DE19525434C2 - Faden-bzw. Garnklemmung - Google Patents
Faden-bzw. GarnklemmungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum
Klemmen, definierten Weitertransportieren oder völligen Freigeben
einzelner aus einer Vielzahl von nebeneinander geführten Fäden,
insbesondere Garnen, in fadenverarbeitenden Maschinen.
Insbesondere bei Näh- oder Stickmaschinen besteht das Problem,
daß im Falle des Wechselns des Fadens der benötigte neue Faden
von Hand durch die ganze Fadenführung eingezogen werden muß,
was je nach Häufigkeit des Fadenwechsels einen relativ hohen
Rüstzeitaufwand bedeutet.
Es sind daher z. B. aus der älteren Patentanmeldung P 43 44 348.6-26, die als DE 43 44 348 A1 nachveröffentlicht wurde, oder aus der EP 0 517
045 A1 automatisch arbeitende Fadenwechseleinrichtungen und
diesbezügliche Verfahren bekannt. Dabei enden die nebeneinander
zur Auswahl stehenden Fäden mit ihren freien Enden meist am
vorderen Ende eines sogenannten Ösenrechens, der für jeden
Faden eine separate Durchtrittsöffnung aufweist. In
Fadenlaufrichtung hinter diesem Ösenrechen sind dann separate
Vorrichtungen zum reibschlüssigen Transportieren mittels
Transportrollen für die Fäden vorgesehen sowie Klemmvorrichtungen
für jeden einzelnen der Fäden. In Fadenlaufrichtung unmittelbar vor
dem Fadenrechen und zu diesem quer verschiebbar befindet sich
dann eine Einheit, die in der Lage ist, den bisher benutzten Faden
mit dem gewünschten neuen Faden automatisch zu verknüpfen und
anschließend den alten Faden zu kappen, wodurch ein
automatischer Fadenwechsel bewirkt wird. Meist handelt es sich
dabei um eine mittels Druckluft arbeitende Wirbelkammer, bei der
die Fäden durch Beaufschlagen mit Druckluft zunächst in ihre
Filamente aufgespalten und dann die Filamente der beiden Fäden
fest miteinander verwirkt werden.
Bei der Lösung gemäß der älteren Patentanmeldung P 43 44
348.6-26, wirft die Trennung von Fadenklemmung und Fadentransport
zum Teil Funktionsprobleme auf, da der Transport der Fäden, der
während der Verwirbelungsphase definiert für den alten und neuen
Faden synchron vonstatten gehen muß, nicht für jeden einzelnen
Faden erfolgt, sondern mittels meist über die gesamte Auswahl der
Fäden quer durchgehende Reibwalzen, zwischen welchen die Fäden
erfaßt und durch Antrieb einer der Walzen vorwärtstransportiert
werden.
Um zu erreichen, daß dabei nur wie gewünscht der alte und der neue
Faden weitertransportiert werden, werden alle übrigen Fäden in
Laufrichtung vor dem Fadentransport in der Klemmeinrichtung
geklemmt. Dies führt jedoch dazu, daß die geklemmten Fäden in der
Transporteinrichtung, in der sie dennoch zwischen Transportrolle und
Anpreßrolle erfaßt sind, jedoch nicht in Vorwärtsrichtung bewegt
werden können, einer ständigen Reibung unterliegen, mit der Folge,
daß es bei der späteren Verwendung dieser Fäden an genau dieser
Stelle zu einem Fadenbruch kommen kann. Darüber hinaus ist die
bisherige getrennte Bauform von Fadentransport und
Fadenklemmung mechanisch sehr aufwendig.
Es ist daher die Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung - zur Verwendung insbesondere in
Fadenwechselvorrichtungen - zum Klemmen und Weitertranspor
tieren von Fäden zu schaffen, wobei das Verfahren einfach
und überschaubar zu handhaben sein soll und die Vorrichtung einfach in
Aufbau, Montage und Wartung sein soll.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 (verfahrensmäßig) und 3 (vorrichtungsmäßig) gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Hinsichtlich des Verfahrens wird zunächst erläutert:
Der Verarbeitungszustand besteht darin, daß nur der in der
Verarbeitungsposition befindliche Faden sowohl in der
Transporteinheit, als auch in der Klemmeinheit frei ist und damit
entsprechend seiner Verarbeitung beim Nähen, Sticken etc.
durchgezogen werden kann, während alle anderen Fäden in der
Klemmeinheit festgeklemmt sind.
Der Auswahlzustand besteht darin, nach der Verarbeitung eines
alten Fadens auf einen neuen Faden überzuwechseln, indem die
gesamte Fadenauswahl samt der Hebel, Andrückscheiben und
genuteten Transportwelle bereits soweit in Querrichtung verschoben
ist, daß sich bereits der neue Faden in der Verarbeitungsposition
befindet, so daß in der Folge der alte Faden sich bereits außerhalb,
neben der Verarbeitungsposition befindet. Der alte Faden ist dabei
sowohl in der Klemmeinheit, als auch in der Transporteinheit frei, da
die zugehörigen Hebel in der losen Mittelstellung gehalten sind. Alle
anderen Fäden sind in der Klemmeinheit geklemmt.
