DE2406550B2 - Verfahren und Aufwickelvorrichtung zum Aufbringen von Reservewindungen auf eine Spulenhülse - Google Patents
Verfahren und Aufwickelvorrichtung zum Aufbringen von Reservewindungen auf eine SpulenhülseInfo
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Description
von Reservewindungen auf eine Spulenhülse zum Aufwickeln von Endlosfäden mittels einer Aufwickelvorrichtung,
bei dem der Faden nach Durchlaufen einer Fadenfang- und Schneidzone auf ue,n Spanndorn unter
Changierung auf die auswechselbare Spulenhülse aufgewickelt und während des Spulenwechselvorganges
aus der Changiereinrichtung herausgehoben und auf einer Fadenhaltevorrichtung geführt wird und eine
schem Spulenwechsel bekannt. Be? diesen Vorrichtungen
wird der Faden für die Fadenübergabe von der vollen Spule an die leere Hülse aus der Fadenchangierung
herausgehoben und in eine Position geführt, in welcher dieser von einer Fadenfang- und Schneidzone
erfaßt, getrennt und anschließend unter Wickeln einiger Reservewindungen auf der leeren Hülse von der
Changierung wieder erfaßt wird. Die Fadenfang- und Schneidzone rotiert dabei mit dem die Hülse tragenden
Spulendorn und wird mit diesem in axialer Richtung in
w den Bereich des von der Changierung herausgehobenen
und in der genannten Position geführten Fadens verschoben. Die Reservewindungen werden dabei
durch das axiale Rückverschieben des Spanndornes gebildet
M) Eine solche Vorrichtung ist z. B. in der CH-PS
5 13 763 beschrieben und gezeigt.
Die mit der uekannten Vorrichtung gebildeten Reservewindung entspricht nicht mehr in vollem
Umfang den heutigen Betriebserfordernissen. Die
<>5 Steigung der Reservewindung ist nicht veränderbar, da
diese durch die Geschwindigkeit der axialen Ve-schiebung des Spulendornes und der Aufwickelgeschwindigkeit
vorgegeben ist. Durch die hohen Aufwickelge-
schwindigkeiten, welche fQr derartige Aufwickelvorrichtungen
3000 m/min oder mehr erreichen können,
einerseits, und der durch die Masse eines Spulendomes
gegebenen begrenzten Geschwindigkeit der axialen Verschiebung des Spulendomes andererseits, entstehen
relativ flache Steigungswinkel der Reservewindungen. Flache Steigungswinkel haben jedoch den Nachteil, daß
der Faden beim Abziehen der Reservewindungen durch das Bedienungspersonal zwecks Anknüpfung des durch
die Fadenreserve gebildeten inneren Fadenendes der Wicklung an das äußere Fadenende der nächstfolgenden,
in demselben Arbeitsprozeß verwendeten Spule, an der Stelle, an welcher die Reservewindungen durch die
normale Wicklung überdeckt werden, eine Spreizung erfährt Hierbei besteht die Gefahr, daß einzelne i*>
Filamente — wie dies später im Beschreibungsteil der
Erfindung noch näher beschrieben wird — zerrissen
werden, was eine unerwünschte Schwächung des Fadens an dieser Stelle zur Folge hat.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgab? zugrunde, trotz hoher Aufwickelgeschwindigkeit resp. hoher
Umfangsgeschwindigkeit der leeren Hülse eine Fadenreserve mit steilem Steigungswinkel aufzubauen, um die
genannte Spreizung des Fadens weitmöglichst zu verhindern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Faden beim Spulenwechsel von der
Fadenhaltevorrichtung aus seiner Ausgangsposition in unmittelbarer Nähe der Fadenfang- und Schneidzone
durch diese hindurch auf das angrenzende Ende der jo
Spulenhülse über einen vorbestimmten, die Reservewindungen
ergebenden Bereich der Spulenhülse geführt wird.
