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Hintergrund
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Die
Erfindung betrifft eine Perforierkanone, ein Verfahren zum Aktivieren
eines Werkzeugs hierfür,
eine Vorrichtung zum Aktivieren einer Sprengladung, ein Werkzeug
für mehrere
Sprengeinrichtungen, ein Verfahren, um Sprengeinrichtungen zur Detonation
bringen zu können
sowie eine Vorrichtung zum Aktivieren von Sprengeinrichtungen nach
den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche.
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Wenn
ein Bohrloch komplettiert wird, werden verschiedene Typen von Anlagen
und Vorrichtungen in das Bohrloch eingeführt. Beispielsweise kann eine Perforierkanonen-Kette
in ein Bohrloch in die Umgebung einer Formation, die förderfähige Fluide
enthält, abgesenkt
werden. Die Perforierkette wird gezündet, um Öffnungen in dem umgebenden
Futterrohr zu erzeugen sowie Perforationen in die Formation zu erstrecken,
um die Förderung
von Fluiden zu erreichen. Andere Komplettierungsvorrichtungen, die
in ein Bohrloch eingeführt
werden können,
umfassen Packer, Ventile und andere Vorrichtungen.
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Eine
Zündschnur
bildet einen Typ eines Zünders,
der verwendet worden ist, um Sprengstoffe in Perforierkanonen sowie
in anderen Vorrichtungen zur Detonation zu bringen. In einer Perforierkanone sind
geformte Ladungen mit einer Zündschnur
gekoppelt, die, wenn sie gezündet
wird, die Zündung der
geformten Ladungen hervorruft. Eine Zündschnur zündet mit einer bestimmten Geschwindigkeit (z.
B. ungefähr
7 bis 8,5 Kilometer pro Sekunde). Im Ergebnis können aufeinanderfolgende geformte
Ladungen mit einer typischen Verzögerung von ungefähr 5 bis
10 Mikrosekunden relativ zueinander je nach Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Ladungen zünden.
Obwohl die Detonationswelle, die die Schnur abwärts läuft, verhältnismäßig schnell ist, ist eine gewisse
Trennung zwischen Ladungen erforderlich, um die Wahrscheinlichkeit
zu verringern, daß die
Detonation einer Ladung mit der nachfolgenden Detonation einer benachbarten
Ladung in Konflikt gerät.
Der Trennabstand, der für
eine geeignete Zündung
der Ladungen erforderlich ist, beträgt gewöhnlich ungefähr einen
Ladungsdurchmesser, obwohl diese Strecke in Abhängigkeit von der Anwendung unterschiedlich
sein kann.
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In
einigen Anwendungen von Perforierkanonen können mehrere Ladungen in einer
Ebene angeordnet sein, so daß das
gleichzeitige Zünden
von Ladungen in einer Ebene möglich
ist. Eine bestimmte Trennung ist jedoch zwischen den Ladungsebenen noch
immer erforderlich, um zu verhindern, daß Ladungen in einer Ebene mit
dem Zünden
von Ladungen in einer weiteren Ebene in Konflikt geraten. Das Schußtrennungs-Erfordernis
verringert die Schußdichte
einer Perforierkanone. Ein Erhöhen
der Schußdichte
einer Perforierkanone erhöht
typischerweise die Rentabilität
einer Bohrung. Die meisten modernen Perforierkanonen sind so beschaffen,
daß sie
die maximal mögliche
Schußdichte
innerhalb der Beschränkungen
der Zündschnur
ergeben. Die Zündschnur
kann durch einen Aufschlagzünder
oder einen elektrischen Zünder
gezündet
werden.
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Ein
weiterer Typ eines Zünders
zum Aktivieren von Sprengeinrichtungen wie etwa geformte Ladungen
umfaßt
Explosionsfolienzünder
(EFIs), die elektrisch aktiviert werden. Ein EFI enthält typischerweise
eine Metallfolie, die mit einer Quelle für elektrischen Strom verbunden
ist. In der Folie ist ein verjüngter
Halsabschnitt mit einer sehr geringen Breite ausgebildet, wobei über einem
Abschnitt der Folie einschließlich
des Halsabschnitts eine Isolierschicht angeordnet ist. Wenn durch
den Halsabschnitt der Folie ein hoher Strom geschickt wird, explodiert
oder verdampft der Halsabschnitt. Dies bewirkt, daß ein kleiner
Flugkörper
von der Isolierschicht abgeschert wird und sich durch ein Barrel
bewegt, um auf einem Sprengstoff aufzutreffen und eine Detonation
auszulösen.
Andere elektrisch aktivierte Zünder
umfassen Zünder
mit explodierendem Brückendraht
(EBW), "blasenaktivierte" Explosionsfolienzünder und
dergleichen.
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Mit
einer elektrischen Leitung können
mehrere EFIs gekoppelt und sehr nahe bei den geformten Ladungen
angeordnet sein. In der elektrischen Leitung kann ein Aktivierungsstrom
erzeugt werden, um die mehreren EFIs zu aktivieren. Eine solche
Anordnung ermöglicht
das Zünden
mehrerer Sprengladungen in Nanosekunden-Gleichzeitigkeit. In einem
herkömmlichen
EFI-System wird jedoch die elektrische Leistung durch eine Stromquelle
bereitgestellt, die eine CMF-Stromquelle
(Stromquelle mit komprimiertem Magnetfeld) umfaßt, die einen hohen Strom bereitstellen
kann. Ein flexibles Flachkabel wird dazu verwendet, die verhältnismäßig hohe
Leistung an die EFIs zu verteilen. Die Bereitstellung einer solchen verhältnismäßig hohen
Leistung in einer Bohrlochumgebung könnte jedoch schwer zu erzielen
sein.
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In
einer weiteren verteilten Architektur, in der eine niedrigere Leistung
für die
Aktivierung der Zünder
verwendet wird, werden Halbleiterbrücken-Zünder (SCB-Zünder) verwendet. Die SCB-Zünder sind in
entsprechenden geformten Ladungen enthalten, wobei zu jedem SCB-Zünder ein
elektrischer Draht führt. Obwohl
SCB-Zünder
für bestimmte
Zwecke nützlich
sind, sind für
bestimmte Anwendungen eher EFI- oder EBW-Zünder erwünscht. Beispielsweise erfordern
die SCB-Zünder
zwar weniger Leistung, sie sind jedoch im allgemeinen langsamer
als typische EFI- oder EBW-Zünder.
Daher könnte
die gewünschte
Gleichzeitigkeit der Detonation von Sprengladungen mit SCB-Zündern nicht
erzielbar sein.
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Somit
besteht ein Bedarf an einer Zündvorrichtung
einschließlich
EFI-, EBW- oder anderen ähnlichen
Zündern,
die mit verringerter elektrischer Leistung aktiviert werden können, um
Sprengeinrichtungen zu zünden.
