DE1299662B - Pflanzenwachstumsmedium - Google Patents
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Description
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Pflanzen- die in f einteiliger Form vorliegen und in dem Grundwachstumsmedium,
insbesondere für Topfpflanzen, polymerisat verteilt sind. Um eine Auflösung oder
bestehend aus einem bekannten schwammartigen oder einen Verlust der Bestandteile zu vermeiden, müssen
mindestens teilweise offenzelligen schaumartigen, syn- das Grundpolymerisat und das Ionenaustauschharz
thetischen und/oder natürlichen wasserunlöslichen 5 praktisch wasserunlöslich sein. Die Ionenaustausch-Grundpolymerisat
mit einem langsam verfügbaren harzteilchen sollten vorzugsweise eine solche Teilchen-Vorrat
an Pflanzennährstoffen. größe haben, daß sie auf einem Sieb mit 1460 Maschen
Die Wurzeln der Topfpflanzen werden gewöhnlich je Quadratzentimeter zurückgehalten werden,
mit einem Medium umgeben, das als Stütze für die Die Nährstoffe werden an das Ionenaustauschharz
Pflanzenwurzeln und damit für die Pflanze selbst dient. io in Form von Kationen oder Anionen chemisch gebun-Zu
bekannten Pflanzenmedien gehören Erdboden, den. Die Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
Sand, Steinchen oder andere inerte Teilchen. In der am besten verwirklicht, wenn das neuartige Pflanzen-Hydrokultur
wird die Pflanze in geeigneter Weise ge- Wachstumsmedium in Form eines Stückes verwendet
halten, während ihre Wurzeln in eine Nährstofflösung wird. Wenn teilweise offenzellige Schäume verwendet
eintauchen. 15 werden, sollten gewöhnlich nicht mehr als 80 Volum-
Diese Verfahren sind aber mit bestimmten Nach- prozent der Zellen geschlossene Zellen sein. Diese Beteilen
verbunden, da ein Düngemittel auf den Boden grenzung gilt besonders für hydrophobe Grundpolyaufgebracht
werden muß, wobei eine Beschädigung merisate. Zwecks Erzielung einer großen Dauerhaftig-
oder ein Verlust von Pflanzen durch Überdüngung keit und einer langen Lebensdauer sollte der PoIyverursacht
werden kann. Andererseits muß der Topf- 20 merisatschwamm oder -schaum besonders auch in
pflanzenboden zwecks Erhöhung der Produktivität Gegenwart von Wasser oder Feuchtigkeit beständig
homogen mit Stroh oder Laub vermischt werden, um und widerstandsfest sein. Es ist auch wesentlich, daß
die Porosität und das Wasseraufnahmevermögen zu die zur Herstellung des Polymerisatschaumes oder
verbessern. Wenn auch nach diesen Verfahren Böden- -schwammes verwendeten Materialien für die in diesem
zusammensetzungen erhalten werden, die für ein opti- 25 Medium zu züchtenden Pflanzen ungiftig sind,
males Wachstum geeignet sind, so erfordern sie doch Das Grundpolymerisat kann ein hydrophiles oder
gewöhnlich viel Arbeitsaufwand. gegebenenfalls ein hydrophobes, lineares oder ver-
Nach einem bekannten Verfahren zur erdbodenlosen netztes Polymerisat und besonders ein Polyurethan
Kultur wurde ein inertes Material mit Pflanzennähr- oder ein modifiziertes Polyurethan sein, das nach gestoffen
vermischt oder imprägniert, wobei jedoch diese 30 eigneten Schaumverfahren leicht hergestellt werden
Nährstoffe durch Auslaugen verlorengehen und da- kann. Bei vielen Verwendungszwecken des neuartigen
durch schließlich eine Schädigung oder ein Verlust der Pflanzenwachstumsmediums und besonders dann, wenn
Pflanzen verursacht wird, wenn nicht ständig und sorg- dieses in Form eines einheitlichen, geformten Körpers
fältig dafür gesorgt wird, daß ergänzende Mengen der verwendet wird, sollte das Pflanzenwachstumsmedium
Nährstoffe zum Ausgleich der Verluste zugesetzt 35 vorzugsweise mit einem Film bedeckt werden, der die
werden. gleiche chemische Zusammensetzung wie das Grund-
Aus den deutschen Patentschriften 1 018 077, polymerisat oder eine andere Zusammensetzung auf-920
487, 839 944 sowie 1 028 594 sind bereits Pflanzen- weist und physikalisch an das Grundpolymerisat gewachstumsmedien
auf der Grundlage synthetischer bunden ist.
