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Die Erfindung betrifft ein Schneckenabwehrmittel zur Abwehr von Schnecken zum Schutz von Kulturpflanzen. Ferner betrifft die Erfindung einen Schneckenzaun.
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Schnecken (Gastropoda), insbesondere die Wegschnecken (Arionidae) finden als sehr erfolgreicher Kulturfolger insbesondere in Europa immer größere Verbreitung. Bei Gartenbesitzern und in der Landwirtschaft werden Schnecken, insbesondere Wegschnecken als Schädlinge besonderes gefürchtet, da Sie Garten- und Nutzpflanzen gegenüber wildwachsenden Pflanzen aufgrund fehlender Abwehr- und Bitterstoffen in der Regel bevorzugen und insbesondere bei hoher Populationsdichte nahezu alle Garten- und Nutzpflanzen als Nahrung nutzen. Es kann somit zu erheblichen Einbußen der Ernte kommen.
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Der Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln ist allgemein durch deren negativen Folgen auch für andere Organismen limitiert, so hat z. B. der Einsatz von halogenierten Kohlenwasserstoffen, wie beispielsweise DDT, zur ungewollten Akkumulation und negativen Folgen auch bei höheren Organismen geführt. Des Weiteren können sich bei einigen chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln neben der mangelhaften Selektivität auch Resistenzen nach längerer Gabe einstellen. Es besteht hier auch das Problem, dass die Schädlingsbekämpfungsmittel auf größere Flächen aufgetragen werden müssen, um die Schädlinge auch zu erreichen.
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In der
DE 3342529 A1 wird ein Mittel zur Abwehr von wirbellosen Schädlingen, wie zum Beispiel Insekten, Spinnmilben und Schnecken auf Basis einer Tensid-Zusammensetzung und Gel- und / oder Filmbildnern vorgeschlagen, welches die Schädlinge tötet, aber die negativen Folgen für andere Organismen minimal hält. Der Nachteil bei der Bekämpfung von Wegschnecken ist hier neben der mangelnden Selektivität, die Tatsache, dass die getöteten Tiere zunächst zurückbleiben und anschließend entfernt werden müssen.
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Die
JP 2012-176 918 A schlägt den natürlichen Duftstoff Farnesyl-Aceton und Kationische oberflächenaktive Substanzen auf festen Trägern zur Abwehr von allen Schnecken vor. Nachteilig ist hier der relativ hohe Preis und die Flüchtigkeit des natürlichen Duftstoffs.
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Räumlich begrenzt anzuwendende Schneckenzäune, welche die Tiere abhalten aber nicht töten sollen sind beispielsweise aus der
DE 4432325 A1 , der
DE 19831790 A1 und der
DE 19944240 A1 bekannt, ihnen allen gemeinsam ist, dass hier relativ teure Metalle wie Kupfer, Messing und Edelstahl zum Einsatz kommen müssen um die Schnecken am überkriechen zu hindern.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Mittel zur Bekämpfung von Schnecken, insbesondere von Wegschnecken zur Verfügung zu stellen, dass die Nachteile bisheriger Mittel und Vorrichtungen überwindet und die Effektivität und Selektivität in Bezug auf das Abhalten von Schnecken insbesondere von Wegschnecken erhöht.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Schneckenabwehrmittel gemäß der Merkmalskombination nach dem Hauptanspruch.
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Das Schneckenabwehrmittel enthält eine feste anorganische Komponente A, wobei die Komponente A durch Zugabe von Wasser härtbar ist und ausgewählt ist aus der Gruppe: nicht vollständig hydratisierter Gips (CaSO4 × mH2O, wobei 0 ≤ m < 2), einer Mischung aus CaO, Ca(OH)2, Zement (Ca2SiO4, CaO, SiO2Al2O3, Fe2O3Ca3SiO5, Ca3Al2O6, Ca2AlFeO5) sowie Kombinationen dieser Materialien und getrennt davon eine wässrige Komponente B, wobei die wässrige Komponente B Wasser und wenigstens ein anionisches und/oder ein neutrales Tensid enthält.
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Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen sind:
Die feste anorganische Komponente A des Schneckenabwehrmittels weist mindestens eine weitere feste Füllstoffkomponente C auf, wobei die Füllstoffkomponente C ausgewählt ist aus der Gruppe: Sand, Quarz, Ton, Lehm, Kies, Schotter, Hochofenschlacke, Flugasche und/oder Kalk sowie Kombinationen dieser Materialien.
