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Markiermas chine Die Erfindung betrifft eine Markiermaschine zum
Aufbringen von Farbstreifen wie Leitlinien, Begrenzungslinien und dgl. allf Fahrbahnen,
und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Chassis (mit Fiihrerhaus) eines Großlastkraftwagens
mit einem beheizbaren Farbtank und einem Glasperlenbehälter, mit einer Farbpumpe,
mit Stickstoffbehältern, mit Farbdruckleitungen, mit einem Luftbehälter, mit einem
Hecksitz und mit einem Markeur mit Perlstreuern vorsehen ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Brfindung in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt.
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Fig. 1 veransschaulicht den Aufbau wesentlicher Bauteile dieser Markiermaschine
von der Seite gesehen.
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Fig. 2 ist eine Ansicht von der anderen Seite, wobei der Markeur und
der Hecksitz eingezeichnet sind. Aus nig. 3 ist dieser Großkraftwagen von vorne
zu erkennen. Die Fig. 4, 5 und 6 veranschaulichen schematisch den Fluß der Farbstoffmenge.
Gemäß Fig. 4 ist das Überdruckventil geschlossen und die Farbpistole in Tätigkeit.
in der Stellung nach Fig. 5 ist das Überdruckventil geüffnet, die Farbpistole ist
dann geschlossen. Endlich ist gemäß Fig. 6 die Farbpistole wiederum in Tätigkeit
und das berdruckventil offen. Aus Fig. 7 ist der Glasperlenbehälter mit seiner Heizvorrichtung
zu erkennen. Auch diese Fig. ist schematisch gehalten.
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Wie man aus Fig. 1 ersicht, befindet sich auf einem LKW-Chassis mit
Führerhaus oberhalb der Hinterachse der beheizbare Farbtank 1. Zwischen dem Farbtank
1 und dem Führerhaus sind der beheizbare Glasperlenbehälter 2, die Stickstoffbehälter
5 und 6 und ein Luftbehälter 3 vorgesehen. Unter dem Frabtank 1 befindet sich ein
Stickstoffbehälter 4 und die Farbdruckleitung 7. Hinter dem Farbtank 1 ist am Heck
Fahrzeuges die Farbpumpe 3 montiert. Von der Farbdruckleitung 7 führen zwei Farbschläuche
24 zum Markeur 10 und zwei Leitungen 25 vom beheizbaren Glasperlenbehälter 2 zu
zwei Perlenstreuern 11, siche Fig. 2.
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An der linken Seite des Kraftfahrzeuges ist hinter und oberhalb des
Markeurs 10 der ausfahrbare Hecksitz 9 mit seinen Lenk- und Kontrolleinrichtungen
17 angebracht, Fig. 3.
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Die Farbe wird aus deni Farbtank 1 durch die Farbpunip e 3 angesaugt
und lii die Farbdruckleitung 7 gepumpt. An der Farbdruckleitung 7 befinden sich
das Überströmventil 16 und die Zapfstellen 15 für den Farbstoff, der über die Spritzpistolen
19 verarbeitet wird. Der Antrieb der Farbpumpe 3 erfolgt durch einen Ölmotor 13,
der über eine vom Nebenantrieb des Kraftfahrzeugmotors betriebene
Ölpumpe
12 versorgt wird. Wird die von der Farbpumpe 3 geförderte Farbstoffmenge gegebenenfalls
zur Gänze durch die Spritzpistolen 1 9 von der Farbdruckleitung 7 abgeführt, so
bleibt das einstellbare aber strömventil 16 geschlossen und es erfolgt keine Rückführung
von Farbstoff in den Farbtank 1,' siehe Fig. 4.
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Werden jedoch die Spritzpistolen 19 nicht geöffnet, so strömt der
Farbstoff über das durch den Farbdruck öffnendc Überströmventil 1 6 wieder zurück
in den Farbtank 1, Fig. 5. ist andererseits die durch die F-arbpurpe 3 geförderte
Farbstoffmenge größer als die zur Verarbeitung durch die Spritzpistolen 19 vorgesehene
Farbstoffmenge, so öffnet das Überströmventil 16 entsprechend seinem eingestellten
Druck und der nicht verarbeitete Farbstoff strömt zurück in den Farbtank 1 Fig.
