DE19523888C2 - Vorrichtung zum Antreiben eines Bogenbeschleunigungssystems - Google Patents
Vorrichtung zum Antreiben eines BogenbeschleunigungssystemsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antreiben eines Bogenbeschleunigungssystems,
insbesondere für Bogendruckmaschinen, bestehend aus einer einen umlaufenden Antrieb
aufweisenden Schwinganlage und einem der Schwinganlage nachgeordneten, periodisch mit
einer um einen Mittelwert alternierenden Geschwindigkeit umlaufenden Bogenführungssy
stem.
Um einen in Ruhe befindlichen Bogen in Bogendruckmaschinen auf Druckzylindergeschwin
digkeit zu beschleunigen, ist es bekannt, um eine Ruhelage schwingende Systeme, soge
nannte Schwinganlagen zu verwenden.
Zum Zweck des Reduzierens der Beschleunigungs
kräfte ist es nach der DE-PS 617 107 bekannt, der Schwinganlage ein mit einer um einen Mit
telwert schwankenden Geschwindigkeit umlaufendes Bogenführungssystem nachzuordnen.
Die Schwinganlage übernimmt den Bogen in Ruhe, beschleunigt ihn auf einen Bruchteil der
Druckzylindergeschwindigkeit, übergibt mit dieser den Bogen an das nachgeordnete Bo
genführungssystem, welches den Bogen auf Druckzylindergeschwindigkeit beschleunigt.
Die Schwinganlage wird angetrieben durch ein Viergelenk, dessen Antriebsglied kraftschlüs
sig an einer Antriebskurve angreift, die auf einer im Maschinentakt umlaufenden Antriebs
welle angeordnet ist. Der Antrieb des der Schwinganlage nachgeordneten Bogenführungs
systems erfolgt über eine weitere im Maschinentakt umlaufende Antriebswelle, wobei ein mit
der Antriebswelle stetig umlaufender Zapfen vorgesehen ist, der als Lagerstelle für einen
Winkelhebel dient, welcher mit dem einen Ende über eine Kurvenrolle an einer feststehen
den Kurve angreift und mit dem anderen Ende über eine Zugstange an einem Bogenfüh
rungselement angelenkt ist. Durch die an der feststehenden Kurve ablaufende Kurvenrolle
wird der Winkelhebel so gesteuert, daß das Bogenführungselement gegenüber dem mit der
Antriebswelle stetig umlaufenden Zapfen nacheilend oder vorauseilend umläuft.
Nachteilig am Antrieb dieses Bogenbeschleunigungssystems ist, daß das Antreiben der
Schwinganlage über eine erste, im Maschinentakt umlaufende Antriebswelle und ein Be
schleunigungsgetriebe sowie das Antreiben des der Schwinganlage nachgeordneten Bo
genführungssystems über eine zweite, im Maschinentakt umlaufende Antriebswelle und ein
Beschleunigungsgetriebe erfolgt. Durch diesen Antrieb wird ein großer Bauraum bean
sprucht. Die wenig kompakte und elastische Ausführung des Antriebes neigt zu Schwingun
gen, die in das Bogenführungssystem eingeleitet zu Passerfehlern bzw. Dublieren und damit
zu Qualitätsmängeln oder Ausschuß führen.
Diese Nachteile treten auch bei einer Anordnung nach der DE-OS 24 35 665 auf. Danach
wird eine Schwinganlage und ein dieser nachgeordnetes, periodisch mit einer um einen Mit
telwert alternierenden Geschwindigkeit umlaufendes Bogenführungssystem dadurch ange
trieben, daß ein dem Bogenführungssystem nachgeordneter Druckzylinder mit dem An
triebszahnrad des das Bogenführungssystem antreibenden Zahnradgetriebes und mit der
Kurvenscheibe des die Schwinganlage treibenden Kurvengetriebes verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Antreiben eines Bogenbeschleunigungs
systems, die kompakt und starr ausgeführt werden kann, wenig Bauraum beansprucht und
einen rückwirkungsfreien Betrieb gestattet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmaie des ersten Anspruchs gelöst.
