DE19630575A1 - System zur semikontinuierlichen Steuerung von spurgeführten Fahrzeugen - Google Patents
System zur semikontinuierlichen Steuerung von spurgeführten FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur semikontinuierlichen Steuerung von
spurgebundenen Fahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
Ein derartiges System ist z. B. aus der DE 26 57 719 A1 bekannt und dort im
Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben. Eine Streckenzentrale sendet über Funk
zyklisch Datentelegramme mit Steuerungsinformation an alle in ihrem Bereich
befindlichen Fahrzeuge. Da die Steuerung auf den aktuellen Fahrort eines
jeweiligen Fahrzeuges bezogen ist, muß sichergestellt sein, daß das Fahrzeug
immer nur die Information auswertet und berücksichtigt, die für seinen jeweiligen
Fahrort maßgeblich ist. Hierzu werden den Fahrzeugen über ortsfeste, punktförmige
Übertragungseinrichtungen an der Strecke für den jeweiligen Streckenort gültige
Kennungen mitgeteilt, mit deren Hilfe sie die für sie jeweils relevanten
Datentelegramme aus der von der Zentrale ausgesendeten Telegrammfolge
aussortieren und auswerten können.
Die Verwendung eines einzigen Datenkanals zur Übertragung von
Steuerungsinformation auf eine Vielzahl von Fahrzeugen stellt für Strecken mit wenigen
Wegelementen und geringem, allenfalls mittlerem Verkehrsaufkommen möglicherweise
eine brauchbare Lösung dar, um einerseits einen entlang der gesamten Strecke
verlegten Linienleiter, andererseits die Übertragung zeitveränderlicher Daten über
punktförmige Übertragungseinrichtungen und hierzu erforderliche Kabelverbindungen
zu den Übertragungseinrichtungen zu vermeiden. Bei höherem Verkehrsaufkommen
und in vielgleisigen, weitverzweigten Anlagen wird der Sendezyklus jedoch so lang, daß
der notwendige dichte Fluß von Steuerungsinformation für die einzelnen Fahrzeuge
nicht mehr garantiert werden kann. Wenn dann, z. B. infolge von
Übertragungsstörungen, einzelne empfangene Datentelegramme verfälscht sind und
verworfen werden müssen, kann es zu sicherheitsbedingten Zwangsbremsungen
kommen, die den Betrieb stören.
Außerdem sind die aktuellen Signalbegriffe von weiter entfernten Streckensignalen an
zentraler Stelle oft nicht bekannt, so daß diese Informationen in die zyklische
Datenausgabe nicht mit einbezogen werden können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Steuerungssystem der eingangs genannten Art
anzugeben, bei dem in einem eine große Zahl von Wegelementen enthaltenden
Streckenbereich wie z. B. einem Bahnhof mit anschließenden Streckenabschnitten eine
große Zahl von Fahrzeugen gleichzeitig gesteuert werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Zuordnung eines eigenen Nachrichtenkanals zu jedem vorgegebenen
Streckenort kann eine große Zahl von Fahrzeugen gleichzeitig mit zur Steuerung
benötigter Information versorgt werden. Durch Übertragungsstörungen hervorgerufene
Lücken im Informationsfluß sind deshalb schmal und wirken sich auf die Kontinuität
der Steuerung nicht aus. Die Zuordnung eigener Nachrichtenkanäle ermöglicht auch
eine sichere Trennung der für die einzelnen Fahrzeuge bestimmten Informationsanteile
voneinander ohne aufwendige, die Übertragungskapazität herabsetzende
Datensicherungsmaßnahmen. Die Einschränkung der Gültigkeit der übertragenen
Selektionskriterien auf der Übertragung folgende, vorgegebene Wegintervalle stellt
sicher, daß eine fahrortbezogene Information nur in dem hierfür vorgesehenen
Wegabschnitt empfangen werden kann. Der Fall, daß ein Fahrzeug
Streckeninformation für einen Streckenort empfängt, den es längst verlassen hat, kann
somit nicht eintreten. Die Zuordnung separater Nachrichtenkanäle zu einzelnen
Streckenorten ermöglicht außerdem eine ganz oder teilweise dezentrale Anordnung der
streckenseitigen Sender. Diese können dann in der Nähe der ihnen zugeordneten
Streckenorte, an Signalstandorten z. B. auf den Lichtsignalen, untergebracht werden,
was den Betrieb mit geringer Leistung ermöglicht und Reichweitenprobleme, die bei
Einsatz eines zentralen Senders in ausgedehnten Streckenbereichen auftreten können,
vermeidet. Eine Speisung aus dem Lichtsignalstromkreis sowie die direkte Übernahme
der Signalinformation am Signal läßt sich ohne Schwierigkeiten einrichten und
ermöglicht die Übertragung des aktuellen Signalbegriffs auf die Fahrzeuge an
Streckensignalen trotz Unkenntnis des aktuellen Signalbegriffs in der Zentrale.
