DE19606209A1 - Antriebsvorrichtung für eine Aufzugstür - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für die aus einer Schließ- in eine Offenstellung und vice versa gelagerten Türflügel einer Aufzugstür mit einem, mit dem Türflügeln in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotor.

Gemäß der DE 29 29 575 C2 besteht eine solche Wirkverbindung aus einem zwischen Motor und erstem Türflügel angelenkten Kurbelarm und einen den ersten Türflügel mit dem zweiten Türflügel verbindenden Pa­ rallelogrammgestänge, über welche bei Inbetriebnahme des Antriebsmo­ tors beide Türflügel aus der Schließstellung in die Offenstellung bzw. aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegbar sind.

Mit Hilfe einer solchen Wirkverbindung lassen sich aber nur geradlinige Bewegungsabläufe der Türflügel realisieren.

Gelangen entsprechend moderner Architekturgestaltung Aufzüge von kreisförmigem oder ovalem Querschnitt zur Anwendung so müssen die Türflügel der Aufzugstür solcher Aufzüge ebenfalls kreisbogenförmig aus­ gebildet und entlang kreisbogenförmiger Bewegungsbahnen angetrieben und geführt werden, um das vom Architekten gewünschte optische Er­ scheinungsbild nicht zu stören.

Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Aufgabe es ist, eine neue, mög­ lichst einfach ausgebildete, aber betriebssicher arbeitende Wirkverbindung zwischen dem Antriebsmotor und kreisbogenförmig ausgebildeten Türflü­ geln einer Aufzugstür zu schaffen, deren Wirkungsgrad der Antriebsme­ chanik über den bisher am Markt befindlichen Aufzugstüren liegt.

Ausgehend von der Tatsache, daß ein endloser Antriebsriemen in Form eines Zahnriemens ein vor- und ein rücklaufendes Trum aufweist und über Führungsrollen beliebig umgelenkt werden kann, ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Wirkverbindung durch einen, den Öffnungsbereich überspannenden rollengeführten endlosen Antriebsrie­ men verkörpert ist, dessen vor- und rücklaufendes Trum jeweils längs zweier Sehnen zur Kreisbahn bildenden Sehnenpaaren geführt ist, die sich außerhalb der Mitte des Öffnungsbereiches der Türflügel schneiden, und daß der eine Türflügel mit einem Abschnitt des vorlaufenden Trums im Bereich des einen Sehnenpaares und der andere Türflügel mit einem Ab­ schnitt des rücklaufenden Trums im Bereich des anderen Sehnenpaares des endlosen Antriebsriemens über je ein in der wirksamen Länge kontinu­ ierlich änderbar ausgebildetes Verbindungsglied verbunden ist.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Schnittbereich der Sehnenpaare durch Führungsrollen bestimmt, die außerhalb der Mitte des Öffnungsbereiches der Türflügel derart angeordnet sind, daß ein Winkel α1 zwischen der Mittelsenkrechten durch den Öffnungsbereich und dem längs der einen Sehne des einen Sehnenpaares verlaufenden Trum gleich dem Winkel α2 zwischen der Mittelsenkrechten und dem längs der einen Sehne des anderen Sehnenpaares rücklaufenden Trums ist.

Vorzugsweise sind gemäß der Erfindung die Verbindungsglieder teles­ kopartig ausgebildet. Dabei ist jedes Verbindungsglied mit seinem einen Ende an dem zugeordneten kreisbogenförmigen Türflügel und mit seinem anderen Ende mit dem zugeordneten vorlaufenden bzw. rücklaufenden Trum des Endlosriemens angelenkt.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Ausbildung der Wirkverbindung als ein einen end­ losen Riemen aufweisendes Zugmittelgetriebe weist eine Reihe von Vortei­ len auf. Ein solches Zugmittelgetriebe ist gleichgut für den Antrieb von entlang eines Kreisbogens als auch entlang eines ovals geführten Türflü­ gels geeignet. Infolge der jeweils geradlinigen Führung des endlosen An­ triebsriemens längs der im Öffnungsbereich der Türflügel sich schneiden­ der Sehnenpaare werden neben der obligatorischen Antriebs- und Um­ lenkrolle an den Enden des endlosen Antriebsriemens lediglich zwei im Schnittbereich der Sehnenpaare angeordnete Leitrollen für die Führung des Endlosriemens benötigt, so daß Reibung und Verschleiß signifikant verringert werden. Damit werden auch die Betriebskosten gesenkt.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein derart angeordneter Antrieb für eine Aufzugstür in einem kleinen Raum oberhalb der Aufzugs­ kabine untergebracht werden kann.

