DE19615181A1 - Gasdruckladendes Selbstladegewehr - Google Patents
Gasdruckladendes SelbstladegewehrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein gasdruckladendes Selbstladege
wehr, mit einem Gaszylinder, der am einen Ende durch einen
Boden abgeschlossen ist und eine Gaskammer umschließt, die
durch einen Gaskanal an einem Anzapfungspunkt mit der
Laufbohrung verbunden ist, und mit einem Gaskolben, der im
anderen Ende des Gaszylinders zwischen einer Ruhelage, in
welcher er das kleinste Volumen der Gaskammer festlegt, und
einer Endlage, in welcher er das größte Volumen der Gaskam
mer festlegt, verschieblich angeordnet ist.
Ein solches gattungsgemäßes Selbstladegewehr ist aus der
DE 7 21 591 bekannt.
Unter "Selbstladegewehr" werden alle gasdruckladenden
Handfeuerwaffen verstanden, also auch Maschinenpistolen,
Sturmgewehre, Schnellfeuergewehre, leichte Maschinengewehre
und Universal-Maschinengewehre, sowie schwerere Waffen, wie
etwa schwere Maschinengewehre oder Bordmaschinenkanonen,
soweit sie baulich Handfeuerwaffen der genannten Art ähneln.
Die im Prinzip einfachste Bauweise einer
Gaszylinder-Gaskolbeneinrichtung (z. B. U.S. Carbine 30 M 1) besteht
in einem einseitig durch einen Boden verschlossenen Gaszy
linder, in dem ein Gaskolben mit enger Passung verschieblich
angeordnet ist. Zwischen der Stirnfläche des in seiner
Ruhelage befindlichen Gaskolbens und dem Boden ist eine
Gaskammer gebildet, die über einen Entnahmekanal mit dem
Innenraum des Laufes verbunden ist.
Beim Schuß passiert das Geschoß im Lauf eine Anbohrung, die
die Mündung des Entnahmekanals bildet, wonach hochgespannte
Pulvergase in die Gaskammer eindringen und energisch den
Gaskolben aus seiner Ruhelage in eine Endlage treiben. Der
Gaskolben seinerseits wirkt auf bewegliche Funktionsteile
ein, die nach Zurücklegen eines Bewegungszyklus durch eine
Rückstellfeder wieder gegen den Gaskolben gedrückt werden
und diesen aus seiner Endlage in seine Ruhelage verbringen.
Nachdem der Druck im Lauf abgesunken ist entspannt sich das
hochgespannte Gas, das die Kolbenbewegung veranlaßt hat, und
strömt durch den Entnahmekanal zurück in den Lauf.
Nachteilig sind bei einer derartigen Gaszylinder-Gaskolben
einrichtung die sehr hohe Fertigungsgenauigkeit, mit der die
Passung Kolben/Zylinder hergestellt werden muß, die ver
gleichsweise lange Zeit, die erforderlich ist, bis sich der
Gaszylinder nach dem Schuß wieder entleert hat, und ins
besondere die Verschmutzungsgefahr, die bei hohen Schußzah
len auftritt, wenn der gesamte Mechanismus nicht häufig
großzügig eingeölt wird. Die Verschmutzung verkleinert die
lichte Weite des Gaskanals und hemmt den Gaskolben.
Diesen Nachteilen wird durch die gattungsbildende Gaszylin
der Gaskolbeneinrichtung der DE 7 21 591 abgeholfen, bei
welcher der Gaskolben an seiner Stirnseite um einen Steuer
zapfen verlängert ist, der in der Ruhelage des Gaskolbens
eine Gasauslaßöffnung im Zylinderboden durchsetzt, aber in
der Endlage des Gaskolbens aus dieser Öffnung herausgezogen
ist: nun kann das Gas in der Gaskammer nach der Beschleuni
gung des Gaskolbens rasch durch die Gasauslaßöffnung nach
außen entweichen, so daß weniger Gas durch den Gaskanal
strömt und deshalb weniger Ablagerungen in dem Gaskanal
gebildet werden.