Ausgestaltungen des Steuerungssystems noch der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben:
So betrifft Patentanspruch 2 den Einbezug von Signalstandorten in die Menge der vorgegebenen, für die Zuordnung von Streckeninformation vorgesehenen Streckenorte und die Übertragung des aktuellen Signalbegriffs zusammen mit der sonstigen Streckeninformation.
So betrifft Patentanspruch 2 den Einbezug von Signalstandorten in die Menge der vorgegebenen, für die Zuordnung von Streckeninformation vorgesehenen Streckenorte und die Übertragung des aktuellen Signalbegriffs zusammen mit der sonstigen Streckeninformation.
Die Patentansprüche 3 bis 7 betreffen die Realisierung der den Streckenorten
individuell zugeordneten Nachrichtenkanäle. Diese können, gemäß Anspruch 3, als
Funkkanäle mit unterschiedlichen Trägerfrequenzen, gemäß Anspruch 4, als Kanäle
eines zeitmultiplex oder frequenzmultiplex betriebenen Datenübertragungssystems
oder, gemäß Anspruch 5, als Kanäle innerhalb eines gespreizten Frequenzbandes
ausgebildet sein, wobei die zuletzt genannte Technik in zwei Varianten, nämlich
frequenzsprungcodiert (Anspruch 6) oder psoido noise - codiert (Anspruch 7)
ausgeführt sein kann und die bei weitem rationellste Ausnutzung des zur Verfügung
stehenden Frequenzbandes ermöglicht.
Die Vorteile der Verwendung eines bandgespreizten Frequenzbandes gegenüber
diskreten Frequenzkanälen werden z. B. bei Mobilfunksystemen genutzt und sind in dem
Fachbuch "Digital Cellular Radio" von George Calhoun, erschienen 1988 bei Artech
House, Inc., 685 Canton Street, Norwood, MA 02062, auf den Seiten 343 bis 357
beschrieben.
Anspruch 8 sieht für Streckenorte, die gleichzeitig Signalstandorte sind, die zusätzliche
Übertragung einer Signalkennung und der Signalentfernung vor.
Gegenstand des Patentanspruchs 9 ist die Anordnung einer weiteren punktförmigen
Übertragungseinrichtung an einem Signalstandort oder kurz danach und ermöglicht
damit die ortsabhängige Löschung des zuletzt gültigen Selektionskriteriums und/oder
die Ausgabe eines neuen, dem nächsten vorgegebenen Streckenort zugeordneten
Selektionskriteriums.
Patentanspruch 10 betrifft die Löschung des gültigen Selektionskriteriums abhängig
von der vom Fahrzeug zurückgelegten, auf dem Fahrzeug gemessenen Wegstrecke.
Eine in Patentanspruch 11 wiedergegebene Weiterbildung der Erfindung sieht vor, die
an der Strecke aufeinanderfolgenden punktförmigen Übertragungseinrichtungen mit
sich in vorgegebener, einer Fahrtrichtung zugeordneter Reihenfolge ändernden
Kennzeichen zu versehen, die von den Fahrzeugen aufgenommen werden und mit
deren Hilfe die Fahrzeuge ihre Fahrtrichtung bestimmen und überprüfen können. Auch
Ausfälle von punktförmigen Übertragungseinrichtungen können dann von den
Fahrzeugen leicht erkannt werden.
Patentanspruch 12, schließlich, betrifft die Einrichtung einer Nachrichtenverbindung in
Richtung vom Fahrzeug zur Streckenzentrale oder einer anderen Streckeneinrichtung.
Dies ermöglicht eine Übertragung von Fahrzeugcharakteristiken (z. B. Zugnummer)
oder die Ausgabe von Steuerbefehlen an streckenseitige Einrichtungen wie
Bahnübergänge oder Weichen.
