DE19681342C2 - Schlagzähes Methacrylharz - Google Patents
Schlagzähes MethacrylharzInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Methacrylharz mit
hervorragender Schlagzähigkeit. Insbesondere betrifft die Er
findung ein Methacrylharz, das eine verbesserte Schlagzähig
keit aufweist, während es die hervorragende Wetterfestigkeit,
den hervorragenden Oberflächenglanz, die hervorragende Stei
figkeit und die hervorragende Brillanz des Farbtons, die
Methacrylharzen inhärent sind, behält und ferner wahlweise
Transparenz und andere Eigenschaften behält.
Methacrylharze werden in einem weiten Bereich von Anwen
dungen im Innen- und Außenraum eingesetzt, da sie hervorra
gend hinsichtlich Wetterfestigkeit, Steifigkeit und Aussehen
der Formkörper sind. Da Methacrylharze selbst jedoch brüchige
Polymere sind, gibt es Fälle, bei denen Schwierigkeiten auf
grund der unzureichenden Schlagzähigkeit abhängig von der
Art, in der sie verwendet werden, auftreten.
Untersuchungen zur Verbesserung der Schlagzähigkeit von
Methacrylharzen sind seit langem durchgeführt worden. Be
kannte Techniken für die Verbesserungen umfassen: ein Verfah
ren, bei dem ein Acrylkautschuk mit einer Mehrschichtstruktur
mit einem Methacrylharz gemischt wird (geprüfte japanische
Patentveröffentlichung 55-27576, ungeprüfte japanische Pa
tentveröffentlichung 3-199213 und geprüfte japanische Patent
veröffentlichungen 58-1694, 59-36645, 59-36646, 63-8983 und
62-41241); ein Verfahren, bei dem Monomere, die Methylmeth
acrylat als Hauptkomponente enthalten, mit einem konjugierten
Dienpolymer pfropfpolymerisiert werden (geprüfte japanische
Patentveröffentlichung 46-18491 und ungeprüfte japanische Pa
tentveröffentlichungen 55-147514 und 55-123612); und ein Ver
fahren, bei dem Monomere, die Methylmethacrylat als Hauptkom
ponente enthalten, mit einem kautschukartigen Polymer pfropfpolymerisiert
werden, das aus einem Copolymer einer aromati
schen Vinylverbindung und eines konjugierten Diens oder einem
konjugierten Dienpolymer durch Hydrieren zu mindestens 70%
und im wesentlichen zu mindestens 90% der olefinisch ungesät
tigten Bindungen, d. h. der Doppelbindungen, erhalten wird
(ungeprüfte japanische Patentveröffentlichungen 1-297413, 2-
302459 und 3-295643).
Das erste Verfahren, bei dem ein Acrylkautschuk mit ei
ner Mehrschichtstruktur mit einem Methacrylharz gemischt
wird, ist die Technik, die gegenwärtig am stärksten industri
ell genutzt wird. Der Mehrschichtacrylkautschuk weist eine
kugelförmige Struktur auf, die aus drei oder mehr Schichten
gebildet wird, die, im wesentlichen alternierend aufgeschich
tet, starre Schichten, die hauptsächlich aus Methylmethacry
lat gebildet werden, und flexible Schichten, die hauptsäch
lich aus einem Acrylester, wie Butylacrylat, gebildet werden,
umfaßt. Insbesondere der Grad der Vernetzung der flexiblen
Schichten wird durch Änderung der polyfunktionellen Monomere
gesteuert. Ein Merkmal dieser Mischtechnik besteht darin, daß
durch die ausreichende Vernetzung der flexiblen Schichten die
Kautschukteilchen durch mechanische Scherkräfte, die die
Teilchen während Extrusion oder Spritzgießen erfahren, weder
verformt noch gebrochen werden. Dieses Verfahren ist zwar
eine hervorragende Technik zur Verbesserung der Gebrauchs
eigenschaften, d. h. der Schlagzähigkeit, von Methacrylharzen;
es bestehen jedoch Probleme, die folgende Aspekte umfassen.
Da der Kautschukbestandteil eine Mehrschichtstruktur auf
weist, die starre Schichten enthält, ist es erforderlich, den
Kautschukbestandteil in einer großen Menge zuzugeben, um die
gewünschte Schlagzähigkeit zu erzielen. Da ferner eine mehr
stufige Polymerisation wiederholt bei der Bildung der Mehr
schichtstruktur durchgeführt werden muß ist der Produktions
wirkungsgrad gering, was zu erhöhten Kosten führt.
Das zweite Verfahren, bei dem Monomere, die Methylmeth
acrylat als Hauptkomponente enthalten, mit einem konjugierten
Dienpolymer pfropfpolymerisiert werden, ist dadurch charakte
risiert, daß der Kautschukbestandteil, da er eine große Menge
an Doppelbindungen enthält, Vernetzungsreaktionen wie der
Kautschukbestandteil in ABS-Harzen und hochschlagzähen Polystyrolen
unterliegt und daher die Kautschukteilchen durch die
mechanischen Scherkräfte, die die Teilchen während Extrusion
oder Spritzgießen erfahren, weder verformt noch gebrochen
wird. Außerdem ist das zweite Verfahren hervorragend hin
sichtlich der Kosten, da der Produktionswirkungsgrad hoch
ist. Bei dieser Technik bestehen jedoch Probleme zum Beispiel
darin, daß die Wetterfestigkeit, die Methacrylharzen inhärent
ist, erheblich verringert wird und das schließlich erhaltene
Harz daher für Anwendungen im Außenraum nicht verwendet wer
den kann, da der Kautschukbestandteil eine große Menge an
Doppelbindungen enthält, die gegenüber Licht instabil sind.
Das dritte Verfahren, bei dem Monomere, die Methylmeth
acrylat als Hauptkomponente enthalten, mit einem kautschukar
tigen Polymer pfropfpolymerisiert werden, das durch Hydrieren
eines Copolymers aus einer aromatischen Vinylverbindung und
einem konjugierten Dien oder einem konjugierten Dienpolymer
erhalten wird, ist dem zweiten Verfahren nicht immer überle
gen, da, wenn der verwendete Kautschukbestandteil ein hy
driertes Copolymer aus einer aromatischen Vinylverbindung und
einem konjugierten Dien ist, das schließlich erhaltene Harz
eine schlechte Wetterfestigkeit aufweist, da es einer Vergil
bung und dergleichen bei der Anwendung im Außenraum aufgrund
der aromatischen Vinylverbindung unterliegt. Andererseits ist
es in dem Fall, daß ein hydriertes konjugiertes Dienpolymer
als der Kautschukbestandteil verwendet wird, wahrscheinlich,
daß das schließlich erhaltene Harz eine verbesserte Wetterfe
stigkeit aufweist, da der Kautschukbestandteil eine kleinere
Menge an Doppelbindungen im Vergleich mit dem zweiten Verfah
ren aufweist. Da jedoch mindestens 70% und im wesentlichen
mindestens 90% der Doppelbindungen des konjugierten Dienpoly
mers hydriert worden sind, da also der Kautschuk eine verrin
gerte Menge an Doppelbindungen aufweist, läuft die Vernet
zungsreaktion des Kautschukbestandteils nicht ab, und daher
werden die Kautschukteilchen durch die mechanischen Scher
kräfte, die die Teilchen während Extrusion oder Spritzgießen
erfahren, verformt oder gebrochen. Dementsprechend bestehen
bei dieser Technik Probleme zum Beispiel darin, daß Formkör
per üblicherweise einen schlechten Oberflächenglanz und, ab
hängig von den Formgebungsbedingungen, ein Aussehen ähnlich
dem von zerkleinertem Glas aufweisen, oder daß das Harz einen
Formkörper ergibt, bei dem der Angußteil sich vom vorderen
Teil hinsichtlich des Oberflächenglanzes unterscheidet und
der daher eine geringe Gleichmäßigkeit des Glanzes aufweist.