Der Transportzustand besteht darin, daß sowohl der ausgewählte
neue Faden, als auch der alte Faden in der Transporteinheit mittels
ihrer Andrückscheiben gegen die drehend angetriebene
Transportwelle gedrückt und dadurch mittels dieser Transportwelle
synchron und definiert vorwärtsbewegt werden, um an der in
Transportrichtung weiter vorne befindlichen Einheit zum Verbinden
des alten mit dem neuen Faden, beispielsweise einer Wirbelkammer,
über eine definierte Strecke eine Verbindung der beiden Fäden zu
ermöglichen. Auch dabei sind alle anderen Fäden in der
Klemmeinheit geklemmt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht zwischen der
Klemmeinheit und der Transporteinheit eine Wirkverbindung,
vorzugsweise eine mechanische Wirkverbindung in Form eines
zweiarmigen Hebels (vergl. die Ansprüche 4, 6). Dieser Hebel ist zwischen den beiden Einheiten
um eine Achse schwenkbar und es ist vorzugsweise für jeden
einzelnen Faden eine separate Klemmeinheit sowie eine separate
Transporteinheit vorhanden. Dieser Hebel bzw. allgemein diese
Wirkverbindung ist zusammen mit den Fäden in Querrichtung
verschiebbar, um den gewünschten neuen oder zu verarbeitenden
Faden auf die einzige vorhandene Verarbeitungsposition zu bringen,
die in der Regel mit der alten und neuen fadenverbindenden Einheit,
z. B. der Wirbelkammer, fluchtet.
Vorzugsweise ist dabei jeder der schmalen, zweiarmigen Hebel, der
jeweils einem Faden zugeordnet ist, mit einem Klemmbolzen
ausgestattet, der in der Regel einstückig mit dem einen Ende des
Hebels ausgebildet ist, und gegen eine feste, über die gesamte
Breite der zur Auswahl stehenden Fäden in der Regel
durchgehenden, leistenförmigen Anschlag drückt. Am anderen Ende
des Hebels ist eine Andrückscheibe drehbar gelagert, welche durch
Verschwenken des Hebels um seine Achse gegen eine antreibbare
Transportwelle drücken und dabei den Faden zwischen
Andrückscheibe und Transportwelle aufnehmen kann. Bei Antrieb
der Transportwelle in diesem Zustand wird der Faden definiert
vorwärtsgeschoben. Um dies synchron für den alten und den
gewünschten neuen Faden erfolgen zu lassen, ist die Transportwelle
in der Regel durchgehend über mehrere Fäden oder gar die
gesamten zur Auswahl stehenden, nebeneinander geführten Fäden
ausgebildet, während die Andrückscheibe für jeden Faden separat
an einem separaten Hebel vorhanden ist (vergl. hierzu auch Anspruch 23).
Um ein sicheres Klemmen des Fadens dazwischen zu bewirken, sind
in der Transportwelle ringförmige Nuten ausgebildet, in die die
Andrückscheiben relativ dicht, also mit sehr geringem Abstand zu
den Flanken der Nuten, eingreifen, so daß ein seitliches Ausweichen
des Fadens nicht mehr möglich ist (vergl. hierzu auch Anspruch 23).
Auch die Klemmeinheit am anderen Ende der Wirkverbindung bzw.
des zweiarmigen Hebels besteht aus einem jedem einzelnen Faden
zugeordneten Klemmbolzen, beispielsweise das einstückig mit dem
zweiarmigen Hebel ausgebildete Ende dieses Hebels, welches den
Faden gegen einen Anschlag pressen und damit klemmen kann,
wobei dieser Anschlag leistenförmig über die gesamte Menge der zur
Verfügung stehenden Fäden quer durchgehend ausgebildet und in
Querrichtung verschiebbar gestaltet sein kann.
Dadurch, daß die Wirkverbindung so gestaltet ist, daß sie beim
Verschwenken in die eine Extremstellung den entsprechenden
Faden in der Klemmeinheit klemmt, beim Verschwenken in die
andere Extremstellung den Faden mittels der Andrückscheibe an die
Transportwelle drückt und in der Mittelstellung den Faden in beide
Einheiten lose läßt, kann mittels der einen Wirkeinheit für jeden
Faden die gewünschte der drei notwendigen Stellungen, also
Transportstellung, Klemmstellung oder Nähstellung, eingestellt
werden.
Bei Ausbildung der Wirkverbindung als zweiarmigem Hebel (siehe Anspruch 6) ist dieser
beispielsweise in der Mitte um eine Achse, auf der alle
nebeneinanderliegenden zweiarmigen Hebel für jeden Faden
gelagert sind, schwenkbar. Sofern der Faden oberhalb des
zweiarmigen Hebels verläuft, ist der Klemmbolzen als vom einen
Ende des Hebels nach oben ragender Fortsatz ausgebildet, der den
Faden gegen einen darüber verlaufenden Anschlag preßt. Am
anderen Ende des Hebels ist die Andrückscheibe drehbar gelagert,
die den darüber verlaufenden Faden gegen eine darüber befindliche
Transportwelle drücken kann.
Dabei ist jede dieser Wirkverbindungen, also der zweiarmige Hebel,
in Richtung auf die Klemmstellung z. B. mittels Feder vorgespannt (Anspruch 10),
wird jedoch in der Nähstellung, in der der zugehörige Faden lose
verläuft, durch einen entsprechenden, in und außer Eingriff mit der
Wirkverbindung bringbares Halteelement zusätzlich gehalten. Erst
wenn dieses Halteelement aus dem Bereich der Wirkverbindung
gebracht wird, erreicht diese ihre Klemmstellung. Zu diesem Zweck
besitzt der zweiarmige Hebel als Wirkverbindung zusätzlich einen
dritten Hebelarm als Betätigungsarm (Anspruch 11), der z. B. quer zu dem
waagerecht verlaufenden zweiarmigen Hebel nach unten abragt, so
daß das freie Ende des Betätigungsarmes einerseits von einer Feder
beaufschlagt werden kann und andererseits gegen das Halteelement
gedrückt wird.