Anhand von 2 Figuren sollen nun Ausführungsbeispiele des Steuerungssystems
nach der Erfindung ausführlich beschrieben und ihre Funktion erklärt werden.
Fig. 1 zeigt das Prinzip der Erfindung an einer eingleisigen, mit einem Lichtsignal
ausgestatteten Strecke.
Fig. 2 zeigt schematisch eine mögliche Lösungsvariante im Bereich eines Bahnhofes
mit vielen, zum Teil weit auseinanderliegenden Signalstandorten und anderweitigen,
zur Ausgabe von Streckeninformation ausgewählten Streckenorten.
In Fig. 1 ist ein Gleis GL mit einem Lichtsignal S und zwei punktförmigen
Übertragungseinrichtungen, z. B. Transpondern TR1 und TR2 dargestellt. Anstelle
von Transpondern können auch kurze, punktförmig wirkende Linienleiterschleifen
Verwendung finden. Der Transponder TR2 ist so weit vom Signal S entfernt, daß ein
ebenfalls in der Figur dargestelltes Fahrzeug FZ, das den Transponder TR2 gerade
in Richtung auf das Signal zu passiert hat, noch vor dem Signal mit einer
Betriebsbremsung zum Stillstand gebracht werden kann.
Das Fahrzeug ist mit einer Steuerungseinrichtung SG, einem Empfänger ET für
Transpondersignale und einem Empfänger EF für Funksignale ausgestattet, die ein
mit dem Lichtsignal verbundener Funksender FS ständig entlang der Strecke, in
Richtung des Transponders TR2 ausstrahlt. Die Funksignale sind z. B. mit einem
hochbitratigen Pseudo Noise Code (PN-Code) codiert und können nur von einem
Empfänger aufgenommen und ausgewertet werden, der den genauen Code kennt
oder mit Hilfe des ihm bekannten Bildungsgesetzes nachbilden kann. Dieser Code oder
dessen Bildungsgesetz wird vom Transponder TR2 auf jedes vorüberfahrende Fahrzeug
übertragen, so daß ein Fahrzeug, sobald es den Transponder TR2 passiert hat, die
Funksignale des mit dem Signal S verbundenen Senders FS empfangen und auswerten
kann. Anstelle eines PN-codierten kann auch ein frequenzsprungcodiertes,
bandgespreiztes Funksignal gesendet werden. Auch die Benutzung eines eigens
zugeordneten Funkkanals mit über den Transponder TR2 dem Fahrzeug mitgeteilter
Frequenz ist möglich, wenn die verwendete Frequenz zur Verfügung steht und nicht
gestört wird.
Der in unmittelbarer Nähe des Signals angeordnete Transponder TRI hat die Aufgabe,
eine Löschinformation auf das Fahrzeug zu übertragen, die eine weitere Auswertung
der Funksignale des Senders FS unterbindet, sobald das Fahrzeug den Transponder
TR1 passiert hat. Er kann aber auch so programmiert sein, daß er das am Transponder
TR2 übertragene Selektionskriterium, den PN-Code oder dessen Bildungsgesetz zum
Empfang der Signale des Senders FS, durch die zum Empfang des dem nächsten
Signalstandort zugeordneten Senders erforderlichen derartigen Angaben ersetzt. Beide
Transponder übertragen außerdem je ein individuell zugeordnetes Kennzeichen, so
daß aus der Reihenfolge der von einem Fahrzeug aufgenommenen Kennzeichen auf
die Fahrtrichtung geschlossen werden und empfangene, vom Funksender für die
Gegenfahrtrichtung ausgesendete Information als ungültig erkannt werden kann.
Die vom Sender FS abgestrahlte Information ist dem Signalstandort selektiv zugeordnet
und enthält den aktuellen Signalbegriff und daneben Streckendaten wie
Streckenneigung, Streckenhöchstgeschwindigkeit und den Abstand zum nächsten
Signal. Selbstverständlich kann eine Übertragung von Streckendaten auch über die
Transponder erfolgen.
