DE19617413A1 - Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes - Google Patents
Vorrichtung zum Drehen eines WerkstückesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Drehen eines
Werkstückes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Technik sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, um
Werkstücke im Rahmen eines kontinuierlichen Förderbetriebs zu
drehen. Zum einen ist die Verwendung konischer Walzen
bekannt, deren Rotation eine in Abhängigkeit vom jeweiligen
Durchmesser der Walze axial unterschiedliche
Umfangsgeschwindigkeit erzeugt. Hierdurch entsteht für das
auf den konischen Walzen aufliegende Werkstück eine
Rotationsbewegung.
Eine andere, in der Technik bekannte Möglichkeit besteht
darin, Drehteller einzusetzen, auf denen die Werkstücke
zwischen zwei axialen Fördervorgängen je nach Bedarf um 90
oder 180 Grad gedreht werden.
Sowohl die Herstellung als auch der Antrieb konischer Walzen
wie auch das Vorsehen eines Drehtellers oder konischer Walzen
innerhalb einer Fördereinrichtung erfordern einen hohen
Platzbedarf.
Es ist die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe, eine Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes
vorzusehen, die auf eine einfache Weise und mit möglichst
geringem Platzbedarf das Drehen eines Werkstückes gestattet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine
Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
Indem das Führungslineal, das in Längsrichtung der Bewegung
des Werkstückes entlang der rotierbaren Tragwalzen verläuft,
eine Anschlagfläche aufweist und diese Anschlagfläche
bewegbar ausgeführt ist, kann das auf die Anschlagfläche
auftreffende Werkstück in eine Drehbewegung versetzt werden,
wobei diese Drehbewegung sowohl durch das Fördern des
Werkstückes auf der Fördereinrichtung als auch dessen
Trägheit verstärkt wird.
Bevorzugte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche
gekennzeichnet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die
Anschlagfläche eine Bewegungsrichtungskomponente in Richtung
auf das Führungslineal zu sowie eine
Bewegungsrichtungskomponente entgegen der Förderrichtung des
Werkstückes auf. Durch diese gegenläufig zum Vorschub der
Fördereinrichtung bewegbare Anschlagfläche wird das
Werkstück, das sich in Kontakt zur Anschlagfläche befindet,
auf eine sehr wirkungsvolle Weise in Rotation versetzt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anschlagfläche
durch ein umlaufendes Band gebildet. Mittels eines
umlaufenden Bandes, das über Rollen gespannt und bewegt wird,
lassen sich die Bewegungsrichtungskomponenten auf das
Führungslineal zu sowie entgegen der Förderrichtung des
Werkstückes an einem flächigen Anschlag verwirklichen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die
Anschlagfläche durch die Mantelfläche einer Wenderolle
gebildet, deren Rotationsachse im wesentlichen senkrecht zur
Transportebene ist. Auch die Mantelfläche einer Wenderolle
kann als bewegbare Anschlagfläche dienen, sofern derjenige
Teil der Mantelfläche der Wenderolle den Anschlag bildet,
dessen Umfangsbewegung sowohl die
Bewegungsrichtungskomponente auf das Führungslineal zu als
auch entgegen der Förderrichtung des Werkstückes aufweist.
Der Vorteil einer Wenderolle liegt darin, daß die bewegbar
ausgeführte Anschlagfläche nur aus einem einzigen Bauteil
besteht, das zudem über eine Drehmomentübertragung zwischen
einer oder mehrerer der rotierbaren Tragwalzen und der
Wenderolle antreibbar ist.
Vorzugsweise besitzt die Fördereinrichtung um ihre Drehachse
rotierbare Tragwalzen und eine oder mehrere der Tragwalzen
sind antreibbar. Hierdurch wird die Drehbewegung des
Werkstückes aktiv unterstützt, während bei der Verwendung
passiv rotierbarer Tragwalzen lediglich die Massenträgheit
des Werkstückes in Zusammenwirken mit der bewegbaren
Anschlagfläche das Drehen des Werkstückes bewirkt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besitzt
die Anschlagfläche einen hohen Reibungskoeffizienten. Dies
besitzt den Vorteil, daß wenig oder kein Schlupf zwischen der
Anschlagfläche und dem zu drehenden Werkstück auftritt und
daher ein sicherer Betrieb gewährleistet ist. Je nach der
Arbeitsumgebung muß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
dann ihren Dienst ordnungsgemäß verrichten, wenn die
Anschlagfläche durch Staub oder ähnliche Verunreinigungen
teilweise bedeckt ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die
Rotationsachsen einer oder mehrerer stromaufwärts der
Anschlagfläche befindlichen Tragwalzen schräg gestellt. Der
Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die in Richtung der
Anschlagfläche geförderten Werkstücke in Richtung auf das
Führungslineal hin bewegt werden, so daß sie am
Führungslineal anliegen und in einer vordefinierten Weise auf
die Anschlagfläche auftreffen. Hierzu sind die in einer
horizontal verlaufenden Ebene befindlichen Rotationsachsen
leicht schräg gestellt, d. h. die Rotationsachsen befinden
sich in einem geringen Winkel zur Senkrechten zur
Förderrichtung der Fördereinrichtung.
