DE19629940A1

DE19629940A1 - Vorrichtung zur Zwangsbelüftung von bewohnbaren Freizeitfahrzeugen

Info

Publication number: DE19629940A1
Application number: DE1996129940
Authority: DE
Inventors: Rainer Bischoff; Werner Dr Pauls
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-07-24
Filing date: 1996-07-24
Publication date: 1998-01-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zwangsbelüftung von bewohnbaren Freizeitfahrzeugen, wie Reise- und Wohnmobile, Wohnwagen und dergleichen, mit wenigstens einem zur Außenseite des Freizeitfahrzeugs führenden Belüftungskanal.

Bei derartigen bewohnbaren Freizeitfahrzeugen ist es erforder lich, die maximale CO₂-Konzentration zu begrenzen, um gesund heitliche Gefährdungen für die Bewohner auszuschließen. Dabei ist es bisher häufig schwierig, eine ausreichende Belüftung sicherzustellen, weil die bewohnbaren Freizeitfahrzeuge häufig wegen der geforderten Wintertauglichkeit hohe Isolationswerte aufweisen. Ein weiteres Problem besteht darin, daß bei Vorse hen einer Lüftungsöffnung zur Zwangsbelüftung während der Fahrt des Freizeitfahrzeugs unangenehme Zugluft auftreten kann und der Innenraum durch den mit dem Fahrtwind eintretenden Schmutz verunreinigt wird. Problematisch ist ferner, daß in die Außenhaut von Freizeitfahrzeugen geschnittene Durchbrüche prädestiniert für das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit sind.

Gemäß einem Schlußentwurf der Europäischen Norm zu "Anforde rung an die Lüftung" von bewohnbaren Freizeitfahrzeugen sind die Mindestanforderungen an die Lüftung derartiger Freizeit fahrzeuge im Hinblick auf die Anzahl der vorhandenen Betten und die Gesamtleistung aller CO₂-Erzeuger, wie Heizungsbrenner, Kocher, etc. festgelegt. Danach darf entweder bei Einsatz ei nes Norm-CO₂-Erzeugers im geschlossenen Fahrzeug die CO₂-Kon zentration, in bestimmten Zeitintervallen gemessen, nicht oder nur maximal um 1% ansteigen. Alternativ wird diese Norm dann erfüllt, wenn das bewohnbare Freizeitfahrzeug eine Zwangsbe lüftung über eine nicht verschließbare Öffnung in einer vor geschriebenen Größe aufweist, die beispielsweise bei einem Fahrzeug mit vier Schlafplätzen und einem Kocher bei etwa 6000 mm² bzw. 90 mm Durchmesser liegt und sich entsprechend der Zahl der Betten bzw. weiterer CO₂-Erzeuger erhöht. Die Erfül lung dieser zweiten Norm-Alternative beinhaltet jedoch die eingangs genannten Zugluft-, Schmutz- und sonstigen Witte rungsprobleme.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zur Zwangsbelüftung der eingangs genannten Art ver fügbar zu machen, die die zuvor erwähnten Lüftungsanforderun gen erfüllt und nicht die aufgezeigten Nachteile aufweist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Bevorzugte Merkmale, die die Erfin dung vorteilhaft weiterbilden, sind den nachgeordneten Ansprü chen zu entnehmen.

In vorteilhafter Weise schafft demgemäß die Erfindung eine Vorrichtung zur Zwangsbelüftung von bewohnbaren Freizeitfahr zeugen, wie Reise- und Wohnmobile, Wohnwagen und dergleichen, die die Vorgaben zur Zwangsbelüftung erfüllen. Günstig ist weiterhin, daß der Gebrauchswert der Freizeitfahrzeuge nicht dadurch eingeschränkt wird, daß durch den während der Fahrt im Inneren erzeugten Unterdruck Warmluft abgesaugt und damit der Heiz- und Fahrkomfort erheblich gemindert wird.

Außerdem läßt sich die Vorrichtung vorteilhaft ohne erkennbare äußere Veränderung am Fahrzeug einbauen, weil die Öffnung(en) an der Außenseite des Freizeitfahrzeugs in bereits vorhandene Anbauteile integriert werden kann bzw. können.