In Bild 2 ist eine Bahnhofsanlage mit zwei durchgehenden Gleisen GL1, GL2 und zwei
abzweigenden Gleisen GL3 und GL4 und verschiedenen Neben- und Abstellgleisen
wiedergegeben. Vorgegebenen Streckenorten, die meist auch Standort von Signalen S1
bis S14 sind, ist jeweils bestimmte Streckeninformation zugeordnet und wird innerhalb
eines in Fahrtrichtung vor dem jeweiligen Streckenort gelegenen Gleisabschnittes auf
sich nähernde Fahrzeuge mittels Funk übertragen. Die Funksender hierzu befinden sich
teils an zentraler Stelle, z. B. in einem Stellwerk Z, teils dezentral angeordnet, auf den
Lichtsignalen S1 und S14 und übertragen für jeden vorgegebenen Streckenort einen
diesem individuell zugeordneten Nachrichtenkanal. Die zum Empfang des jeweiligen
Nachrichtenkanals erforderlichen Selektionskriterien wie z. B. die Empfangsfrequenz
oder, im Falle der Übertragung bandgespreizter Signale, den dem jeweiligen
Nachrichtenkanal zugeordneten Code oder dessen Bildungsvorschrift, werden durch
punktförmige streckenseitige Übertragungseinrichtungen, Transponder T1 bis T9, auf
die Fahrzeuge übertragen. Diese Transponder können in bekannter Weise induktiv
arbeiten oder als Mikrowellentransponder oder kurze Linienleiterschleifen ausgebildet
sein.
Ein beispielsweise in Fig. 2 auf Gleis GL1 von links nach rechts fahrendes Fahrzeug
erreicht zunächst das Signal S1, dessen Standort ein vorgegebener Streckenort mit
zugeordnetem Nachrichtenkanal ist. Der eingestellte Signalbegriff wird hier zusammen
mit anderer zu übertragender Streckeninformation von einem auf dem Signal
plazierten Sender in Richtung des anschließenden Streckengleises ausgestrahlt. Das
von dorther kommende Fahrzeug hat bereits weit vor dem Signal S1 einen in Fig. 2
nicht dargestellten Transponder passiert und von diesem das zum Empfang der dem
Streckenort des Signales S1 zugeordneten Information notwendige Selektionskriterium
übertragen bekommen. Somit war das Fahrzeug schon weit vor dem Signal S1 in der
Lage, dessen Signalbegriff aufzunehmen und bei der Berechnung seiner
Weg-Geschwindigkeitskurve zu berücksichtigen.
Bei Erreichen des Signals S1 passiert das Fahrzeug den Transponder T1. Dieser ist
einem nächsten vorgegebenen Streckenort, dem, an dem das Signal S6 steht,
zugeordnet und überträgt ein Selektionskriterium zum Empfang des diesem nächsten
Streckenort zugeordneten Nachrichtenkanals auf das Fahrzeug. Gleichzeitig wird ein
Löschbefehl übertragen, der das zuvor gültige Selektionskriterium im Speicher des
Fahrzeugfunkempfängers löscht. Des weiteren kann über den Transponder T1 die
Kennung des Signals S6 und die Entfernung zu diesem Signal übertragen werden.
Werden über den Transponder T1 und die nachfolgenden Transponder sich in
vorgegebener Reihenfolge entlang der Strecke ändernde Transponderkennzeichen, z. B.
fortlaufende Nummern ausgegeben, so kann das Fahrzeug seine jeweilige
Fahrtrichtung aus deren Reihenfolge erkennen und für die Gegenfahrtrichtung
ausgegebene Information unberücksichtigt lassen.
Im Bahnhofsbereich, in dem sich hier das Signal S6 befindet, werden die den
vorgegebenen Streckenorten zugeordneten Nachrichtenkanäle zentral ausgestrahlt.
Eine im Stellwerk oder in dessen unmittelbarer Nähe angeordnete
Sammel-Sendeeinrichtung mit mehreren Sendern bekommt die im Stellwerk bekannten, den im
Bahnhofsbereich an vorgegebenen Streckenorten befindlichen Signalen zugeordneten
Signalbegriffe und eventuelle weitere zu übertragende Streckendaten über eine
Datenleitung zugeführt und sendet sie über die den Streckenorten jeweils zugeordneten
Nachrichtenkanäle aus. Dies erfolgt mit möglichst geringer Sendeleistung über im
allgemeinen gerichtet in den jeweils relevanten Streckenbereich abstrahlende
Antennen.
