DE19606780C2 - Schwenkbare Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere eines Fondsitzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine schwenkbare Rückenleh­ ne eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere eines Fond­ sitzes, welche mittels zumindest einer Scharnierverbin­ dung um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist.

Derartige Rückenlehnen sind allgemein bekannt. Sie lassen sich aus ihrer etwa senkrechten Stellung wahl­ weise in eine etwa waagerechte Lage umklappen. Dazu weisen die Rückenlehnen jeweils ein Scharnier an der Karosserie im Bereich der Seitenwand und bei geteilten Rückenlehnen auch im Bereich der Teilung der Rücken­ lehne auf. Nachteilig bei diesen Rückenlehnen ist jedoch die umständliche Montage im Kraftfahrzeug, bei welch­ cher die Scharniere bzw. deren Beschlagteile entweder an der Karosserie oder an der Rückenlehne ausgerich­ tet und befestigt (verschraubt) werden müssen. Falls die jeweiligen Beschlagteile erst bei der Montage im Kraft­ fahrzeug mittels einer Bolzenachse drehbar verbunden werden, sind auch hier komplizierte Einfädelungs- und Sicherungsoperationen notwendig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße schwenkbare Rückenlehne derart zu verbessern, daß bei einfacher konstruktiver Ausbildung der Scharnier­ verbindung der Fertigungsaufwand und die Montage­ zeit der Rückenlehne im Kraftfahrzeug reduziert sind.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Scharnierverbindung zwei rechtwinklig zuein­ ander angeordnete Bolzenteile aufweist, wovon ein er­ stes Bolzenteil die Schwenkachse der Rückenlehne und ein zweites Bolzenteil einen Lagerzapfen zum Verbin­ den mit der Karosserie bzw. einem mit der Karosserie verbundenen Teil bildet. Dazu ist an der Karosserie oder dem mit ihr verbundenen Teil, beispielsweise ei­ nem karosserieseitigen Beschlagteil, zumindest eine Aufnahmeöffnung zur spielfreien Lagerung des Lager­ zapfens vorgesehen.

Die Verbindung zwischen dem ersten Bolzenteil und dem Lagerzapfen kann unterschiedlich gestaltet sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausführung bilden das erste Bolzenteil und der Lagerzapfen ein gemeinsames Bau­ teil, welches mittels einer am freien Ende des ersten Bolzenteils angeordneten Lagerbuchse an der Rücken­ lehne oder einem mit der Rückenlehne verbundenen Teil, beispielsweise einem rückenlehnenseitigen Be­ schlagteil, drehbar gelagert ist. Dazu ist an der Rücken­ lehne oder dem rückenlehnenseitigen Beschlagteil eine Lagerbohrung zur drehbaren Aufnahme des ersten Bolzenteils vorgesehen.

Da der Lagerzapfen nicht, wie bisher üblich, koaxial zur Schwenkachse ausgerichtet ist, sondern in jeder La­ ge mit der Schwenkachse einen Winkel von 90° ein­ schließt, kann besonders einfach die Montage der Rüc­ kenlehne im Kraftfahrzeug durchgeführt werden, bei welcher der mit der Rückenlehne verbundene Lager­ zapfen annähernd vertikal ausgerichtet in die Aufnah­ meöffnung eingeführt und darin befestigt wird.

Zur Vereinfachung der Befestigung des Lagerzapfens in der Aufnahmeöffnung ist gemäß der Erfindung eine Rastvorrichtung vorgesehen, welche den Lagerzapfen in der Aufnahmeöffnung zumindest axial fixiert. Dazu weist die Rastvorrichtung eine im Bereich der Aufnah­ meöffnung verrastbare Sicherungsfeder mit mindestens einer Feder- bzw. Rastzunge auf, welche mit einer Rast­ ausnehmung und/oder einem Bund am Lagerzapfen zu­ sammenwirkt. Die Feder- bzw. Rastzungen können der­ art an der Sicherungsfeder angeordnet sein, daß auch eine radiale Fixierung des Lagerzapfens in oder an der Aufnahmeöffnung gewährleistet ist.

Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsmöglich­ keiten zu. Eine davon wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt teilweise schematisch in

Fig. 1 einen Blick in den Fond eines Kraftfahrzeuges, räumlich dargestellt;

Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht auf die Scharnierver­ bindung der erfindungsgemäßen Rückenlehne gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine Ansicht der Scharnierverbindung gemäß Fig. 2, jedoch im montierten Zustand;

Fig. 4 einen Querschnitt durch die Scharnierverbin­ dung gemäß Fig. 3, vergrößert dargestellt;

Fig. 5 eine alternative Ausbildung der Rastvorrich­ tung gemäß Fig. 4, räumlich dargestellt.