Dieses dritte Verfahren ist also keine praktisch anwendbare
Technik zur Verbesserung der Schlagzähigkeit von Methacryl
harzen, bei denen eine attraktive Oberfläche erforderlich
ist.
Es sind viele Vorschläge wie die, die vorstehend be
schrieben wurden, gemacht worden, um Methacrylharzen Schlag
zähigkeit zu verleihen. Es ist jedoch keine Technik zur Ver
besserung der Schlagzähigkeit aufgefunden worden, mit der ein
schlagzähes Methacrylharz mit hervorragenden Eigenschaften,
die Methacrylharzen inhärent sind, bei hohem Wirkungsgrad zu
niedrigen Kosten hergestellt werden kann.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein Methacrylharz mit hervorragender Schlagzähigkeit bereit
zustellen, das industriell besser für allgemeine Zwecke an
wendbar ist, die hervorragende Wetterfestigkeit und den her
vorragenden Oberflächenglanz, der Methacrylharzen inhärent
ist, behält und das wahlweise hervorragend hinsichtlich
Transparenz und anderer Eigenschaften ist.
Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben gründliche
Untersuchungen über Techniken zur Verbesserung der Schlagzä
higkeit von Methacrylharzen durchgeführt. Als ein Ergebnis
haben sie festgestellt, daß ein schlagzähes Methacrylharz,
das Formkörper mit Gleichmäßigkeit des Oberflächenglanzes un
abhängig von Unterschieden in den Formgebungsbedingungen er
gibt und das die hervorragenden Eigenschaften, die Methacryl
harzen inhärent sind, aufweist, durch Polymerisation von Mo
nomeren, die Methylmethacrylat als die Hauptkomponente ent
halten, nach dem Lösungspolymerisationsverfahren in Gegenwart
eines Kautschukbestandteils, bei dem es sich um ein partiell
Wasserstoff-addiertes (nachstehend als "partiell hydriert"
bezeichnetes) konjugiertes Dienpolymer und speziell ein par
tiell hydriertes konjugiertes Dienpolymer mit einem Hydrie
rungsgrad von 20% bis 70% unter Ausschluß von 70% handelt,
und anschließende Durchführung einer Verflüchtigung, um zu
bewirken, daß der Kautschukbestandteil Vernetzungsreaktionen
unterliegt und dabei zu erreichen, daß das resultierende Harz
einen Toluol-unlöslichen Gehalt und einen Quellungsgrad in
Toluol, die beide innerhalb entsprechender Bereiche liegen,
aufweist, erhalten werden kann. Es wurde ferner festgestellt,
daß ein schlagzähes Acrylharz, das hervorragend auch hin
sichtlich der Transparenz ist, durch Regulierung des Hydrie
rungsgrades des konjugierten Dienpolymers erhalten werden
kann, so daß das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer
und das Methacrylcopolymer, das durch Polymerisation erhalten
wird, den gleichen Brechungsindex aufweisen. Die vorliegende
Erfindung wurde auf der Basis dieser Befunde gemacht.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein schlagzähes Meth
acrylharz, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus
- A) 1 bis 21,2 Gew.-% eines partiell hydrierten konjugierten Dienpolymers mit einem Hydrierungsgrad von 20% bis 70% unter Ausschluß von 70%, einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 30 000 bis 500 000 und einem Gehalt an nach der Hydrierung verbleibenden 1,2-Vinyleinheiten von 1% oder mehr und
- B) 99 bis 78,8 Gew.-% eines Methacrylcopolymers, das aus 80 bis 99,9 Gew.-% Methylmethacrylat und 0,1 bis 20 Gew.-% mindestens eines weiteren Vinylmonomers, das mit Methylmethacrylat copolymerisierbar ist und aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus den Acrylestern Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat sowie den Methacrylestern Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat und tert.-Butylcyclohexylmethacrylat besteht, gebildet ist,
aufgebaut ist und daß es einen Toluol-unlöslichen Gehalt
von 0,5 bis 50 Gew.-%, einen Quellungsgrad in Toluol von 2
bis 12 und einen Durchmesser der Kautschukteilchen im Bereich
von 0,05 bis 2,0 µm aufweist.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlich
erläutert.
Ein charakteristisches Merkmal der vorliegenden Erfin
dung besteht darin, daß ein partiell hydriertes konjugiertes
Dienpolymer mit hervorragender Reaktivität bei der Pfropfung
und Vernetzung als ein Kautschukbestandteil verwendet wird.
Als das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer wird ein
Polymer verwendet, das durch partielle Hydrierung eines Homo
polymers eines beliebigen konjugierten Diens, wie Butadien,
Isopren, Pentadien und 2,3-Dimethylbutadien, oder eines Copo
lymers von mindestens zwei dieser konjugierten Dienmonomere
erhalten wird. Besonders bevorzugt von diesen ist ein parti
ell hydriertes Butadienpolymer, und zwar aufgrund seines gro
ßen wirtschaftlichen Vorteils. Der Hydrierungsgrad des parti
ell hydrierten konjugierten Dienpolymers beträgt 20% bis 70%
unter Ausschluß von 70%, vorzugsweise 30% bis 70% unter Aus
schluß von 70% und insbesondere 50% bis 70% unter Ausschluß
von 70%. Wenn der Hydrierungsgrad des Polymers geringer
als 20% ist, dann weist das schlagzähe Methacrylharz eine
schlechte Wetterbeständigkeit auf. Wenn andererseits der Hy
drierungsgrad 70% übersteigt, dann nimmt die Reaktivität bei
Pfropfung und insbesondere bei Vernetzung abrupt erheblich
ab. Die Hydrierung erfolgt zum Beispiel nach dem Verfahren,
das in der geprüften japanischen Patentveröffentlichung 5-
20442 offenbart ist. Dies darf jedoch nicht so verstanden
werden, daß die Verfahren für die Hydrierung darauf be
schränkt sind.
Weitere Eigenschaften des konjugierten Dienpolymers sind
nachstehend angegeben. Im Fall eines Butadienpolymers beträgt
die Menge der Seitenketten-Vinylgruppen im nicht-hydrierten
konjugierten Dienpolymer vorzugsweise 10% bis 80%, ausge
drückt als 1,2-Vinylgehalt. Im Fall eines Butadienpolymers
ist ferner ein hydriertes konjugiertes Dienpolymer, das eine
größere Menge an verbleibenden Seitenketten-Vinylgruppen,
d. h. einen höheren verbleibenden 1,2-Vinylgehalt, aufweist,
von Vorteil im Hinblick auf die Reaktivität bei Pfropfung und
Vernetzung. Je größer die Menge an Seitenketten-Vinylgruppen
im nicht-hydrierten konjugierten Dienpolymer, um so größer
ist die Menge an Seitenketten-Vinylgruppen, die im konjugier
ten Dienpolymer nach Hydrierung verbleibt. Selbst wenn nicht-
hydrierte konjugierte Dienpolymere mit der gleichen Menge an
Seitenketten-Vinylgruppen hydriert werden, unterscheiden sich
die hydrierten Polymere hinsichtlich der Menge der verblei
benden Seitenketten-Vinylgruppen entsprechend den Reaktions
bedingungen, die für die Hydrierung angewandt werden. Im all
gemeinen besteht bei niedrigeren Reaktionstemperaturen die
Tendenz zu größeren Mengen an verbleibenden Seitenketten-
Vinylgruppen. Die Menge an Seitenketten-Vinylgruppen, die im
hydrierten konjugierten Dienpolymer vorliegt, beträgt übli
cherweise 1% oder mehr und insbesondere 5% oder
mehr. Die Verwendung eines nicht-hydrierten konjugierten
Dienpolymers mit einem Seitenketten-Vinylgehalt von 10% oder
weniger ist ungünstig, da das resultierende hydrierte konju
gierte Dienpolymer eine zu kleine Menge an verbleibenden Seitenketten-Vinylgruppen
aufweist und mit geringerer Wahr
scheinlichkeit Pfropfungs- und Vernetzungsreaktionen unter
liegt. Andererseits ist die Verwendung eines nicht-hydrierten
Polymers mit einem Seitenketten-Vinylgehalt von 80% oder mehr
ungünstig, da es wahrscheinlich ist, daß das erhaltene
schlagzähe Methacrylharz eine verringerte Schlagzähigkeit
aufweist. Ein wichtiger Faktor, der die Reaktivität hinsicht
lich Pfropfung und Vernetzung beeinflußt, ist der Hydrie
rungsgrad des partiell hydrierten konjugierten Dienpolymers,
wie er vorstehend angegeben wurde; es ist wichtig, daß der
Hydrierungsgrad auf unter 70% eingestellt wird. Ein weiterer
Faktor, der die Reaktivität hinsichtlich Pfropfung und Ver
netzung beeinflußt, ist die Menge an Seitenketten-Vinylgrup
pen, die nach der Hydrierung verbleiben. Ein partiell hy
driertes konjugiertes Dienpolymer, in dem die Menge an Sei
tenketten-Vinylgruppen, die nach der Hydrierung verbleiben,
kleiner als 1% ist, unterliegt mit geringerer Wahrscheinlich
keit Pfropfungs- und Vernetzungsreaktionen, selbst wenn der
Hydrierungsgrad kleiner als 70% ist. Das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts des hydrierten konjugierten Dienpolymers
beträgt 30000 bis 500000 und insbesondere 50000 bis 300000.
