DE19621857C2 - Ausstattungsmaschine für Gebinde, insbesondere Flaschenkästen - Google Patents
Ausstattungsmaschine für Gebinde, insbesondere FlaschenkästenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ausstattungsmaschine für Gebinde,
insbesondere Flaschenkästen, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es ist bereits eine derartige Ausstattungsmaschine bekannt, bei
der die Andrückeinrichtung durch eine die Rückseite des
Trägerbandes linienförmig beaufschlagende
Wärmeübertragungsrolle gebildet wird (DE-PS 31 49 950). Die
Wärmeübertragungsrolle hat neben der Andrückfunktion noch die
wesentliche Aufgabe, das Trennmedium zwischen Trägerband und
Ausstattungselement soweit aufzuweichen, dass sich dieses
leicht ablöst. Diese bekannte Ausstattungsmaschine ist auf die
Verwendung eines speziell angepassten Ausstattungsmaterials mit
wärmelöslicher Trennschicht angewiesen. Ein Anbringen schwer
lösbarer Ausstattungselemente auf unregelmäßig geformten
Gebinden ist aufgrund des naturgemäß nur kurzen, rein
linienförmigen Kontakts zwischen Wärmeübertragungsrolle und
Ausstattungselement bzw. Gebinde nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Ausstattungsmaschine mit einfachen Mitteln derart
weiterzubilden, dass eine exakte und zuverlässige Verarbeitung
auch schwer ablösbarer Druckbilder beim Ausstatten von Gebinden
mit unebener Oberfläche, insbesondere Flaschenkästen möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Mit einer erfindungsgemäßen Ausstattungsmaschine ist es
möglich, auf einem Trägerband lösbar fixierte, mit der
klebenden Rückseite nach außen weisende Druckbilder mit hohen
Leistungen und ohne Wärmezufuhr exakt und zuverlässig zu
verarbeiten, so dass für den Einsatz derartiger Druckbilder
bzw. für eine leicht ablösbare Ausstattung von Flaschenkästen
oder dgl. vollkommen neue Wege aufgezeigt werden. Wesentlich
ist, dass sowohl das Ablösen der Druckbilder vom Trägerband als
auch das Ankleben an die Gebinde in einem Arbeitsgang durch die
Massiereinrichtung erfolgt. Diese greift nicht an der
Oberfläche des Druckbildes, sondern an der druckbildfreien
Rückseite des im allgemeinen aus Kunststoff bestehenden
flexiblen Trägerbands an, so dass auch bei intensiver
Massierarbeit eine Beschädigung der Druckbilder ausgeschlossen
ist, nicht zuletzt auch wegen des Fehlens einer scharfen
Spendekante. Die Druckbilder können daher auch auf Gebinden,
deren Oberfläche nicht vollkommen eben und glatt ist,
einwandfrei angebracht werden, und die Verbindung zwischen
Trägerband und Druckbild wird vollständig und zuverlässig
aufgebrochen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Massiereinrichtung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Je größer die Anzahl der punktelastischen Elemente und je
stärker der Druck, die Relativbewegung und die Reibung zwischen
Trägerband und Massiereinrichtung ist, desto stärker ist die
Massierwirkung. Hierdurch kann die Ausstattungsmaschine optimal
an die Betriebsbedingungen angepasst werden.
Auch ist es zweckmäßig, gemäß anderen Weiterbildungen der
Erfindung die Massiereinrichtung und/oder zumindest Teile der
Führung für das Trägerband zwischen zwei Übertragungsvorgängen
von der Bewegungsbahn der Gebinde zu entfernen, um eine
unnötige Beanspruchung des Trägerbands zu vermeiden.
Im Nachstehenden werden zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf eine Ausstattungsmaschine für
Flaschenkästen
Fig. 2 den Schnitt A B nach Fig. 1
Fig. 3 die teilweise Draufsicht auf die
Ausstattungsmaschine nach Fig. 1 mit einer
abgeänderten Massiereinrichtung.