Dadurch ist es möglich, die kinematischen Abmessungen und Kenngrößen des Antriebs der
Schwinganlage so zu wählen, daß ein Direktantrieb, bestehend aus einer Antriebskurve und
einem an der Antriebskurve angreifenden Rollenhebel, der drehfest mit der Schwinganlage
verbunden ist, der Schwinganlage unter optimalen Bedingungen realisiert werden kann.
Durch die Anordnung eines ungleichförmig übersetzenden Getriebes, dessen Antriebsglied
in Wirkverbindung mit dem Antrieb der Schwinganlage steht, zum Antreiben des der
Schwinganlage nachgeordneten Bogenführungssystems, ist eine besonders gedrängte und
damit raumsparende Realisierung des Antriebs möglich. Dieser Effekt kann noch dadurch
erhöht werden, indem die Gestellpunkte der Antriebswelle der Schwinganlage und die Ge
stellpunkte des der Schwinganlage nachgeordneten Bogenführungssystems durch konstruk
tive Maßnahmen in einem geringen Abstand zueinander angeordnet werden, was die Ver
wendung eines kompakt ausgeführten, ungleichförmig übersetzenden Getriebes gestattet.
Diese kompakte Bauweise ermöglicht auch eine starre Ausführung der Getriebe, wodurch
das Einleiten von Schwingungen in das Bogenbeschleunigungssystem und damit Qualitäts
mängel beim Verarbeitungsgut vermieden werden.
An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Bogenbeschleunigungssystems in der Seiten
ansicht,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Bogenbeschleunigungssystems gezeigt,
das aus einer Schwinganlage 1 und einem der Schwinganlage 1 nachgeordneten Bogenfüh
rungssystem 2, das im Ausführungsbeispiel als Beschleunigungstrommel dargestellt ist, be
steht. Dem Bogenführungssystem 2 ist ein Druckzylinder 3 nachgeordnet und der Schwing
anlage 1 ein Anlegtisch 4 vorangestellt.
Die Schwinganlage 1 enthält einen Schwinger 5, der im Gestellpunkt A0 auf einer Schwin
gerwelle 25 gelagert ist. Der Schwinger 5 ist drehsteif mit einem Abtriebsglied 7 eines Vier
gelenkgetriebes 8 verbunden. Das Abtriebsglied 7 ist über eine Koppel 18 an einem als ter
näres Glied ausgebildeten Rollenhebel 9 angelenkt, der im Gestellpunkt B0 gelagert ist und
mittels einer Kurvenrolle 10 an einer Antriebskurve 11 form- oder kraftschlüssig angreift. Die
Antriebskurve 11 ist im Maschinentakt umlaufend im Gestellpunkt C0 angeordnet, in dem
ebenfalls ein Antriebsglied 13 eines das Bogenführungssystem 2 mit der Antriebskurve 11
verbindenden, ungleichförmig übersetzenden Getriebes 14 angeordnet ist. Das Antriebsglied
13 wird ebenfalls eintourig angetrieben. Im Ausführungsbeispiel wurde das ungleichförmig
übersetzende Getriebe 14 als Doppelkurbel dargestellt. Die als Antriebsglied 13 wirkende
Antriebskurbel ist über eine Koppel 6 mit einer als Abtriebsglied 12 wirkenden Abtriebskurbel
verbunden, die im Gestellpunkt D0 gelagert ist, der gleichzeitig als Gestellpunkt für das Bo
genführungssystem 2 dient. Das Abtriebsglied 12 ist drehfest mit dem Bogenführungssystem
2 verbunden.
Es ist auch möglich, um bei der Verwendung einer Doppelkurbel als ungleichförmig überset
zendes Getriebe die Winkelgeschwindigkeit des Abtriebsgliedes 12 den Erfordernissen ins
besondere bei der Bogenübernahme/Bogenübergabe anzupassen, die Anlenkpunkte 15 der
Koppel 6 mit der Abtriebsglied 12 oder dem Antriebsglied 13 durch einen zusätzlichen An
trieb in ihrer relativen Lage zum Abtriebsglied 12 bzw. Antriebsglied 13 zu verändern.