Wenn das Gewichtsmittel des Molekulargewichts 30000 oder
niedriger ist, dann wird die Schlagzähigkeit verringert. Wenn
andererseits das Gewichtsmittel des Molekulargewichts 500000
oder größer ist, dann weist die Kautschuklösung eine zu hohe
Viskosität während der Herstellung eines schlagzähen
Methacrylharzes auf, was es sehr schwierig macht, den
Einsatzmaterial-Kautschuk zu lösen. Die Struktur des kon
jugierten Dienpolymers kann linear oder verzweigt sein.
Das erfindungsgemäße schlagzähe Acrylharz ergibt Form
körper mit einer Gleichmäßigkeit des Oberflächenglanzes unab
hängig von Schwankungen der Formgebungsbedingungen, insbeson
dere aufgrund der Kautschukteilchen, die in mäßigem Ausmaß
vernetzt sind und daher keine Verformung unter der Scherung
während der Formgebung erleiden. Da die Kautschukteilchen
ferner eine mäßige Menge an Methylmethacrylat, das auf die
Oberfläche gepfropft ist, aufweisen, weist das Methacrylharz
eine hohe Schlagzähigkeit und eine ausreichend hohe Verträg
lichkeit zwischen den Kautschukteilchen und dem Methacrylharz
auf, erleidet weder eine Aggregation der Kautschukteilchen
noch eine Delaminierung unter der Scherung während der Form
gebung und unterliegt weder Rißbildung noch erheblicher Ab
nahme der Schlagzähigkeit, wenn es dem Außenraum ausgesetzt
wird, und zwar aufgrund der stabilen Grenzfläche zwischen den
Kautschukteilchen und dem Methacrylharz. Es ist zwar in der
Praxis nicht einfach, den Vernetzungsgrad der Kautschukteil
chen und den Grad der Pfropfung direkt festzulegen; diese
Eigenschaften können jedoch indirekt durch den unlöslichen
Gehalt bei der Fraktionierung mit Toluol und den Grad der
Quellung in Toluol angegeben werden. Der Toluol-unlösliche
Gehalt zeigt hauptsächlich die Menge an Kautschukteilchen an,
die Vernetzung und Pfropfung eingegangen sind. Insbesondere
zeigt er die Gesamtmenge an vernetztem Kautschuk, gepfropftem
Methylmethacrylat-Copolymer und Methylmethacrylat-Copolymer,
das in Kautschukteilchen eingeschlossen ist, die eine Vernet
zung/Pfropfung eingegangen sind, an. Dieser Toluol-unlösliche
Gehalt beträgt 0,5 bis 50 Gew.-%. Wenn der Toluol-unlösliche
Gehalt des Methacrylharzes geringer als 0,5 Gew.-% ist, dann
ist die Schlagzähigkeit gering. Wenn der Toluol-unlösliche
Gehalt 50 Gew.-% übersteigt, dann weist das Harz eine
erheblich verringerte Steifigkeit und eine zu stark ver
ringerte Fließfähigkeit bei der Verarbeitung auf. Der Quel
lungsgrad in Toluol ist als die Menge Toluol definiert, die
in den Toluol-unlöslichen Komponenten enthalten sein kann.
Toluol-unlösliche Komponenten, die bis zu einem geringen Grad
vernetzt worden sind, quellen und enthalten eine größere
Menge an Toluol, was zu einem hohen Quellungsgrad in Toluol
führt. Dementsprechend kann der Quellungsgrad in Toluol als
ein Maß für den Grad der Vernetzung der Kautschukteilchen
herangezogen werden. Dieser Quellungsgrad in Toluol beträgt 2
bis 12 und vorzugsweise 3 bis 10. Im allgemeinen sind
geringere Quellungsgrade in Toluol im Hinblick auf Ober
flächenglanz und andere Eigenschaften bevorzugt. Wenn der
Quellungsgrad in Toluol 12 übersteigt, dann ist der Vernet
zungsgrad der Kautschukteilchen unzureichend, und Formkörper
weisen einen schlechten Oberflächenglanz auf, der für die
praktische Verwendung unerwünscht ist. Wenn andererseits der
Quellungsgrad in Toluol unter 2 liegt, dann ist der Vernetzungsgrad
so hoch, daß das Methacrylharz eine schlechte
Schlagzähigkeit aufweist.
Andererseits kann das erfindungsgemäße schlagzähe Acryl
harz eine hervorragende Transparenz aufweisen. Um diese zu
erzielen, wird das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer
so eingestellt, daß es den gleichen Brechungsindex wie das
Methacrylharz aufweist, und der Toluol-unlösliche Gehalt und
der Quellungsgrad in Toluol werden auf 0,5 bis 50 Gew.-% bzw.
2 bis 12 eingestellt. In diesem Fall wird der Unterschied im
Brechungsindex zwischen dem partiell hydrierten konjugierten
Dienpolymer und dem Methacrylcopolymer auf 0,02 oder kleiner
und vorzugsweise auf 0,01 oder kleiner eingestellt. Im Hin
blick auf die Reaktivität bei Vernetzung und Pfropfung ist
ein geringerer Hydrierungsgrad für das partiell hydrierte
konjugierte Dienpolymer mit dem gleichen Brechungsindex wie
das Methacrylcopolymer von Vorteil. Der Hydrierungsgrad vari
iert jedoch abhängig von den Bedingungen, unter denen ein
konjugiertes Dienpolymer hydriert wird. Zum Beispiel kann ein
konjugiertes Dienpolymer, das bei niedriger Temperatur hy
driert wird, einen niedrigeren Hydrierungsgrad aufweisen als
die Polymere, die bei höheren Temperaturen hydriert werden,
wenn sie so eingestellt werden, daß sie den gleichen Bre
chungsindex wie das Methacrylcopolymer aufweisen. Insbeson
dere kann erreicht werden, daß ein Butadienpolymer, das par
tiell bei niedriger Temperatur hydriert worden ist, den glei
chen Brechungsindex wie das Methacrylcopolymer aufweist, wenn
es einen Hydrierungsgrad von etwa 60% hat. Ein schlagzähes
Methacrylharz, das unter Verwendung dieses Kautschuks erhal
ten wird, ergibt spritzgegossene Formkörper, bei denen die
Kautschukteilchen in zufriedenstellender Weise Vernetzungsre
aktionen eingegangen sind und die einen hervorragenden Ober
flächenglanz und eine Trübung von 8 oder weniger aufweisen.
