DE19654450A1 - Verfahren zur Ermittlung von Motorölwartungszeitpunkten für einen Kraftfahrzeugmotor - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Motorölwartungszeitpunkten für einen KraftfahrzeugmotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung von
Motorölwartungszeitpunkten für einen Kraftfahrzeugmotor in Ab
hängigkeit von erfaßten Motorbetriebsparametern.
Ein Verfahren dieser Art ist in der Patentschrift DE 40 38 972 C1
beschrieben. Dort wird der Wartungszeitpunkt anhand verschie
dener erfaßter Betriebswerte, wie Startanzahl, Kurbelwellenum
drehungen, Fahr- und Standzeiten, Motortemperatur, Motoröldruck,
Ladeluftdruck, Ölverbrauch und Kraftstoffverbrauch nach einem
dort nicht näher angegebenen Algorithmus ermittelt und zur An
zeige gebracht, z. B. über eine Leuchtdiodenkette oder eine Digi
talanzeige. Bei dem dortigen Verfahren werden Motoröl-Nachfüll-
Vorgänge bei der Berechnung des Wartungszeitpunktes dadurch be
rücksichtigt, daß der Zeitpunkt einmalig um einen definierten
Zeitraum bzw. eine definierte Kilometerleistung hinausgeschoben
wird, wobei die Ölnachfüllmenge quantitativ erfaßt werden kann.
Verfahren zur selbsttätigen Motorölmengenbestimmung, wie sie in
der Offenlegungsschrift DE 44 29 234 A1 und der deutschen Pa
tentanmeldung Nr. 1 96 02 599.0 offenbart sind, erlauben eine
sehr zuverlässige Bestimmung der momentan vorhandenen Motoröl
menge selbst im laufenden Fahrbetrieb, so daß damit der Ölver
brauch und die während Ölwechseln oder Ölnachfüllvorgängen ein
gefüllten Ölmengen zuverlässig erfaßt werden können.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem
sich der Zeitpunkt, zu dem eine Motorölwartung und damit ein Mo
torölwechsel für einen Kraftfahrzeugmotor zweckmäßig ist, ver
gleichsweise zuverlässig ermitteln läßt.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines
Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem Verfah
ren werden laufend einer oder mehrere motorölalterungsrelevante
Motorbetriebsparameter sensorisch erfaßt und daraus zugehörige
Bewertungsfaktoren gebildet. Des weiteren werden die erfolgten
Motorumdrehungen erfaßt. Unter dem Begriff Motorumdrehungen sol
len hier allgemein die Umdrehungen einer Kurbelwelle des Motors
verstanden werden, die sich beispielsweise aus der gemessenen
Motordrehzahl bestimmen lassen. Durch bewertendes Verknüpfen mit
den Bewertungsfaktoren nach einer vorgebbaren Verknüpfungsbezie
hung werden die erfaßten Motorumdrehungen in eine fiktive Weg
strecke umgerechnet. Durch Subtraktion dieser fiktiven Wegstrecke
von einem vorgegebenen Gesamtstreckenpotential wird dann die
Restlaufstrecke bis zu einem nächsten Motorölwartungszeitpunkt
berechnet. Es zeigt sich, daß diese Art der Ermittlung des Mo
torölwartungszeitpunktes mittels Bewertung der Umdrehungen des
Kraftfahrzeugmotors in Abhängigkeit vom jeweiligen Motorbe
triebszustand eine sehr zuverlässige Vorausschätzung der ange
messenen Motorölgebrauchsdauer darstellt.
