DE19623291A1 - Verfahren zur Herstellung von schwefelarmen aliphatischen Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schwefelarmen aliphatischen VerbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung schwefelar
mer aliphatischer Verbindungen und insbesondere ein Verfahren zur
Entschwefelung von olefinreichen Kohlenwasserstoffen durch flüs
sig-flüssig-Extraktion.
Olefinreiche Kohlenwasserstoffgemische stehen in großen Mengen
aus Cracker-Anlagen zur Verfügung. Insbesondere werden sogenannte
Vakuumrückstand-Öle in thermischen Cracker-Anlagen (Visbreaker,
Coker) zu leichtsiedenden Fraktionen umgewandelt, die sich durch
einen hohen Olefingehalt auszeichnen. Diese Produkte werden z. B.
in katalytischen Verfahren, wie dem Fluid Catalytic Cracking
(FCC) oder dem Hydrocracken, zu Kraftstoffen verarbeitet.
Ein weiteres Beispiel für die großtechnische Verwendung dieser
olefinreichen Kohlenwasserstoffgemische ist die Hydroformylierung
zur Herstellung von höheren Aldehyden und/oder Alkoholen durch
Umsetzung mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines
Katalysators. Die resultierenden Alkohole dienen z. B. als Lö
sungsmittel oder werden z. B. zur Herstellung von Weichmachern
verwendet. Dabei erweist sich, wie allgemein bei vielen Verfahren
zur katalytischen Weiterverarbeitung olefinhaltiger Kohlenwasser
stoffgemische, der hohe Schwefelgehalt dieser Gemische als Pro
blem, da die enthaltenen Schwefelverbindungen vielfach als Kata
lysatorgifte wirken. Dies gilt insbesondere für die beim thermi
schen Cracken von schwerem Rückstandsöl anfallenden olefinreichen
Kohlenwasserstoffgemische, die einen unerwünscht hohen Schwefel
gehalt aufweisen können, wobei die Schwefelverunreinigungen im
wesentlichen als aromatische Verbindungen, wie insbesondere Thio
phen, vorliegen.
Aus der US-A-4,711,968 und der US-A-4,922,028 sind Verfahren zur
direkten Hydroformylierung schwefelhaltiger, olefinreicher Koh
lenwasserstoffgemische aus thermisch gecrackten Petroleumströmen
bekannt, wobei jedoch nur bestimmte, minimale Schwefelkonzentra
tionen aufweisende Destillationsfraktionen verwendet werden.
Die Entschwefelung von Kohlenwasserstoffgemischen wird nach dem
Stand der Technik katalytisch überwiegend unter Hydrier-/Dehy
drierbedingungen durchgeführt, wie z. B. in Ullmann′s Encyclopedia
of Industrial Chemistry, 5. Aufl., 1991, Bd. A18, S. 65-67 be
schrieben. Dabei werden bei der katalytischen Hydrierung, dem so
genannten Hydrotreating, die enthaltenen Schwefelverbindungen in
Schwefelwasserstoff umgewandelt und anschließend mit einem geei
gneten Lösungsmittel herausgewaschen. Die eingesetzten Katalysa
toren bewirken dabei jedoch auch die teilweise Hydrierung der
Olefine, was im Hinblick auf eine Weiterverarbeitung, z. B. durch
Hydroformylierung, nachteilig ist.
Als Alternative zu den katalytischen Hydrierverfahren beschreibt
die EP-A-653 477 die Entschwefelung von Leichtölen durch flüssig-
flüssig-Extraktion mit stickstoffhaltigen Heterocyclen oder Säu
reamiden, wobei bevorzugt N-Methylpyrrolidon und 1,3-Dime
thyl-2-imidazolidinon verwendet werden. Der große Nachteil dieses
Verfahrens besteht in der geringen Selektivität der verwendeten
Extraktionsmittel gegenüber den Ausgangs-Kohlenwasserstoffen, so
daß auch bei diesem Verfahren der Gehalt an erwünschten Olefinen
verringert wird.