Polymerisate bekannt, in denen ein Vorrat an Pflanzen- 40 Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Pflanzennährstoffen
vorhanden ist, der an die Schwamm- bzw. Wachstumsmediums ist zur Erzeugung des Pflanzen-Schaumstruktur
des Grundpolymerisates gebunden und Wachstums für mehrere Wachstumsperioden nur die
in langsam verfügbarer Form enthalten ist. Zugabe von Wasser erforderlich, ohne daß das Medium
In dem nachgewiesenen Stand der Technik sind aber zwecks Befreiung von schädlichen Insekten, Bakterien
keine Pflanzenwachstumsmedien bekannt oder nahe- 45 od. dgl. zunächst erhitzt oder chemisch behandelt wergelegt,
denen schon bei der Herstellung organische den muß. Das erfindungsgemäße Medium besitzt ein
Ionenaustauschharze zugesetzt wurden, die Pflanzen- geringes Gewicht, so daß es in trockener, zusammennährstoffe
chemisch gebunden enthalten. gepreßter Form leicht versandt werden kann. In dem
Die Erfindung betrifft ein Pflanzenwachstums- neuartigen Wachstumsmedium können Pflanzen bei
medium, insbesondere für Topfpflanzen, bestehend 50 geringster Pflege gezüchtet werden, ohne daß gewöhnaus
einem schwammartigen oder mindestens teilweise lieh unterstützende Träger erforderlich sind,
offenzelligen schaumartigen, synthetischen und/oder Zu den Vorteilen, die die vorliegende Erfindung
natürlichen, wasserunlöslichen Grundpolymerisat mit gegenüber anderen bekannten Verfahren zum Pflanzeneinem
langsam verfügbaren Vorrat an Pflanzennähr- züchten bietet, bei denen eine inerte Trägersubstanz
Stoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die 55 und Nährstoffe verwendet werden, gehören, daß einer-Pflanzennährstoffe
chemisch an ein wasserunlösliches seits die Nährstoffe durch Auslaugen keinen Verlust
organisches Ionenaustauschharz, welches in dem erleiden und andererseits die Trägermasse in Stück-Grundpolymerisat
fein verteilt ist, gebunden sind, wo- form verwendet werden kann. Für Topfpflanzen wird
bei als Ionenaustauschharz ein saure und/oder basische daher ein einziges Stück verwendet, das nicht zerGruppen
enthaltendes Phenol-Formaldehyd-, Poly- 60 schnitten bzw. zerschnitzelt werden muß. In großen
styrol-, Polyolefin-, Polyolefinmaleinsäureanhydrid-, Gewächshäusern können einzelne Stücke verwendet
Polyoxyalkylen- und/oder Polyalkyleniminharz einge- werden. Diese Stücke können daher in vorteilhafter
setzt wird. Weise transportiertwerden und behalten die gewünschte
Eine bevorzugte Ausbildungsform ist dadurch ge- Form mit oder ohne Pflanzen bei, ohne daß Tragekennzeichnet,
daß das Grundpolymerisat aus einem 65 behälter verwendet werden müssen. Sie bilden ein
Polyurethan besteht. Wurzelmedium für Stecklinge, die ohne Austrocknen
Die Nährstoffe sind vorzugsweise in einem oder in oder Beschädigung befördert werden können. Da fermehreren
organischen Ionenaustauschharzen enthalten, ner die Wurzeln den Schaum durchdringen, können
Normal | Bevorzugt Molprozent
1 bis 60
1 bis 30
Ibis 5
Ibis 5
1 bis 30
1 bis 30
1 bis 30
Ibis 5
Ibis 5
1 bis 30
1 bis 30
kleine Pflanzen in kleinen Schaumblöcken gezüchtet lieh in Millimol je Gramm Trockengewicht oder Milli-,und
dann als Einheit verpflanzt werden. mol je Kubikzentimeter des mit Wasser aufgequollenen
Erfindungsgemäß wird besonders ein Grundpoly- Harzes angegeben.
