DE1965717B2 - Mittel zum stoppen des saftflusses gewebeverletzter pflanzen auf der basis von feuchtigkeitshaertender kunstharzen und/oder kunstharzloesungen - Google Patents

Mittel zum stoppen des saftflusses gewebeverletzter pflanzen auf der basis von feuchtigkeitshaertender kunstharzen und/oder kunstharzloesungen

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G17/00Cultivation of hops, vines, fruit trees, or like trees
    • A01G17/18Means for filling-up wounds in trees

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur Behandlung von Pflanzen, insbesondere von Bäumen, deren Rindengewebe durch künstliche Einwirkung, wie zum Beispiel zur Harz-, Kautschuk- oder Saftgewinnung, oder durch Veredlung oder Zurückschneiden offengelegt oder durch Witterungseinflüsse oder durch Wildfraß verletzt worden ist.
Gewebeverletzungen an Pflanzen, insbesondere an Bäumen, sind bisher in der verschiedensten Weise behandelt worden. Als wohl ältestes Mittel trug man mit Wasser angeteigters Lehm oder Ton auf die Gewebewunden auf oder sogar Mischungen aus Lehm und aus Kuhmist. Solche primitiven Schutzschichten werden jedoch durch den Saftstrom der Pflanze und durch Witterungseinflüsse leicht abgewaschen und zerstört.
Es ist ferner bekannt, Baumwunden mit Baumwachs oder mit Karbolineum zu bestreichen, oder mit hydraulisch abbindenden Stoffen, wie z. B. Zementoder Kalkgemischen, Schaumbetonen, Bimsstoffen oder Gipsen, zu verschließen. Man griff auch zu tixotropen Mitteln, wie z. B. Cellulose, Bentone, Bentonit, Alginaten, zu Hydrophobierungsmitteln wie z. B. Kaliwasserglas (Kaliumsilikat), zu Silikatfarben und zu Kunststoff-Dispersionen und/oder -Emulsionen. Des weiteren setzte man Schaumstoffe ein.
Durch diese bisherigen Behandlungsmethoden und -mittel wird aber keine befriedigende Abdeckung der Gewebewunden an Bäumen und Sträuchern erreicht, weil kein Stillen bzw. Abstoppen des Saftflusses erfolgt. Dieser Saftfluß ist in der Vegetationsperiode bei einzelnen Baumarten, wie z. B. Nuß-, Birke-, Ahorn-, Kastanien- und Kautchukbäumen, so enorm, daß er bei Gewebeverletzungen oder -offenlegungen, die bei hohem Sonnenstand erfolgen, bisher mit herkömmlichen Mittein überhaupt nicht gestillt bzw. gestoppt werden konnte. Der Saft rinnt in solchen Fällen so stark aus der Gewebewunde, daß alle bisher zum Wundverschluß angewendeten Mittel nicht abbinden, d. h. nicht auf- und durchtrocknen können und buchstäblich weggeschwemmt werden. Um ein Verbluten des Baumes zu vermeiden, war deshalb bisher ein Veredeln oder Zurückschneiden u. a. der oben aufgeführten Baumurten nur vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang möglich. Aber auch dann erwiesen sich die herkömmlichen Mittel zum Abdecken der Gewebewunden als ungeeignet bzw. als unwirksam. Die konventionellen, hydraulisch abbindenden Stoffe
und Hydrophobierungsmittel sind in ihrer Struktur zu spröde und zum anderen wasserdurchlässig; ebenso tixotrope Mittel und Silikatfarben. Baumwachse und Karbolineum gehen mit den zum größten Teil aus Wasser bestehenden Assimilalen der Pflanzen keine härtende Verbindung ein, wie dies noch am besten bei Kunststoff-Dispersionen und/oder -Emulsionen der Fall ist. Trotzdem treten auch hier durch den Saftdruck Blasenbildungen auf, die zu unerwünschten Gewebeoffenlegungen führen.
Eingehende Versuche haben ergeben, daß der durch Gewebeoffenlegungen ausgelöste Saftfluß an Bäumen und Sträuchern durch das Auftragen feuchtigkeitshärtender Kunstharze rasch, zuverlässig und dauerhaft gestillt bzw. gestoppt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel hierfür sind in den Ansprüchen gekennzeichnet.
Insbesondere haben sich zu diesem Zwecke Einkomponenten-Polyurethanharze als geeignet erwiesen. Diese Isocyanatpräpolymeren haben die Eigenschaft, mit Gruppen, die aktive Wasserstoffatome aufweisen, zu reagieren. Unter Einwirkung von Wasser - auch nur in Form von Luftfeuchtigkeit - härtet das Kunstharz in relativ kurzer Zeit zu Filmen auf, die eine extrem hohe Abriebfestigkeit, hohe Schlagzähigkeit, gute Wetterbeständigkeit und eine sehr gute Haftung auch auf feuchten Untergründen aufweisen. Zur Formulierung feuchtigkeitshärtender Polyurethan-Systeme können für den aufgezeigten Verwendungszweck als Addukte auch Isomerenmischungen herangezogen werden.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das feuchtigkeitshärtende Polyurethan-Harz in verdünnter Form zur Anwendung zu bringen. Hierzu haben sich wasserfreie, kein OH- oder sonstige Gruppen enthaltende Lösungsmittel, wie z. B. Xylol, Äthylglykolacetatoder Amylacetat, als geeignet erwiesen.