Dazu ist es bekannt, die Anlenkpunkte 15 in ihrer Lage beispielsweise durch einen an einem
der Anlenkpunkte 15 - im Ausführungsbeispiel wurde der die Koppel 6 mit dem Abtriebsglied
12 verbindende Anlenkpunkt 15 gewählt - angreifenden Rollenhebel 16, der durch eine fest
stehende Kurve 17 gesteuert wird, zu beeinflussen. Dadurch kann die ungleichförmige Be
wegung des Abtriebsgliedes 12 mit einer vorauseilenden oder einer nacheilenden Bewegung
überlagert werden.
Ein auf dem Anlegtisch 4 nach der Vorder- und Seitenkante ausgerichteter Bogen wird vom
Schwinger 5 der Schwinganlage 1 erfaßt und aus der Ruhelage beschleunigt, indem der
Schwinger 5 über das Viergelenkgetriebe 8, initiiert durch die eintourig umlaufende An
triebskurve 11, in Pfeilrichtung geschwenkt wird. Zusammen mit der Antriebskurve 11 läuft
als Antriebsglied 13 die Antriebskurbel stetig um und treibt über die Koppel 6 die als Ab
triebsglied 12 wirkende Abtriebskurbel an, wobei die Winkelgeschwindigkeit des Abtriebs
gliedes 12 periodisch um die Winkelgeschwindigkeit des Antriebsgliedes 13 schwankt.
Durch die drehsteife Verbindung des Abtriebsgliedes 12 mit dem Bogenführungssystem 2
wird dieses mit einer um einen Mittelwert alternierenden Umfangsgeschwindigkeit angetrie
ben.
Die als ungleichförmig übersetzendes Getriebe 14 im Ausführungsbeispiel vorgesehene
Doppelkurbel ist so ausgelegt, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Bogenführungssystems
2 zum Zeitpunkt der Übernahme des Bogens vom Schwinger 5 mit dessen Umfangsge
schwindigkeit übereinstimmt, wobei diese ein Bruchteil der Umfangsgeschwindigkeit des
Druckzylinders 3 beträgt. Nachfolgend wird die Umfangsgeschwindigkeit des Bogenfüh
rungssystems 2 durch die Doppelkurbel auf mindestens Druckzylindergeschwindigkeit be
schleunigt und mit dieser der Bogen an den Druckzylinder 3 übergeben. Anschließend erfolgt
ein Verzögern des Bogenführungssystems 2 auf die Umfangsgeschwindigkeit des Schwin
gers 5 bei der Bogenübergabe. Es ist natürlich auch möglich, statt der Doppelkurbel ein be
liebiges, ungleichförmig übersetzendes Getriebe 4, so. z. B. Kurvengetriebe, Koppelgetriebe,
Rädergetriebe, kombinierte Getriebe zwischen dem Antrieb der Schwinganlage 1 und dem
der Schwinganlage 1 nachgeordneten Bogenführungssystem 2 anzuordnen, wobei der Ab
stand der Gestellpunkte C0, D0 durch konstruktive Maßnahmen klein gewählt und so ein
kompaktes und damit raumsparendes sowie starres Getriebe vorgesehen werden kann.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines Bogenbeschleunigungssystems darge
stellt. Abweichend von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind im Gestellpunkt C0
des Antriebs eine Arbeitskurve 19 und eine Gegenkurve 20 im Maschinentakt umlaufend
angeordnet, an denen über Kurvenrollen 21; 22 Rollenhebel 23; 24 angreifen, die drehsteif
miteinander verbunden und auf der Schwingerwelle 25 drehbar gelagert sind. Auf der
Schwingerwelle 25 ist schwenkbar der Schwinger 5 der Schwinganlage vorgesehen und
drehfest mit den Rollenhebeln 23; 24 verbunden.