merisat eingesetzt, das aus Polyurethanen, Kautschuk Die Menge des Ionenaustauschharzes, die 1 bis
oder Polyvinylchlorid hergestellt werden kann. 5 15 Volumprozent des fertigen Schaumes ausmachen
Als Pflanzennährstoffe werden Calcium, Stickstoff, soll, wird von dem jeweils verwendeten Schaum und
Phosphor, Schwefel, Kalium und Magnesium ver- von den Bedingungen bestimmt, unter denen dieser
wendet. Erfindungsgemäß werden auch bekannte hergestellt worden ist. Vorzugsweise werden 7 bis
Spurennährstoffe, wie Bor, Mangan, Eisen, Zink, 54 Gewichtsteile des Ionenaustauschharzes 100 GeMolybdän
und Kupfer, zugesetzt. io wichtsteilen des schaumartigen Polyurethangrundpoly-AIs
Ionenaustauschharze verwendete Kationenaus- merisats zugesetzt; 4 bis 28 Gewichtsteile bei der Hertauschharze
enthalten gewöhnlich — OH-, — COOH-, stellung eines Polyvinylchloridgrundpolymerisates und
— PO(OH)8- oder — SO3H-Gruppen. 2 bis 14 Gewichtsteile bei der Herstellung eines Kau-
Der Stickstoff kann in Form eines Nitrats, das an tschukgrundpolymerisats.
«in Anionenaustauschharz chemisch gebunden ist, zu- 15 Die Spurennährstoffe können in Form der folgenden
geführt werden, obwohl auch ein Anteil des Stickstoffs Gemische zugeführt werden:
als Ammonium zugeführt werden kann, das an ein
als Ammonium zugeführt werden kann, das an ein
Kationenaustauschharz chemisch gebunden ist. Wenn
Ammonium zusammen mit dem Nitrat als Stickstoff- SpurennährstofFharzbestandteü
quelle verwendet wird, wird vorzugsweise nur bis zur ao Hälfte des Stickstoffs als Ammonium zugeführt. Der
Phosphor kann als Orthophosphat zugeführt werden, Fe
das an ein Anionenaustauschharz chemisch gebunden ist. Der verwendete Ausdruck »Orthophosphat« soll Cu
den ein-, zwei- und dreiwertigen Rest der Ortho- 25 ^n
phosphorsäure, und zwar H2POo HPO^ bzw. POr B4O7-Ionen
bezeichnen. Das Ionenaustauschharz enthält gewöhn- MoO4-Ionen
lieh ein Gemisch dieser Reste. Kalium, Magnesium
und Calcium werden an ein Kationenaustauschharz Das oben angegebene Gemisch wird vorzugsweise
chemisch gebunden zugesetzt. Schwefel kann in Form 30 in einer Menge von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent der
von SO4" zugeführt werden, das an ein Anionenaus- Gesamtbeschickung der verwendeten Haupt- und
tauschharz chemisch gebunden ist. Spurennährstoffionenaustauschharze verwendet. Vor-
Die Nährstoffe werden vorzugsweise in solchen Men- zugsweise wird eine Menge von 0,5 Gewichtsprozent
gen zugeführt, daß alle Anionen und Kationen in des Haupt- und Spurennährstoffharzgemisches vereinem
Molverhältnis von 1 :1 vorliegen. Die Kationen 35 wendet.
können in den folgenden Gemischen verwendet werden: Das erfindungsgemäße Pflanzenwachstumsmedium
kann hergestellt werden, indem das Grundpolymerisat und das mit Nährstoffen beladene Ionenaustauschharz
vermischt und anschließend das Gemisch in an sich bekannter Weise geschäumt wird. Diese Polymerisatschäume
werden anschließend zwecks Härtung erhitzt. Das Schäumen kann in einer geeigneten Form erfolgen,
wobei der Schaum oder Schwamm in der endgültig gewünschten Form hergestellt oder anschließend zu
der gewünschten Form zerschnitten werden kann.