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Zusammenfassung
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Im
allgemeinen enthält
ein Werkzeug gemäß einer
Ausführungsform
mehrere Sprengeinrichtungen und mehrere Zündereinrichtungen, wovon jede einen
Brückentyp-Zünder enthält und so
beschaffen ist, daß sie
eine entsprechende Sprengeinrichtung zur Detonation bringt. Jede
Zündereinrichtung
enthält
eine Energiequelle, ferner ist ein elektrisches Kabel so beschaffen,
daß es
die Energiequelle in jeder Zündereinrichtung
mit Energie versorgt. Jede Energiequelle stellt Aktivierungsleistung
für einen
entsprechenden Zünder
des Brückentyps
bereit.
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Weitere
Merkmale und Ausführungsformen werden
anhand der folgenden Beschreibung und der Ansprüche deutlich.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
eine Ausführungsform
einer Perforierkanonen-Kette für
die Verwendung in einem Bohrloch.
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2A veranschaulicht
eine Perforierkanone in der Perforierkanonen-Kette nach 1, die durch
Kondensatorentladungseinheiten gemäß einer Ausführungsform
aktivierbar ist.
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2B veranschaulicht
eine Ausführungsform
einer Kondensatorentladungseinheit.
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3 ist
ein Schaltplan einer Schaltungsanordnung, die verwendet wird, um
die Perforierkanone nach 1 gemäß einer Ausführungsform
zu aktivieren.
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Die 4 bis 12 veranschaulichen mehrere
verschiedene Ausführungsformen
von Abschnitten von Kondensatorentladungseinheiten.
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Genaue Beschreibung
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In
der folgenden Beschreibung werden zahlreiche Einzelheiten angegeben,
um ein Verständnis der
vorliegenden Erfindung zu schaffen. Für die Fachleute ist jedoch
selbstverständlich,
daß die
vorliegende Erfindung ohne diese Einzelheiten ausgeführt werden
kann und daß zahlreiche Änderungen oder
Abwand lungen von den beschriebenen Ausführungsformen möglich sind.
Obwohl beispielsweise auf die Aktivierung von geformten Ladungen
in Perforationskanonen-Ketten
Bezug genommen wird, können
Zündervorrichtungen
gemäß einigen
Ausführungsformen
verwendet werden, um Sprengeinrichtungen oder Komponenten in anderen
Typen von Werkzeugen oder Einrichtungen (z. B. im Bergbau oder in
anderen Anwendungen) zu aktivieren. Außerdem können, obwohl auf bestimmte
Spannungs- und Kapazitätswerte
Bezug genommen wird, weitere Ausführungsformen niedrigere oder
höhere
Spannungs- bzw. Kapazitätswerte
verwenden.
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Hierbei
werden in dieser Beschreibung die Ausdrücke "oben" und "unten"; "höher" und "niedriger"; "aufwärts" und "abwärts"; und ähnliche
Ausdrücke,
die relative Positionen über
oder unter einem gegebenen Punkt oder Element angeben, verwendet, um
einige Ausführungsformen
der Erfindung deutlicher zu beschreiben. Wenn jedoch die Anlage
und die Verfahren in Bohrlöchern
angewendet werden, die gekrümmt
oder horizontal sind, können
sich diese Ausdrücke
je nach Eignung auf eine Links/Rechts- oder Rechts/Links-Beziehung
beziehen.
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Wie
in 1 gezeigt ist, ist ein Bohrlochwerkzeug 10,
das in einem Beispiel eine Perforierkanone 15 umfassen
kann, durch eine Verrohrung 7, die in einem mit einem Futterrohr 9 ausgekleideten Bohrloch 8 positioniert
ist, abgesenkt. Zwischen der Verrohrung 7 und dem Futterrohr 9 ist
ein Packer 6 angeordnet, um den Verrohrungs-Futterraum-Ringraum
zu isolieren. In Übereinstimmung
mit einigen Ausführungsformen
der Erfindung wird ein Träger 12 verwendet,
um das Bohrlochwerkzeug 10 zu tragen. Der Träger 12 kann
elektrische Verbinder 13 wie etwa jene enthalten, die durch
eine Drahtleitung oder einen Spiralschlauch geführt sind (im folgenden auch mit "Trägerkabel 13" bezeichnet). Alternativ
könnte der
Träger 12 eine
Schlammleitung oder ein anderer Träger ohne elektrische Verbinder
sein. Falls der Träger 12 elektrische
Verbinder 13 enthält,
werden die Leistung und die Signale, die längs der elektrischen Verbinder
nach unten geschickt werden, dazu verwendet, Signale für die Aktivierung
von Sprengeinrichtungen 20 (die in einem Beispiel geformte
Ladungen sein können)
zu transportieren. Dies stellt einen Unterschied zu typischen Anordnungen
dar, in denen eine Zündschnur
befestigt ist, um die Sprengeinrichtungen zu aktivieren. Durch Verwenden
elektrischer Signale in dem elektrischen Kabel 17 für die Aktivierung
der Sprengeinrichtungen 20 ist eine im wesentlichen gleichzeitige
Detonation der geformten Ladungen möglich. Falls der Träger 12 keine
elektrischen Leiter umfaßt,
kann die bohrlochseitige Leistung durch eine Batterie bereitgestellt
werden, die in das Bohrloch mit einem Bohrlochwerkzeug 10 abgesenkt wird.
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Um
in Übereinstimmung
mit bestimmten Ausführungsformen
die sofortige Leistung und den sofortigen Strom, die im Kabel 17 benötigt werden,
zu verringern, enthalten einige Ausführungsformen von Perforierkanonen-Werkzeugen
geformte Ladungen, die jeweils mit einer verhältnismäßig kleinen integrierten Schaltung
gekoppelt sind, die eine Zündereinrichtung
wie etwa eine Kondensatorentladungseinrichtung (CDU) mit einer Energiequelle
(wie etwa einem Auslösekondensator
("Slapper"-Kondensator)), einem
Ableiterwiderstand, einem Schalter und einer EFI-Schaltung (Schaltung
mit Explosionsfolienzünder)
enthalten. Eine CDU kann als Teil der geformten Ladung ausgebildet
sein oder an der Rückseite
der geformten Ladung befestigt sein. Eine Reihe von CDUs, die entsprechenden
geformten Ladungen zugeordnet sind, sind mit dem elektrischen Kabel 17 gekoppelt.
Jeder Auslösekondensator
wird durch das elektrische Kabel 17 "tropfenweise" auf eine verhältnismäßig hohe Spannung geladen und
dann aufgrund eines Befehls durch ein Signal (das ein Signal mit
verhältnismäßig niedriger
Spannung sein kann), das durch das Kabel 17 nach unten
geschickt wird, entladen. Dies hat eine nahezu gleichzeitige Detonation
(z. B. innerhalb etwa 200 Nanosekunden) der mit dem elektrischen
Kabel 17 gekoppelten geformten Ladungen zur Folge. In anderen
Ausführungsformen, die
Zündereinrichtungen
mit von Kondensatoren verschiedenen Energiequellen verwenden, können diese
Energiequellen durch eine Spannung auf dem elektrischen Kabel 17 erregt
werden. Die erregten Energiequellen können dann getriggert werden,
um ihre Energie in die entsprechenden EFI-Schaltungen einzukoppeln.
