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Titel
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Einrichtung zur Steuerung von Schwingwellen in 3ogenubergabetrommeln
Anwendungsgebiet Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung von Schwing~
wellen in BogenUbergabetrommeln von Schön- und Widerdruckmaschinen, in denen der
Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet wird.
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An Schön- und Widerdruckmaschinen, die nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung
arbeiten und den Bogen durch an einer Bogenübergabetrommel angeordnete, korrelativ
zusammenwirkende Systeme von BogenfUhrungemitteln (Greifer bzw. Sauger) wenden,
sind diese Systeme an Schwingwellen befestigt. Die Schwingwellen sind in der Bogenübergabetrommel
drehbeweglich gelagert und werden durch geeignete Antriebe und Antriebsverbindungen
oszillierend im Masohinentakt zum Zylinderinneren verschwenkt.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Durch die D9 59799
ist eine Einrichtung zur Steuerung von Schwing~ wellen in Bogenübergabetrommeln
bekannt. Der Antrieb der Schwingwellen erfolgt durch ein Kurvengetriebe, wobei die
Schwingwellen durch Zahnsegmente gekoppelt sind. PUr den Schubdruck werden die Schwingwellen
in der ausgeschwungenen lage mittels Schrauben festgestellt.
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Nachteilig an dieser Steuerung ist, daß bei Betriebsartwechsel von
Schön- auf Schön- und W1derdruck und umgekehrt eine Reihs aufwendiger Operationen,
wie Spannen (Entspannen) der Drehstab~ feder, Befestigen (Entfernen) mehrerer Schrauben
an der Traverse, u.a. erforderlich sind. Diese Operationen wirken sich nschteilig
auf die produktive Zeit aus.
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Außerdem hat sich als Nachteil erwiesen, daß durch die starre Kopplung
der Zahnsegmente eine Verstellung der Bogenhaltesysteme zur Korrektur von Passerdifferenzen
u.d.gl. zueinander nur mit großem Aufwand möglich ist, wobei bei der Verstellung
auftretende Spannungen im System nicht ausgeglichen werden können Qetriebetechnisch
hat sich als Nachteil erwiesen, daß die großen 3eschleunigungskräfte bei Einschwingbeginn,
nachdem der Bogen von dem Saugersystem erfaßt wurde, von der Feder aufgebracht werden
müssen, wodurch Ubergabe- und Registerfehler auftreten können, die zur Minderung
der Druckqualit fUhren. Außerdem wird durch diese Anordnung der Drehzahlbereich
begrenzt.
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Ziel der Erfindung Es ist Ziel der Erfindung, eine Einrichtung zur
Steuerung von Schwingwellen zu schaffen, die einen einfachen Aufbau hat und mit
der eine sichere und exakte Bogenförderung möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung
zur Steuerung von Schwingwellen zu schafen, die eine einfache Trennung und Kopplung
beider Schwingwellen bei Betriebsartwechsel ermöglicht und mit der elastische Verformungen,
die bei der Registerkorrektur entstehen, ausgeglichen werden können, und die auch
bei hohen Maschinendrehzshlen eine registerhaltige und passergenaue Bogenförderung
durch die Xsschine ermöglicht.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe
dadurch gelöst, daß ein lose auf der Saugerschwingwelle angeordnetes Abtriebsglied
des Steuergetriebes mit einer fest mit dem Zahnsegment verbindbaren Kupplung in
Eingriff bringbar ist und die Kurvenrolle des Steuergetriebes im ausgeschwungenen
Zustand von Sauger- und Greiferschwingwelle der niedrigen Rast der Steuerkurve zugeordnet
ist. Weiterhin ist das Abtriebsglied als Zahnritzel bzw. als Hebel und die Kupplung
als Zahnkupplung bzw. als exzentrischer Kupplungsbolzen ausgebildet. Die Zahnkupplung
ist mittels eines Exzenterbolzens mit dem Zahnritzel fest verbunden. im Zahnsegment
sind PUhrungen zur Aufnahme von Gleitsteinen vorgesehen.
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Desweiteren ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß an der Trommelscheibe
ein mit einer Gewindeschraube versehener fester Anschlag angeordnet ist und die
Gewindeschraube in einem fest auf der Greiferschwingwelle angeordneten Gewindebock
einschraubbar ist.
