DE19616764C2 - Rückentragbares Freischneidegerät - Google Patents
Rückentragbares FreischneidegerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein rückentragbares Freischneide
gerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Freischneidegerät wird zum Beispiel zum
Roden im unwegsamen Gelände oder zum Mähen von Strauch
bewuchs, Gräsern oder dergleichen eingesetzt. Dabei wird
das Führungsrohr mit dem Schneidwerkzeug in einer sensen
den Bewegung hin- und herbewegt. Diese Bewegung des Füh
rungsrohres ist relativ zum Antriebsmotor möglich, da das
Führungsrohr über das flexible Wellenrohr an den An
triebsmotor angebunden ist. Derartige flexible Wellen
rohre sind zum Beispiel aus der DE 195 23 800 A1 bekannt.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die zur sensenden Be
wegung aufzubringenden Kräfte, die zur Verformung der
flexiblen Antriebswelle notwendig sind, eine erhebliche
Belastung des Benutzers darstellen. Um diese Kräfte zu
senken, werden die Biegekräfte des flexiblen Wellenrohres
gering gehalten, so zum Beispiel durch den Einsatz wei
cher Wellenrohre. Bei deren Verformung ergeben sich je
doch sehr kleine Biegeradien, insbesondere im Bereich des
Anschlusses an das Führungsrohr bzw. an den Antriebsmo
tor. Dies führt zu einem über die Länge des Wellenrohres
ungleichmäßigen Biegeradius, wobei insbesondere im Be
reich der kleinen Biegeradien ein erhöhter Verschleiß
auftritt, durch den die Lebensdauer signifikant gesenkt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge
mäßes Freischneidegerät derart weiterzubilden, daß bei
hoher Lebensdauer die für eine sensende Bewegung aufzu
bringenden Kräfte des Benutzers gering sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das flexible Wellenrohr hat im unbelasteten Zustand be
reits eine vorgeformte Ausgangslage entsprechend einem
Kurvenabschnitt, das heißt, das flexible Wellenrohr ist
über seine Länge in eine Arbeitsgrundstellung vorgeformt,
wobei ein gleichmäßiger Biegeradius eingestellt ist. Der
Benutzer muß zur Erzielung der sensenden Bewegung das
Führungsrohr lediglich aus seiner Grundstellung heraus
auslenken, welche durch die im unbelasteten Zustand bo
genförmige Gestalt des Wellenrohres vorgegeben ist. Der
Kraftaufwand zum Auslenken des Führungsrohres ist somit
deutlich geringer als bei einem Wellenrohr, welches im
unbelasteten Zustand geradlinig gestreckt ist.
Der durch das flexible Wellenrohr gebildete Bogen
schließt einen Winkel ein, der zweckmäßig eine Größe hat,
die etwa der Mittellage des Führungsrohres für eine hin-
und hergehende Sensenbewegung entspricht. Damit wird er
reicht, daß die kräftefreie Arbeitsgrundstellung des Füh
rungsrohres etwa der Mittellage einer sensenden Bewegung
entspricht, so daß in der Mittellage der sensenden Bewe
gung der Benutzer keine Auslenkkräfte aufzubringen hat.
Für die sensende Bewegung wird das Führungsrohr um die
Mittellage herum ausgelenkt, wobei diese Auslenkkräfte
sehr gering sind. Somit ist einerseits ein für den Benut
zer kräftearmes Arbeiten möglich, während andererseits
durch eine entsprechend steife Ausbildung des Wellenroh
res ein gleichmäßiger Biegeradius gewährleistet ist, der
zu einer hohen Lebensdauer beiträgt.
Da das erfindungsgemäß bogenförmig vorgeformte flexible
Wellenrohr nur geringere Auslenkwinkel ausgleichen muß,
ist die Möglichkeit gegeben, das flexible Wellenrohr in
einfacher Ausgestaltung aus Kunststoff zu bilden. Dabei
können zum Anschluß des Wellenrohres an das Führungsrohr
und den Antriebsmotor an den Enden Anschlußmuffen aus
Kunststoff angespritzt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den wei
teren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in
der ein nachfolgend im einzelnen beschriebenes Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines rückentragba
ren Freischneidegerätes,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung ein flexibles Wellen
rohr in unbelasteter Ausgangslage.
Das in Fig. 1 dargestellte rückentragbare Freischneidege
rät besteht im wesentlichen aus einer Rückentrage 1, wel
ches mittels Gurten 2, 3 auf dem Rücken eines Benutzers
festzulegen ist. Die Rückentrage 1 weist ein Traggestell
4 auf, das im wesentlichen L-förmig gestaltet ist und auf
dessen kürzerem Schenkel 5 ein Antriebsmotor 6 gehalten
ist. Der Antriebsmotor ist im gezeigten Ausführungsbei
spiel ein Verbrennungsmotor, insbesondere ein Zweitaktmo
tor, der zweckmäßig um eine zum Schenkel 5 senkrechte
Achse 7 verschwenkbar ist.
