DE1909643A1 - Gaertnerisches Kultursubstrat - Google Patents

Gaertnerisches Kultursubstrat

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DE1909643A1
DE1909643A1 DE19691909643 DE1909643A DE1909643A1 DE 1909643 A1 DE1909643 A1 DE 1909643A1 DE 19691909643 DE19691909643 DE 19691909643 DE 1909643 A DE1909643 A DE 1909643A DE 1909643 A1 DE1909643 A1 DE 1909643A1
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Germany
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peat
black
lime
fertilizer
decomposition
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Application number
DE19691909643
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Fischer
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FISCHER DR ING KARL
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FISCHER DR ING KARL
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G24/00Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor
    • A01G24/20Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor based on or containing natural organic material
    • A01G24/28Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor based on or containing natural organic material containing peat, moss or sphagnum

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Cultivation Of Plants (AREA)

Description

  • Gärtnerisches Kultursubstrat Die Erfindung betrifft ein gärtnerisches Kultursubstrat, insbesondere zur Verwendung als Stecklings-, Aussaat-, Pikier-und Topferde.
  • Wertbestimmende Eigenschaften einer gärtnerischen Kulturerde sind: 1. Wasserkapazität 2. tuftkapazität 3. Gehalt an verfügbaren Pflanzennährstoffen 4. Salzkonzentration 5. Pufferungsvermögen (Sorptionskapazität) 6. Strukturstabilität 7. Besatz mit Unkraut, tierischen und pflanzlichen Schädlingen (Keimfreiheit).
  • Beschaffenheit und Menge der zur Herstellung gärtnerischer Erden benutzten Materialien bestimmen die mehr oder weniger günstige Ausbildung der genannten Merkmale. Anzustreben ist bei langanhaltender Strukturstabilität eine hohe Luft- und Wasserkapazität, hoher Gehalt an Pflanzennährstoffen, niedrige Salzkonzentration und ein ausgeprägtes Pufferungsvermögen. Der Besatz mit Unkraut, tierischen und pflanzlichen Schädlingen soll gleich null sein.
  • Die seit altersher im Gartenbau verwendeten Stoffe wie Landerde Laub-, Mist- und Nadelerde erfüllen diese Bedingungen insbesondere bezüglich Besatz mit Unkraut und'tierischen und pflanzlichen Schädlingen nicht oder nur teilweise. Zudem ist die Gewinnung und Verarbeitung dieser Stoffe im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung immer schwieriger und teurer geworden. Der Erwerbsgartenbau geht daher mehr und mehr zur Verwendung industriell hergestellter, gebrauchsfertiger Erden über, die in der Regel aus Weißtorf durch Zugabe entsprechender Düngermengen hergestellt werden. Hierzu gehören vor allem Torfkultursubstrate auf der Basis von überwiegend Weißtorf. Etwas älter ist die nach dem Verfahren Fnihstorfer hergestellte Einheitserde. Ausgangsmaterial ist in diesem Falle keimfreier schwerer Untergrundton, dessen ungünstige physikalische Eigenschaften durch Zugabe von Weißtorf verbessert werden.
  • Andere Verfahren, bei denen außer Weißtorf noch die konventionellen Stoffe wia Lauberde, Misterde u.a. zur Anwendungkommen, haben wirtschafflich keine große Bedeutung. Es ist auch schon die Anwendung von Kunststoffen, insbesondere Styromull und Hygromull zur Verbesserung gärtnerischer Eultursubstrate bekanntgeworden. Mit diesen Beimenguagen soll das Porenvolumen der so behandelten überwiegend Weii3torfprodukte verbessert werden. Biologisch und chemisch sind diese Stoffe Jedoch inaktiv und verteuern das Endprodukt.
  • Wirtschaftliche Bedeutung haben heute nur die JPorfkultursubstrate und die-Einheitserde nach Fruhstorfer. Tor£-kultursubstrate zeichnen sich durch maximale Wasser- und Luftkapazität aus, die aber-auf Kosten der Sorptionskapazität erkauft ist. In der Einheitserde ist das nicht so auagesprochen der Fall, weil letztere durch die Verwendung saptionskräftigen Tons wesentlich verbessert ist. Hinzu koiPPmt, daß Weißtorf sich relativ rasch zersetzt, wenn er mit Nälirsalzen, vor allem Stickstoff, versetzt wird. Seine anfänglich gute Struktur wird damit zerstört und er büßt seine anfänglich gute Luft- und Wasserführung mit der Zeit ein.
