DE1950716C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Farbanodisierung von Aluminiumwerkstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Farbanodisierung von AluminiumwerkstoffenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D11/02—Anodisation
- C25D11/04—Anodisation of aluminium or alloys based thereon
- C25D11/14—Producing integrally coloured layers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Farbanodisierung von Aluminiumwerkstoffen
in einem wäßrigen Maleinsäureelektrolylen, der zusätzlich geringe Mengen an Schwefel- und
gegebenenfalls Oxalsäure enthält.
Farbige Oxidschichten kann man in bekannten Elektrolyten erzeugen, die aus wäßrigen Lösungen von
Sulfonsäuren (z. B. Sulfosalicylsäure, Sulfophthalsäiire)
oder auch von Dicarbonsäuren mit jeweils geringen Zusätzen an Schwefelsäure bestehen. Von der letzteren
Gruppe ist ein Elektrolyt auf Basis Maleinsäure mit Zusätzen von Oxal- und Schwefelsäure infolge der
geringen Kosten des Badansatzes sowie der Gleichmäßigkeit der bei verhältnismäßig niedrigen Spannungen
erzielbaren Farbtöne, die von hellbraun bis dunkelgrau und schar/ reichen, von besonderem Interesse.
Ein gewisser Nachteil eines vorwiegend die ungesättigte Maleinsäure enthaltenden Elektrolyten besieht
jedoch darin, daß durch den an der Kathode abgeschiedenen Wasserstoff ein erheblicher Teil der
Maleinsäure in Bernsteinsäure umgewandelt wird. Infolge der relativ geringen Löslichkeit von Bernsteinsäure
kristallisiert diese an den öffnungen der zur Badiimwäl/tmg benötigten Preßluftleitiing sowie an den
zur Badkühlung benötigten Kühlschlangen aus. Infolge dessen ist es erforderlich, das Bad nach Durchsatz von ri
bis lOdni-' Aluniiniumoberfläche pro I Badinhalt
dadurch zu regenerieren, daß entweder das ganze Bad oder zumindest ein erheblicher Feil desselben um IO bis
20'C gegenüber der Aibcitstemperatur (20 bis Wi)
abgekühlt und die ausfallende Bernsteinsäure entfernt wird. Außerdem muß die iirspiüngliche Konzentration
des Elektrolyten durch Zugabe einer entsprechenden Menge von Maleinsäure wieder eingestellt werden.
Nach dem erfindungsgemäl.ien Verfahren laßt sich die
Bildung von Bernsteinsäure nahezu vollständig dadurch vermeiden, daß der Kathodenraiim vom Anoilenrauin
durch ein feinporiges, ionendurchlässiges Diaphragma getrennt und ein Katholyt mit einer elektrisch gut
leitenden organischen Säure oder einem Gemisch von organischen Säuren mit geringen Mengen an Schwefelsäure
verwendet wird.
Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens hat sich ein Badbehälter mit Anode und Kathode
bewährt, wobei die Kathode in einem kasten- oder röhrenförmigen Diaphragmabehälter angeordnet ist.
ίο Als Material für einen Diaphragmabehälter wird
vorteilhafterweise ein bei hohen Temperaturen gebranntes Gemisch aus Tonerdesilikaten verwendet,
dessen Porenweite etwa 1 μιη beträgt. Ferner ist es günstig, wenn die Kathode einzelne Durchbrechungen
aufweist.
Bei Wanddicken zwischen vorzugsweise 3 und 10 mm weist ein solcher Behälter eine ausreichende mechanische
Festigkeit und zugleich einen niedrigen elektrischen Widerstand auf. Die Oberfläche des Behälters
bzw. die Gesamtoberfläche einer Batterie von parallel geschalteten Behältern soll dabei so bemessen werden,
daß die Stromdichte 3 A/dm2 nicht überschreitet.
Die Konzentration des im Behälter befindlichen Elektrolyten soll zweckmäßig so hoch sein, daß
möglichst wenig Maleinsäure eindiffundiert. Geeignete Elektrolytmischungen sind beispielsweise 3 bis
8 Gew.% Oxalsäure und 0,2 bis 1 Gew.% Schwefelsäure oder auch 5 bis 30 Gew.% Zitronensäure bzw.
Sulfosalicylsäure mit Zusätzen an Schwefelsäure in
)0 derselben Menge. Solche Elektrolytmischungen haben neben zahlreichen anderen, die an sich möglich sind, den
Vorteil, daß im Falle einer Beschädigung der Behälter keine wesentliche Änderung der Eigenschaften des
beispielsweise aus 20 Gew.% Maleinsäure, 1 Gew.%
π Oxalsäure, 0,4 Gew.% Schwefelsäure, Rest Wasser
bestehenden Elektrolyten des Anodenraumes eintritt.
