DE196766C

DE196766C - Verfahren zur Abscheidun von Manganverbindungen aus einer durch Aufschliessen von Fischfleisch erhaltenen und mit Permanganat behandelten Proteosen lösung.

Info

Publication number: DE196766C
Application number: DE1906196766D
Authority: DE
Inventors: Karl Schwickerath
Priority date: 1905-11-06
Filing date: 1906-12-14
Publication date: 1908-03-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 53*. GRUPPE

Dr. KARL SCHWICKERATH in BONN a. Rh.

Zusatz zum Patente 195646 vom 7. November 1905.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1906 ab. Längste Dauer: 6. November 1920.

Durch das Hauptpatent 195646 ist ein Verfahren zur Abscheidung von Manganverbindungen aus einer durch Aufschließen von Fischfleisch erhaltenen und mit Permanganat behandelten Proteosenlösung behufs Herstellung eines von Fischgeschmack und Fischgeruch freien wasserlöslichen Eiweißpräparates aus Fischfleisch 'zu Nahrungszwecken geschützt, wobei die Abscheidung aus der neutralen oder höchstens schwach alkalischen Lösung stattfindet. Es wurde nun gefunden, daß die Proteosenlösung, welche der Einwirkung von Permanganat unterzogen werden soll, nicht nur neutral oder schwach alkalisch, sondern auch schwach sauer sein darf, ohne daß das Endresultat hierdurch ungünstig beeinflußt wird, wie zuerst angenommen wurde.

Weiter wurde festgestellt, daß man einen Teil der in der durch Aufschließung von Fischfleisch erhaltenen Proteosenlösung vorhandenen übelriechenden und unangenehm schmeckenden Verbindungen schon dadurch beseitigen kann, daß man der rohen Proteosenlösung ein Oxyd oder ein Oxydhydrat oder Carbonat einer alkalischen Erde (Barium, Strontium, Calcium, Magnesium) hinzufügt. Setzt man beispielsweise der Proteosenlösung Kalkwasser oder verdünnte Kalkmilch zu, so entsteht eine Trübung. Erwärmt man dann, so erfolgt die Abscheidung eines flockigen Niederschlages, der sich durch Filtration leicht trennen läßt. Der Filterrückstand weist einen starken unangenehmen Fischgeruch auf.

Das klare Filtrat wird sodann in neutraler, schwach alkalischer oder schwach saurer Lösung in der hierfür angegebenen Weise mit Permanganat .weiterbehandelt. Was die erforderliche Menge des Kalkwassers oder der verdünnten Kalkmilch betrifft, so' wird diese derart bemessen, daß eine Probe des F-iltrats auf Zusatz von mehr Kalkwasser beim Erwärmen keine Flocken abscheiden darf.

Man kann aber auch, ganz besonders wenn das Fischfleisch durch überhitzten Wasserdampf aufgeschlossen werden soll, das Oxyd oder Oxydhydrat oder Carbonat der alkalischen Erde der Fischmasse vor der Aufschließung im Autoklaven zusetzen. Ebenso ist die Filtration der.Masse vor der Behandlung mit Permanganatlösung zwar zweckmäßig, aber nicht unbedingt notwendig.

Claims

Patent-An Sprüche:

I. Abänderung des durch Patent 195646 geschützten Verfahrens zur Abscheidung von Manganverbindungen aus einer durch Aufschließen von Fischfleisch erhaltenen und mit Permanganat behandelten Proteosenlösung, dadurch gekennzeichnet, daß man das Permanganat auf die schwachsaure Proteosenlösung einwirken läßt.
2. Abänderung des durch das Hauptpatent und Anspruch ι geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß man zu der rohen Proteosenlösung so viel von einem Oxyd, Oxydhydrat oder Carbonat einer alkalischen Erde in Lösung oder feiner Suspension hinzufügt, als dadurch noch ein Niederschlag erzeugt wird, worauf man die Masse eventuell nach vorheriger Filtration mit Permanganat behandelt und zur Abscheidung der Manganverbindungen auf 70 bis 80° C. erhitzt.