  • Wenn beide Substratarten sich in der Praxis auch als brauchbarer erwiesen haben und in großem Umfang zur Anwendung kommen, so muß man sich doch darüber im Klaren sein, daß Verbesserungen nötig sind, wenn die immer noch auf das Substrat zurückführenden Risiken der Kulturführung im Gartenbau herabgesetzt und die damit verbundenen Kosten vermindert werden sollen.
  • Nur ein wohlausgebildeter Sorptionskompiex ermöglicht es, einem Kultursubstrat hohe Mengen an Pflanzennährstoffen zuzuführen, ohne daß der Salzgehalt über das den Pflanzen zuträgliche Maß hinaus erhöht wird. Da nun der Sorptionskomplex einer Erde eine Funktion iher Festsubstanz ist, Wasser- und Luftkapazität aber Funktionen des sich aus ihrer texturellen und strukturellen Lagerung ergebenden Forenvoflumens, so ist festzustellen, daß maximale Sorptionskapazität einerseits und maximale Wasser- und Luftkapazltät andererseits sich gegenseitig ausschließen. Enthält ein bestimmtes Erdvolumen viel Festsubstanz, ist die Sorptionskapazität hoch, Wasser- und Luftkapazität sind jedoch niedrig.
  • Bei wenig Festsubstanz je'Volumeneinheit liegen die Verhältnisse umgekehrt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Fortfürhung dieser Uberlegungen ein Kultursubstrat und ein Verfahren zur Herstellung des Kultursubstrates zu schaffen, das der ~bisher bekannten Einheitserde und den bekannten Kultursubstraten hinsichtlich der wesentlichen wertbestimmenden Eigenschaften überlegen ist, und welches aus Torfen unterschiedlichen Zersetzungsgrades und Beigaben besteht.
  • Das in Lösung dieser Aufgabenstellung gefundene Substrat zeichnet sich dadurch aus, daß es als überwiege-nden Bestandteil Schwarztorf höheren Zersetzungsgrades aufweist, der zu Körnern und Krümeln bis zu ca. zehn Millimeter Durchmesser zerkleinert ist, und daß dem zerkleinerten Schwarztorf Zusätze von Kalk, Nährsalzen und Spurenelementen in flüssiger oder fester Form beigemischt sind.
  • Dieses neue Substrat besitzt eine ausgewogene Relation zwischen Sorptionskapazität einerseits und Wasser- -und Luft--' kapazität andererseits, die allen drei Faktmren in optimalem Maße auf das Pflanzenwachstum einzuwirken gestattet. Im wesentlichen wird diese Wirkung dadurch erreicht, daß anstelle von Weißtorf besonders präparierter Schwarztorf, also Torf höheren Zersetzungsgrades verwendet wird. Bisher wird Schwarztorf als sogenannter Humintorf in den Handel gebracht und nur als Zuschlag zu Erden und Substraten benutzt, wobei die sehr geringe Luftkapazität und seine Strukturlosigkeit von großem Nachteil ist. Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß man den Schwarztorf in So den formt und trocknet und dann durch Mahlen und Sieben in Körner und Krümel bis zu ca. zehn Millimeter Durchmesser zerkleinert.
  • Diese Körner und Krümel sind gegen zersetzende Einflüsse biologischer, chemischer und physikalischer Art außerordentlich resistent und geben dem Substrat somit ein dauerhaftes strukturerhaltendes Skelett. Ihre große innere Kapillarporosität gewährleistet eine hohe Wasserkapazitäts wahrend die sich aus der Lagerung der Krümel und Körner ergebenden Makroporen eine ebenso ausgezeichnete Luftkapazität sicherstellen. Die hohe Sorptionskapazität des Schwarztorfes gestattet die Zuführung großer Pflanzennährsalzmengen, ohne daß die Salzkonzentration einen pflanzenschädigenden Umfang annimmt.
  • Hinzu kommt daß Schwarztorf begierig Ammoniak-Stickstoff aufnimmt und organisch bindet, um ihn im Laufe der Zeit allmählich wieder an die Pflanzen abzugeben. Das ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, der mit dazu beträgt, die Salzkonzentration niedrig zu halten und der weder beim Torfkultursubstrat aus ungen Torfen (Weißtorf) noch bei der sogenannten Einheitserde vorhanden ist.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung setzt sich das Kultursubstrat folgendermaßen zusammen: 65 % Schwarztorf (ältere Torfsobten, zermahlen und gesiebt).
  • Rest jüngere Torfsorten und Zusatz von Kalk, Nährsalzen und Spurenelementen.
  • Bei anderen Ausführungsbeispielen schwankt der Schwarztorfgehalt zwischen 50 - 80 *.
  • Nach der Erfindung ist es aleo möglich, auf diesem Wege aus Schwarztorf ein Kultursubstrat herzustellen, dessen überragende Eigenschaften durch folgende Punkte gekznnzeichnet sind: 1. Sohle Strukturstabilität 2. Optimale Wasser- und Luftkapazität 3. Optimale Sorptionskapazität 4. Im Vergleich zum Nährstoffgehalt niedrige Salzkonzentration und 5. Durch Sorption und Stickstoffbindung nachhaltige Depotwirkung der Pflanzennährstoffe, wodurch sich die Notwendigkeit der Nachdüngung und die Anwendung teuerer und in ihrer Wirkung unsicherer Dauerdünger weitgehend erübrigt.

