DE19629009A1 - Gegenüber Hochfrequenz und elektrostatischer Entladung unempfindlicher Elektrozündsatz mit nichtlinearem Widerstand - Google Patents
Gegenüber Hochfrequenz und elektrostatischer Entladung unempfindlicher Elektrozündsatz mit nichtlinearem WiderstandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf einen Elektrozündsatz
und genauer auf einen gegenüber Hochfrequenz und elektro
statischer Entladung unempfindlichen Elektrozündsatz mit
nichtlinearem Widerstand.
Ein Elektrozündsatz empfängt elektrische Energie und löst eine
mechanische Druckwelle und/oder eine exotherme Reaktion aus,
beispielsweise eine Verbrennung, eine Deflagration oder Deto
nation. Elektrozündsätze werden sowohl bei zivilen als auch
militärischen Anwendungen für eine Vielzahl von Zwecken einge
setzt, beispielsweise zum Auslösen von Airbags in Kraftfahr
zeugen oder zum Aktivieren einer Energiequelle bei einem
Artilleriesystem.
Bezugnehmend auf Fig. 1 weist ein typischer Elektrozündsatz 10
einen dünnen Widerstandsdraht oder Brückendraht 12 auf, der
zwischen zwei Stützen 14 aufgehängt ist, von welchen nur eine
gezeigt ist. Der Brückendraht 12 ist von einer entzündbaren
Mischung 18 umgeben, die gemeinhin als pyrotechnische Mischung
bezeichnet wird. Um die Verbrennung der pyrotechnischen Mischung
18 auszulösen, wird ein Gleichstrom oder ein sehr niedrig
frequenter Wechselstrom durch die Leitungsdrähte 16, die Stützen
14 und dann durch den Brückendraht 12 geführt. Der durch den
Brückendraht 12 hindurchtretende Strom resultiert in ein
ohmsches Aufheizen des Brückendrahts 12, und wenn der Brücken
draht 12 die Zündungstemperatur der pyrotechnischen Mischung 18
erreicht, zündet die pyrotechnische Mischung 18. Die pyro
technische Mischung 18 ist eine Primärladung, die eine Sekundär
ladung 20 zündet, welche ihrerseits eine Hauptladung 22 zündet.
Der Elektrozündsatz weist weiterhin verschiedene Schutzelemente
auf, beispielsweise eine Buchse 23, einen Stopfen 24 und ein
Gehäuse 26.
Obwohl ein Elektrozündsatz eine allgemein bekannte Vorrichtung
ist, hat sich die elektromagnetische Umgebung, in der Elektro
zündsätze arbeiten, über die letzten vier Dekaden dramatisch
verändert. Eine in der Arbeitsumgebung für Elektrozündsätze
aufgetretene Veränderung ist, daß die Elektrozündsätze höheren
Graden von elektromagnetischer Interferenz ausgesetzt sind. Der
notwendige Betrieb von Hochleistungsradar- und -kommunikations
einrichtungen in der Nähe von Elektrozündsätzen, wie beispiels
weise auf dem Flugdeck eines Flugzeugträgers ergibt eine
typische Arbeitsumgebung, die elektromagnetische Felder hoher
Intensität aufweist. Der Elektrozündsatz, der einen Airbag in
einem Kraftfahrzeug auslöst, kann starker elektromagnetischer
Interferenz während der normalen Lebensdauer des Kraftfahrzeugs
ausgesetzt sein. So sind Elektrozündsätze hochgradiger elektro
magnetischer Interferenz sowohl in militärischen als auch in
zivilen Umgebungen ausgesetzt.
Hochfrequenzfelder großer Intensität, die ein ernstes Problem
der elektromagnetischen Interferenz darstellen, können elektro
magnetische Energie entweder auf direktem oder auf indirektem
Weg in einen Elektrozündsatz einkoppeln und eine unbeabsichtigte
Zündung verursachen. Elektromagnetische Energie kann direkt in
einen Elektrozündsatz eingekoppelt werden, indem Hochfrequenz
strahlung auf das Gehäuse des Elektrozündsatzes einwirkt,
wodurch der Elektrozündsatz wie die Last einer Empfangsantenne
wirkt. Die elektromagnetische Energie kann alternativ indirekt
in den Elektrozündsatz eingekoppelt werden, indem eine durch
Hochfrequenz ausgelöste Lichtbogenbildung in der Nähe des
Elektrozündsatz es auftritt und in den Elektrozündsatz
eingekoppelt wird, beispielsweise über seine Leitungen. Eine
durch Hochfrequenz induzierte Entladung kann immer dann
auftreten, wenn eine über einem Luftspalt akkumulierte Spannung
ausreichend ist, um das Gas zu ionisieren und einen ionisierten
Kanal aufrecht zu erhalten.
Die Elektrozündsätze, die in der Nähe von intensiven Hoch
frequenzfeldern angeordnet sind, beispielsweise auf Überwasser
schiffen der Marine, können Signalanteile aufgrund der
Gleichrichtung von Hochfrequenzstrahlung empfangen. Die
Hochfrequenzstrahlung kann beispielsweise durch die Dioden
wirkung eines einfachen Metallkontakts, welche typischerweise
durch Korrosion von Kontakten oder unkorrekten Anschluß von
Verbindungselementen verursacht wird, gleichgerichtet werden.
Das gleichgerichtete Signal kann Anteile von viel geringerer
Frequenz als die ursprüngliche Hochfrequenzstrahlung und auch
einen Gleichstromanteil aufweisen, wobei alle diese Anteile in
den Elektrozündsatz eingekoppelt werden und eine unbeabsichtigte
Zündung auslösen können. Die Hochfrequenzstrahlung kann in
vielen Umgebungen gleichgerichtet werden, in denen ein Elektro
zündsatz gefunden werden kann, einschließlich Kraftfahrzeug
umgebungen, wo große Ströme oder Spannungen sehr schnell ge
schaltet werden, wodurch hochgradiges Rauschen produziert wird.
Eine andere Weise, in der ein Elektrozündsatz unbeabsichtigt
ausgelöst werden kann, ist das Einkoppeln einer elektrosta
tischen Entladung in den Elektrozündsatz. Eine elektrostatische
Entladung ist durch ein Signal hoher Spannung und recht geringer
Energie gekennzeichnet. Während die Energie der elektrosta
tischen Entladung üblicherweise unzureichend ist, um irgendein
signifikantes ohmsches Aufheizen des Elektrozündsatz es zu
verursachen, kann die Hochspannung ein ausreichend großes
elektrisches Feld zwischen den Anschlußpins des Elektrozünd
satzes erzeugen, um die pyrotechnische Mischung zu zünden.
Die Installation von einem oder mehreren passiven Filtern ist
ein Weg, um Elektrozündsätze vor elektromagnetischer Interferenz
zu schützen. Verschiedene Standardtypen von passiven Filtern
existieren, die zum Abschwächen von Hochfrequenz-Streusignalen
verwendet werden können. Diese Filter sind üblicherweise als L-,
Pi- oder T-Typen oder als Kombination dieser drei Typen klassi
fizierbar. Die passiven Filter vom L-, Pi- und T-Typ, die in den
Fig. 2(A), (B) bzw. (C) dargestellt sind, werden traditionell
als erste Maßnahme zum Ausräumen von Problemen mit elektromagne
tischer Interferenz eingesetzt.
Konventionelle passive Filter, die bei Elektrozündsätzen
eingesetzt werden, haben jedoch verschiedene Nachteile. Ein
konventioneller Filter besteht aus einer Kombination von Spulen,
Kondensatoren und/oder anderen verlustbehafteten Elementen, wie
beispielsweise Widerstandsferriten. In der Regel ist die
Leistungsfähigkeit des Filters der Anzahl und Größe der in
seiner Konstruktion verwendeten Elemente direkt proportional. So
kann ein Filter ausgebildet werden, um ein Signal in größerem
Maße abzuschwächen, falls die Größen der Spulen, Kondensatoren
und Ferritbuchsen sämtlich erhöht werden. Auch hat ein Filter
mit einer größeren Anzahl von Stufen grundsätzlich eine
verbesserte Leistungsfähigkeit. Die Größe der Filter ist durch
den zur Verfügung stehenden Raum jedoch häufig begrenzt. Im
Ergebnis kann es unmöglich sein, dem Elektrozündsatz einen
Filter hinzuzufügen, oder der Filter, für den der zur Verfügung
stehende Raum ausreicht, kann unzureichend sein, um den Elektro
zündsatz vor elektromagnetischer Interferenz zu schützen.
