DE4410831B4 - Klemmvorrichtung für Faden in Spinnmaschine - Google Patents

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Abstract

Klemmvorrichtung (10) mit einem Spalt (12) für einen Faden (30) am Fuss (14) einer Spindel (16) einer Spinnmaschine, mit einer Betätigungsvorrichtung (18) für wenigstens ein Teil (20) der den Spalt (12) bildenden Elemente (22a, 22b), wobei eine Verschiebung des Teils (20) und eine Veränderung der Spaltweite (W) unter Wirkung einer Fliehkraft (F) bei sich ändernder Spindeldrehzahl dadurch bewirkt wird, dass ein mit dem Teil (20) verbundener der Fliehkraft (F) unterworfener Körper (24) sich bei Veränderung der Drehzahl bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (20) quer zur Spindelachse (26) verschoben wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung mit einem Spalt für einen Faden am Fuß einer Spindel einer Spinnmaschine, mit einer Betätigungsvorrichtung für wenigstens ein Teil der den Spalt bildenden Elemente, wobei eine Verschiebung des Teils und eine Veränderung der Spaltbreite unter Wirkung einer Fliehkraft bei sich ändernder Spindeldrehzahl dadurch bewirkt wird, dass ein mit dem Teil verbundener der Fliehkraft unterworfener Körper sich bei Veränderung der Drehzahl bewegt.
  • Fadenführungen am Fuß einer Spindel ohne Klemmfunktion sind in den deutschen Patentanmeldungen DE 22 20 355 B2 , DE 24 61 621 A1 und DE 25 44 689 B2 beschrieben. Aus der deutschen Patentanmeldung DE 33 39 670 A1 ist eine am Fuß einer Spindel angeordnete Klemmvorrichtung bekannt, bei der der bewegliche Teil der den Spalt bildenden Elemente durch einen Hebel in Klemmposition gebracht wird und durch Eingriff einer radial angeordneten Klinke in eine innenliegende Nut fixiert wird. Wird eine bestimmte Drehzahl überschritten, bewegt sich die Klinke durch die Zentrifugalkraft aus der Nut radial nach außen und löst dadurch die Fixierung in der Klemmposition.
  • Eine andere Vorrichtung ist aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 292 856 A1 bekannt. In einem Gehäuse mit einer konischen Bohrung sitzt ein der konischen Bohrung teilweise angepasster geschlitzter Ring, der bei zunehmender Drehzahl der Spindel auf Grund der Fliehkraft tiefer in die konische Bohrung hineinrutscht und sich dadurch vertikal nach unten bewegt, wodurch ein mit dem konischen Ring verbundenes Teil, das einen Klemmspalt für den Faden begrenzt, vom den Spalt auf der anderen Seite begrenzenden Element wegbewegt wird, wodurch der im Spalt eingeklemmte Faden freigegeben wird. Eine weitere Vorrichtung mit den genannten Merkmalen ist aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 358 032 A1 bekannt, wobei hier ein zusätzlich angebrachtes Federelement die aufwärtsgerichtete Bewegung des geschlitzten Rings in die Ausgangsstellung bei abnehmender Drehzahl unterstützt sowie ein weiteres zusätzliches Element den Spalt zwischen Gehäuse und geschlitztem Ring abdeckt. Derartige Klemmvorrichtungen nach dem Stand der Technik weisen zwischen den bewegten Teilen und den feststehenden Teilen zahlreiche Berührungsflächen auf, wodurch eine einwandfreie Funktion der Vorrichtung unter ungünstigen Bedingungen möglicherweise nicht gegeben ist. Solche ungünstigen Bedingungen können vorliegen, wenn zwischen die Berührungsflächen Verunreinigungen eindringen.