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Der
hier verwendete Explosionsfolienzünder kann unterschiedlichen
Typs sein, etwa „Fliegende Platte"-Explosionsfolienzünder und "blasenaktivierter" Explosionsfolienzünder. Weiterhin
können
in weiteren Ausführungsformen
auch Zünder
mit explodierendem Brückendraht
verwendet werden. Solche Zünder,
die EFIs und EBW-Zünder
umfassen, können
allgemein als Hochenergie-Brückentyp-Zünder bezeichnet werden, in
denen ein verhältnismäßig hoher
Strom durch einen Draht oder einen eingeschnürten Abschnitt einer Folie
(die beide als Brücke
bezeichnet werden) geschickt wird, um ein Verdampfen oder "Explodieren" der Brücke hervorzurufen.
Die Verdampfung oder Explosion erzeugt Energie, damit eine fliegende
Platte (für
den EFI mit fliegender Platte), eine Blase (für den blasenaktivierten EFI)
oder eine Stoßwelle
(für den
EBW-Zünder)
einen Sprengstoff zur Detonation bringt. In der folgenden Beschreibung
wird auf den EFI des Typs mit "fliegender
Platte" Bezug genommen.
In weiteren Ausführungsformen
können
jedoch andere Typen von Hochenergie-Brückentyp-Zündern verwendet werden.
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Die
Vorteile, die durch derartige Zündmechanismen
geschaffen werden können,
wenn sie in einer Perforierkanone verwendet werden, können einen oder
mehrere der folgenden umfassen: (1) Ladungen können enger zusammengepackt
werden (um eine höhere
Schußdichte
zu erzielen), wobei dennoch eine verhältnismäßig hohe Leistung ohne gegenseitige
Störung
geschaffen wird, die andernfalls bei einer langsameren Zünder-Zündschnur
vorhanden wäre, (2)
verringerte Anforderungen an sofortiger Leistung und an sofortigem
Strom im elektrischen Kabel 17, um die CDUs zu aktivieren,
(3) die Ladungen können zentral
mit dem Detonationsdruck des Sprengstoffs zur Detonation gebracht
werden, was eine bessere Leistung zur Folge hat, und (4) erhöhte Sicherheit, weil
die Zündschnur
von der Perforierkanone weggelassen werden kann. Weiterhin besitzen
EFI- und EBW-Zünder
im Vergleich zu SCB(Halbleiterbrücken)-Zündern schnellere
Ansprechzeiten. Folglich kann mit EFI und EBW-Zündern eine Nanosekunden-Gleichzeitigkeit
der Aktivierung erzielbar sein.
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Durch
Verteilen von Auslösekondensatoren oder
anderer Typen von Energiequellen, die den geformten Ladungen zugeordnet
sind, um die Ladung zu speichern, die zum Aktivieren der CDUs benötigt wird,
können
die sofortige Leistung und der sofortige Strom, die über das
elektrische Kabel 17 übertragen werden
müssen,
verringert werden. Ein Unterschied zwischen bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung und herkömmlichen
EFI-Systemen besteht darin, daß das
vorliegende System nicht mehr erfordert, daß eine hohe Leistung "gelenkt" und längs eines elektrischen
Kabels nach unten verteilt werden muß, was insbesondere bei einem
langen Kabel und seiner ihm eigenen hohen Impedanz schwer zu erzielen sein
könnte.
Statt dessen sind in bestimmten Ausführungsformen die Energiequellen
für die
EFI-Schaltkreise verteilt und nahe bei den geformten Ladungen angeordnet.
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Außerdem ermöglicht ein
verbesserter Entwurf der CDU in bestimmten Ausführungsformen die Aktivierung
der CDU mit einer verringerten Spannung im Vergleich zu herkömmlichen
CDUs. In einem herkömmlichen
System wird ein Kondensator (der z. B. eine Kapazität von ungefähr 0,1 μF besitzt)
auf etwa 2700 Volt aufgeladen, um eine EFI-Schaltung zuverlässig zu
zünden.
Die herkömmlichen
EFI-Detonatoren besitzen verhältnismäßig große Abmessungen;
daher ist es unpraktisch, einige derartige Detonatoren in der Nähe entsprechender
geformter Ladungen zu verteilen. Im Gegensatz dazu werden in bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung energieeffizientere EFI-Schaltkreise verwendet. Die
Energiequelle zum Zünden
einer EFI-Schaltung gemäß bestimmten
Ausführungsformen
wird durch Aufladen eines Kondensators auf eine niedrigere Spannung geschaffen.
Diese Kondensatoren werden über
das elektrische Kabel 17 über eine verhältnismäßig kurze Zeitperiode
(z. B. einige Minuten) von einer Stromquelle aufgeladen, die sich
an der Bohrlochoberfläche
befindet oder durch eine bohrlochseitige Batterie geschaffen wird
(falls kein Trägerkabel 13 vorgesehen
ist). Die Kondensatoren werden anschließend entladen, um die zugeordneten
EFI-Schaltungen
zu aktivieren. Die Kondensatoren können auf etwa 800 bis 1500
Volt aufgeladen werden. Die Kombination aus der verhältnismäßig geringen
Kapazität
und einer geringeren Spannung (als in herkömmlichen Systemen) hat zur
Folge, daß die
CDUs für
die Aktivierung wesentlich weniger Energie benötigen. Die in einer Ausführungsform
einer CDU erforderliche Energie kann lediglich 10 % der in herkömmlichen CDU-Systemen
erforderlichen Energie betragen. Die niedrigere Zündenergie
ermöglicht
die Verwendung kleinerer, kompakterer CDUs, die bei angemessenen Kosten
in die geformten Ladungen selbst integriert werden können. In
einer Ausführungsform
kann eine CDU-Baueinheit allgemeine Abmessungen von etwa 0,3 Zoll × 0,4 Zoll × 0,16 Zoll
oder weniger haben.
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Wie
in 2A gezeigt ist, ist gemäß einer Ausführungsform
das Bohrlochwerkzeug 10, das die Perforierkanone 15 mit
geformten Ladungen 20 enthält, von der Oberfläche aus über das
Trägerkabel 13 (z.
B. eine Drahtleitung) aktivierbar. Eine Bohrlochoberflächen-Stromversorgung
und das Trägerkabel 13 können eine
vorgegebene Spannung (z. B. zwischen etwa 200 und 500 Volt Gleichstrom)
an ein Bohrloch-Aktivierungsmodul 14 anlegen, das eine
Stromversorgung, eine Trigger-Schaltungsanordnung und andere Schaltungsanordnungen
enthält.
