DE3111019A1 - Verwendung von industrie-pflanzenabfaellen zu ihrer wirtschaftlichen verwertung - Google Patents
Verwendung von industrie-pflanzenabfaellen zu ihrer wirtschaftlichen verwertungInfo
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- Y02A40/20—Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses
Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft Verwendungen von Industrie-Pflanzenabfällen
zu ihrer wirtschaftlichen Verwertung.
In verschiedenen Industriezweigen werden die verschiedensten pflanzlichen Stoffe behandelt. Hierbei fallen Rückstände
bzw. Reste oder Abfälle an, für die man bisher keine Verwendung weiß. Deshalb werden diese Rückstände bzw. Abfälle
gelagert oder beseitigt, ohne daß hierfür zusätzliche Betriebskosten anfallen oder ein zusätzlicher Energieverbrauch
benötigt wird, wenn diese Abfälle verbrannt werden sollen. Als solche Abfälle koirimt beispielsweise das Ausgepreßte
von Trauben bei Brennereien bzw. Küfereibetrieben bzw. das Ausgepreßte von Früchten oder von Gemüse in Betracht,
die bei Konservenfabriken anfallen.
Die Erfindung nutzt die spezifischen Eigenschaften dieser Abfälle pflanzlicher Art aus, um ihren Wert zu steigern
und sie auf den verschiedensten Anwendungsgebieten zum Einsatz zu bringen.
Erfindungsgemäß zeichnet sich die Verwendung von Industrie-Pflanzenabfällen
zu ihrer wirtschaftlichen Verwertung dadurch aus, daß man Reste bzw. Rückstände oder Abfälle von
Brennereien, Konservenfabriken für Obst oder Gemüse und von Getreidesilos als hygroskopisches Mittel zur Absorption von
Flüssigkeiten verwendet.
Eine spezielle, bei der Erfindung in Betracht kommende Anwendung betrifft die Verwendung der vorgenannten Abfälle
beim Anlegen von Rasen in der Nähe von Straßen, beim Anlegen von Skipisten oder Sportanlagen bzw. Spielfeldern und ganz
allgemein beim Säen auf unbearbeitetem Boden durch Auf-
spritzen mit Hilfe eines hydraulischen Spritzgeräts. Beim Säen auf unbearbeitetem Boden , ohne Halt auf dem zu bebauenden
Ackerboden, ist es in der Tat notwendig, künstlich eine Umgebung zu schaffen, die für das Keimen und den Pflanzenwuchs
günstig ist. Unter der Bezeichnung "Zusätze" bzw. "Hilfsmittel" sind alle Stoffe oder Substanzen zu verstehen,
die als Ergänzung zum Saatgut und zum Düngemittel verwendet werden, um den Erfolg beim Anlegen durch hydraulisches Aufspritzen
zu unterstützen. Diese Hilfsmittel bzw. Zusätze werden in mehrere Gruppen unterteilt:
- Fixiermittel, die "Haftmittel" sind, die die Fixierung des Saatguts auf dem Boden erleichtern, die dazu beitragen,
den Boden an Ort und Stelle zu halten, bis der Pflanzenwüchs in Gang gekommen ist (manchmal werden diese
Mittel auch als Stabilisierungsmittel oder Stabilisatoren bezeichnet);
- Bodenverbesserungsmittel, die Aufbauerzeugnisse sind, die die Bodenstruktur bis auf eine bestimmte Tiefe verbessern
oder verändern, und die die physikalischen Eigenschaften des Bodens beeinflussen (Aggregation von Teilchen,
Wasserhaltung) ;
- "Mulchs" oder Streu, die dazu bestimmt sind, die Bodenfläche zu bedecken, um die Wasserverdampfung zu begrenzen,
Temperaturschwankungen herabzusetzen und die Regenwasserhaltung zu verbessern, indem Bearbeitungen oder Berieselungen
jeglicher Art vermieden werden. Unter der Bezeichnung "Mulch" im landwirtschaftlichen Sinne ist eine
Decke bzw. ein Überzug aus gehäckseltem Stroh zu verstehen, die mittels einer Bitumenemulsion stabilisiert ist, die
die Halme bindet und ihr Wegtreiben verhindert. In Ergänzung wird die Bezeichnung "Mulch" auch für Substanzen verwendet,
die in wesentlich kleinerer Menge im Anschluß an das Säen verstreut werden und die nur eine teilweise Abdeckung
oder eine Abdeckung mit kleiner Stärke bilden. Hierbei
handelt es sich insbesondere um Cellulose, Torf oder Aufbauschaum.
Nach der Erfindung kann man ein Gemisch aus Abfällen oder Rückständen bzw. Resten pflanzlicher Art der zuvor beschriebenen
Form verwenden, um vielseitig verwendbare Zusatzmittel zu erhalten, die eine beträchtliche Vereinfachung bei Anpflanzungen
und beim Anlegen von Anlagen mit sich bringen. Wenn man beispielsweise nach der Erfindung ein Gemisch aus
Ausgepreßtem aus Trauben und konzentriertem Weinrückstand verwendet, kann man dieses Gemisch gleichzeitig mit dem Saatgut
und dem Düngemittel aufbringen. Hierdurch ergibt sich ein beträchtlicher Vorteil im Vergleich zu üblichen Vorgehensweisen,
bei denen unter Verwendung von gehäckseltem Stroh der Stabilisator für das Stroh (Bitumenemulsion) immer
teilweise entweder mit oder nach dem Stroh aufgebracht werden muß. Die Erfindung ermöglicht hierbei die Durchführung
eines solchen Vorganges unter Verwendung eines einzigen Arbeitsganges und es werden alle Nachteile hinsichtlich
der Anwendung und der Handhabung von Teer vermieden. Bei dem aufgebrachten Gemisch hat das Ausgepreßte von Trauben
die Aufgabe des Strohs, da sie ähnliche hygroskopische Eigenschaften haben, während das Konzentrierte des Weinrückstandes
die Aufgabe des Stabilisators hat.