Zufriedenstellende Beispiele für diese Formkörper weisen eine
hervorragende Transparenz mit einer Trübung von 5 oder weni
ger auf und haben fast die gleichen Eigenschaften wie übliche
Methacrylharze. Um ein schlagzähes Acrylharz mit hervorragen
dem Oberflächenglanz und hervorragender Transparenz herzu
stellen, d. h., damit ein Butadienpolymer eine hervorragende
Reaktivität bei Pfropfung und Vernetzung aufweist und den
gleichen Brechungsindex wie das als Matrix dienende
Methacrylcopolymer hat, wird das Butadienpolymer vorzugsweise
bei einer Temperatur von 100°C oder niedriger hydriert. Damit
das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer den gleichen
Brechungsindex wie das Methacrylcopolymer aufweist, sollte es
üblicherweise einen Hydrierungsgrad von nicht weniger als 50%
aufweisen. Damit das partiell hydrierte konjugierte Dienpoly
mer eine zufriedenstellende Reaktivität bei Pfropfung und
Vernetzung aufweist und ein transparentes schlagzähes
Methacrylcopolymer ergibt, beträgt sein Hydrierungsgrad 50%
bis 70% unter Ausschluß von 70%.
Ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
schlagzähen Acrylharzes wird nachstehend erläutert.
Das erfindungsgemäße schlagzähe Acrylharz wird durch Po
lymerisation von Monomeren, die Methylmethacrylat als Haupt
komponente enthalten, nach dem Lösungspolymerisationsverfah
ren in Gegenwart eines partiell hydrierten konjugierten Dien
polymers und Verflüchtigung des Lösungsmittels und nicht um
gesetzter Monomere nach Abschluß der Polymerisation herge
stellt. Das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung unterliegt, wenn es
so eingestellt ist, daß es einen Hydrierungsgrad von weniger
als 70% aufweist, in zufriedenstellender Weise Vernetzungsre
aktionen. Es ist möglich, einen bevorzugten Quellungsgrad in
Toluol zu erzielen, indem geeignete Herstellungsbedingungen
angewandt werden, so daß die Vernetzungsreaktionen weiter be
schleunigt werden.
Im allgemeinen sind das partiell hydrierte konjugierte
Dienpolymer und Methylmethacrylat ineinander schlecht löslich
oder unlöslich. Es ist daher unmöglich, die Technik einzuset
zen, die üblicherweise zur Herstellung von hochschlagzähen
Polystyrolen und dergleichen angewandt wird, wobei ein Ein
satzmaterial-Kautschuk in einem Monomer gelöst und die resul
tierende Lösung kontinuierlich einer Polymerisationsvorrich
tung zugeführt wird. Dementsprechend handelt es sich bei dem
Lösungsmittel, das erfindungsgemäß für die Polymerisation
verwendet wird, vorzugsweise um ein Lösungsmittel, in dem so
wohl das partiell hydrierte konjugierte Dienpolymer als auch
das Copolymer, das hauptsächlich aus Methylmethacrylat hergestellt
wird, gelöst werden können. Beispiele für ein derarti
ges bevorzugtes Lösungsmittel umfassen aromatische Kohlenwas
serstoffe, wie Benzol, Toluol und Ethylbenzol. Die in der
vorliegenden Erfindung verwendbaren Lösungsmittel sind jedoch
nicht darauf beschränkt. Größere Lösungsmittelmengen sind be
vorzugt, da die Auflösung des partiell hydrierten konjugier
ten Dienpolymers dann einfach ist und das Polymerisationssy
stem eine verringerte Viskosität hat, was von Vorteil für den
Polymerisationsschritt ist. Zu große Lösungsmittelmengen sind
jedoch ungünstig, da nicht nur ein verringerter Produktions
wirkungsgrad resultiert, sondern auch die Gefahr größer ist,
daß das Lösungsmittel Kettenübertragungsreaktionen unter
liegt, wobei Pfropfungs- und Vernetzungsreaktionen gehemmt
werden. Der bevorzugte Bereich für die Lösungsmittelmenge be
trägt erfindungsgemäß 20 bis 80 Gew.-% bei Einsatz.
Ein Polymerisationsinitiator, der allgemein bekannte or
ganische Peroxide umfaßt, wird vorzugsweise verwendet. Der
Polymerisationsinitiator ist insbesondere ein organisches
Peroxid mit einer Ein-Minuten-Halbwertstemperatur von 130°C
bis 200°C oder eine Kombination aus einem organischen Peroxid
mit einer Ein-Minuten-Halbwertstemperatur von 100°C bis 160°C
und einem organischen Peroxid mit einer Ein-Minuten-Halb
wertstemperatur von 160°C oder höher, da die Verwendung die
ses Initiators wirksam, hinsichtlich der Beschleunigung der
Vernetzungs- und Pfropfungsreaktionen des Kautschukbestand
teils ist. Für den Fall, daß eine mehrstufige Polymerisation
durchgeführt wird, ist es möglich, die Vernetzungs- und
Pfropfungsreaktionen durch zusätzliche Zugabe eines Polymeri
sationsinitiators in der späteren Stufe zu beschleunigen.
Beispiele für das organische Peroxid mit einer Ein-Minuten-
Halbwertstemperatur von 130°C bis 200°C umfassen Benzoylper
oxid, 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
tert.-Butylperoxylaurat, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat,
2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)hexan, tert.-Butylperoxy
benzoat, Dicumylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, Di-tert.-
butylperoxid, α,α'-Bis(tert.-butylperoxy)diisopropylbenzol,
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan und 2,5-Dimethyl-
2,5-di(tert.-butylperoxy)hexin-3. Die verwendete Menge des
Polymerisationsinitiators beträgt vorzugsweise 0,05 bis 2 Gew.-%,
ausgedrückt als die Gesamtmenge.
Ein bevorzugtes Kettenübertragungsmittel ist ein Alkyl
mercaptan. Insbesondere ist ein polyfunktionelles Alkylmer
captan mit 2 oder mehr Mercaptogruppen stärker bevorzugt, da
es wahrscheinlich ist, daß die Vernetzungsreaktion des Kau
tschukbestandteils beschleunigt wird. Beispiele für das Al
kylmercaptan umfassen n-Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmer
captan, 1,4-Butandiol, 1,6 Hexandithiol, Ethylenglycol-bis-
thiopropionat, Butandiol-bis-thioglycolat, Butandiol-bis-
thiopropionat, Hexandiol-bis-thioglycolat, Hexandiol-bis-
thiopropionat, Trimethylolpropan-tris(β-thiopropionat) und
Pentaerythrit-tetrakis-thiopropionat.
Die Polymerisationstemperatur wird vorzugsweise auf ei
nen Bereich von 80°C bis 180°C in zwei oder mehr Stufen mit
dem Fortschreiten der Polymerisationsreaktion erhöht.
Es wird ein einzelner Reaktor oder eine mehrstufige Po
lymerisationsvorrichtung zur Durchführung des Polymerisati
onsverfahrens in absatzweiser oder kontinuierlicher Form ver
wendet. Die absatzweise Polymerisation wird zum Beispiel auf
folgende Weise durchgeführt. Ein partiell hydriertes Dienpo
lymer und ein Lösungsmittel werden in einer Polymerisations
vorrichtung vorgelegt, und das Polymer wird bei einer geeig
neten Temperatur gelöst. Anschließend wird die Polymerisati
onsvorrichtung auf eine gewünschte Temperatur eingestellt,
und ein Monomergemisch, das darin gelöst ein organisches Per
oxid, ein Kettenübertragungsmittel und dergleichen enthält,
wird kontinuierlich in die Polymerisationsvorrichtung einge
führt, um die Monomere zu polymerisieren. Die kontinuierliche
Polymerisation wird zum Beispiel auf folgende Weise durchge
führt. Ein Behälter wird verwendet, um ein partiell hydrier
tes Dienpolymer in einem Lösungsmittel zu lösen, während ein
weiterer Behälter verwendet wird, um ein Monomergemisch her
zustellen. Die Polymerlösung und das Monomergemisch werden
kontinuierlich in einem festgelegten Verhältnis in eine Poly
merisationsvorrichtung eingeführt, um die Polymerisationsre
aktion durchzuführen. In diesem Fall können ein organisches
Peroxid, ein Kettenübertragungsmittel und dergleichen in den
Behälter auf einmal oder portionsweise eingeführt werden.