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Die Anordnung der Kupplung ermöglicht ein schnelles und sicheres Koppeln
bzw. Entkoppeln der Schwingwellen an das Steuergetriebe bei Betriebsartwechael,
wobei gleichzeitig Spannungen, die durch eine notwendige Registerkorrektur entstehen,
Uber die Kupplung ausgeglichen werden können.
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Die getriebetechnische Ausgestaltung ermöglicht, daß die Beschleunigungsspitzen
des Systems, die im SchUn- und Widerdruck nach dem Ergreifen des Bogens durch das
Saugorsystem in der Einschwingphase liegen, durch die Steuerkurve aufgebracht werden.
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Dadurch ist auch in hohen Drehzahlbereichen eine sichere Anlage der
Kurvenrolle an die Steuerkurve und damit eine sichere Führung des Bogens in der
Wendephase gewährleistet.
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Die Steuerungseinrichtung ist einfach im Aufbau und mit geringen
Mitteln von Schöndruck auf Sch8n- und Widerdruck und umgekehrt einstellbar.
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Ausführungsbeispiel An einem Ausführungsbeispiel soll nachfolgend
die Erfindung näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1: Anlagedruckwerk
einer Bogenrotationadru¢kmaBchine Fig.2.: Steuerungseinrichtung in Seitenansicht
bei Schön- und Widerdruck Fig.3: Schnitt durch die Steuerungseinrichtung länge der
Linie A-A gemäß Fig. 2 Fig.4: Anordnung der Steuerkurve Fig. 5: Zahnkupplung Fig.6:
Schnitt durch die Zahnkupplung längs der Linie B-B gemäß Fig. 5 Fig.7: Schnitt längs
der Linie C-C gemäß Fig. 5 Fig.8: Andere Variante der Steuerungseinrichtung Fig,9:
Schnitt durch die Steuerungseinrichtung längs der Linie D-D gemäß Fig. 8 Fig. 1
zeigt das Anlagedruckwerk 1 einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine mit dem
Anlegzylinder 2, dem Platten-, Gummi~ und Druckzylinder 3,4,5 und der Bogenübergabetrommel
6. Die Bogenübergabetrommel 6 ist mit zwei Sauger- und Greifersystemen 7,8 versehen,
von denen je ein System korrelativ zusammenwirkt.
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Die Systeme sind an der Sauger- bzw. Greiferschwingwelle 9,9' angeordnet.
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Das Greifersystem 8 besteht aus der Greiferzunge 8.1 und der Greiferaufschlagschiene
8.2.
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Das Steuergetriebe 10,11,12,13 (Fig. 2 und 3) zur Steuerung der Schwiogwellen
9,9' das als Kurvenradergetriebe ausgebildet ist, besteht aus Steuerkurve 10, Kurvenrolle
11, verzahntem Rollenhebel 12 und einem Zahnritzel 13. Die Steuerkurve 10 ist fieber
einen Kurvenhalter 22 fest am Xaschinengestell 14 angeordnet (Fig. 4).
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Der Rollenhebel 12 ist verzahnt. Mit seiner Verzahnung greift der
Rollenhebel 12 in das lose auf der Saugerschwingwelle 9 angeordnete Zahnritzel 13,
das Abtriebsglied des Steuergetriebes 10,11,12,13 ist, ein.
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Neben dem Zahnritzel 13 ist auf der Saugerschwingwelle 9 ein Zahnsegment
16 befestigt, das mit einem auf der Greiferschwing welle 9' gelagerten Zahnsegment
16' in Eingriff steht. Zahnritzel 13 und Zahnsegment 16 sind im Schon und Widerdruck
durch eine Kupplung 20 verbunden, die als Zahnkupplung 20.1 ausgebildet ist.
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Zu diesem Zweck sind im Zahnsegment 16 Efihrungen 17 vorhanden, in
denen Gleitsteine 18 in Umfangsrichtung verschiebbar angeordnet sind und mittels
Gewindebolzen 19 mit dem Zahnsegment 16 fest verbunden werden können. Die Gleitsteine
18, die seitlich an der Zahnkupplung 20.1 anliegen, nehmen die in Umfangsrichtung
auftretenden Kräfte der Zahnkupplung 20.1 auf. Ein Exzenterbolzen 21 ermöglicht
die radiale Verstellung der Zahnkupplung 20.1, die fur die Aufnahme des Exzenterbolzens
21 mit einer Aussparung 24 versehen ist. Der Exzenterbolzen 21 gewährleistet außerdem
die feste Verbindung der Zahnkupplung 20.1 mit dem Zahnsegment 16.