Durch diese Maßnahme ist es möglich, auch bei hohen Aufwickelgeschwindigkeiten eine Reservewindung mit κ
vorteilhaft steilem Steigungswinkel aufzubauen, da wegen ihrer geringen Masse die Fadenhaltevorrichtung
und damit auch der Faden selbst mit hohen Geschwindigkeiten verschoben werden kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Faden in wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Bewegungsphasen geführt wird,
wobei der Faden in der ersten Bewegungsphase aus seiner Ausgangsposition bis auf da? an die Fadenfang-
und Schneidzone angrenzende Ende der Spulenhülse und in der zweiten Bewegungsphase Ober den für die
Reservewindung bestimmten Bereich der Spulenhülse geführt wird. Durch diesen Bewegungsablauf ist selbst
bei hohen Verschiebegeschwindigkeiten des Fadens ein sicheres Trennen gewährleistet
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die zweite Bewegungsphase mit größerer Geschwindigkeit abläuft als die
erste Bewegungsphase. Hierdurch ist selbst bei sehr hohen Aufwickelgeschwindigkeiten ein sicheres Tren- «
nen des Fadens einerseits und die Aufbringung einer Reservewindung mit steilen Steigungswinkel andererseits
gewährleistet
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner
vorgesehen, daß während der zweiten Bewegungsphase die Spulenhülse gegenläufig zur Führungsrichtung des
Fadens bewegt wird, da hierdurch der Steigungswinkel
der erzeugten Reservewindung noch günstiger ausfällt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Aufwickelvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah- fi5
rens, insbesondere eine Aufwickelvorrichtung mit automatischem Spulenwechsel, die eine Fadenchangierung
zur Erzeugung der "tdenwicklung eine Fadenauslenkung
und eine mit der Fadenführung versehene Fadenhaltevorrichtung zum Herausheben des Fadens
aus der Fadenchangierung und zur Führung des Fadens in der herausgehobenen Stellung während des Spulenwechsels
aufweist, die ferner eine an ein Ende der Spulenhülse grenzende und mit der Spulenhülse
rotierende Fadenfang- und Schneidzone aufweist, wobei die Fadenhaltevorrichtung derart angeordnet ist, daß
der aus der Changierung herausgehobene Faden in unmittelbarer Nähe der Fadenfang- und Schneidzone
(Ausgangsposition) geführt ist
Hierbei ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Fadenhaltevorrichtung, vorzugsweise parallel zur Spulenachse,
verschiebbar gelagert und mit einem Verschiebeantrieb verbunden ist
In vorteilhafter Ausgestaltung ist üs Verschiebeantrieb
eine vorzugsweise mehrstufig arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen, da hierdurch in einfacher
Weise die Positionierung der einzemen Bewegungsphasen erzielt werden kann. Bevorzugt ist gemäß der
Erfindung die Verwendung von pneumatisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheiten, da wegen der geringen
Trägheit des Druckmediums Luft bzw. Gas sich hinsieiitlich der Steuerung und der erzielbaren Verstellgeschwindigkeiten
erhebliche praktische Vorteile ergeben.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kolben-Zylinder-Einheit einen äußeren und
einen inneren, seinerseits als Kolben wirkenden Zylinder aufweist dessen Hub der ersten Bewegungsphase entspricht, sowie einen im inneren Zylinder
verschiebbaren Kolben, dessen Hub der zweiten Bewegungsphase entspricht und dessen Kolbenstange
mit der Fadenhaltevorrichtung verbunden ist Durch diese Ausbildung der Verschiebevorrichtung lassen sich
die durch die hohen Verstellgeschwindigkeiten bedingten Probleme hinsichtlich der Positionierung und der
Steuerung der einzelnen Bewegungsphasen in besonders vorteilhafter und einfacher Weise lösen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Aufriß der Aufwickelvorrichtung mit einer mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung
der Spulendorne in Aufwickelposition, d. h. nach dem Wechsel und mit einer mit strichpunktierten Linien
dargestellten Stellung der Spulendorne beim Spulenwechsel, unmittelbar vor der Fadenübergabe,
F i g. 2 einen Grundriß der Aufwickelvorrichtung mit der SpulendornsteHung von F i g. 1,
F i g. 3 einen Grundriß der Aufwickelvorrichtung mit der Spanndornstellung von F i g. 1 beim Beginn des
Spulenwechsels, unmittelbar vor Her Fadenübergabe,
F i g. 4 bis 7 je eine Fadenhaltevorrichtung, scrwmatisch
dargestellt und einen Ausschnitt vom Spanndorn mit Fadenfang- und Schneidzone und mit aufgesteckter
Hülse im Schnitt, alle in verschiedenen Stufen des Spulenwechsels dcgestellt,
Fig.8 bis 11 eine Variante der Fadenhaltevorrichtung,
schematised dargestellt und den Spanndorn wie in
Fig.4—7 gezeigt, in verschiedenen Stufen des Spulenwechsels
dargestellt,
Fig. 12 u. 12a Detail der Variante von Fig.8— II,
vergrößert dargestek,
Fig. 13 u. 14 zwei Arten von Fadenreserven, halb
schematisch dargestellt,
Fig. 15 Darstellung einer Fadenreserve mit flachem
Steigungswinkel, und
In einer Aufwickelvorrichtung mit automatischem
Spulenwechsel 1 (Fig. I bis 3) sind auf einem im Gegenuhrzeigersinn drehbar gelagerten Spulenarm 2 je
ein Spanndorn 3 resp. 3' zur Aufnahme je einer Hülse 4 resp. 4' angeordnet. Ein<: Reibwalze 5 dient zum Antrieb
des Spanndorns 3 resp. 3' unter Übergabe eines von einem Changierfadenführer 6 hin und her geführten
Fadens 7 zur Bildung der Spulenwicklung. Eine unmittelbar am Faden 7 über dem Changierfadenführer
6 vorgesehene Fadenauslenkvorrichtung 8 besteht aus einem Zylinder 9. an dessen Kolbenstange 10 ein
Auslenkbalken 11 befestigt ist. Auf der, vom Auslenkbalken
aus gesehen, gegenüberliegenden Seite des Fadens
7 ist eine Fadenhaltevorrichtung 12 vorgesehen, bestehend aus einem an einem Rahmen 13 (Fig. I bis
II) der Aufwickelvorrichtung befestigten Zylinder 14 (F i g. 2 bis V). mii dessen Kolbenstange i5 (F i g. 2 und j)
ein Stab 16 (F i g. 1 bis 11) verbunden ist. Der Stab 16 hat
eine Fadenführungskerbe 17, welche im Bereich der Faidenchangierung G(F i g. 2) vorgesehen ist.
Beim Spulenwechsel wird die leere Hülse 4 resp. 4' zunächst in die in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien
und in F i g. 3 dargestellte Position gebracht, d. h. in eine Position, in welcher einerseits der Faden noch mit einer
von der Reibwalze 5 zwar weggeschwenkten, jedoch mittels der Trägheit der rotierenden Masse noch weiter
rotierenden vollen Spule 18 (F i g. I bis 3) verbunden ist, andererseits jedoch bereits auf einer mit dem Spanndorn
3 rotierenden und sich neben einer ebenfalls mit dem Spanndorn 3 rotierenden Fadenfang- und Schneidzone
19(F ig. 2 bis 4 und 8) befindlicher Fadenführungsfläche 20 (F i g. 2 bis 4 und 8) des axial in Pfeilrichtung A
(Fι g. 3) in die mit den F i g. 3 bis 6 und 8 bis 10 gezeigte
Position verschobenen Spanndornes 3 geführt wird. Diese Lage des Fadens 7 wird erreicht, indem der
Auslenkbalken 11 (Fig. 1 bis 3) in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Position vorgeschoben
wird, so daß der Faden 7 so bald er in die Kerbe 17 des
Ballkens 11 gleitet, aus der Changierung 6 gehoben und
nur noch durch die Kerbe 17 geführt wird. Um nun den
Faden aus dieser Position (F i g. 3 und 4), der Ausgangsposition für den nachstehend beschriebenen
Bewegungsablauf, in die Fadenfang- und Schneidzone 19 und anschließend auf die Hülse 4 zu verschieben, wird
ein mit der Fadenhaltevorrichtung verbundener Verschiebeantrieb betätigt. Bei dem beschriebenen Beispiel
besteht dieser Verschiebeantrieb aus einer pneumatisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheit.