Die jedem Faden zugeordneten, aus Gründen der baulichen
Vereinfachung nebeneinander liegenden zweiarmigen Hebel sind
zusammen mit den Fäden und - bei Ausbildung der Transportwelle
mit den Nuten für jeden Faden - auch zusammen mit der
Transportwelle in Querrichtung verschiebbar, um den jeweils
gewünschten Faden in die in Querrichtung nur einmal vorhandene
Verarbeitungsposition bringen zu können. Dagegen kann der
durchgehende, als Leiste ausgebildete Anschlag stationär und in
Querrichtung nicht verschiebbar ausgebildet sein, und ebenso die die
Ebene in der Nähstellung haltenden Halteelemente.
Dieses Halteelement muß lediglich an der einen
Verarbeitungsposition separat ausgebildet sein, während das
Halteelement für alle übrigen Positionen einteilig oder über mehrere
Fäden sich erstreckend ausgebildet sein kann.
In der Verarbeitungsposition und damit in Querrichtung
unverschiebbar befindet sich weiterhin ein Funktionselement (vergl. die Ansprüche 2 und 14),
beispielsweise ein Auswahlhebel, welches den zweiarmigen Hebel
entgegen der Kraft der ihn vorspannenden Feder z. B. von der
Klemmstellung über das Halteelement hinaus in die Mittelstellung
verschwenken oder noch weiter in die Transportstellung
verschwenken kann. Zu diesem Zweck ist das in der
Verarbeitungsposition befindliche Halteelement so bewegbar, daß es
sowohl in- als auch außerhalb des Wirkbereiches der
Wirkverbindung, also etwa des Betätigungsarmes des zweiarmigen
Hebels, liegt. Auch die Halteelemente außerhalb der
Verarbeitungsposition sind in diesem Sinne, beispielsweise durch
Längsbewegung in oder gegen Transportrichtung des Fadens,
bewegbar. Diese Bewegung wird dabei vorzugsweise direkt von dem
nur in der Verarbeitungsposition angeordneten Funktionselement
bewirkt.
Damit sind die für eine Fadenwechselvorrichtung notwendigen drei
Zustände erreichbar, wobei im folgenden aus Gründen der besseren
Verständlichkeit anstatt der allgemeinen Begriffe Wirkverbindung,
Funktionselement etc. die konkreten Lösungen zweiarmiger Hebel,
Auswahlhebel etc. verwendet werden, ohne daß die Erfindung auf
diese konkrete, mechanische Lösung beschränkt ist.
Sowohl andere mechanische Lösungen sind äquivalent einsetzbar,
als auch nichtmechanische, z. B. teilweise elektrische oder
pneumatische, Lösungen.
Die Verfahrensweise und die Vorrichtung werden anhand der folgenden Figuren beispielhaft
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: eine Fadenwechselvorrichtung mit Garnklemmung
gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 2: die erfindungsgemäße Garnklemmung in Prinzip
darstellung mit nur einem einzigen dargestellten Hebel 8
und
Fig. 3: eine Prinzipdarstellung zur Funktion der Hebel 8.
Fig. 1 ist aus Gründen der Vereinfachung nur ein einziger Faden 10a,
dargestellt, nämlich der sich momentan in der Verarbeitungsposition
20 befindliche Faden 10a, der deshalb auch die Wirbelkammer 198
durchläuft, welche sich stationär immer fluchtend zur
Verarbeitungsposition vor der eigentlichen Fadenwechselvorrichtung
befindet. Dabei ist in der Wirbelkammer 198 der zwischen Boden
und Deckel befindliche Kanal zu erkennen, durch welchen sich der
Faden 10a hindurch erstreckt, und der von unten über den
Druckluftanschluß 199 mit Druckluft beaufschlagt werden kann, so
daß dort, falls sich neben dem gezeichneten alten Faden 10a noch
das nicht dargestellte freie vordere Ende des neuen Fadens darin
befindet, eine Verwirbelung der Filamente und damit feste
Verbindung beider Fäden erzielen läßt, um somit mittels des nicht
mehr benötigten alten Fadens den gewünschten neuen Faden durch
den weiteren Fadenlauf, etwa Nähnadelösen etc., hindurchzuziehen
und einen automatischen Fadenwechsel zu bewirken.
Die eigentliche Fadenwechselvorrichtung befindet sich auf einem in
Querrichtung verschiebbaren Schlitten 191. In dem in
Durchlaufrichtung ersten Ösenrechen 135 und dem zweiten
Ösenrechen 136 befinden sich nebeneinander eine Vielzahl
miteinander fluchtender Ösen 40 bzw. 40', wobei durch jede dieser
Ösen jeweils einer der - parallel zum gezeichneten Faden 10
verlaufenden und aus Gründen der Übersicht nicht dargestellten -
anderen zur Auswahl stehenden Fäden verläuft. Die momentan nicht
benutzten Fäden enden am linken, vorderen Ende des Ösenrechens
136, wo sie mit Hilfe des von unten her wirkenden Messers 124
geschnitten werden können.
Der Druckluftanschluß 218 im vorderen Ösenrechen 136 dient dazu,
bei Querverschiebung des Schlittens 191 den dann in der
Verarbeitungsposition befindlichen neuen Faden mittels Druckluft
zusätzlich zum alten Faden in die Wirbelkammer 198 vorwärts
schießen zu können, wofür jedoch mittels der dahinter liegenden
Garnklemmung in der Klemmeinheit 14 sichergestellt werden muß,
daß diese Vorwärtsbewegung mit definierter Geschwindigkeit und
um eine nur definierte Länge vonstatten geht, da ansonsten mittels
der Druckluft der neue Faden viel zu weit vorwärtsgeschossen
werden würde, und sich entsprechende Funktionsstörungen ergeben
würden.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Lösung ist die eigentliche
Garnklemmung dadurch gelöst, daß in jeder einzelnen Öse 40 des
ersten Ösenrechens 135 ein federbeaufschlagter Stössel 204 jeden
einzelnen Faden in der zugehörigen Öse 40 klemmen kann.