Die Filter werden üblicherweise aus passiven Standardkomponenten
ausgebildet, die auf einem gedruckten Schaltkreis angeordnet
oder innerhalb eines Metallgehäuses fest verdrahtet sind. Ein
typisches Beispiel eines Hochfrequenzfilters 30 ist in Fig.
3(A) gezeigt. Der Hochfrequenzfilter 30 weist u. a. einen
keramischen Kondensator 32 und eine gewickelte Ringspule 34 auf.
Wie in Fig. 3(B) gezeigt, weist der keramische Kondensator 32
eine Mehrzahl von Elektrodenschichten 38 auf, die durch ein
dielektrisches keramisches Material 36 getrennt sind. Wie aus
Fig. 3(A) hervorgehen sollte, machen die Größe des Kondensators
32 und der Spule 34 den Filter 30 für viele Anwendungen zu groß,
beispielsweise in Waffensystemen, wo der Platz besonders
begrenzt ist. Deshalb besteht ein Bedürfnis nach einem Elektro
zündsatz geringer Größe, der ausreichend vor elektromagnetischer
Interferenz geschützt ist.
Zusätzlich zu der Beschränkung durch den zur Verfügung stehenden
Platz können auch die Kosten des Elektrozündsatzes und des
Filters die Größe des Filters beschränken. Die Kosten jedes
Filters stehen in direkter Beziehung zu der Anzahl der Kondensa
toren, Spulen und der anderen den Filter ausbildenden Elemente.
Selbst wenn einige Filter nur eine geringe Anzahl von Kompo
nenten aufweisen, sind die Kosten pro Einheit beim Zusammenbau
des Filters im Vergleich zu den Kosten eines Elektrozündsatzes
relativ hoch. So kann bei einer Großserienproduktion von
Elektrozündsätzen und den dazugehörigen Filtern der gesamte
Kostenanstieg ganz erheblich werden.
Ein weiterer Nachteil von passiven Filtern ist, daß sie nicht in
der Lage sind, viele niedrigfrequente Signale herauszufiltern,
die ein unbeabsichtigtes Zünden des Elektrozündsatzes verur
sachen können. Weil das Signal zum Zünden des Elektrozündsatzes
ein Gleichstromsignal ist, sind die konventionellen Filter
ausgebildet, um Gleichstrom- und andere, niedrigfrequente
Signale ungehindert hindurchzulassen. Die Filter sind deshalb
nicht in der Lage, die aufgrund von Gleichrichtungen von Hoch
frequenzsignalen anfallenden niedrigfrequenten Signale sowie
andere niedrigfrequente oder Gleichstromsignale abzuschwächen.
Selbst mit einem Filter, der wirksam verschiedene Arten von
elektromagnetischer Interferenz filtern kann, ist der Elektro
zündsatz nicht vollständig sicher vor unbeabsichtigter Zündung.
In einem konventionellen Filtersystem sind der Filter und der
Elektrozündsatz im wesentlichen zwei separate Komponenten.
Bezugnehmend auf Fig. 4 kann ein nicht fortschreitendes
magnetisches Feld B durch Schleifeninduktion eine Urspannung
hervorrufen. Die Urspannung ist proportional zu wAB, wobei B=µoH,
A der Querschnittsbereich und w die Frequenz des magnetischen
Felds B ist.
Der Elektrozündsatz kann weiterhin durch Abschirmen vor elek
tromagnetischer Interferenz geschützt werden. Die Abschirmung
eines Elektrozündsatzes ist jedoch nur dann wirksam, falls der
Aufbau einer Barriere und die Arbeitsverfahren die Integrität
der abschirmenden Struktur garantieren können. Wenn eine große
Anzahl von Elektrozündsätzen hergestellt wird, wird es wahr
scheinlich, daß einige der Elektrozündsätze eine defekte Ab
schirmstruktur aufweisen. Somit ist das Abschirmen von Elektro
zündsätzen nicht der beste Weg, Elektrozündsätze zu schützen.
Eine andere Einrichtung, die vorgesehen ist, einen Elektro
zündsatz vor unbeabsichtigtem Zünden zu schützen, ist ein
Funkenfänger mit einer Funkenstrecke. Der Funkenfänger mit der
Funkenstrecke wird verwendet, um die Wahrscheinlichkeit zu
reduzieren, daß eine elektrostatische Entladung ein unbeabsich
tigtes Zünden hervorruft, und besteht im wesentlichen aus zwei
leitenden Elektroden, die einen genauen Abstand voneinander
entfernt sind, wodurch ein Luftspalt definiert ist. Wenn die
Stärke eines über die Elektroden entwickelten elektrischen Felds
die dielektrische Stärke der Luft überschreitet, tritt ein
Durchschlag auf, und überschüssige elektrische Ladung kann frei
über den Luftspalt von einer Elektrode zu der anderen Elektrode
fließen. Die Elektrode, die die überschüssige Ladung empfängt,
ist typischerweise geerdet, so daß die Ladung von allen empfind
lichen Elementen in dem Elektrozündsatz abgeleitet wird.
Ein Funkenfänger mit einer Funkenstrecke ist auf einen präzisen
Abstand der Elektroden angewiesen, um sicher zu stellen, daß
statische Entladung zur Erde abgeleitet wird. Die mechanischen
Grundlagen zur Ausbildung präziser Luftspalte können teure
Herstellungstechniken erfordern. Im Ergebnis kann ein Funken
fänger mit Funkenstrecke die Kosten eines Elektrozündsatzes
deutlich erhöhen.
Der Funkenfänger mit Funkenstrecke kann außerdem bei der Instal
lation und der Handhabung des Elektrozündsatzes zerstört werden.
Ein typischer Funkenfänger mit Funkenstrecke ist eine Entlade
scheibe oder ein Entladeblech mit einer zentralen Öffnung, durch
die sich Leitungsdrähte erstrecken. Eine dünne elektrisch
leitende Schicht steht mit dem Gehäuse des Elektrozündsatzes in
Kontakt aber durch den präzisen Luftspalt außer Kontakt mit den
Leitungsdrähten. Falls die Leitungsdrähte gebogen werden,
beispielsweise während des Zusammenbaus, kann die Wirksamkeit
des Luftspalts ernsthaft behindert werden.
Um die Empfindlichkeit eines Elektrozündsatzes gegenüber
Streusignalen zu reduzieren, kann die absolute Energie des
Zündsignals erhöht werden, die erforderlich ist, um den
Elektrozündsatz zu zünden. Im Ergebnis können Streusignale
niedrigen Niveaus durch den Brückendraht geleitet werden, ohne
eine Zündung zu verursachen, und nur das Zündsignal höheren
Niveaus hat ausreichend Energie zum Zünden des
Elektrozündsatzes.
Ein Zündsignal höherer Größenordnung ist jedoch nicht immer
wünschenswert. Ein Elektrozündsatz ist typischerweise mit einem
Auslösesystem versehen, das den Elektrozündsatz mit dem Zünd
signal versorgt. Das Auslösesystem weist typischerweise einen
Kondensator auf, der die Spannung speichert, welche zum Erzeugen
des Zündsignals erforderlich ist. Falls die Energie des
Zündsignals erhöht wird und die Spannung konstant bleibt, muß
die Größe des Kondensators ebenfalls steigen. Wegen des größeren
Kondensators steigen die Kosten des Auslösesystems merklich an.
So können umgekehrt durch Absenken der Größe des Zündsignals die
Kosten des Elektrozündsatzes und des Auslösesystems reduziert
werden.
Es ist auch wünschenswert, ein niedrigeres Zündsignal zu haben,
wenn die zur Verfügung stehenden Energie begrenzt ist. Zum Beispiel
werden viele Kraftfahrzeuge derzeit mit zwei Airbags herge
stellt, von denen jeder einen separaten Elektrozündsatz
erfordert. Zukünftige Ausstattungen von Kraftfahrzeugen können
fünf oder mehr Airbags aufweisen, wobei zusätzliche Elektro
zündsätze zur Betätigung der Sitzgurte im Fall einer Kollision
verwendet werden können. Bei der größeren Anzahl der Elektro
zündsätze, die wahrscheinlich in einem Kraftfahrzeug vorhanden
sein werden, sollte die Größe des Zündsignals möglichst klein
sein.