Das erfindungsgemäß vorzugsweise verwendete Pflanzenwachstumsmedium besteht aus einem Polyurethangrundpolymerisat
und wird aus einem Polyester- oder Polyäther, einem Diisocyanat, einem mit Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharz, Modifizierungsmittel
und aus einem Schäumkatalysator nach bekannten Schaumerzeugungsverfahren hergestellt.
Zu den geeigneten Polyestern oder Polyäthern gehören bekanntlich Polybutylenglykole, Polypropylenglykole,
Polypropylen-Polyäthylenglykole, Diäthylenglykol-Adipinsäure, Polyester und Caprolactonpolyester.
Zu geeigneten Diisocyanaten gehören wie üblich Toluylendiisocyanat, l-Chlor^^-phenylendiisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat,
4,4'-Methylenbis-(phenylisocyanat)und 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylendiisocyanat.
Geeignete bekannte Katalysatoren sind tertiäre Amine, wie N-Methylmorpholin, Diäthanolamin u. dgl. Zu üblichen
Modifizierungsmitteln gehören öllösliche Farbstoffe und Pigmente, Vernetzungsmittel wie Äthylenglykol,
Di- und Triäthylenglykol.
Das vorzugsweise verwendete Verfahren zur Herstellung des schaumartigen Polyurethangrundpoly-
Kationenaustauschharzbestandteil
Kalium ...
Calcium ...
Magnesium
Calcium ...
Magnesium
Normal | Bevorzugt Molprozent
1 bis 60
1 bis 90
1 bis 60
1 bis 90
1 bis 60
15 bis 25 55 bis 65 10 bis 20
Die Anionen können in den folgenden Gemischen verwendet werden:
Anionenaus tauschharzbestandteil
NOylonen
SO4-Ionen
Orthophosphat-Ionen
Normal | Bevorzugt Molprozent
1 bis 60
1 bis 90
1 bis 90
1 bis 75
25 bis 35 50 bis 60 10 bis 20
Die oben angegebenen Ionenaustauschharze werden gewöhnlich in solchen Mengen verwendet, daß dieses
Harz 1 bis 15 Volumprozent des fertigen Pflanzenwachstumsmediums ausmacht, wobei die niedrigeren
Werte, vorzugsweise etwa 2,5 °/0, dann verwendet werden,
wenn die Pflanzen auf Beeten gezüchtet werden sollen, und die höheren Werte, vorzugsweise 10 bis
12,5 °/o, dann verwendet werden, wenn die Pflanzen für eine lange Zeitdauer unversehrt bleiben sollen.
