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Vorrichtung zum Bestreuen von Strassen mit Streumaterial
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestreuen von Strassen mit Streumaterial, insbesondere Salz. Diese Vorrichtung weist, auf einem Transportwagen angeordnet, einen das Streumaterial enthal- rtiden Behälter, eine pneumatische Fordereinrichtung zum Ausblasen des Streuguts waagrecht nach lun- ten, eine Verteileinrichtung und eine Zufuhrvorrichtung für das Streugut vom Behälter zur Fördervorrichtung auf.
Solche Vorrichtungen, wie sie z. B. durch die USA-Patentschrift Nr. 2, 476, 465 bekanntgeworden
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konstant und unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung und von der Breite der zu bestreuen- den Strasse ist. Dies ergibt somit eine Unter- oder Überdosierung des Streuguts pro Flächeneinheit der Stra- sse. Ausserdem besitzen die bekannten Vorrichtungen keine Möglichkeit der Regulierung der Streubreite und der Menge des zu streuenden Streuguts während der Fahrt.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung beseitigt diese Nachteile. Sie ist dadurch ausgezeichnet, dass die Zufuhrvorrichtung mittels einer verstellbare Schaufeln aufweisenden Transportschnecke als einstellbare Dosiervorrichtung ausgebildet ist und diese Transportschnecke durch ein auf der Fahrbahn abrollendes Rad angetrieben wird, sowie, dass die Verteileinrichtung aus lotrechten, um eine zur Fahrbahn senkrechte Achse schwenkbaren Ablenkschaufeln besteht, welche das von der Fördervorrichtunp ausgeblasene Streu- gut in Abhängigkeit von ihrer Schwenklage über die Strasse verteilen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Bestreuen von Strassen und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 mit entfernten Oberteilen ist.
Die dargestellte Vorrichtung umfasst einen als Anhänger ausgebildeten Transportwagen l, welcher mit einer Anhängerdeichse. : 2 ausgerüstet ist. Der Transportwagen weist ein Gestell 3 auf, welches auf zwei Rädern 4 ruht. Auf der. Gestell 3 befindet sich ein schwenkbarer Hebekran 5 mit einer Handwinde 6 und einem Kabel 7, an dessen Endhaken 8 ein das Streugut, z. B. Salz, enthaltender Behälter 9 hängt.
Der Behälter 9 besteht aus flexiblem Material, z. B. Kunststoff, und besitzt einen Bntleerungsstuien 10, dessen Mündung in einen Trichter 11 hineinragt. Der Trichter 11 bildet einen Aufsatz auf einem rohrförmigen Gehäuse 12, in welchem eine Transportschnecke angeordnet ist. Die Transportschnecke besteht aus einem im Gehäuse 12 mit diesem koaxial angeordneten Rohr 13, in welchem Schaufeln 14 drehbar gelagert sind. Die Schaufeln 14 sind über Hebel (nicht dargestellt) mit einer im Rohr 13 längsverschiebbar gelagerten Stange 15 verbunden, mit deren Hilfe diese Schaufeln 14 um zur Achse 16 des Rohres 13 senkrechte Achsen verdreht werden können. Wenn sie in ihre Lage maximaler Fördermenge gedreht werden, so bilden die aufeinanderfolgenden Schaufeln im Zusammenhang ungefähr eine Schnecke.
Die Schaufeln 14 können auch in eine andere Extremlage gedreht werden, in welcher die Schaufelflächen ungefähr senkrecht zur Achse 16 des Rohres 13 stehen und die Förderung praktisch aufhört. Das rohrförmige Gehäuse 12 ist parallelachsig auf einem Blasrohr 17 befestigt. Im Bereich des Schneckenendes 18 sind die Rohre 12 und 17 miteinander. durch einen Stutzen 19 verbunden. Der Trichter 11 und das Gehäuse 12 bilden mit dem Rohr 13 und den Schaufeln 14 eine Zuführvorrichtung, welche in der vorliegenden Ausführung auch als Dosierorgan ausgebildet ist. Die Zufuhr des Streuguts könnte aber auch nur durch einen Trichter und eine Schleuse erfolgen. Das Rohr 17 ist am Druckstutzen 20 eines Gebläses 21 befestigt, welches mittels eines Motors 22, vorzugsweise eines Benzinmotors, angetrieben wird.
