DE1800071C - Wurzelschutzmittel fur Pflanzen - Google Patents
Wurzelschutzmittel fur PflanzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wurzelschutzmittel für Pflanzen, das in flüssiger Form auf Pflanzenteile
aufzubringen ist und nach Trocknung einen Schutzfilm bildet, der in gasförmiger Umgebung
isoliert und sich nach Einbringen der Wurzelteile in das Erdreich dort auflöst.
Lebende Gewächse werden üblicherweise in der sogenannten Wachstumsunterbrechungsperiode verpflanzt,
d. h. zwischen Herbst- und Winteranfang. Diese Periode ist oft verkürzt, da eine Verpflanzung
bei starkem Frost und Schneefall meist als unmöglich betrachtet wird.
In der Praxis wird zudem gefordert, auch Pflanzen außerhalb dieser relativ kurzen Zeit wirkungsvoll verpflanzen
zu können.
Auf der anderen Seite sind die Abnehmer, wie
Straßenbaubetriebe, daran interessiert, das ganze Jahr über neu angelegte Straßen möglichst schnell mit
Pflanzen zu versehen.
Baumschulen und Gartenbaubetriebe sind ebenfalls bestrebt, die Pflanzarbeilen nicht nur in einer
kurzen Periode durchführen zu können, sondern gleichmäßig über eine längere Perio'de Pflanzen
außerhalb des Bodens zu lagern oder zu versenden, ohne daß die Pflanzen vertrocknen. Das Austrocknen
und Verdorren der Pflanzen erfolgt in den gemäßigten Breiten über die Auslrocknung der Wurzeln, insbesondere
der Haarwurzeln, die die Feuchtigkeit außerhalb des Bodens nicht halten können.
Zur Verhinderung der Verdunstung der Feuchtigkeit ans den Wurzeln bzw. Haarwurzeln sind Mittel
bekannt, die auf die Wurzeln einer Pflanze als Schutz gegen Verdunstung und Schädlinge
aufgebracht werden können (USA.-Patentschrift 3 160 985). Die bekannten Mittel sind Mischungen
auf wäßriger Grundlage, die ein polymerisches Salz (ζ. B. Ammonium-Poly-Methyl-Acrylal) enthalten,
sowie eine Lösung eines Polyoxiäthylens und ein ausgewogenes Düngemittel. Eine solche Mischungsoll
die Pflanzenlcilc möglichst dicht umschließen, die notwendige Feuchtigkeit über eine gewisse Zeit
liefern und außerdem so beschaffen sein, daß kleine Teile abgeschabt werden können, ohne daß der gesamte
Film abreißt. Bei dieser Art von Überzug ist insbesondere davon ausgegangen, daß die Pflanzen
in einem außerordentlich trockenen Klima gelagert werden, so daß in der Substanz selbst noch Feuchtigkeit
vorhanden ist. Die Filme umschließen die Pflanzenteile sehr fest und lassen kaum Gasaustausch
mit der Umgebung zu. Es hat sich aber erwiesen, daß der umgebende Film eine gewisse lockere Struktur
haben sollte, so daß ein Gasaustausch mit der Umgebung möglich ist, der aber nicht so stark sein sollte,
Saß es zu einem Austrocknen der Pflanzenteile kommt. Dies wird mit dem bekannten Mittel nicht
•rreicht. Außerdem sind die Mittel auf Grund der für
sie verwendeten Rohstoffe relativ teuer in der Herstellung.
FUr ein neu zu schaffendes Wurzelschutzmittel stellen sich demnach die Aufgaben — teilweise durch
das bekannte Wurzelschutzmittel gelöst —, einen gleichmäßigen Film herzustellen, der Wasser zurück'
hält, ungiftig für Pflanzen ist, preisgünstig verwendet werden kann und mit anderen Pflanzenschutzmitteln
verträglich ist. Neben diesen Eigenschaften soll das Mittel möglichst preisgünstig sein. Außerdem sollte
der Überzug ein lockeres OefUge bekommen, so daß
nicht schon unmittelbar nach dem Eintauchen die Flüssigkeit von den Wurzeln aufgenommen wird und
damit zu einer brüchigen Oberfläche führt.
Diese Au/gaben werden besonders gut durch ein Wurzelschutzmittel für Pflanzen gelöst, das aus einer
wäßrigen Lösung bzw. Dispersion aus Methylzellulose, kopolymerer Kunslsloffdispersinn, Culcium-Karbonat
und gemahlenem Kunslsloffschaum besteht.
ίο Beispielsweise besteht das Wurzelschulzmittel aus
einer 5Q/oigcn Mischung der genannten Stoffe in
Wasser, wobei die Mischung etwa aus 75" « Mclhylzellulose, 10 ",o kopolymerer Kunslstoffdispersion
(50% Wasser), I0"/o Calcium-Karbonal und 5» η
gemahlenem Kunststoffschaum besteht. Als Kunsistoffschaum
wird gemäß einem weiteren Anspruch vorzugsweise ein Polyslyrolschaum verwendet. Weilerhin kann, wie an sich bekannt, ein Düngemittel
zugesetzt werden.
so Da als Grundlage Mclhyl/ellulose verwendet wird,
die zu einem relativ günstigen Preis zu kaufen ist, da sie in großen Mengen für Kleister u. dgl. verwendet
wird, ist das Wurzelschul/mittel preisgünstig herzustellen. Da die Methylzellulose wasserlöslich -ist,
J5 bildet sich eine organische Lösung aus, die gut auf
den Wurzeln verteilt werden kann und zu einem biegsamen und zähen Film erstarrt. Um die Wasscrlöslichkeit
zu verringern, wird der Mischung eine kopolymere Kunststoffdispersion, beispielsweise eine
Acrylat-Dispersion, beigefügt. Schließlich wird noch ein Calcium-Karbonat hinzugemischt, um den Film
etwas ?u verdicken und ihn leichter erkennbar /u machen. Ohne das weißliche Calcium-Karbonat wäre
der Film so dünn, daß vom Gärtner nicht erkannt wird, ob der Film aufgebracht ist oder nicht. Schließlich
wird noch Kunslstoffschaum, z. B. Styropor-Schlcifmehl, beigefügt, um das Gefüge lockerer zu
machen und das Wasser der Tauchlösung nicht sofort in die Wurzel eindringen zu lassen. Durch das lockere
Gefüge wird schwammartig etwas Wasser im Film festgehalten, wobei gleichzeitig durch die Poren und
Zwischenräume des Schlcifmchls ein gewisser Luftaustausch stattfinden kann, ohne daß die schweren
FlUssigkeitsmolcküle mit verdunsten.
Claims (3)
1. Wurzelschutzmittel für Pflanzen, das in
flüssiger Foim auf Pflanzenteile aufzubringen ist und nach Trocknung einen Schutzfilm bildet, der
in gasförmiger Umgebung isoliert und sich nach Einbringen der Wurzeltcile in das Erdreich dort
auflöst, gekennzeichnet durch eine wäßrige Lösung bzw. Dispersion aus
a) Mcthylzcllulosc.
b) kopolymerer Kunststoffdispersion,
c) Calcium-Karbonat,
d) gemahlenem Kunststoffschaum,
2. Wurzelschutzmittel nach Anspruch I1 da·
durch gekennzeichnet, daß als gemahlener Kunst' stoffschaum ein Polystyrolschaum verwendet
wird.
3. Wurzelschutzmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wurzelschutz'
mittel — wie an sich bekannt — ein Düngemittel zugesetzt wird.
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