Die Polymerisationsreaktion sollte so geführt werden,
daß die schließlich erzielte Umsetzung der Monomere in Poly
mere mindestens 80% und vorzugsweise mindestens 90% erreicht.
Durch Erhöhung der Umsetzung der Monomere in Polymere werden
die Pfropfungs- und Vernetzungsreaktionen des Kautschukbe
standteils beschleunigt. Bei einem üblichen Polymerisations
verfahren läuft eine Polymerisationsreaktion von der Anfangs
stufe, in der ein partiell hydriertes Dienpolymer in Lösung
in einem Gemisch, das ein Lösungsmittel und Monomere umfaßt,
vorliegt, ab, und zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Methylmeth
acrylat-Copolymer in einer bestimmten Menge gebildet worden
ist, tritt eine Phasenumwandlung unter Bildung von Kautschuk
teilchen auf. Der Durchmesser oder die Struktur der Kau
tschukteilchen werden durch die Bedingungen, die zu diesem
Zeitpunkt angewandt werden, zum Beispiel die Rotationsge
schwindigkeit des Rührers und die Viskosität des Polymerisa
tionssystems, bestimmt. Die Kautschukteilchen weisen vorzugs
weise eine sogenannte salami-artige Struktur, bei der jedes
Kautschukteilchen darin viele getrennte Teilchen aus einer
Methylmethacrylat-Polymerphase enthält, oder eine
Kern/Schale-Struktur, in der der Kern eine einzelne Phase
aufweist, auf. Ein spezielles Polymerisationsverfahren, bei
dem zwei Polymerisationsvorrichtungen, die in einer Reihe an
geordnet sind, verwendet werden, kann zum Beispiel wie folgt
durchgeführt werden. Der erste Reaktor wird verwendet, um Mo
nomere zu polymerisieren, die Methylmethacrylat als Hauptkom
ponente enthalten, zu polymerisieren, während im zweiten Re
aktor Monomere, die Methylmethacrylat als die Hauptkomponente
enthalten und die ferner ein partiell hydriertes Dienpolymer
enthalten, polymerisiert und bis zu einem solchen Grad ge
pfropft werden, daß keine Phasenumwandlung resultiert. An
schließend wird das Reaktionsgemisch, das im zweiten Reaktor
enthalten ist, kontinuierlich in den ersten Reaktor einge
führt, wobei eine Phasenumwandlung bewirkt wird und Kau
tschukteilchen gebildet werden.
Der Durchmesser der Kautschukteilchen liegt im Bereich
von 0,05 bis 2,0 µm und vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 µm.
Kautschukteilchen mit Durchmessern kleiner als 0,05 µm sind
ungünstig, da es wahrscheinlich ist, daß die Schlagzähigkeit
abnimmt. Kautschukteilchen mit Durchmessern von
mehr als 2,0 µm sind ungünstig, da es wahrscheinlich ist, daß
die Steifigkeit abnimmt. Außerdem gibt es Fälle, in denen bei
Herstellung eines transparenten schlagzähen Acrylharzes
Transparenz und andere Eigenschaften beeinträchtigt werden.
Die Struktur und der Durchmesser der Kautschukteilchen können
auf einer Photographie des schlagzähen Methacrylharzes, die
mit einem Transmissionselektronenmikroskop nach dem Ultra
dünnschnittverfahren aufgenommen wird, festgestellt werden.
Nach der Polymerisationsreaktion werden das Lösungsmit
tel und die nicht umgesetzt verbliebenen Monomere durch Ver
flüchtigung unter Erwärmen entfernt, wobei man ein erfin
dungsgemäßes schlagzähes Methacrylharz erhält. Die Verflüch
tigung erfolgt bei einer Temperatur von vorzugsweise 200°C
bis 300°C und insbesondere 220°C bis 270°C. Temperaturen von
200°C oder weniger sind ungünstig, da Monomere in großer
Menge verbleiben, was Probleme, wie Schlierenbildung, die
Formkörper bei der Formgebung zeigen, hervorruft. Anderer
seits sind Temperaturen von mehr als 300°C ungünstig, da Po
lymerverfärbung und andere Schwierigkeiten auftreten. Die
Vernetzungsreaktion des Kautschukbestandteils kann zum Bei
spiel beschleunigt werden, indem das Harz bei einer hohen
Temperatur nach der Verflüchtigung des Lösungsmittels und der
nicht umgesetzten Monomere belassen wird. Zum Beispiel kann
die Vernetzung beschleunigt werden, indem das Harz auf eine
Temperatur von 200°C bis 300°C und vorzugsweise von 220°C bis
270°C für 5 bis 60 Minuten erwärmt wird. Die Vernetzung kann
auch beschleunigt werden, indem zusätzlich ein organisches
Peroxid während oder nach der Verflüchtigung zugesetzt wird.
Das hier verwendete organische Peroxid ist vorzugsweise ein
Peroxid, das bei hohen Temperaturen aktiv ist. Es ist im all
gemeinen bevorzugt, ein organisches Peroxid mit einer Ein-Mi
nuten-Halbwertstemperatur von 160°C oder mehr zu verwenden.
Beispiele für weitere Vinylmonomere, die mit Methyl
methacrylat copolymerisierbar sind, umfassen Acrylester, wie
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexyl
acrylat; Methacrylester, wie Ethylmethacrylat, Butylmethacry
lat, Cyclohexylmethacrylat und tert.-Butylcyclohexylmethacry
lat.
Besonders bevorzugt unter den Acrylestern sind Methylacrylat
und Ethylacrylat, da sie gegenwärtig industriell verwendet
werden und billig sind.
Die Menge der Vinylcomonomere liegt im Bereich von 0,1
bis 20 Gew.-%. Mengen, die kleiner als 0,1 Gew.-% sind, sind
ungünstig, da die Gefahr besteht, daß eine Pyrolyse während
der Formgebung auftritt. Mengen, die 20 Gew.-% übersteigen,
sind ungünstig, da Probleme, wie eine verstärkte Abnahme der
Wärmeverformungstemperatur, auftreten.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Methyl
methacrylatcopolymers liegt im Bereich von 50000 bis 300000
und vorzugsweise im von 70000 bis 150000. Das Gewichtsmittel
des Molekulargewichts wird durch Fraktionierung mit Aceton
und Untersuchung der löslichen Komponenten mittels GPC be
stimmt. Das auf diese Weise bestimmte Gewichtsmittel des Mo
lekulargewichts ist ein Wert, der für Standardpolystyrol be
rechnet ist.
Wie vorstehend angegeben wurde, betrifft die vorliegende
Erfindung ein Methacrylharz, das einen mäßig vernetzten Kau
tschukbestandteil enthält, der aus einem partiell hydrierten
konjugierten Dienpolymer gebildet wird. Dieses Methacrylharz
weist eine verbesserte Schlagzähigkeit auf, während es Wet
terfestigkeit, zufriedenstellenden Oberflächenglanz der Form
körper, Steifigkeit und Brillanz des Farbtons behält und fer
ner Transparenz behält, wenn dies gewünscht ist. Außerdem
wird aufgrund des Vorhandenseins des Kautschukbestandteils im
Methacrylharz das schlagzähe Methacrylharz hinsichtlich einer
Verformung, die bei der Formgebung hervorgerufen wird, ver
bessert und weist eine verbesserte Lösungsmittelbeständigkeit
auf. Falls gewünscht und erforderlich, können Additive, zum
Beispiel ein Antioxidans, ein Ultraviolettabsorber, ein
Gleitmittel, ein Trennmittel, ein antistatisches Mittel, ein
flammhemmendes Mittel und ein Farbstoff oder Pigment, dem er
findungsgemäßen schlagzähen Methacrylharz zugesetzt werden.