Gaszylinder und Gaskolben sind verhältnismäßig lang, so daß
rund um den Kolben auch dann noch eine ausreichende Ab
dichtung auftritt, wenn dieser mit größerem Spiel geführt
ist.
Ferner sind in die zylindrische Außenfläche des Gaskolbens
zwei tiefe Ringnuten eingebracht, die eine sich an der
Zylinderwand absetzende Verschmutzung abschaben und auf
nehmen.
Nun ist die geforderte Fertigungsgenauigkeit umso geringer,
je größer das Spiel des Kolbens im Zylinder ist; leider
steigt im selben Maße die Verschmutzung des Zylinders.
Außerdem muß bei höherem Spiel auch die Kolbenlänge größer
sein, sonst sind der Gasaustritt nach hinten zu den Funk
tionsmechanismen der Waffe und damit deren funktionshemmende
Verschmutzung zu hoch. Mit der größeren Kolbenlänge er
wachsen aber konstruktive Probleme, denn die Gesamtlänge der
Waffe soll möglichst gering sein, und der Anzapfungspunkt
am Lauf ist durch dessen Innenballistik vorgegeben.
Im übrigen bedeutet ein Gasaustritt nach hinten eine
größere, durch die Einrichtung geförderte Gasmenge und damit
auch eine höhere Verschmutzung.
Ausgehend von dieser Problemlage hat die Erfindung zum Ziel,
die bekannte Gaszylinder-Gaskolbeneinrichtung dahingehend
weiterzubilden, daß sie die obigen Probleme mindestens
teilweise überwindet.
Dieses Ziel wird bei einem gattungsgemäßen Selbstladegewehr
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch erreicht, daß
der Gaskolben im Gaszylinder mit spiel angeordnet ist, und
daß in der Außenumfangsfläche des Gaskolbens mindestens ein
Kolbenring sitzt, der sich gegen die Innenumfangsfläche des
Gaszylinders anlegt.
Es wird demnach das an sich veraltete Konzept der engen
Passung von Kolben und Zylinder wieder aufgenommen, ohne daß
aber der Kolben mit enger Passung hergestellt zu werden
bräuchte. Es ist nämlich der Kolbenring, der gegenüber der
Innenumfangsfläche des Gaszylinders abdichtet, nicht der
Kolben.
Außerdem gibt es bei der Verwendung des Kolbenringes keine
thermischen Probleme, da ein Kolbenring radial ein wenig
federnd nachgeben kann.
In ungewöhnlicher, hier aber besonders wichtiger Weise wirkt
der Kolbenring als Schaber, der nach jedem Schuß bei der
Bewegung des Kolbens aus seiner hinteren Endlage in seine
vordere Ruhelage die Verunreinigungen, die sich auf der
Gaszylinderwand abgelagert haben, abschabt und nach vorne
in Richtung der Gaskammer fördert. Diese losen Rückstände
werden bei jedem Schuß durch die hochturbulenten Pulvergase
in der Gaskammer erfaßt und weggefördert.
Hierbei hat es sich herausgestellt, daß der Kolbenring
nicht, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre, durch das
kräftige Schaben über die harten Rückstände an seinen Kanten
ausbröckelt, sondern über hohe Schußzahlen hinweg unbeschä
digt bleibt. Außerdem können die Kolbenringe bei einer
turnusmäßigen Inspektion der Waffe sicherheitshalber ersetzt
werden.
Da der Kolbenring nahezu völlig abdichtet, sind die beim
gattungsbildenden Stand der Technik auftretenden Gasleckagen
vermieden, so daß die gesamte Gasmenge, die zum Herbeiführen
der Kolbenbewegung erforderlich ist, und mit dieser die
insgesamt auftretende Menge an Pulverschmauch, deutlich
verringert werden kann. Ebenso ist eine Verschmutzung
sonstiger Funktionselemente des Gewehres so gut wie ausge
schlossen.