Selektive flüssig-flüssig-Extraktionsverfahren zur Gewinnung aro
matischer Kohlenwasserstoffgemische aus aromatischen-nichtaroma
tischen Gemischen, wie sie z. B. bei der Naphtha-Aufarbeitung an
fallen, werden in Ullmann′s Encyclopedia of Industrial Chemistry,
5. Aufl., 1985, Bd. A3, S. 491-496 beschrieben. Einige der dort
genannten Lösungsmittel (Furfural, Sulfuran, Dimethylsulfoxid,
Diethylenglykol) wurden in der EP-A-653 477 zu Vergleichszwecken
zur Entschwefelung durch flüssig-flüssig-Extraktion herangezogen.
Sie haben sich jedoch als ungeeignet für diesen Zweck erwiesen.
Die DE-A-20 40 025 beschreibt ein Verfahren zur Abtrennung von
hochreinen Aromaten aus Kohlenwasserstoffgemischen durch flüssig-
flüssig-Extraktion mit nachgeschalteter Extraktivdestillation,
wobei Morpholin und/oder N-substituierte Morpholine in Verbindung
mit Wasser als Lösungsmittel eingesetzt werden. Dieses Verfahren
findet praktische Anwendung im Morphylan-Prozeß von Krupp-Kop
pers, der ebenfalls in Ullmann′s Encyclopedia of Industrial Che
mistry, S. Aufl., 1995, Bd. A3, S. 491-496 beschrieben wird. Die
DE-A-20 40 025 befaßt sich jedoch nicht mit dem Problem der se
lektiven Entfernung von Schwefelverunreinigungen aus olefinrei
chen Ausgangsprodukten und der anschließenden katalytischen Wei
terverarbeitung der entschwefelten Produkte.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung schwefelarmer aliphatischer Verbin
dungen aus olefinreichen Vorprodukten ohne wesentliche Verringe
rung des Olefingehalts zur Verfügung zu stellen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst
wird durch Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung schwe
felarmer aliphatischer Verbindungen aus mit organischen Schwefel
verbindungen verunreinigten, olefinreichen Ausgangsprodukten wo
bei man
- a) das schwefelhaltige olefinreiche Ausgangsprodukt einer ein- oder mehrstufigen flüssig-flüssig-Extraktion mit einer mor pholinhaltigen Extraktionsflüssigkeit unterzieht,
- b) das Extraktionsmittel und die darin enthaltenen Schwefelver bindungen abtrennt und gegebenenfalls
- c) das schwefelarme aliphatische Produkt weiterverarbeitet.
Als olefinreiche Ausgangsprodukte kommen erfindungsgemäß Olefine,
Olefingemische oder olefinreiche Kohlenwasserstoffgemische in
Frage, die mit organischen und insbesondere aromatischen Schwe
felverbindungen verunreinigt sind. Bevorzugte Ausgangsprodukte
sind jedoch olefinreiche Kohlenwasserstoffgemische, so wie sie
z. B. in der petrochemischen Industrie bei thermischen Crackpro
zessen (Visbreaker Coker) anfallen. Diese Kohlenwasserstoffgemi
sche weisen einen hohen Gehalt an organischen, überwiegend aroma
tischen Schwefelverbindungen auf. Aufgrund des hohen Olefinge
halts sind derartige Kohlenwasserstoffgemische ideale Ausgangs
produkte für die katalytische Umsetzung zu Folgeprodukten, wie
Aldehyden und Alkoholen. Die Erfindung ermöglicht nun überra
schenderweise eine Entschwefelung dieser Gemische mit hoher Se
lektivität, so daß eine Vergiftung der für die Folgereaktionen
notwendigen Katalysatoren, wie z. B. Nickelkatalysatoren bei der
Alkoholherstellung, vermieden wird.
Die selektive Entschwefelung gelingt erfindungsgemäß überraschen
derweise dadurch, daß man ein morpholinhaltiges Extraktionsmittel
verwendet, das bei einem Druck von etwa 1 atm und einer Tempera
tur von etwa 25°C ein relatives Abreicherungsverhältnis von aroma
tischer Schwefelverunreinigung zu Olefin von größer als etwa 10,
wie z. B. von etwa 10 bis 30, aufweist.