Bei einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Verfahren werden Be
wertungsfaktoren bezüglich der Motoröltemperatur, der Motordreh
zahl und der Motorlast anhand abgelegter Kennlinien ermittelt,
mit denen die Motorumdrehungen multiplikativ zur Gewinnung der
fiktiven Wegstrecke verknüpft werden. Die Bewertungsfaktor-Kennlinien
können z. B. anhand empirischer Erfahrungswerte und/oder
der dem Fachmann geläufigen, grundsätzlichen Überlegungen
hinsichtlich der Einflüsse der verschiedenen Motorbetriebspara
meter auf die Alterung des Motoröls bestimmt werden.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Verfahren wird das
Gesamtwegstreckenpotential variabel in Abhängigkeit von der di
rekt nach einem vorangegangenen Ölwechsel vorliegenden Ölmenge
und/oder von während Ölnachfüllvorgängen nachgefüllten Ölmengen
vorgegeben. Damit läßt sich berücksichtigen, daß das Gesamtweg
streckenpotential zum einen für eine geringere Ölwechselmenge
kleiner ist und zum anderen im Fall von Ölnachfüllvorgängen in
Abhängigkeit von deren Zeitpunkten und dem jeweiligen Anteil der
frisch zugegebenen Ölmenge erhöht werden kann.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Verfahren erfolgt zu
sätzlich eine von der Restlaufstreckenberechnung unabhängige Be
rechnung einer Restlaufzeit bis zu einem nächsten Motorölwar
tungszeitpunkt durch Subtraktion einer ermittelten fiktiven Öl
gebrauchsdauer von einer vorgegebenen Startlaufzeit. Dabei wird
die fiktive Ölgebrauchsdauer durch Verknüpfen der tatsächlichen
Gebrauchsdauer seit einem vorangegangenen Ölwechsel mit einem
Zeitbewertungsfaktor bestimmt, der vom Verhältnis der ermittel
ten fiktiven Wegstrecke zur tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke
abhängt. Damit kann eine flexible Zeitwartung hinsichtlich
Motorölwechseln in Abhängigkeit von der Fahrweise realisiert
werden. Diese Vorgehensweise trägt zudem der Tatsache Rechnung,
daß das Motoröl auch bei geringen Fahrleistungen in gewissem Um
fang altert, was fahrleistungsunabhängige Motorölwechselvorgänge
spätestens nach bestimmten Maximalgebrauchsdauern zweckmäßig
macht.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Hier
bei zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Flußdiagramm eines Verfahrens zur Er
mittlung von Motorölwartungszeitpunkten für einen Kraft
fahrzeugmotor mit Restlaufstreckenberechnung und
Fig. 2 ein schematisches Flußdiagramm eines für das Verfahren
gemäß Fig. 1 zusätzlich vorsehbaren Verfahrensteils zur
Restlaufzeitberechnung.
Das in den beiden Figuren in seinem Ablauf schematisch veran
schaulichte Verfahren ermöglicht eine vergleichsweise zuverläs
sige Vorausschätzung eines jeweils nächsten, günstigen Motoröl
wechselzeitpunktes für einen Kraftfahrzeugmotor. In einem ersten
Schritt 1 wird zunächst ein Ur-Streckenpotential Su vorgegeben,
z. B. in Form einer Fahrstreckenlänge von 15000 km. In einem näch
sten Schritt 2 wird ein Anfangsstreckenpotential Sa durch Multi
plikation des Ur-Streckenpotentials Su mit einem oder vorzugswei
se mehreren Qualitätsfaktoren Qi bestimmt. Derartige Qualitäts
faktoren Qi können sich z. B. auf die Qualität des verwendeten
Motoröls, auf den verwendeten Motortyp, auf den verwendeten
Kraftstoff, auf das Einsatzland, auf bestehende behördliche Vor
schriften und auf einen Reservefaktor beziehen. Anschließend
wird aus diesem Anfangsstreckenpotential Sa ein korrigiertes An
fangsstreckenpotential Sak dadurch bestimmt, daß ersteres mit ei
nem Ölwechselfaktor FW multipliziert wird, der angibt, welche Öl
menge bei einem vorangegangenen Ölwechsel tatsächlich eingefüllt
wurde (Schritt 3) . Die betreffende Ölwechselmenge läßt sich bei
spielsweise im Anschluß an einen Ölwechselvorgang durch das in
der oben zitierten deutschen Patentanmeldung Nr. 1 96 02 599.0
beschriebene Verfahren sehr zuverlässig ermitteln. Der Ölwech
selfaktor Fw kann beispielsweise durch das Verhältnis der einge
füllten Ölwechselmenge zu einer standardisierten Normfüllmenge
gebildet sein.