Das Fahrzeug erfährt somit, sobald es den Transponder T1 passiert hat, den
Signalbegriff des Signals S6 durch Empfang des entsprechenden, vom Sender des
Stellwerks Z abgestrahlten Nachrichtenkanals. Die gleiche Funktion wie der
Transponder T1 hat der Transponder T2. Bei dessen Passieren erhält das Fahrzeug das
Selektionskriterium für den Empfang des dem Streckenort, an dem sich das Signal S13
befindet, zugeordneten Nachrichtenkanal und kann den am Signal S13 eingestellten
Signalbegriff über diesen ebenfalls vom Stellwerksender abgestrahlten
Nachrichtenkanal aufnehmen. Der am Ort des Signals S13 befindliche Transponder T3
ist keinem vorgegebenen Streckenort mehr zugeordnet und überträgt deshalb nur noch
den Löschbefehl für das zuletzt gültige Selektionskriterium und z. B. eine für die
Weiterfahrt geltende Streckenhöchstgeschwindigkeit.
Vorgegebene Streckenorte brauchen nicht notwendig Signalstandorte zu sein. So kann
z. B. einer Langsamfahrstelle oder einer in Abzweigrichtung nur mit eingeschränkter
Geschwindigkeit zu befahrenden Weiche ein Nachrichtenkanal zugeordnet werden und
ein Selektionskriterium mittels eines eine ausreichende Strecke davor verlegten
Transponders übertragen werden. Darf z. B. in Fig. 2 die Weiche an der Abzweigung
des Gleises GL4 vom Gleis GL2 in Richtung Gleis GL4 nur mit eingeschränkter
Geschwindigkeit befahren werden, so kann auf Gleis GL2 von rechts nach links
fahrenden Fahrzeugen die jeweilige Weichenlage und damit die vorgeschriebene
Geschwindigkeitseinschränkung über einen vom Stellwerkssender ausgestrahlten
Nachrichtenkanal mitgeteilt werden, wobei das Selektionskriterium über den
Transponder T5 auf das Fahrzeug übertragen wird.
Ausfälle von Teilen des Steuerungssystems werden von den Fahrzeugen erkannt, da
sowohl die ausgegebenen Sendesignale als auch die punktförmigen
Übertragungseinrichtungen durch die jeweils vorausgehenden Einrichtungen
ortsbezogen vorangekündigt werden und die Fahrzeuge mit Hilfe ihrer
Wegmeßeinrichtungen den Ort kennen an dem Information empfangen werden soll.
Wenn keine Information empfangen wird, z. B. ein zu erwartendes Sendesignal
verfälscht oder überhaupt nicht empfangen wird oder eine Übertragungseinrichtung
nicht erkannt wird, nimmt das Fahrzeug den Ausfall des Senders bzw. der
Übertragungseinrichtung an und leitet eine Betriebsbremsung ein, die bei weiterem
Ausbleiben von Steuerungsinformation bis zum Stillstand des Fahrzeuges oder, bei
Langsamfahrstellen, zu einer vorgegebenen niedrigen Geschwindigkeit am
vorgegebenen Streckenort führt. Ist das Fahrzeug mit einem Fahrzeugführer besetzt, so
kann nach dem optisch angezeigten Signalaspekt weitergefahren werden.
Claims (12)
1. System zur semikontinuierlichen Steuerung einer Vielzahl von mit
Funkempfängern und Fahrzeugsteuerungseinrichtungen ausgestatteten,
spurgebundenen Fahrzeugen, die zur Steuerung benötigte, einzelnen vorgegebenen
Streckenorten zugeordnete Information über Funk aufnehmen, und mit diesen
Streckenorten zugeordneten, punktförmigen Übertragungseinrichtungen an der
Strecke, die Selektionskriterien an vorüberfahrende Fahrzeuge übertragen, mit
deren Hilfe diese die dem jeweiligen vorgegebenen Streckenort zugeordnete
Information erkennen und auswerten können,
dadurch gekennzeichnet, daß die den vorgegebenen Streckenorten jeweils
zugeordnete Information mit Hilfe zentral und/oder dezentral angeordneter Sender
ständig gleichzeitig über viele, den einzelnen vorgegebenen Streckenorten
individuell zugeordnete Nachrichtenkanäle ausgegeben wird, und daß ein einem
Streckenort zugeordneter Nachrichtenkanal nur von einem Fahrzeug empfangen
werden kann, das ein hierzu erforderliches Selektionskriterium, das nur von der
diesem Streckenort zugeordneten punktförmigen Übertragungseinrichtung
übertragen wird, innerhalb eines vorausgegangenen vorgegebenen Wegintervalles
übertragen bekommen hat.