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Klemmvorrichtung zu schaffen, die verschmutzungsunempfindlich ist und keine unterschiedlichen Reibungsverhältnissen unterworfene Führungsflächen der in der Vorrichtung bewegten Teile aufweist.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Teil quer zur Spindelachse verschoben wird. Dies kann dadurch bewirkt werden, dass das Teil federelastisch aufgehängt ist oder schwenkbar am Spindelfuss sitzt und eine Masse aufweist, die eine Verschiebung des Teils bei sich drehender Spindel nach aussen bewirkt. An dem Teil kann auch ein Körper mit einer grösseren Masse befestigt sein, damit sich ein genügend grosser Verschiebeweg unter Wirkung der Fliehkraft ergibt. Das Teil und der Körper sitzen am Umfang des Spindelfusses. Es können mehrere gleich ausgebildete Teile am Umfang des Spindelfusses verteilt sein, wobei eine Kante eines Teils neben einer anderen Kante eines benachbarten bewegten Teils oder eventuell auch eines stillstehenden Elementes liegt, wodurch ein Spalt zwischen den Kanten definiert ist. Der Körper kann am Ende jeweils eines Teils befestigt sein oder es kann ein Teil durch eine dem Spindelfuss zugewandte Seite des Körpers gebildet werden, wobei diese Seite als Klemmfläche gemeinsam mit der Aussenseite des Spindelfusses eine den Faden haltende Wirkung ausübt. An einem Teil oder an dem Körper kann ein Vorsprung sitzen, der in eine Vertiefung eines anderen am Klemmvorgang des Fadens beteiligten Elements ragt. Dieser Vorsprung bildet dann einen Anschlag für den Faden und verhindert, dass der Faden zu weit in den Spalt hineingezogen werden kann. Mehrere Teile bzw. Elemente können zu einem Ring am Umfang des Spindelfusses zusammengefasst sein, der im unteren Bereich Schlitze aufweist. Die Kanten zweier nebeneinanderliegender Teile können zum nicht mit Schlitzen versehenen Bereich des Rings hin mit Aussparungen begrenzt sein. Wenn sich ein Spalt unter der Wirkung der Fliehkräfte öffnet, kann der Faden durch die engste Stelle des Spaltes hindurch in den Bereich der Aussparung gelangen und von dort von der Klemmvorrichtung wegfliegen.
  • Es versteht sich, dass der zwischen den Kanten liegende Spalt bei sich während des Spinnens drehender Spindel so gross werden muss, dass er keine Klemmkraft auf den Faden ausübt. Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 und 2 schematisch eine Spindel mit einem Garnkörper und einen Spinnring,
  • 3 den Spindelfuss mit der Klemmvorrichtung,
  • 4a und 4b ein Detail aus 3 in der Umgebung des Spalts,
  • 5 eine zweite Ausführungsform der Erfindung in einer Darstellung analog zu 3,
  • 6 und 7 je ein Detail des Meridianschnittes in 5.
  • Gemäss 1 bewegt sich der Spinnring 28 mit Läufer, der den Faden 30 führt, nach Beendigung des Spinnvorganges bzw. nach Fertigstellung einer Garnwicklung 16b auf der Spindel 16 über den Spindelfuss 14 soweit nach unten, dass der Faden sich spiralförmig um den Ring 20d legt. Dabei gelangt der Faden zwangsläufig in einen der Schlitze 20e am Umfang des Ringes 20d. Die Spindel 16 dreht sich während der Abwärtsbewegung des Spinnrings 28 in Richtung des Pfeiles bei 14 noch langsam, ebenfalls noch während der anschliessenden Aufwärtsbewegung des Rings 28 gemäss 2. Dabei wird der Faden unter das Teil 20 des Ringes 20d gezogen. Der Ring 28 muss also wenigstens so lange in einer Stellung unterhalb des Ringes 20d bleiben, bis eine Länge des Fadens aufgewickelt wird, die mindestens der Strecke zwischen zwei Schlitzen 20e entspricht.
