DE102006008366A1 - Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage in einer Bogendruckmaschine mit einem Koppelgetriebe. Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Antrieb einer Schwinganlage so zu verändern, dass mit einfachen Mitteln unter Beibehaltung der kompakten sowie dynamisch steifen Bauweise eine für die exakte Bogenübernahme erforderliche Rast am Anlegtisch realisiert werden kann. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Koppelgetriebe (8) ein weiteres Koppelgetriebe (23) mit einer variablen wirksamen Antriebskurbellänge (I) und/oder mit einem variablen Phasenwinkel (Psi), der die Lage der Antriebskurbel (14) zu einer diese antreibende, eintourig umlaufende Welle (15, 17) charakterisiert, vorgeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage in einer Bogendruckmaschine mit einem Koppelgetriebe.
- Schwinganlagen werden verbreitet zur Bogenbeschleunigung in Bogendruckmaschinen verwendet. Durch die Schwinganlage werden in Ruhe auf einem Anlegtisch befindliche Bogen erfasst, auf die Geschwindigkeit einer nachgeordneten Anlegtrommel beschleunigt und an diese übergeben. Nachfolgend wird die Schwinganlage verzögert bis zu einer Umkehrlage, um anschließend wieder beschleunigt und zum Anlegtisch zur Übernahme eines Folgebogens zurückgeführt zu werden. Dem Antrieb der Schwinganlage dienen Kurvengetriebe. Zur Schwingwinkelerhöhung ist es üblich, den Kurvengetrieben eine Doppelschwinge nachzuordnen (
DE 196 49 521 C2 ). Die dem Antrieb der Schwinganlage dienende Arbeitskurve ist aus kinestotatischen Gründen in der Regel als Kurve und Gegenkurve ausgebildet, wodurch hohe Genauigkeitsforderung an die Doppelkurvenscheiben bedingt sind. - Aus Volmer „Getriebetechnik-Koppelgetriebe", VEB Verlag Technik, 1979, S. 211 folgende ist es bekannt, die kombinierten Kurvenkoppelgetriebe durch ein viergliedriges Koppelgetriebe zu ersetzen. Mit einem solchen als Kurbelschwinge ausgebildeten Koppelgetriebe ist es zwar möglich, von den hochbelasteten, hochgenauen Doppelkurven bei Schwingerantrieben abzugehen und einen kompakte sowie dynamisch steife Bauweise zu realisieren, aber es ist nicht möglich, eine für eine exakte Bogenübernahme am Anlegtisch erforderliche Rast zu realisieren.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Antrieb einer Schwinganlage so zu verändern, dass mit einfachen Mitteln unter Beibehaltung der kompakten sowie dynamisch steifen Bauweise eine für die exakte Bogenübernahme erforderliche Rast am Anlegtisch realisiert werden kann.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des ersten Anspruchs gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die teueren, hochbelasteten und hochgenauen Doppelkurven durch ein stabiles Koppelgetriebe zu ersetzen. Dazu ist es möglich, eine variable Rastgüte zu realisieren und damit die Qualität der Bogenübernahme bei einem gattungsgemäßen Schwinganlagenantrieb am Anlegtisch zu verbessern.
- Die variable Rastgüte wird durch ein Kurvengetriebe umgesetzt, welches die Koppellänge des Koppelgetriebes verändert. Dieses Kurvengetriebe ist gering belastet und läuft in den dynamisch belasteten Bereichen immer auf einer Rast, was zur Minderung des Verschleißes führt.
- An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung ist schematisch der Antrieb einer Schwinganlage
1 gezeigt. - Die Schwinganlage
1 ist in ihrer Position an einem Anlegtisch2 dargestellt. Sie ist auf einer Schwingerwelle3 gelagert und drehfest mit einem Abtriebsglied4 verbunden. Am Abtriebsglied4 ist eine Koppel5 angelenkt, die mit einem Antriebsglied6 verbunden ist, das drehbar auf einer gestellfesten Welle7 gelagert ist. Das Antriebsglied6 , die Koppel5 und das Abtriebsglied4 bilden ein 4-gliedriges Koppelgetriebe8 , das als Kurbelschwinge9 ausgebildet ist. In der Zeichnung ist die Kurbelschwinge9 in einer inneren Totlage dargestellt. - An dem Antriebsglied
6 der Kurbelschwinge9 greift eine drehfest mit diesem verbundene Abtriebskurbel10 an, die durch ein erstes Drehgelenk11 mit einer Koppel12 verbunden ist. Die Koppel12 ist durch ein zweites Drehgelenk13 an einer Antriebskurbel14 angelenkt, die drehfest mit einer eintourig umlaufenden Antriebswelle15 verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Antriebswelle15 als eine eine Anlegtrommel16 tragende Anlegtrommelwelle17 ausgebildet. Die Welle15 ,17 ist gestellfest vorgesehen. Von der Anlegtrommel16 ist in der Zeichnung ein Anlegtrommelrad18 gezeigt. Die Antriebskurbel14 , Koppel12 und Abtriebskurbel10 bilden ein weiteres Koppelgetriebe23 , das als weitere Kurbelschwinge24 ausgebildet ist. - Das zweite Drehgelenk