2. System nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil
der vorgegebenen Streckenorte Signalstandorte sind und die über einen einem
Signalstandort zugeordneten Nachrichtenkanal ausgegebene Information den
aktuell eingestellten Signalbegriff enthält.
3. System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrichtenkanäle als Funkkanäle mit unterschiedlichen Sendefrequenzen
ausgebildet sind, und daß die Fahrzeuge von den punktförmigen
Übertragungseinrichtungen als Selektionskriterium eine die Frequenz des dem
jeweiligen Streckenort individuell zugeordneten Funkkanals enthaltende Kennung
übertragen bekommen.
4. System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle oder
jeweils ein Teil der Nachrichtenkanäle dieselbe Trägerfrequenz benutzen und durch
Zeitmultiplexbetrieb oder durch Frequenzmultiplexbetrieb unter Verwendung
unterschiedlicher Modulationsfrequenzen voneinander getrennt sind, und daß die
Fahrzeuge von den punktförmigen Übertragungseinrichtungen als
Selektionskriterium neben der jeweils zu empfangenden Trägerfrequenz die
Zeitlagen der den zugeordneten Nachrichtenkanal tragenden Zeitschlitze bzw. die
den zugeordneten Nachrichtenkanal tragenden Modulationsfrequenzen übertragen
bekommen.
5. System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrichtenkanäle innerhalb eines Trägerfrequenzbandes durch
Codemultiplexbetrieb voneinander getrennt sind und von zentral oder dezentral
angeordneten Sendern benutzt werden und daß die Fahrzeuge von den
punktförmigen Übertragungseinrichtungen als Selektionskriterium den zur
Codierung des zugeordneten Nachrichtenkanals verwendeten Code oder dessen
Bildungsgesetz übertragen bekommen.
6. System nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung der
Nachrichtenkanäle eine Bondspreizung durch Frequenzsprünge erzeugt.
7. System nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung der
Nachrichtenkanäle mit Hilfe eines Pseudo Noise Codes erfolgt und eine
Bandspreizung aufgrund der Zumischung des hochbitratigen Pseudo Noise Signals
zu dem jeweils zu übertragenden Nutzsignal erzeugt.
8. System nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle, daß ein vorgegebener Streckenort ein Signalstandort ist, von der
zugeordneten punktförmigen Übertragungseinrichtung zusätzlich zu einem
Selektionskriterium eine Signalkennung und/oder die Entfernung zu dem jeweiligen
Signal und/oder weitere, fest vorgegebene Streckeninformation übertragen wird.
9. System nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere punktförmige Übertragungseinrichtung vorgesehen ist, die sich an
oder, in Fahrtrichtung gesehen, unmittelbar hinter dem vorgegebenen Streckenort
befindet, und die einen Befehl zur Löschung des bis dahin gültigen, an der
vorhergehenden punktförmigen Übertragungseinrichtung übertragenen
Selektionskriteriums oder ein neues, dem nächsten vorgegebenen Streckenort
zugeordnetes Selektionskriterium, ggf. einschließlich einer Signalkennung, einer
Signalentfernung und weiterer fester Streckeninformation, auf ein vorüberfahrendes
Fahrzeug überträgt.
10. System noch einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Befehl zur Löschung des bis dahin gültigen, an der
vorhergehenden punktförmigen Übertragungseinrichtung übertragenen
Selektionskriteriums in Abhängigkeit des vom Fahrzeug zurückgelegten Weges auf
dem Fahrzeug generiert wird.
11. System nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß entlang der Strecke angeordnete, punktförmige
Übertragungseinrichtungen zusätzlich individuelle Kennzeichen übertragen, die
bezogen auf eine Fahrtrichtung geordnet sind und es den Fahrzeugen ermöglichen,
ihre jeweilige Fahrtrichtung zu erkennen und Daten, die die Gegenfahrtrichtung
betreffen, zu verwerfen.
12. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß
die Fahrzeuge zusätzlich mit Funksendeeinrichtungen ausgestattet sind und
Information an eine Empfangseinrichtung einer Streckenzentrale oder einer anderen
Streckeneinrichtung senden können, wobei jeweils das einem Fahrzeug übermittelte,
gültige Selektionskriterium oder eine andere fahrortbezogene Kennung
mitübertragen wird und der Streckenzentrale oder anderen Streckeneinrichtung zur
Überprüfung der Herkunft der jeweils empfangenen Information dient.
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