WO2016150708A1 - Verfahren und vorrichtung zur fahrzeugseitigen positionsdatenerfassung bei einem schienenfahrzeug mittels laufzeitmessung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur fahrzeugseitigen positionsdatenerfassung bei einem schienenfahrzeug mittels laufzeitmessung Download PDFInfo
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Definitions
- the approaching to the light signal rail vehicle receives the SignalD and the signal status, whereby the exchange of measurement messages is triggered with the light signal.
- the measuring and evaluation device preferably an existing onboard unit - OBU -
- the accuracy of the vehicle-side position data acquisition is so high that, in conjunction with an automatic train operation device - ATO - automatic driving without driver is feasible.
- the data telegrams of the light signal side transmitting device are distributed by means of trackside transmitting / receiving stations.
- the trackside transmitting / receiving stations on the type of relay stations, the range of the data telegrams of the light signal can be increased.
- the data telegrams of a light signal in both directions be sent, whereby the measurement accuracy can be further increased if the rail vehicle at the same time telegrams of several light signals em catch.
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fahrzeugseitigen Positionsdatenerfassung bei einem Schienenfahrzeug auf einer mit Lichtsignalen ausgerüsteten Strecke sowie eine diesbezügliche Vorrichtung. Um auch für automatisches Verfahren ohne Triebfahrzeugführer eine hinreichend genaue Fahrzeugortung zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Positionen der Lichtsignale sensorisch erfasst werden.
Description
Beschreibung
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR FAHRZEUGSEITIGEN POSITIONSDATENERFASSUNG BEI EINEM SCHIENENFAHRZEUG MITTELS LAUFZEITMESSUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fahrzeugseitigen Positionsdatenerfassung bei einem Schienenfahrzeug auf einer mit Lichtsignalen ausgerüsteten Strecke sowie eine diesbezügliche Vorrichtung.
Um den Abstand zwischen zwei Schienenfahrzeugen auf ein sicheres Minimum zu regulieren, müssen in kurzen Zeitabständen Daten zur aktuellen Position, Geschwindigkeit sowie andere Daten von dem Schienenfahrzeug ermittelt werden. Diese Daten werden an eine Zentrale weitergeleitet, welche daraus unter anderem Ansteuersignale für Streckenelemente, beispielsweise LichtSignale , Weichen und Bahnübergänge, sowie Vorgaben für die einzelnen Schienenfahrzeuge ableitet. Die Vorgaben für die Schienenfahrzeuge betreffen insbesondere Geschwindig- keits- oder Fahrkurvendaten, welche üblicherweise mittels punktförmiger Zugbeeinflussung - PZB -, beispielsweise Gleismagnete oder Balisen, an die Schienenfahrzeuge übertragen werden. Die Zentrale benötigt dazu die aktuelle Position des Schienenfahrzeuges in sehr engen Toleranzgrenzen.
Zur fahrzeugseitigen Positionsdatenerfassung werden üblicherweise in Abständen signaltechnisch sicher erfassbare Positionsdaten als Referenzpunkte verwendet, zwischen denen signal- technisch nicht sichere Bewegungssensoren, zum Beispiel
Odometer oder Dopplerradar, eingesetzt werden. Folgende Streckenelemente werden häufig zur Positionsdatenerfassung der Referenzpunkte verwendet :
- Ortsmarkierungen, zum Beispiel Balisen oder Transponder (DE 3200811 AI) ,
- Koppelspulen (DE 3106629 C2),
- Gleismagnete,
- Linienleiterschleifen (EP 0593910 AI) ,
- Einspeisepunkte von Gleisstromkreisen (WO 96/16857 AI) sowie
- Weichen im Zusammenwirken mit fahrzeugseitigen Wirbel - Stromsensoren .
Die Abstände zwischen den sehr genau zu ermittelnden Referenzpunkten sind jedoch häufig derart groß, dass der Messfehler zwischen den Referenzpunkten die Toleranzgrenze überschreiten kann. Das hat zur Folge, dass der Fahrzeugführer seine Streckenkenntnis nutzen muss, um zum Beispiel vor einem Lichtsignal zu bremsen. Bei Fahrzeugen, die automatisch, das heißt, ohne Fahrzeugführer, fahren sollen, stellt dies bei nur punktförmiger Zugbeeinflussung ein Problem dar. Nachteilig ist darüber hinaus auch die Unterschiedlichkeit der als Referenzpunkte fungierenden Streckenelemente, so dass je nach vorhandener Streckenausrüstung sehr unterschiedliche und teilweise aufwendige Messverfahren verwendet werden müssen. Um die erforderliche Genauigkeit der absoluten Positi- onsdaten, die als Referenzpunkte für die Zwischeninterpolation dienen, zu erreichen, werden gemäß der EP 1300316 Bl zwei verschiedene Messverfahren und gemäß der DE 19532104 C2 sogar drei verschiedene Messverfahren korreliert. Zur kontinuierlichen Ermittlung der absoluten Position des Schienenfahrzeuges, wobei eine Interpolation zwischen Referenzpunkten nicht erforderlich ist, ist die Verwendung satellitengestützter Verfahren bekannt, wie beispielsweise in der US 5129605 beschrieben. Die erreichbare Genauigkeit ist je- doch begrenzt und für automatisches Fahren nicht ausreichend.