Vorzugsweise besitzt das Führungslineal stromaufwärts der
Anschlagfläche eine Einformung nahe der Anschlagfläche.
Hierdurch wird eine Kollision zwischen dem sich drehenden
Werkstück und dem Führungslineal verhindert und kann die
Drehung des Werkstückes völlig unbehindert ablaufen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der Querschnitt
der Einformung eine konstante Krümmung mit einem
Krümmungsradius auf, der dem 1-fachen bis 1,5-fachen des
Durchmessers der Wenderolle, vorzugsweise dem 1,2-fachen des
Durchmessers der Wenderolle, entspricht. Diese Geometrie ist
einfach und damit kostengünstig herzustellen und wurde in
praktischen Versuchen als besonders geeignet gefunden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß das Führungslineal
stromabwärts der Wenderolle diese teilweise mit einem Schuh
umgibt; und das Führungslineal stromabwärts der Wenderolle
senkrecht zur Vorschubrichtung der Rollenfördereinrichtung
zum Führungslineal stromaufwärts der Wenderolle versetzt
angeordnet ist. Der Schuh auf der stromabwärts gelegenen
Seite der Wenderolle besitzt neben einer Schutzfunktion gegen
unbeabsichtigten Eingriff eines Bedieners die Aufgabe, daß
das Werkstück von der Wenderolle nach dem Beginn der Rotation
getrennt wird, um ein Zurücktransportieren des Werkstückes zu
verhindern. Des weiteren kann durch eine Verschiebung des
Schuhs die Variabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung
deutlich erhöht werden, indem je nach Lage des Schuhs das zu
drehende Werkstück um 90 Grad oder 180 Grad gedreht wird.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung;
Fig. 3a-3d den zeitlichen Ablauf des Drehens eines
Werkstückes mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung darstellt; und
Fig. 4 eine bevorzugte Ausgestaltung der Einformung
am stromaufwärts gelegenen Führungslineal
zeigt.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt der Vorrichtung zum Drehen
eines Werkstückes in Draufsicht. Die Vorrichtung wird
allgemein mit Referenzziffer 10 bezeichnet und umfaßt eine
Fördereinrichtung mit Tragwalzen 12a bis 12e im nachfolgend
beschriebenen Drehbereich der Fördereinrichtung. Die
Tragwalzen sind jeweils um ihre Längsachse rotierbar und
jeweils mit Antriebszapfen 14 versehen, über die in einer
beliebigen, in der Technik bekannten Weise die Tragwalzen 12a
bis 12e sowie die in Fig. 1 nicht dargestellten Tragwalzen
der gesamten Fördereinrichtung in Rotation versetzt werden.
Ebenso wird die Befestigung der Tragwalzen an Rahmenelementen
15 der Fördereinrichtung, wie im Stand der Technik bekannt,
durchgeführt.
Die zu drehenden Werkstücke werden in Pfeilrichtung A mittels
der Fördereinrichtung bewegt. Das Kernelement der Vorrichtung
10 ist die Wenderolle 20, so daß in Abhängigkeit von der
relativen Lage zur Wenderolle 20 die Position einzelner
Bauteile wie auch des Werkstückes mit den Begriffen
"stromaufwärts" und "stromabwärts" beschrieben wird. So
befinden sich beispielsweise die Tragwalzen 12a bis 12c
stromaufwärts, die Tragwalzen 12d und 12e hingegen
stromabwärts der Wenderolle 20.