Zur Betätigung -vird ein an eine Druckluftleitung 21
(F i g. 4) angeschlossenes Steuerventil 22 derart geschaltet,
daß eine das Steuerventil 22 mit dem Zylinder 14 verbindende Leitung 23 mit Druckluft beschickt wird
und dadurch ein als Kolben wirkender innerer Zylinder 24 um den Weg X(F i g. 5 bis 7), erfindungsgemäß gegen
den Druck einer Feder 25 und bis zu einem Anschlag (nicht gezeigt) in einer zur Spanndornachse parallelen
Richtung C(F i g. 4) verschoben wird, so daß der Faden 7, wie in Fig.5 dargestellt, von der Fadenfang- und
Schneidzone 19 erfaßt und getrennt wird und anschließend auf die Hülse 4 gelangt. In dieser Position decken
sich eine Lufteinlaßöffnung 26 des Zylinders 14 mit einer Lufteinlaßöffnung 27 des inneren Zylinders 24.
Um nun den Faden 7 noch weiter um die Weglänge Y auf der Hülse 4 zu verschieben, wird zusätzlich ein an
eine Druckluftleitung 28 angeschlossenes Steuerventil 29 derart geschaltet, daß eine das Steuerventil 29 und
die Lufteinlaßöffnung 26 verbindende Leitung 30 mit Druckluft beschickt wird und dadurch der Kolben 31 des
Zylinders 24 um den Weg Y (Fig. 6 und 7), erfindungsgemäß gegen den Druck einer Feder 32
verschoben wird, so daß der Faden 7, wie in F ι g. 6 -, dargestellt, in Form von Reservewindungen IVentsprechend
dem Weg Y auf der rotierenden Hülse 4 aufgewunden wird. Wird gleichzeitig mil Bewegung des
Kolbens 31 um den Weg Vder Spanndorn 3 in Richtung
B (Fig.3) in die mit Fig.2 gezeigte Grundposition
ίο zurückversetzt, so entstehen auf der Hülse 4 Reservewindungen
entsprechend dem Weg Z(F i g. 7).
Die Anordnung der Federn 25 und 32 bringt den besonderen Vorteil einer selbsttätigen Rückstellung der
einzelnen Elemente der Kolben-Zylinder-Einheil. Hicr-
i) bei werden, um den als Kolben wirkenden Zylinder 24
und den Kolben 31 wieder in ihre in F i g. 4 dargestellte Ausgangsposition zurückzustellen, die Ventile 29 rrsp.
22 derart geschähet, daü die i.uft durch die Leitungen
30, resp. 23, resp. durch die Ventile 29 resp. 22 in die
;i) Atmosphäre entweichen kann. Im weiteren im am
Zylinder 14 eine öffnung 33 und am Zylinder 24 ,mc
öffnung 34 vorgesehen, um die beim Vorschub verdrängte resp. beim Rückschub angesaugte Luft in die
Atmosphäre aus- resp. in die Atmosphäre eintreten /u
>■-, lassen.
