber dadurch interessant, daß nach weiter bevorzugter Lehre die zweite Getriebestufe 12 mit zwei einander diametral gegenüber an einer Scheibe 13 angeordneten Kraftübertragungszapfen 14 od. dgl. versehen ist, von denen nur einer – der jeweils nächste – den Betätigungshebel bewegt. Eine entsprechende Scheibe 15 erkennt man mit dem darin befindlichen Mitnehmer 10 auch bei der ersten Getriebestufe 11. Die erläuterte Anordnung der beiden Kraftübertragungszapfen 14 verkürzt die Stellzeit dadurch, daß der Anfahrweg des Kraftübertragungszapfens 14 bis an den Betätigungshebel jeweils so kurz wie möglich ist. Die Gesamt-Stellzeit im Notfallbetrieb wird dadurch weiter verringert.
  • Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine besondere Ausführungsform dergestalt, daß die Sperrklinke mit einem ersten Betätigungshebel 9 für den Normalbetrieb und mit einem zweiten Betätigungshebel 16 für den Notfallbetrieb gekuppelt oder kuppelbar ist. Hierbei ist vorgesehen, daß beide Betätigungshebel 9, 16 auf einer Achse, vorzugsweise auf der Sperrklinkenachse 6 gelagert sind und daß der erste Betätigungshebel 9 kurz und der zweite Betätigungshebel 16 lang ausgeführt ist.
  • Bei dem nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehenen zweistufigen Untersetzungsgetriebe 8 ist es logisch, daß der erste Betätigungshebel 9 mit der ersten Getriebestufe 11 für den Normalbetrieb und der zweite Betätigungshebel 16 mit der zweiten Getriebestufe 12 für den Notfallbetrieb zusammenwirkt. Das ist der Zeichnung ohne weiteres zu entnehmen. Dabei ist vorgesehen, daß der erste Betätigungshebel 9 oberhalb des Untersetzungsgetriebes 8 (1) angeordnet ist, während der zweite Betätigungshebel 16 sich im dargestellten Ausführungsbeispiel unterhalb des Untersetzungsgetriebes 8 befindet (Rückseite von 1, Vorderseite von 2), so daß die beiden Hebel in ihrer Bewegungsbahn miteinander nicht kollidieren.
  • Nach dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, daß der erste Betätigungshebel 9 mit der Sperrklinke 5 fest gekuppelt ist und daß der zweite Betätigungshebel 16 über den ersten Betätigungshebel 9 die Sperrklinke 5 aushebt und dazu in Ausheberichtung den ersten Betätigungshebel 9 vorzugsweise formschlüssig mitnimmt, in Gegenrichtung jedoch nicht oder nur über eine Feder mit dem ersten Betätigungshebel 9 gekuppelt ist. Diese Formschluß-Verbindung ist durch eine Mitnehmernase 17 am zweiten Betätigungshebel 16 realisiert, wobei zwischen den beiden Betätigungshebeln 9, 16 ohne weiteres eine diese gegeneinander spannende Feder, die hier nicht dargestellt ist, vorgesehen sein kann. Dargestellt ist allerdings eine Feder 18, die den ersten Betätigungshebel 9 und damit, wegen der Formschlußverbindung über die Nase 17, auch den zweiten Betätigungshebel 16 in Einfallsrichtung der Sperrklinke 5 vorspannt. Da im dargestellten Ausführungsbeispiel der er ste Betätigungshebel 9 mit der Sperrklinke 5 fest gekuppelt ist, er kann auch einstückig an ihr ausgeformt sein, wirkt die Feder 18 praktisch unmittelbar auch auf die Sperrklinke 5.
  • Schließlich ist noch festzustellen, daß anstelle der Kombination aus Schloßfalle 1 und Sperrklinke 5 auch nur eine Rastklinke vorgesehen sein kann, die mit einem eine entsprechende Rastung aufweisenden Schließkloben direkt zusammenwirkt, wobei dann anstelle der Sperrung der Sperrklinke eine entsprechende Sperrung oder Betätigung der Rastklinke erfolgt.
  • Die Funktionsweise ist nun folgende:
    Im Normalbetrieb läuft der elektromotorische Antrieb 7 in der ersten Drehrichtung, die in 1 und 2 mit dem Pfeil angedeutet ist. Dabei läuft dann der Mitnehmer 10 an der Scheibe 15 der ersten Getriebestufe 11 an das Ende des ersten Betätigungshebels 9 an, schwenkt diesen in 1 nach links um die Sperrklinkenachse 6, so daß die Sperrklinke 5 ausgehoben wird und die Schloßfalle 1 ausschwenken kann. Diesen Zustand erkennt man in 3, man erkennt den gegenüber 1 nach links geschwenkten Betätigungshebel 9.