Unabhängig davon ist der definierte Fadentransport gewährleistet,
indem die Fäden zwischen einer Transportwelle 209 und einer
Andrückwelle 210 ggfs. geklemmt und durch Drehung der
Transportwelle definiert weitertransportiert werden. Die Klemmung
wird bewirkt, indem die Andrückwelle 210 ihrerseits durch eine
segmentartig ausgebildete Welle 211 an die Transportwelle 209
gedrückt wird oder nicht.
Nachteilig ist dabei, daß im Fall des Transportes nicht nur der
gewünschte alte und neue Faden, sondern alle Fäden zwischen
Transportwelle 209 und Andrückwelle 210 verpreßt und mittels
Reibschluß weitertransportiert werden sollen, was jedoch bei den
nicht benötigten anderen Fäden durch die mit stärkerem Kraftschluß
ausgestattete Klemmung in den hinteren Ösen 40 verhindert wird.
Dadurch unterliegen diese anderen Fäden im Transportfall zwischen
den Wellen 209 und 210 wegen der dort auftretenden Reibung einem
ständigen Verschleiß, was zu anschließenden Fadenbrüchen führen
kann.
Gegenüber dieser in Fig. 1 auch getrennt wirkenden Klemmung und
Fadentransportierung sind Klemmeinheit 14 und Transporteinheit 13
bei der vorliegenden Erfindung wirkverbunden, wie zunächst anhand
der Prinzipdarstellung der Fig. 3 erläutert wird. Dabei ist die
Fadentransportrichtung 11 in den Fig. 2 und 3 von links nach rechts
verlaufend, während in Fig. 1 die Transportrichtung von rechts nach
links verläuft.
In Fig. 3 ist ein Hebel 8 dargestellt, der um eine Achse 23
schwenkbar ist. Der Hebel 8 ist ein mindestens zweiarmiger Hebel,
der im wesentlichen waagerecht unterhalb des Fadens 10 liegt und
zusätzlich einen quer zu diesen beiden Funktionsarmen nach unten
abragenden Betätigungsarm 9 aufweist.
Von der Achse 23 des Hebels 8 aus befindet sich links, also vor der
Achse des Hebels, die Klemmeinheit 14, und rechts, also danach,
die Transporteinheit 13. Die Klemmeinheit 14 besteht aus einem
oberhalb des Fadens 10 befindlichen Anschlag 3, von welchem von
unten her der Faden 10 mit Hilfe eines Klemmbolzens 4 angepreßt
und geklemmt werden kann.
Der Klemmbolzen 4 ist einstückig mit dem einen Ende des
zweiarmigen Hebels 8 ausgebildet, und ragt von diesem
querabstehend nach oben, auf den Anschlag 3 zu. Am anderen,
vorderen Ende des zweiarmigen Hebels 8 ist eine Andrückscheibe 7
drehbar gelagert.
Der Hebel 8 kann drei Funktionsstellungen einnehmen:
In der mittleren Stellung, der Nähstellung, drückt der Hebel 8 weder
mit dem Klemmbolzen in der Klemmeinheit 14, noch mit der
Andrückscheibe 7 in der Transporteinheit 13 den Faden 10 nach
oben gegen den Anschlag 3 bzw. die Transportwelle 6, so daß der
Faden 10 vollständig lose ist. Dabei kann sich wie dargestellt die
Transportscheibe 7 durchaus bereits innerhalb der jeweiligen Nut 24
der Transportwelle 6 befinden.
In dieser Mittelstellung wird der Hebel 8 gehalten, indem eine Feder
2 den Hebel in Richtung auf die Klemmstellung, also nach links,
beaufschlagt, und dabei gegen eine den Hebel in der Mittelstellung
haltende Haltekante 17 drückt.
Von links her kann am Betätigungsarm 9 ferner ein zinkenförmig
gebogener Auswahlhebel 15 mit seiner Außenkrümmung angreifen,
der in diese Position z. B. mittels eines Pneumatikzylinders (Pfeil 30)
beaufschlagbar ist, und in diesem Falle die Feder 2, die den
Betätigungsarm 9 gegen die Haltekante 17 drückt, überwindet.
Der Hebel kann nun von dieser losen Mittelstellung, der Nähstellung,
entweder mittels Verschiebung der Halteplatte 18, die die Haltekante
17 aufweist, nach rechts oder durch Verschwenken des
Auswahlhebels 15 gegen den Uhrzeigersinn unter Überwindung der
Kraft der Feder 2 soweit verschwenkt werden, daß die
Andrückscheibe 7 des Hebels 8 den Faden 10 nach oben gegen die
Transportwelle 6 drückt. Wenn dann die Transportwelle 6 definiert
gegen den Uhrzeigersinn in Drehung versetzt wird, wird der Faden
10 definiert in Transportrichtung weiterbewegt. Da sich der
Klemmbolzen 4 von der ohnehin losen Stellung gegenüber seinem
Anschlag 3 noch weiter entfernt, findet auch in dieser, der
Transportstellung, keine Klemmung des Fadens in der Klemmeinheit
14 statt.