Die Wenderolle 20 erhebt sich über die durch die Tragwalzen
gebildete Auflagefläche für das geförderte Werkstück, wobei
die Höhe in Abstimmung mit dem zu drehenden Werkstück gewählt
wird. Die Mantelfläche der Wenderolle 20 ist so gestaltet,
daß eine hohe Reibung zwischen dem zu drehenden Werkstück und
der Wenderolle 20 auftritt. Vorzugsweise ist die Mantelfläche
der Rolle gummiert. Die Wenderolle 20 rotiert in
Pfeilrichtung B um ihre Rotationsachse, die im wesentlichen
senkrecht zu den Rotationsachsen der Tragwalzen 12a bis 12e
angeordnet ist. Der Antrieb der Wenderolle kann unabhängig
Antrieb der Tragwalzen, aber auch durch eine geeignete
Kopplung gemeinsam mit den Tragwalzen ausgeführt werden.
Stromaufwärts und stromabwärts der Wenderolle 20 sind jeweils
Führungslineale 16 und 18 angeordnet, die sich, wie auch die
Wenderolle, über die durch die Tragwalzen gebildete
Auflagefläche erheben. Die Führungslineale 16 und 18 dienen
als seitlicher Anschlag für das oder die auf der
Fördereinrichtung transportierten Werkstücke. Während die
Verlängerung der Anschlagfläche 16a des stromaufwärts
gelegenen Führungslineals 16 im wesentlichen durch die
Rotationsachse der Wenderolle 20 verläuft, bildet die
Verlängerung der Anschlagfläche 18a des Führungslineals 18 im
wesentlichen eine Tangente an die Wenderolle 20. Die
Führungslineale 16 und 18 sind somit um etwa den Radius der
Wenderolle 20 senkrecht zur Transportrichtung der
Fördereinrichtung versetzt angeordnet. Das Führungslineal 16
besitzt nahe der Wenderolle 20 eine Einformung 22, deren
Geometrie und Funktion später eingehend beschrieben wird. Das
Führungslineal 18 stromabwärts der Wenderolle 20 ist mit
einem Schuh 24 versehen, der die Wenderolle 20 von der
stromabwärts gelegenen Seite her umgibt, wie in Fig. 1
dargestellt ist. Dieser Schuh dient zum einen dem
Unfallschutz, zum anderen dem Lösen des Werkstückes von der
Wenderolle 20 nach dem Beginn der Rotation, damit ein
Zurücktransportieren des Werkstückes verhindert wird. Diese
Funktion des Schuhs wird zu einem späteren Zeitpunkt
eingehender erläutert.
Um die Drehung des vorzugsweise rechteckigen, plattenförmigen
Werkstückes zu erleichtern, können eine oder mehrere
Zusatzrollen 26 zur Anwendung gelangen, deren Funktion aus
Fig. 2 deutlicher hervorgeht.
Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des in Fig. 1
gezeigten Ausschnitts der Vorrichtung 10 zum Drehen eines
Werkstückes. Gleiche Elemente werden mit den gleichen
Referenzziffern bezeichnet, so daß für eine Erläuterung der
nicht nochmals bezeichneten Bauteile auf die entsprechenden
Ausführungen oben verwiesen wird.
Aus der Fig. 2 ist zum einen ersichtlich, daß sich die
stromaufwärts und stromabwärts gelegenen Führungslineale 16
und 18 wie auch die Wenderolle 20 jeweils gleich weit über
die durch die Tragwalzen 12a bis 12e gebildete Transportebene
der Fördereinrichtung erheben. Diese Maßnahme ist für die
Funktion der Vorrichtung unerheblich und dient lediglich der
Arbeitssicherheit. Die Zusatzrolle 26, deren Befestigung am
Rahmenelement 15 nicht dargestellt ist und auf eine beliebige
Weise erfolgen kann, ist vorzugsweise als eine Kugelrolle
ausgeführt, um das Drehen eines darauf aufliegenden
Werkstückes in allen Richtungen bestmöglich unterstützen zu
können. Der Auflagepunkt zwischen einem plattenförmigen
Werkstück und der Zusatzrolle 26 liegt vorzugsweise
geringfügig über den jeweiligen Scheitellinien der Tragwalzen
12b und 12c, um die Drehbewegung des Werkstückes zu fördern.
Fig. 3 zeigt in einer schematischen Abfolge den zeitlichen
Verlauf des Drehens eines rechteckigen, plattenförmigen
Werkstückes um 90 Grad, wobei die Fig. 3a bis 3d in ihrer
Reihenfolge den zeitlichen Ablauf wiedergeben. Das Werkstück
W wird entlang des stromaufwärts gelegenen Führungslineals
16, d. h. im Anschlag mit dem Führungslineal 16, auf die
Wenderolle 20 zubewegt, die, wie in Fig. 1 dargestellt ist,
gegenläufig, d. h. in Pfeilrichtung B rotiert. Die in Fig. 3a
dargestellte Situation gibt exakt den Zeitpunkt wieder, zu
dem das Werkstück W in Kontakt zur Anlagefläche tritt, die
durch die Wenderolle 20 gebildet ist.