In einem nächsten Schritt 4 erfolgt die Ermittlung eines Ge
samtstreckenpotentials SG aus dem korrigierten Anfangsstreckenpo
tential Sak unter Berücksichtigung von eventuellen zwischenzeit
lichen Ölnachfüllvorgängen, bei denen verbrauchtes Öl ganz oder
teilweise durch frisches Motoröl ersetzt wurde. Dazu wird das
korrigierte Anfangsstreckenpotential Sak mit einem Ölnachfüllfak
tor FN multipliziert, der den Wert eins besitzt, solange keine
Ölnachfüllung erfolgt ist, und der sich mit jedem Nachfüllvor
gang in einer vorgebbaren Weise erhöht. Die diesen Faktor FN er
höhenden Inkremente sind so gewählt, daß sie mit größer werden
der Ölnachfüllmenge ansteigen und mit zunehmender Zeitdauer bzw.
zurückgelegter Wegstrecke seit dem letzten Ölwechsel bei glei
cher Nachfüllmenge abnehmen. Dies berücksichtigt die Tatsache,
daß eine wachsende Menge an frisch nachgefülltem Öl den Alters
zustand des insgesamt vorliegenden Öls zunehmend herabsetzt und
daß eine jeweilige Ölnachfüllmenge, die einer bereits stärker
gealterten Restölmenge zugegeben wird, einen geringeren Ölauf
frischungseffekt bewirkt als bei Zugabe zu einer noch nicht so
stark gealterten Restölmenge. Auch diese Ölnachfüllmengen können
durch das in der oben genannten deutschen Patentanmeldung be
schriebene Verfahren sehr zuverlässig ermittelt werden, und zwar
auch im laufenden Fahrbetrieb.
Vom solchermaßen bestimmten Gesamtstreckenpotential SG werden nun
laufend fiktive Wegstreckenlängen dSi subtrahiert, die wie folgt
ermittelt werden. In einem Schritt 5 werden drei Bewertungsfak
toren gewonnen, und zwar ein Öltemperatur-Bewertungsfaktor BT,
ein Motordrehzahl-Bewertungsfaktor Bn und ein Motorlast-Bewer
tungsfaktor BL. Dazu werden die betreffenden Motorbetriebsgrößen
direkt oder indirekt sensorisch laufend erfaßt und daraus die
drei Bewertungsfaktoren BT, Bn, BL anhand zugehöriger Kennlinien
gewonnen. Außerdem wird laufend die Anzahl von erfolgten Motor
umdrehungen UM, d. h. Kurbelwellenumdrehungen, erfaßt. In einem
nächsten Schritt 6 erfolgt dann eine Bewertung der Motorumdre
hungen UM dadurch, daß die innerhalb eines vorgegebenen, tatsäch
lich zurückgelegten Wegstreckenintervalls von z. B. jeweils einem
Kilometer erfaßten Motorumdrehungen aufsummiert und mit den ak
tuellen Werten der drei Bewertungsfaktoren multipliziert werden.
Die so gewonnene, bewertete Motorumdrehungsanzahl Ub pro zurück
gelegtem Wegstreckenintervall wird dann in einem anschließenden
Schritt 7 mittels eines geeigneten Umrechnungsfaktors Fu in eine
fiktive Wegstrecke dSi umgerechnet, die ein Maß für die Belastung
des Motoröls während des jeweils zugehörigen, tatsächlich gefah
renen Wegstreckenintervalls ist.