Mittels der teleskopartig längs veränderlich ausgebildeten Verbindungs­ glieder lassen sich die zwischen dem längs der zugeordneten Sehne des einen Sehnenpaares geführten Trums und des entlang der kreisbogen­ förmigen Führungsbahn angeordneten Türflügels ändernden Abstände einfach überbrücken, so daß in beiden Antriebsrichtungen jeweils eine quasi starre Verbindung zwischen Türflügel und dem zugeordneten Trum des Antriebsriemens vorhanden ist.

Darüber hinaus ist die neue Wirkverbindung kleinbauend und bedarf wenig Wartungsarbeiten, was für Aufzugstüren infolge der beengten Raumver­ hältnisse von besonderem Vorteil ist.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen mehr oder minder schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf den zweiflügeligen Türbereich eines Auf­ zuges von kreisbogenförmigem Querschnitt

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung ein Verbindungsglied für einen dem Türbereich zugeordneten Türflügel

Fig. 3 ein weiteres Verbindungsglied wie in Fig. 2.

Ein in Fig. 1 der die geometrischen Verhältnisse darstellenden Zeichnung nicht näher dargestellter Aufzug von kreisförmigem Querschnitt weist aus­ gangsseitig eine Aufzugstür 2, bestehend aus zwei spiegelbildlich zueinan­ der angeordneten bogenförmigen Türflügeln 2a und 2b auf, die in ebenfalls bogenförmigen Führungsschienen auf- und zubeweglich gelagert sind. Von den Führungsschienen ist lediglich die eine Führungsschiene 4 schema­ tisch dargestellt. Die Türflügel 2a, 2b geben im dargestellten geschlosse­ nen Zustand einen Öffnungsbereich 5 frei.

Für den Betrieb dieser Türflügel 2a, 2b dient ein Antriebsmotor 6, der über ein Getriebe 7 eine Antriebsrolle 8 antreibt. Ein endloser Antriebsriemen 10, der vorzugsweise als Zahnriemen ausgeführt wird, ist um diese An­ triebsrolle 8 sowie um eine zugehörige Umlenkrolle 12 geführt und wird von zwei im Abstand des Durchmessers von Antriebs- und Umlenkrolle angeordneten Führungsrollen 15, 16 derart geführt, daß z. B. bei sich öff­ nenden Türflügeln 2a, 2b das vorlaufende Trum 10a und das rücklaufende Trum 10b als Teile des endlosen Antriebsriemens 10 längs von zwei ge­ dachten Sehnenpaaren geführt ist, die sich außerhalb der Mitte M des Öff­ nungsbereiches 5 der Aufzugstüren 2a, 2b - also im Bereich der Führungs­ rollen 15, 16 - schneiden. Die Anordnung von Antriebs- und Umlenkrolle 8 und 12 sowie der Führungsrollen 14, 16 ist dabei so getroffen, daß ein Winkel α1 zwischen der Mittelsenkrechten M durch den Öffnungsbereich 5 der Aufzugstür 2 und dem vorlaufenden Trum 10a längs des einen Seh­ nenpaares gleich dem Winkel α2 zwischen der Mittelsenkrechten und dem längs des anderen Sehnenpaares verlaufenden Trums 10b ist.

Statt des in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Antriebsriemens 10 als Zahnriemen kann auch jedes andere geeignete Antriebsmittel in Form von anderen Riemen bzw. Seilen oder Ketten verwendet werden.

Über ein Verbindungsglied 18 ist der Türflügel 2b und über ein Verbin­ dungsglied 19 der Türflügel 2a mit dem vorlaufenden Trum 10a bzw. dem rücklaufenden Trum 10b des endlosen Antriebsriemens 10 verbunden.

Die vorstehend beschriebenen Bauteile bilden also ein Zugmittelgetriebe, das als Wirkverbindung zwischen Antriebsmotor 6 und den Türflügeln 2a und 2b geschaltet ist und die Türflügel 2a und 2b beim Antrieb über den Antriebsmotor 6 aus der dargestellten Schließlage in die nicht dargestellte Offenlage und vice versa bewegt.

Beim Antrieb des endlosen Antriebsriemen 10 wird - je nach Drehrichtung des Antriebsmotors 6 - z. B. das vorlaufende Trum 10a um die Wegstrecke X1 und das rücklaufende Trum 10b um die Wegstrecke X2 hin- bzw. her­ bewegt.