Die Menge an Ionenaustauschharz, die zum Zuführen einer bestimmten Menge der Nährstoffe erforderlich
ist, kann aus der bekannten Austauschkapazität des verwendeten Ionenaustauschharzes berechnet
werden. Die Austauschkapazität wird gewöhn-
5 6
merisates ist das bekannte Vorpolymerisatverfahren. Das Pflanzenwachstumsmedium kann weiter durch
Bei diesem "Verfahren werden ein Polyester oder ein Mischen von Kautschuk oder Kautschuklatex mit den
Polyäther und ein Diisocyanat zusammen auf eine mit Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharzen zuTemperatur
von etwa 50 bis 120° C für eine solche Zeit sammen mit Beschleunigungsmitteln, Härtungsmitteln,
und in solchen Mengenanteilen erhitzt, daß ein flüs- 5 Schäummitteln, Stabilisierungsmitteln, Geh'erungssiges
Vorpolymerisat erhalten wird. Die erforderliche mitteln, Modifizierungsmitteln u. dgl. hergestellt wergenaue
Zeit wird von der Temperatur und den ver- den, worauf das Gemisch durchgeschüttelt oder in
wendeten Mengenanteilen bestimmt, liegt jedoch ge- anderer Weise belüftet und zwecks Erzeugung eines
wohnlich zwischen 2 und 4 Stunden. Das zum Er- Schaumes in eine Form gebracht und dort z. B. einer
zeugen eines Vorpolymerisates geeignete Verhältnis ib Vulkanisationstemperatur von 96,1 bis 98,90C für
der Polymerisatbestandteile liegt zwischen etwa 80 und eine Zeit von 20 bis 50 Minuten oder einer Wasser-60
Gewichtsteilen des Polyesters oder Polyäthers je dampfhärtung bei einemDruckvon 1,35 bis 4,15 kg/cm2
20 bis 40 Gewichtsteilen des Diisocyanate. oder einer Härtung durch Hochfrequenzbestrahlung
Das Vorpolymerisat, die mit Nährstoffen beladenen ausgesetzt wird. Das Pflanzenwachstumsmedium wird
Harze und ein Wasser-Katalysator-Gemisch werden 15 dann aus der Form entfernt, gewaschen und getrocknet,
vermischt. Das Wasser-Katalysator-Gemisch kann in Das nach den oben angegebenen Verfahren hereiner
Menge von etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent, die gestellte Pflanzenwachstumsmedium besitzt eine dauermit
Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharze kön- hafte, offenzellige Struktur und erlaubt dadurch ein
nen in einer Menge von etwa 40 Gewichtsprozent des schnelles Wurzelwachstum. Durch die offenzellige
Gesamtgewichtes des Pflanzenwachstumsmediums zu- ao Struktur werden dem Pflanzenwachstumsmedium gute
gesetzt werden. Der erzeugte Schaum kann gegebenen- Wasseraufnahmeeigenschaften verliehen. Wenn Überfalls
in bekannter Weise durch Erwärmen auf 70 bis schüssiges Wasser hinzugegeben worden ist, kann
100°C für eine Zeit von 0,5 bis 1 Stunde gehärtet dieser Überschuß ohne Schädigung der Wurzeln herwerden,
ausgequetscht werden.
Nach dem bekannten Halbvorpolymerisatschaum- 25 Das Pflanzenwachstumsmedium kann durch Zuverfahren
werden die Mengenanteile von Polyester oder geben einer inerten Verbindung mit einem hohen
Polyäther und von dem Diisocyanat so verändert, daß Wasseraufnahmevermögen weiter modifiziert werden,
die Umsetzung während des Erhitzungsverfahrens Für diesen Zweck hat sich geschäumtes Aluminiumnicht
vollständig ist. Der Mengenanteil von Polyester silikat als besonders zweckmäßig erwiesen, welches
oder Polyäther beträgt 70 bis 50 Gewichtsteile je 30 bis 30 die vierfache Menge seines Gewichts an Wasser auf-50
Gewichtsteilen des Diisocyanats. Nach einem an- nehmen kann. Die Zugabe muß mindestens gleichderen
Verfahren können die gleichen, wie bei dem Vor- zeitig mit dem Zugeben oder vorzugsweise vor dem
polymerisatverfahren verwendeten Mengenanteile von Zugeben des Wasser-Katalysator-Gemisches erfolgen.
Ester oder Äther zu Diisocyanat verwendet werden, Pflanzenhormone und andere wachstumsfördernde
wobei jedoch das Gemisch bei Raumtemperatur etwa 35 Mittel können gleichzeitig mit dem mit Nährstoffen
!Stunde stehengelassen wird, bevor weitere Zusätze beladenen Ionenaustauschharz zugesetzt werden. Wenn
erfolgen, Anschließend werden die mit Nährstoffen die Polymerisatgrundmasse für Pflanzen verwendet
beladenen Ionenaustauschharze zugesetzt und damit werden soll, die später auf Felder überpflanzt werden
vermischt, worauf das Wasser-Katalysator-Gemisch sollen und die daher gegenüber einer Infektion bezugesetzt
und damit vermischt und ein Polyurethan- 4O sonders empfänglich sind, können der Masse vor dem
grundpolymerisat erhalten wird, das die mit Nähr- Schaumverfahren Antibiotika, Insektizide und andere
stoffen beladenen Ionenaustauschharze enthält. Schädlingsbekämpfungsmittel zugesetzt werden.