Die Ausstattungsmaschine nach Fig. 1 und 2 ist zum
Dekorieren bzw. Etikettieren von Flaschenkästen 1 aus
Kunststoff an einer Seitenfläche mit im wesentlichen aus
Druckfarbe, Lack und Klebstoff bestehenden Druckbildern 5
eingerichtet, die mit ihrer Vorderseite lösbar auf einem
flexiblen Trägerband 4 aus Kunststoff fixiert sind, während
ihre selbstklebende Rückseite freiliegt. Die
Ausstattungsmaschine weist ein Grundgestell 9 auf, an dessen
Oberseite ein Gebindeförderer 2 und ein Spendeaggregat 3 für
die Druckbilder 5 nebeneinander angeordnet sind. Der
horizontale, lineare Gebindeförderer 2 weist zwei parallele
Förderbänder 10 auf, die durch einen Motor 11 kontinuierlich
mit der Geschwindigkeit V in Pfeilrichtung angetrieben
werden. Weiter weist der Gebindeförderer 2 parallele,
seitliche Führungsgeländer 12 auf, durch welche die auf den
Förderbändern 10 stehenden Flaschenkästen 1 exakt auf einer
linearen Bewegungsbahn geführt werden. Im Bereich gegenüber
dem Spendeaggregat 3 ist anstelle der Führungsgeländer 12
ein endloser Förderriemen 13 fluchtend mit den benachbarten
Führungsgeländern 12 angeordnet, der über ein nicht
gezeigtes Getriebe vom Motor 11 aus gleichfalls in
Pfeilrichtung mit der Geschwindigkeit V angetrieben wird.
Der Förderriemen 13 sichert einen exakten Synchronlauf
zwischen Flaschenkasten 1 und Trägerband 4.
Das Spendeaggregat 3 weist eine horizontale Grundplatte 14
auf, die in der Höhe und seitlich verstellbar auf dem
Grundgestell 9 angeordnet ist. An der Oberseite der
Grundplatte 14 ist eine erste Aufnahme 15 mit einer
Bremseinrichtung für das volle Trägerband 4 und mit Abstand
davon eine zweite Aufnahme 16 mit einem Antriebsmotor für
das leere Trägerband 4, das jeweils rollenförmig
aufgewickelt ist, angeordnet. Zwischen den beiden Aufnahmen
15, 16 ist eine aus mehreren seitlichen und höhenmäßigen
Führungsschienen und Führungsrollen aufgebaute Führung 7
vorhanden, welche das Trägerband 4 in etwa V-förmig von der
ersten Aufnahme 15 an die Bewegungsbahn der Flaschenkästen 1
auf dem Gebindeförderer 2 heran und wieder weg zur zweiten
Aufnahme 16 leitet. Zwischen der ersten Aufnahme 15 und der
Bewegungsbahn ist ein Druckbildsensor 17 angeordnet, während
im Bereich zwischen Bewegungsbahn und zweiter Aufnahme 16
durch einen Servomotor angetriebene Vorschubwalzen 6
angeordnet sind, welche das leere Trägerband 4 erfassen und
in der üblichen Weise taktweise von der ersten Aufnahme 15
zur zweiten Aufnahme 16 transportieren. Der Beginn der
Vorschubbewegung wird jeweils ausgelöst durch einen
Gebindesensor 18, der verstellbar am Gebindeförderer 2
angeordnet ist.
Zwischen den Aufnahmen 15, 16 ist auf der Grundplatte 14
eine Massiereinrichtung in Form einer zylindrischen
Bürstenwalze 8 angeordnet. Diese ist gleichzeitig Teil der
Führung 7 für das Trägerband 4 und lenkt dieses an der
Spitze seiner V-förmigen Bewegungsbahn sanft und kantenfrei
um. Die Bürstenwalze 8 ist auf der senkrechten Welle eines
Motors 19 befestigt, der seinerseits auf einem quer zur
Bewegungsbahn der Flaschenkästen 1 verschiebbar auf der
Grundplatte 14 gelagerten Schlitten 20 befestigt ist. Durch
einen Stellmotor 21 kann der Schlitten 20 mit der
Bürstenwalze 8 zwischen einer Arbeitsposition und einer
Ruheposition verfahren werden.