  • Wie aus 3, 4a und 4b zu ersehen ist, wird ein Schlitz 20e durch zwei benachbarte Elemente 22a und 22b, genauer gesagt durch deren Kanten 20a und 20b, begrenzt. Wenigstens eines der Elemente ist das bewegliche Teil 20. Der Schlitz geht in den Spalt 12 über, in dem ein Faden 30 auf Grund der Druckspannung im Spalt so weit nach oben gezogen wird, bis er festsitzt. Die Kanten 20a und 20b sind oberhalb des Fadens in 4a in einem Abstand zueinander, dass der Faden 30 nur dann weiter nach oben in Richtung auf die Aussparung 34 gemäss 4b gelangen kann, wenn die Elemente 22a und 22b voneinander wegbewegt werden bzw. das Teil 20 beispielsweise entsprechend dem linken Element 22b sich vom rechten Element 22a gemäss 4a wegbewegt. Zur Öffnung des Spaltes 12 und gleichzeitigen Freigabe des Fadens 30 müssen also nicht unbedingt beide Elemente 22a und 22b bewegt werden.
  • Die Betätigungsvorrichtung 18 wird gebildet durch Elemente 22a, 22b, 22c, die unter der Wirkung der Fliehkraft bei sich drehender Spindel vom Spindelfuss 14 weggedrückt werden, wodurch ein Spalt 12 zwischen den Elementen 22a, 22b (3) oder zwischen einem Teil 20 und dem Spindelfuss 14 (6), in dem der Faden 30 liegt, erweitert wird.
  • Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Ring 20d aus einem dünnwandigen elastischen Mantel, so dass bei sich schnell drehender Spindel 16 die Elemente 22a und 22b radial nach aussen wandern, da auf die Elemente 22a und 22b sowie auf den am Ende eines Elementes 22 gegebenenfalls sitzenden Körper 24 eine Fliehkraft F gemäss 3 wirkt. Je nach Elastizitätsmodul des Ringes 20d und der Wandstärke der Elemente 22a, 22b muss der Körper 24 mehr oder weniger gross ausgeführt werden, damit die gewünschte radiale Verschiebung zum Öffnen des Spaltes 12 bewirkt wird. Es kann aber auch genügen, keinen speziellen Körper 24 an ein Element 22a, 22b zu befestigen, wenn das Element weit genug nach unten gezogen wird und selbst eine Masse aufweist, um unter der Wirkung der Fliehkraft F genügend weit nach aussen gebogen zu werden.
  • In einer anderen Ausführungsform ist ein Element 22 gemäss 3 gelenkig am Spindelfuss 14 befestigt und wird mittels einer Feder 38 an einen Anschlag des Spindelfusses 14 gedrückt. Dabei ist der Ring 20d in einzelne Elemente 22c gemäss 3 aufgelöst.
  • Wie aus 4b zu ersehen ist, kann der Faden 30 nach oben in den Bereich der Aussparung 30 gelangen, wenn sich die Elemente 22a, 22b so weit nach aussen vom Spindelfuss wegbewegt haben, dass eine Spaltweite W zwischen den Elementen 22a, 22b entsteht, die grösser ist als die Fadendicke. Auf diese Weise können Fadenreste, die jeweils nach einem Doffvorgang in der Klemmvorrichtung 10 entstehen, aus diesem Bereich weggeschleudert werden, sobald eine Spindel nach dem Kopswechsel wieder in Betrieb ist. Unter Kopswechsel versteht man das Abziehen einer Hülse 16a (s. 1) gemäss 2 mit einer Garnwicklung 16b von der Spindel 16, wobei das Fadenende 30a zwischen der Wicklung 16b und einem Schlitz 20e abreisst.
