DE196303C

DE196303C -

Info

Publication number: DE196303C
Application number: DENDAT196303D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- J& 196303 KLASSE 63 ö. GRUPPE 45^

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1906 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung an Kinderwagen zur Umwandlung derselben in einen Sportwagen, ein Kinderbett oder einen Kindersessel. Es ist bekannt, zu diesem Zwecke den Wagenkorb mit geteilten Seitenwänden und gelenkig gegliederter Bodenplatte zum Abwärtsklappen zu versehen, ferner den Wagenkorb unter Vermittlung- von Hülsen durch auf der Radachse vermittels Stifte senkrecht gehaltene Schraubenfedern nachgiebig abzustützen, sowie denselben abnehmbar anzuordnen. Das Neue der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß die Seitenteile des Wagenkorbes um Scharniere drehbar und beim Abwärtsklappen des Bodenteiles seitwärts auf die feststehenden Seitenteile umlegbar sind, während die am Wagenkorb befestigten, zur Führung der Schraubenfedern dienenden Hülsen von auf den Achsen ruhenden.Hülsen umgeben sind, die ausziehbar angeordnet sind und festgestellt werden können, um den Wagenkasten nach Entfernung der Radachsen in unveränderter Höhenlage zu sichern.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in einem Beispiel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι den Kinderwagen im Aufriß,
Fig. 2 den Kinderwagen zu einem Kinderbett umgewandelt,

Fig. 3 den Kinderwagen zu einem Kindersessel umgewandelt,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 3.
Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten.

Auf den Achsen 1 der Räder 2 sind je zwei runde Stifte 3 (Fig. 5) winkelrecht befestigt, derart, daß sie in der gleichen Ebene miteinander liegen. . Diese Stifte 3 dienen als innere Führungen von Schraubenfedern 4, die einerseits auf den Achsen 1 aufsitzen und anderseits ein Stück über die Enden der Stifte 3 hervorragen. Über die Federn 4 sind einseitig geschlossene Hülsen 5 geschoben, die gleichzeitig als äußere Führungen für die Federn 4 dienen und an der Unterseite des Wagenkastens 6 befestigt sind. Die Hülsen 5 sind so bemessen, daß zwischen ihnen und den Achsen 1 (bei entlasteten Federn) ein Zwischenraum 7 vorhanden ist, der eine ungehinderte Federung des Wagenkastens 6 zuläßt. "

Um den Kinderwagen als Kinderbett verwenden zu können, sind über die Hülsen 5 lose Hülsen 8 geschoben, die mit nach Art eines Bajonettverschlusses ausgebildeten Schlitzen 9 versehen sind, mit denen an den Hülsen 5 befestigte Stifte IO in Eingriff stehen, derart, daß die Hülsen 8 nach Entfernung der Achsen 1 nebst Stiften 3 ausgezogen und gesichert werden können. Die Hülsen 8 sind an ihren unteren Enden mit Flanschen 8' versehen, damit eine gute Auflage derselben auf dem Fußboden erzielt wird. Die Hülsen 8' schützen auch die Fedem 4 und Stangen 3 vor Schmutz, wenn die Räder und Achsen mit dem Wagenkasten verbunden sind.

Ein Teil 11 des Wagenkastens 6 ist nach abwärts klappbar; ein Winkel 12 dient für

denselben als Anschlag. Dieser Teil 11 selbst besteht aus zwei Teilen, die durch ein Scharnier 13 miteinander verbünden sind und durch eine Feststellvorrichtung 14 zueinander eingestellt werden können. Die Seitenteile 15 des Wagenkastens 6 sind zweiteilig und durch Scharniere in der Mitte verbunden. Soll der Kinderwagen als Kindersessel oder durch Anbringung der Räder und Achsen als Sportwagen verwendet werden, so werden die Seitenteile 15 seitwärts umgeklappt und auf die festen Teile des Wagenkorbes umgelegt.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

I. In einen Sportwagen, ein Kinderbett oder einen Kindersessel umwandelbarer Kinderwagen, bestehend aus einem abnehmbaren Wagenkorb mit geteilten Seitenwänden und gelenkig gegliederter Bodenplatte, welcher unter Vermittlung von Hülsen durch auf der Radachse vermittels Stifte senkrecht gehaltene Schraubenfedern ■ nachgiebig gestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (15) des Wagenkorbes um Scharniere drehbar utid seitwärts auf die feststehenden Seitenteile umlegbar sind, und daß die mit dem Wagenkorb verbundenen Hülsen (5) von verschiebbaren Schutzhülsen (8) umgeben sind, ; welche sich ohne Druck gegen die Radachsen legen.
2. Kinderwagen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Bajonettverschluß (9, 10) an der äußeren oder an der inneren Hülse, zu dem Zweck, den Wagenkorb nach Entfernung der Radachsen in unveränderter Höhenlage feststellen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.