Von der Mittelstellung aus kann der Hebel 8 auch durch
Verschwenken des Betätigungsarmes 9 nach links in die
Klemmstellung bewegt werden, indem die Halteplatte 18 ausreichend
weit nach unten verschwenkt wird. Dadurch schnappt das freie Ende
des Betätigungsarmes 9 über die Haltekante 17 hinweg, so daß der
Klemmbolzen 4 durch die Kraft der Feder 2 nach oben gegen den
Anschlag 3 drückt und damit den Faden 10 dort klemmt.
Derartige Hebel 8 mit Andrückscheiben 7 sind in der Garnklemmung,
wie sie in Fig. 2 perspektivisch in Prinzipdarstellung gezeichnet ist, in
einer Vielzahl für jeden Faden 10 nebeneinander vorhanden, wobei
aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 2 nur ein Hebel 8 und kein
Faden eingezeichnet ist. Dabei greift jede der einzelnen
Andrückscheiben 7 in eine zugeordnete Nut 24 der Transportwelle 6
ein. Alle Hebel 8 sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Achse
23 gelagert und zusammen mit den Fäden, also den in Fig. 1
ersichtlichen Ösenrechen 135, 136 und z. B. mittels des
Querschlittens 191 der Fig. 1, in Querrichtung 12 so verschiebbar,
daß immer der gewünschte neue Faden in der Verarbeitungsposition
20 liegt. Bei Verwendung einer Transportwelle 6, die für jeden Faden
eine einzelne Nut 24 aufweist, ist auch eine Verschiebung der
Transportwelle 6 notwendig, sofern in der Mittelstellung die
Andrückscheiben 7 sich noch innerhalb der Nuten 24 befinden. Auch
eine Verschiebung des Anschlages 3 ist sinnvoll, um bei
Querverschiebung keine Reibung an den Fäden zu bewirken.
Alle querverschieblichen Teile sind vorzugsweise gemeinsam auf
einen querverschiebbaren Schlitten 191 gemäß Fig. 1 befestigt.
Dagegen ist der in Fig. 3 dargestellte Auswahlhebel 15 nur an einer
einzigen Position, nämlich der Verarbeitungsposition 20, vorhanden.
Ebenso ist die Halteplatte 18' mit der Haltekante 17' an der
Verarbeitungsposition 20 separat ausgebildet und funktionsmäßig
getrennt von Halteplatte 18 bzw. Haltekante 17 an allen anderen
Positionen, weswegen diese Teile für alle anderen Positionen auch
einheitlich ausgebildet werden können, wie in Fig. 2 ersichtlich, wo
sich links und rechts der Verarbeitungsposition 20 jeweils eine
einstückige Halteplatte 18a bzw. 18b befindet. Wenigstens die in der
Verarbeitungsposition 20 befindliche Halteplatte 18' ist von unten
nach oben vorgespannt, und kann entgegen dieser Vorspannung
herabgedrückt werden.
Vorzugsweise ist dies auch für die anderen Halteplatten 18a, 18b der
Fall, sodaß durch Verschwenken deren Haltekanten 17a, 17b nach
unten die Betätigungsarme 9 ausser Eingriff geraten und von der
Feder 2 nach links gedrückt werden können.
Die außerhalb der Verarbeitungsposition 20 befindlichen Halteplatten
18a, 18b sind in und gegen die Transportrichtung 11 verschiebbar
mit Hilfe von Schwenkarmen 22, die in entsprechende Öffnungen 21
der Halteplatten 18a, 18b eingreifen. Diese Schwenkarme 22 ragen
radial von einer oberhalb der Halteplatten 18a, 18b in Querrichtung
12 verlaufenden Auswahlbrücke 5 ab, und sind mit dieser fest
verbunden, wobei diese Auswahlbrücke 5 auch gleichzeitig fest mit
dem Auswahlhebel 15 verbunden ist, und dessen Schwenkachse
darstellt. Zum Verschwenken der Auswahlbrücke 5 ist an dieser
radial abstrebend wenigstens ein Betätigungsarm 16 angeordnet, der
in Richtung einer Pressung des Auswahlhebels 15 gegen den
Betätigungsarm 9 des Hebels 8 beaufschlagt werden kann, und in
Gegenrichtung von der Feder 1 vorgespannt ist.
Die Oberseite der Halteplatten 18, insbesondere wenigstens der
Halteplatte 18' in der Verarbeitungsposition 20, ist gegen die
stirnseitige Haltekante 17' hin ansteigend als schräge Ebene
ausgebildet. Im folgenden wird die Funktion der Garnklemmung
beschrieben:
Es wird davon ausgegangen, daß zu Beginn des Betriebes einer
fadenverarbeitenden Maschine der erste in Bearbeitung genommene
Faden, nachdem durch Querverschiebung dieser Faden z. B. 10a in
die Verarbeitungsposition 20 gebracht wurde, in die
fadenverarbeitende Maschine von Hand eingelegt wird. Danach
sollen sich die allen Fäden, z. B. auch dem zu verarbeitenden Faden
in der Verarbeitungsposition 20, zugeordneten Hebel 8 in der
Klemmstellung befinden.
Um die Verarbeitung des neuen Fadens beginnen zu können, muß
dieser Faden und damit der ihm zugeordnete Hebel 8 in die
Verarbeitungsposition 20 in die Mittelstellung, die Nähstellung,
verbracht werden, um den Faden 10 entsprechend seiner
Verarbeitung frei durchlaufen lassen zu können. Alle anderen Fäden
sollen in der Klemmeinheit 14 geklemmt sein, also die zugeordneten
anderen Hebel 8 in der Klemmstellung verbleiben.