Insgesamt wird dadurch erfindungsgemäß eine
Gaszylinder-Gaskolbeneinrichtung bzw. ein Selbstladegewehr geschaffen,
die bzw. das bei weniger Wartung besser funktioniert.
Insbesondere tritt durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
vorteilhaft nur geringe Verschmutzung auf, und die Benut
zungsdauer ohne Reinigung oder Schmierung ist sehr hoch.
Grundsätzlich kann ein einziger Kolbenring ausreichen. Es
ist jedoch bevorzugt, mehrere Kolbenringe vorzusehen, um die
Reinigungs- und Abdichtfunktion noch zu verbessern (Anspruch
2). Ablagerungen, die vom vordersten Kolbenring nicht
abgetragen wurden, aber von einem nachfolgenden abgeschabt
werden, bilden nur eine geringe Menge und können sich
zwischen den Kolbenringen absetzen, ohne deren Wirkung zu
beeinträchtigen.
Die Kolbenringe können über die gesamte Länge des Kolbens
verteilt sein, liegen aber bevorzugt eng nebeneinander und
bilden eine bandartige Kolbenringanordnung (Anspruch 3).
Ihr Abstand ist vorzugsweise so bestimmt, daß dann, wenn die
Kolbenringe bei der Kolbenbewegung in Schwingung geraten
sollten, die von jedem einzelnen dann verursachten Ratter
marken einander so überdecken, daß alle Ablagerungen restlos
beseitigt werden.
Grundsätzlich können die Kolbenringe gegenüber der Innenwand
des Gaszylinders ein geringes Spiel aufweisen, das sich dann
bei der Benutzung durch Schmauchablagerungen verkleinert und
gänzlich aufhebt. Bevorzugt liegen aber die Kolbenringe
unter Vorspannung gegen die Innenwand des Gaszylinders an
(Anspruch 4), so daß sich einerseits auf dieser Innenwand
keinerlei Ablagerungen bilden können, andererseits die
angestrebte Abdichtung vom ersten Schuß an gewährleistet
ist.
Die Kolbenringanordnung kann etwa in der Längsmitte des
Kolbens angeordnet werden, oder die Kolbenringe können über
die Länge des Kolbens verteilt sein, um diesen gleichmäßig
abzustützen.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist aber der Kolbenring oder die Kolbenringanord
nung nahe dem vorderen, der Gaskammer zugewandten Ende des
Kolbens angeordnet (Anspruch 5). Selbst bei Abgabe von
mehreren tausend Schuß ohne Ölen oder Reinigen der Gaszylin
der-Gaskolbeneinrichtung können die Ablagerungen, die sich
dann in der Gaskammer gebildet haben, die Bewegung des
Kolbens nicht beeinträchtigen, da der Bereich der Zylin
derbohrung, in dem sich der Kolben befindet, durch den
Kolbenring oder die Kolbenringanordnung stets saubergehalten
bleibt.
Grundsätzlich kann die Druckentlastung der Gaskammer durch
den Gaskanal zur Laufbohrung hin erfolgen. Es ist auch
möglich, eine Gasauslaßöffnung in der Zylinderinnenwand
vorzusehen, die vom Kolben freigegeben wird, wenn er sich
in seiner Endlage befindet. Schließlich könnte auch eine
Gasauslaßöffnung unmittelbar in die Gaskammer einmünden,
wobei jedoch eine Verstelleinrichtung erforderlich ist, um
zu verhindern, daß so viel Gas austritt, daß die Funktion
des Gaskolbens nicht mehr zuverlässig gewährleistet ist. Bei
zunehmender Verschmutzung ist diese Verstelleinrichtung
gegebenenfalls nachzuregulieren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
jedoch bevorzugt, daß der Gaskolben an seiner der Gaskammer
zugewandten Stirnfläche eine axiale Verlängerung mit
kleinerem Durchmesser aufweist, die als Steuerzapfen
ausgebildet ist und in der Ruhelage des Gaskolbens eine
Öffnung im Boden des Gaszylinders mit geringem Spiel
durchsetzt (Anspruch 6).