In einer Kraftfahrzeugumgebung muß ein Airbag im Fall einer
Kollision so schnell wie möglich aktiviert werden, um den für
die Insassen des Fahrzeugs bereitgestellten Schutz zu maxi
mieren. Der Elektrozündsatz, der den Airbag aktiviert, muß
deshalb in der Lage sein, schnell zu zünden, darf aber nicht
unbeabsichtigt durch Streuhochfrequenz oder elektrostatische
Entladung zündbar sein. Weiterhin sollte der Elektrozündsatz,
wie oben beschrieben, mit einem Zündsignal geringer Energie
ausgelöst werden können. Es fällt schwer, einen Elektrozündsatz
industriell herzustellen, der schnell auslösbar, unempfindlich
gegenüber Hochfrequenz und elektrostatischen Entladung, kosten
günstig herstellbar und mit einem Zündsignal niedriger Energie
zündbar ist.
Die Verwendung eines Elektrozündsatzes in einer Kraftfahrzeug
umgebung ergibt auch andere Schwierigkeiten. Zum Beispiel verwendet der
heute üblicherweise zum Aktivieren von Kraftfahrzeugairbags
eingesetzte Elektrozündsatz typischerweise Bleiazid als Primär
ladung. Bleiazid ist ein extrem explosives Material und erzeugt
beim Zünden eine sich schnell ausbreitende Druckwelle. Aufgrund
der hochexplosiven Natur des Bleiazids und der Größe der bei
einer Explosion erzeugten Druckwelle, muß notwendigerweise ein
Stahlgewebe um den Elektrozündsatz angeordnet werden, um zu
verhindern, daß der Druckaustritt aus dem Elektrozündsatz den
Airbag zerreißt. Das hochfeste Stahlgewebe verkompliziert jedoch
das Herstellungsverfahren und fügt zusätzliche Kosten zu dem
Aufbau des Elektrozündsatzes hinzu. Es besteht deshalb ein
Bedürfnis nach einem kostengünstigen Elektrozündsatz, der nicht
die Verwendung einer Primärladung erfordert.
Die Empfindlichkeit eines Elektrozündsatzes kann auch durch den
Einsatz einer Ferritperle verringert werden. Wenn eine hohle
Ferritperle auf einem Draht angeordnet wird, läßt die Ferrit
perle das Gleichstromzündsignal durch, sie stellt aber eine mit
der Frequenz anwachsende Impedanz dar. Demgemäß stellt die
Ferritperle bei elektromagnetischer Interferenz eine Impedanz
für diese Signale dar, die die elektromagnetische Energie dieser
Signale in Wärme umwandelt.
Die Wirksamkeit einer Ferritperle ist eher begrenzt. Wenn die
Intensität der Streusignale ansteigt, erhöht sich die Temperatur
der Ferritperle und bei einer bestimmten Temperatur verliert die
Ferritperle ihre magnetischen Eigenschaften. Wenn die Ferrit
perle zu heiß wird, wird die elektromagnetische Interferenz
nicht länger von der Ferritperle in Wärme umgewandelt, sondern
statt dessen in den Elektrozündsatz eingekoppelt, wodurch der
Elektrozündsatz möglicherweise gezündet wird. So ist bei
höhergradigen Signalen die Ferritperle nicht in der Lage,
elektromagnetische Interferenz von dem Elektrozündsatz
abzuleiten.
Es ist die grundsätzliche Aufgabe der Erfindung, die oben
erläuterten Nachteile des Stands der Technik zu überwinden.
Insbesondere soll ein Elektrozündsatz aufgezeigt werden, der
unempfindlich gegenüber elektromagnetischer Interferenz,
elektrostatischer Entladung sowie Hochfrequenzstreufeldern ist,
der eine geringe Größe aufweist, der kostengünstig ist und der
mit einem Signal niedriger Energie gezündet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einem Elektrozündsatz mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein
Elektrozündsatz auf einem Substrat ausgebildet und weist ein
erstes und ein zweites auf dem Substrat ausgebildetes Element
auf, wobei das erste Element einen ersten Widerstand und das
zweite Element einen gleich großen zweiten Widerstand aufweist.
Ein drittes Element verbindet die beiden Elemente, weist einen
dritten Widerstand auf, der viel kleiner als der erste und der
zweite Widerstand ist, und ist zum Verdampfen in ein Plasma zum
Zünden einer pyrotechnischen Mischung vorgesehen. Die Reihen
schaltung der drei Elemente weist einen Gesamtwiderstand mit
nichtlinearen Eigenschaften auf. Bei geringen Signalintensitäten
empfängt das dritte Element deutlich weniger Energie von einem
angelegten Signal als die beiden anderen Elemente. Bei höheren
Signalintensitäten jedoch ist der Widerstand des dritten
Elements viel größer als derjenige der beiden anderen Elemente,
wodurch das dritte Element die meiste Energie von dem anlie
genden Signal empfängt.
In einer Ausführungsform bestehen das erste, das zweite und das
dritte Element aus einer Schicht aus Aluminium, wobei das erste
und das zweite Element in Serpentinen-Form ausgebildet sind und
ein Verhältnis der Oberfläche zum Volumen aufweisen, das viel
größer ist als dasjenige des dritten Elements. Im Ergebnis wird
bei einem Hochfrequenzstreusignal ebenso wie bei einer elektro
statischen Entladung der größte Teil der Energie durch die
Serpentinen-förmigen Elemente in Wärme umgewandelt, während nur
ein kleiner Teil durch das dritte Element verbraucht wird. Das
Substrat ist vorzugsweise thermisch leitend, so daß jegliche
Wärme, die vor dem ersten, zweiten oder dritten Element erzeugt
wird, von dem ersten, zweiten oder dritten Element abgeleitet
wird. Um den Zündvorgang zu unterstützen und zu fördern ist eine
Schicht aus Zirkon auf dem dritten Element angeordnet und wird
mit dem dritten Element aufgeheizt. Die Schicht aus Zirkon
explodiert zusammen mit dem dritten Element in ein Plasma und
beide Materialien kondensieren auf einer pyrotechnischen
Mischung, die eine Mischung aus Zirkon und Kaliumperchlorat
aufweist. Ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz arbeitet
schneller und effizienter, weil das verdampfte Zirkon direkt mit
dem Kaliumperchlorat in der pyrotechnischen Mischung reagieren
kann.
In einer anderen Ausführungsform ist das dritte Element aus
einer Fliegen-förmigen Schicht aus Zirkon ausgebildet und die
ersten beiden Elemente weisen Metall-Oxid-Widerstände auf, die
zwischen einer auf der Schicht aus Zirkon ausgebildeten
Oxidphase und einem Metall in einem darüber angeordneten
elektrischen Kontakt ausgebildet sind. Dabei bedeutet Fliegen-förmig,
daß das dritte Element die Form einer als Fliege
bezeichneten Kragenschleife aufweist. Die elektrischen Kontakte
sind an beiden Enden der Schicht aus Zirkon ausgebildet und
weisen eine große Oberfläche auf. Der Widerstand der Metall-
Oxid-Widerstände ist viel größer als derjenige der Schicht aus
Zirkon, aber nimmt mit der Intensität des anliegenden Signals
ab. So empfängt die Schicht aus Zirkon bei einem Zündsignal
höherer Intensität immer mehr von der Energie des Zündsignals,
bis die Schicht aus Zirkon in ein Plasma umgewandelt ist.
Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft ein Nebenschlußelement
zur Verwendung in einem Elektrozündsatz mit dem Merkmalen des
Anspruchs 23. Das Nebenschlußelement weist ein Substrat und eine
auf dem Substrat ausgebildete leitende Schicht auf. Die leitende
Schicht hat Fliegen-Form mit einem schmalen Zentralbereich.