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Das Schneckenabwehrmittel weist ein Färbemittel auf.
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Die Aufgabe der Erfindung wird insbesondere auch gelöst durch ein Mittel zur Abwehr von Schnecken enthaltend
- – eine feste durch Zugabe von Wasser härtbare anorganische Komponente A;
- – eine wässrige Komponente B;
- – gegebenenfalls Verdickungsmittel zur Einstellung der Viskosität der Komponente B;
- – gegebenenfalls weitere feste Füllstoffe C;
- – gegebenenfalls Färbemittel;
wobei die wässrige Komponente B neben Wasser mindestens ein anionisches Tensid und/oder ein neutrales Tensid enthält.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Konzentration des anionischen Tensids und/oder des neutralen Tensids in der wässrigen Komponente B mindestens 0,2 Volumenprozent beträgt. Besonders bevorzugt sollte die Konzentration des anionischen Tensids und/oder des neutralen Tensids in der wässrigen Komponente B zwischen 0,2 und 35 Volumenprozent liegen.
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Als anionische Tenside kommen Tenside in Frage die über eine anionische funktionelle Gruppe verfügen. Hier sind dem Fachmann verschiedene Verbindungen bekannt. Die wesentlichen Vertreter sind hier die Alkylcarboxylate (Seifen) – hier handelt es sich in der Regel um die Natriumsalze höherer Fettsäuren-, die n-Alkylsulfate (Fettalkoholsulfate), die sekundären Alkylsulfate, die Alkansulfonate, die sekundären Alkansulfonate (SAS), und die Alkylbenzolsulfonate (ABS). Weitere anionische Tenside sind die ethoxylierten Ethersulfate, hier ist besonders Natriumlaurylethersulfat (SLES) mit variierenden Kettenlängen zu nennen.
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Als neutrale Tenside kommen Ethylenoxidaddukte, wie Fettsäureester und Fettalkohle des Polyethylenglycols (PEG) Polysorbate und Alkylpolyglycoside (APG) in Frage.
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Fettalkohle des Polyethylenglycols sind dem Fachmann dabei auch unter der Bezeichnung Polyalkylenglycolether bekannt. Wobei n und m ganze Zahlen zwischen 1 und 35 sein können.
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In den handelsüblichen Tensiden werden in der Regel von der Laurin-, Palmitin-, Stearin oder Ölsäure abgeleitete Fettalkohole verwendet.
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Polysorbate sind dem Fachmann auch als ethoxylierte Sorbitanfettsäureester bekannt. Einer der bekanntesten Vertreter ist das Polysorbat 20, Handelsname TWEEN-20
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Alkylpolyglycoside (APG) sind aus den nachwachsenden Rohstoffen Zucker und Fettalkohl aufgebaut und gelten daher auch als besonders umweltverträglich.
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Dabei liegt in der Regel in handelsüblichen Produkten m zwischen 1 und 5 und n zwischen 11 und 15, es sind hier aber auch andere ganze Zahlen möglich.
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Bei Einsatz eines neutralen Tensids kann es vorteilhaft sein, der wässrigen Komponente B Hydroxide (Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid) zuzuführen.
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Es kann besonders vorteilhaft sein, wenn die wässrige Komponente B neben Wasser und dem einen anionischen oder dem neutralen Tensid ein weiteres anionisches Tensid des Typs „ethoxylierte Ethersulfate“ enthält. Besonders bevorzugte ethoxylierte Ethersulfate sind dem Fachmann als Natriumlaurylethersulfat (SLES) mit variierenden Kettenlängen bekannt. Einige Beispiele sind im Folgenden aufgeführt.
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Als Komponente A, welche bei Zugabe von Wasser erhärtet, kommen aus dem Baugewerbe allgemein bekannte Materialien wie nicht vollständig hydratisierter Gips (CaSO4 × mH2O, wobei 0 ≤ m < 2), Mörtel (CaO, Ca(OH)2) und Zement (Ca2SiO4, CaO, SiO2Al2O3, Fe2O3Ca3SiO5, Ca3Al2O6, Ca2AlFeO5) sowie Kombinationen dieser Materialien in Frage.