6. Die Glasperlen befinden sich in einen' Behälter 2, Fig. 7, der von einem Mantel
21 umgeben ist. Es sind zwei Austrittsrohre 25 für die Glasperlen 23 vorgesehen.
Der Glasperlenbehälter 2 wird, im Hohlraum 22 zum Mantel 21, von Heißwasser, das
von einem Wärmetauscher 20 geliefert wird, umspült.
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Die Dimensionen der Markiermaschine (Straßen-Markiermaschine) übertreffen
die bekannten Modelle bei weitem. Dies ist auch von qualitativer Auswirkung auf
die Möglichkeit exakter Linienführung. Der Radstand von z.B.
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3,60 ni, die große Spurbreite, die Reifendimension von 9,00-20, das
hohe Gewicht von je nach Füllungsgrad 8 bis 14 t, die Federung, Stoßdämpfung und
Stabilisatoren auf Vorder- und Hinterachse ermöglichen erst, auch bei Markiergeschwindigkeiten
von mehr als 20 km pro Stunde, enc ruhige Strichführung selbst auf schlechter Straße.
Herkömmliche Markiermaschinen sind gegen Kräfte, welche die Markiermaschine in Richtung
einer seitlichen Abweichung aus der Straßenlängsachse drängen, ungleich empfindlicher.
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Dies gilt besonders bei der Anbringung von
Randmarki
erungs linien mit einem Roll scheibenmarkeur, da dieser Narkeur dann seitlich außerhalb
der Maschine angebracht werden muß und durch seine auf der Straße rollenden Begrenzungsscheiben
alle auftretenden Hindernisse wie Aufwölbungen oder Löcher im Straßenbelag in die
Maschine Abweichungen von der Straßenlängsachse bringen. (Dies ist bei Markeuren,
die zwar seitlich außerhalb der liaschine angebracht sind, jecloch nicht mit auf
der Straße rollenden Begrenzungsscheiben, sondern mit anderen Systemen der Strichbegrenzung
arbeiten, allerdings nicht der Fall, der angeführte Vorteil gilt also nur für Rollscheibenmarkeure).
Ein Markeur besteht, wie schon gesagt, aus einer Spritzpistole mit nachgeschalteter
Perlstreuvorrichtung zum Aufbringen reflektierender Glasperlen auf den noch feuchten
Markierungsstrich.
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Der Farbdruck zu£n Spritzen wird bei allen bekannten @ Markiermaschinen
für mittels Pistole zu verspritzende Farben dadurch hergestellt, daß der Farbtank
der Markieriiiaschine mittels Druckluft unter truck gesetzt wird. Bei der erfindungsgemäßen
Maschine wird der Farbtank nur unter 0,1 atü Stickstoff gesetzt (Vorteil: kein explosives
Gemisch im Tank, keine Irautbildung lufttrocknender Markierungsfarben, Gewichtserspannis
und verminderte Umweltgefährdung durch drucklose Tankausführung).
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Die Farbe wird aus dem Tank mit einer Exzenterschneckenpumpe angesaugt
und in eine dreizöllige Rohrleitung gepumpt. Der Druck in diesem Rohr entsteht durch
ein aber strömventil, das erst bei einem einstellbaren Druck öffnet und der Farbe
den Rücklauf in den Tank freigibt. Zwischen Farbpumpe und Überströmventil befinden
sich die Zapfstcilen für die Markierungsfarbe, die zu den Spritzpistolen gefördert
werden sollen. Der Antrieb der Exzenterschneckenpumpe geschieht mittels eines Ölmotors,
der über eine vom Nebenabtrieb des Fahrzeuginotors betriebene Ölpumpe versorgt wird,
was ebellfalls schon gesagt wurde.