Der Antriebsmotor 6 treibt über eine in einem Führungs
rohr 10 angeordnete und gelagerte Antriebswelle 9 ein Ar
beitswerkzeug 8 an, welches über ein Getriebegehäuse 11
eines Winkelgetriebes am unteren Ende 12 des Führungsroh
res 10 gehalten ist. Das Arbeitswerkzeug 8 ist im gezeig
ten Ausführungsbeispiel ein Schneidwerkzeug, nämlich ein
Messerblatt. Zweckmäßig sind auch Fadenschneider oder
dergleichen Schneidköpfe einsetzbar.
Im Bereich des unteren Endes 12 des Führungsrohres 10 ist
ferner eine Schutzvorrichtung 13 nach Art eines Schutz
bleches angeordnet, um den Benutzer vor vom Arbeitswerk
zeug 8 hochgeschleuderten Teilen zu schützen.
Über die Länge des Führungsrohres 10 sind zwei Handgriffe
14 und 15 vorgesehen, wobei ein vorderer Handgriff 14 als
quer zum Führungsrohr 10 liegender Bügelgriff ausgeführt
ist und ein im Bereich des hinteren Endes 16 des Füh
rungsrohres 10 in dessen Längsrichtung ausgerichteter
hinterer Handgriff 15 als Bedienungshandgriff gestaltet
ist. Im Bedienungshandgriff 15 sind Bedienungselemente 17
integriert, zum Beispiel der Gashebel 17 zur Betätigung
des Antriebsmotors 6, wobei der Gashebel 17 über einen
schematisch dargestellten Bowdenzug 18 mit einem entspre
chenden Stellelement am Antriebsmotor 6 verbunden ist.
Zwischen dem hinteren Ende 16 des Führungsrohres 10 und
dem Antriebsmotor 6 ist ein flexibles Wellenrohr 20 ange
ordnet, welches den Antriebsmotor 6 mit dem Führungsrohr
10 fest verbindet. Zweckmäßig sind hierzu an den Enden 21
und 22 (Fig. 2) des Wellenrohres 20 Anschlußmuffen 23 und
24 angeordnet, die bevorzugt aus Kunststoff bestehen und
insbesondere an die Enden des Wellenrohres 20 angespritzt
sind. Die Anschlußmuffen 23 und 24 werden in Klemmaufnah
men 26 bzw. 27 am Ende 16 des Führungsrohres 10 und am
Antriebsmotor 6 befestigt. Im Wellenrohr 20 ist ein fle
xibler Wellenabschnitt 25 angeordnet, der die Anschluß
muffen 23 und 24 bzw. die Klemmaufnahmen 25 und 27
durchragt und an einem Ende 28 mit der Antriebswelle 9
und am anderen Ende 29 über eine nicht näher dargestellte
Fliehkraftkupplung mit der Kurbelwelle des Antriebsmotors
6 verbunden ist, so daß eine drehfeste Verbindung zum An
trieb des Arbeitswerkzeuges 8 gegeben ist.
Das von einem Benutzer mittels der Handgriffe 14 und 15
geführte Arbeitswerkzeug 8 wird gemäß dem Doppelpfeil 30
in einer sensenden Bewegung hin- und herbewegt. Dabei
wird einerseits der Antriebsmotor 6 um die Hochachse 7
hin- und herverschwenkt, andererseits erfolgt eine Rela
tivbewegung zwischen dem Führungsrohr 10 und dem An
triebsmotor 6, was aufgrund des in dem flexiblen Wellen
rohr 20 gelagerten flexiblen Wellenabschnittes 25 möglich
ist.
Um die für die sensende Bewegung notwendige Auslenkung
des Führungsrohres 10 relativ zum Antriebsmotor 6 ohne
großen Kraftaufwand zu gewährleisten, ist vorgesehen, das
flexible Wellenrohr 20 derart auszubilden, daß es im un
belasteten Zustand eine Ausgangslage entsprechend einem
Kurvenabschnitt aufweist, wie sie in Fig. 1 sowie in Fig.
2 dargestellt ist. Der Kurvenabschnitt kann als Teilbo
gen, insbesondere Teilkreisbogen vorgesehen sein, wobei
auch in mehreren Ebenen eine räumliche Vorformung zweck
mäßig sein kann. Die Endabschnitte 41 und 42 des Kreisbo
gens verlaufen vorteilhaft geradlinig, zum Beispiel tan
gential geradlinig zum Kurvenabschnitt, um einen einfa
chen Anschluß an den Motor 6 und das Führungsrohr 10 zu
ermöglichen. In der unbelasteten, bogenförmigen Ausgangs
lage ist das Wellenrohr kräftefrei, das heißt, durch das
vorgebogene, flexible Wellenrohr 20 ist die in Fig. 1
gezeigte Grundstellung 33 des Führungsrohres 10 möglich,
wobei das flexible Wellenrohr 20 selbst kräftefrei ist.
