DE3638792A1 - Kolbenpresse zur herstellung von pressballen aus erntegut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kolbenpresse zum Herstellen von Preßballen aus Erntegut mit einem in einem Preßkanal über einen Kurbeltrieb hin- und herbewegbaren Preßkolben, einem in den Preßkanal mündenden Gutzuführkanal sowie einem dem Zuführkanal zugeordnetem Gutraffer, der ebenfalls von einem Kurbeltrieb bewegbar ist, wobei die Bewegungsbahn des Raffers durch einen vom Antrieb für den Preßkolben abgeleiteten Hilfstrieb veränderbar ist und wobei der Raffer drehbar an einen Kurbelzapfen gelagert ist und an ihren den Rafferspitzen entgegengesetzten Endbereichen mit einem Ende von Gelenkstangen in Verbindung stehen, deren andere Enden an einer ortsveränderlichen Lagerung befestigt sind.

Eine solche Kolbenpresse ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift 01 20 780 bekannt. Hierdurch sollen zunächst einmal nacheinander zwei Erntegut­ portionen durch den Raffer vor die durch den Preßkolben verschlossene Einlaßöffnung des Preßkanals gefördert werden, während mit dem dritten Förderhub des Raffers eine dritte Portion zugeführt wird, die zusammen mit den beiden vor der Einfüllöffnung befindlichen Portionen nach Freigabe der Einfüll­ öffnung gemeinsam in den Preßraum geschoben werden. Auf diese Weise wird der gesamte beim Rückwärtshub des Preßkolbens entstehende freie Raum gänzlich gefüllt. Nachteilig bei einer derartig bekannten Presse ist der zur Veränderung der Bewegungsbahn der Raffer erforderliche Hilfsantrieb, der aus einem um eine Achse periodisch verschwenkbaren Räder­ getriebe besteht. Zum einen ist die Herstellung solcher Rädergetriebe sehr teuer, weil nämlich Sorge dafür getragen werden muß, daß sich keinerlei Schmutzteilchen in den Rädern festsetzen können, um eine einwandfreie Funktion auch unter den harten Einsatzbedingungen in der Landwirtschaft zu gewähr­ leisten. Zum anderen ergibt sich bei auf Dauer nicht auszuschließenden Beschädigungen die Notwendigkeit des Austausches des gesamten Rädergetriebes.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Hilfsantrieb so zu gestalten, daß keinerlei Zahn- oder Kettenräder, sondern vielmehr ausschließlich billig herzustellende und schnell zu montierende Hebel und Stangen Verwendung finden.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Presse der eingangs näher bezeichneten Art gelöst durch einen auf die Achse des Rafferkurbeltriebs freidrehbar aufgesetzten Schwenkhebel, dessen der Achse abgewandtes Ende eine Verbindung zu der ortsveränder­ baren Lagerung des Raffers aufweist und durch eine mit dem Hebel verbundene Koppel, die an einem Kurbel­ zapfen gelagert ist, der über einen Kurbelarm von der Drehachse des Kurbeltriebes für den Preßkolben angetrieben wird. Weitere vorteilhafte Ausführungs­ formen sind in den Unteransprüchen näher definiert.

Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen

Fig. 1 eine teilweise Seitenansicht einer Schubkolben-Ballenpresse und

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Rafferantriebes.