Wird diese Kunstharzlösung auf Gewebewunden an Bäumen und Sträuchern mit einem Pinsel aufgetragen, dann erfolgt unter Einwirkung des Wassergehaltes des Baumsaftes und der Luftfeuchtigkeit in sehr kurzer Zeit eine Aushärtung der Kunstharzlösung. Der Saftfluß als solcher wird also zur auslösenden Ursache für die Bildung einer Dichtungsmasse, welche in relativ kurzer Zeit die Gewebewunde so zuverlässig verschließt, daß kein Saft mehr nach außen dringen kann.
Feuchtigkeitshärtende Polyurethan-Systeme können auch in pigmentierter Form für den aufgezeigten Verwendungszweck zur Anwendung gelangen. Desgleichen können sie durch Beimischung geeigneter Weichmacher in beliebiger Form plastifiziert und modifiziert werden, um sowohl in arktischen als auch in subtropischen Gebieten zum Verschluß von Baumwunden, z. B. bei der Harz- und Kautschukgewinnung, eingesetzt zu werden.
Gleichermaßen haben sich für den aufgezeigten Verwendungszweck Siliconharze und deren Lösungen als Hydrophobierungsmittel bewährt. Auch durch sie wird eine feuchtigkeitshärtende Schutzschicht erreicht, die Gewebewunden an Bäumen und Sträuchern so dicht schließt, daß der Saftfluß gestillt bzw. gestoppt wird.
Das erfindungsgemäße Mittel stellt somit einen erheblichen Fortschritt für das Stillen bzw. Stoppen des Saftflusses an Bäumen und Sträuchern dar, der durch künstliche oder natürliche Einwirkungen verursacht wird.
II)
Ausfiihrungsbeispiel
25 Teile Isocyanatpräpolymere (feuchtigkeitshärtendes Polyurethan-Harz)
oder Siliconharz,
30 Teile Xylol,
15 Teile Äthylglykolacetat,
30 Teile Amylacetat,
Teile.
Vergleichsversuch
1. An Kirschbäumen, also Bäumen mit besonders intensivem Safthaushalt, wurden künstliche Rindenwunden angelegt, und zwar durch Ausstemmen quadratförmiger, ca. 3 cm breiter Rinden- r> flächen.
2. Auf diese frischen Wundflächen wurden mittels eines Pinsels aufgetragen:
a) auf je drei Wunden feuchtigkeitshärtendes Polyurethanharz, verdünnt im Verhältnis -'< > 1 :1 mit Xylol (erfindungsgemäß)
b) auf je drei Wunden eine Siliconharzlösung, verdünnt im Verhältnis 1: 1 mit Xylol (erfindungsgemäß)
c) auf je drei Wunden eine Siliconharz-Emul- 2>
sion mit einem Wassergehalt von 70% (bekannt).
Als Ergebnis wurde festgestellt:
1. Bei den mit Polyurethanharz- und Siliconharzlösung überstrichenen frischen Baumwunden trat innerhalb kürzester Frist eine Reaktion mit den wasserhaltigen Assimilaten auf, die zur Bildung einer gummi-elastischen Dichtungsmasse führte und damit den aus der Baurnwunde quellenden SaftfJuß stoppte bzw. stillte. Die geschaffene Schutzschicht erwies sich als so stabil, daß die Wunde auch nicht wieder zu »saften« anfing und die natürliche Überwallung ohne störenden und Ungeziefer anlockenden - Saftfluß erfolgen konnte.
2. Demgegenüber wurde die auf den Wunden aufgetragene Siliconharz-Emulsion binnen kürzester Frist von dem Saitstrom des Baumes restlos weggespült, so daß die Wunde wieder völlig offenlag und die Kallusbildung durch die sich in dem Assimilaistrom ansiedelnden tierischen und pflanzlichen Schmarotzern erheblich gestört wurde. Ein völliges Schließen der Baumwunde trat nicht ein, vielmehr blieb eine Mißbildung des Baumgewebes zurück.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Mittel zum Stillen bzw. Stoppen des Saftflusses bei durch künstlich.; oder natürliche Einwirkung gewebeverletzten Pflanzen, insbesondere von Bäumen und Sträuchern, auf der Basis von Kunstharzen und/oder Kunstharzlösungen, auch pigmentiert, gekennzeichnet durch einen Gehalt an feuchtigkeitshärtenden Kunstharzen und/oder Kunstharzlösungen.
2. Mittel nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Siliconharzen und/oder Siliconharzlösungen als Hydrophobierungsmittel.
DE19691965717 1969-12-31 1969-12-31 Mittel zum Stoppen des Saftflusses gewebeverletzter Pflanzen auf der Basis von feuchtigkeitshärtenden Kunstharzen und/oder Kunstharzlösungen Expired DE1965717C3 (de)

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