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Als feste Füllstoffe C können solche verwendet werden, die ebenfalls aus dem Baugewerbe bekannt sind. Dieses sind zum Beispiel Sand, Quarz, Ton, Lehm, Kies, Schotter, Hochofenschlacke, Flugasche, Kalk.
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Zur Erhöhung der Viskosität der wässrigen Komponente B kann es von Vorteil sein Verdickungsmittel bis zum Erreichen der gewünschten Viskosität zuzugeben. Solche Verdickungsmittel sind dem Fachmann zum Beispiel aus dem Römpp Lexikon Chemie des Thieme Verlags bekannt. Es können hier verzweigte oder lineare Makromoleküle zum Einsatz kommen, als Beispiele seien hier Methylcellulosen (auch enthalten in Kleister), Polyacryl- und Polymethacrylsäuren, Polyacrylamide, Polyethylenglycole, Silicate und Borate genannt.
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Es ist ebenfalls möglich, organische oder anorganische Farbpigmente zur gewünschten Farbgebung beizugeben, eine Übersicht über mögliche Färbemittel findet der Fachmann in der DIN 55 944 „Farbmittel – Einteilung nach koloristischen und chemischen Gesichtspunkten“.
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Besonders vorteilhaft ist es, das Mittel direkt auf einen Schneckenzaun aufzutragen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, Schneckenzäune mit einer Höhe von ≥ 12 cm (entlang der Flächennormale des Bodens auf dem sie platziert sind) und einem Neigungswinkel bezogen auf die Flächennormale des Bodens von –20° bis 45° zu verwenden. ( ). Die Schnecken sind nicht mehr in der Lage die volle Höhe des Zaunes zu erreichen und diesen zu überkriechen, da ihre Haftung dafür nicht ausreicht. Es kommt zu einem Abwehrverhalten der Schnecke (Zusammenziehen des Körpers) und zum Abfall von der nunmehr ungeeigneten Kriechfläche. Dabei kommt es zu keiner Tötung oder schwerwiegenden Schädigung des Tieres, sodass auch keine möglicherweise mit Gift angereicherten Schneckenleichen verbleiben.
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Es ist ebenfalls möglich, das Mittel vor der Aushärtung auf einen Blumen/Pflanzentopf der eine Höhe von ≥ 12 cm aufweist aufzutragen nach der Aushärtung des Mittels sind die Schnecken nicht mehr in der Lage den Topf bis zur vollen Höhe zu erreichen.
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Ebenfalls ist es möglich, das erfindungsgemäße Mittel auf eine oder mehrere Treppenstufen – auf die Flächen, die einen Winkel mit der Trittfläche bilden – aufzutragen und die Schnecke so daran zu hindern nach oben (z.B. auf eine Terrasse) zu kriechen.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Beispiele genauer erläutert werden.
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Durchführung der Wirksamkeitstests:
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Zur Durchführung der Tests wurden die Komponente A, welche gegebenenfalls die Komponente C bereits enthält und die flüssige Komponente B unter Rühren miteinander vermischt und anschließend in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Nach vollständiger Aushärtung wurden mindestens fünf verschiedene Individuen aus einem lokal gesammelten Kontingent der Art Arion vulgaris als Testtiere verwendet.
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Dafür wurden, je nach Größe der Schnecken, zwei bis drei willkürliche Tiere mit Nitrilhandschuhen entnommen, ggf. mit einem Papiertuch von Untergrund- bzw. Erdresten an der Kriechsohle befreit und auf beschichtete Petrischalen platziert.
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Im Allgemeinen bewegten sich die Schnecke nicht fort, sondern verharrten in zusammengezogener „Glockenform“ und eingezogenen Fühlern. Oft wird gleich nach Kontaktaufnahme mit dem Untergrund von ihnen oranges Wehrsekret abgesondert. Um sicherzustellen, dass die variable Haftgelkomposition der Schnecke keine zeitverzögerte Adaptation herstellen kann, wurde eine Kontaktzeit von 15–20 Sekunden abgewartet, bevor die Petrischale manuell 180° gedreht (invertiert) wurde. Ein Test wurde als „positiv“ gewertet, wenn alle getesteten Tiere sofort herunterfielen bzw. sich einzelne Individuen maximal 3 Sekunden halten konnten.