Erste und zweite Kontakte sind an beiden Enden der Fliegen-
förmigen leitenden Schicht ausgebildet. Die leitende Schicht
stellt einen Weg niedriger Impedanz zwischen dem ersten und dem
zweiten Kontakt dar. Der Zentralbereich der leitenden Schicht
wirkt als Zünder und verdampft bei einer Signalintensität
oberhalb eines bestimmten Schwellwerts in ein Plasma. Vorzugs
weise weist die leitende Schicht Aluminium auf und das Substrat
ist thermisch leitend, so daß ohmsche Wärme von der Schicht aus
Aluminium abgeleitet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, die nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind,
näher erläutert und beschrieben, wobei
Fig. 1 eine perspektivische Schnittansicht eines
konventionellen Elektrozündsatzes ist; die
Fig. 2(A), (B) und (C)
Ersatzschaltbilder für passive L-, Pi- bzw. T-
Filter sind;
Fig. 3(A) eine geschnittene Seitenansicht eines konven
tionellen passiven Filters von L-Typ ist;
Fig. 3(B) eine gebrochene perspektivische Ansicht eines
Kondensators ist, der Bestandteil des passiven
Filters von L-Typ gemäß Fig. 3(A) ist;
Fig. 4 ein Ersatzschaltbild eines Elektrozündsatzes bei
Einkopplung eines magnetischen Felds ist;
Fig. 5(A) eine Draufsicht auf einen Elektrozündsatz gemäß
der ersten Ausführungsform der Erfindung ist;
Fig. 5(B) eine geschnittene Seitenansicht des Elektro
zündsatzes gemäß Fig. 5(A) ist;
Fig. 6 eine geschnittene Seitenansicht des Elektrozünd
satzes gemäß Fig. 5(A) in einem Zünder ist;
Fig. 7(A) eine Draufsicht auf einen Elektrozündsatz gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist;
Fig. 7(B) eine geschnittene Seitenansicht des Elektrozünd
satzes gemäß Fig. 7(A) ist;
Fig. 8(A) eine Draufsicht auf ein Nebenschlußelement gemäß
einer dritten Ausführungsform der Erfindung ist
und
Fig. 8(B) eine geschnittene Seitenansicht des Nebenschluß
elements gemäß Fig. 8(A) ist.
Bezugnehmend auf die Fig. 5(A) und (B) weist ein Elektro
zündsatz 50 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ein
als Siliziumscheibe ausgebildetes Substrat 52 mit Schichten 53
aus Siliziumdioxid auf der Vorder- und Rückseite oder ein
thermisch leitendes aber elektrisch isolierendes Substrat,
beispielsweise aus Aluminium-oxid, auf. Die dünnen Schichten 53
aus Siliziumdioxid gewährleisten eine elektrische Isolierung
gegenüber dem Substrat 52, während sie einen Weg mit geringem
thermischen Widerstand von einer Seite des Substrats 52 zu der
anderen sicherstellen. Vorzugsweise weist das Substrat 52 einen
niedrigen nominellen Widerstand und eine Dicke von etwa 6,35 mm
auf, und die Schichten 53 aus Siliziumdioxid sind ungefähr 500
nm dick.
Eine dünne Schicht 54 aus Aluminium ist auf der Oberseite der
Schicht 53 aus Siliziumdioxid abgelagert und selektiv weggeätzt
worden, um ein Serpentinen-Muster auszubilden. Die Schicht 54
aus Aluminium bildet einen ersten Pfad 54₁, einen zweiten Pfad
54₂ und einen Fliegen-Bereich 54₃ aus, wobei der Fliegen-Bereich
54₃ den ersten Pfad 54₁ und den zweiten Pfad 54₂ miteinander
verbindet. Der erste Pfad 54₁ und der zweite Pfad 54₂ haben
vorzugsweise eine Breite von etwa 1,25 mm und der Fliegen-Bereich
54₃ hat vorzugsweise Abmessungen von etwa 0,125 mal 0,25
mm an der schmalsten Stelle des Bereichs 54₃.
Eine Schicht 58 aus Zirkon ist selektiv auf dem Fliegen-Bereich
54₃ abgelagert. Die Schicht 58 aus Zirkon ist nicht auf den
dargestellten Umfang beschränkt, sondern kann einen größeren
oder kleineren Bereich des Fliegen-Bereichs 54₃ abdecken. Zum Beispiel
kann die Schicht 53 aus Zirkon sich über nahezu die gesamte
Länge des Fliegen-Bereichs 54₃ von dem ersten Pfad 54₁ bis zu dem
zweiten Pfad 54₂ erstrecken. Die Schicht 53 aus Zirkon ist
vorzugsweise etwa 1 µm dick.
Schichten 55₁ und 55₂ aus Titan/Nickel/Gold (Ti/Ni/Au) sind
selektiv auf den Enden der Pfade 54₁ und 54₂ aus Aluminium
abgelagert. Das Titan in den Schichten 55 sorgt für eine Haftung
an den Schichten 54 aus Aluminium; das Nickel sorgt für einen
lötbaren Kontakt, und das Gold schützt die Nickeloberfläche vor
Oxidation. Die Kontaktierung der Ti/Ni/Au-Schichten 55₁ und 55₂
auf den Pfaden 54₁ und 54₂ aus Aluminium kann in jeder geeigneten
Art und Weise ausgeführt werden, so durch Drahtbindung, Auf
schmelzlötung oder leitende Epoxidharze. Die Ti/Ni/Au-Schichten
55 sind vorzugsweise etwa 0,6 µm dick.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 5(B) und 6 ist ein Zünder 60
ausgebildet durch Ablagern einer Schicht 59 aus Titan/Nickel/-
Gold (Ti/Ni/Au) auf die Rückseite des Substrats 52 über die
siliziumdioxid-Schicht 53 und darauf folgendes Befestigen der
Ti/Ni/Au-Schicht 59 auf einem Sockel 62, der vorzugsweise aus
einer keramischen oder metallischen Legierung ausgebildet ist,
beispielsweise aus KovarTM. Die Ti/Ni/Au-Schicht 59 ist auf dem
Sockel 62 mit einer Lötmittelpaste oder einem leitenden
Epoxidharz befestigt, welche(s) erwärmt worden ist, um das
Lösungsmittel zum Fließen zu bringen bzw. das Epoxidharz
Auszuhärten. Ein leitendes Epoxidharz 54 wird zwischen den
Anschlußpins 66 an dem Sockel 62 und den Ti/Ni/Au-Schichten 55
aufgebracht, und eine Kappe 83 wird auf dem Sockel 62
angeordnet, um einen Hohlraum auszubilden, der mit einer
gasentwickelnden oder pyrotechnischen Mischung 69 gefüllt ist.
Bei der tatsächlichen Verwendung wird ein Zündsignal, das dem
Zünder 60 zugeführt wird, durch die Anschlußpins 66, durch das
leitende Epoxidharz 54 und durch die Ti/Ni/Au-Schichten 55
geleitet. Das Zündsignal ruft einen Strom hervor, der entlang
einem der beiden Pfade 54₁ oder 54₂, durch den Fliegen-Bereich
54₃ und dann durch den anderen der beiden Pfade 54₂ bzw. 54₁
fließt. Der Widerstand der Schicht 54 aus Aluminium setzt sich
im wesentlichen aus drei in Reihe geschalteten Widerständen
zusammen, wobei die Pfade 54₁ und 54₂ jeweils einen Widerstand R₁
und der Fliegen-Bereich 54₃ einen Widerstand RF aufweisen.
Grundsätzlich kann der Widerstand R der Schicht 54 aus Aluminium
gemäß der folgenden Gleichung berechnet werden:
wobei p der spezifische Widerstand des Materials, L die Länge
der Metallspur, h deren Höhe bzw. Dicke und w deren Breite ist.
Bei dem Zünder 60 ist die elektrische Impedanz, die sich bei
einem an die Anschlußpins 66 angelegten Signal zeigt, rein
ohmscher Natur und entspricht etwa der Summe 2R₁ + RF. Die
Schicht 54 aus Aluminium 54 definiert einen Spannungsteiler mit
den Widerständen R₁ und RF, und das aktuell an dem Fliegen-Bereich
54₃ anliegende Signal ist um einen Faktor abgeschwächt,
der dem Verhältnis von RF/2R₁ entspricht. Die Abschwächung A des
anliegenden Signals kann vereinfacht werden zu:
wobei LF und WF die Länge und die Breite des Fliegen-Bereichs 54₃
und LP und WP die Länge und die Breite eines der Pfade 54₁ und 54₂
sind.
Aus Gleichung 2 wird ersichtlich, daß die Abschwächung A bei
einem Eingangssignal geringer Höhe ein konstanter Wert ist, und
daß sie nur durch das relative Verhältnis der Länge zur Breite
der Widerstände R₁ und RF bestimmt wird. Die Schicht 54 aus
Aluminium ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß eine Ab
schwächung A von ungefähr 1/20 erreicht wird, was etwa -26 dB
entspricht. Dem Fachmann ist es jedoch klar, daß die Größe der
Abschwächung A nicht auf diesen genauen Wert festgelegt ist,
sondern daß andere Werte der Abschwächung A durch einfaches
Variieren der Geometrie der Schicht 54 aus Aluminium realisiert
werden können.