Je nach Fahrsituation liegt die fiktive Wegstrecke z. B. etwa
zwischen dem 0,5-fachen und dem 3-fachen des vorgegebenen, tat
sächlich befahrenen Wegstreckenintervalls. Bei Bedarf kann auch
eine Begrenzung dieser fiktiven Wegstreckenintervalle dSi auf ei
nen derartigen vorgegebenen Wertebereich vorgesehen sein. Außer
dem kann eine separate Ermittlung der fiktiven Wegstreckeninkre
mente dSi für Fahrzeuggeschwindigkeiten unterhalb einer vorgege
benen, niedrigen Geschwindigkeitsschwelle zur Berücksichtigung
von Leerlauf zuständen vorgesehen sein, bei denen z. B. das jewei
lige fiktive Wegstreckeninkrement auf die Länge des vorgegebe
nen, tatsächlich gefahrenen Wegstreckenintervalls begrenzt wird,
wenn die anderweitige Ermittlungsmethode zu einem höheren Wert
führen würde.
Nachdem das Fahrzeug jeweils die Weglänge eines vorgegebenen
Wegstreckenintervalls von z. B. 1 km zurückgelegt hat, was durch
eine entsprechende, ohnehin im Fahrzeug vorhandene Fahrstrecken
meßeinrichtung erfaßt wird, wird das zugehörige fiktive Weg
streckeninkrement dSi vom Gesamtstreckenpotential SG zur Ermitt
lung der jeweils noch verbleibenden Restlaufstrecke SR subtra
hiert (Schritt 8) . Die Restlaufstrecke SR gibt dann die Weglänge
an, die mit dem Fahrzeug noch zurückgelegt werden kann, bevor
ein nächster Motorölwechsel durchgeführt werden sollte.
Der Fahrzeugführer kann in einer beliebigen, gewünschten Weise
vom jeweiligen Wert der Restlaufstrecke SR über eine geeignete
Anzeige informiert werden. Dabei kann z. B. eine automatische op
tische Anzeige der Restlaufstrecke vorgesehen sein, wenn diese
einen Warnschwellwert unterschreitet, der abhängig von der
durchschnittlichen täglichen Laufleistung des Fahrzeugs vorgege
ben sein kann. Des weiteren kann vorgesehen sein, keine Bewer
tung der Motorumdrehungen und damit keine Ermittlung fiktiver
Wegstreckenabschnitte mehr vorzunehmen, wenn die Restlaufstrecke
einen diesbezüglich vorgebbaren Schwellwert von z. B. 500 km un
terschritten hat, sondern ab dann die tatsächlich gefahrene Weg
strecke von der verbliebenen Restlaufstrecke abzuziehen. Dadurch
wird dem Fahrzeugführer kurz vor erforderlichen Ölwechseln eine
kalkulierbare Restlaufstrecke ohne Bewertungseinflüsse ange
zeigt.
Bei Bedarf kann ein zulässiger Wertebereich für die jeweils ver
bliebene Restlaufstrecke in Abhängigkeit von der tatsächlich ge
fahrenen Wegstrecke vorgegeben werden, wobei die jeweils ermit
telte Restlaufstrecke bei Überschreitung einer Bereichsgrenze
auf selbige begrenzt gehalten wird. Beispielsweise können ein
unterer Bereichsendwert als Differenz zwischen anfänglichem
Streckenpotential und der tatsächlich gefahrenen Wegstrecke seit
dem letzten Ölwechsel und ein oberer Bereichsendwert als Produkt
eines vorgegebenen minimalen fiktiven Wegstreckeninkrementes pro
tatsächlich gefahrenem Wegstreckenintervall mit der Differenz
des Doppelten des anfänglichen Streckenpotentials und der seit
dem letzten Ölwechsel tatsächlichen gefahrenen Wegstrecke vorge
geben werden.
Parallel zur oben beschriebenen Restlaufstreckenermittlung bein
haltet das gezeigte Verfahrensbeispiel eine Restlaufzeitbestim
mung, mit der die Restlaufzeit bis zu einem nächsten Motoröl
wechselzeitpunkt unabhängig von der oben erläuterten Restlauf
streckenbestimmung ermittelt wird. Der zugehörige Verfahrensteil
ist in Fig. 2 veranschaulicht.