Weitere Verfahren zur Positionsdatenerfassung sind aus der US 2015/0060608 AI, DE 10 2013 219 715 AI und DE 10 2012 215 533 AI bekannt .
Dopplerradarsysteme sind, insbesondere witterungsbedingt nur eingeschränkt funktionssicher und eine linienförmige Zugbe-
einflussung - LZB - mittels Linienleiterschleifen ist nur bei wenigen Strecken vorhanden.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Ver- fahren und eine Vorrichtung gattungsgemäßer Art anzugeben, die, insbesondere bei PZB-Strecken, eine sehr genaue Positionsdatenerfassung sowie automatisches Fahren ermöglichen.
Verfahrensgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Po- sitionen der Lichtsignale sensorisch erfasst werdenund eine lichtsignalseitige Sendeeinrichtung Datentelegramme aussendet, die wenigstens SignallD und Signalstatus enthalten, wobei eine fahrzeugseitige Sende-/Empfangseinrichtung die Datentelegramme empfängt und daraufhin Messnachrichten an das Lichtsignal sendet, deren Laufzeit mittels einer Mess- und
Auswerteeinrichtung des Fahrzeuges gemessen und anhand eines Streckenaltasses einer Fahrzeugposition zugeordnet werden.
Die Aufgabe wird außerdem gemäß Anspruch 4 dadurch gelöst, dass das Schienenfahrzeug mindestens eine mit einer Mess- und Auswerteeinrichtung verbundene Sende-/Empfangseinrichtung zur Detektion der Position des Lichtsignals aufweist.
Vorteilhaft ist bei dieser Lichtsignal-Ortung insbesondere, dass auch bei automatischem Fahren eine sichere und quasi punktgenaue Annäherung an das Lichtsignal möglich ist. Außerdem ist eine sehr effiziente Implementierung unter Nutzung vorhandener Infrastruktur möglich. Die Positionen der Lichtsignale sind sehr genau bekannt. Die Lichtsignale eignen sich hervorragend als Referenzpunkte, da ihre Position quasi die neuralgischsten Streckenpunkte darstellen und deshalb, insbesondere für automatisches Fahren, so exakt wie möglich zur Verfügung stehen müssen. Ferner ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, dass das Lichtsignal mindestens eine Sendeeinrichtung zum Aussenden von Datentelegrammen, die SignallD und Signalstatus enthalten, aufweist, wobei die Sende-/Empfangseinrichtung des Schienenfahrzeuges
das Datentelegramm empfängt und Messnachrichten an das Licht- signal sendet, deren Laufzeiten von der Mess- und Auswerteeinrichtung gemessen und anhand eines Streckenatlasses einer Fahrzeugposition zugeordnet werden. Durch die Zusammenfassung von Signalisierung und Positionserfassung durch Anordnung entsprechender Sender an Signalstandorten wird auch auf Strecken mit nur punktförmiger Zugbeeinflussung - PZB - automatisches Fahren möglich. Vorteilhaft ausgenutzt wird dabei der Umstand, dass Lichtsignale immer an Standorten positioniert werden, welche ausreichende Sicht auf das Lichtsignal bieten, so dass auch ausreichende Übertragungsbedingungen für Datentelegramme und Messnachrichten garantiert sind. Die LaufZeitmessung des Messsignals, das heißt, die Abstandsbestimmung zwischen dem Fahrzeug und dem Lichtsignal kann beispielsweise auf der Basis eines Transpondersystems erfolgen. Zur fahr- zeugseitigen Positionsdatenerfassung ist außerdem der Streckenatlas vorgesehen, der dazu die SignallDs, das heißt, die Kennungen der nacheinander folgenden Lichtsignale, beispielsweise deren MAC-Adresse, enthält. Alternativ oder zur
Plausibilisierung kann der Streckenatlas zusätzliche Parameter des Lichtsignals enthalten. Dabei kann es sich beispielsweise um Codierungen oder zusätzlich in dem Datentelegramm enthaltene Informationen handeln. Der Lichtsignal -Sender kann beispielsweise ein bekannter Sender im 5,9 GHz-Bereich sein, der mindestens die SignallD und den Signalstatus, das heißt, den Signalbegriff, beispielsweise rotes Haltsignal oder grünes Fahrtsignal, gerichtet in die Richtung des sich annähernden Schienenfahrzeuges sendet. Die Stromversorgung des Lichtsignal -Senders kann rückwirkungsfrei bei Mitbenutzung der Lichtsignalbestromung oder auch durch Solarmodule erfolgen.