Zu diesem Zweck wird durch Betätigung des Betätigungsarmes 16
und damit Verschwenken der Auswahlbrücke 5 und des
Auswahlhebels 15 das freie Ende des Betätigungsarmes 9 des in der
Position 20 befindlichen Hebels 8 über die Schräge der Halteplatte
18' hinaus verschoben, so daß dieser Hebel 8 hinter der Haltekante
17' in der Nähstellung gehalten wird. Dies bleibt solange, solange
dieser Faden 10a verarbeitet wird.
Falls nun von der Verarbeitung dieses alten Fadens 10a auf die
Verarbeitung eines neuen Fadens 10n übergegangen werden soll,
wird zunächst der - nur in Fig. 1 dargestellte - Querschlitten 191, mit
dem die Hebel 8 und ggfs. auch die Transportwelle 6, nicht jedoch
der in Querrichtung stationäre Auswahlhebel 15 und die Halteplatten
18', 18a, 18b verbunden sind, so verschoben, daß sich der neue
Faden 10n in der Verarbeitungsposition 20 befindet.
Dabei verläuft der alte Faden 10a nach wie vor durch die
Wirbelkammer 198 hindurch, hinter der Wirbelkammer jedoch quer
bis zu seiner außerhalb der Verarbeitungsposition 20 befindlichen
Düse 40'. Bei dieser Querverschiebung wird der dem alten Faden
zugeordnete Hebel 8, der sich in der mittleren Nähstellung befand,
querverschoben.
Da über die gesamte Quererstreckung die Haltekante 17 im
wesentlichen durchgeht, wird bei der Querverschiebung die mittlere
Nähstellung und das Anliegen dieses Hebels 8 an der stationären
Haltekante 17 beibehalten, nur daß es sich nach der Verschiebung
aus der Verarbeitungsposition 20 nicht um die Haltekante 17' der
Halteplatte 18' handelt, sondern um z. B. die Haltekante 17b der
Halteplatte 18b.
Nach Beendigung der Querverschiebung, an der auch der
durchgehende Anschlag 3 teilnimmt, der ebenfalls mit dem Schlitten
191 verbunden sein sollte, muß der Hebel 8, der dem neuen Faden
10n zugeordnet ist und sich nunmehr in der Verarbeitungsposition 20
befindet, noch von seiner Klemmstellung heraus verlagert werden.
Gleichzeitig müssen zum Einbringen des vorderen Endes des neuen
Fadens 10n in die Wirbelkammer 198 und die Verwirbelung der
beiden Fäden miteinander um eine definierte Länge der alte und der
neue Faden um eine definierte Länge und mit definierter
Geschwindigkeit vorwärtstransportiert werden, während alle anderen
Fäden geklemmt bleiben sollen. Zu diesem Zweck wird daher gemäß
Fig. 2 die Auswahlbrücke 5 mittels ihres Betätigungsarmes 16 gegen
den Uhrzeigersinn verschwenkt.
Dadurch drückt zunächst der Auswahlhebel 15 den in der
Verarbeitungsposition 20 befindlichen Hebel 8, also dessen
Betätigungsarm 9, nach rechts über die Haltekante 17' hinaus und
bei weiterem Verschwenken soweit, bis sich dieser Hebel 8 in der
Transportstellung befindet. Um gleichzeitig auch den Hebel des nicht
in der Verarbeitungsposition 20 befindlichen alten Fadens ebenfalls
in die Transportstellung zu verbringen, werden durch das
Verschwenken der Auswahlbrücke 5 und deren Schwenkarme 22 die
Halteplatten 18a, 18b soweit nach rechts verschoben, daß der
einzige weitere Hebel 8, nämlich der des alten Fadens, dessen
Betätigungsarm 9 sich noch in Anschlag an der Haltekante 17a, 17b
befindet, nach rechts verschwenkt wird, so daß auch dieser Hebel 8
die Transportstellung einnimmt.
In dieser Lage kann durch Antreiben der Transportwelle 6 der
gewünschte Transport des alten und des neuen Fadens erfolgen,
während alle anderen Fäden geklemmt sind, da sich deren
Betätigungsarme 9 der Hebel 8 in der Klemmstellung, also links der
Haltekanten 17 gemäß Fig. 3, befinden.
Um anschließend nur den jetzt in der Verarbeitungsposition 20
befindlichen Faden freizulassen, und alle anderen Fäden, auch den
bisherigen alten Faden, wieder zu klemmen (nachdem der alte
Faden mittels des Messers der Fig. 1 gekappt ist), müssen die
Halteplatten 18a, 18b außer Eingriff des noch dem bisherigen alten
Faden zugeordneten Hebels 8 gebracht werden, damit dieser
ebenfalls in die Klemmstellung gehen kann.
Vorzugsweise wird zu diesem Zweck die Halteplatte 18a, 18b so
verschwenkt, daß ihre Haltekante 17a, 17b unter das freie untere
Ende des Haltearmes 9 absinkt, sodaß das freie Ende des
entsprechenden Betätigungsarmes 9 nach links über die Haltekante
17 hinweg gleitet und durch die Kraft der Feder 2 gegen den
Anschlag 3 gepreßt wird, wie alle anderen Hebel 8 außer dem in
Verarbeitungsposition 20 befindlichen Hebel. Statt dessen wäre auch
eine ausreichend grosse Verschiebung der Halteplatte 18a, 18b nach
links denkbar.
Damit ist wiederum die Nähstellung erreicht, in der ausschließlich der
in der Verarbeitungsposition 20 befindliche Faden 10 sowohl in der
Transporteinheit, als auch in der Klemmeinheit lose und ohne
Reibung durchläuft, während alle anderen Fäden geklemmt sind, da
die in der Verarbeitungsposition befindliche Halteplatte 18' diese
Schwenkbewegung der anderen Halteplatten 18a, 18b nicht
mitmacht. Die Schwenkbewegung der Halteplatten 18a, 18b kann
durch Verschwenken der Auswahlbrücke 5 und davon abstrebender
Betätigungselemente, die nicht dargestellt sind, bewirkt werden,
indem die Beaufschlagung 30 des Betätigungsarmes 16 der
Auswahlbrücke 5 beseitigt wird.