Dabei ist mit 1 eine Kolbenpresse bezeichnet, deren Kolben 2 in einem Preßkanal 3 über eine Kolbenstange 4 hin- und herbewegbar ist. Zu diesem Zweck greift die Kolbenstange 4 einendig an einen Kurbelzapfen 5 an, dessen Kurbelarm 6 auf der Welle 7 befestigt ist. Diese Welle 7 wird kontinuierlich von einem Schneckenrad 8 und einer in letzteres eingreifenden Schnecke 9 angetrieben. Neben dem Kurbelarm 6 trägt die Welle 7 noch einen weiteren Kurbelarm 10, dessen Kurbelzapfen 11 eine Koppel 12 trägt, die mit ihrem dem Kurbelzapfen 11 abgewandten Ende mit einem Ende eines Winkelhebels 13 verbunden ist. Letzterer ist schwenkbar in einer Konsole 14 gelagert, die mit dem Gehäuse 15 der Kolbenpresse 1 fest verbunden ist. An dem Ende des Winkelhebels 13, das dem Lagerpunkt für die Koppel 12 entfernt liegt, greift eine weitere Koppel 16 an, die den Winkelhebel 13 gelenkig mit einem Schwenkhebel 17 verbindet. Letzterer ist frei drehbar auf der Welle 18 gelagert. Der auf dieser Welle 18 gesetzte Kurbelarm 19 trägt Zapfen 20, auf die die äußeren verlängerten Raffer 21 drehbar aufgesetzt sind. Mit diesen äußeren Raffern 21 sind die zwischen ihnen angeordneten übrigen Rafferzinken 21′ mittels einer Quertraverse 21′′ zu einer Raffer­ einheit verbunden. Zumindest einer der äußeren verlängerten Raffer 21 weist an seinem der Raffer­ spitze 22 entgegengesetztem Ende 23 eine Stange 24 auf, welche eine Verbindung zu dem Schwenkhebel 17 dar­ stellt. Der Antrieb des Kurbelarmes 19 erfolgt über ein mit diesem verbundenen Kettenrad 25, einer Kette 26 sowie dem fest auf der Welle 7 sitzendem Kettenrad 27. Die Übersetzung zwischen dem Kettenrad 25 und dem Kettenrad 27 ist so gewählt, daß das Kettenrad 25 bei einer Umdrehung des Kettenrades 27 drei Umdrehungen macht. Durch dieses Übersetzungsverhältnis und durch die Anordnung des Hebelgetriebes (12, 13, 16, 17, 24) wird erreicht, daß die Raffer 21 während eines Kolben­ hubes des Preßkolbens 2 drei Rafferhübe ausführen und die Rafferspitzen dabei die drei mit strich­ punktierten Linien angedeuteten Bewegungsbahnen durchlaufen. Die sich hieraus ergebenden Verhältnisse in bezug auf die Befüllung des Preßkanals 3 mit Erntegut durch die Einfüllöffnung 28 brauchen an dieser Stelle nicht näher erläutert werden, weil sie deutlich in der europäischen Patentschrift 01 20 780 beschrieben sind. Zu erwähnen wäre noch, daß das zuvor beschriebene Hebelgetriebe selbstverständlich auf beiden Seiten der Presse zwecks gleichmäßigerer und besserer Kraftübertragung angeordnet sein kann.

• Bezugszeichenübersicht:  1 Kolbenpresse
   2 Kolben
   3 Preßkanal
   4 Kolbenstange
   5 Kurbelzapfen
   6 Kurbelarm
   7 Welle
   8 Schneckenrad
   9 Schnecke
  10 Kurbelarm
  11 Kurbelzapfen
  12 Koppel
  13 Winkelhebel
  14 Konsole
  15 Gehäuse
  16 Koppel
  17 Schwenkhebel
  18 Wellenstück
  19 Kurbelarm
  20 Kurbelwelle
  21 Raffer
  21′ Rafferzinken
  22′′ Quertraverse
  22 Rafferspitze
  23 Ende
  24 Stange
  25 Kettenrad
  26 Kette
  27 Kettenrad
  28 Einfüllöffnung

Claims (5)

1. Kolbenpresse zum Herstellen von Großballen aus Erntegut mit einem in einen Preßkanal über einen Kurbeltrieb hin- und herbewegbaren Preßkolben, einem in den Preßkanal mündenden Gutzuführkanal sowie einem dem Zuführkanal zugeordnetem Gutraffer, der ebenfalls von einem Kurbeltrieb bewegbar ist, wobei die Bewegungs­ bahn des Raffers durch einen vom Antrieb für den Preßkolben abgeleiteten Hilfstrieb veränderbar ist und wobei der Raffer drehbar an einem Kurbelzapfen gelagert ist und seinen den Rafferspitzen entgegen­ gesetzten Endbereichen mit einem Ende von Gelenk­ stangen in Verbindung stehen, deren anderen Enden an einer ortsveränderlichen Lagerung befestigt, ist gekennzeichnet durch, einen auf die Achse (18) des Rafferkurbeltriebes freidrehbar aufgesetzten Schwenkhebel (17), dessen der Achse (18) abgewandtes Ende eine Verbindung (24) zu der ortsveränderbaren Lagerung der Raffer (21) aufweist und durch eine mit dem Hebel (17) verbundene Koppel (12), die an einem Kurbelzapfen (11) gelagert ist, welcher über einen Kurbelarm (10) von der Drehachse (7) des Kurbeltriebes für den Preßkolben (2) angetrieben wird.

2. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (12) über ein Zwischengelenk (13, 16) mit dem Schwenkhebel (17) verbunden ist.

3. Kolbenpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (12) an einem Ende eines freidrehbar mit der Kolbenpresse verbundenen Winkelhebels (13) gelagert ist, an dessen anderem Ende eine mit dem Schwenkhebel (17) verbundene Stange (16) angreift.

4. Kolbenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Kurbelarmes des Raffertriebes von dem Antrieb des Kolbenkurbeltriebes im Verhältnis 1:3 abgeleitet ist.

5. Kolbenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Drehachse (7) für den Kolbenkurbeltrieb über ein mit der Drehachse (7) verbundenes Schneckenrad (8) sowie eine in letzteres eingreifende angetriebene Schnecke (9) erfolgt.