Aufgrund der Abschwächung A, die durch die Widerstandsreihe der
Widerstände R₁ und RF erhalten wird, wird der überwiegende Teil
der elektrischen Leistung, die dem Zünder 60 zugeführt wird,
durch ohmsches Aufheizen der beiden Widerstände R₁ in Wärme
umgewandelt. Die Widerstände R₁ weisen ein großes Verhältnis der
Oberfläche zum Volumen auf, um so eine große Oberfläche für die
Ableitung von Wärme von den Widerständen R₁ durch die obere
Schicht 53 aus Siliziumdioxid, in das wärmeleitende Silizium-Substrat
52 und zu dem Sockel 62 bereitzustellen. Der Zünder 60
kann zusätzlich eine Wärmesenke zum weitergehenden Dissipieren
der Wärme weg von dem Fliegen-Bereich 54₃ und somit weg von der
Schicht 58 aus Zirkon aufweisen.
Der Elektrozündsatz 50 ist demgemäß unempfindlich gegenüber
eingekoppelter Hochfrequenzleistung. Aufgrund der Widerstands
reihe, die durch die Widerstände R₁ und RF definiert ist, wird
die eingekoppelte Hochfrequenzleistung abgeschwächt, wodurch der
Fliegen-Bereich 54₃ nur einen Teil der Energie empfängt. Weiter
hin bleiben der Fliegen-Bereich 54₃ und die Schicht 58 aus Zirkon
relativ kalt, weil die Wärme von den Widerständen R₁ ebenso wie
von dem Widerstand RF von dem Fliegen-Bereich 54₃ abgeführt wird.
Dementsprechend kann eingekoppelte Hochfrequenzleistung in Wärme
dissipiert werden, ohne den Elektrozündsatz ungewollt zu zünden.
Der Elektrozündsatz 50 ist auch gegenüber elektrostatischer
Entladung unempfindlich, solange die Dauer der Entladung zu kurz
ist, um den Fliegen-Bereich 54₃ um ein nennenswertes Maß
aufzuheizen. Bei einem von einer elektrostatischen Entladung
ausgehenden gepulsten Signal wird der weitüberwiegende Teil der
Energie in die großen Widerstände R₁ eingekoppelt, wobei die von
den Widerständen R₁ erzeugte Wärme sicher über den Sockel 92
dissipiert wird.
Um den Elektrozündsatz 50 zu zünden, wird ein Strom durch die
Widerstände R₁ und RF geleitet, der eine ausreichend lange Dauer
aufweist, um die Temperatur des Widerstands RF zu erhöhen. Die
Widerstände R₁ und RF weisen einen positiven Temperatur
koeffizienten auf, so daß die Widerstände mit der Temperatur der
Schicht 54 aus Aluminium ansteigen. Weil der Fliegen-Bereich 54₃
einen viel kleineren Querschnitt als die Serpentinen-förmigen
Widerstände R₁ aufweist, resultiert aus dem Zündsignal, daß sich
der Fliegen-Bereich 54₃ viel schneller aufheizt als die beiden
anderen Bereiche 54₁ und 54₂. Mit ansteigender Temperatur des
Fliegen-Bereichs 54₃ steigt der Widerstands RF um zwei Größen
ordnungen nach oben an und wird schließlich größer als der
Widerstand R₁. Im Ergebnis empfängt der Fliegen-Bereich 54₃ das
meiste der elektrischen Energie des Zündsignals, heizt sich
schnell auf und verdampft zusammen mit der Schicht 58 aus Zirkon
in ein Plasma.
Das Plasma kondensiert auf einem kleinen Bereich der in der Nähe
befindlichen pyrotechnischen Mischung 69 und heizt diese auf.
Nachdem ein kritisches Volumen des pyrotechnischen Materials 69
seinen Zündpunkt erreicht, zündet die gesamte pyrotechnische
Mischung 69. Die Schicht 58 aus Zirkon unterstützt die Zündung
der pyrotechnischen Mischung 69 durch Erhöhen der Masse des
Materials in dem Fliegen-Bereich 54₃, das sich vom festen Zustand
in das Plasma umsetzt. Mit einer größeren Masse ist eine größere
Menge von Material verfügbar, um auf dem pyrotechnischen Pulver
69 zu kondensieren, und eine größere Menge an thermischer
Energie kann übertragen werden.
Wie oben beschrieben, steigt der Widerstand RF an, wenn die
Temperatur des Fliegen-Bereichs 54₃ ansteigt. Sobald der Fliegen-
Bereich 54₃ geschmolzen ist, erreicht der Widerstand RF, der eine
gemäß dem Widerstand des Auslösesystems ausgewählte Geometrie
aufweist, den parasitären Widerstand des Auslösesystems, das das
Zündsignal bereitstellt. So kann bei Anpassung des erhöhten
Widerstands der Schicht 54 aus Aluminium an das Auslösesystem
die maximale Energiemenge auf den Fliegen-Bereich 54₃ übertragen
werden.
Die pyrotechnische Mischung 69 ist eine Kombination von pulver
förmigem Zirkon und Kaliumperchlorat. Bei einigen vorbekannten
Elektrozündsätzen wird eine Schicht von leitendem oder
halbleitendem Material in ein Plasma erhitzt und das Plasma
kondensiert auf der pyrotechnischen Mischung, um den Elektro
zündsatz zu zünden. Bei der Erfindung wird demgegenüber die
Schicht 58 aus Zirkon in Verbindung mit dem Fliegen-Bereich 54₃
in das Plasma umgewandelt. Das dampfförmige Zirkon unterstützt
die Zündung durch direkte Reaktion mit dem Kaliumperchlorat. Der
Elektrozündsatz gemäß der Erfindung ist dementsprechend ein
wirkungsvollerer Zündmechanismus, weil ein Element der pyro
technischen Mischung 69 zusammen mit dem Metall verdampft wird.
Durch Verwendung von Zirkon, das nach der Zündung brennt, besei
tigt ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz die Notwendigkeit für
eine Erstladung, wie beispielsweise Bleiazid. Im Ergebnis kann
der erfindungsgemäße Elektrozündsatz von einem weniger festen
und kostengünstigeren Metallgewebe umgeben sein.
Ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz wurde einem sinusförmigen
Hochspannungssignal von 12 Mhz ausgesetzt, das ungefähr 1,5 W
tatsächliche Leistung in die Struktur des Elektrozündsatzes
einkoppelte. Der Elektrozündsatz wies keine zusätzliche
Wärmesenke auf, und es wurde kein Versuch unternommen, eine
Luftströmung über die Struktur des Elektrozündsatzes anzufachen.
Nachdem der Elektrozündsatz diesem Signal für etwa 15 Minuten
ausgesetzt war, war die Wärme wirksam von der Struktur des
Elektrozündsatzes weg dissipiert, wodurch die Struktur des
Elektrozündsatzes einfach in der Hand gehalten werden konnte.
Ebenso ergab eine visuelle Inspektion der Serpentinen-förmigen
Widerstände und des Fliegen-Bereichs keine relevanten Beschädi
gungen. Die Struktur des Elektrozündsatzes wurde außerdem
anderen Frequenzen mit vergleichbarem Ergebnis unterworfen. Der
erfindungsgemäße Elektrozündsatz ist demgemäß unempfindlich
gegenüber realer Hochfrequenzleistung.
Ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz wurde auch einer
elektrostatischen Entladung ausgesetzt. Die elektrostatische
Entladung bestand aus Strompulsen von ungefähr 30 Ampere für
unterschiedliche Zeiträume bis zu 1 µsec. Eine visuelle
Inspektion der Struktur des Elektrozündsatzes nach den Pulsen
der elektrostatischen Entladung ergab keine Beschädigung.
Aufgrund der Geometrien der Serpentinen-förmigen Widerstände und
des Fliegen-Bereichs wird die elektrostatische Entladung
vorwiegend in die Serpentinen-förmigen Widerstände und entfernt
von dem Fliegen-Bereich eingekoppelt, wobei die meiste Energie
von den Serpentinen-förmigen Widerständen dissipiert wird. Die
Elektrozündsätze wurden ebenfalls mit dem Ergebnis, daß keine
gegenteiligen Effekte auftraten, wiederholt bepulst.
Um sicher zu stellen, daß die erfindungsgemäßen Elektrozündsätze
bei einem ordnungsgemäßen Zündsignal zünden, wurden die Elektro
zündsätze an einen elektrolytischen Kondensator von 480 µF
angeschlossen, der auf 8 V aufgeladen worden war. Der Konden
sator war über einen Metalloxid-Halbleiter-Transistor (MOSFET)
in Reihe mit der Struktur des Elektrozündsatzes geschaltet.