Ferner kann das erfindungsgemäße schlagzähe Methacryl
harz verwendet werden, nachdem es mit einem üblichen
Methacrylharz verdünnt wurde. Das schlagzähe Methacrylharz
kann auch als Modifiziermittel für Harze, wie AS-Harze, ABS-
Harze und Vinylchlorid-Harze, verwendet werden.
Das auf diese Weise erhaltene schlagzähe Methacrylharz
wird spritzgegossen oder extrudiert, wobei ein Formkörper,
eine Folie oder ein anderer Gegenstand hergestellt werden
kann, die jeweils hervorragend hinsichtlich Wetterfestigkeit,
Oberflächenglanz, Steifigkeit und Brillanz des Farbtons sowie
Schlagzähigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit sind.
Fig. 1 ist ein Graph, der die Beziehung zwischen dem
Oberflächenglanz von spritzgegossenen Teststücken der erfin
dungsgemäßen schlagzähen Methacrylharze und dem Grad der Was
serstoffaddition (Hydrierungsgrad) sowie dem 1,2-Vinylgehalt
des partiell hydrierten Polybutadiens zeigt.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend weiter mit
Bezug auf Beispiele erläutert; dies darf jedoch nicht so ver
standen werden, daß die Erfindung in irgendeiner Weise darauf
beschränkt ist. Die folgenden Verfahren wurden in den Bei
spielen und Vergleichsbeispielen zur Bestimmung verschiedener
Eigenschaften und zur Herstellung von hydrierten konjugierten
Dienpolymeren angewandt.
- 1. Schmelzindex: ASTM D1238
- 2. Trübung: ASTM D1003
- 3. Izod-Kerbschlagzähigkeit: ASTM D256
- 4. Wetterfestigkeit: Die Izod-Schlagzähigkeit wurde nach 1000stündiger Exposition in einem Sonnenschein-Bewitte rungsgerät unter Verwendung einer Kohlenstoffbogenlampe als Lichtquelle gemessen.
- 5. Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers: Eine aus
einem Pellet geschnittene Probe wurde mit Osmiumtetroxid ge
färbt, um einen Ultradünnschnitt herzustellen, und eine Pho
tographie davon wurde mit einem Transmissionselektronenmikroskop
aufgenommen (100000 Durchmesser). Die Durchmesser von
100 willkürlich gewählten Kautschukteilchen wurden gemessen,
und das Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers wurde nach
der folgenden Gleichung berechnet:
Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers = Σni.Di 4/Σni.Di 3 (ni ist die Anzahl der Kautschukteilchen mit einem Durchmesser von Di). - 6. Toluol-unlöslicher Gehalt und Quellungsgrad in To
luol: Etwa 1 g Pellets werden genau abgewogen (W1). Dazu wer
den 20 ml Toluol gegeben. Das Gemisch wird bei 25°C für 5
Stunden geschüttelt und dann bei 5°C und 23000 U/min für 45 min
zentrifugiert. Der resultierende Überstand wird durch De
kantieren entfernt. Anschließend werden 20 ml Toluol zu dem
Rückstand gegeben, und das Gemisch wird bei 25°C für 1 Stunde
geschüttelt und dann bei 5°C und 23000 U/min für 45 min zen
trifugiert. Der resultierende Überstand wird durch Dekantie
ren entfernt, und der Rückstand, der Toluol enthält, wird ab
gewogen (W2). Anschließend wird der Rückstand im Vakuum bei
100°C für 2 Stunden getrocknet, auf Raumtemperatur in einem
Exsikkator abgekühlt und dann gewogen (W3). Der Toluol-unlös
liche Gehalt (Gew.-%) und der Quellungsgrad in Toluol werden
nach folgenden Gleichungen berechnet:
Toluol-unlöslicher Gehalt = (W3/W1) × 100
Quellungsgrad in Toluol = W2/W3 - 7. Seitenketten-Vinylmenge und Hydrierungsgrad: Zur Be stimmung wird die FT-NMR-Spektroskopie herangezogen. Für den Fall, daß Polybutadien als konjugiertes Dienpolymer verwendet wird, werden die Berechnungen nach folgendem Verfahren durch geführt. Für den Fall, daß andere konjugierte Dienpolymere oder Copolymere verwendet werden, werden die Berechnungen in der gleichen Weise wie für Polybutadien durchgeführt.
Das nicht-hydrierte Polybutadien wird in schwerem Chlo
roform gelöst. Die Lösung wird durch FT-NMR-Spektroskopie
(270 Mega) analysiert. Der Gehalt an Seitenketten-Vinylbin
dungen V0 (%) wird unter Verwendung der folgenden Gleichung
aus der integrierten Intensität bei einer chemischen Ver
schiebung von 4,7 bis 5,2 ppm (als Signal C0 bezeichnet), die
1,2-Vinylprotonen (=CH2) zugeordnet werden kann, und der bei
einer chemischen Verschiebung von 5,2 bis 5,8 ppm (als Signal
D0 bezeichnet), die dem Vinylproton (=CH-) zugeordnet werden
kann, berechnet.
V0 = [(C0/2)/{C0/2 + (D0 - C0/2)/2}] × 100
Ferner wird ein partiell hydriertes Polybutadien in
schwerem Chloroform gelöst. In der gleichen Weise wie vorste
hend wird die Lösung durch FT-NMR-Spektroskopie untersucht,
und die Mengen an Seitenketten-Vinylgruppen vor und nach der
Hydrierung und der Hydrierungsgrad werden unter Verwendung
der folgenden Gleichungen aus der integrierten Intensität bei
einer chemischen Verschiebung von 0,6 bis 1,0 ppm (als Signal
A1 bezeichnet), die Methylprotonen (-CH3), die durch die Hy
drierung der 1,2-Bindung gebildet werden, zugeordnet werden
kann, der bei einer chemischen Verschiebung von 4,7 bis 5,2 ppm
(als Signal C1 bezeichnet), die nicht-hydrierten 1,2-
Vinylprotonen (=CH2) zugeordnet werden kann, und der bei ei
ner chemischen Verschiebung von 5,2 bis 5,8 ppm (als Signal
D1 bezeichnet), die dem nicht-hydrierten Vinylproton (=CH-)
zugeordnet werden kann, berechnet.
Wenn
f = (C0/2)/(C1/2 + A1/3)
A11 = fA1, C11 = fC1 und D11 = fD1,
dann ist der Hydrierungsgrad an den 1,2-Vinylbindungen B (%):
dann ist der Hydrierungsgrad an den 1,2-Vinylbindungen B (%):
B = [(A11/3/(A11/3 + C11/2)] × 100;
ist der Hydrierungsgrad an 1,4-Doppelbindungen C(%):
C = [(D0 - C0/2)/2 - (D11 - C11/2))/2}/(D0 - C0/2)/2] × 100;
und ist der Hydrierungsgrad des gesamten Polybutadiens A
(%):
A = (V × B + (100 - V) × C)/100.
Der Gehalt an restlichen Seitenketten-Vinylbindungen im
partiell hydrierten Polybutadien V1 wird aus der folgenden
Gleichung berechnet:
V1 = [(C11/2)/{C0/2 + (D0 - C0/2)/2}] × 100
Als Polymerisationsvorrichtung wurde ein Autoklav mit
einem Fassungsvermögen von 35 l, der mit einem Rührer und einem
Mantel ausgestattet war, verwendet. In die Polymerisati
onsvorrichtung wurden nach Stickstoffaustausch 26 l einer
Butadien/Cyclohexan-Lösung (Butadienkonzentration: 9 Gew.-%),
28 ml einer n-Butyllithium/Cyclohexan-Lösung (Konzentration:
15 Gew.-%) und 8,6 ml einer N,N,N',N'-Tetramethylethylendi
amin/Cyclohexan-Lösung (Konzentration: 39 Gew.-%) eingeführt.
Die Polymerisation wurde absatzweise bei 60°C durchgeführt.