  • Der elektromotorische Antrieb läuft von 3 aus natürlich weiter, drückt dabei den Betätigungshebel 9 weiter nach links, so daß der Mitnehmer 10 an diesem vorbeilaufen kann. Hier ist nun eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels zu erkennen, die die Funktion des oben erläuterten Anspruchs 2 realisieren läßt. Es ist nämlich vorgesehen, daß am ersten Betätigungshebel 9 eine Steuerkulisse 19 ausgeformt ist. An dieser Steuerkulisse 19 entlang läuft nun der Mitnehmer 10 im Grunde bis er die Ausgangsstellung für eine erneute Öffnung in 1 wieder erreicht hat. Der erste Betätigungshebel 9 wird dadurch langsam und wird wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt.
  • Die zuvor erläuterte Steuerkulisse 19 hat ihre eigentliche Funktion jedoch im Notfallbetrieb, der anhand von 2 und 4 besser erläutert werden kann. Sie ist nämlich so ausgeformt, daß sie nach anfänglichem Ausheben der Sperrklinke 5 im Notfallbe trieb anstelle des zweiten Betätigungshebels 16 in Wirkung tritt und die weitere Aushebung der Sperrklinke 5 steuert.
  • Stellt man sich nun den Notfallbetrieb in 2 vor, so muß man sich zunächst vorstellen, daß der elektromotorische Antrieb 7 entgegen der Pfeilrichtung läuft, also die Scheibe 15 der ersten Getriebestufe 11 sich entgegen der Pfeilrichtung dreht. Dadurch dreht sich die Scheibe 13 der zweiten Getriebestufe 12 in 2 im Uhrzeigersinn. Der in 2 links liegende Kraftübertragungszapfen 14 trifft dann auf das freie Ende des zweiten, längeren Betätigungshebels 16. Das geht zwar langsamer wegen des Untersetzungsverhältnisses des Untersetzungsgetriebes 8, dafür aber ist der Hebelarm und eben die Untersetzung des Untersetzungsgetriebes 8 größer. Trifft der Kraftübertragungszapfen 14 auf das Ende des zweiten Betätigungshebels 16, so drückt er dieses zunächst in 2 nach rechts, also im Uhrzeigersinn. Gleichzeitig bewegt sich aber auch der Mitnehmer 10 an der Scheibe 15 weiter, nämlich entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung der Steuerkulisse 19 am ersten Betätigungshebel 9.
  • 4 zeigt das Ende der Aushebebewegung der Sperrklinke 5 im Notfallbetrieb. Man erkennt, daß der Mitnehmer 10 über die Steuerkulisse 19 den ersten Betätigungshebel 9 so nach rechts geschwenkt hat, daß die Sperrklinke 5 ausgehoben ist, während der zunächst in Wirkung getretene Kraftübertragungszapfen 14 am Ende des zweiten Betätigungshebels 16 nicht mehr anliegt, man erkennt dort deutlich den Abstand. Das entspricht der Funktionsweise, die zuvor zu Anspruch 15 erläutert worden ist.
  • Es ist darauf hinzuweisen, daß die zuvor erläuterte Funktionsweise nur für das bevorzugte, dargestellte Ausführungsbeispiel gilt. Man kann die Steuerkulisse 19 an dem ersten Betätigungshebel 9 auch anders gestalten oder weglassen, so daß tatsächlich die Notfallöffnung nur über den zweiten Betätigungshebel 16 realisiert wird.
  • 5 zeigt in der Seitenansicht die Lage der einzelnen Komponenten. Dabei ist gut zu erkennen, daß der zweite Betätigungshebel 16 an seinem Ende eine Kröpfung 20 aufweist. Diese dient dazu, den angedeuteten Kraftübertragungszapfen 14 unter dem zweiten Betätigungshebel 16 durchlaufen lassen zu können, so daß er nur genau dort mit dem zweiten Betätigungshebel 16 wechselwirkt, wo dies steuerungstechnisch gewünscht ist.