Verschiedene Elektrozündsätze wurden mit diesem Testaufbau im
Anschluß an den Hochfrequenztest und den Test bezüglich elektro
magnetische Entladung gezündet, um die Funktionssicherheit der
Elektrozündsätze zu überprüfen. Wie erwartet, wurden alle
Elektrozündsätze innerhalb eines Bereichs von 1,0 mJ bis 3,0 mJ
absoluter Energie gezündet, die von dem elektrolytischen
Kondensator aufgenommen worden war.
Bei der Erfindung wird nur ein kleiner Teil der verfügbaren 15
mJ Energie gebraucht, um den Elektrozündsatz zu zünden. Ein
erfindungsgemäßer Elektrozündsatz kann daher mit geringen
Energien gezündet werden. Die erfindungsgemäße Möglichkeit des
Zündens mit geringer Energie ist insbesondere vorteilhaft, wenn
ein Auslöseschaltkreis einen hohen parasitären Widerstand
aufweist, wie beispielsweise bei einem Kraftfahrzeugairbag
system. Die Betätigung mehrerer Elektrozündsätze ausgehend von
einer einzigen Niedrigenergiequelle ist mit einem Niedrig
energiezündsatz ebenfalls stark erleichtert. So kann eine
einzelne Niedrigenergiequelle ausreichen, um mehrere Airbags
auszulösen, wie sie wahrscheinlich zukünftig in Kraftfahrzeugen
installiert sein werden.
Ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz ist eine relativ einfache
integrierte Struktur, die mit extrem geringen geometrischen
Abmessungen hergestellt werden kann. Der Elektrozündsatz stellt
ein konstante Abschwächung von Hochfrequenzstreusignalen und
Fehlsignalen über das gesamte Frequenzspektrum bereit und kann
ebenso sicher und wiederholt die Energie einer typischen
elektrostatischen Entladung sowohl in einem Anschlußpin-Anschlußpin-Fall
als auch in einem Anschlußpin-Gehäuse-Fall
dissipieren.
Die Erfindung ist nicht auf die pyrotechnische Mischung aus
Zirkon und Kaliumperchlorat beschränkt, sondern es können auch
andere pyrotechnische Mischungen Verwendung finden. Zum Beispiel können
die pyrotechnischen Mischungen jegliche geeignete Kombination
eines pulverförmigen Metalls mit einem geeigneten Oxidator, wie
beispielsweise TiH1,68KClO₄ oder andere Mischungen, wie
beispielsweise Bor und Kaliumnitrat BKNO₃, aufweisen. Falls
Kaliumnitrat BKNO₃ als pyrotechnische Mischung verwendet wird,
kann eine Beschichtung aus Bor über den Fliegen-Bereich 54₃
aufgebracht werden, um den Zündprozeß zu beschleunigen. Dem
Fachmann ist klar, daß durch Anpassung der heißen Dampfphase des
Plasmas an die pyrotechnische Mischung eine Vielzahl von
Materialien verwendet werden kann, um den Fliegen-Bereich 54₃ zu
beschichten, um den jeweiligen Prozeß zu beschleunigen.
Das den Fliegen-Bereich 54₃ beschichtende Material muß nicht im
elektrischen Kontakt mit dem Fliegen-Bereich 54₃ stehen, sondern
kann statt dessen elektrisch isoliert von dem Fliegen-Bereich 54₃
sein. Das Material wird vornehmlich durch konduktiven Wärmeüber
trag von dem Fliegen-Bereich 54₃ aufgeheizt, und es wird keine
Joule-Aufheizung verursacht, die auftritt, wenn ein Strom durch
das Material fließt. So können ein oder mehrere elektrisch
isolierende, aber thermisch leitende Materialien zwischen dem
Fliegen-Bereich 54₃ und dem Beschichtungsmaterial angeordnet
sein.
Die Erfindung ist ebenso nicht darauf beschränkt, daß die
Serpentinen-förmigen Widerstände und/oder der Fliegen-Bereich
aus Aluminium ausgebildet sind; vielmehr können sie aus einer
Vielzahl von verschiedenen leitenden Materialien, wie beispiels
weise gedruckten Leiterbahnen oder leitendem Epoxidharz ausge
bildet sein. Weiterhin können die Dimensionen der Serpentinen
förmigen Widerstände und des Fliegen-Bereichs variiert werden,
um Abschwächungen unterschiedlicher Größenordnung zu erhalten.
Außerdem kann ein erfindungsgemäßer Elektrozündsatz einen
Fliegen-Bereich ohne jegliche Art von Beschichtungsmaterial
aufweisen, so daß nur der Fliegen-Bereich in ein Plasma
verdampft wird.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, die in den
Fig. 7(A) und (B) gezeigt ist, weist ein Elektrozündsatz 70
ein als Siliziumscheibe ausgebildetes Substrat 72 mit aufgewach
senen Schichten 74 aus Siliziumdioxid auf der Vorder- und Rück
seite oder ein thermisch leitendes aber elektrisch isolierendes
Substrat, beispielsweise aus Aluminiumoxid, auf. Die Schichten
74 aus Siliziumdioxid isolieren das Substrat 72 elektrisch,
während sie einen Weg von geringem thermischen Widerstand über
die Vorder- und Rückseite des Substrats 72 sicherstellen.
Vorzugsweise weist das Substrat einen niedrigen nominellen
Widerstand auf und ist etwa 1,25 mm breit und lang, und die
Schichten 74 aus Siliziumdioxid sind etwa 500 nm dick.
Eine Schicht 76 aus Titan ist aus einer Dampfphase die obere
Oberfläche abgelagert, gefolgt von einer Schicht 78 aus Zirkon.
Die Schicht 76 aus Titan ist vorzugsweise etwa 0,1 µm dick, und
die Schicht 78 aus Zirkon ist etwa 1 µm dick. Die Zirkon-/Titan-Schicht
ist dann selektiv weggeätzt worden, um ein Fliegen-Muster
mit einem zentralen Brückenbereich mit Abmessungen von etwa 40
mal 40 µm auszubilden.
Eine Schicht 77 aus Titan/Nickel/Gold (Ti/Ni/Au) ist über die
rückwärtige Schicht aus Siliziumdioxid aufgebracht und Ti/Ni/Au-Schichten
79₁ und 79₂ sind ebenso auf den Enden der Fliegen-förmigen
Schicht 78 aus Zirkon abgelagert, um Kontaktflächen
auszubilden. Wie bei der Ausführungsform der Fig. 5(A) und
(B) kann der Elektrozündsatz 70 mit einem leitfähigen Epoxidharz
an dem Sockel 62 befestigt werden, wobei leitfähiges Epoxidharz
die Anschlußpins 66 des Sockels mit den Ti/Ni/Au-Kontaktflächen
79₁ und 79₂ verbindet oder andere Verbindungstypen angewandt
werden, einschließlich Drahtbindung etc.
Der Widerstand des Elektrozündsatzes 70 setzt sich aus drei in
Reihe geschalteten Widerständen zusammen, wobei RLand der
Widerstand durch die Ti/Ni/Au-Schichten 79 an jedem Ende der
Fliegen-förmigen Schicht 78 aus Zirkon ist und RFliege der
Widerstand der Fliegen-förmigen Schicht 78 aus Zirkon ist. In
der bevorzugte Ausführungsform beträgt RLand etwa 10 bis 20 Ω,
während RFliege nur etwa 0,3 Ω beträgt. Der Widerstand der Fliegen-
förmigen Schicht 78 aus Zirkon wird gemäß Gleichung 1 bestimmt.
Die elektrische Impedanz, die im Fall eines über die Ti/Ni/Au-Kontakte
79 anliegenden Signals auftritt, ist rein ohmscher
Natur und entspricht der Summe 2RLand + RFliege. Die die Schicht 78
aus Zirkon erreichenden Signale sind um einen Faktor A abge
schwächt, der RFliege/2RLand entspricht, was vereinfacht werden
kann zu:
was ein konstanter Wert bei Eingangssignalen geringer Höhe ist
und nur von der Länge Lbow und der Weite wbow der Fliegen-förmigen
Schicht 78 aus Zirkon und den Widerständen Rland bestimmt wird.