Nach Abschluß der Polymerisation wurden 10 ml einer Silicium
tetrachlorid/Cyclohexan-Lösung (Konzentration: 18 Gew.-%) zu
gesetzt, um eine Kupplungsreaktion durchzuführen. Ferner wur
den eine Di-p-tris-bis-(1-cyclopentadienyl)titan/Cyclohexan-
Lösung als Hydrierkatalysator und Wasserstoff zugegeben, um
eine Hydrierungsreaktion bei einer gegebenen Temperatur
durchzuführen.
Zu der auf diese Weise erhaltenen Lösung eines partiell
hydrierten Polybutadiens wurde 2,6-Di-tert.-butylhydroxyto
luol als Antioxidans in einer Menge von 0,5 Gew.-Teilen, be
zogen auf das Polymer, gegeben. Das Lösungsmittel wurde ent
fernt. Partiell hydrierte Polybutadiene mit verschiedenen Hy
drierungsgraden wurden unter Anwendung verschiedener Hydrie
rungstemperaturen erhalten und sind in Tabelle 1 als H-1 bis
H-8 angegeben. Es wurde auch ein Polybutadien (H-0), das kei
ner Hydrierungsreaktion unterzogen wurde, hergestellt. Poly
butadien H-0 wies einen 1,2-Vinylgehalt (Menge der Seitenket
ten-Vinylgruppen) von 51% auf. Die 1,2-Vinylgehalte (Mengen
der Seitenketten-Vinylgruppen) nach der partiellen Hydrierung
sind in Tabelle 1 angegeben.
Ein Butadien/Isopren-Copolymer wurde in der gleichen
Weise wie das vorstehend beschriebene partiell hydrierte Po
lybutadien H-1 hergestellt und hydriert, mit der Ausnahme,
daß Butadien durch Butadien/Isopren = 80/20 (bezogen auf das
Gewicht) ersetzt wurde. Auf diese Weise wurde ein partiell
hydriertes Poly(butadien/isopren) (H-9) mit einem Hydrie
rungsgrad von 60% hergestellt.
Die Atmosphäre in einem Kautschuklösungsgefäß mit einem
Fassungsvermögen von 40 l wurde gegen Stickstoff ausge
tauscht. In dieses Gefäß wurden 20,0 kg Toluol, 2,7 kg eines
partiell hydrierten Polybutadiens (H-1), 23 g 1,1-Bis(tert.-
butylperoxy)3,3,5-trimethylcyclohexan (nachstehend als Kata
lysator P-1 bezeichnet) und 65 g Trimethylolpropan-tris(β-
thiopropionat) (nachstehend als Kettenübertragungsmittel TMTP
bezeichnet) eingeführt. Der Inhalt wurde bei 50°C zum Auflö
sen gerührt, wobei eine Kautschuklösung hergestellt wurde.
Andererseits wurde die Atmosphäre in einem Monomermischgefäß
mit einem Fassungsvermögen von 30 l gegen Stickstoff ausge
tauscht. In dieses Mischgefäß wurden 23,4 kg Methylmethacry
lat, 0,6 kg Methylacrylat und 47 g D1-tert.-butylperoxid
(nachstehend als Katalysator P-2 bezeichnet) eingeführt. Der
Inhalt wurde bei 10°C zum Auflösen gerührt, wobei ein Mono
mergemisch hergestellt wurde.
Die Kautschuklösung und das Monomergemisch, die auf
diese Weise erhalten wurden, wurden kontinuierlich in ein
Mischgefäß mit einem Fassungsvermögen von 0,2 l eingeführt
und dann zur Polymerisation in zwei Polymerisationsvorrich
tungen mit laminarer Strömung mit einem Fassungsvermögen von
4 l, die in einer Reihe miteinander verbunden waren, geführt.
Die Kautschuklösung und das Monomergemisch wurden mit Ge
schwindigkeiten von 0,65 l/h bzw. 0,65 l/h zugeführt. Die
Temperatur im Innern des Mischgefäßes erster Stufe wurde bei
100°C gehalten, und die Rührgeschwindigkeit darin wurde auf
200 U/min eingestellt. Die Temperatur im Innern der Polymeri
sationsvorrichtung zweiter Stufe mit laminarer Strömung wurde
bei 120°C gehalten, und die Rührgeschwindigkeit darin wurde
auf 100 U/min eingestellt. Die Temperatur im Innern der Poly
merisationsvorrichtung dritter Stufe mit laminarer Strömung
wurde bei 150°C gehalten, und die Rührgeschwindigkeit darin
wurde auf 50 U/min eingestellt. Das resultierende Reaktions
gemisch wurde für etwa 5 Minuten mit einem Verflüchtigungsap
parat, der mit dem Reaktor dritter Stufe mit laminarer Strö
mung verbunden und auf 250°C und 30 Torr eingestellt war, be
handelt, um das Lösungsmittel und die verbliebenen Monomere
zu entfernen. Der Rückstand wurde mit einem Extruder pelle
tiert, wobei man ein schlagzähes Methacrylharz erhielt.
Die Umsetzung der Monomere in Polymere wurde auf der Ba
sis eines Vergleichs zwischen den Mengen an Einsatzmateria
lien pro Stunde und dem Gewicht des erhaltenen Harzes berech
net. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß die Umsetzung 96%
betrug. Der Kautschukgehalt des schlagzähen Methacrylharzes
betrug 10,5%.
Das erhaltene Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt
von 24,1 Gew.-% und einen Quellungsgrad in Toluol von 6,5
auf. Das Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers betrug 0,36 µm.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 1,7 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit hervorragendem und
gleichmäßigem Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit be
trug 8,5 kg.cm/cm und die Trübung betrug 1,5%.
Durch Spritzgießen erhaltene Teststücke wurden einem Be
witterungstest unterzogen. Die Izod-Schlagzähigkeit nach
1000stündiger Exposition betrug 8,2 kg.cm/cm. Die Erhaltung
der Schlagzähigkeit betrug 96%.
Kautschuke, die sich hinsichtlich Hydrierungsgrad und
Brechungsindex unterschieden, wurden als Ausgangsmaterialien
zur Durchführung einer Polymerisationsreaktion unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 verwendet. Eigenschaf
ten der erhaltenen schlagzähen Methacrylharze sind in Tabelle
2 angegeben.
In Fig. 1 ist die Beziehung zwischen dem Oberflächen
glanz der aus den schlagzähen Methacrylharzen erhaltenen
spritzgegossenen Teststücke und dem Grad der Wasserstoffaddi
tion (Hydrierungsgrad) sowie dem 1,2-Vinylgehalt der einzel
nen partiell hydrierten Polybutadiene gezeigt.
Ein schlagzähes Methacrylharz wurde erhalten, indem eine
Polymerisation in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durch
geführt wurde, mit der Ausnahme, daß eine Kautschuklösung
durch Einführung von 21,5 kg Toluol, 1,2 kg des partiell hy
drierten Polybutadiens (H-1), 23 g des Katalysators (P-1) und
65 g des Kettenübertragungsmittels (TMTP) hergestellt wurde
und daß ein Monomergemisch aus 23,4 kg Methylmethacrylat, 0,6 kg
Methylacrylat und 47 g des Katalysators (P-2) hergestellt
wurde.
Die Umsetzung der Monomere in Polymere betrug 95%, und
der Kautschukgehalt im schlagzähen Methacrylharz betrug 5,0%.
Das erhaltene Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt
von 14,0% und einen Quellungsgrad in Toluol von 7,2 auf. Das
Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers betrug 0,32 µm.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 2,1 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit einem hervorragenden
und gleichmäßigen Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit
betrug 5,6 kg.cm/cm, und die Trübung betrug 1,1%.
Ein schlagzähes Methacrylharz wurde erhalten, indem eine
Polymerisation in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durch
geführt wurde, mit der Ausnahme, daß eine Kautschuklösung
durch Einführung von 16,5 kg Toluol, 6,2 kg des partiell hy
drierten Polybutadiens (H-1), 23 g des Katalysators (P-1) und
65 g des Kettenübertragungsmittels (TMTP) hergestellt wurde
und daß ein Monomergemisch aus 23,4 kg Methylmethacrylat, 0,6 kg
Methylacrylat und 47 g des Katalysators (P-2) hergestellt
wurde.