Das sich dem Lichtsignal nähernde Schienenfahrzeug empfängt die SignallD und den Signalstatus, wodurch der Austausch der Messnachrichten mit dem Lichtsignal ausgelöst wird. Mittels LaufZeitmessungen kann die Mess- und Auswerteeinrichtung, vorzugsweise ein vorhandenes Onboard Unit - OBU -, den Ab-
stand zum Lichtsignal quasi kontinuierlich bis auf wenige Zentimeter genau bestimmen. Falls Datentelegramme mehrerer Lichtsignale empfangen werden, kann die Messgenauigkeit mittels Triangulation sogar noch verbessert werden. Aufgrund der SignallD in Verbindung mit dem Streckenatlas ist schienen- fahrzeugseitig der Standort des Lichtsignals bekannt, so dass eine sichere und genaue Eigenortung möglich ist. Die Genauigkeit der Fahrzeugseitigen Positionsdatenerfassung ist derart hoch, dass im Zusammenwirken mit einer Automatic Train Opera- tion-Einrichtung - ATO - automatisches Fahren ohne Fahrzeugführer realisierbar wird.
Gemäß Anspruch 2 ist vorgesehen, dass die detektierte Fahrzeugposition zum Kalibrieren odometrischer Systeme verwendet wird. Der typische Driftfehler und andere Messfehler bei Odometriesystemen zur Weg- und Geschwindigkeitsermittlung werden durch die Korrektur mittels der Kalibrierung anhand des Lichtsignal -Standortes unterhalb eines Grenzwertes gehalten. Anstelle odometrischer Messverfahren zur Weg- und Ge- schwindigkeitsermittlung zwischen den Lichtsignalen können bei analoger Betrachtungsweise auch jegliche andere Verfahren, beispielsweise mittels Dopplerradar, verwendet werden. Da es bezüglich der Sichtbarkeit des Lichtsignales sehr hohe Anforderungen und Sicherheitsvorschriften gibt, ist garan- tiert, dass rechtzeitig vor jedem Lichtsignal wieder eine hochgenaue Positionserfassung zur Verfügung steht.
Im Endeffekt kann, gegebenenfalls durch Datenfusion mit weiteren Navigations-Stützgrößen, ein vitales und sicheres Navi- gationssystem realisiert werden.
Vorzugsweise ist gemäß Anspruch 3vorgesehen, dass die Datentelegramme der lichtsignalseitigen Sendeeinrichtung mittels streckenseitiger Sende-/Empfangsstationen verbreitet werden. Durch die streckenseitigen Sende-/Empfangsstationen nach Art von Relaisstationen kann die Reichweite der Datentelegramme des Lichtsignals erhöht werden. Weiterhin können die Datentelegramme von einem Lichtsignal in beide Streckenrichtungen
gesendet werden, wodurch die Messgenauigkeit weiter erhöht werden kann, wenn das Schienenfahrzeug gleichzeitig Telegramme mehrerer Lichtsignale em fängt.
Claims
1. Verfahren zur fahrzeugseitigen Positionsdatenerfassung bei einem Schienenfahrzeug auf einer mit Lichtsignalen ausgerüs- teten Strecke,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass
die Positionen der Lichtsignale sensorisch erfasst werden und eine lichtsignalseitige Sendeeinrichtung Datentelegramme aussendet, die wenigstens SignallD und Signalstatus enthalten, wobei eine fahrzeugseitige Sende-/Empfangseinrichtung die Datentelegramme empfängt und daraufhin Messnachrichten an das Lichtsignal sendet, deren Laufzeit mittels einer Mess- und Auswerteeinrichtung des Fahrzeuges gemessen und anhand eines Streckenatlasses einer Fahrzeugposition zugeordnet werden.
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass
de detektierte Fahrzeugposition zum Kalibrieren odometrischer Systeme verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass
die Datentelegramme der lichtsignalseitigen Sendeeinrichtung mittels streckenseitiger Sende-/Empfangsstationen verbreitet werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass
das Schienenfahrzeug mindestens eine mit einer Mess- und Auswerteeinrichtung verbundene Sende-/Empfangseinrichtung zur Detektion der Position des Lichtsignals aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass
das Lichtsignal mindestens eine Sendeeinrichtung zum Aussenden von Datentelegrammen, die SignallD und Signalstatus enthalten, aufweist, wobei die Sende-/Empfangseinrichtung des
Schienenfahrzeuges die Datentelegramme empfängt und Messnachrichten an das Lichtsignal sendet, deren Laufzeiten von der Mess- und Auswerteeinrichtung gemessen und anhand eines Streckenatlasses einer Fahrzeugposition zugeordnet werden.
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