Claims (16)

  1. Kraftfahrzeug-Türschloß mit einer Schloßfalle (1) und einer die Schloßfalle (1) in Schließstellung (Hauptrast und ggf. Vorrast) haltenden Sperrklinke (5) und mit einem in beiden Drehrichtungen laufenden (reversierbaren) elektromotorischen Antrieb (7) zum Ausheben der Sperrklinke (5) mit einem nachgeschalteten Untersetzungsgetriebe (8) und einer elektronischen Steuerung, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromotorische Antrieb (7) im Normalbetrieb nur in einer Drehrichtung, der Normaldrehrichtung, arbeitet und mit geringem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke (5) wirkt und daß der elektromotorische Antrieb (7) im Notfallbetrieb in der entgegengesetzten Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung, arbeitet und mit deutlich größerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke (5) wirkt.
  2. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromotorische Antrieb (7) im Notfallbetrieb nur zunächst zu Beginn der Aushebebewegung der Sperrklinke (5) mit großem Untersetzungsverhältnis, anschließend dann jedoch wieder wie im Normalbetrieb mit geringerem Untersetzungsverhältnis auf die Sperrklinke (5) wirkt.
  3. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (5) mit einem Betätigungshebel (9) gekuppelt ist und der Antrieb (7) im Normalbetrieb mit kurzem Hebelarm und im Notfallbetrieb mit deutlich längerem Hebelarm am Betätigungshebel (9) angreift.
  4. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (5) mit einem Betätigungshebel (9) gekuppelt ist und daß das Untersetzungsgetriebe (8) im Normalbetrieb ein geringes Untersetzungsverhältnis und im Notfallbetrieb ein deutlich größeres Untersetzungsverhältnis aufweist.
  5. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Notfallbetrieb ein zusätzliches Getriebeteil des Untersetzungsgetriebes (8) in Wirkung tritt.
  6. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe (8) zweistufig mit zwei Getriebestufen (11, 12) aufgebaut ist und daß im Notfallbetrieb die zweite Getriebestufe (12) zugeschaltet wird, im Normalbetrieb jedoch, z. B. über einen Freilauf, abgeschaltet ist.
  7. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe (8) zweistufig mit zwei Getriebestufen (11, 12) aufgebaut ist und daß im Notfallbetrieb die zweite Getriebestufe (12) anstelle der ersten Getriebestufe (11) in Wirkung tritt.
  8. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes (8) im Notfallbetrieb genau doppelt so groß ist wie im Normalbetrieb.
  9. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Getriebestufe (12) mit zwei einander diametral gegenüber an einer Scheibe (13) angeordneten Kraftübertragungszapfen (14) od. dgl. versehen ist, von denen nur einer – der jeweils nächste – den Betätigungshebel bewegt.
  10. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke mit einem ersten Betätigungshebel (9) für den Normalbetrieb und mit einem zweiten Betätigungshebel (16) für den Notfallbetrieb gekuppelt oder kuppelbar ist.
  11. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß beide Betätigungshebel (9, 16) auf einer Achse, vorzugsweise auf der Sperrklinkenachse (6) gelagert sind und daß der erste Betätigungshebel (9) kurz und der zweite Betätigungshebel (16) lang ausgeführt ist.
  12. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Betätigungshebel (9) nur mit der ersten Getriebestufe (11) und der zweite Betätigungshebel (16) nur mit der zweiten Getriebestufe (12) zusamenwirkt.
  13. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Betätigungshebel (9) oberhalb und der zweite Betätigungshebel (16) unterhalb des Untersetzungsgetriebes (8) angeordnet ist.
  14. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Betätigungshebel (9) mit der Sperrklinke (5) fest gekuppelt ist und daß der zweite Betätigungshebel (16) über den ersten Betätigungshebel (9) die Sperrklinke (5) aushebt und dazu in Ausheberichtung den ersten Betätigungshebel (9) vorzugsweise formschlüssig mitnimmt, in Gegenrichtung jedoch nicht oder nur über eine Feder mit dem ersten Betätigungshebel (9) gekuppelt ist.
  15. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß am ersten Betätigungshebel (9) eine Steuerkulisse (19) ausgeformt ist, die nach anfänglichem Ausheben der Sperrklinke (5) im Notfallbetrieb anstelle des zweiten Betätigungshebels (16) in Wirkung tritt und die weitere Aushebebewegung der Sperrklinke (5) bewirkt.
  16. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Kombination aus Schlossfalle (1) und Sperrklinke (5) nur eine Rastklinke vorgesehen ist, die mit einem eine entsprechende Rastung aufweisenden Schließkloben direkt zusammenwirkt, wobei anstelle einer entsprechenden Sperrung oder Betätigung der Sperrklinke eine entsprechende Sperrung oder Betätigung der Rastklinke erfolgt.
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