Claims (23)
1. Verfahren zum Klemmen, definierten Weitertransportieren oder
völligen Freigeben einzelner, definierter Fäden aus einer Vielzahl
nebeneinandergeführter und zur Auswahl stehender Fäden bei einer
fadenverarbeitenden Maschine, z. B. Stick- oder Nähmaschine,
mittels
Verarbeitungszustand: nur der in der Verarbeitungsposition (20) befindliche Faden [z. B. (10a)] ist sowohl in der Transporteinheit (13), als auch in der Klemmeinheit (14) frei und kann verarbeitet werden, alle anderen Fäden (10b, 10c ...) sind in der Klemmeinheit (14) geklemmt;
Auswahlzustand: ein neuer Faden [z. B. (10n)] befindet sich bereits in der Verarbeitungsposition (20), ist aber in der Klemmeinheit (14) noch geklemmt, während der bisherige, alte Faden (10a) außerhalb der Verarbeitungsposition (20) verschoben ist, aber in der Transporteinheit (13) und in der Klemmeinheit (14) noch frei ist;
Transportzustand: vom Auswahlzustand aus werden nur der alte Faden (10a) und der neue Faden (10n) mittels der Transporteinheit (13) synchron und definiert in Transportrichtung (11) weitertransportiert, alle anderen Fäden (10b, 10c ...) sind in der Klemmeinheit (14) geklemmt; dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. einer Transporteinheit (13),
- 2. einer Klemmeinheit (14), welche jeweils auf jeden Faden separat einwirken,
- 3. einer Wirkverbindung [z. B. Hebel (8)] zwischen der Transporteinheit (13) und der Klemmeinheit (14), die in die Klemmstellung vorgespannt ist,
- 4. einem auf die Wirkverbindung in der Verarbeitungsposition (20) einwirkenden Funktionselement [z. B. Auswahlhebel (15)],
- 5. einem die Wirkverbindung in der Freigabestellung haltenden Halteelement [z. B. Haltekanten (17)], welches in der Verarbeitungsposition (20) separat betätigbar ist [z. B. Haltekante (17')],
Verarbeitungszustand: nur der in der Verarbeitungsposition (20) befindliche Faden [z. B. (10a)] ist sowohl in der Transporteinheit (13), als auch in der Klemmeinheit (14) frei und kann verarbeitet werden, alle anderen Fäden (10b, 10c ...) sind in der Klemmeinheit (14) geklemmt;
Auswahlzustand: ein neuer Faden [z. B. (10n)] befindet sich bereits in der Verarbeitungsposition (20), ist aber in der Klemmeinheit (14) noch geklemmt, während der bisherige, alte Faden (10a) außerhalb der Verarbeitungsposition (20) verschoben ist, aber in der Transporteinheit (13) und in der Klemmeinheit (14) noch frei ist;
Transportzustand: vom Auswahlzustand aus werden nur der alte Faden (10a) und der neue Faden (10n) mittels der Transporteinheit (13) synchron und definiert in Transportrichtung (11) weitertransportiert, alle anderen Fäden (10b, 10c ...) sind in der Klemmeinheit (14) geklemmt; dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Verarbeitungszustand erreicht wird, indem
- 1. die Halteelemente außer Eingriff mit den Wirkverbindungen gebracht werden, so daß alle Wirkverbindungen die Klemmstellung einnehmen und
- 2. anschließend mittels des Funktionselementes nur die in der Verarbeitungsposition (20) befindliche Wirkverbindung durch Vorschieben über das Halteelement über die freie Mittelstellung gebracht und dort gehalten wird,
- b) der Auswahlzustand erreicht wird, indem ausgehend vom
Verarbeitungszustand alle Wirkverbindungen mit allen Fäden in
Querrichtung verschoben werden, bis der gewünschte neue Faden
(10n) sich an der Verarbeitungsposition befindet und
- 1. dabei die Wirkverbindung des bisherigen alten Fadens von den Halteelementen in der freien Mittelstellung gehalten bleibt,
- c) der Transportzustand ausgehend vom Auswahlzustand erreicht wird, indem durch Betätigung des Funktionselementes nur die Wirkverbindung des neuen Fadens in der Verarbeitungsposition (20) einerseits und durch Verschieben der Haltelemente nur die Wirkverbindung des bisherigen alten Fadens (10a) andererseits soweit verschoben werden, daß nur der alte Faden (10a) und der neue Faden (10n) in der Transporteinheit (13) geklemmt und durch Antrieb der Transporteinheit definiert und synchron vorwärts transportiert werden, während alle anderen Fäden in der Klemmeinheit (14) geklemmt und in der Transporteinheit (13) lose sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportzustand durch Betätigung einer Auswahlbrücke (5)
erreicht wird, welche zwangsgekoppelt einerseits sowohl die
Halteelemente, als auch andererseits das Funktionselement (Auswahlhebel 15) im
gewünschten Maß betätigt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2 zum Klemmen bzw. definierten Transportieren einzelner
Fäden (10a, 10b, 10c ...), insbesondere des in der
Verarbeitungsposition geführten Fadens, um diesen bei einer
fadenverarbeitenden Maschine, z. B. Stick- oder Nähmaschine, mit
einem benutzten alten Faden, der bis zur Stichbildestelle der
Maschine führt, verbinden zu können, aus einer Vielzahl
nebeneinandergeführter Fäden (10a, 10b, 10c ...) mit einer
Transporteinheit (13), die
- 1. wenigstens eine antreibbare Transportwelle (6) und
- 2. eine drehbare Andrückscheibe (7) umfaßt, zwischen welchen wenigstens ein Faden geführt ist,
- 3. sowie einer Klemmeinheit (14), die
- 4. wenigstens einen Anschlag (3) umfaßt und
- 5. einen dagegenwirkenden Spannbolzen (4) zum Klemmen je eines Fadens (10a, 10b, 10c ...),