Der Vorteil dieser Ausbildung ist es, daß dann, wenn der
Kolben ausreichend beschleunigt ist, eine große Gasauslaß
öffnung in die Gaskammer hinein geöffnet wird, so daß dann
der Gasdruck rasch abfällt. Die Innenoberfläche des Gaszy
linders wird deshalb den sich ablagernden Pulvergasen nur
so kurz wie möglich ausgesetzt. Außerdem erfolgt der
Gasaustritt an der vom Kolben am weitesten entfernten Stelle
der Gaskammer, so daß nicht in dieser befindliche Gase beim
Austritt noch Gefahr laufen, den Kolben ablagernd zu
umspülen.
Die Öffnung im Boden kann unmittelbar in die Umgebungsluft
einmünden; bevorzugt ist jedoch eine Entspannungskammer
angeordnet, die ihrerseits in eine Auslaßdüse einmündet
(Anspruch 7). So ist dafür gesorgt, daß ein scharfer Strahl
an heißen Pulvergasen austritt und etwa den schützen
belästigt oder Gewehrteile verschmutzt. Vielmehr weist das
die Entspannungskammer durch die Auslaßdüse verlassende Gas
ein geringeres Druckgefälle auf und bildet deshalb einen
weichen, eher diffusen Strahl, der sich noch unter dem
Handschutz der Waffe mit der kalten Umgebungsluft vermischt
und somit die Hand des Schützen, wenn überhaupt, nur mit
geringer Temperatur erreicht.
Bevorzugt ist zwischen der Stirnfläche des Gaskolbens und
dem Steuerzapfen ein kegelstumpfförmiger Übergang geschaffen
(Anspruch 8), der nicht nur die Festigkeit des Steuerzapfens
verbessert, sondern die heißen Pulvergase vom Spalt zwischen
dem Gaskolben und der Innenwand des Gaszylinders ableitet.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ein
herkömmliches Aufsatzstück vorgesehen, das den Gaskanal und
den Gaszylinder bildet. Der Lauf durchsetzt eine Bohrung
dieses Aufsatzstücks. Um einen zuverlässigen Halt eines
solchen Aufsatzstücks zu gewährleisten, ist es üblicherweise
auf den Lauf aufgeschrumpft.
Wenn aber ein Gasdrucklader lange Zeit ohne Reinigung oder
Ölen intensiv benutzt wurde, dann sollten auch die Gasboh
rung und die entsprechende Anbohrung im Lauf kontrolliert
werden. Es ist aber nicht einfach, ein aufgeschrumpftes
Aufsatzstück aus- und wieder einzubauen, und man benötigt
hierzu spezielle Einrichtungen, um nicht durch unvorsichtige
Hammerschläge Teile zu beschädigen.
Erfindungsgemäß ist jedoch (Anspruch 9) das Aufsatzstück
nicht auf den Lauf aufgeschrumpft, sondern nur aufgeschoben.
Eine Querbohrung ist quer zum Lauf und zum Aufsatz so durch
dieses hindurchgehend ausgebildet, daß der Lauf noch
angeschnitten ist. In diese Querbohrung ist eine Spannhülse
eingedrückt, die sich federnd stramm gegen die Innenfläche
der Querbohrung anlegt und dadurch den festen Sitz des
Aufsatzstücks gewährleistet.
Unter Spannhülse versteht man ein längsgeschlitztes Rohr aus
Federstahl, das mit Übermaß in eine Bohrung eingedrückt oder
-geschlagen wird und dabei federnd zusammengedrückt wird.