Obwohl die Dämpfung A vorzugsweise 1/20 bzw. -26 dB beträgt,
kann jeder praktische Wert der Dämpfung A durch einfaches
Variieren der Geometrie der Schicht 78 aus Zirkon erreicht
werden. Bei Eingangssignalen geringer Höhe sind die Widerstände
Rland, die etwa 10 bis 20 Ω betragen, viel größer als der
Widerstand RFliege. So empfangen die Widerstände Rland bei diesen
Signalhöhen die meiste Energie von den Eingangssignalen und
wandeln diese Energie in Wärme um. Die Ti/Ni/Au-Kontakte 79
definieren einen großen Oberflächenbereich für die Leitung von
Wärme durch die obere Siliziumdioxid-Schicht 74, durch das
thermisch leitende Substrat 72 und bis zum Sockel 62. Im
Ergebnis dissipiert die Fliegen-förmige Schicht 78 aus Zirkon
bei niedrigen Höhen des Eingangssignals nur einen Teil der Wärme
und bleibt relativ kalt. So kann der Elektrozündsatz 70
unempfindlich gegenüber jeglicher Hochfrequenzenergie oder
elektrostatischer Entladung bleiben, die in den Elektrozündsatz
70 eingekoppelt wird.
Der Elektrozündsatz 70 wird durch Anlegen eines Zündsignals
gezündet, das eine relativ hohe Intensität aufweist. Die
Widerstände Rland weisen variable Metall-Oxid-Widerstände auf, die
zwischen der Titanschicht in den Kontakten 79 und einer auf der
Schicht 78 aus Zirkon ausgebildeten Oxidphasen-Schicht ausge
bildet sind. Die Variablen Metall-Oxid-Widerstände Rland haben
einen relativ hohen Widerstand bei geringeren Spannungen,
beispielsweise von 25 Ω bei einem anliegenden Signal von 1 V.
Bei Signalen höherer Intensität sinken die Metall-Oxid-Widerstände
Rland deutlich ab und werden klein im Vergleich zu dem
Widerstand RFliege. Im Ergebnis wird der Widerstand RFliege bei Zünd
signalen hoher Intensität der größte Widerstand und empfängt
dementsprechend die meiste Energie des Zündsignals, bis die
Schicht 78 aus Zirkon in ein Plasma verdampft. Bei dem Elektro
zündsatz 70 können dieselben Arten von pyrotechnischen
Mischungen Verwendung finden, wie bei dem Elektrozündsatz 50.
Der Elektrozündsatz 70 kann zusätzlich ein Nebenschlußelement
aufweisen, das zwischen den Ti/Ni/Au-Kontakten 79 parallel
geschaltet ist. Das Nebenschlußelement hat eine niedrige
Impedanz bei Hochfrequenz-Frequenzen und kann einen keramischen
Kondensator, eine Diodenanordnung oder eine Sicherung niedriger
Impedanz aufweisen. Weiterhin kann das Nebenschlußelement
entweder eine diskrete Komponente, eine Kombination von diskre
ten Komponenten oder direkt auf dem Substrat 72 integriert sein.
Bei einem Elektrozündsatz gemäß der zweiten Ausführungsform
wurde eine Hochfrequenz-Impedanz von etwa 12 Ω festgestellt. Ein
0,2 µF keramischer Kondensator wurde als Nebenschlußelement über
den Elektrozündsatz angeordnet und die Impedanz wurde zu 12∠0° Ω
bei 10 kHz und zu 0,3∠-65° Ω bei 20 MHz bestimmt. Wie erwartet
war die Impedanz bei höheren Frequenzen im wesentlichen kapa
zitiv. Die Induktivität der Leitungen hatte eine Resonanz bei 4
MHz und wirkte bei höheren Frequenzen induktiv.
Um Tests bezüglich elektrostatischer Entladung durchzuführen,
wurde der Elektrozündsatz gemäß der zweiten Ausführungsform
Strompulsen von etwa 24 Ampere für verschiedene Zeitintervalle
bis zu einem Bruchteil einer Mikrosekunde ausgesetzt. Eine
Untersuchung des Elektrozündsatzes im Anschluß an die Strompulse
ergab, daß der Elektrozündsatz unverändert war. Die Elektro
zündsätze wurden ohne gegenteilige Konsequenzen wiederholt
Pulsen ausgesetzt.
Um sicher zu stellen, daß die Elektrozündsätze gemäß der zweiten
Ausführungsform nach dem Hochfrequenztest und dem Test bezüglich
elektrostatischer Entladung zünden, wurden die Elektrozündsätze
mit einem elektrolytischen Kondensator von 40 µF verbunden, der
auf 22 V aufgeladen war, wobei der Elektrozündsatz über einen
MOSFET-Transistor mit dem Kondensator in Reihe geschaltet war.
Eine Anzahl von Elektrozündsätzen wurden mit dieser Anordnung
gezündet und absorbierte von 1 mJ bis 3 mJ absolute Energie. Die
in den Elektrozündsätzen gemessenen Spitzenströme lagen oberhalb
von 16 Ampere für eine Dauer von etwa 1 bis 2 µsec. Die Elektro
zündsätze 70 können demnach mit nur einem kleinen Teil der zur
Verfügung stehenden Energie von 10 mJ gezündet werden. Die
Elektrozündsätze könnten ebenso mit einem auf nur 10 V aufge
ladenen 480 µF-Kondensator gezündet werden.
Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung werden nicht
lineare Widerstände Rland in Reihe mit dem Zündelement angeordnet,
daß die Fliegen-förmige Schicht 78 aus Zirkon aufweist. Die
Erfindung kann daher das Zündelement vor Hochfrequenzstreu
signalen schützen, ohne die Verwendung einer großen Ferritperle
oder eines Kondensators. Weiterhin kann das Zündelement ohne
Verwendung von anderen Elementen, beispielsweise von Dioden, vor
einer elektrostatischen Entladung geschützt werden.
Die Fig. 8(A) und (B) zeigen ein Beispiel eines Nebenschluß
elements 80, das parallel zu einem erfindungsgemäßen Elektro
zündsatz, beispielsweise dem Elektrozündsatz 50 oder 70,
geschaltet werden kann. In diesem Beispiel weist das Neben
schlußelement 80 eine Niedrig-Impedanz-Sicherung mit einem
Substrat 82 aus poliertem Aluminium oder Silizium auf. Eine
dünne Schicht 84 aus Titan ist auf dem Substrat 82 angeordnet,
gefolgt von einer dickeren Schicht 86 aus Aluminium, die
teilweise weggeätzt ist, um ein Fliegen-Muster auszubilden.
Vorzugsweise ist die Schicht 84 aus Titan etwa 0,1 µm dick, und
die Schicht aus Aluminium ist etwa 1,0 µm dick und weist
Abmessungen von etwa 25 µm mal 25 µm im Brückenbereich des
Fliegen-Musters auf. Weiterhin hat das Substrat eine Breite von
etwa 1,5 mm. Zwei Lagen 88₁ und 88₂ aus Titan/Nickel/Gold
(Ti/Ni/Au) sind auf beiden Enden der Fliegen-förmigen Schicht 86
aus Aluminium angeordnet, um Kontakte für das Nebenschlußelement
80 auszubilden. Diese Kontakte 88₁ und 88₂ sind parallel zu den
Kontakten des Elektrozündsatzes geschaltet, also beispielsweise
zu den Kontakten 55₁ und 55₂ oder zu den Kontakten 79₁ und 79₂.
Der Widerstand des Nebenschlußelements 80 beträgt etwa 0,2 Ω und
stellt derart einen Widerstandspfad geringer Impedanz zum
Ableiten des Stroms von dem Elektrozündsatz dar, um dadurch den
Zünder zu schützen. Das Nebenschlußelement 80 stellt vorzugs
weise auch einen Weg geringer thermischer Impedanz von der
Schicht 86 aus Aluminium zu dem Substrat 82 sowie zu einer
Wärmesenke, die in thermischen Kontakt mit dem Substrat 82
stehen kann, bereit.
Bei eingekoppelter Hochfrequenzenergie von geringer Höhe und bei
einer elektrostatischen Entladung wird die Energie aufgrund
dessen geringer Impedanz durch das Nebenschlußelement 80
geleitet. Wenn andererseits ein Zündsignal empfangen wird, hat
das Signal eine Dauer und eine Energiestärke, die ausreichend
sind, um den Stromkreis des Nebenschlußelements 80 zu unter
brechen. Sobald das Nebenschlußelement 80 aus dem Stromkreis
ausfällt, wird das Zündsignal zum Zünden des Elektrozündsatzes
in den Elektrozündsatz eingekoppelt. Dem Fachmann ist klar, daß
die Energie, die gebraucht wird, um den Schaltkreis des Neben
schlußelements 80 zu unterbrechen, durch Variieren der Geometrie
der Schicht 86 aus Aluminium eingestellt werden kann.