Als weiterer überraschender Vorteil einer Anordnung der erfindungsgemäßen Art hat sich herausgestellt, daß
ein wesentlicher Teil des während der anodischen Oxidation im Bad gelösten Aluminiums, das nach dem
Stand der Technik durch Ionenaustauscher entfernt wird, sich in den Kaihodenbehältern ansammelt, ohne
den Anodisationspro/eß zu behindern. Die Lebensdauer eines solchen Bades wird daher erhöht.
t> Durch die beschriebene Anordnung wird erreicht, daß
Teile aus Reinaluminium sowie aus den bekannten, für die Farbanodisation geeigneten Aluminiumlegierungen
in Elektrolyten auf Basis Maleinsäure wesentlich wirtschaftlicher als bisher anodisiert werden können.
>'i Der ohne Regenerierung des Bades mögliche Durchsatz
wird je nach den Arbeitsbedingungen um das Zehn- bis Fünfzigfache erhöht. Die Notwendigkeit, Maleinsäure
neu zuzusetzen, entfallt bis auf die Ergänzung von Verschleppungsverlusten.
''■■> Zur Ei läuterung des erzielten technischen Fortschritts
diene das folgende Beispiel. In einem Elektrolyten, bestehend aus 20 Gew.% Maleinsäure, I Gew.0/»
Oxalsäure und 0,4 (iew.% Schwefelsäure, in welchem
Preßprofile einer AIMgSiO,') legierung in einem dun
i>» kelbraiinen Farbton eloxiert wurden, war es bei
Verwendung von Kathodcnblec heu aus Aluminium, die mit dein Elektrolyten direkt in Berührung standen,
eifordeilich, die Regenerierung nach einem Durchsatz.
von jeweils h dm-71 Badinhalt durchzuführen. Wurden
"' hingegen Kathoden derselben Art in einem gesonderten
Behälter angebracht, der einen Elektrolyten mit 20 Gew.% Zitronensäure und 0,4 Gew.% Sc hwefelsiime
enthielt, so bildete sich im Ainidenraiini auch nach
einem Durchsatz von 100 dm2/! Eladinhah nur ein
geringer, für die Farbanodisation unschädlicher Anteil an Bernsteinsäure. Im Kathodenraum wurde nach dieser
Zeit zwar ein Gehalt von 8% gelöste^ und 5% auskristallisierter Bernsteinsäure festgestellt (Umwandlung
von eindiffundierter Maleinsäure), jedoch behinderte dies die weitere Farbanodisation üichL Außerdem
nahm der Aluminiumgehalt im Kathodenraum erheblich zu; es wurden etwa 40% des während der Farbanodisation
im Anodenraum gelösten Aluminiums aus diesem entfernt Gegenüber der bisherigen Verfahrensweise
brauchte entsprechend weniger Aluminium durch Ionenaustausch entfernt zu werden. Nach Erneuerung
der im Verhältnis zum Badinhalt geringen Elektrolytmenge des Kathodenraumes konnte wie zuvor farbanodisiert
werden. Bei Einhaltung einer Stromdichte von etwa 2 A/dm2 Oberfläche der Diaphragiuenbehälter
war die Spannung nur um etwa 4 V höher als bei sonst gleicher Arbeitsweise ohne Benutzung der Behälter.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung beispielsweise
und schematisch dargestellt. Danach befindet sich in einem Behälter die Anode 1, d. h. ein mit einem farbigen
Oberzug zu versehender Gegenstand, ferner die Kathode 2, die von dem Diaphragma 4 umgeben ist. Mit
lö 3 ist der wäßrige Elektrolyt bezeichnet, der beispielsweise
aus 20 Gew.% Maleinsäure, 1 Gew.% Oxalsäure, 0,4Gew.% Schwefelsäure, Rest Wasser besteht Der
Diaphragmaelektrolyt trägt das Bezugszeichen 5. Die Kathode 2 weist Unterbrechungen 6 auf, durch die der
Wasserstoff in das Innere der Kathode eintreten und nach oben entweichen kann.
t licrzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Farbanodisierung von Aluminiumwerkstoffen
in einem wäßrigen Maleinsäureelektrolyten, der zusätzlich geringe Mengen an Schwefel-
und gegebenenfalls Oxalsäure enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathodenrauni
vom Anodenraum durch ein feinporiges, ionendurchlässiges Diaphragma getrennt und ein
Katholyt mit einer elektrisch gut leitenden organischen Säure oder einem Gemisch von organischen
Säuren mit geringen Mengen an Schwefelsäure verwendet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem Badbehälter
mit Anode und Kathode, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (2) in eir.em kasten- oder
rohrförmigen Diaphragmabehälter (4) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Diaphragmabehälter aus einem bei
hohen Temperaturen gebrannten Gemisch aus Tonerdesilikaten besteht und Poren mit einer Weite
von etwa 1 μιη aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (2) Durchbrechungen
(6) aufweist.
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