Bei dem bekannten sogenannten »Einstufenver- . -I1
fahren« werden der Polyester, das Diisocyanat, die mit Beispiel
Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharze und das 45 Ein Polyurethanvorpolymerisat wurde durch ErWasser-Katalysator-Gemisch
miteinander vermischt. hitzen eines Gemisches aus 74,2 Gewichtsprozent Das Pflanzenwachstumsmedium kann auch durch Polypropylenglykol und 25,8 Gewichtsprozent Toluy-Vermischen
eines Polyvinylchloridgrundpolymerisats lendiisocyanat hergestellt. Das verwendete Polypropydes
mit Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharzes lenglykol hatte ein durchschnittliches Molekularge-
und des Schäummittels hergestellt werden. 50 wicht von etwa 3000 und war durch Umsetzen von
Bei einem bekannten Schäumverfahren unter Nor- Propylenglykol mit Propylenoxyd hergestellt worden,
maldruck werden das Polyvinylchloridgrundpolymeri- Das Toluylendiisocyanat war ein Gemisch aus den
sat, der Weichmacher, die mit Nährstoffen beladenen 2,4- und 2,6-Isomeren in einem Verhältnis von 80 : 20.
Ionenaustauschharze und das Schäummittel mitein- Das nach diesem Verfahren hergestellte Vorpolyander
vermischt, worauf das Gemisch bei einer Tempe- 55 merisat wurde durch Zugeben und Vermischen von
ratur von 166 bis 204° C geschmolzen und dann auf- handelsüblichem Silikonöl in einer Menge von 0,6 Geschäumen
gelassen wird. Wie bereits beschrieben, wichtsprozent modifiziert. 240 g des modifizierten
können der oben angegebenen Masse Modifizierungs- Vorpolymerisats wurden mit 165 g der mit Nährmittel,
wie Farbstoffe, zugesetzt werden. stoffen beladenen Ionenaustauschharze homogen ver-Bei
einem anderen bekannten Schäumverfahren 60 mischt. Das Gemisch wurde dann aufgeschäumt, inwerden
die mit Nährstoffen beladenen Ionenaustausch- dem ein Wasser-Katalysator-Gemisch mit der folharze
und das Polyvinylchloridgrundpolymerisat in genden Zusammensetzung auf einmal zugegeben und
einem Druckgefäß miteinander vermischt, worauf kurz gerührt wurde:
Kohlendioxyd oder ein anderes Gas unter Druck eingepreßt wird, bis der Druck in dem Behälter einen 65 N-Methylmorpholin 0,9 g
Wert von 7 bis 56 kg/cm2 erreicht, worauf das Gemisch Triäthylamin 0,18 g
gerührt und zwecks Erzeugung eines Schaumes in ein Triäthylendiamin 0,27 g
anderes Gefäß entspannt wird. Wasser 2,1 g
Das verwendete, mit Nährstoffen beladene Ionenaustauschharz war ein Gemisch aus einem mit Hauptnährstoffen
beladenen Anionenaustauschharz der folgenden Zusammensetzung:
Gewichtsteile
Mit SO4 beladenes Anionenaustauschharz B 60
Mit Orthophosphat beladenes Anionenaustauschharz B 15
Mit NO3 beladenes Anionenaustausch-
harz B 25
und aus einem mit Hauptnährstoffen beladenen Kationenaustauschharz
der folgenden Zusammensetzung:
Gewichtsteile
Mit K beladenes Kationenaustauschharz A 20
Mit Ca beladenes Kationenaustauschharz A 60 so
Mit Mg beladenes Kationenaustauschharz A 20
Kationenaustauschharz A = sulfoniertes, unlösliches, vernetz-
tes Polystyrol. Anionenaustauschharz B = schwach basisches Polyamin.
1,0 g der mit Spurennährstoffen beschickten Ionenaustauschharze der unten angegebenen Zusammensetzung
wurden dem Polymerisatgemisch zugesetzt und gründlich damit vermischt.
