DE920487C

DE920487C - Verfahren zur Verbesserung von Boeden, insbesondere leicht austrocknenden Boeden

Info

Publication number: DE920487C
Application number: DEU1910A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Unfried
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-11-25
Filing date: 1952-11-25
Publication date: 1954-11-22

Description

Verfahren zur Verbesserung von Böden, insbesondere leicht austrocknenden Böden Viele Böden, insbesondere leichte Böden, leiden darunter, daß sie bei Trockenheit allzuleicht ihren Wassergehalt abgeben, mit der Folge, daß den Pflanzen schon nach kurzer Hitzeperiode genügende Feuchtigkeitsmengen nicht mehr zur Verfügung stehen. Das leichte Austrocknen von leichten Böden ist darauf zurückzuführen, daß diese Flüssigkeitsabsorptionsmittel überhaupt nicht oder nur in geringem Umfange enthalten, was darüber hinaus auch zur Folge hat, daß aufgebrachte Düngemittel, insbesondere mineralische Düngemittel, bei Regen allzu schnell ausgewaschen werden und die gebildeten Lösungen, mit Rücksicht auf das rasche Eindringen in die unteren Bodenschichten, der Pflanze nicht mehr zur Verfügung stehen. Um das rasche Austrocknen von Böden zu verhindern, ist es zwar bekannt, dem Boden poröse Carbamid- oder Harnstoffharze zuzusetzen, die die Feuchtigkeit festhalten und nur allmählich an den Boden abgeben. Es ist auch bekannt, diese porösen Stoffe als Träger für Düngemittel zu verwenden.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß ein Bodenverbesserungsmittel nur dann für die praktische Anwendung in der Landwirtschaft in Frage kommt, wenn seine Gestehungskosten außerordentlich gering sind. Bei der Herstellung von synthetischen Schwämmen liegt Abfallschwamm in großem Ausmaße vor, der bisher einer Verwendung nicht zugänglich ist, also, von den Transportkosten abgesehen, praktisch wenig kostet. Nach der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, derartige Schwämme, insbesondere Abfälle, in Form kleiner Abmessungen dem Ackerboden einzuverleiben.
Als Schwämme kommen theoretisch alle so bezeichneten Gegenstände in Betracht, wenngleich aus Gründen der Gestehungskosten der natürliche Schwamm ausscheidet. Synthetische Schwämme aus thermoplastischen Polymerisaten oder aber auch aus Gummi werden heute in großer Menge hergestellt, und in großer Menge liegt Abfallmaterial vor, dessen Verwendung erfindungsgemäß in erster Linie als Bodenverbesserungsmittel erfolgt. Dieses Abfallmaterial, das bei der Herstellung von Polymerisatmoosschwämmen anfällt, wird gegebenenfalls noch etwas zerkleinert und auf dem Ackerboden ausgestreut, dem es sodann durch Pflügen oder Eggen oder sonstige Behandlung einverleibt wird. Die Schwammstücke besitzen ein außerordentliches Absorptionsvermögen, halten also bei trockenen Perioden die im Baden enthaltene Feuchtigkeit längere Zeit zurück. Sie haben aber auch zur Folge, daß aufgebrachte Düngemittel, nach deren Lösung durch Regenfälle, durch sie aufgenommen werden, um die Lösungen sodann nur allmählich an den Boden bzw. die Pflanzen abzugeben.
Die dem Boden in Mengen von 3oo bis 5oo kg pro Hektar einzuverleibenden Schwammstücke können schon vor der Einverleibung Träger von wachstumfördernden oder wachstumhemmenden Mitteln sein, und zwar von gelösten oder aber auch von staubförmigen, so daß die nur allmähliche Abgabe des Mittels an den Boden und die Pflanzen schon von vornherein gesichert ist.
Synthetische Polymerisate zeichnen sich durch außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Einfluß von Atmosphärilien aus, so daß die einmal dem Boden einverleibten Schwammstücke für erheblich lange Zeit in diesem wirksam sind. Sie werden bei wiederholter Bearbeitung des Bodens höchstens zerkleinert, was, da in diesem Falle eine größere Verteilung vorliegt, alles andere als ein Nachteil ist. Eine Zersetzung der Polymerisate im Boden ist nicht zu verzeichnen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung von Böden, insbesondere von leicht austrocknenden Böden, durch Zusatz von porösen, organischen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Boden Schwammstücke kleinerer Abmessung, insbesondere synthetische Schwämme aus thermoplastischen Polymerisaten od. dgl., einverleibt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Düngemittel tragende Schwammstücke dem Boden einverleibt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 839 94-4.