Nach der Erfindung können Rückstände bzw. Reste oder Abfälle pflanzlicher Art der zuvor beschriebenen Art in
pulveriger oder granulierter Form zur Absorption von Kohlenwasserstoffen
verwendet werden, die durch einen Unfall bedingt auf dem Boden oder auf der Wasserfläche sich ausgebreitet
haben. Die Rückstände bzw. Reste oder Abfälle pflanzlicher Art der zuvor genannten Form haben durch das
Trocknen und Konditionieren zu einer pulverigen oder granulierten Form die Eigenschaft, innerhalb kurzer Zeit auf
dem Boden oder der Wasseroberfläche verteilte Kohlenwasserstoffe in Form von flächenhaften Teppichen zu absorbieren,
die größer oder kleiner sind. Wenn die Kohlenwasserstoffe
auf dem Wasser schwimmen, erhält man durch das Ausbreiten der Rückstände bzw. Reste oder der Abfälle pflanzlicher
Art in zuvor genannter Form eine Stärke für den flächenhaften Teppich, mit der seine Beseitigung erleichtert wird.
Bei dem Anwendungsfal1 einer Werkstatt beispielsweise wird
Ausgepreßtes von Trauben in pulveriger Form auf der auf dem Boden befindlichen öllache gestreut und innerhalb weniger
Minuten wird der flüssige Teil unter Bildung einer heterogenen zähflüssigen Mischung aufgesaugt, die nicht
klebrig ist und die daher leicht mit üblichen mechanischen Mitteln beseitigt werden kann.
Nach der Erfindung kann man die Rückstände bzw. Reste oder Abfälle der vorgenannten Art als Substrate beim Zuchtanbau
verwenden. Der Zuchtanbau entwickelt sich beim Züchten von Bäumen sehr schnell, woraus sich zahlreiche Vorteile ergeben,
die ein solcher Zuchtanbau hat. Beim Fruchtbarmachen muß der Anwender immer auf die physikalische Qualität
des Substrats achten, um eine gute Wasserhaltung und einen Widerstand gegen Zusammendrücken zu haben (es muß eine
gute Belüftung gewährleistet sein). Die Rückstände bzw. Reste oder Abfälle pflanzlicher Art der zuvor genannten
Art bilden gute Substrate, wenn sie mit Sand beispielsweise zur Vermeidung einer Verdichtung vermischt werden, nachdem
sie zuvor derart behandelt worden sind, daß sie chemisch neutral sind.
Nach der Erfindung kann man die Rückstände bzw. Reste oder Abfälle pflanzlicher Art der vorstehend genannten Art auch
als Körper verwenden, die den Schweiß auf Flächen von Sitzmöbeln absorbieren. Bei starker Hitze sind nur Sitzmöbel
aus Leder, infolge der hygroskopischen Eigenschaft dieses Materials, fähig, Schweiß infolge der Transpiration zu
absorbieren. Die Rückwände bzw. Reste oder Abfälle pflanzlicher
Art der zuvor beschriebenen Form können aber wirksam verwendet werden, indem sie auf irgendeine Weise in die
Fläche eines Sitzmöbels eingeschlossen werden, das nicht aus Leder besteht, wobei ein mit Leder vergleichbarer Effekt
erreicht wird.
Claims (6)
1. Verwendung von Industrie-Pflanzenabfällen zu ihrer wirtschaftlichen
Verwertung, dadurch gekenn zeichnet daß man Reste bzw. Rückstände oder Abfälle von Brennereien,
Konservenfabriken für Obst oder Gemüse und von Getreidesilos als hygroskopisches Mittel zur Absorption von Flüssigkeiten
verwendet.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man Reste bzw. Rückstände oder Abfälle
pflanzlicher Art bei einem Verfahren zum Anlegen eines Rasens und allgemein beim Säen auf unbearbeitetem Erdboden
durch Aufspritzen mit Hilfe eines hydraulischen Spritzgeräts verwendet.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß man gleichzeitig mit dem Saatgut
und dem Düngemittel eine Mischung aus Ausgepreßtem von Trauben und aus konzentriertem Weinrückstand aufbringt.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Rückstände bzw. Reste und Abfälle
pflanzlicher Art in pulveriger oder granulierter Form zur Absorption von Kohlenwasserstoffen verwendet werden,
die sich auf dem Boden oder einer Wasserfläche ausgebreitet haben.
5. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rückstände bzw. Reste oder Abfälle
pflanzlicher Art als Substrate für Anbauflächen verwendet werden, nachdem sie derart behandelt worden sind, daß sie
chemisch neutral sind.
6. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Reste bzw. Rückstände oder Abfälle
pflanzlicher Art zur Schweißabsorption infolge des Schwitzens verwendet werden, indem sie in eine Fläche eines
Sitzmöbels eingeschlossen werden, das nicht aus Leder besteht.
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