Hinter dem hinteren
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Ende 23 des Blasrohres 17 sind zwei Lenkschaufeln 24 in einer parallel zur Fahrbahn liegenden Ebene schwenkbar angeordnet. Die Schaufeln 24 sind zu und von der Achse 25 des Rohres 17 schwenkbar und im
Querschnitt ungefähr halbkreisförmig gebogen. Ihre Längsachsen liegen in jeder Lage in der horizontalen
Längssymmetrieebene des Rohres 17. Die zwei Schaufeln 24 sind über ein Hebelsystem 26,27, 28 unter- einander und mit einem Betätigungsgestänge 29 verbunden. Sie werden durch Bewegen des Gestänges 29 in Pfeilrichtung 30 in Richtung der Pfeile 31 und 32 verschwenkt. Über den beiden schwenkbaren Lenk- schaufeln 24 ist eine Platte in Form eines hinten nach-unten gebogenen Bleches 41 angeordnet.
Der Antrieb der Transportschnecke 13,14 erfolgt durch ein Rad 33 über eine Kette 34, eine Kupp- lung 35, die vorzugsweise elektromagnetisch ausgebildet ist, und ein Schneckengetriebe (nicht darge- stellt). Die Kupplung 35 ist eingerückt, wenn sich deren Wicklung in erregtem Zustand befindet. Der
Erregerstrom wird von einem kiciineimtromorzeuger 36 am Motor 22 abgegeben. Das pneubereifte Rad 33 ist in einem Federbein 38 eines Gestelles 39 drehbar gelagert. Der Druck des Federbeines bewirkt eine sichere Drehung des Rades 33 durch die Fahrbahn, und damit wird die der Fahrgeschwindigkeit stets ent- sprechende Streumenge des Streuguts befördert, da die Transportschnecke bei langsamer Fahrt langsam und bei schneller Fahrt entsprechend schnell läuft.
Die Streumenge pro mittlerer Fahrbahnmeter bleibt daher bei eingestellter Vorrichtung unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit praktisch konstant. Das Fe- derbein kann federbelastet sein und kann, wenn es nicht gebraucht wird, in die in Fig. 1 gestrichelt ge- zeichnete Lage hochgeklappt werden.
Die zur Steuerung der Schaufeln 14 dienende Steuerstange 15 ist an ihrem herausragenden Ende 37 mit einem am Gehäuse 12 befestigten Hebel 40 mittels einer Gabel dreh-schiebbar verbunden. Das andere
Hebelende ist drehbar am Betätigungsgestänge 29 befestigt. Die Hebellänge des Hebels 40 ist veränderbar, indem man dessen Drehpunkt gemäss den Pfeilrichtungen verschieben kann.
Die beschriebene Vorrichtung wird normalerweise als Anhänger an ein Zugfahrzeugangehängt. Sie kann indessen auch mit einem Eigenantrieb ausgerüstet werden. Ihre Funktionsweise ist folgende :
Zum Bestreuen von Fahrbahnen oder vorbestimmten Landteilen mit irgendeinem Streugut, z. B. Sand,
Split, Salzen oder einem ähnlich körnigen, schuppigen oder flockigen Gut, wird die Vorrichtung mit der
Deichsel 2 am Schlepper befestigt. Der mit dem Streugut angefüllte Behälter 9 befindet sich in aufgezo- gener Lage, der Entleerungsstutzen 10 ist in den Trichter 11 eingeführt und der Stutzen 10 offen, so dass das Streugut in den Trichter 11 fliessen kann. Der Motor 22 des Gebläses 21 wird in Betrieb gesetzt. Es saugt Luft an und fördert sie durch das Blasrohr 17 nach hinten ins Freie.
Infolge der Erzeugung von Strom durch den Erzeuger 36 befindet sich die elektromagnetische Kupplung 35 in erregtem und daher geschlossenem Zustand. Die Länge des Hebels 40 ist entsprechend dem Streugut unddervorbestimmte spezifischen Belegung des Bodens mit Streugut eingestellt.
Nun wird das Rad 33 auf die Fahrbahn abgesenkt, und sobald der Wagen sich bewegt, beginnt sich die Transportschnecke 13,14 zu drehen und zu tördern. Sie bringt je nach der Stellung der Schaufeln kleinere oder grössere Streugutmenge über den Stutzen 19, durch welchen diese in das Blasrohr 17 fällt und vom Luftstrom erfasst wird. Der mit dem Streugut beaufschlagte Luftstrom verlässt das Blasrohr 17 und trifft auf die beiden Lenkschaufeln 24 auf. Hier wird das aufprallende Streugut mitsamt der Luft je nach Einstellungswinkel der Schaufeln abgelenkt. Das Streugut fällt auf beiden Seiten nach aussen unten auf den Boden, welchen es in vorbestimmtem Ausmass belegt.