Im Unterschied zu den Darstellungen in Fig. 1 und 2 sind in
den Fig. 3a bis 3d eine größere Anzahl von Tragwalzen 12
schematisch anhand der Rotationsachsen dargestellt. Es wird
deutlich, daß mehrere der stromaufwärts gelegenen Tragwalzen
12a schräggestellt sind. Dies bedeutet, daß die
Rotationsachsen der Tragwalzen 12a in einem Winkel zur
Senkrechten zur Transportrichtung A stehen, der etwa 3 Grad
beträgt. Das Schrägstellen der Tragwalzen dient dazu, die auf
der Fördereinrichtung bewegten Werkstücke in Anlage zum
Führungslineal 16 zu bringen, wodurch der Kontaktpunkt
zwischen dem Werkstück W und der Wenderolle 20 exakt
definiert wird.
Fig. 3b zeigt den Beginn der Drehbewegung des Werkstücks W.
Durch die Bewegung der angetriebenen Tragwalzen wie auch die
Massenträgheit des Werkstücks W beginnt sich das Werkstück
nach dem in Fig. 3a gezeigten Anschlag an der Wenderolle 20
zu drehen, wobei die Drehbewegung durch die Rotation der
Wenderolle 20 unterstützt wird. Die Ecke des Werkstückes wird
durch die Reibung zwischen Werkstück und der Mantelfläche der
Wenderolle mit der Wenderolle mitbewegt und ragt in die
Einformung 22 am stromaufwärts angeordneten Führungslineal.
Fig. 3c stellt den Zeitpunkt dar, zu dem das Werkstück W in
Kontakt zu dem Schuh 24 tritt. Dadurch wird das Werkstück W
von der Wenderolle 20 getrennt und die Unterstützung der
Rotationsbewegung durch die Wenderolle 20 beendet.
Gleichzeitig setzt sich die Rotation des Werkstückes W fort,
bis dieses, wie in Fig. 3d dargestellt ist, mit seiner
Seitenlängskante am Schuh, beziehungsweise dem stromabwärts
gelegenen Führungslineal 18 anliegt. Anschließend setzt das
Werkstück W seine Bewegung in Transportrichtung A entlang der
Rollenfördereinrichtung fort.
In den Fig. 3a bis 3d wurde die Unterstützung der
Rotationsbewegung mit Hilfe einer oder mehrerer Zusatzrollen
26 nicht dargestellt.
Fig. 4 stellt die bevorzugte Ausgestaltung der Einformung 22
am stromaufwärts gelegenen Führungslineal 16 dar. Die
Einformung beginnt am Punkt P3 in der Mitte der Wenderolle
20, besitzt einen kreisbogenförmigen Querschnitt und endet am
Punkt P4, an dem die Einformung 22 mit einer Kante in die
Anschlagfläche 16a des stromaufwärts gelegenen
Führungslineals 16 übergeht. Der Punkt P4 ist als Ende einer
Tangente 30 definiert, die sowohl am Schuh 24 des
stromabwärts gelegenen Führungslineals 18 als auch an der
Wenderolle 20 anliegt. Der Radius der Einformung 22 beträgt
vorzugsweise etwa das 1,2-fache des Rollendurchmessers.
Durch die in Fig. 4 gezeigte Ausgestaltung der Einformung 22
kommt es, wie auch in Fig. 3b dargestellt ist, bei der
Drehung des Werkstückes nicht zu einer Kollision zwischen dem
Werkstück und dem stromaufwärts gelegenen Führungslineals 16
der Vorrichtung 10, wodurch zum einen eine Behinderung der
Drehbewegung, zum anderen aber auch eine Beschädigung der
Ecke eines Werkstückes vermieden wird.