Ein erfindungsgemäßes Nebenschlußelement ist nicht auf das
Nebenschlußelement 80 beschränkt. Zum Beispiel kann ein Nebenschluß
element auf demselben Substrat wie der Elektrozündsatz ausge
bildet sein, oder es kann als diskrete Komponente hergestellt
werden. Weiterhin kann eine Diode zusätzlich oder alternativ als
Nebenschlußelement verwendet werden. Eine Diode kann direkt auf
dem Silizium-Substrat des Elektrozündsatzes ausgebildet sein. Z.
B. besitzen sowohl ein pn-Übergang als auch eine Schottky-Barriere
eine ausreichend große Übergangskapazität pro Flächen
einheit, um Hochfrequenzstreusignale wirksam nebenzuschließen.
Weiterhin kann ein erfindungsgemäßes Nebenschlußelement in
anderen Anwendungen als im Zusammenhang mit einem erfindungs
gemäßen Elektrozündsatz verwendet werden, z. B. mit anderen
Elektrozündsätzen oder mit vollständig anderen Arten von
Schaltkreisen.
Claims (26)
1. Elektrozündsatz
mit einem ersten Element (54₁, 79₁), das einen ersten
Widerstand aufweist,
mit einem zweiten Element (54₂, 79₂), das einen zweiten Widerstand aufweist,
mit einem das erste Element und das zweite Element
miteinander verbindenden dritten Element (54₃, 78), das einen dritten Widerstand aufweist und das zum Verdampfen in ein Plasma vorgesehen ist, um eine pyrotechnische Mischung zu zünden,
wobei das erste Element, das zweite Element und das dritte Element in Reihe geschaltet sind und einen Gesamtwiderstand mit nichtlinearen Eigenschaften aufweisen und
wobei die nichtlinearen Eigenschaften des Gesamtwiderstands derart ausgebildet sind, daß das dritte Element von einem Signal niedriger Intensität weniger Energie erhält als sowohl das erste Element als auch das zweite Element, aber von einem Signal hoher Intensität mehr Energie erhält als sowohl das erste Element als auch das zweite Element.
mit einem zweiten Element (54₂, 79₂), das einen zweiten Widerstand aufweist,
mit einem das erste Element und das zweite Element
miteinander verbindenden dritten Element (54₃, 78), das einen dritten Widerstand aufweist und das zum Verdampfen in ein Plasma vorgesehen ist, um eine pyrotechnische Mischung zu zünden,
wobei das erste Element, das zweite Element und das dritte Element in Reihe geschaltet sind und einen Gesamtwiderstand mit nichtlinearen Eigenschaften aufweisen und
wobei die nichtlinearen Eigenschaften des Gesamtwiderstands derart ausgebildet sind, daß das dritte Element von einem Signal niedriger Intensität weniger Energie erhält als sowohl das erste Element als auch das zweite Element, aber von einem Signal hoher Intensität mehr Energie erhält als sowohl das erste Element als auch das zweite Element.
2. Elektrozündsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Element und das zweite Element auf einem Substrat
(52, 72) angeordnet sind.
3. Elektrozündsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste und der zweite Widerstand gleich groß
sind.
4. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Anteil der pyrotechnischen Mischung (69)
zum Verdampfen in das Plasma zusammen mit dem dritten Element
auf dem dritten Element vorgesehen ist.
5. Elektrozündsatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der pyrotechnischen Mischung Zirkon aufweist und
das die pyrotechnische Mischung eine Mischung von Zirkon und
Kaliumperchlorat aufweist.
6. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element und das zweite Element ein
größeres Verhältnis der Oberfläche zum Volumen aufweisen als das
dritte Element.
7. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element (54₁) und das zweite
Element (54₂) jeweils in Serpentinen-Form auf dem Substrat (52)
ausgebildet sind.
8. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element, das zweite Element und
das dritte Element eine Schicht aus Aluminium (54) aufweisen.
9. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Element Zirkon (58) aufweist.
10. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element (79 i), das zweite Element
(79₂) und das dritte Element (78) in Fliegen-Form auf dem
Substrat (72) angeordnet sind.
11. Elektrozündsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat wärmeleitend ausgebildet ist, um Wärme von dem
dritten Element abzuleiten.
12. Elektrozündsatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schicht (53, 74) aus Siliziumdioxid vorgesehen ist, die
zwischen dem Substrat und dem ersten Element, dem zweiten
Element und dem dritten Element ausgebildet ist.
13. Elektrozündsatz nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine mit dem Substrat verbundenen Wärmesenke
vorgesehen ist, um die durch das Substrat hindurchtretende Wärme
zu dissipieren.
14. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß ein erster Kontakt (55₁) an dem ersten
Element und ein zweiter Kontakt (55₂) an dem zweiten Element
ausgebildet ist, wobei die Kontakte zum Empfangen des Signals
hoher Intensität vorgesehen sind und Schichten aus Titan, Nickel
und Gold aufweisen.
15. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Element (54₃, 78) einen positiven
Temperaturkoeffizienten aufweist, so daß der dritte Widerstand
mit der Temperatur ansteigt.
16. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element (79₁) und das zweite
Element (79₂) Metall-Oxidphase-Übergangswiderstände aufweisen und
daß der erste und der zweite Widerstand mit ansteigender Signal
intensität abnehmen.
17. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Nebenschlußelement (80) mit niedriger
Impedanz vorgesehen ist, das parallel über das erste Element und
das zweite Element angeschlossen ist.
18. Elektrozündsatz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß Nebenschlußelement (80) eine Schicht aus elektrisch leitendem
Material (86) aufweist, die in Fliegen-Form angeordnet ist,
wobei ein zentraler Verbindungsbereich dieser leitenden Schicht
zum Verdampfen in ein Plasma bei dem Signal hoher Intensität
vorgesehen ist.
19. Elektrozündsatz nach Anspruch 3 und Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht auf
dem Substrat (52, 72) ausgebildet ist.
20. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Signal niedriger Intensität eine
elektrostatische Entladung umfaßt, die das erste Element und das
zweite Element dämpfen, wodurch verhindert wird, daß die
elektrostatische Entladung das dritte Element in ein Plasma
verdampft.
21. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das Signal niedriger Intensität eingekoppel
te Hochfrequenz-Energie umfaßt, die das erste Element und das
zweite Element dämpfen, wodurch verhindert wird, daß die Hoch
frequenz-Energie das dritte Element in ein Plasma verdampft.
21. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der dritte Widerstand bei einer Umgebungs
temperatur des Elektrozündsatzes viel niedriger ist als der
erste und der zweite Widerstand und daß ein Signal zum Zünden
des Elektrozündsatz es die Temperatur des dritten Elements
erhöht, wodurch der dritte Widerstand viel größer wird als der
erste und der zweite Widerstand, so daß das Signal im wesent
lichen durch das dritte Element in Wärme umgewandelt wird.
22. Elektrozündsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Element und das zweite Element
eine viel größere Oberfläche als das dritte Element aufweisen.
23. Nebenschlußelement zur Verwendung in einem Elektrozündsatz
mit
einem Substrat (82),
einer in Fliegen-Form mit einem schmalen Zentralbereich auf dem Substrat ausgebildeten leitenden Schicht (86),
einem ersten, an einem Ende der Fliegen-förmigen leitenden Schicht ausgebildeten Kontakt (88₁) und
einem zweiten, am gegenüberliegenden Ende der Fliegen förmigen leitenden Schicht ausgebildeten Kontakt (88₂),
wobei die leitende Schicht einen Weg niedriger Impedanz zwischen dem ersten Kontakt und dem zweiten Kontakt darstellt und wobei der Zentralbereich der leitenden Schicht bei einer Signalintensität oberhalb eines bestimmten Schwellwerts zum Verdampfen in ein Plasma vorgesehen ist.
einem Substrat (82),
einer in Fliegen-Form mit einem schmalen Zentralbereich auf dem Substrat ausgebildeten leitenden Schicht (86),
einem ersten, an einem Ende der Fliegen-förmigen leitenden Schicht ausgebildeten Kontakt (88₁) und
einem zweiten, am gegenüberliegenden Ende der Fliegen förmigen leitenden Schicht ausgebildeten Kontakt (88₂),
wobei die leitende Schicht einen Weg niedriger Impedanz zwischen dem ersten Kontakt und dem zweiten Kontakt darstellt und wobei der Zentralbereich der leitenden Schicht bei einer Signalintensität oberhalb eines bestimmten Schwellwerts zum Verdampfen in ein Plasma vorgesehen ist.
24. Nebenschlußelement nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß die leitende Schicht eine Schicht (82) aus Aluminium
aufweist.
25. Nebenschlußelement nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Substrat thermisch leitend ist, um Wärme
von der leitenden Schicht abzuführen.
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