In der Ruheposition zwischen zwei Tranfervorgängen oder beim
Ausbleiben von Flaschenkästen 1 ist die Bürstenwalze 8 um
einige Millimeter von der theoretischen Bewegungsbahn der
Flaschenkästen 1 entfernt und steht still. In der
Arbeitsposition ist die Bürstenwalze 8 in Pfeilrichtung,
d. h. entgegen der Translationsbewegung des Gebindeförderers
2 und des Trägerbandes 4, angetrieben und dringt um einige
Millimeter in die theoretische Bewegungsbahn der
Flaschenkästen 1 ein (falls kein Flaschenkasten 1 vorhanden
ist) bzw. liegt mit leichter Vorspannung an der Seitenwand
eines Flaschenkastens 1 an, unter Zwischenschaltung des
Trägerbands 4 mit den Druckbildern 5 (falls ein
Flaschenkasten 1 vorhanden ist). Als Bürstenwalze 8 ist
beispielsweise eine Polierbürste geeignet, wie sie
normalerweise zum Polieren von Stahlblech eingesetzt wird.
Ihre Rotationsgeschwindigkeit und Eindringtiefe in die
Bewegungsbahn und damit ihr Anpreßdruck sind entsprechend
den Eigenschaften der Flaschenkästen 1 und des Trägerbands 4
mit den aufgedruckten Druckbildern 5 gewählt.
Der Druckbildsensor 17, der Gebindesensor 18 sowie ein die
Translationsgeschwindigkeit des Gebindeförderers 2
abtastender Tachogenerator 22 sind an eine nicht gezeigte
elektronische Steuereinrichtung angeschlossen, welche den
Servomotor der Vorschubwalzen 6, den Motor der zweiten
Aufnahme 16, den Motor 19 der Bürstenwalze 8 sowie den
Stellmotor 21 derart steuert, daß sich die nachstehend
beschriebene Funktion der Ausstattungsmaschine einstellt:
Ist bei laufendem Motor 11 auf dem Gebindeförderer 2 im
Bereich des Gebindesensors 18 kein Flaschenkasten 1
vorhanden, so nimmt die Bürstenwalze 8 ihre Ruheposition ein
und steht still. Außerdem ist der Motor der Aufnahme 16 und
der Servomotor der Vorschubwalzen 6 abgeschaltet. Erreicht
ein auf dem Gebindeförderer 2 zugeführter Flaschenkasten 1
den Gebindesensor 18, so löst dieser einen Transfervorgang
aus: Hierzu wird durch den Stellmotor 21 die Bürstenwalze 8
in ihre Arbeitsposition verfahren und ihr Motor 19 wird
eingeschaltet. Gleichzeitig wird der Motor der Aufnahme 16
und der Servomotor der Vorschubwalzen 6 eingeschaltet,
welcher das Trägerband 4 exakt auf die momentane
Translationsgeschwindigkeit des Gebindeförderers 2
beschleunigt und diese Geschwindigkeit zumindest so lange
beibehält, bis sich das Trägerband 4 um die Länge eines
Druckbilds 5 vorwärtsbewegt hat. Daraufhin wird der
Servomotor wieder abgebremst, bis, registriert durch den
Druckbildsensor 17, das Trägerband 4 seine Startposition für
den nächsten Transfervorgang erreicht. Das nächste zu
transferierende Druckbild 5 steht hierbei kurz vor der
Kontaktzone zwischen dem Trägerband 4 und der Bewegungsbahn
der Flaschenkästen 1.
Während des Transfervorgangs wirkt die im Kontaktbereich
entgegen der Laufrichtung des Trägerbandes 4 rotierende
Rundbürste 8 mit ihrer Vielzahl von durch die abgerundeten
Borstenenden gebildeten elastischen Druckpunkten reibend und
massierend direkt auf die klebstoffabweisende Rückseite des
Trägerbands 4 und damit indirekt auf das zwischen
Flaschenkasten 1 und dem synchron dazu bewegten Trägerband 4
eingespannte Druckbild 5 ein. Dabei wird einerseits die
durch den Decklack bewirkte Fixierung des Druckbilds 5 auf
dem Trägerband 4 vollständig gebrochen und aufgehoben und
andererseits das Druckbild 5 mit seiner
klebstoffbeschichteten Rückseite sanft und doch intensiv an
die Oberfläche des Flaschenkastens 1 angeschmiegt und
angedrückt. Im Bereich der Bürstenwalze 8 wird also an Ort
und Stelle bereits eine sichere, dauerhafte Fixierung des
Druckbilds 5 auf dem Flaschenkasten 1 erreicht, ohne
Wärmeeinwirkung und ohne Nachbehandlung und bei optimaler
Schonung von Druckbild 5 und Flaschenkasten 1.
