DE19628826A1

DE19628826A1 - Klemmvorrichtung für Fäden

Info

Publication number: DE19628826A1
Application number: DE19628826A
Authority: DE
Original assignee: Lieser Beteiligungsgesell GmbH
Current assignee: Lieser Beteiligungsgesell GmbH
Priority date: 1996-07-17
Filing date: 1996-07-17
Publication date: 1998-01-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für Fäden an einer Spindel für eine Spinn- oder Zwirnmaschine.

Derartige Klemmvorrichtungen dienen dem Festlegen eines Fadenendes am Ende der Befüllung eines Kopses zum Zwecke der Unterstützung eines automatischen Kopswechsels und automatischen Wiederanspinnens nach dessen Abschluß.

Hierzu war es lange Zeit üblich, auf einer unterhalb des Kopssitzes befindlichen sogenannten Unterwindefläche den Faden in mehreren Windungen abzulegen. Dies hatte jedoch den Nachteil, daß diese Unterwindeflächen nach einer be stimmten Anzahl von Kopswechseln sehr aufwendig und mit einem mitunter nur unzureichenden Erfolg von diesem Unterwindematerial befreit werden mußten.

Um dem zu begegnen, ist mit der EP 0 358 032 eine Lösung bekannt geworden, die derartige Unterwindungen vermeidet, indem das Fadenende unterhalb des Kopses um weniger als eine Umdrehung aufgewunden und dabei geklemmt wird. Die Klemmung erfolgt mittels einer Vorrichtung, die ein feststehendes und ein vertikal bewegliches Klemmelement aufweist. Das bewegliche Klemmelement weist einen geschlitzten Ring mit konischen Fahnen auf, die an eine konische Bohrung angepaßt sind. Unter der Wirkung der Fliehkraft bei anlaufender Spindel wird unter Aufweitung des Ringes das bewegliche Klemmelement nach unten ge zogen und dabei die Klemmwirkung der beiden Klemmelemente aufgehoben, so daß ein geklemmtes Fadenende wieder freigegeben wird. Die Klemmkraft wird er zeugt, indem bei abnehmender bzw. fehlender Fliehkraft der geschlitzte konische Ring auf einer konischen Außenfläche aufsitzt und infolgedessen nach oben ge gen das feststehende Klemmelement gedrückt wird.

Diese Vorrichtung zeichnet sich durch einen verhältnismäßig komplizierten Auf bau aus. Eine Vielzahl von Gleitflächen ist verantwortlich für die erforderlichen Bewegungen, so das erwartet werden muß, daß bei unvermeidlicher Verschmut zung der Vorrichtung die einwandfreie Funktion nicht mehr gegeben ist. Damit gehen Störungen des Ab- und Anspinnprozesses einher.

Diesen Nachteil versucht die Vorrichtung gemäß der DE-OS 44 10 831 zu ver meiden. Auch sie weist einen geschlitzten Ring auf, dessen durch die Schlitzung entstandene Fahnen unter Fliehkraftwirkung nach außen getrieben werden und dabei zwischen ihnen befindliche Schlitze aufweiten, in die beim Abspinnen das Fadenende eingezogen wurde, der nunmehr wieder freigegeben wird.

Bei der relativ geringen Aufweitung der Schlitze ist zu erwarten, daß beim An spinnen das geklemmte Fadenende nicht in jedem Falle wieder freigegeben wird. Außerdem läßt die Tatsache, daß der Faden zwischen den den Schlitz begren zenden Kanten der Fahnen des Ringes geklemmt wird, befürchten, daß beim Klemmvorgang der Faden zwischen den Fahnen abgeschert wird und demzufolge ein automatisches Wiederanspinnen nicht möglich ist. Es erscheint außerdem als problematisch, den Faden definiert in die radial angeordnete Spalte einzulegen und zu klemmen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Klemmvorrichtung zu schaffen, die eine sichere und zerstörungsfreie Klemmung und Freigabe des Fa dens ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale enthalten die Ansprü che 2 bis 6.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher be schrieben. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in

Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine Spinn- oder Zwirnspindel mit einer erfin dungsgemäßen Klemmvorrichtung,

Fig. 2 eine Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung und in

Fig. 3 die Ansicht gemäß Fig. 1 mit geöffneter Klemmvorrichtung.

Eine Spinn- oder Zwirnspindel 1 weist unterhalb eines Kopssitzes 2 auf dem Wir tel 3 eine erfindungsgemäße Klemmvorrichtung 4 auf. Diese besteht im wesent lichen aus zwei Klemmelementen 5; 6. Das obere Klemmelement 5 ist fest auf dem Wirtel 3 angeordnet, während das untere Klemmelement 6 vertikal, d. h. parallel zur Spindellängsachse beweglich ist. Oberhalb des Klemmelementes 5 kann außerdem noch ein ringförmiges Schneidmesser 7 zum selbsttätigen Tren nen des Fadens beim automatischen Kopswechsel vorgesehen sein.

Das Klemmelement 6 gleitet auf zylindrischen Außenflächen 8.1 und 8.2 des Wirtels 3. An einem inneren Bund 9 des Klemmelementes 6 stützt sich eine Druckfeder 10 gegen einen Bund 11 des Wirtels 3 ab. Außerdem weist das Klemmelement 6 eine nach innen geneigte konische Ringfläche 12 auf, die mit dem Klemmelement 5 eine Ringkammer 13 begrenzt, in welcher bewegliche Fliehkörper 14 angeordnet sind. Diese sind in Kanälen 15 geführt, die sich vor zugsweise an der Unterseite des feststehenden Klemmelementes 5 befinden und eine Art Käfig für die Fliehkörper 14 bilden. Vorrangig finden als Fliehkörper 14 Kugeln Verwendung, möglich sind aber auch Rollen oder Segmente.