Die für die Luftzufuhr notwendigen Elemente sowie der Luftdruck selbst sind erfindungsgemäß bevorzugt
derart ausgelegt, daß der Weg Y mit höherer Geschwindigkeit durchlaufen wird, als der Weg Λ.
so Die Fig. 8 bis 11 fowie 12 und 12a /eigen eine andere
vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung. Ein an dem Rahmen 13 befestigter Zylinder 35 besitzt eine
Kolbenstange, die mit dem Stab 16 verbunden und in einer zur Spanndornachse parallelen Richtung C
bewegbar ist Ein dreieckiges Fadenleublech 36 (F i g. 8, 12 und 12a) ist mittels einer Stütze 37 zwischen der
Kerbe 17 und dem Zylinder 35 am Stab 16 befestigt und dadurch in Richtung C bewegbar angeordnet. Diese
Anordnung stellt wiederum die den Faden beim Spulenwechsel führende Fadenhaltevorrichtung 12 dar.
Ein trapezförmiges Fadenführungsblech 38 (Fig. 8, 12 und 12a) ist mittels einer Konsole 39 an einem zur
Aufwindvorrichtung 1 gehörenden Rahmenteil 40 starr angeordnet. Das Fadenleitblech 36 ist parallel zum
Fadenführungsblech 38 jedoch gegenüber diesem tiefer, d. h. zwischen dem Blech 38 und der Hülse 4 angeordnet,
was in Fig. 12 mit dem Abstand N angedeutet ist. Außerdem sind das Fadenleitblech 36 sowie das
Fadenführungsbiech 38 einerseits parallel zur Spanndornachse und andererseits vorzugsweise senkrecht
zum Fadenlauf angeordnet Im weiteren ist das Fadenleitblech 36 mit einer Fadenleitfläche 41
(Fig. 12a) und das Fadenführungsbiech 38 mit einer leichten Fadenführnngskerbe42(Fig. 12a) versehen.
Die Fadenführungskerbe 42 ist auf der dem Zylinder 35 zugewandten Seite des Fadenführungsbleches 38
vorgesehen und wird gebildet durch eine Fläche 43 und eine Hache 44. Die Fläche 43 bildet mit einer parallel
zum Stab 16 und senkrecht zum Fadenleitblech 36 resp.
Fadenführungsbiech 38 liegenden Ebene F (F ig. 12a) einen Winkel a. von vorzugsweise etwas weniger als 90°.
Dieser kann jedoch im Bereich von ca. 60° bis 120° liegen, während die Fadenführungsfläche 41 einen
Winkel ß, vorzugsweise etwa von 30° zur Ebene E bildet
Der Winkel β kann bis ca. 60° gewählt werden. Die
Fläche 41 überragt in Richtung gegen die Ebene E die Fläche 44 um einen Betrag M (Fig. 12a). Der
Kerbenwinkel γ beträgt ca. 175". er kann aber bei
Bedarf bis auf ca. 90° reduziert werden.
Um nun den Fcden aus der bereits früher beschriebenen
und in Fig.4 gezeigten Ausgangsposition, in welcher der Faden 7 an der Fläche 20 anliegt, in die
Fadenfang- und Schneidzone 19 und anschließend auf die H^'-ise 4 zu verschieben, wird bei dieser erfindungsgemäßtn
Ausführungsform ein an eine Dnickluftleitung 46 (F i g. 8) angeschlossenes Ventil 47 derart geschaltet,
daB eine das Steuerventil 47 mit dem deir Rahmen 13 zugewandten Ende des cylinders 35 verbindende
Leitung 48 mit Druckluft beschickt wird, sowie ein mittels einer Leitung 48' mit dem dem Rahmen 13
abgewandten Ende des Zylinders 35 verbundenes Steuerventil 47' derart geschaltet wird, daß die durch die
entstehende Bewegung des Kolbens 35' in Richtung C verdrängte Luft in die Atmosphäre gelangen kann. Nach
/iirürltjpgpn i\e% Wpgps x'ip i σ 8. 10 und 11) liegt der
Faden 7 einerseits auf der Hülse 4 und andererseits in der Führungskerbe 42 (F i g. 12a). Beim Weiterschieben
des Stabes 16 in Richtung C wird der Faden 7. welcher weiterhin in der Kerbe 17 geführt wird, durch die sich
gezwungenermaßen ebenfalls in Richtung Cbewegende Leitfläche 41 aus der Kerbe 42 heraus und der Fläche 43
entlang geschoben (Fig.9), bis der Faden 7 über die
Endkante 44 (Fig. 12a) der Fläche 43 gleitet und sprunghaft den Weg Y' zurücklegt und dadurch
Reservewindungen W in anfänglich sehr steilen Windungen (F ig. 10) entsprechend der Länge Vaufdie
Hüls' 4 legt.