1
Schwinganlage
2
Bogenführungssystem
3
Druckzylinder
4
Anlegtisch
5
Schwinger
6
Koppel
7
Abtriebsglied
8
Viergelenkgetriebe
9
Rollenhebel
10
Kurvenrolle
11
Antriebskurve
12
Abtriebsglied
13
Antriebsglied
14
ungleichförmig übersetzendes Getriebe
15
Anlenkpunkt
16
Rollenhebel
17
feststehende Kurve
18
Koppel
19
Arbeitskurve
20
Gegenkurve
21
Kurvenrolle
22
Kurvenrolle
23
Rollenhebel
24
Rollenhebel
25
Schwingerwelle
A0
A0
Gestellpunkt
B0
B0
Gestellpunkt
C0
C0
Gestellpunkt
D0
D0
Gestellpunkt
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Antreiben eines Bogenbeschleunigungssystems, insbesondere für Bo
gendruckmaschinen, bestehend aus einer einen umlaufenden Antrieb aufweisenden
Schwinganlage und einem der Schwinganlage nachgeordneten, periodisch mit einer um
einen Mittelwert alternierenden Geschwindigkeit umlaufenden Bogenführungssystem,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Schwinganlage (1) und der Antrieb des
Bogenführungssystem (2) in einem gemeinsamen Gestellpunkt (C0), der vom Gestell
punkt (A0) der Schwinganlage (1) und vom Gestellpunkt (D0) des Bogenführungssystems
(2) verschieden ist und in Seitenansicht gesehen zwischen den Gestellpunkten (A0, D0)
von Schwinganlage (1) und Bogenführungssystem (2) liegt, angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gestellpunkt
(C0) des Antriebs der Schwinganlage (1) und dem der Schwinganlage (1) nachgeordne
ten Bogenführungssystem (2) als dessen Antrieb ein ungleichförmig übersetzendes Ge
triebe (14) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsglied (13)
des ungleichförmig übersetzenden Getriebes (14) mit dem Antrieb der Schwinganlage (1)
und ein Abtriebsglied (12) des ungleichförmig übersetzenden Getriebes (14) mit dem Bo
genführungssystem (2) in Wirkverbindung stehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ungleichförmig
übersetzende Getriebe (14) als Koppelgetriebe, Kurvengetriebe, Rädergetriebe oder
kombiniertes Getriebe ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gestellpunkt
(C0) des Antriebs der Schwinganlage (1) eine Arbeitskurve (19) vorgesehen ist, an der
mittels einer Kurvenrolle (21) ein drehfest mit der Schwinganlage (1) verbundener Rol
lenhebel (23) angreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gestellpunkt (C0)
des Antriebs der Schwinganlage (1) eine Arbeitskurve (19) und eine Gegenkurve (20)
vorgesehen sind, an denen mittels Kurvenrollen (21; 22) drehfest mit der Schwinganlage
(1) verbundene Rollenhebel (23; 24) angreifen.
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JP22068295A JP3657317B2 (ja) | 1994-09-06 | 1995-08-29 | シート紙加速装置の駆動装置 |
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DE617107C (de) * | 1931-07-09 | 1935-08-12 | Faber & Schleicher Akt Ges | Vorrichtung zum Zufuehren eines Bogens an den dauernd umlaufenden Druckzylinder einer Bogendruckmaschine |
DE906877C (de) * | 1952-08-23 | 1954-03-18 | J M Voith Fa | Getriebe zur periodischen AEnderung der Winkelgeschwindigkeit |
DE2435665A1 (de) * | 1973-07-25 | 1975-02-20 | Nebiolo Spa | Rotationsdruckmaschine |
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DE19523887C2 (de) | 1999-02-04 |
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DE19523887A1 (de) | 1996-03-14 |
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Owner name: KOENIG & BAUER AG, 97080 WUERZBURG, DE |
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Owner name: KOENIG & BAUER AKTIENGESELLSCHAFT, 97080 WUERZB, DE |
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