Zunächst wird in einem Schritt 9 eine Startlaufzeit tS festge
legt. Dies kann fahrweisenabhängig erfolgen, z. B. im Fall einer
schonenden Fahrweise eine doppelt so hohe Startlaufzeit wie im
Fall einer stark belastenden Fahrweise. Die maximal vorgegebene
Startlaufzeit kann abhängig von behördlichen Vorschriften be
grenzt sein, z. B. auf zwei Jahre, um Motorölwechsel wenigstens
in bestimmten, vorgeschriebenen Zeitabständen sicherzustellen.
Von der solchermaßen festgelegten Startlaufzeit tS werden an
schließend (Schritt 10) zur Ermittlung der jeweils noch vorhan
denen Restlaufzeit tR laufend fiktive Zeitinkremente tB subtra
hiert, die wie folgt ermittelt werden. Zunächst wird in einem
diesbezüglichen Verfahrensschritt 11 die tatsächliche Zeitdauer
tG seit dem letzten Ölwechsel erfaßt, beispielsweise durch Hoch
zählen eines Tageszählers um den Wert eins pro Tag. Diese Zeit
dauer tG seit dem letzten Ölwechselvorgang wird dann in einem an
schließenden Schritt 12 mit einem Zeitbewertungsfaktor FZ zur Ge
winnung des jeweiligen fiktiven Zeitinkrementes tB multipliziert.
Der Zeitbewertungsfaktor FZ wird in einem zugehörigen Verfahrens
schritt 13 als das Verhältnis der Summe während der Restlauf
streckenbestimmung berechneten fiktiven Wegstreckeninkremente dSi
zur tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke St festgelegt, was ei
nem Mittelwert der pro tatsächlich gefahrenem Wegstreckeninter
vall ermittelten fiktiven Wegstreckeninkremente dSi entspricht.
Dabei kann eine Begrenzung des Zeitbewertungsfaktors FZ auf einen
vorgegebenen Wertebereich vorgesehen sein, z. B. auf das Inter
vall zwischen 1 und 2, um einerseits unangemessen häufige Öl
wechsel und andererseits zu lange Ölwechselintervalle zu vermei
den. Innerhalb dieser ggf. festgelegten Bereichsgrenzen reali
siert dieser Verfahrensteil eine flexible Zeitwartung
hinsichtlich Motorölwechseln, z. B. zwischen jeweils einem Jahr
und zwei Jahren, in Abhängigkeit von der Fahrweise.
Die jeweils ermittelte Restlaufzeit tR kann dem Fahrzeugführer in
einer beliebigen, gewünschten Weise angezeigt werden. Die Rest
laufzeitanzeige kann dabei mit der Restlaufstreckenanzeige bei
spielsweise so kombiniert sein, daß primär bei Erreichen der
diesbezüglichen, oben genannten Bedingungen eine optische Rest
laufstreckenanzeige erfolgt. Wenn die ermittelte Restlaufzeit tR
eine vorgegebene Warnschwelle unterschritten hat, wird eine aku
stische und/oder optische Zeitwarnung ausgelöst. Ab diesem Zeit
punkt wird nur noch die tatsächliche, unbewertete Zeitdauer von
der verbliebenen Restlaufzeit subtrahiert, um dem Fahrer wieder
um eine kalkulierbare Information über den Zeitpunkt des dem
nächst durchzuführenden Motorölwechsels an die Hand zu geben.
Wenn zusätzlich die ermittelte Restlaufzeit multipliziert mit
einem vorgebbaren Umrechnungsfaktor kleiner ist als die ermit
telte Restlaufstrecke, ist es zweckmäßig, von der optischen
Restlaufstreckenanzeige zu einer optischen Restlaufzeitanzeige
überzugehen, da dann die Restlaufzeit und nicht die Restlauf
strecke der bestimmende Parameter für den günstigsten nächsten
Motorölwechselzeitpunkt ist. Bei einer in Tagen gemessenen Rest
laufzeit und einer in Kilometer gemessenen Restlaufstrecke kann
der zugehörige Umrechnungsfaktor beispielsweise in der Größen
ordnung von 40 liegen.