Die Fig. 1 zeigt einen Blick in den Fond eines Kraft­ fahrzeuges. Man erkennt eine Seitenwand 2 einer Ka­ rosserie 1 und einen teilweise dargestellten Kraftfahr­ zeugsitz 3 mit geteilten Rückenlehnen 4, 4a, welche schwenkbar mit der Karosserie 1 bzw. der Seitenwand 2 verbunden sind. Die Rückenlehnen 4, 4a sind in der an­ nähernd vertikalen Gebrauchslage auf eine nicht näher dargestellte Weise an der Seitenwand 2 verriegelbar ausgebildet. Zur Schwenkung der Rückenlehnen 4, 4a um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse 8 sind Scharnierverbindungen 5, 24 vor­ gesehen, welche entsprechend an der Seitenwand 2 und im Bereich der Teilung der Rückenlehnen 4, 4a angeord­ net sind. Die Rückenlehne 4 ist dabei zur Verdeutli­ chung des Montagevorgangs im nicht montierten Zu­ stand dargestellt.

In Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht auf die im Be­ reich der Seitenwand 2 noch nicht montierte Scharnier­ verbindung 5 dargestellt. Diese Scharnierverbindung 5 besteht im wesentlichen aus einem rückenlehnenseiti­ gen Beschlagteil 11, einem karosserieseitigen Beschlag­ teil 9, einem ersten Bolzenteil 6 sowie einem rechtwink­ lig mit dem ersten Bolzenteil 6 verbundenen Lager zap­ fen 7. Das Bolzenteil 6 und der Lagerzapfen 7 bilden dabei ein gemeinsames Bauteil, wobei das freie Ende des ersten Bolzenteils 6 am rückenlehnenseitigen Beschlag­ teil 11 drehbar gelagert ist.

Das karosserieseitige Beschlagteil 9 ist im Quer­ schnitt etwa U-förmig mit zwei übereinander angeord­ neten waagerechten Schenkeln 12, 13 ausgebildet, wel­ che zur Aufnahme des Lagerzapfens 7 jeweils eine Auf­ nahmeöffnung 14, 15 aufweisen. Der mit einem Bund 17 des Lagerzapfens 7 zusammenwirkende Schenkel 12 übernimmt dabei die vertikale Abstützung des Lager­ zapfens 7, während die Aufnahmeöffnungen 14, 15 den Lagerzapfen 7 radial fixieren.

Weiterhin ist zum Fixieren des Lagerzapfens 7 eine mit dem unteren Schenkel 13 verbundene Rastvorrich­ tung 18 vorgesehen. Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, besteht sie im wesentlichen aus einer Sicherungsfeder 19, welche einerseits mittels einer Raste 25 in eine Rast­ öffnung 26 am Schenkel 13 eingreift und andererseits mittels der Feder- bzw. Rastzungen 20, 20a den Lager­ zapfen 7 axial und radial fixiert. Dazu ist der Lagerzap­ fen 7 mit entsprechenden Rastausnehmungen 21, 21a und Bunden 22, 22a ausgebildet. Zur Vereinfachung der Positionierung und der Einführung des Lagerzapfens 7 in die Aufnahmeöffnungen 14, 15 bzw. die Rastvorrich­ tung 18 ist am freien Ende des Lagerzapfens 7 ein Konus 23 vorgesehen.

Zur drehbaren Lagerung des ersten Bolzenteils 6 am rückenlehnenseitigen Beschlagteil 11 ist am freien Ende des ersten Bolzenteils 6 zur Verringerung der Reibung eine Lagerbuchse 10 angeordnet, welche sich in axialer Richtung einerseits an einem Bund 27 und andererseits an einer Umformung (Vernietung) 28 des Endes des ersten Bolzenteils 6 abstützt. Die Umformung bzw. Ver­ nietung erfolgt naturgemäß erst nach der Montage der Lagerbuchse 10 und des rückenlehnenseitigen Be­ schlagteils 11. Danach kann das rückenlehnenseitige Be­ schlagteil 11 zusammen mit dem montierten ersten Bolzenteil 6 und Lagerzapfen 7 an der Rückenlehne 4 befestigt werden.