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkverbindung (Hebel 8) für jeden einzelnen Faden (10) separat
vorhanden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkverbindung mit allen Fäden (10a, 10b, 10c ...) in
Querrichtung (12) verschiebbar ist, so daß der gewünschte Faden
(10n) in die Verarbeitungsposition (20) bringbar ist und wenigstens in
der Verarbeitungsposition (20) die Wirkverbindung mittels eines
Funktionselementes wenigstens in ihre beiden Endstellungen sowie
ihre Mittelstellung bringbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkverbindung eine mechanische Wirkverbindung ist, die
wenigstens einen zweiarmigen Hebel (8) umfaßt, an dessen einem
Ende das Funktionsteil der Transporteinheit (13) und an dessen
anderem Ende der Klemmbolzen (4) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Klemmbolzen (4) das eine Ende des zweiarmigen Hebels (8) ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das mit der Wirkverbindung (Hebel 8) verbundene Funktionsteil
der Transporteinheit (13) die Andrückscheibe (7) ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedem einzelnen Faden (10a, 10b, 10c ...) eine separate
Andrückscheibe (7) zugeordnet ist, welche diesen Faden gegen die
Transportwelle (6) pressen kann.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkverbindung (zweiarmiger Hebel 8) in Richtung
Klemmung innerhalb der Klemmeinheit (14) vorgespannt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder zweiarmige Hebel (8) einen Betätigungsarm (9) aufweist,
dessen freies Ende durch Einrasten hinter einer Haltekante (17) in
der Mittelstellung, also loser Transporteinheit (13) sowie loser
Klemmeinheit (14), gehalten wird und die Haltekante (17) in eine den
Betätigungsarm (9) des Hebels (8) freigebende Position bewegbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltekante (17) in der Verarbeitungsposition (20) als separate
Haltekante (17') ausgebildet ist und separat in die den in der
Verarbeitungsposition (20) befindlichen Betätigungsarm (9) eines
Hebels (8') freigebende Position bewegt werden kann.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das die Wirkverbindung in der Verarbeitungsposition (20)
beeinflussende Funktionselement ein Auswahlhebel (15) ist, der den
Betätigungsarm (9) des in der Verarbeitungsposition (20)
befindlichen Hebels (8) von der Klemmstellung in eine der beiden
anderen Stellungen verbringen kann.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Auswahlhebel (15) an einer in Querrichtung verlaufenden, um die
Querrichtung schwenkbaren Auswahlbrücke (5) befestigt ist, welche
in eine den Auswahlhebel (15) außer Kontakt von dem
Betätigungsarm (9) bringenden Lage vorgespannt ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltekante (17) die Stirnfläche wenigstens einer, auf beiden
Seiten der Verarbeitungsposition (20) angeordneter,
querverlaufender Halteplatten (18a, 18b) ist, deren Haltekanten (17)
mittels Federn in den Wirkbereich der Betätigungsarme (9) der Hebel
(8) hinein vorgespannt ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halteplatte (18a, 18b) auf ihrer den Hebeln (8) zugewandten
Oberseite zu den Haltekanten (17) hin ansteigend ausgebildet sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltekante (17') durch die Stirnseite einer separaten, schmalen
Halteplatte (18'), die nur den Betätigungsarm (9) des in der
Verarbeitungsposition (20) befindlichen Hebels (8) erfassen kann,
ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die freien Enden der Betätigungsarme (9) nur geringfügig über die
Haltekanten (17) vorstehen, und die Halteplatten (18a, 18b) so
verlagerbar, insbesondere verschwenkbar sind, daß die
Betätigungsarme (9) über die Haltekanten (17) hinweg gleiten
können und damit die Hebel (8) sich in die Klemmstellung bewegen
können.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Halteplatten (18a, 18b) mittels der Auswahlbrücke
(5) bewirkt wird.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halteplatten (18a, 18b) in Richtung auf die Auswahlbrücke (5)
weisende Öffnungen (21) aufweisen, in welche an der
Auswahlbrücke (5) befestigte und von dieser radial abstrebende
Schwenkarme (22) eingreifen.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnungen (21) so positioniert und dimensioniert sind, daß die
von der Auswahlbrücke (5) abstrebenden Schwenkarme (22) am der
Transportrichtung entgegengesetzten Ende der Öffnungen (21)
anliegen, wenn die Haltekanten (17) der Halteplatte (18) den Hebel
(8) in der Mittelstellung, also der Nähstellung, hält.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkarme (22) federnd ausgebildet sind.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungs
ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportwelle (6) entlang ihrer Längserstreckung beabstandete,
ringförmige Nuten (24) für jeden einzelnen Faden (10) aufweist, in
welche die jeweiligen Andrückscheiben (7) paßgenau und mit
geringem seitlichen Abstand zu den jeweiligen Flanken der Nuten
(24) eingreifen können, um den Faden gegen den Grund der Nut (24)
zu drücken, und die Transportwelle (6) mit den Hebeln (8) und den
Fäden (10) in Querrichtung (12) verschiebbar ist.
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