Die Stromversorgung kann eine Spannungsvervielfachungsschaltung
enthalten, um die unten am Trägerkabel 13 empfangene
Spannung auf eine höhere
Spannung (z. B. zwischen etwa 800 und 1500 Volt Gleichstrom) hochzustufen,
um sie über
eine Ladungsleitung 16 (die einen Teil des elektrischen
Kabels 17 bildet) zu verteilen, um die Auslösekondensatoren 18 (oder
einen anderen Typ einer lokalen Energiequelle) in den geformten
Ladungen 20 oder in deren Nähe aufzuladen. Jeder geformten
Ladung 20 ist eine verhältnismäßig kleine
CDU 21 (2B) zugeordnet, die einen Auslösekondensator 18,
einen Ableiterwiderstand 26, eine triggerfähige Schalt-Schaltung 18,
ein (in 2 nicht gezeigtes) Barrel
und eine EFI-Schaltung 22 umfaßt, die sich in einer Ausführungsform
sämtlich
an der Rückseite
der geformten Ladung 20 oder in deren Nähe befinden. Andere Anordnungen
der CDU 21 und andere Techniken zum Koppeln der CDU 21 mit
der geformten Ladung 20 sind ebenfalls möglich. Sobald
die Auslösekondensatoren 18 vollständig aufgeladen
sind, was beispielsweise nur wenige Minuten in Anspruch nehmen könnte, wird
auf einer Triggerleitung 28 (die ebenfalls einen Teil des Kabels 17 bildet)
ein Triggersignal nach unten geschickt, um alle Auslösekondensatoren 18 im
wesentlichen gleichzeitig (innerhalb von wenigen 10 oder 100 Nanosekunden)
zu entladen. Dadurch wird wiederum Energie geliefert, um die EFI-Schaltungen 22 dazu
zu veranlassen, kleine Flugkörperplatten auszuschleudern,
die Brisanz-Sprengstoffe 24 (Schlagklassen-Sprengstoffe)
zünden,
die ihrerseits die geformten Ladungen 20 in der Kanone
zur Detonation bringen.
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Andere
Ausführungsformen
sind ebenfalls möglich.
In einer hiervon werden die Auslösekondensatoren
durch eine bohrlochseitige Batterie statt durch eine an der Bohrlochoberfläche befindliche Stromquelle
mit Energie versorgt. Dies kommt zur Anwendung, wenn der Träger 12 (wie
etwa eine Schlammleitung oder eine Verrohrung) beispielsweise keine
elektrischen Leiter enthält.
In einer anderen Ausführungsform
wird der Spannungsvervielfacher weggelassen, indem die Oberflächenspannung
der Stromquelle auf einen erhöhten
Pegel (z. B. zwischen etwa 800 und 1500 Volt Gleichstrom) erhöht wird.
In weiteren Ausführungsformen
können
Energiequellen, die von Auslösekondensatoren
verschieden sind, in den Zündereinrichtungen
verwendet werden.
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Zusammengefaßt wird
ein System, das eine Mehrpunktzündung
von Sprengeinrichtungen schafft, beschrieben, das eine Reihe von
Sprengeinrichtungen enthält,
wovon jeder eine Zündereinrichtung
(wie etwa eine CDU) zugeordnet ist, die einen EFI (oder einen anderen
Brückentyp-Zünder), einen
Schlagklassen-Sprengstoff,
eine Energiequelle wie etwa einen Kondensator und eine triggerbare
Schalt-Schaltung enthält.
Das System umfaßt
außerdem
ein elektrisches Kabel, um eine Ladespannung zu liefern, um die
Kondensatoren (oder andere Typen lokaler Energiequellen) in den
Zündereinrichtungen
aufzuladen. Das elektrische Kabel enthält eine Verteilungsverdrahtung,
die eine Ladespannung in die Zündereinrichtungen
einkoppelt und ein Triggersignal von einer Triggerschaltung transportiert,
um im wesentlichen gleichzeitig die Kondensatoren in den Zündereinrichtungen
zu entladen.
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In 3 ist
ein elektrischer Schaltplan des Bohrlochwerkzeugs 10 gezeigt.
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Die
(nicht gezeigte) Steuereinheit an der Bohrlochoberfläche ist
mit einer Stromquelle ausgerüstet,
die eine vorbestimmte Spannung längs
des Trägerkabels 13 nach
unten schicken kann, welches eine verhältnismäßig große Länge (z. B. bis zu etwa 25000
Fuß oder
mehr) haben kann. Das Aktivierungsmodul 14 des Bohrlochwerkzeugs 10 kann
eine Rückfilter-
und Spannungs-Stand-off-Schaltungsanordnung 52, eine Vervielfacherschaltung 50 (die
ein Gleichstrom/Gleichstrom-Umsetzer sein kann), die die über das
Trägerkabel 13 empfangene
Spannung vervielfacht, um Kondensatoren in den mit der Ladungsleitung 16 gekoppelten
CDUs aufzuladen, und eine Triggerschaltung 54, die ein
Triggersignal auf der gemeinsamen Triggerleitung 28 nach
unten schickt, um die EFIs, die sich in den den geformten Ladungen 20 zugeordneten
CDUs 21 befinden, zu aktivieren, enthalten. In einer weiteren
Ausführungsform,
in der die Energie durch eine bohrlochseitige Batterie bereitgestellt
wird, kann das Aktivierungsmodul 14 außerdem eine Batterie 51 enthalten.
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Die
Vervielfacherschaltung 50 stuft die über das Trägerkabel 13 von der
Oberfläche
empfangene Spannung von zwischen etwa 200 bis 500 Volt Gleichstrom
beispielsweise auf zwischen etwa 800 bis 1500 Volt Gleichstrom hoch.
Die vervielfachte Spannung wird an die Auslösekondensatoren 18 in den
CDUs über
die Ladungsleitung 16 geliefert. Sobald die Kondensatoren 18 vollständig aufgeladen sind,
wird die Triggerschaltung 54 in dem Modul 14 (beispielsweise
durch einen Befehl, der längs
des Trägerkabels 13 nach
unten geschickt wird, oder durch einen Druckimpuls oder einen Hydraulikbefehl) aktiviert.
Wenn die Triggerschaltung 54 aktiviert ist, schickt sie
einen Signalimpuls längs
der getrennten Triggerleitung 28 nach unten, der im wesentlichen gleichzeitig
die gespeicherte Energie in jedem Auslösekondensator 18 in
entsprechenden EFI-Schaltungen 22 entlädt, wodurch wiederum die entsprechenden
geformten Ladungen 20 zur Detonation gebracht werden.
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Die
EFI-Schaltung 22 in jeder CDU 21 befindet sich
im allgemeinen dort, wo normalerweise die Zündschnur mit der Rückseite
jeder geformten Ladung 20 in Kontakt ist. Der Auslösekondensator 18 kann
eine verhältnismäßig kleine
Kapazität
(z. B. etwa 0,08 μF)
besitzen und beispielsweise aus einem Keramikmaterial hergestellt
sein. Der Ableiterwiderstand 26 wird verwendet, um den
Auslösekondensator 18 bei
einer Fehlzündung
zu entladen, und kann einen hohen Widerstandswert (z. B. etwa 200
MΩ) besitzen.