Gewichtsteile
Mit Fe beladenes Kationenaustauschharz A 20
Mit Mn beladenes Kationenaustauschharz A 10
Mit Cu beladenes Kationenaustauschharz A 1
Mit Zn beladenes Kationenaustauschharz A 1
Mit MoO4 beladenes Anionenaustausch-
harz C 1
Mit B4O7 beladenes Anionenaustauschharz
C 10
Anionenaustauschharz C = Handelsübliches quaternäres Am-
moniumanionenaustauschharz.
Der erhaltene Schaum erwies sich als ein ausgezeichnetes Wachstumsmedium, auf dem Pflanzen, wie
Philodendron, Begonien, Efeu, afrikanische Veilchen, Tomaten, Schlangenpflanzen, Chrysanthemen und
viele andere, ein gutes Wachstum zeigten.
Eine weiße aufgeblähte Grundmasse wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt, vor
dem Aufschäumen wurde dem Gemisch jedoch geschäumtes Aluminiumsilikat zugesetzt. Zur Herstellung
wurden die folgenden Materialien verwendet:
60 Menge
Vorpolymerisat 90,0 g
Mit Hauptnährstoffen beladenes Ionenaustauschharz 75 ecm
Mit Spurennährstoffen beladenes Ionen-
austauschharz 1,0 g
Aluminiumsilikat 17 ecm
Wasser-Katalysator-Gemisch 3,5 ecm
N-Methylmorpholin 1,0 Gewichtsteil
Triäthylamin 0,2 Gewichtsteile
Triäthylendiamin 0,3 Gewichtsteile
Wasser 2,3 Gewichtsteile
Das erhaltene Pflanzenwachstumsmedium hatte erhöhte Wasserrückhalteeigenschaften, und zwar ein
ausgezeichnetes Medium für die in Beispiel 1 genannten Pflanzen.
Ein gelber starrer Schaum wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Menge
Vorpolymerisat 90 g
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxy-
propyl)-äthylendiamin 9,1 g
Mit Hauptnährstoffen beladene
Ionenaustauschharze 100 ecm
Mit Spurennährstoffen beladene
Ionenaustauschharze 0,5 g
öllöslicher gelber Farbstoff 0,5 g
Wasser-Katalysator-Gemisch 3,6 ecm
N-Methylmorpholin ... 0,8 Gewichtsteile
Triäthylendiamin 0,25 Gewichtsteile
Wasser 2,3 Gewichtsteile
Ein Polyurethanvorpolymerisat mit einer Viskosität von 40 Stokes bei 25° C wurde hergestellt, indem
5000 g mit Polypropylenoxyd mit einem Molekulargewicht von etwa 650 in Gegenwart von Glycerin
und 7200 g Toluylendiisocyanat 2,7 Stunden auf 65° C erhitzt wurden.
Das Vorpolymerisat, die mit Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharze und der Farbstoff wurden miteinander
vermischt. In einem getrennten Gefäß wurden N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin
und das Katalysator-Wasser-Gemisch miteinander vermischt. Die beiden Gemische wurden dann miteinander
vermischt und in eine Blumentopfform gegossen, wobei ein gelber, starrer Schaum mit einer
ausgezeichneten Zellstruktur und mit den darin verteilten Ionenaustauschharzen erhalten wurde, der
nach dem Härten durch lstündiges Erhitzen auf 7O0C
ein ausgezeichnetes Pflanzenwachstumsmedium lieferte.
Die folgenden Bestandteile wurden zur Herstellung eines mit Nährstoffen beladenen Kautschukschaumes
verwendet:
Trockengewicht
Butadien-Styrol-Mischpolymerisat
70: 30 300 g
Ruß 60 g
Dioctylphthalat 40 g
Ammoniumcarbonat 30 g
Schwefel 6 g
Zinkoxyd 9 g
Mercaptobenzthiazol 9 g
Stearinsäure 4,5 g
Mit Nährstoffen beladene Ionenaustauschharze 60 g
Die Bestandteile wurden in einer Walzenmühle gründlich miteinander vermischt und dann 25 Minuten
in einer rechtwinkligen Form zwecks Erzeugung eines schaumartigen Wachstumsmediums auf 149° C erhitzt.