Durch die Anordnung des Antriebsrades 33 in der Mittelebene des Fahrzeuges macht sich der Einfluss der Kurven in geringster Weise bemerkbar, so dass auch die Kurvenstücke von Strassen mit relativ kleinen Abweichungen von der optimalen Streuung belegt werden. Auch die Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung wird berücksichtigt, indem die Transportschneckengeschwindigkeit und damit die geförderte Streugutmenge sich proportional mit der Fahrgeschwindigkeit ändert.
Soll die Streumenge bzw. die bestreute Fläche während des Streuens verändert werden, so betätigt der Fahrer oder der Hilfsfahrer das Gestänge 29, wodurch hinten die Lenkschaufelstellung und somit die bestreute Flächenbrelte und vorn die Steigung der Förderschaufeln 14 verändert werden. Werden die Schaufeln 24 nach aussen geschwenkt, so nimmt die Streubreite zu, und die Steigung der Förderschaufeln 14 muss ebenfalls zunehmen, wenn die spezifische Belegung gleich bleiben soll. Will man dagegen die spezifische Belegung ändern, so verstellt man unter Beibehaltung der Streubreite den Drehpunkt des Hebels 40. Auf diese Weise kann die Vorrichtung dem Streugut, der Fahrbahnbreite und der gewünschten spezifischen Belegung mühelos angepasst werden.
Die Abweichungen der spezifischen Belegung vom optimalen, eingestellten Wert sind sehr gering, was sich in einem überall gleichmässigen Effekt auf dem bestreuten Boden und minimalstem Streugutverbrauch bemerkbar macht.
Hinter schnellfahrenden Fahrzeugen entsteht bekanntlich ein Wirbel und ein Sog, so dass in diesem
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Gebiet gegenüber der Umgebung ein Unterdruck herrscht. Durch Anbringen des Leitbleches 41 über den
Schaufeln 24 wird mitgeholfen, dass das Streugut nach dem Ausblasen nicht von diesem Wirbel erfasst und auf den Transportwagen zurückgetragen wird. Die Überwindung dieses Soges wird aber hauptsächlich durch das Ausblasen erreicht.
Wenn der Gebläsemotor 22 z. B. ausfällt und damit die Luftförderung aufhört, so wird auch die Do- siervorrichtung ausser Betrieb gesetzt, da sich die Kupplung 35, welche stromlos wird, öffnet. Daher ist ein Verstopfen des pneumatischen Transportsystems nicht möglich.
An die Kupplung 35 kann ein Rüttelmechanismus (nicht dargestellt) angeschlossen sein, der auf das untere Ende des Behälters 9 derart wirkt, dass das Streugut störungsfrei ausfliesst und keine Brückenbildung im Behälter 9 eintreten kann.
Um beim Verteilen des Streugutes mit dem Wagen die rechte Fahrbahnhälfte einhalten zu können und das Streugut trotzdem ungefähr von der Mitte der Strasse aus gleichmässig über die ganze Strasse ver- teilen zu können, kann die Förder- und Verteileinrichtung, also der Ventilator 21 mit Motor 22, Druck- stutzen 20, Rohr 17, Verteilanlage 24,26, 27, 28 in einer Horizontalebene schwenkbar angeordnet sein.
Zu diesem Zwecke ist der Stutzen 19 zweiteilig ausgeführt, wobei der obere Teil fest am Gehäuse 12 und der untere Teil fest am Rohr 17 befestigt ist und die beiden Teile gegeneinander verdrehbar angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, im Betrieb die Verteilvorrichtung auszuschwenken, was auch bei Seiten- wind vorteilhaft sein kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Bestreuen von Strassen mit Streumaterial, welche, auf einem Transportwagen angeordnet, einen das Streumaterial enthaltenden Behälter, eine pneumatische Fördereinrichtung zum Ausblasen des Streuguts waagrecht nach hinten, eine Verteileinrichtung und eine Zufuhrvorrichtung für das
Streugut vom Behälter zur Fördereinrichtung besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrvorrichtung (11-14) mittels einer verstellbare Schaufeln (14) aufweisenden Transportschnecke (13,14) als einstell- bare Dosiervorrichtung ausgebildet ist und diese Transportschnecke durch ein auf der Fahrbahn abrollendes
Rad (33) angetrieben wird, sowie dass die Verteileinrichtung aus lotrechten, um eine zur Fahrbahn senk- rechte Achse schwenkbaren Ablenkschaufeln (24) besteht,
welche das von der Fördervorrichtung ausge- blasene Streugut in Abhängigkeit von ihrer Schwenklage über die Strasse verteilen.