Die triggerbare Schalt-Schaltung 62 (die eine Funkenstreckenschaltung
oder ein anderer Schalter sein kann) schafft einen schnellen Mechanismus
zum Abführen
der Energie vom Kondensator 18 zur EFI-Schaltung 22. In bestimmten
Ausführungsformen
ist jede Schalt-Schaltung 62 einteilig mit einer entsprechenden
EFI-Schaltung 22 ausgebildet, wobei beide auf derselben
Trägerstruktur
aufgebaut sind.
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Optional
kann in jeder CDU 21 zwischen der Leitung 16 und
dem Auslösekondensator 18 ein
Widerstand 66 geschaltet sein. Bei einem Kurzschluß in der
CDU 21 wie etwa einem Kurzschluß des Kondensators 18 schützt der
Widerstand 66 die Leitung 16 vor einem Kurzschluß, so daß die verbleibenden CDUs
weiterhin arbeiten können.
Der Widerstand 66 verringert außerdem die Wahrscheinlichkeit
einer gegenseitigen Störung
der Entladungen der CDUs.
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Die
enge Kopplung des Auslösekondensators 18 und
der einteilig ausgebildeten Schalt-/EFI-Baueinheit bewirkt, daß die CDU 21 effizient
und schnell Energie an die EFI-Schaltung 22 liefern kann,
weil die Induktivität
und der Widerstand des Lieferweges verhältnismäßig niedrig sind. In einer
beispielhaften Ausführungsform
besitzt der Lieferweg eine Induktivität von ungefähr 5 nH (Nano-Henry) und einen
Widerstand von ungefähr
20 mΩ (Milliohm).
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Im
folgenden werden mehrere Ausführungsformen
einer integrierten Baueinheit, die die EFI-Schaltung 22 und
die Schalt-Schaltung 62, die auf derselben Trägerstruktur
(z. B. einem polierten Keramiksubstrat) ausgebildet sind, enthält, diskutiert.
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In 4A ist
eine Anordnung der Zündereinrichtung 21 und
der Sprengeinrichtung 20 gezeigt. Die Zündereinrichtung 21 kann
eine CDU sein, die gemäß einer
Ausführungsform
die EFI-Schaltung 22 und einen Plasmadioden-Schalter enthält. Die EFI-Schaltung 22 des
Flugplattentyps kann aus verhältnismäßig dünnen (Submikron-Toleranz)
aufgebrachten Schichten eines Isolators 222, eines Leiters 224 und
eines Isolators 226 aufgebaut sein. In einer Ausführungsform
können
die Isolierschichten 222 und 226 aus Polyimid
(z. B. KAPTON® oder
Pyralin) gebildet sein, während
die Leiterschicht 224 aus einem Metall wie etwa Kupfer,
Aluminium, Nickel, Stahl, Wolfram, Gold, Silber, einer Metallegierung und
dergleichen gebildet sein kann. Die Schichten 222, 224 und 226,
die die EFI-Schaltung 22 bilden, können auf einer Trägerstruktur 220 (die
aus einem Werkstoff gebildet sein kann, der Keramik, Silicium oder
einen anderen geeigneten Werkstoff umfaßt) gebildet sein. In einer
alternativen Ausführungsform kann
die untere Isolierschicht 222 der EFI-Schaltung 22 ein
Teil der Trägerstruktur 220 sein.
Die dünnere äußere Isolierschicht 226 dient
als Flugkörper
oder Schlagelement, das den sekundären Brisanz-Sprengstoff 24 zündet, der
HNS4, NONA oder ein anderer Sprengstoff sein kann. Bei einer Aktivierung
der EFI-Schaltung 22 fliegt der Flugkörper, der aus der oberen Isolierschicht 226 ausgebrochen wird,
durch ein Barrel 232 in einen Zwischenraum 230,
um auf den Brisanz-Sprengstoff 24 aufzutreffen. Der Brisanz-Sprengstoff 24 ist
mit dem Sprengstoff 240 der geformten Ladung 20 in
Kontakt. Die Detonation des Brisanz-Sprengstoffs 24 zündet den
Sprengstoff 240 der geformten Ladung (oder einen anderen Sprengstoff).
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Alternativ
kann das Flugelement ein Verbundstoff aus einer Isolierschicht (z.
B. KAPTON® oder
Pyralin) und einem Metall wie etwa Aluminium, Kupfer, Nickel, Stahl,
Wolfram, Gold, Silber und dergleichen sein. Der Wirkungsgrad der
EFI-Schaltung 22 wird durch Aufbauen der EFI-Schaltung 22 aus dünnen Schichten
aus Metall und Polyimid erhöht. Eine
dünne Metallisierungsschicht
ist mit der niedrigeren ESL (der äquivalenten Reiheninduktivität) der CDU
kompatibel.
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In 5 ist
eine Draufsicht der EFI-Schaltung 22 gemäß der Ausführungsform
nach 4A veranschaulicht. Die Leiterschicht 224 (die
aus einer Metallfolie gebildet sein kann) befindet sich auf der unteren
Isolierschicht 222. Die Leiterschicht 224 enthält zwei
Elektrodenabschnitte 250 und 252 und einen eingeschnürten Halsabschnitt 254.
Die obere Isolierschicht 226 (die aus Polyimid oder einem
anderen Isolator gebildet sein kann) deckt Abschnitte sowohl der
Leiterschicht 224 (einschließlich des Halsabschnitts 254)
als auch der unteren Isolierschicht 222 ab. Eine über die
Elektroden 250 und 252 angelegte Spannung bewirkt,
daß ein
Strom durch den Halsabschnitt 254 fließt. Falls der Strom eine ausreichende
Größe hat,
kann der Halsabschnitt 254 explodieren oder verdampfen
und eine Phasenänderung erfahren,
um ein Plasma zu erzeugen. Das Plasma bewirkt, daß sich ein
Teil der Schicht 226 (der als Flugkörper bezeichnet wird) hiervon
trennt und durch das Barrel 232 fliegt. In einer beispielhaften
Ausführungsform
kann eine Flugkörper-Geschwindigkeit von
etwa 3 mm/μs
erzielt werden.
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Eine
Ausführungsform
eines Verfahrens zum Bilden der EFI-Schaltung 22 kann die
folgende sein. Die untere Isolierschicht 222 kann ein Keramikwerkstoff
einschließlich
Aluminium sein und eine Dicke von etwa 25 Millizoll (0,064 cm) haben.
Mehrere Metallfolien 224 können auf einer Lage eines Keramiksubstrats
ausgebildet werden, um gleichzeitig mehrere EFI-Schaltungen zu schaffen.
Die Metallfolien können
durch Ablagerung mittels Kathodenzerstäubung oder durch Elektronenstrahlablagerung
abgelagert werden. Jede Metallfolie 224 kann drei Metallschichten
enthalten, die beispielsweise Schichten aus Titan, Kupfer und Gold
enthalten. Beispielhafte Dicken der mehreren Schichten können die
folgenden sein: etwa 500 Å Titan,
etwa 3 μm
Kupfer und etwa 500 Å Gold.