Der Aus- und Einbau der Spannhülse kann etwa mit Hammer und
Durchschlag einfach erfolgen. So ist es möglich, den
Gaskanal und die zugehörige Bohrung in der Laufwand notwen
digenfalls zu inspizieren oder zu reinigen. Die Durchführung
dieser Arbeit benötigt keine besonderen handwerklichen
Fähigkeiten und kann etwa von einem Kompanie-Waffenwart bei
der Truppe vorgenommen werden. Auch durch diese Weiterbil
dung wird somit letztlich die Funktionssicherheit des
erfindungsgemäßen Gewehres gefördert.
Die Spannwirkung, die auf die Spannhülse ausgeübt wird, wird
noch durch eine bevorzugte Weiterbildung erhöht (Anspruch
10), gemäß deren die Anschneidung des Laufes in die Querboh
rung im Aufsatzstück hineinragt; der diesem gegenüber
liegende Teil der Querbohrung kann ausgespart sein. Die
Achse der in die Querbohrung eingedrückten Spannhülse ist
somit nicht gerade, sondern leicht gekrümmt.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten,
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 einen Teil-Querschnitt durch ein Sturmgewehr, der
den vorderen Teil des Handschutzes und den Ab
schnitt des Laufes darstellt, an dem die erfin
dungsgemäße Gaszylinder-Gaskolbeneinrichtung
angebracht ist und
Fig. 2 die Ansicht eines erfindungsgemäßen Kolbenringes.
Der Pfeil weist in Richtung der Mündung und definiert die
Lagenangaben "vorne", "hinten" usw.; wenn man von der in
horizontalem Anschlag gehaltenen Waffe ausgeht, dann
entsprechen die Lagen "oben", "unten" usw. der Zeichnung.
Ein Lauf 1 weist eine Bohrung 7 und einen äußeren, zylin
drischen Abschnitt (kein Bezugszeichen) auf. Der Lauf 1
weist vor dem zylindrischen Abschnitt einen kleineren
Durchmesser auf als dieser, hinter dem zylindrischen
Abschnitt einen größeren Durchmesser.
Im Bereich des zylindrischen Abschnitts ist die Laufwand
durch eine sich radial nach oben erstreckende Anzapfungs
bohrung 5 durchsetzt.
Ein Handschutz 3 weist die Form eines gelochten Gehäuses auf
und umgreift mit Abstand den Lauf 1. Der genannte zylin
drische Abschnitt mit der Anzapfungsbohrung 5 liegt im
vorderen Endbereich des Handschutzes 3.
Auf den zylindrischen Abschnitt des Laufes 1 ist ein
Aufsatzstück 9 passend aufgeschoben. Dieses Aufsatzstück 9
weist eine nach hinten offene, zum Lauf parallele Sackboh
rung auf, die einen Gaszylinder 15 bildet. Dessen Boden 17
ist von einer Bohrung durchsetzt, die eine Öffnung 19 im
Boden 17 bildet und vor dieser einen länglichen Entspan
nungsraum 21 festlegt, dessen vorderes Ende sich konisch
verjüngt und in eine nach außen offene Auslaßdüse 23
einmündet. Mit Abstand vor der Auslaßdüse 23 weist der
Handschutz 3 eine vom Lauf 1 durchsetzte Durchbrechung (kein
Bezugszeichen) auf, deren obere Kante etwa auf Höhe der
Auslaßdüse 23 liegt. Oberhalb der Durchbrechung ist die die
Innenwand des Handschutzes 3 nach oben und hinten abge
schrägt und bildet somit eine Ablenkwand für austretendes
Gas.
Der vordere Teil des Gaszylinders 15 bildet eine Gaskammer
33. Von dieser Gaskammer 33 geht radial nach unten eine
Bohrung kleinen Durchmessers aus, die das Aufsatzstück 9
durchsetzt, auf die Anzapfungsbohrung 5 trifft und einen
größeren Durchmesser aufweist als diese. Der Durchmesser der
Öffnung 19 ist noch größer als der Durchmesser des Gaskanals
35. Der Durchmesser der Auslaßdüse 23 entspricht etwa dem
der Anzapfungsbohrung 5.