Es wirken somit keine Rückstellkräfte, die der Benutzer
auszugleichen hätte.
Zur Ausführung der sensenden Bewegung gemäß Doppelpfeil
30 wird das vorgeformte flexible Wellenrohr 20 aus seiner
im unbelasteten Zustand bogenförmigen Ausgangslage 40
ausgelenkt, wobei die hierzu notwendigen Kräfte gering
sind. Bei einer Bewegung in Richtung der strichlierten
äußeren Endlage 31 des Führungsrohres 10 in Fig. 1 wird
der Benutzer eine nach außen gerichtete Kraft KA aufbrin
gen müssen, während er zum Erreichen der in Fig. 1
strichlierten inneren Endlage 32 eine nach innen gerich
tete Kraft KI aufzubringen hat. Bei der sensenden Bewe
gung gemäß Doppelpfeil 30 wird jeweils in der gezeichne
ten Mittellage 33 gemäß Fig. 1 die aufzubringende Kraft K
zu Null, weil in dieser Lage das flexible Wellenrohr 20
seine kräftefreie, unbelastete, bogenförmige Ausgangslage
40 einnimmt.
Bevorzugt beschreibt das flexible Wellenrohr 20 im unbe
lasteten Zustand einen Winkelbogen 36 von etwa 120°, ins
besondere 90° oder weniger.
Es kann zweckmäßig sein, die Antriebswelle 9 als flexible
Welle auszubilden und in einer derartigen Länge vorzuse
hen, daß der dem Antriebsmotor 6 zugewandte Endabschnitt
der Antriebswelle 9 den flexiblen Wellenabschnitt 25 im
flexiblen Wellenrohr 20 bildet. Der zum Antriebsmotor 6
führende Bowdenzug 18 ist zweckmäßig mit einer Schelle 19
im mittleren Bereich des Wellenrohres 20 angebunden.
Durch das im unbelasteten Zustand bogenförmige Wellenrohr
20 ergibt sich ferner, daß die für eine sensende Bewegung
notwendige Elastizität nur geringe Auslenkwinkel 34, 35
erfordert, so daß auch Materialien mit geringeren flexi
blen Eigenschaften einsetzbar sind. So ist die Möglich
keit gegeben, das flexible Wellenrohr aus Kunststoff zu
fertigen, welches eine im Bereich der benötigten Auslenk
winkel 34 und 35 ausreichende Elastizität aufweist. Die
Anschlußmuffen 23, 24 aus Kunststoff können beim Spritzen
des Wellenrohres 20 selbst gleich mit ausgebildet werden.
Eine Verformung des Wellenrohres 20 in die gewünschte,
kräftefreie bogenförmige Gestalt der Ausgangslage 40 kann
zum Beispiel durch Wärmebehandlung erfolgen.
Claims (9)
1. Rückentragbares Freischneidegerät, bestehend aus ei
ner Rückentrage (1) mit auf einem Traggestell (4)
gehaltenen Antriebsmotor (6), der über eine in einem
Führungsrohr (10) angeordnete Antriebswelle (9) ein
an dem einen Ende (12) des Führungsrohres (10) ge
haltenes Arbeitswerkzeug (8) antreibt und mit am
Führungsrohr (10) angeordneten Handgriffen (14, 15)
zum Bedienen des Antriebsmotors (6) sowie zum Führen
des Arbeitswerkzeuges (8), wobei die Antriebswelle
(9) über einen flexiblen Wellenabschnitt (25) an den
Antriebsmotor (6) angeschlossen ist und der Wellen
abschnitt (25) in einem flexiblen Wellenrohr (20)
gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Wellenrohr
(20) im unbelasteten Zustand eine vorgeformte Aus
gangslage (40) entsprechend einem vorgewählten Kur
venabschnitt aufweist.
2. Freischneidegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenabschnitt als
Teilbogen, insbesondere Kreisbogen ausgebildet ist.
3. Freischneidegerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bogen einen Winkel
(36) von etwa 120°, insbesondere einen Winkel klei
ner 90° aufweist.
4. Freischneidegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelbogen (36) des
Wellenrohres (20) eine Größe hat, die etwa der Mit
tellage (33) des Führungsrohres (10) bei einer hin-
und hergehenden Sensenbewegung (30) entspricht.
5. Freischneidegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenabschnitt vor
zugsweise geradlinig auslaufende Endabschnitte (41,
42) aufweist.
6. Freischneidegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Wellenrohr
(20) aus Kunststoff besteht.
7. Freischneidegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden (21, 22)
des flexiblen Wellenrohres (20) Anschlußmuffen (23,
24) angeordnet sind.
8. Freischneidegerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußmuffen (23,
24) aus Kunststoff bestehen und vorzugsweise am Wel
lenrohr (20) angespritzt sind.
9. Freischneidegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (9)
über ihre gesamte Länge als flexible Welle ausgebil
det ist und der dem Antriebsmotor (6) zugewandte
Endabschnitt den flexiblen Wellenabschnitt (25) bil
det.
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