In Fig. 5 ist eine alternative Ausbildung der Rastvor­ richtung 18a dargestellt, bei welcher die mit der Raste 25a zusammenwirkende Rastöffnung 26a derart am frei­ en Ende des Schenkels 13 an der Aufnahmeöffnung 15 angeordnet ist, daß die Rastöffnung 26a und die Aufnah­ meöffnung 15 gemeinsam nur eine Ausnehmung am Schenkel 13 bilden. Zur Sicherung gegen Verdrehen sind an der Sicherungsfeder 19a zwei klammerartige Anschläge 29 vorgesehen, welche beim Einrasten der Raste 25a in der Rastöffnung 26a gegen den Außenrand des Schenkels 13 anliegen.

Bei der Scharnierverbindung 24 gemäß Fig. 1 handelt es sich um ein gemeinsames verriegelbares Mittelschar­ nier 24 für die beiden Rückenlehnen 4, 4a, dessen Be­ schlagteile entsprechend mit den Rückenlehnen 4, 4a und der Karosserie 1 verschraubt sind. In Abhängigkeit von den Anförderungen und der konstruktiven Gestal­ tung in Bereich dieses Mittelscharniers 24 können auch hier nach dem Wirkprinzip ähnliche Scharnierverbin­ dungen 5 wie an der Seitenwand 2 verwendet werden.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Rüc­ kenlehne kann deren Montage im Kraftfahrzeug stark vereinfacht werden, indem der mit dem rückenlehnen­ seitigen Beschlagteil verbundene Lagerzapfen vertikal ausgerichtet in die Aufnahmeöffnungen des karosserie­ seitigen Beschlagteils eingeführt und darin mittels der Rastvorrichtung axial gesichert wird; ein kompliziertes Einfädeln der Schwenkachse sowie Schraubarbeiten während der Rückenlehnenmontage sind nicht mehr er­ forderlich.

Claims (10)

1. Schwenkbare Rückenlehne eines Kraftfahrzeug­ sitzes, insbesondere eines Fondsitzes, welche mit­ tels zumindest einer Scharnierverbindung um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkach­ se schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierverbindung (5) zwei rechtwinklig zu­ einander angeordnete Bolzenteile (6, 7) aufweist, wovon ein erstes Bolzenteil (6) die Schwenkachse (8) der Rückenlehne (4, 4a) und ein zweites Bolzent­ eil (7) einen Lagerzapfen (7) zum Verbinden mit der Karosserie (1) bzw. einem mit der Karosserie (1) verbundenen Teil (9) bildet.

2. Schwenkbare Rückenlehne nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß das erste Bolzenteil (6) und der Lagerzapfen (7) ein gemeinsames Bauteil (6, 7) bilden, welches mittels einer am freien Ende des ersten Bolzenteils (6) angeordneten Lagerbuch­ se (10) an der Rückenlehne (4, 4a) bzw. einem mit der Rückenlehne (4, 4a) verbundenen Teil (11) drehbar gelagert ist.

3. Schwenkbare Rückenlehne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Karosserie (1) verbundene Teil (9) als ein karosse­ rieseitiges Beschlagteil (9) mit einem etwa U-förmi­ gen Querschnitt ausgebildet ist, welches an den freien Schenkeln (12, 13) jeweils eine Aufnahmeöff­ nung (14, 15) zur spielfreien Lagerung des Lager­ zapfens (7) aufweist.

4. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Rückenlehne (4, 4a) verbundene Teil (11) als ein rückenlehnenseitiges Beschlagteil (11) mit einer Lagerbohrung (16) zur drehbaren Aufnahme des mit der Lagerbuchse (10) versehenen Endes des ersten Bolzenteils (6) ausgebildet ist.

5. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (7) im montierten Zustand annähernd vertikal ausgerichtet ist.

6. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (7) mittels einer Rastvorrichtung (18; 18a) an der Karosserie (1) bzw. am karosserieseiti­ gen Beschlagteil (9) fixiert ist.

7. Schwenkbare Rückenlehne nach Anspruch 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung (18; 18a) eine an einem Schenkel (13) des karosseriesei­ tigen Beschlagteils (9) verrastbare Sicherungsfeder (19; 19a) mit mindestens einer Feder- bzw. Rastzun­ ge (20, 20a) aufweist, welche mit einer Rastausneh­ mung (21, 21a) oder einem Bund (22, 22a) des La­ gerzapfens (7) zusammenwirkt.

8. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vereinfachung der Montage der Rückenlehne (4, 4a) das freie Ende des Lagerzapfens (7) mit einem Konus (23) ausgebildet ist.

9. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des ersten Bolzenteils (6) zur Halterung der Lagerbuchse (10) umgeformt bzw. vernietet ist.

10. Schwenkbare Rückenlehne nach einem der An­ sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierverbindung (5) an einer (2) Seitenwand der Karosserie (1) angeordnet ist.