Im Bereich der Unterseite des Laufes 1 ist das Aufsatzstück
9 von einer Querbohrung 11 durchsetzt, in deren Bereich der
Lauf 1 eine Kerbe aufweist, die so bemessen ist, daß der
Lauf 1 ein wenig in die lichte Weite der Querbohrung 11
hineinragt. In die Querbohrung 11 ist eine Spannhülse 13
eingedrückt, die sich federnd gegen die Wände der Querboh
rung 11 und insbesondere gegen die Kerbe im Lauf 1 klemmend
anlegt.
In den Gaszylinder 15 ist ein Gaskolben 25 verschieblich
eingesetzt, der an seiner vorderen Stirnfläche um einen sich
nach vorne verjüngenden kegelstumpfförmigen Übergang 27
verlängert ist, der in einen sich koaxial zum Gaskolben 25
erstreckenden, zylindrischen Steuerzapfen 29 übergeht. Der
Steuerzapfen 29 weist einen Durchmesser auf, der ein wenig
kleiner ist als der Durchmesser der Öffnung 19 im Boden 17.
In der in der Zeichnung dargestellten Ruhelage des Gaskol
bens 25 befindet sich der Steuerzapfen 29 weit in der
Öffnung 19 angeordnet. Das vordere Ende des kegelstumpf
förmigen Übergangs 27 befindet sich kurz vor der Öffnung 19.
Diese Lage wird durch einen Anschlag festgelegt, der durch
die Anlage eines radial überstehenden Endflansches des
Gaskolbens 25 gegen die Außenfläche des Gaszylinders 15 bzw.
Aufsatzstücks 9 gebildet ist.
Wenn sich ein Geschoß in der Laufbohrung 7 in Pfeilrichtung
bewegt und die Anzapfungsbohrung 5 passiert hat, dann
strömen hochgespannte Pulvergase durch diese und den
Gaskanal 35 hindurch in die Gaskammer 33 hinein und wirken
auf den Gaskolben 25 ein, der mit seiner Bewegung nach
hinten beginnt.
Wenn sich der Gaskolben weiter nach hinten (in der Zeichnung
nach rechts) auf seine Endlage zu bewegt, dann taucht noch
kurz vor Erreichen der Endlage der Steuerzapfen 29 aus der
Öffnung 19 heraus und gibt diese frei, so daß die in der
Gaskammer 33 befindlichen und gegebenenfalls dann noch durch
den Gaskanal 35 nachströmenden Pulvergase durch diese
austreten können.
Der Gaskolben 25 ist im Gaszylinder 15 mit geringem Spiel
geführt und weist nahe seiner Vorderkante, wo sein zylin
drischer Abschnitt auf den kegelstumpfförmigen Übergang 27
trifft, eine bandförmige Anordnung aus drei mit geringem
Abstand nebeneinanderliegenden Kolbenringen 31 auf. Die
Kolbenringe 31 sitzen federnd unter Vorspannung gegen die
Innenwand des Gaszylinders 15 auf. Da die Kolbenringe 31 für
die Montage eine offene Stelle haben, werden drei Ringe
hintereinander montiert und gegeneinander verdreht angeord
net; dadurch ist gewährleistet, daß immer der ganze Durch
messer abgedichtet ist.
An der Rückseite ist der Gaskolben 25 um einen Führungs
ansatz 37 verlängert, in dessen nach hinten offener Bohrung
eine Schubstange 39 aufgenommen ist, die die Kolbenbewegung
nach hinten auf einen Verschlußträger, einen Verschluß oder
eine Verriegelungseinrichtung (nicht gezeigt) überträgt.
In Fig. 2 ist ein Kolbenring 31 in stark vergrößerter
Ansicht gezeigt.