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Nach
der Ablagerung der Metallschicht 224 kann auf die gesamte
obere Oberfläche
des Keramiksubstrats 222 Polyimid in fließbarer Form
gegossen werden. Eine erste Beschichtung aus Polyimid kann auf das
Keramiksubstrat 222 mit einer vorbestimmten Drehgeschwindigkeit
(z. B. etwa 2900 min-1) für eine vorbestimmte
Zeitdauer (z. B. etwa 30 Sekunden) aufgeschleudert werden. Die Polyimid-Schicht kann
anschließend
durch mäßiges Brennen
in einer Stickstoffumgebung bei einer vorbestimmten Temperatur (z.
B. etwa 90 °C)
während
einer vorbestimmten Zeitdauer (z. B. etwa 30 Minuten) gehärtet werden.
In einer Ausführungsform
kann auf das Keramiksubstrat und die Metallfolie 224 eine
zweite Beschichtung aus Polyimid aufgeschleudert werden. Nachdem
die Polyimid-Schichten
aufgeschleudert und gehärtet worden
sind, wird über
der Metallfolie 224 und dem Keramiksubstrat 222 eine
Schicht aus Polyimid mit etwa 10 Mikrometern gebildet. Anschließend wird
die Polyimid-Schicht selektiv geätzt,
um alle Abschnitte der Polyimid-Schicht mit Ausnahme des Abschnitts über dem
Abschnitt mit eingeschnürtem
Hals der Folie 224 zu entfernen.
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Die
Schalt-Schaltung 62 kann auf dem gleichen Trägersubstrat 220 in
die EFI-Schaltung 22 integriert sein. In einer Ausführungsform
der Schalt-Schaltung 62 ist eine Zener-Diode 202 auf
einer Leiter/Isolator/Leiter-Baueinheit (z. B. Kupfer/Polyimid/Kupfer-Baueinheit),
die Leiterschichten 242 und 246 und eine Isolierschicht 244 enthält, angeordnet.
Alternativ kann statt der Zener-Diode 202 eine weitere
Vorrichtung mit einem P/N-Übergang,
der in dotiertem Silicium oder einem anderen geeigneten Werkstoff
gebildet ist, verwendet werden. Wie ferner in dem Schaltplan von 4B gezeigt
ist, ist die obere Leiterschicht 242 mit einem Knoten des
Auslösekondensators 18 (über einen
Draht 207) und der Zener-Diode 202 elektrisch
gekoppelt. Die untere Leiterschicht 246 ist mit einer Elektrode
der EFI-Schaltung 22 elektrisch
gekoppelt, etwa über
Leiterbahnen in der Trägerstruktur 220.
Die Diode 202 bricht als Antwort auf eine angelegte Spannung
(über einen Draht 205)
durch, wenn die Triggerleitung 28 einen Schalter S1 aktiviert.
In einer weiteren Ausführungsform
kann der Schalter S1 weggelassen sein, wobei dann die Diode 202 mit
der Triggerleitung 28 gekoppelt ist. Die an die Triggerleitung 28 angelegte
Spannung kann beispielsweise im Bereich von etwa 50 bis etwa 250
Volt Gleichstrom liegen. Die Kennlinien der Diode 202 sind
derart, daß sie einen
Lawinendurchbruch erzeugt, wenn sie als Antwort auf die angelegte Spannung
einen Strom leitet, wodurch ein starker Stromanstieg und ein explosives
Bersten hervorgerufen wird, das die obere Leiterschicht 242 und
die Isolierschicht 244 durchbricht, um eine elektrische
Verbindung mit der anderen Leiterschicht 246 herzustellen
und den Kreis vom Auslösekondensator 18 zur EFI-Schaltung 22 zu
schließen.
Diese Konfiguration ist in der Tat ein hocheffizienter triggerbarer
Schalter. Es können
auch andere Schalter-Ausführungsformen
verwendet werden.
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Wie
oben erwähnt
wurde, enthält
ein weiterer Typ einer EFI-Schaltung einen "blasenaktivierten" Explosionsfolienzünder. Ein beispielhafter blasenaktivierter
EFI ist in dem übertragenen
US-Patent Nr. 5.088.413 an
Huber u. a. offenbart, das hiermit durch Literaturhinweis eingefügt ist.
Der blasenaktivierte EFI erzeugt infolge der Verdampfung des Halsabschnitts
der Folie keine Flugplatte. Statt dessen ist auf eine Folienbrücke (mit
eingeschnürtem
Halsabschnitt) eine Polyimid-Schicht mit vorgegebener Dicke aufgebracht,
wobei dann, wenn als Antwort auf einen hohen Stromfluß durch
die Folie der Halsabschnitt verdampft oder explodiert, unter der
Polyimid-Schicht eine Turbulenz auftritt, die bewirkt, daß die Polyimid-Schicht über dem
Halsabschnitt eine Blase bildet. Die Blase dehnt sich mit hoher
Geschwindigkeit aus, um bei ihrem Auftreffen eine Detonation eines
Sprengstoffs hervorzurufen.
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Ein
weiterer Typ eines hochenergetischen Brückentyp-Zünders, der verwendet werden
könnte, ist
der EBW-Zünder,
der zwischen zwei Elektroden einen dünnen Draht enthält. Ein
hoher Strom, der durch den Draht geschickt wird, bewirkt, daß der Draht
explodiert oder verdampft, wodurch eine große Wärme und eine Stoßwelle erzeugt
werden. Durch die Stoßwelle
wird ein den Draht umgebender Sprengstoff zur Detonation gebracht.
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Der
Vorteil des beschriebenen Systems gemäß bestimmten Ausführungsformen
gegenüber Systemen,
die eine Zündschnur
verwenden, besteht darin, daß die
Zündung
der geformten Ladungen im wesentlichen sofort (beispielsweise innerhalb
100 ns) erfolgt. Dadurch können
Ladungen näher
zusammengepackt werden, ohne daß die
Detonation einer Ladung die Leistung einer benachbarten Ladung nachteilig
beeinflußt.
Dies ist ein deutlicher Vorteil, der sich aus der höheren Packungs-
oder Schußdichte
in einer Perforierkanone ergibt und eine verbesserte Bohrungsrentabilität umfaßt, wie
in James E. Brooks, "A
Simple Method for Estimating Well Productivity", Society of Petroleum Engineers (1997),
erläutert
ist. Falls beispielsweise der Ergiebigkeitswirkungsgrad einer Kanone niedrig
ist, ist die Erhöhung der
Schußdichte
eine gute Art, die Ergiebigkeit zu erhöhen, insbesondere dann, wenn
die Erhöhung
der Perforationslänge
des Strahls der geformten Ladung keine Option darstellt.