Das relative Abreicherungsverhältnis ist ein Naß für die Selekti
vität des verwendeten Extraktionsmittels. Es ist um so größer, je
mehr aromatische Schwefelverbindungen und je weniger Olefin in
die Extraktionsmittel-Phase überführt werden.
Das Abreicherungsverhältnis kann für ein bestimmtes Extraktions
mittel zuverlässig, beispielsweise durch Extraktion von Coker-
Benzinfraktionen, bestimmt werden, da deren Schwefelkontamination
überwiegend aus aromatischen Schwefelverbindungen besteht. Das
relative Abreicherungsverhältnis ist definiert durch den Quotien
ten aus prozentualer Abnahme des Schwefelgehalts, bestimmt durch
Röntgenfluoreszenzspektroskopie, und prozentualer Abnahme des
Olefingehalts, bestimmt gemäß DIN 51774.
Die erfindungsgemäß verwendete morpholinhaltige Extraktionsflüs
sigkeit ist vorzugsweise ausgewählt unter Morpholin und Morpho
linderivaten, die am Stickstoffatom einen C₁-C₇-Acyl- oder
C₁-C₇-Alkylrest tragen können, der gegebenenfalls durch Hydroxyl-
Amino- oder Mercaptogruppen substituiert ist oder im Alkylteil
ein Heteroatom, ausgewählt unter O, N und S, trägt, oder Gemi
schen davon, gegebenenfalls in Kombination mit Wasser oder einer
mit der enthaltenen Morpholinverbindung mischbaren Flüssigkeit.
Dazu zählen Ketone von Stickstoffheterocyclen, wie z. B. Pyrroli
done, Imidazolidinone, Pyrimidinone, Piperidone, Pyrazolidinone
und Piperazinone, bestimmte Säureamide, wie z. B. Dimethylforma
mid, Diethylformamid und Dimethylacetamid, schwefelhaltige Lö
sungsmittel, wie z. B. Tetrahydrothiophendioxid und Dimethylsulfo
xid sowie Glykole, wie z. B. Ethylenglykol.
Geeignete N-substituierte Morpholinverbindungen sind insbesondere
N-C₁-C₇-Alkyl und N-C₁-C₇-Acylmorpholinverbindungen. Als Bei
spiele hierfür sind zu nennen N-Methyl-, N-Ethyl-, N-n-Propyl-,
N-n-Butyl-, N-n-Pentyl-, N-n-Hexyl-, N-n-Heptyl-, N-Formyl-,
N-Acetyl-, N-Propionyl-, N-Butyryl, N-Valeryl, N-Hexanoyl oder
N-Hetpanoylmorpholin.
Die Menge an Morpholin bzw. N-substituierten Morpholinverbindun
gen kann in einem weiten Bereich variieren. Im allgemeinen be
trägt das Gewichtsverhältnis von Morpholin bzw. Morpholinverbin
dung zu Kohlenwasserstoffgemisch mindestens 1 : 1. Es liegt insbe
sondere im Bereich von 2 : 1 bis 5 : 1. Temperatur und Druck, bei de
nen die Extraktions durchgeführt wird, sind nicht kritisch. Im
allgemeinen arbeitet man bei Umgebungstemperatur und Normaldruck.
Es können jedoch auch höhere Temperaturen und Drücke zur Anwen
dung kommen.
Die flüssig-flüssig-Extraktion wird in üblicher Weise durchge
führt. Geeignete Apparaturen und Verfahrensweisen sind dem Fach
mann bekannt und z. B. beschrieben in Ullmann, 3. Aufl., 1951, Bd.
1, S. 409-428. Als Beispiele sind die Verwendung von Siebbödenko
lonnen, Extraktionssäulen mit Misch- und Ruhezonen, wie z. B.
Rührkolonnen, und Extraktionsbatterien, wie z. B. Mixer-Settler-
Apparaturen. Bevorzugt ist die Durchführung der Extraktion im Ge
genstrom. Vorzugsweise wird das Extraktionsmittel zurückgeführt.
Die erhaltenen entschwefelten Produkte weißen einen im wesentli
chen unveränderten Olefingehalt und einen um wenigstens 60%.
insbesondere wenigstens 80% und vorzugsweise wenigstens 90% re
duzierten Schwefelgehalt auf.