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Da der Nebenabtrieb des Fahrzeugmotors in Drehzahlabhängigkeit zum
Motor und damit zur Fahrgeschwindigkeit in einem bestimmten Gang steht, da ferner
die lieferleistung der.Ölpumpe mit ihrer Drehzahl linear steigt und die Drehzahl
des Ölmotors ebenfalls in linearer Abhängigkeit zur Öl-Durchflußmenge steht ändert
sich auch die Drehzahl der Exzenterschneckenpumpe linear zur Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges Unter der Voraussetzung, daß die Förderleistung der Farbpumpe (;was
für die Exzenterschneckenpumpe mit guter Annäherung zutrifft) linear zu ihrer Drehzahl
verläuft, ist die pro Zeiteinheit von der Farbpumpe geförderte Farbmenge proportional
der Fahrgeschwindigkeit in einem bestimmten Fahrgang. Wird nun das Überströmventil
so eingestellt, daß sein Öffnungsdruck über den im Normalfall vorkommenden Farbdruck
liest und also die ganze von der Pumpe geförderte Farbmenge in die Farbpistole gelangen
muß, weil der Rücklauf in den Tank gesperrt bleibt, wird die durch die Pistole in
der Zeiteinheit geförderte und verspritzte Farbmenge ebenfalls direkt proportional
zur Fahrgeschwindigkeit sein. Gerade das bewirkt aber, daß die Farbauftragsmenge
pro zurückgelegte Wegstrecke konstant ist, d.h. eine gleichmäßige Irilmstärke erz
ici wird, obwohl die Fahrgeschwindigkeit we chselt. Beim herkömmlichen Verfahren
mit unter Druck gesetztem Farbtank ist der Farbdruck und damit die durch die Pistole
aufgetragene Farbmenge von der Fahrgeschwindigkeit unabgängig und in der Zeiteinheit
konstant. Die Filmstärke steht dadurch in linearer Abhängigkeit zur Fahrgeschwindigkeit.
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Die Nachteile wechselnder Filmstärke sind offenkundig.
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Der Behalter für die Reflexperlen ist mit Warmwasser beheizbar. Die
warmen Glasperlen, welche in einem Arbeitsgang auf den noch feuchten, frisch gespritzten
Farbfilm gelangen, geben ilire Wärmeenergie an diesen ab.
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Die zugeführte Wärmemenge beschleunigt das Trocknen bei lösungsmittelhaltigen
Straßenmarkierfarben oder die Erhärtungsreaktion
bei Zweikomponentfarben,
bei oxydativ trocknenden Farben und überhaupt bei.allen durch chemische Prozesse
erstarrenden Straßenmarkiermaterialien die entsprechende Reaktion. Darüber hinaus
bleiben Glasperlen, deren Temperatur über der Lufttemperatur liegt, kondenswasserfrei
und rieselfähig, was für die Funktion des Markeurs wichtig ist.
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Das Anlegen einer Randmarkierungslinie war bisher hinsichtlich.der
Linienführung im Vergleich zu einer Mittelstrichmarkierung (in Fahrbahnmitte) schwierig.
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Die Randmarkierung ist ganz am Straßenrand anzubringen, was nur möglich
ist, wenn über die rechten Räder der Markiermaschine hinaus die Farbpistole auf
einem Seitenausleger montiert wird. Abgesehen von den schon oben erwähnten, abdrehenden
Kräften, die dann bei Verwendung eines Rollscheibenmarkeurs auf die Maschine einwirken,
ist es nicht möglich gewesen, die Lenkung der Maschine und den Lenker soweit nach
außen wie die Pistole zu setzen. Von einer weiter straßeneinwärts gelegenen Lenkposition
aus kann die Dlickriclituiig auf die zu niarkierende Linie aber immer nur einen
Winkel zir Vorwärtsbewegung der Maschine bilden, es entstehen Parallaxenfehler zur
Straßenlängsachse. Um dies zu vermeiden, wurde die punktierte Vorniarkierungslinie
häufig nicht am Ort der später aufzubringenden Strichmarkierung angebracht, sondern
weiter zur Straßenmitte hin.
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Die Vormarkierung ist dann aber auch nach Aufbringen der Strichmarkierung
sichtbar und wirkt unschön, weil sie von der Strichmarkierung ja nicht überdeckt
werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Lenksystem mit ausfahrbarem lleck.-sitz,
Lenkung hydraulisch auf die Vorderräder der Maschine wirkend, kann ohne die Gefahr.
von Parallaxenfehlern die Vormarkierung am Ort der späteren Strichmarkierung angebracht
werden.