Für die Rückstellung des Kolbens 35 werden die Steuerventile 47 resp. 47" umgeschaltet, d. h. das
Steuerventil 47 verbindet den Zylinder 35 mit der Atmosphäre, während das ebenfalls mit der Druckluftleitung
46 verbundene Steuerventil 47' den Zylinder mit Druckluft beschickt.
Wird gleichzeitig oder nach dem Springen des Fadens 7 um die Endkante 44 der Spanndorn 3 in Richtung B
(F i g. 3) in die mit F i g. 2 gezeigte Grundposition zurückversetzt, so entstehen auf der Hülse 4 Reserve-
windungen VV (F ig. II) über einen Weg entsprechend der Länge Z'(Fi g. 11).
Mit der mit den F i g. 4 bis 7 gezeigten Vorrichtung zum Verschieben des Fadens 7 besteht die Möglichkeit,
Reservewindungen nach den mit den Fig. 13 und 14 gezeigten Beispielen, d. h. eine Reservewindung 49 ohne
oder eine Reservewindung 49 mit einer Fadenfixierwindung 50 herzustellen, indem für die zusätzliche Bildung
der Fixierwindung 50 das Steuerventil 29 erst nach Ablauf einer gewissen Zeit, von einem entsprechend der
Stellung des Armes 2 betätigten Steuerelement (nicht gezeigt) betätigt wird.
Mit der mit den Fig. 8 bis Il gezeigten Vorrichtung
wird die Fadenfixierung 50 automatisch durch das Zurückhalten des Fadens 7 in der Kerbe 42 des
Führungsbleches 38 gebildet.
Die Vorteile dieser Ausgestaltung der Erfindung sind: — daß die Geschwindigkeit der Fadenverschiebung
zwecks Bildung der Reservewindung 49(F i g. 13, 14 und 16) so groß gewählt werden kann, daß ein steiler
Steigungswinkel Δ (Fig. 16) und damit eine kleine Fadenklemmbreite /"(Fig. 16) an der Stelle ansteht, an
welcher die Reservewindung von der darauf folgenden Wicklung 51 überdeckt wird. Durch diese kleine
Fadenklemmbreite /'entsteht im Gegensatz zu einer in
Fig. 15 dargestellten großen Klemmbreite F, resultierend aus einem kleinen Steigungswinkel
<5, eine kleinere fächerförmige Spreizung des aus einer Mehrzahl einzelner Filamente bestehenden Fadens beim axialen
Wegziehen der Reservewindung (in den Fig. 15 und 16 mit strichpunktierten Linien dargestellt, z. B. durch eine
Bedienungsperson, so daß die eingangs erwähnte Gefahr des Reißens einzelner Filamente dadurch
praktisch aufgehoben wird;
— daß zusätzlich noch eine Fixierwindung 50 angebracht werden kann, welche einerseits das Abnehmen
der vollen Spule vom Spulendorn erleichtert und andererseits eine Beschädigung der sonst mehr oder
weniger lose herunterhängenden Fadenreserve verhindert.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zum Aufbringen von Reservewindungen auf eine Spulenhülse zum Aufwickeln von
Endlosfäden mittels einer Aufwickelvorrichtung, bei dem der Faden nach Durchlaufen einer Faden fang-
und Schneidzone auf dem Spanndorn unter Changierung auf die auswechselbare Spulenhülse aufgewikkelt
und während des Spulenwechselvorganges aus der Changierung herausgehoben und auf einer
Fadenhaltevorrichtung geführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Faden beim Spulenwechsel von der Fadenhaltevorrichtung aus seiner
Ausgangsposition in unmittelbarer Nähe der Fadenfang- und Schneidzone durch diese hindurch auf das
angrenzende Ende der Spulenhülse über einen vorbestimmten, die Reservewindungen ergebenden
Bereich der Spulenhülse geführt wird,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden in wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Bewegungsphasen geführt