Die Klemmelemente 5, 6 berühren einander an Klemmflächen 16; 17, zwischen denen der zu klemmende Faden eingeschlossen und unter der Wirkung der Druck feder 10 festgehalten wird. Die Darstellung in Fig. 1 zeigt diese Klemmstellung, die von der Vorrichtung im Ruhezustand der Spindel 1 oder bei sehr niedrigen Drehzahlen eingenommen wird.

Dem Bund 9 des beweglichen Klemmelementes 6 steht außerdem ein Bund 18 des Wirtels 3 gegenüber. In der Klemmstellung gemäß Fig. 1 ist der Abstand von Stirnfläche 9 und Bund 18, der die Weite des zwischen den Klemmelementen 5; 6 erzeugbaren Klemmspaltes 19 definiert, geringer als die Höhe eines Sperrele mentes in Form einer Schulter 20 an der oberen Stirnseite des beweglichen Klemmelementes 6, die in eine Ringnut 21 des feststehenden Klemmelementes 5 eingreift und die Ringkammer 13 gegen den Klemmspalt 19 abschottet. Dies bewirkt, daß der zu klemmende Faden bei geöffneter Klemmvorrichtung nicht in die Ringkammer 13 mit den Fliehkörpern 14 eindringen kann.

Wird im Zuge des Wiederanspinnens nach einem Kopswechsel die Spindeldreh zahl gesteigert, werden die Fliehkörper 14 unter der Wirkung der Fliehkraft zentri fugal nach außen gedrückt. Sie laufen dabei auf die konische Ringfläche 12 auf und üben eine gegen die Druckfeder wirkende Kraft aus, die das Klemmelement 6 vom Klemmelement 5 wegdrückt, damit die Klemmverbindung löst und den fest gehaltenen Faden freigibt (Fig. 3). Beispielsweise kann dies bei einer Spin deldrehzahl von 5000 min^-1 der Fall sein.

Beim Abspinnen kurz vor Einleitung eines Kopswechsels wird die nicht darge stellte Ringbank so weit nach unten bewegt, daß der vom Läufer geführte Faden sich über die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung legt und in den noch offenen Spalt zwischen den Klemmflächen 16; 17 geführt wird. Dabei führt der Faden weniger als eine Windung auf dem Umfang der Klemmvorrichtung aus. Das nach folgende gezielte Abbremsen der Spindel 1 führt zur Verringerung der auf die Fliehkörper 14 wirkenden Fliehkraft, so daß diese unter der Wirkung der Druckfe der 10 von der konischen Ringfläche 12 nach innen gedrückt werden und das Klemmelement 6 sich wieder nach oben gegen das Klemmelement 5 bewegt und den eingelegten Faden zwischen den Klemmflächen 16; 17 festlegt.

Alternativ zur dargestellten Ausführungsform ist es außerdem denkbar, daß sich das feststehende Klemmelement 5 unten befindet und das bewegliche Klemme lement 6 unter seiner Eigenlast und/oder der Kraft einer Druckfeder 18 als Ge genkraft auf dem feststehenden Klemmelement 5 aufsitzt. Die Wirkung der Fliehkörper 14 besteht dann darin, daß bei entsprechender Drehzahl das bewegliche Klemmelement angehoben wird und sich damit die Klemmflächen 16; 17 vonein ander entfernen.

Ebenso muß die Druckfeder 18 nicht in jedem Falle wie dargestellt eine Schrau benfeder sein.

Bezugszeichenliste

1 Spinn- oder Zwirnspindel
2 Kopssitz
3 Wirtel
4 Klemmvorrichtung
5 Klemmelement
6 Klemmelement
7 Schneidmesser
8.1 Außenfläche
8.2 Außenfläche
9 Bund
10 Druckfeder
11 Bund
12 Ringfläche
13 Ringkammer
14 Fliehkörper
15 Kanal
16 Klemmfläche
17 Klemmfläche
18 Bund
19 Klemmspalt
20 Schulter
21 Ringnut

Claims

1. Klemmvorrichtung für Fäden an einer Spindel für eine Spinn- oder Zwirnmaschine, die unterhalb eines Hülsensitzes der Spindel angeord net ist und ein feststehendes Klemmelement sowie ein axial verschieb bares, gegen das feststehende Klemmelement anpreßbares Klemmele ment aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebbare Klemmelement (6) mit einer konischen Innenfläche (13) ausgestattet ist, mit welcher mindestens ein unabhängig vom verschiebbaren Klemmelement (6) beweglicher Fliehkörper (14) in Eingriff steht.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebbare Klemmelement (6) gegenkraftbelastet an das festste hende Klemmelement (5) anpreßbar ist.

3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fliehkörper (14) rotationssymmetrische Gestalt aufweisen.

4. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fliehkörper (14) in einem Käfig (15) geführt sind.

5. Klemmvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig (15) für die Fliehkörper (14) im feststehenden Klemmelement (5) angeordnet ist.

6. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite des zwischen den Klemmelementen (5; 6) erzeugbaren Klemm spaltes (19) geringer ist als die Höhe eines die Kammer (13) mit den Fliehkörpern (14) abschottenden Sperrelementes (20).