Am Ende des vorbeschriebenen Transfervorgangs, wenn die
entsprechende Kante des Druckbilds 5 den Druckbildsensor 17
erreicht hat, wird die Bürstenwalze 8 durch den Stellmotor
21 in ihre Ruhestellung zurückbewegt und es wird ihr Motor
19 sowie der Servomotor der Vorschubwalzen 6 und der Motor
der Aufnahme 16 abgeschaltet.
Die Ausstattungsmaschine nach Fig. 3 unterscheidet sich von
derjenigen nach Fig. 1 und 2 allein im Aufbau der
Massiereinrichtung. Diese weist eine parallel zur
Bewegungsbahn der Flaschenkästen 1 ausgerichtete senkrechte
Platte 23 auf, deren auf die Bewegungsbahn zu gerichtete
Seite mit einer Vielzahl elastischer Noppen, Borsten,
Kugeln, Röllchen oder dgl. besetzt ist. Durch einen
Schwingantrieb 24 wird die Platte 23 in Vibration versetzt,
wenn sie ihre Arbeitsposition einnimmt. Hierdurch ist ein
besonders intensives, flächiges Massieren möglich, wie es
bei relativ großflächigen Druckbildern 5 vorteilhaft ist.
Auch ist es denkbar, den Flaschenkasten 1 und das Trägerband
4 während des Transfervorgangs stillzusetzen, so daß die
Massagezeit beliebig lang gewählt werden kann.
In den beiden vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen wird
nur eine Seitenfläche der Flaschenkästen 1 dekoriert, so daß
dementsprechend auch nur ein Spendeaggregat 3 vorhanden ist.
Sollen beide Seitenflächen dekoriert werden, so entfällt der
Förderriemen 13 und es wird stattdessen auf dieser Seite des
Gebindeförderers 2 ein zweites, spiegelbildlich aufgebautes
Spendeaggregat 3 angebracht. Sollen alle vier Seiten der
Flaschenkästen 1 dekoriert werden, so ist der Einsatz einer
zweiten Ausstattungsmaschine mit zwei gegenüberliegenden
Spendeaggregaten und einer zwischengeordneten
Wendeeinrichtung für die Flaschenkästen 1 erforderlich.
Claims (7)
1. Ausstattungsmaschine für Gebinde, insbesondere
Flaschenkästen, mit einem Gebindeförderer, mindestens
einem neben diesem angeordneten Spendeaggregat für lösbar
auf einem flexiblen Trägerband fixierte
Ausstattungselemente mit selbstklebender Rückseite, einer
das Trägerband mit seiner die Ausstattungselemente
tragenden Vorderseite ohne scharfe Spendekante an die
Bewegungsbahn der Gebinde tangierend oder leicht
eindringend heranleitenden und wieder wegleitenden
Führung, und mit einer im Bereich der Kontaktzone
zwischen dem Trägerband und der Bewegungsbahn
angeordneten Andrückeinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
dass die Andrückeinrichtung eine die von der
Bewegungsbahn wegweisende Rückseite des Trägerbands mit
einer Vielzahl elastischer Druckpunkte beaufschlagende
und dabei das Ausstattungselement an das Gebinde
andrückende Massiereinrichtung (8, 23) aufweist.
2. Ausstattungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Massiereinrichtung (8, 23) die
Rückseite des Trägerbandes reibend beaufschlagt.
3. Ausstattungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Massiereinrichtung mindestens
eine rotierend antreibbare Walze (8) aufweist, die mit
Borsten, Noppen, Kugeln, Röllchen oder dgl. besetzt ist.
4. Ausstattungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Walze (8) mit einer von der
Vorschubgeschwindigkeit des Trägerbandes hinsichtlich
Größe und/oder Richtung unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist.
5. Ausstattungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Massiereinrichtung eine
oszillierend antreibbare Platte (23) aufweist, die mit
Borsten, Noppen, Kugeln, Röllchen oder dgl. besetzt ist.
6. Ausstattungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Massiereinrichtung (8,
23) im wesentlichen quer zur Bewegungsbahn der Gebinde
bewegbar und mittels eines Stellmotors (21) zwischen
einer Arbeitsposition, in der sie die Bewegungsbahn der
Gebinde tangiert oder schneidet, und einer Ruheposition,
in der sie von der Bewegungsbahn der Gebinde entfernt
ist, überführbar ist.
7. Ausstattungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Massiereinrichtung (8, 23) nur
angetrieben ist, wenn sie ihre Arbeitsposition einnimmt.
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