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Jedes Tier wurde dabei nur an einer Probe verwendet und einige Zeit nach einem Test zur Beobachtung verwahrt. Die Tiere erleiden in einigen Fällen sichtbare Epidermisreizungen, überleben jedoch. Individuen der nicht-eingewanderten Arten Arion rufus und Arion ater wurden im versehentlichen Einzelfall ebenfalls getestet, auch sie konnten nicht haften und überlebten.
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Beispiel 1: Nur Natriumlaurylethersulfat (SLES) als anionisches Tensid
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15g Gips (Halbhydratgips (Bau- und Elektriker Gips Innen weiß 1,5 kg, Hornbach-Baumarkt-AG), CAS: 778-18-9), werden mit einer Lösung von 2 ml Natriumlaurylethersulfat (SLES) 28% (SysKem Chemie GmbH, CAS-Nr: 68585-34-2) und 18 ml Wasser, entsprechend eines Tensidanteils von 2,8 Volumenprozent, unter Rühren vermischt, in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Der anschließende Test verlief in allen Fällen positiv, die Tiere fielen sofort herunter. In der Beobachtungsphase nach der Testung zeigten einige der Tiere eine Reizung der Epidermis.
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Beispiel 2: Nur Alkylpolyglycosid (APG) als neutrales Tensid
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15g Gips (Halbhydratgips (Bau- und Elektriker Gips Innen weiß 1,5 kg, Hornbach-Baumarkt-AG), CAS: 778-18-9), werden mit einer Lösung von 1 ml einer 10Vol.%-igen Lösung eines 1:1 Alkylpolyglycosid (APG) („Tegotens® G 826 C“ Evonik Industries AG, CAS-Nr. 161074-93-7) / Natriumhydroxid (NaOH, 5M) – Gemisches und 19 ml Wasser, entsprechend eines Tensidanteils von 2,5 Volumenprozent, unter Rühren vermischt, in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Der anschließende Test verlief in allen Fällen positiv, die Tiere fielen sofort herunter. In der Beobachtungsphase nach der Testung zeigten auch hier einige der Tiere eine Reizung der Epidermis.
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Beispiel 3: Alkylbenzolsulfonat (ABS) (anionisches Tensid) und Natriumlaurylethersulfat (SLES)
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15g Gips (Halbhydratgips (Bau- und Elektriker Gips Innen weiß 1,5 kg, Hornbach-Baumarkt-AG), CAS: 778-18-9), werden mit einer Lösung von 0,5 ml Alkylbenzolsulfonat (ABS) CAS-Nr. 85117-50-6, und 0,5 ml Natriumlaurylethersulfat (SLES) 28% (CAS-Nr: 68585-34-2) und 19 ml Wasser, entsprechend eines Tensidanteils an ABS von 2,5 Volumenprozent und 0,7 Volumenprozent SLES, unter Rühren vermischt, in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Der anschließende Test verlief in allen Fällen positiv, die Tiere fielen sofort herunter.
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Beispiel 4: Polysorbat (neutrales Tensid) und Natriumlaurylethersulfat (SLES)
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15g Gips (Halbhydratgips (Bau- und Elektriker Gips Innen weiß 1,5 kg, Hornbach-Baumarkt-AG), CAS: 778-18-9), werden mit einer Lösung von 2 ml „TWEEN® 20 Ph.Eur.“ (Carl Roth GmbH und Co. KG, Artikelnummer 9127, CAS-Nr. 9005-64-5), und 1 ml Natriumlaurylethersulfat (SLES) 28% (CAS-Nr: 68585-34-2) und 17 ml Wasser, entsprechend eines Tensidanteils an Polysorbat 20 von 10 Volumenprozent und 1,4 Volumenprozent SLES, unter Rühren vermischt, in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Der anschließende Test verlief in allen Fällen positiv, die Tiere fielen sofort herunter.
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Beispiel 5: Verwendung von Zement und Polysorbat
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30g Zement (Portlandzement CEM I, Hornbach-Baumarkt-AG, DIN EN 197-1) werden mit einer Lösung von 4 ml „TWEEN® 20 Ph.Eur.“ (Carl Roth GmbH und Co. KG, Artikelnummer 9127, CAS-Nr. 9005-64-5) und 16 ml Wasser, entsprechend eines Tensidanteils an Polysorbat 20 von 20 Volumenprozent, unter Rühren vermischt, in eine Ø 100 × H 20 mm Petrischale gegossen und 48 Stunden an der Luft stehen gelassen, bis das Gemisch vollständig erhärtet ist.