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Das
Vorliegen einer "elektrischen
Zündschnur" hat außerdem weitere
Vorteile. Einer hiervon ist die zentrierte Zündung der geformten Ladung,
die geradere Perforationsstrahlen ergibt, was ein besseres Eindringen
zur Folge hat. Der andere ist der Sicherheitsvorteil, der sich aus
der Weglassung einer Sprengstoffkomponente aus der Kanonen/Zündschnur-Baueinheit
ergibt.
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Im
allgemeinen ist es wünschenswert,
die Schalt-Schaltung 62 für die Verwendung in einer Zündereinrichtung
in einem Schalter mit verhältnismäßig hoher
Ansprechgeschwindigkeit, niedriger Induktivität und niedrigem Widerstand
zu implementieren. Die Schalt-Schaltung 62 kann außerdem mit
verhältnismäßig hoher
Spannung und verhältnismäßig hohen Strömen arbeiten.
Wie in Verbindung mit den 4A, 4B und 5 beschrieben
worden ist, ist ein solcher Typ eines Schalters der Plasma-Schalter.
Andere Typen von Schaltern umfassen einen Schmelzeinsatz-Schalter,
einen Überspannungs-Schalter
mit einer externen Triggeranode, einen Leiter/Isolator/Leiter-Überspannungs-Schalter, einen
mechanischen Schalter oder irgendeinen anderen Schaltertyp.
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Der
Plasma-Schalter der 4 und 5 enthält einen
Schalter 62 mit einer Zener-Diode 202 und eine
Leiter/Isolator/Leiter–Baueinheit
mit Schichten 242, 244 und 246. In den 6 und 7 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Plasma-Schalters 300 gezeigt.
Der Plasma-Schalter 300 umfaßt eine Brücke 302, die aus Metall
wie etwa Kupfer, Aluminium, Nickel, Stahl, Wolfram, Gold, Silber,
einer Metallegierung und dergleichen gebildet sein kann. Die Brücke 302 wird
anstelle eines Silicium-P/N-Übergangs
wie etwa desjenigen in der Zener-Diode 202 in dem Plasmadioden-Schalter 62 von 4A verwendet.
Die Brücke 302 enthält einen
eingeschnürten Halsbereich 304,
der (ähnlich
wie der eingeschnürte Halsabschnitt
der EFI-Schaltung) explodiert oder verdampft, um ein Plasma zu bilden,
wenn durch den Bereich 304 ausreichend viel elektrische
Energie geschickt wird. Wie in 6 gezeigt
ist, kann der Schalter 300 fünf Schichten umfassen: eine
obere Leiterschicht 310, eine erste Isolierschicht 312,
eine mittlere Leiterschicht 314, die die Brücke 302 bildet,
eine zweite Isolierschicht 316 und eine untere Leiterschicht 318.
Die oberen, mittleren und unteren Leiterschichten 310, 314 und 318 können aus
einem Metall gebildet sein. Die Isolierschichten 312 und 316 können aus
einem Polyimid wie etwa KAPTON® oder Pyralin gebildet
sein. Der Schalter 300 kann auf einer Trägerstruktur 320 ähnlich der
Trägerstruktur 220 in 4A gebildet
sein.
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Wenn
durch die Brücke 302 ausreichend
Energie (in Form eines elektrischen Stroms) geschickt wird, explodiert
oder verdampft der eingeschnürte Bereich 304,
so daß Plasma
durch die Isolierschichten 312 und 316 dringt,
um die oberen und unteren Leiter 310 bzw. 318 elektrisch
miteinander zu koppeln. In einer beispielhaften Ausführungsform
können
die Schichten die folgenden Dicken besitzen. Die Leiterschichten 310, 314 und 318 können ungefähr 3,1 Mikrometer
(μm) dick
sein. Die Isolierschicht 312 und 316 kann jeweils
ungefähr
0,5 Millizoll (0,0013 cm) dick sein. Die Abmessungen des eingeschnürten Halsbereichs 304 können ungefähr 4 Millizoll
mal 4 Millizoll (0,0102 cm mal 0,0102 cm) sein.
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In
einer alternativen Anordnung des Schalters 300 kann die
Brücke über einem
Leiter-Isolator-Leiter-Schalter angeordnet sein. Die Brücke kann von
der oberen Leiterschicht durch eine Isolierschicht isoliert sein.
Die Anwendung elektrischer Energie würde die Brücke zur Explosion bringen oder
verdampfen und den oberen Leiter mit dem unteren Leiter verbinden.
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Wie
in den 8 und 9 gezeigt ist, kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Schmelzeinsatz-Schalter 400 auf einer Trägerstruktur
(z. B. einem Keramiksubstrat) hergestellt sein und mit einem Zünder 401 wie
etwa einer EFI-Schaltung
einteilig ausgebildet sein. In einer Ausführungsform kann auf ein Keramiksubstrat
Kupfer mittels Vakuumabscheidung oder Kathodenzerstäubung aufgebracht werden,
wobei eine Maske verwendet wird, um das in 8 gezeigte
Muster zu ätzen.
Ein Ende eines Schmelzeinsatzes 404 ist mit einem ersten
Leiter 406 elektrisch verbunden, während das andere Ende des Schmelzeinsatzes 404 mit
einer Triggerelektrode 408 (die mit der Triggerleitung 28 gekoppelt
sein kann) verbunden ist. Der Schmelzeinsatz 404 ist außerdem mit
einer Polyimid-Abdeckung 414 beschichtet,
die als elektrischer Isolator wirkt, um eine elektrische Leitung
zwischen dem Leiter 406 und einem zweiten Leiter 410 zu
verhindern.
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Der
Schmelzeinsatz-Schalter 400 kann gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
die folgenden spezifischen Abmessungen haben. Der Schmelzeinsatz 404 kann
Abmessungen von etwa 9 Millizoll × 9 Millizoll (0,0229cm × 0,0229cm)
haben. Der Schmelzeinsatz 404 kann aus einer oder mehreren
Metallschichten z. B. einer ersten Schicht aus Kupfer (z. B. etwa
2,5 μm)
und einer zweiten Schicht aus Titan (z. B. etwa 0,05 μm Dicke)
gebildet sein. Die Isolierabdeckung 414 kann aufgeschleudertes Polyimid
(z. B. eine Schicht aus P12540- Polyimid
mit einer Dicke von etwa 10 μm)
sein. Die Elektroden 416 und 418, die in den ersten
bzw. zweiten Leitern 406 bzw. 410 ausgebildet
sind, können
mit Wolfram oder einem anderen ähnlich
gehärteten
Metall beschichtet sein. Der Abstand zwischen dem Schmelzeinsatz 404 und
den Elektroden 416 und 418 auf beiden Seiten kann
eine vorbestimmte Strecke sein, beispielsweise etwa 7 Millizoll
(0,0178 cm).