Claims (4)

Patentanoriiche:
1. Kultursubstrate, insbesondere zur Verwendung als Stecklings-, Aussaat-, Pikier- und Topferde, dadurch gekennzeichnet, daß es als überweigenden Bestandteil Schwarztorf höheren Zersetzungsgrades aufweist, der zu Körnern und Krümeln bis zu ca.
zehn Millimeter Durchmesser zerkleinert ist, und daß dem zerkleinerten Schwarztorf Zusätze von Kalk, Nähraalzen und Spureneleienten in flüssiger oder fester Form beigemischt sind.
2. Kultursubstrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeführten Düngermengen, ebenso wie Kalk und Spurenelemente, auf den Jeweiligen Verwendungszweck als Stecklings-, Pikier-, Aussaat- und Topferde abgestimmt sind.
3. Kultursubstrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer den genannten Kalk-, DUnger- und Spurenelementmengen auch Pflanzensohutzmittel und Wuchsstimulantien zugesetzt sind.
4. Verfahren zur Bearbeitung der Torfsubstanz für das Kultursubstrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß getrocknete Schwarztortsoden gemahlen und auf gewünschte Korngrößen gesiebt werden und unter Beigabe von Düngerbestandteilen und Torf sorten Jüngeren Zersetzungsgrades vermischt werden.
DE19691909643 1969-02-26 1969-02-26 Gaertnerisches Kultursubstrat Pending DE1909643A1 (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2444979A1 (de) * 1974-09-20 1976-04-01 Torfstreuverband Gmbh Verfahren zur herstellung von duengeund dgl. mitteln aus aelterem hochmoortorf
DE3307768A1 (de) * 1983-03-04 1984-09-06 Torfstreuverband Gmbh, 2900 Oldenburg Verfahren und mittel zur gewinnung unkrautfreier torfprodukte
WO1990011265A2 (en) * 1989-03-23 1990-10-04 David Lawrence Mckenzie General purpose fertiliser
ES2100820A1 (es) * 1995-12-07 1997-06-16 Climent Arquimbau Enrique Procedimiento de obtencion de substratos para cultivos y sus aplicaciones.

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