Im obigen Ausführungsbeispiel wurde lediglich das Drehen
eines Werkstückes um 90 Grad beschrieben. In gleicher Weise
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu eingesetzt werden,
Werkstücke auch um 180 Grad zu drehen. Der einzige
Unterschied zu der oben beschriebenen Anordnung der
Bauelemente der Vorrichtung zueinander liegt darin, daß der
Schuh 24 die Wenderolle 20 nicht bis in den Bereich des
Scheitelpunktes umgibt. Der Scheitelpunkt der Wenderolle ist
dadurch definiert, daß die Tangentialgeschwindigkeit an
diesem Punkt parallel und entgegengesetzt zur Förderrichtung
A verläuft. Hierdurch kommt es beim Drehen des Werkstückes
nicht, wie in Fig. 3c dargestellt wurde, zu einem Abheben des
Werkstückes von der Wenderolle, wodurch die Rotationsbewegung
des Werkstückes bis zur Vollendung einer 180-Grad-Drehung
fortgesetzt wird. Eine Drehung um 180 Grad wird durch eine
höhere Geschwindigkeit der Wenderolle unterstützt.
Ebenso muß die bewegbare Anschlagfläche nicht in Form einer
Wenderolle ausgeführt sein, sondern sind auch andere
Ausgestaltungen einer Anschlagfläche möglich, die den
Kontaktbereich des zu drehenden Werkstückes sowohl in
Richtung auf das stromaufwärts gelegene Führungslineal 16 zu
als auch entgegen der Förderrichtung des Werkstückes bewegt
und das Werkstück dadurch in Rotation versetzt. Eine mögliche
andere Ausgestaltung könnte hierbei beispielsweise in einem
umlaufenden Band liegen, das über geeignete Rollen geführt
wird und eine bewegbare Anschlagfläche zwischen dem versetzt
angeordneten, stromabwärts und stromaufwärts angeordneten
Führungslineal 16 und 18 darstellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes
erlaubt es auf eine sehr einfache Weise, Werkstücke sowohl um
90 Grad wie auch 180 Grad zu drehen, wobei die Drehzone im
Bereich einer gesamten Fördereinrichtung nur einen sehr
geringen Platzbedarf erfordert.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes (W) umfassend
eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Rollen- oder
Walzenfördereinrichtung, mit um ihre Drehachse
rotierbaren Tragwalzen (12; 12a, 12b, 12c, 12d, 12e) und
einem Führungslineal (16, 18) in Längsrichtung der
Bewegung (A) des Werkstückes, wobei das Werkstück (W) um
eine Rotationsachse gedreht wird, die senkrecht zur
Transportebene der Fördereinrichtung verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Führungslineal eine Anschlagfläche (20) aufweist; und
- - die Anschlagfläche (20) bewegbar ausgeführt ist.
2. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegbare Anschlagfläche (20) eine
Bewegungsrichtungskomponente in Richtung auf das
Führungslineal (16) zu und eine
Bewegungsrichtungskomponente entgegen der Förderrichtung
(A) des Werkstückes aufweist.
3. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlagfläche durch ein umlaufendes Band gebildet
ist.
4. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlagfläche durch die Mantelfläche einer
Wenderolle (20) gebildet ist, deren Rotationsachse im
wesentlichen senkrecht zur Transportebene ist.
5. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung um ihre Drehachse rotierbare
Tragwalzen (12; 12a, 12b, 12c, 12d, 12e) besitzt.
6. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach
Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine oder mehrere der Tragwalzen (12; 12a, 12b, 12c,
12d, 12e) antreibbar sind.
7. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlagfläche (20) einen hohen
Reibungskoeffizienten besitzt.
8. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rotationsachse einer oder mehrerer stromaufwärts der
Anschlagfläche befindlichen Tragwalzen (12a, 12b)
schräggestellt sind.
9. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungslineal (16) stromaufwärts der Anschlagfläche
eine Einformung (22) nahe der Anschlagfläche (20)
besitzt.
10. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach
Anspruch 9 mit Verwendung einer Wenderolle,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Einformung (22) eine konstante
Krümmung mit einem Krümmungsradius aufweist, der dem 1-
fachen bis 1,5-fachen des Durchmessers der Wenderolle,
vorzugsweise dem 1,2-fachen des Durchmessers der
Wenderolle, entspricht.
11. Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit einer
Wenderolle,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungslineal (18) stromabwärts der Wenderolle
diese mit einem Schuh (24) bereichsweise umgibt; und
das Führungslineal (18) stromabwärts der Wenderolle (20)
senkrecht zur Vorschubrichtung (A) der
Rollenfördereinrichtung zum Führungslineal (16)
stromaufwärts der Wenderolle (20) versetzt angeordnet
ist.
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DE19617413A Expired - Fee Related DE19617413C2 (de) | 1996-04-30 | 1996-04-30 | Vorrichtung zum Drehen eines Werkstückes |
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