Das erfindungsgemäß hergestellte entschwefelte Produkt kann ent
weder ein einzelnes Olefin, ein Olefingemisch oder ein olefinrei
ches Kohlenwasserstoffgemisch sein und als solches seinem Verwen
dungszweck zugeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt
damit dann lediglich die Verfahrensschritte a) und b) und
stellt somit einen reinen Entschwefelungsprozeß dar.
Es kann jedoch auch wünschenswert sein, das entschwefelte Produkt
In einem Folgeschritt gezielt weiterzuverarbeiten. Verfahrens
schritt c) kann beispielsweise die destillative Aufarbeitung der
hergestellten Olefingemische bzw. olefinreichen Kohlenwasser
stoffgemische beinhalten. Da aber erfindungsgemäß vor allem sol
che Schwefelverbindungen entfernt werden, die als Katalysator
gifte bekannt sind, wie z. B. Thiophene, werden die erhaltenen
entschwefelten Olefingemische bevorzugt in katalytischen Verfah
ren, wie z. B. der Hydroformylierung, zu höheren Alkoholen oder
Aldehyden weiterverarbeitet.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Verwendung der obenge
nannten morpholinhaltigen Extraktionsmittel zur Entschwefelung
von Olefinen, Olefingemischen oder olefinreichen Kohlenwasser
stoffgemischen.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden, nicht limitierenden
Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutert.
Als Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch für die flüssig-flüssig-Ex
traktion wurde eine Coker-Benzin-Fraktion mit einem Schwefelge
halt (bestimmt durch Röntgenfluoreszenzspektroskopie) von 6200
bis 7100 ppm verwendet. Der Olefingehalt wurde in Form der Brom
zahl nach DIN 51 774 T1-3, Aug. 1975 ermittelt und lag bei 64 bis
71 g/100 g.
Das Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch wurde erfindungsgemäß durch
flüssig-flüssig-Extraktion in einem einstufigen Ausrührversuch
mittels N-Formylmorpholin (NFM) als Extraktionsmittel behandelt.
Folgende Bedingungen wurden eingestellt: | |
Verhältnis | |
NFM/Kohlenwasserstoffgemisch: | 3/1 (kg/kg) |
Druck: | 1,013 bar |
Temperatur: | 25°C |
Folgende Ergebnisse wurden erzielt: | |
Abnahme Olefingehalt (%) | |
3 | |
Abnahme Schwefelgehalt (%) | 66 |
Abreicherungsverhältnis | 22 |
Das Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch wurde durch flüssig-flüs
sig-Extraktion in einem einstufigen Ausrührversuch mittels N-Me
thyl-2-pyrrolidon (NMP) als Extraktionsmittel unter den gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 1 behandelt.
Folgende Ergebnisse wurden erzielt: | |
Abnahme Olefingehalt (%) | |
25 | |
Abnahme Schwefelgehalt (%) | 78 |
Abreicherungsverhältnis | 3,1 |
Das Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch wurde erfindungsgemäß durch
flüssig-flüssig-Extraktion in einer sechsstufigen Mixer-Settler
Anlage behandelt.
Folgende Bedingungen wurden eingestellt: | ||
Extraktionsmittel: | ||
N-Formylmorpholin (NFM) | ||
Verhältnis @ | NFM/KW-Gemisch: | 3,5/1 ((kg·h-1)/(kg·h-1)) |
Druck: | 1,013 bar | |
Temperatur: | 25°C. |
Folgende Ergebnisse wurden erzielt: | |
Abnahme Olefingehalt (%) | |
7 | |
Abnahme Schwefelgehalt (%) | 95 |
Abreicherungsverhältnis | 13,5. |
Der Vergleich zwischen Beispiel 1, Vergleichsbeispiel 1 und Bei
spiel 2 zeigt, daß es bei der Verwendung von NFM als Extraktions
mittel möglich ist, olefinreiche Kohlenwasserstoffgemische im
wesentlichen ohne Verringerung des Olefingehalts zu entschwefeln.