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Der anschließende Test verlief in allen Fällen positiv, die Tiere fielen sofort herunter.
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Die Variation der neutralen und / oder anionischen Tenside im Flüssigkeitsanteil auch in Bezug auf Ihren Mengenanteil ergab dabei im breiten Konzentrationsbereich von 0,2 bis 35 Volumenprozent in der flüssigen Komponente B die erfindungsgemäße Wirkung. Oberhalb einer Konzentration von 35 Volumenprozent war teilweise die vollständige Aushärtung der Materialien nicht gegeben.
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Es zeigte sich, dass die zusätzliche Verwendung von SLES in geringen Mengen zu einem weiteren Tensid die erfindungsgemäße Wirkung auch bei kleinen Tensid-Konzentrationen verstärkt.
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Erprobung im Feld
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1. Feld-Beispiel
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Die Erprobung erfolgte auf einem Kartoffelbeet, welches in den vergangenen Jahren erhebliche Ernte-Einbußen durch von Schnecken (Gastropoda) verschiedener Unterklassen verursachte Fraß-Schäden, erlitten hat. Die Schnecken zeigten in der Vergangenheit eine deutliche Präsenz an den Nutzpflanzen dieses Beetes und mussten in kurzen Abständen manuell entfernt werden.
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Das betreffende Kartoffelbeet von 14 m Umfang wurde mit erfindungsgemäß antihaftbeschichtetem Pressholz umringt (siehe auch ). Die verwendete Rezeptur war 600 g Gips (decotric® Modellgips für Bau + Hobby), 1020 ml Wasser, 120 ml neutralisiertes APG-Gemisch (1:1 Gemisch Tegotens® G 826 C, CAS-Nr: 161074-93-7 mit NaOH 5M, CAS-Nr:1310-73-2), 60 ml SLES (Natriumlaurylethersulfat 28 %, CAS Nr: 68585 34-2) entsprechend ca. 6,4 Volumenprozent Tensidanteil. 14 mit Überhang versehene 1 m-Holzteile wurden außenseitig auf 15 von 20cm vertikaler Höhe mit flüssigem Gemisch bepinselt, trocknen gelassen und 5cm tief um das Beet gesteckt. Die Übergänge wurden nach der Installation mit flüssigem Gemisch der o.g. Rezeptur verfüllt.
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Vor Beginn des Testzeitraumes wurden bereits vorhandene Schnecken gründlich abgesammelt. Überhängende Pflanzenteile wurden zurückgeschnitten, um Schnecken keine Möglichkeit zu geben, den Materialkontakt zu umgehen und so einzudringen.
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Kein anderes Schutzprodukt wurde verwendet.
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Vom Zeitpunkt der Installation bis zur Ernte sind 10 Wochen vergangen. In diesem Zeitraum hat es mehrfach geregnet. Keine Schnecke konnte beim Eindringen beobachtet werden und eingezäunte Pflanzen zeigten keine Fraßschäden.
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2. Feld-Beispiel
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Es wurden sechs 0,5 m2 große, quadratische Flächen in einer begehbaren, in Bezug auf Temperatur regulierbaren überdachten Messkammer mit Erdboden mit (je 1 l Wasser/Tag) bewässert.
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Jede der quadratischen Flächen war mit einer 15 cm aus dem Erdboden herausragenden Umrandung aus Holz versehen (nach oben offene Sektoren). Innerhalb eines jeden Sektors befanden sich 10 Schnecken der Art Arion vulgaris und sehr wenig Futter. Außerhalb der Sektoren wurde Futter ad libitum angeboten.
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Drei der Sektoren wiesen an der Innenseite erfindungsgemäß beschichtete Umrandungen auf, die restlichen drei Sektoren hatten unbeschichtete Umrandungen.
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An sieben aufeinanderfolgenden Tagen wurde täglich der Bestand in den Sektoren gezählt und anschließend mit einer Gießkanne gegossen.
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Nach einer Woche waren in zwei der drei beschichteten Sektoren noch jeweils 9 Tiere, in dem dritten 8. Aus den Sektoren ohne Beschichtung waren alle bis auf vier Tiere geflohen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erhärtete Beschichtung aus erfindungsgemäßem Mittel