Die Umsetzung der Monomere in Polymere betrug 96%, und
der Kautschukgehalt im schlagzähen Methacrylharz betrug
21,2%.
Das erhaltene Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt
von 40,2% und einen Quellungsgrad in Toluol von 8,5 auf. Das
Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers betrug 0,41 µm.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 1,2 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit einem hervorragenden
und gleichmäßigen Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit
betrug 10,3 kg.cm/cm, und die Trübung betrug 3,2%.
Ein schlagzähes Methacrylharz wurde erhalten, indem die
Polymerisation in der gleichen Weise in Beispiel 1 durchge
führt wurde, mit der Ausnahme, daß eine Kautschuklösung durch
Einführung von 20,0 kg Toluol, 2,7 kg des partiell hydrierten
Polybutadiens (H-1), 23 g des Katalysators (P-1) und 65 g des
Kettenübertragungsmittels (TMTP) hergestellt wurde und daß
ein Monomergemisch aus 22,5 kg Methylmethacrylat, 1,5 kg
Ethylacrylat und 47 g des Katalysators (P-2) hergestellt
wurde).
Die Umsetzung der Monomere in Polymere betrug 95%, und
der Kautschukgehalt im schlagzähen Methacrylharz betrug
10,6%.
Das Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt von 23,2%
und einen Quellungsgrad in Toluol von 6, 6 auf. Das Gewichts
mittel des Teilchendurchmessers betrug 0,42 µm.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 1,9 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit einem hervorragenden
und gleichmäßigen Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit
betrug 7,3 kg.cm/cm, und die Trübung betrug 1,4%.
Ein schlagzähes Methacrylharz wurde in der gleiche Weise
wie in Beispiel 2 erhalten, mit der Ausnahme, daß bei Pelle
tierung des Harzes, das durch Behandlung des Reaktionsgemi
sches, das ein schlagzähes Methacrylharz enthielt, das sich
bei der Polymerisation ergab, mit einem Verflüchtigungsappa
rat zur Entfernung des Lösungsmittels und verbliebener Mono
mere mit einem Extruder zusätzlich ein Katalysator (P-2) in
den Extruder in einer Menge von 50 g/h eingeführt wurde.
Das erhaltene Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt
von 21,6% und einen Quellungsgrad in Toluol von 9,8 auf. Das
Gewichtsmittel des Teilchendurchmessers betrug 0,35 µm.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 1,7 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit einem hervorragenden
und gleichmäßigen Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit
betrug 7,3 kg.cm/cm, und die Trübung betrug 2,8%.
10 Gew.-Teile des schlagzähen Methacrylharzes, das in
Beispiel 1 erhalten wurde, wurden mit 90 Gew.-Teilen eines
Methacrylharzes (Delpet 80 N, hergestellt von Asahi Chemical
Industry Co., Ltd.) unter Verwendung eines Doppelschneckenex
truders bei 250°C verknetet. Das Gemisch wurde extrudiert,
wobei man ein schlagzähes Methacrylharz erhielt. Das erhal
tene Harz wies einen Toluol-unlöslichen Gehalt von 2,4% und
einen Quellungsgrad in Toluol von 6,5 auf.
Dieses Harz wies einen Schmelzindex von 1,1 g/10 min auf
und ergab spritzgegossene Teststücke mit einem hervorragenden
und gleichmäßigen Oberflächenglanz. Die Izod-Schlagzähigkeit
dieses Harzes betrug 3,0 kg.cm/cm, und die Trübung betrug
0,9%.
Das erfindungsgemäße schlagzähe Methacrylharz ist ge
werblich besser anwendbar für allgemeine Zwecke und weist
nicht nur eine hervorragende Wetterfestigkeit und ein hervor
ragendes Aussehen, die Methacrylharzen inhärent sind, sondern
auch eine verbesserte Schlagzähigkeit, eine verbesserte Lö
sungsmittelbeständigkeit und dergleichen auf. Daher kann die
ses Harz umfangreich bei Anwendungen im Innenraum und im Au
ßenraum verwendet werden.
Claims (5)
1. Schlagzähes Methacrylharz, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus
- A) 1 bis 21,2 Gew.-% eines partiell hydrierten konjugierten Dienpolymers mit einem Hydrierungsgrad von 20% bis 70% unter Ausschluß von 70%, einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 30000 bis 500000 und einem Gehalt an nach der Hydrierung verbleibenden 1,2-Vinyleinheiten von 1% oder mehr und
- B) 99 bis 78,8 Gew.-% eines Methacrylcopolymers, das aus 80 bis 99,9 Gew.-% Methylmethacrylat und 0,1 bis 20 Gew- % mindestens eines weiteren Vinylmonomers, das mit Methylmethacrylat copolymerisierbar ist und aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus den Acrylestern Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat sowie den Methacrylestern Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat und tert.-Butylcyclohexylmethacrylat besteht, gebildet ist,
2. Schlagzähes Methacrylharz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das partiell hydrierte konjugierte
Dienpolymer ein partiell hydriertes Butadienpolymer ist.
3. Schlagzähes Methacrylharz nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an verbleibenden 1,2-
Vinyleinheiten im partiell hydrierten Butadienpolymer 5% oder
mehr beträgt.
4. Schlagzähe Methacrylharz nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylester unter
Methylacrylat und Ethylacrylat ausgewählt ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines schlagzähen
Methacrylharzes nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es
die Lösungspolymerisation eines Monomergemisches, das 80 bis 99,9 Gew.-% Methylmethacrylat und 0,1 bis 20 Gew.-% mindestens eines weiteren Vinylmonomers, das mit Methylmethacrylat copolymerisierbar ist und aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus den Acrylestern Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat sowie den Methacrylestern Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat und tert.-Butylcyclohexylmethacrylat besteht, umfaßt, in Gegenwart eines partiell hydrierten konjugierten Dienpolymers mit einem Hydrierungsgrad von 20% bis 70% unter Ausschluß von 70%, einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 30000 bis 500000 und einem Gehalt an nach der Hydrierung verbleibenden 1,2-Vinyleinheiten von 1% oder mehr, so daß die schließlich erzielte Umsetzung der Monomere in Polymere mindestens 80% beträgt, und
die Durchführung einer Verflüchtigung nach der Polymerisation, um dabei das resultierende Polymerisationsprodukt so einzustellen, daß es einen Toluol- unlöslichen Gehalt von 0,5 bis 50 Gew.-%, einen Quellungsgrad in Toluol von 2 bis 12 und einen Durchmesser der Kautschukteilchen im Bereich von 0,05 bis 2,0 µm aufweist, umfaßt.
die Lösungspolymerisation eines Monomergemisches, das 80 bis 99,9 Gew.-% Methylmethacrylat und 0,1 bis 20 Gew.-% mindestens eines weiteren Vinylmonomers, das mit Methylmethacrylat copolymerisierbar ist und aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus den Acrylestern Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat sowie den Methacrylestern Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat und tert.-Butylcyclohexylmethacrylat besteht, umfaßt, in Gegenwart eines partiell hydrierten konjugierten Dienpolymers mit einem Hydrierungsgrad von 20% bis 70% unter Ausschluß von 70%, einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 30000 bis 500000 und einem Gehalt an nach der Hydrierung verbleibenden 1,2-Vinyleinheiten von 1% oder mehr, so daß die schließlich erzielte Umsetzung der Monomere in Polymere mindestens 80% beträgt, und
die Durchführung einer Verflüchtigung nach der Polymerisation, um dabei das resultierende Polymerisationsprodukt so einzustellen, daß es einen Toluol- unlöslichen Gehalt von 0,5 bis 50 Gew.-%, einen Quellungsgrad in Toluol von 2 bis 12 und einen Durchmesser der Kautschukteilchen im Bereich von 0,05 bis 2,0 µm aufweist, umfaßt.
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