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Auf die nachstehenden Konntruktionsmerkmale
wird
besonders hingewiesen: 1. Größe und Leistungsfähigkeit der Straßenmarkiermaschine,
beheizbarer, isolierter, druckloser Farbtank unter N2-Atmosphäre, -beheizter Glasperlenbe
hälter, Farbdruckerzeugung mittels Pumpe.
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2. Farbdruckerzeugung mittels Pumpe, Überströmventil, Rücklauf in
drucklosem Tank. Überströmventil ständig geöffnet, fortwährendes Umpumpen' des Farbinhaltes
ersetzt Rührwerk.
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3. Farbdruckerzeugung mittels Pumpe von drehzahlabhängiger (linearer)
Förderleistung, Überströmventil nur als Sicherheitsventil, im Normalfall geschloseen.
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Bei entsprechendem Pumpenantrieb zwangsläufig dosierte, wegabhängige
Farbspritzmenge ergibt konstante Filmstärken auch bei wechselnder Fahrgeschwindigkeit.
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4. Beheizbarer Reflexperlenbehälter, Zuführung von Trocknungsenergie
zum Naßfilm durch warme (80°C) Glasperlen, die auf den feuchten Film gestreut werden.
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5. Seitlich ausgefahrener IIec]sitz mit Lenkmöglichkeit für die Straßenmarkiermaschine
beim Anlegen von Randmarkierungen.
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er Hecksitz kann nicht hydraulisch oder auch hydraulisch ausfahrbar
sein. Dies ändert nichts am eigentlichen Wesensmerkmal der Anordnung von Markeur
und Lenkersitz, sondern erhöht nur die Bequemlichkeit. Wesentlich scheint der Umstand,
daß auch bei seitlich ausgefahrenem Markeur der Lenkersitz genau hinter diesem angeordnet
werden kann, was bei den hisher bekannten Maschinen nicht möglich ist. Nur bei Anordnung
von Lenkersitz und Lenkeinrichtung hinter dem Markeur kann der Lenker über den Markeur
hinweg das auf diesen zulaufende Straßenstück ohne Parallaxenfehler anvisieren und
die Maschine mit dem an ihr befestigten Markeur steuern. Es wird nochmals darauf
hingewiesen, daß die Heizung bzw. Vorwärmung der Glasperlen
wesentliche
Vorteile in zweierlei Hinsicht bringt: a) Die in den Perlen enthaltene Wärmeenergie
beschleunigt alle chemischen oder physikalischen Vorgänge in den noch feuchtem Farbfilm,
die zu ihrem Ablauf oder zumindest zu ihrer Ingangsetzung Wärmeenergie benötigen.
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Das ist also das hier im Hinblick auf die zur Trocknung erforderliche
Zeit besonders interessierende Verdunsten des Restlösungsmittels aus dem noch feuchten
Farbfilm oder das Ingangsetzen der Vernetzungsreaktion bei Zweikomponentenmarkierfarben,
die bekanntlich lösungsmittelfrei sind und bei denen nicht von einem "Trocknen"
sondern "Erhärten" gesprochen werden muß.
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b) Durch das Aufbringen warmer oder heißer Perlen auf einen noch feuchten
Farbfilm wird ein gewisser "Einbrenneffekt" erzielt und die Haftung der Perlen am
Farbfilm bzw. ihre Verankerung darin verbessert.
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Es wird mit besonderem Nachdruck darauf hingewiesen, daß der Markeur
durchaus nicht ein Rollscheibenmarkeur sein muß, sondern auch in jeder anderen bekanten
Form vorgesehen sein kann. Der Markeur kann selbstverständlich an dein Fahrzeug
nicht mir seitlich, sondern auch an einer passenden Stelle innerhalb des Fahrzeug
Chassis angeordnet sein.
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Normalerweise ist der Markeur nicht lenkbar, sondern es erfolgt eine
passende Alarlderung durch Lenken des Fahrzeuges, mit dem der Markeur verbunden
ist. Selbstverständlich liegt es aber im Rahmen der Erfindung, den Markeur selbst
unabhängig vom Fahrzeug lenkbar aussubilden