13 ist von einem ternären Glied19 , das durch ein drittes Drehgelenk20 mit der Antriebskurbel14 verbunden ist, aufgenommen, wobei am freien Ende des ternären Gliedes19 eine Kurvenrolle21 vorgesehen ist. Die Kurvenrolle21 steht in Wirkverbindung mit einer gestellfest angeordneten Kurvenscheibe22 . Läuft die Kurvenrolle21 an der Kurvenscheibe22 ab, kann das zweite Drehgelenk13 , das in der Zeichnung in Vollliniendarstellung in einer ersten Lage13.1 gezeigt ist, zwischen einer zweiten Lage13.2 und einer dritten Lage13.3 (gestrichelte Darstellung) verbracht werden. Dadurch kann eine wirksame Antriebskurbellänge I, der Abstand zwischen dem zweiten Drehgelenk13 und der Welle15 ,17 variiert werden. Durch Verbringen des zweiten Drehgelenks13 in die zweite Lage13.2 wird die Antriebskurbellänge I verkürzt, während durch ein Verschwenken um das dritte Drehgelenk20 in die dritte Lage13.3 die Antriebskurbellänge I vergrößert wird. - Die Schwinganlage
1 übernimmt einen auf dem Anlegtisch2 nach der Vorderkante und ggf. nach der Seitenkante ausgerichteten Bogen und beschleunigt diesen auf eine Umfangsgeschwindigkeit der Anlegtrommel16 . Dabei bewegt sich die Schwinganlage1 vom Anlegtisch2 zur Anlegtrommel16 und übergibt in einem Übergabepunkt25 , der charakterisiert ist durch die strichpunktierte dargestellte Gerade g, auf der die Schwingerwelle3 und die Anlegtrommelwelle17 liegen, den Bogen an nicht dargestellte Haltemittel der Anlegtrommel16 , wobei die Geschwindigkeiten beider Systeme mit hoher Genauigkeit übereinstimmen müssen. Nach der Bogenübergabe wird die Schwinganlage1 verzögert und nach einer Bewegungsumkehr zum Anlegtisch2 zurückgeführt zur Übernahme eines Folgebogens. Beim Einlaufen der Schwinganlage1 in die Lage am Anlegtisch2 läuft die Kurvenrolle21 von einer mittleren Rast auf eine hohe Rast der gestellfesten Kurvenscheibe22 , wodurch das zweite Drehgelenk13 in die dritte Lage13.3 geschwenkt und die wirksame Antriebskurbellänge I vergrößert wird, Nachfolgend wird die Kurvenrolle21 von der hohen Rast über die mittlere Rast zu einer unteren Rast geführt. Dabei gelangt das zweite Drehgelenk13 aus der dritten Lage13.3 über die erste Lage13.1 in die zweite Lage13.2 , was zu einer Verkürzung der wirksamen Antriebskurbellänge I führt. Durch das Verschwenken des zweiten Drehgelenks13 zwischen der zweiten und dritten Lage13.2 ,13.3 wird die wirksame Antriebskurbellänge I variiert. Gleichzeitig wird aber auch ein Phasenwinkel ψ, der die Lage der Antriebskurbel14 zur eintourig umlaufenden Welle15 ,17 charakterisiert, verändert. Durch das Variieren der wirksamen Antriebskurbellänge I und/oder des Phasenwinkels ψ wird vom Koppelgetriebe8 eine Rast und damit eine Rastlage der Schwinganlage1 am Anlegtisch2 zur Übernahme eines Bogen realisiert, wobei die Rast sich über einen Drehwinkel φ ~ 30° der eintourig umlaufenden Welle15 ,17 erstrecken kann. Nach dem Durchlaufen der unteren Rast der gestellfesten Kurvenscheibe22 wird die Kurvenrolle21 zurückgeführt zur mittleren Rast und gleichzeitig die Schwinganlage1 zur Anlegtrommel16 zur Übergabe des am Anlegtisch2 übernommenen Bogens geschwenkt. Beim Zurücklaufen der Kurvenrolle21 auf die mittlere Rast der Kurvenscheibe22 wird das zweite Drehgelenk13 aus der zweiten Lage13.2 in die erste Lage13.1 oder in eine zwischen Lage13.2 und13.3 mögliche Lage geführt und damit die wirksame Antriebskurbellänge I vergrößert. Die Kurvenrolle21 verbleibt auf der mittleren Rast bis zur Realisierung der Rastlage der Schwinganlage 1 am Anlegtisch2 im folgenden Arbeitstakt. - Es ist auch möglich, um die Qualität der Bogenübergabe an die Anlegtrommel
16 zu optimieren, die Gleichlaufphase zwischen Schwinganlage1 und der Anlegtrommel2 zu verlängern. Dazu wird der Bewegungsabschnitt auf der Kurvenscheibe22 , dem die Kurvenrolle21 im Bereich der Bogenübergabe folgt, so ausgestaltet, dass ein Gleichlaufabschnitt zwischen der Bewegung der Anlegtrommel16 und der Schwinganlage1 realisiert wird. - Die Verlängerung der Gleichlaufphase kann unabhängig davon erfolgen, ob die die Anlegtrommel
16 innerhalb eines Arbeitstaktes mit einer stetigen oder periodisch gesteuerten Geschwindigkeit umläuft. -
- 1
- Schwinganlage
- 2
- Anlegtisch
- 3
- Schwingerwelle
- 4
- Abtriebsglied