wird, wobei der Faden in der ersten Bewegungsphase aus seiner Ausgangsposition bis auf das an die
Fadenfang- und Schneidzone angrenzende Ende der Spulenhülse und in der zeiten Bewegungsphase
über den für die Reservew'ndung bestimmten
Bereich der Spulenhülse geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Bewegungsphase mit größerer geschwindigkeit abläuft als die erste
Bewegungsphase.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wahren«1 der zweiten Bewegungsphase
die Spulenhülse gegenläufig zur Führungsrichtung des Fadens bewegt wird.
5. Aufwickelvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, insbesondere
Aufwickelvorrichtung mit automatischem Spulenwechsel, die eine Fadenchangierung zur Erzeugung
der Fadenwicklung, eine Fadenauslenk- und eine mit einer Fadenführung versehene Fadenhal'^-
vorrichtung zum Herausheben des Fadens aus der Fadenchangierung und zur Führung des Fadens in
der herausgehobenen Stellung während des Spulenwechsels aufweist, die ferner eine an ein Ende der
Hülse grenzende und mit der Hülse rotierende Fadenfang- und Schneidzone aufweist, wobei die
Fadenhaltevorrichtung derart angeordnet ist, daß der aus der Changierung herausgehobene Faden in
unmittelbarer Nähe der Fadenfang- und Schneidzone (Ausgangsposition) geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenhaltevorrichtung (12) verschiebbar gelagert und mit einem Verschiebeantrieb
(14,15,35) verbunden ist.
6. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenhaltevorrichtung
(12) parallel zur Spulenachse verschiebbar gelagert ist.
7. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschiebeantrieb
eine vorzugsweise mehrstufig arbeilende Kolben-Zylinder-Einheit (14,24) vorgesehen ist.
8. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit
(14, 24) mittels eines gasförmigen Mediums betätigbar ist.
9. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß din Kolben-Zylinder-Einheit
(14,24) einen äußeren (14) und einen inneren, seinerseits als Kolben wirkenden Zylinder (24)
aufweist, dessen Hub der ersten Bewegungsphase entspricht sowie einen im inneren Zylinder (24)
verschiebbaren Kolben (31), dessen Hub der zweiten Bewegungsphase entspricht und dessen Kolbenstange
(15) mit der Fadenhaltevorrichtung (1?) verbunden ist
10. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 7,8 oder ίο 9, .. lurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren
Teile (24,31) der Kolben-Zylinder-Einheit gegen den Druck wenigstens oiner Feder (25,32) verschiebbar
sind.
11. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenhaltevorrichtung (12) aus einem starr angeordneten Fadenleitelement
(38) mit einer Fadenführungskerbe (42) zur Aufnahme des Fadens am Ende der ersten
Bewegungsphase und aus einem der Fadenhaltevorrichtung (12) zwischen dem Verschiebeantrieb (35)
und der Fadenführung (17) zugeordneten Fadenführungselement (36) besteht, das eine zur Bewegungsrichtung
geneigt angeordnete Fadenleitfläche (41) aufweist
12. Aufwickelvorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das starr angeordnete
Fadenleitelement (38) mit Bezug auf die Spanndornachse oberhalb des verschiebbar angeordneten
Fadenführuirgselementes (36) angeordnet ist
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