  • 5 zeigt mit 6 und 7 eine weitere Ausführungsform der Klemmvorrichtung 10. Ein Ring 20d wird zwischen einem Element 22b und einem Gewindering 22f gehalten. Auch dieser Ring 20d ist im Bereich der schräg nach unten verlaufenden Teile 20 geschlitzt, wodurch vergleichsweise breite Schlitze 20e gemäss 5 entstehen. Wie weiter oben bemerkt, muss am Ende des Teils 20 nicht unbedingt ein Teil 24 sitzen, wenn die Materialdicke und der Elastizitätsmodul so gewählt sind, dass sich das Teil 20 unter der Fliehkraft F weit genug vom Element 22b wegbewegt, damit der Faden 30 freigegeben wird. Diese Ausführungsform ist durch die strichpunktierte Linie 20' in 6 angedeutet. Der Klemmspalt 12 für den Faden 30 wird bei der Ausführung gemäss 5, 6, 7 also nicht durch zwei nebeneinanderliegende Elemente eines Rings gebildet, sondern durch den Raum zwischen dem Spindelfuss 14 (Element 22b) und einem Teil 20 des Rings 20d. Zur Erweiterung des Spaltes 12 zur Freigabe des Fadens 30 wird also das Teil 20 vom fest mit der Spindel 16 verbundenen Element 22b wegbewegt. Das Fadenstück 30 im Spalt 12 gemäss 6 kann, wenn es nicht mehr geklemmt wird, durch Wirkung der Fliehkraft nach unten bzw. nach aussen aus dem Spalt 12 davonfliegen.
  • Wie in 7 dargestellt, kann es zweckmässig sein, einen Vorsprung 26 im Teil 20 bzw. Körper 24 vorzusehen, der in eine Vertiefung 32 des Spindelfusses 14 bzw. des Elements 22 ragt. Dadurch kann verhindert werden, dass der Faden 30 zu weit in den Spalt 12 hineingezogen wird, wodurch die Gefahr entstehen könnte, dass er sich nicht mehr aus dem Spalt 12 befreien kann.
  • Mit der Klemmvorrichtung 10 gemäss der Erfindung kann das Klemmen bzw. Freigeben des Fadens 30 am Spindelfuss 14 je nach Betriebsdrehzahl der Spindel 16 sicher beherrscht werden.
  • Legende
    Figure 00080001

Claims (10)

  1. Klemmvorrichtung (10) mit einem Spalt (12) für einen Faden (30) am Fuss (14) einer Spindel (16) einer Spinnmaschine, mit einer Betätigungsvorrichtung (18) für wenigstens ein Teil (20) der den Spalt (12) bildenden Elemente (22a, 22b), wobei eine Verschiebung des Teils (20) und eine Veränderung der Spaltweite (W) unter Wirkung einer Fliehkraft (F) bei sich ändernder Spindeldrehzahl dadurch bewirkt wird, dass ein mit dem Teil (20) verbundener der Fliehkraft (F) unterworfener Körper (24) sich bei Veränderung der Drehzahl bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (20) quer zur Spindelachse (26) verschoben wird.
  2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (20) und der Körper (24) am Spindelfuss (14) sitzen.
  3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (20) federelastisch ausgebildet ist und dass eine Kante (20a) neben einer anderen Kante (20b) eines anderen Elements (22a) liegt, und dass durch die Kanten (20a, 20b) ein Spalt (12) definiert ist (3).
  4. Klemmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (24) am Ende des Teils (20) befestigt ist und bewirkt, dass bei steigender Spindeldrehzahl der Körper (24) mit dem Teil (20) unter der Fliehkraft (F) verstärkt nach aussen vom Spindelfuss (14) wegbewegt wird.
  5. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klemmfläche (20c) des Teils (20) die dem Spindelfuss zugewandte Seite des Körpers (24) ist (6).
  6. Klemmvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (22b) der Spindelfuss (14) ist. (5 bis 7).
  7. Klemmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorsprung (26) des Teils (20) bzw. des Körpers (24) in eine Vertiefung des Elements (22b) bzw. des Spindelfusses (14) ragt und einen Anschlag für den Faden (30) bildet. (7).
  8. Klemmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Teile (20) zu einem Ring (20d) am Umfang des Spindelfusses (14) zusammengefasst sind, der im unteren Bereich Schlitze (20e) aufweist.
  9. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (20a, 20b) zweier nebeneinanderliegender Teile (20) durch eine Aussparung (34) begrenzt sind.
  10. Klemmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltweite (W) des zwischen den Teilen (22a, 22b) bzw. (20, 14) liegenden Spaltes bei sich während des Spinnens drehender Spindel so gross wird, dass der Faden nicht mehr geklemmt wird und aus der Klemmvorrichtung (10) herausfliegen kann.
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