Dieser Kolbenring 31 besteht aus einem im wesentlichen
kreisringförmigen Federstahlbügel, der einen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Der Federstahlbügel erstreckt sich
nicht über den vollen Umfang, sondern spart eine Teilungs
fuge 33 aus.
Außerdem weist der Kolbenring 31 nicht die durchgehend
gleiche Breite auf - in der Draufsicht der Fig. 2
gesehen -, sondern ist der Teilungsfuge 33 gegenüberliegend
am breitesten, beiderseits der Teilungsfuge 33 nahe dieser
am schmälsten und weist zwei Endverdickungen auf, die die
Teilungsfuge 33 flankieren.
Claims (11)
1. Gasdruckladerides Selbstladegewehr, mit einem Gaszylin
der (15), der am einen Ende durch einen Boden (17)
abgeschlossen ist und eine Gaskammer (33) umschließt,
die durch einen Gaskanal (35) an einem Anzapfungspunkt
(5) mit der Laufbohrung (7) verbunden ist, und mit
einem Gaskolben (25), der im anderen Ende des Gaszy
linders (15) zwischen einer Ruhelage, in welcher er
das kleinste Volumen der Gaskammer (33) festlegt, und
einer Endlage, in welcher er das größte Volumen der
Gaskammer (33) festlegt, verschieblich angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gaskolben (25) im
Gaszylinder (15) mit Spiel angeordnet ist, und daß in
der Außenumfangsfläche des Gaskolbens (25) mindestens
ein Kolbenring (31) sitzt, der sich gegen die Innen
umfangsfläche des Gaszylinders (15) anlegt.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Kolbenringe (31), vorzugsweise drei Kolbenrin
ge (31), vorgesehen sind.
3. Gewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kolbenringe (31) dicht nebeneinanderliegen und
eine bandartige Kolbenringanordnung bilden.
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder jeder Kolbenring (31)
unter Vorspannung gegen die Innenumfangsfläche des
Gaszylinders (15) anliegt.
5. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Kolbenring (31)
nahe dem Ende des Zylinders (15) angeordnet ist, das
der Gaskammer (33) zugewandt ist.
6. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaskolben (25) um einen
Steuerzapfen (29) in die Gaskammer (33) hinein ver
längert ist, der eine Öffnung (19) im Boden (17) mit
geringem Spiel durchsetzt.
7. Gewehr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Öffnung (19) eine Entspannungskammer (21)
anschließt, deren Ende in einer Auslaßdüse (23)
einmündet.
8. Gewehr nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Gaskolben (25) und
dem Steuerzapfen (29) eine kegelstumpfförmige Ver
jüngung (27) ausgebildet ist.
9. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß der Gaszylinder (15) und der Gaskanal (35) in einem einstückigen Aufsatzstück (9) ausgebildet sind, der von einer zum Gaszylinder (15) parallelen Bohrung durchsetzt ist, in welche der Gaskanal (35) einmündet,
- - daß der Lauf (1) in der Bohrung so sitzt, daß der Anzapfungspunkt (5) auf den Gaskanal (35) ausgerichtet ist, daß die Bohrung auf der dem Anzapfungspunkt (5) gegenüberliegenden Längsseite durch eine Querbohrung (11) durchsetzt ist, die den Außenumfang des Laufes (1) anschneidet, und
- - daß ein längsgeschlitzter, federnder Hohlstift, eine sog. Spannhülse (13), unter Spannung in der Querboh rung (11) sitzt.
10. Gewehr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschneidung des Laufes (1) über die Kontur der
Querbohrung (11) zu deren Innenseite hin übersteht, so
daß die Spannhülse (13) zur Erhöhung der Klemmspannung
leicht gekrümmt ist.
11. Gewehr nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Kolbenring (31) eine Tei
lungsfuge (33) aufweist, und daß die Teilungsfuge (33)
aufeinander folgender Kolbenringe (31) gegeneinander
bevorzugt um gleiche Winkelstrecken versetzt sind.
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