- 5
- Koppel
- 6
- Antriebsglied
- 7
- Welle
- 8
- Koppelgetriebe
- 9
- Kurbelschwinge
- 10
- Abtriebskurbel
- 11
- Erstes Drehgelenk
- 12
- Koppel
- 13
- Zweites Drehgelenk
- 13.1
- Erste Lage
- 13.2
- Zweite Lage
- 13.3
- Dritte Lage
- 14
- Antriebskurbel
- 15
- Antriebswelle
- 16
- Anlegtrommel
- 17
- Anlegtrommelwelle
- 18
- Anlegtrommelrad
- 19
- Ternäres Glied
- 20
- Drittes Drehgelenk
- 21
- Kurvenrolle
- 22
- Kurvenscheibe
- 23
- Weiteres Koppelgetriebe
- 24
- Kurbelschwinge
- 25
- Übergabepunkt
- I
- Wirksame Antriebskurbellänge
- g
- Gerade
- φ
- Drehwinkel
- ψ
- Phasenwinkel
Claims (13)
- Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage in einer Bogendruckmaschine mit einem Koppelgetriebe, dadurch gekennzeichnet, dass dem Koppelgetriebe (
8 ) ein weiteres Koppelgetriebe (23 ) mit einer variablen wirksamen Antriebskurbellänge (I) und/oder mit einem variablen Phasenwinkel (ψ), der die Lage der Antriebskurbel (14 ) zu einer diese antreibende, eintourig umlaufende Welle (15 ,17 ) charakterisiert, vorgeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelgetriebe (
8 ,23 ) als Kurbelschwingen (9 ,24 ) ausgebildet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Koppelgetriebe (
23 ) aus einer eintourig umlaufenden Antriebskurbel (14 ), einer Abtriebsschwinge (10 ) und einer durch ein erstes Drehgelenk (11 ) mit der Abtriebsschwinge (10 ) sowie ein zweites Drehgelenk (13 ) mit der Antriebskurbel (14 ) verbundenen Koppel (12 ) besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehgelenk (
13 ) in einem durch ein drittes Drehgelenk (20 ) der Antriebskurbel (14 ) zugeordneten ternären Glied (19 ) vorgesehen ist und ein freies Ende des ternären Gliedes (19 ) über eine Kurvenrolle (21 ) mit einer Kurvenscheibe (22 ) in Wirkverbindung steht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wirksame Antriebskurbellänge (I) bestimmt ist durch den Abstand zwischen dem zweiten Drehgelenk (
13 ) und der die Antriebskurbel (14 ) treibenden Welle (15 ,17 ). - Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehgelenk (
13 ) mittels der an der Kurvenscheibe (22 ) ablaufenden Kurvenrolle (21 ) zwischen einer zweiten Lage (13.2 ) und einer dritten Lage (13.3 ) verbringbar ausgeführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Verbringen des zweiten Drehgelenks (
13 ) in Richtung der zweiten Lage (13.2 ) eine Verkürzung und bei einem Verbringen in Richtung der dritten Lage (13.3 ) eine Vergrößerung der wirksamen Antriebskurbellänge (I) realisierbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskurbel (
14 ) drehfest mit der eine Anlegtrommel (16 ) tragenden Anlegtrommelwelle (17 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe (
22 ) gestellfest angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe (
22 ) drei unterschiedliche Rasten aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Ablaufen der Kurvenrolle (
21 ) von einer hohen Rast zu einer niedrigeren Rast eine Verkürzung und beim Auflaufen auf eine hohe Rast eine Vergrößerung der wirksamen Antriebskurbellänge (I) sowie eine Rast des Koppelgetriebes (8 ) und damit eine Rastlage der Schwinganlage (1 ) realisiert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastlage im Umkehrpunkt der Schwinganlage (
1 ) am Anlegtisch (2 ) realisierbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe (
22 ) einen weiteren Bewegungsabschnitt zur Gleichlaufanpassung der Schwinganlage (1 ) an die Anlegtrommel (16 ) in einem einem Übergebepunkt (25 ) der Bogen vor- und nachgeordneten Bereich aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200610008366 DE102006008366A1 (de) | 2006-02-23 | 2006-02-23 | Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage |
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DE200610008366 DE102006008366A1 (de) | 2006-02-23 | 2006-02-23 | Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102006008366A1 true DE102006008366A1 (de) | 2007-08-30 |
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ID=38319763
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE200610008366 Withdrawn DE102006008366A1 (de) | 2006-02-23 | 2006-02-23 | Vorrichtung zum Antreiben einer Schwinganlage |
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Cited By (1)
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2006
- 2006-02-23 DE DE200610008366 patent/DE102006008366A1/de not_active Withdrawn
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