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An der Trommelscheibe 25 der Bogendbergabetrommel 6 ist ein EYihmrngsrohr
26 befestigt, das zur Aufnahme einer Druckfeder 27 dient. Die Druckfeder 27 ist
an der Greiferschwingwelle 9t angelenkt. An der Trommelscheibe 25 ist außerdem ein
fester Anschlag 28 mit einer Gewindeschraube 30 angeordnet. Die Gewindeschraube
ist mit dem Gewindebock 33, der fest auf der Greiferschwingwelle 9' angeordnet ist,
verschraubbar.
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Fest mit dem Lagerbolzen 15 ist ein zweiter Lagerbolzen 15 verbunden,
auf dem ein Schneckenrad 31 zum Spannen der axial
in der BogenUbergabetrommel
6 angeordneten Xoreionsfeder 32 angeordnet ist. Das Steuergetriebe 10,11,12,13 ist
derart ausgebildet, daß die Kurvenrolle 11 in der ausgeschwungenen Stellung von
Greifer- und Saugersystem 7,8 der niedrigen Rast der Steuerkurve 10 zugeordnet ist.
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Nach einer anderen Ausffihrungsform (Fig. 8,9) ist das Steuergetriebe
(10;11;12.1;29;35) als Kurvenkoppelgetriebe ausgebildet, beetehend aus Steuerkurve
10, Kurvenrolle 11, Rollenhebel 12.1, K ppel 29 und dem lose auf der Saugerechwingwelle
9 gelagerten Hebel 35 als Abtriebsglied. Die genannten Getriebeglieder sind antriebsmäßig
miteinander verbunden Im Hebel 35 ist eine Bohrung für die Aufnahme der Kupplung
20, die als exzentrischer Kupplung bolzen 20.2 ausgebildet ist, vorgesehen. Mittels
Kupplungsbolzen 20.2 kann der Hebel 35 fest mit dem Zahnsegment 16 verbunden werden.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung im Schöndruck iet folgende: Über
den Anlegzylinder 2 wird der Bogen 34 dem Druckzylinder 5 zugeführt, bedruckt und
vom Greiferyetem 8 der BogenUbergsbetrommel 6 dem nachfolgenden Druckwerk Uebergeben.
Die Gewindeschraube 30 ist in dem Gewindebock 33 eingeschraubt. Greifer- und Saugerschwingwelle
9',9 etehen in der ausgeschwungenen Stellung, wobei das Saugersyetem 7 nicht wirksam
wird. Das Steuergetriebe 10,11, 12,13 bzw. 10,11,12.1,29,35 ist nicht mit dem Zahnsegment
16 verbunden, d.h., die Zahnkupplung 20.1 befindet sich außer Eingriff mit dem Zahnritzel
13, bzw. der Kupplungsbolzen 20.2 ist entfernt.
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Die Wirkungsweise im Schön- und Widerdruck ist folgende: Der Bogen
34 wird im Anlegedruckwerk 1 bedruckt, und danach (Fig.1) vom Saugersystem 7 an
der Hinterkante ergriffen, dem Greifersystem 8 zugeführt, gewendet und dem folgenden
Druckwerk übergeben, Die Schwingwellen 9,9' fUhren dabei eine Schwingbewegung aus,
die entsprechend dem Kurvengesetz der Steuerkurve 10 vom Steuergetriebe 10,11,12,13
bzw. 10,11,12.1,29,35 fieber die Kupplung 20 auf das Zahnsegment 16,16' und damit
auf die Schwingwellen 9,9' uebertragen werden.
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Die Gewindeschraube 30 ist aus dem Gewindebock 33 herausgeschraubt
und die Zahnkupplung 20.1 befindet sich im Eingriff mit dem Zahnritzel 13.
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Nach dem Aus£Ehrungsbeispiel gemäß Fig. 8 und 9 ist der Kupplungsbolzen
20.2 im Hebel 35 und im Zahnsegment 16 eingebracht, somit ist das Steuergetriebe
10,11,12.1,29,35 fest mit dem Zahnsegment 16 und damit mit der Saugerschwingwelle
9, bzw. über das Zahnsegment 16' mit der Greiferscbwingwelle 9' verbunden.