Das vorstehend beschriebene Verfahren stellt dem Fahrzeugführer
mittels einer kombinierten Ermittlung der Restlaufstrecke und
der Restlaufzeit eine vergleichsweise zuverlässige Information
über den Zeitpunkt zur Verfügung, zu dem der nächste Motoröl
wechsel unter Berücksichtigung der Fahrsituationen bzw. Fahrwei
sen seit dem letzten Ölwechsel zweckmäßig ist. Es versteht sich,
daß die verschiedenen, oben erwähnten Parameter des erfindungs
gemäßen Verfahrens je nach Anwendungsfall vom Fachmann geeignet
festgelegt werden können, ohne daß sie auf die oben explizit an
gegebenen Beispielswerte beschränkt sind. Entsprechend können
vom Fachmann auch die jeweils für die Bestimmung von Restlauf
strecke bzw. Restlaufzeit relevanten Motorbetriebsgrößen geeig
net ausgewählt bzw. festgelegt werden. Bei Bedarf kann das er
findungsgemäße Verfahren auch ohne Restlaufzeitbestimmung be
schränkt auf die Restlaufstreckenermittlung realisiert sein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung von Motorölwartungszeitpunkten für
einen Kraftfahrzeugmotor in Abhängigkeit von erfaßten Motorbe
triebsparametern,
gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
- - laufendes Erfassen wenigstens eines Motorölalterungsrelevan ten Motorbetriebsparameters und der Motorumdrehungen,
- - Ermitteln einer fiktiven Wegstrecke (dSi) durch bewertendes Verknüpfen der erfaßten Motorumdrehungen mit von dem wenig stens einen motorölalterungsrelevanten Motorbetriebsparameter abhängigen Bewertungsfaktoren (BT, Bn, BL) nach einer vorgeb baren Verknüpfungsbeziehung und
- - Berechnen einer Restlaufstrecke (SR) bis zu einem nächsten Mo torölwartungszeitpunkt durch Subtrahieren der ermittelten fiktiven Wegstrecke von einem vorgegebenen Gesamtstreckenpo tential (SG).
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnete daß
als motorölaltertungsrelevante Motorbetriebsparameter die Motor
öltemperatur, die Motordrehzahl und die Motorlast verwendet wer
den und die zugehörigen Bewertungsfaktoren (BT, Bn, BL) anhand
abgelegter Kennlinien bestimmt und multiplikativ mit den erfaß
ten Motorumdrehungen zur Ermittlung der fiktiven Wegstrecke (dSi)
verknüpft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gesamtwegstreckenpotential (SG) als Produkt eines fest vor
gebbaren Ur-Streckenpotentials (Su) mit einem oder mehreren Qua
litätsfaktoren (Qi) und/oder mit Ölwechsel- und/oder Ölnachfüll
faktoren (FW, FN) vorgegeben wird, wobei die Ölwechsel- bzw. Öl
nachfüllfaktoren in Abhängigkeit von der jeweiligen
Ölwechselmenge bzw. Ölnachfüllmenge festgelegt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
gekennzeichnet durch
eine Restlaufzeitermittlung mit folgenden Schritten:
- - Ermitteln einer fiktiven Ölgebrauchsdauer (tB) durch bewerten des Verknüpfen der tatsächlichen Ölgebrauchsdauer (tG) mit ei nem vom Verhältnis der ermittelten fiktiven Wegstrecke (dSi) zur tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke (St) abhängigen Zeitbewertungsfaktor (FZ) und
- - Berechnen einer Restlaufzeit (tR) bis zu einem nächsten Motor ölwartungszeitpunkt durch Subtraktion der ermittelten fikti ven Ölgebrauchsdauer (tB) von einer vorgegebenen Startlaufzeit (tS)
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8130 | Withdrawal |