909530/263
Das nach diesem Verfahren hergestellte Produjct war
ein gutes Pflanzenwachstumsmedium.
Ein wasserunlösliches, geschäumtes Polyvinylchloridharz,
das mit Nährstoffen beladene Ionenaustauschharze enthielt, wurde durch Vermählen der
folgenden Bestandteile in einer Farbenmühle hergestellt:
Menge
Hochmolekulares Polyvinylchloridharz; spezifisches Gewicht 1,40 .. .100,0 g
Diisooctylphthalat 100,0 g
Dipropylenglykoldibenzoat 20,0 g
Zweibasisches Bleiphthalat 3,0 g
l,l'-Azobis-(formamid) 1,0 g
Mit Hauptnährstoffen beladene Ionen-
austauschharze 100 ecm
Mit Spurennährstoffen beladene Ionenaustauschharze 0,4 g
Das mit den Nährstoffen beladene Ionenaustauschharz hatte folgende Zusammensetzung:
Hauptnährstoffe Kationengemisch Gewichtsteile
Mit K beladenes Kationenaustauschharz A 20
Mit Ca beladenes Kationenaustauschharz A 60
Mit Mg beladenes Kationenaustauschharz A 20
Anionengemisch
Mit NO3 beladenes Anionenaustauschharz
C 30
Mit Orthophosphat beladenes Anionenaustauschharz 15
Mit SO4 beladenes Anionenaustauschharz C 55
Spurennährstoffe
Mit Fe beladenes Kationenaustausch-
harz A 39
Mit Mn beladenes Kationenaustausch-
harz A 19
Mit Cu beladenes Kationenaustausch-
harz A 2
Mit Zn beladenes Kationenaustauschharz A 2
Mit B4O7 beladenes Anionenaustausch-
harz C 19
Mit MoO4 beladenes Anionenaustausch-
harz C 19
Das Gemisch aus dem Polyvinylchloridharz und den mit Nährstoffen beladenen Ionenaustauschharzen
to wird dann bei etwa 1750C geschmolzen, in eine
rechtwinklige Form gegossen und dann bei Normaldruck aufgeschäumen gelassen.
Das nach diesem Verfahren hergestellte Pflanzenwachstumsmedium wird aus der Form herausgenommen
und auf einen Tisch gestellt, worauf in einem Abstand von etwa 2,5 cm Löcher mit einer
Tiefe von etwa 12,6 mm in die Oberfläche geschnitten und Gartennelkensämlinge darin eingepflanzt wurden.
Die bepflanzten Löcher werden dann mit den Stöpseln, bedeckt, worauf der Tisch in ein Gewächshaus ge
bracht wird, das auf einer Temperatur von 25 bis 27° C und einer relativen Feuchtigkeit von 40 bis 80% gehalten
wird. Das Pflanzenwachstumsmedium wird täglich bewässert, worauf die Samen keimen und das
Pflanzenwachstum beginnt. Nach etwa 13 Wochen blühten die Gartennelken.
Claims (2)
1. Pflanzenwachstumsmedium, insbesondere für Topfpflanzen, bestehend aus einem schwammartigen
oder mindestens teilweise offenzelligen schaumartigen, synthetischen und/oder natürlichen,
wasserunlöslichen Grundpolymerisat mit einem langsam verfügbaren Vorrat an Pflanzennährstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzennährstoffe chemisch an ein wasserunlösliches
organisches Ionenaustauschharz, welches in dem Grundpolymerisat fein verteilt ist,
gebunden sind, wobei als Ionenaustauschharz ein saure und/oder basische Gruppen enthaltendes
Phenol-Formaldehyd-, Polystyrol-, Polyolefin-, Polyolefinmaleinsäureanhydrid-, Polyoxyalkylen-
und/oder Polyalkyleniminharz eingesetzt wird.
'
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundpolymerisat aus einem Polyurethan besteht.
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