Bei der Verwendung einer sechsstufigen Mixer-Settler-Apparatur
erfolgt der Schwefelabbau fast quantitativ.
Das Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch wurde gemäß dem Stand der
Technik unter Dehydrierbedingungen katalytisch behandelt.
Folgende Bedingungen wurden eingestellt: | |
Katalysator: | |
CoMo/Al₂O₃ | |
Druck: | 1,013 bar |
WHSV: | 1,0 kg/(l·h) |
H₂/Kohlenwasserstoffgemisch: | 2/1 (mol/mol) |
Temperatur: | 500-600°C. |
Das Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisch wurde gemäß dem Stand der
Technik unter Hydrierbedingungen katalytisch behandelt.
Folgende Bedingungen wurden eingestellt: | |
Katalysator: | |
Ag/Al₂O₃ | |
Druck: | 20 bar |
WHSV: | 0,25 kg/(l·h) |
H₂/KW-Gemisch: | 2/1 (mol/mol) |
Temperatur: | 140-220°C. |
Der Vergleich zwischen Beispiel 2 und den Vergleichsbeispielen 2
und 3 zeigt, daß es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren im Gegen
satz zu den dem Stand der Technik entsprechenden Hydrier- und De
hydrierverfahren möglich ist, olefinreiche Kohlenwasserstoffgemi
sche ohne Verringerung des Olefingehalts selektiv zu entschwe
feln.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung schwefelarmer aliphatischer Verbin
dungen aus mit organischen Schwefelverbindungen verunreinig
ten, olefinreichen Ausgangsprodukten, wobei man
- a) das schwefelhaltige olefinreiche Ausgangsprodukt einer ein- oder mehrstufigen flüssig-flüssig-Extraktion mit ei ner morpholinhaltigen Extraktionsflüssigkeit unterzieht,
- b) das Extraktionsmittel und die darin enthaltenen Schwefel verbindungen abtrennt und gegebenenfalls
- c) das schwefelarme aliphatische Produkt weiterverarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
ein morpholinhaltiges Extraktionsmittel verwendet, daß bei
einem Druck von etwa 1 atm und einer Temperatur von etwa 25°C
ein relatives Abreicherungsverhältnis von aromatischer Schwe
felverunreinigung zu Olefin von größer als etwa 8 aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die morpholinhaltige Extraktionsflüssig
keit ausgewählt ist unter Morpholin und Morpholinderivaten,
die am Stickstoffatom einen C₁-C₇-Acyl- oder C₁-C₇-Alkylrest
tragen können, der gegebenenfalls durch Hydroxyl-, Amino-
oder Mercaptogruppen substituiert ist oder im Alkylteil ein
Heteroatom, ausgewählt unter O, N und S, tragt, oder Gemi
schen davon, gegebenenfalls in Kombination mit Wasser oder
einer mit der enthaltenen Morpholinverbindung mischbaren
Flüssigkeit.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Extraktionsmittel ein N-C₁-C₇-Acylmor
pholin ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Extraktionsmittel N-Formylmorpholin
ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Extraktionsmittel und schwefelhaltiges
olefinreiches Ausgangsprodukt in einem Gewichtsverhältnis von
etwa 1 : 1 bis etwa 5 : 1 während des Extraktiomsschritts vorlie
gen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu entschwefelnde olefinreiche Aus
gangsprodukt ein Olefingemisch ist, das beim thermischen
Cracken von Rückstandsöl anfällt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe b) ein entschwefeltes Pro
dukt erhält, das ein Olefingemisch umfaßt, welches in Stufe
c) weiter aufgetrennt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe b) ein entschwefeltes Pro
dukt erhält, das man in Stufe c) einer katalytischen Folge
reaktion unterzieht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
katalytische Folgereaktion eine Olefin-Hydroformylierung mit
anschließender katalytischer Reduktion des Carbonylierungs
produktes zum korrespondierenden Alkohol ist.
11. Verwendung eines morpholinhaltigen Extraktionsmittels gemäß
der Definition in einem der Ansprüche 2 bis 5 zur Entschwefe
lung von Olefinen, Olefingemischen oder olefinreichen Kohlen
wasserstoffgemischen.
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