In günstiger Weise läßt sich aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung jeder Belüftungskanal während der Fahrt automa tisch verschließen, so daß während der Fahrt keine unangenehme Zugluft auftritt und der Innenraum nicht durch den mit dem Fahrtwind eintretenden Schmutz verunreinigt wird. Verwirklicht werden kann die steuerbare Verschlußeinrichtung nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch wenigstens ein Verschlußorgan pro Belüftungskanalöffnung, welches als Ver schlußklappe und/oder Jalousie ausgebildet ist und über wenig stens ein Stellglied schließbar ist, beispielsweise abhängig von der Bewegung des Freizeitfahrzeugs, durch eine einstell bare Zeitsteuerung oder durch eine einstellbare CO₂-Gehalt-ab hängige Steuerung.

Für die Betätigung jedes Verschlußorgans ist bevorzugt ein elektrisches, ein elektromagnetisches, ein pneumatisches oder hydraulisches Stellglied vorgesehen, das vorzugsweise über die Zündung eines motorgetriebenen Freizeitfahrzeugs sofort nach Abschalten des Motors die Öffnung nach außen freigibt.

Als Austrittsbereich für den bzw. die Belüftungskanäle bieten sich insbesondere Begrenzungs- und sonstige Außenlampen an, wobei die Weiterleitung eines Lüftungskanals innen auch durch Einbauschränke erfolgen kann und dabei gleichzeitig die Ver schlußeinrichtung in den Schränken verdeckt unterbringbar ist. Wichtig ist dabei, daß das vollständige Öffnen jedes Ver schlußorgans garantiert ist, damit der normgemäß geforderte Öffnungsquerschnitt des Belüftungskanals sicher erreicht wird.

Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein als Verschlußklappe ausgebildetes Verschlußorgan eine Drehachse aufweisen, die mittels einer Bimetallfeder elek trisch beheizt zum Schließen des Belüftungskanals betätigbar ist. Alternativ oder ggf. zusätzlich kann auch ein Stellmotor für die Drehachsenverstellung dieser Verschlußklappe vorgese hen sein.

Bei Ausbildung des Verschlußorgans als Jalousie ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Betätigung mittels eines Hub- oder Stoßmagneten und/oder eines Stellmotors vor gesehen.

Die Durchführung der Öffnung des Belüftungskanals nach außen läßt sich vorteilhaft und ohne Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes des Freizeitfahrzeugs günstig unter vorhan dener Einbauteile vornehmen, insbesondere Leuchten und Lampen, die dazu auf Sockel mit dem erforderlichen Lüftungsquerschnitt befestigt sind.

Vorteilhaft läßt sich zudem die erfindungsgemäße Vorrichtung mit handelsüblichen Durchführungen wie Dach- und Wandlüfter und Wandkamin kombinieren.

Claims

1. Vorrichtung zur Zwangsbelüftung von bewohnbaren Freizeit fahrzeugen, wie Reise- und Wohnmobile, Wohnwagen und der gleichen, mit wenigstens einem zur Außenseite des Frei zeitfahrzeugs führenden Belüftungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Belüftungskanal eine steuerbare Verschluß einrichtung vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung wenigstens ein Verschlußor gan aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verschlußorgan als Verschlußklappe ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verschlußorgan als Jalousie ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung bei Bewegung des Fahrzeugs automatisch schließbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung elektrisch oder elektroma gnetisch über wenigstens ein Stellglied steuerbar ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung druckmittelbetätigt steuer bar ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung eine einstellbare Zeitsteue rung aufweist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung eine Steuerung aufweist, die auf einen Sensor für den CO₂-Gehalt der Fahrzeuginnenluft anspricht.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe eine Drehachse aufweist, wobei die Verschlußklappe aus einer Öffnungsstellung zum Schließen mittels einer elektrisch beheizten Bimetallfe der in einer Verschlußstellung drehbar ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe eine Drehachse aufweist, welche mittels eines Stellmotors oder eines Stellgliedes zum Öffnen und Schließen drehbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Jalousie über einen Stellmotor betätigbar ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Belüftungskanal nach außen unter vorhandener Anbauteile, insbesondere Leuchten und Lampen, geführt ist, die ihrerseits auf einem Sockel mit dem erforderli chen Lüftungsquerschnitt angeordnet sind.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Belüftungskanal mit handelsüblichen Durchfüh rungen wie Dach- und Wandlüfter und Wandkamin kombinier bar ist.