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Wenn
im Betrieb an die Leiter 406 und 410 ein elektrisches
Potential angelegt wird, fließt
zwischen den beiden Leitern kein Strom, da zwischen ihnen die Isolierabdeckung 414 vorhanden
ist. Falls jedoch an die Triggerelektrode 408 eine ausreichend hohe
Spannung angelegt wird, kann in dem Schmelzeinsatz-Bereich eine
Phasenänderung
induziert werden. Die Wärmeeffekte
des Schmelzeinsatzes 404 bewirken wiederum einen Durchbruch
des Dielektrikums der Isolationsabdeckung 414, die gekoppelt
mit der Phasenänderung
des Schmelzeinsatzes 404 einen leitenden Pfad zwischen
den Elektroden 416 und 418 erzeugt. Dadurch wird
der Schalter 400 in der Tat geschlossen, so daß zwischen
dem Leiter 406 und dem Leiter 410 ein Strom fließen kann.
Ein hoher Strom, der durch einen eingeschnürten Halsabschnitt 402 des
EFI-Leiters 410 fließt,
bewirkt eine Verdampfung des Halsabschnitts 402, wodurch
ein Flugkörper
von der Schicht 412 (z. B. einer Polyimid-Schicht) abgeschert
wird.
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Wie
in 10 gezeigt ist, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform
ein Überspannungsschalter 500,
der aus einer Leiter/Isolator/Leiter-Struktur gebildet ist, verwendet
werden. Der Schalter 500 enthält eine erste Leiterschicht 502,
eine Zwischenisolierschicht 504 und eine zweite Leiterschicht 506,
die in einer beispielhaften Ausführungsform
aus Kupfer, Polyimid bzw. Kupfer gebildet sind. Die Schichten können auf
einer keramischen Trägerstruktur
abgelagert sein. Wenn über
die Leiterschichten 502 und 506 eine ausreichende
Spannung angelegt wird, kann ein Durchbruch der Isolierschicht 504 auftreten.
Die Durchbruchspannung ist eine Funktion der Dicke der Polyimid-Schicht 504.
Eine Schicht mit einer Dicke von 10 μm kann beispielsweise bei ungefähr 3000 Volt
Gleichstrom durchbrechen. Der Durchbruch der Isolierschicht 504 ruft
einen Kurzschluß zwischen den
Leiterschichten 502 und 506 hervor, wodurch der Schalter 500 effektiv
geschlossen wird.
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In
einer weiteren Anordnung des Schalters 500 kann jede der
Leiterschichten 502 und 506 zwei Metallebenen
(z. B. etwa 2,5 um Kupfer und 0,05 μm Titan) umfassen. Die Isolierschicht 504 kann
ein aufgeschleudertes Polyimid wie etwa KAPTON® oder Pyralin
umfassen.
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Wie
in 11 gezeigt ist, die eine nochmals weitere Ausführungsform
eines Schalters offenbart, kann ein herkömmlicher Überspannungsschalter 600 in
der Weise abgewandelt werden, daß er bei einer Spannung, die
niedriger als seine normale Durchbruchspannung ist, triggert. Ein
Draht 604 kann um eine herkömmliche Funkenstrecke 602 gewickelt sein,
um mehrere Windungen zu schaffen. Ein Ende des Drahts 604 ist
schwebend, während
das andere Ende mit einer Triggeranode 606 verbunden ist
(die beispielsweise mit der Triggerleitung 28 verbunden ist).
Eine erste Versorgungsspannung PS1 ist auf einen Wert gesetzt, der
unter der Zündspannung
der Funkenstrecke 602 liegt. Eine zweite Versorgungsspannung
PS2 ist auf eine Spannung gesetzt, die ausreicht, um die Funkenstrecke 602 zu
ionisieren und um die Funkenstrecke 602 in einen leitenden
Zustand zu versetzen. Die erforderliche Spannung ist eine Funktion
der Wertedifferenz zwischen der Versorgungsspannung PS1 und der
normalen Triggerspannung der Funkenstrecke 602 und der
Anzahl der Windungen des Drahts 604 um die Funkenstrecke 602.
In einem Beispiel kann für
eine Funkenstrecke 602 mit 1400 Volt und einer Versorgungsspannung PS1,
die auf etwa 1200 Volt gesetzt ist, die Anzahl der Windungen des
Drahts 604 um die Funkenstrecke 602 sechs betragen.
Die Versorgungsspannung PS2 kann auf etwa 1000 Volt gesetzt sein.
Bei Schließen
eines Schalters S1 geht die Funkenstrecke 602 in den leitenden
Zustand über
und schickt die Kondensatorladung in die EFI-Schaltung 610,
die ihrerseits einen Brisanz-Sprengstoff (HE) 612 aktiviert.
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Wie
in 12 gezeigt ist, kann gemäß einer nochmals weiteren Ausführungsform
ein mechanischer Schalter 700, der durch ein mikroelektromechanisches
System 702 aktivierbar ist, verwendet werden. In dieser
Ausführungsform
ersetzt das mikroelektromechanische System den in herkömmlichen
Reißzwecken-Schaltern
verwendeten Reißzwecken-Aktuator.
Der Schalter 700 enthält
obere und untere Leiterschichten 704 und 708,
zwischen denen eine Isolierschicht 706 sandwichartig angeordnet
ist. Die Leiterschichten 704 und 708 können jeweils
aus Metall gebildet sein. Die Isolierschicht 706 kann eine
Polyimid-Schicht enthalten. Das mikroelektromechanische System 702 kann über der oberen
Leiterschicht 704 angeordnet sein. Wenn ein Aktuator 703 in
dem mikroelektromechanischen System 702 etwa durch Anlegen
einer elektrischen Spannung mit einer vorbestimmten Amplitude betätigt wird,
bewegt er sich durch die Schichten 704 und 706,
um einen Kontakt mit der unteren Leiterschicht 708 herzustellen.
Da durch werden die oberen und unteren Leiter 704 und 706 gekoppelt,
um den Schalter 700 zu aktivieren. In einer Ausführungsform
kann eine Öffnung 707 durch
die Schichten 704 und 706 ausgebildet sein, durch
die sich der Aktuator 703 vom mikroelektromechanischen
System 702 bewegen kann. In einer weiteren Ausführungsform
kann der Aktuator 703 vom mikroelektromechanischen System 702 die
Schichten 704 und 706 durchstechen, um die Schicht 708 zu
erreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann ein mikroelektromechanischer Schalter zwei bewegliche Kontakte,
die beispielsweise durch einen Spalt getrennt sind, enthalten. Die
Kontakte können
aus einem Metall gebildet sein. Wenn über die Kontakte eine vorbestimmte
elektrische Energie angelegt wird, werden die Kontakte durch den
Spalt aufeinander zu bewegt, um den elektrischen Kontakt herzustellen. Dadurch
wird ein elektrischer Pfad zwischen den Kontakten geschaffen. Andere
mechanische Schalter gemäß weiteren
Ausführungsformen
können
einen Metallstab enthalten, der durch den Bohrlochdruck betätigt wird,
um die beiden Leiter und eine Isolierschicht zu durchstechen. Es
könnte
auch ein Gedächtnis-Legierungsmetall
verwendet werden, das die beiden Leiter durchsticht und sich durch
diese bewegt, wenn durch einen elektrischen Strom erzeugte Wärme eingebracht
wird.