Die Verbindungsglieder 18, 19 sind gleich ausgebildet und bestehen, wie es die Fig. 2 zeigt jeweils aus zwei ineinandergleitend angeordneten, ölgelagerten Hülsen 30, 31, deren Endkappen 32, 33 Anschlußstücke 34, 35 tragen, die zur Anlenkung an den jeweiligen Türflügel 2a bzw. 2b und das jeweilige Trum 10a und 10b des Antriebsriemens 10 dienen.

In Ausgestaltung der Verbindungsglieder 18, 19 können diese auch bei­ spielsweise als an den Türflügeln 2a, 2b angelenkten Führungsschienen 21, 24 bestehen. Innerhalb der Führungsschienen sind Führungsbahnen 22, 25 vorhanden, in denen je ein Gleiter 20, 23 verschiebbar gelagert ist. Die Gleiter 20, 23 sind dabei so ausgebildet, daß sie jeweils an den vorlau­ fenden Trum 10a bzw. rücklaufenden Trum 10b angelenkt sind. Durch die Tatsache, daß die Gleiter 20, 23 in den Führungsschienen 21, 24 ver­ schiebbar sind, ist bei sich öffnenden bzw. schließenden Türflügeln 2a und 2b während der Wegstrecken X1 und X2 die Längendifferenz zwi­ schen dem entsprechenden Trum und dem Türflügel überbrückbar.

Bezugszeichenliste

2 Aufzugstür
2a Türflügel
2b Türflügel
4 Führungsschiene
5 Öffnungsbereich
6 Antriebsmotor
7 Getriebe
8 Antriebsrolle
10 Antriebsriemen
10a vorlaufender Trum
10b rücklaufender Trum
12 Umlenkrolle
14 Führungsrolle
16 Führungsrolle
18 Verbindungsglied
19 Verbindungsglied
20 Gleiter
21 Führungsschiene
22 Führungsbahn
23 Gleiter
24 Führungsschiene
25 Führungsbahn
30 Hülse
31 Hülse
32 Endkappe
33 Endkappe
34 Anschlußstück
35 Anschlußstück
α1 Winkel
α2 Winkel
M Mittelsenkrechte
X1 Wegstrecke
X2 Wegstrecke

Claims (4)

1. Antriebsvorrichtung für die aus einer Schließ- in eine Offenstellung und vice versa gelagerten Türflügel einer Aufzugstür mit einem mit den Türflügeln in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotor, da­ durch gekennzeichnet, daß die Wirkverbindung durch einen, einen Öffnungsbereich (5) überspannenden rollengeführten endlosen Antriebsriemen (10) verkörpert ist, dessen Trums (10a, 10b) je­ weils längs zweier Sehnen zur kreisbahnbildenden Sehnenpaare geführt ist, die sich außerhalb der Mitte M des Öffnungsbereiches (5) der Türflügel (2a, 2b) schneiden, und daß der eine Türflügel (2b) mit dem Trum (10a) im Bereich des einen Sehnenpaares und der andere Türflügel (2a) mit dem Trum (10b) im Bereich des an­ deren Sehnenpaares des endlosen Antriebsriemens (10) über je ein, in der wirksamen Länge kontinuierlich veränderbar ausgebil­ detes Verbindungsglied (18, 19) verbunden ist.

2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittbereich der Sehnenpaare durch Führungsrollen (14, 16) bestimmt ist, die außerhalb der Mitte des Öffnungsberei­ ches (5) der Türflügel (2a, 2b) derart angeordnet sind, daß ein Winkel α1 zwischen der Mittelsenkrechten (M) durch den Öff­ nungsbereich (5) und dem längs der einen Sehne des einen Seh­ nenpaares verlaufenden Trum (10a) gleich dem Winkel α2 zwi­ schen der Mittelsenkrechten (M) und dem längs der einen Sehne des anderen Sehnenpaares verlaufenden Trums (10b) ist.

3. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verbindungsglieder (18, 19) teleskopartige ausgebildet sind, und jedes Verbindungsglied mit seinem einen Ende (32) an dem zugeordneten kreisbogenförmigen Türflügel (2a, 2b) und mit seinem anderen Ende (33) mit dem zugeordneten vorlaufenden bzw. rücklaufenden Trum (10a, 10b) des endlosen Antriebsriemens (10) angelenkt sind.

4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder (18, 19) aus Führungsschienen (21, 24) bestehen, die je mit einer Führungsbahn (22, 25) ausgestattet sind, in denen je ein Gleiter (20, 23) teleskopartig verschiebbar ist.