DE120061C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B41N—PRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
- B41N3/00—Preparing for use and conserving printing surfaces
- B41N3/03—Chemical or electrical pretreatment
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- Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Für die Verwendung von Metallplatten für Flachdruck sind bisher Verfahren zur Anwendung
gelangt, durch welche auf denselben wasseranziehende Schichten nur entweder durch
directes oder mechanisches Auftragen (Aufstreichen, Aufstäuben u. s. w.) der Schichtmasse
oder durch Aufbringen solcher Substanzen erzeugt wurden, die geeignet sind, mit dem
Metall der Platte in chemischer Reaction die Schichtmasse zu bilden.
Diesen Verwendungsarten gegenüber besteht die neue Erfindung in der Anwendung der
Elektrolyse zu dem gleichen Zwecke in der Weise, dafs die zu behandelnde Platte die
eine Elektrode bildet, und dafs als Elektrolyt die wässerige Lösung einer Substanz dient,,
deren zur Platte wanderndes Ion geeignet ist, mit dem Metall der Platte die wasseranziehende
Schicht oder doch wenigstens eine oberflächliche Schicht zu bilden, die durch eine weitere
Behandlung in eine wasseranziehende umgewandelt werden kann.
Das Verfahren ist ähnlich, wie das für die Herstellung von Aetzungen bereits bekannte
(vergl. Wald ο w's Encyclopädie der graphischen Künste, Seite 219, das Verfahren von
Devincenzi in dem Artikel Elektrographie). Der Unterschied besteht darin, dafs in dem
vorliegenden Fall, in dem es sich um Flachdruck handelt, unlösliche, in jenem dagegen,
der sich auf Aetzungen bezieht, lösliche Verbindungen entstehen.
Für den Zweck der vorliegenden Erfindung ist es dabei gleichwerthig, ob das zu verwendende
Metall als Anode oder als Kathode zur Verwendung kommt, und weiter ist es für die Ausübung der Erfindung : gleich, ob sich
eine Fettzeichnung bereits auf der Platte befindet oder nicht.
Das gleiche Verfahren, das zur Erzeugung der wasserlöslichen Schicht dient, kann auch,
umgekehrt angewendet, zur Entfernung dieser Schichten zwecks Reinigung der Platte dienen,
und zwar wiederum ohne Rücksicht darauf, ob die fette Zeichnung noch auf der Platte
haftet oder nicht, und ob die Druckplatte nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt ist,
oder in der bisherigen Weise. Die Schicht kann durch die Elektrolyse ganz oder theil-.
weise gelöst oder ihre Substanz derart verändert werden, dafs ihre vollständige Lösung
durch andere Mittel leicht möglich ist. Diese Art der Anwendung kommt naturgemäfs dem
oben erwähnten Verfahren von Devincenzi schon näher, unterscheidet sich von ihm aber
noch dadurch, dafs nicht das Metall der Druckplatte in Lösung geht, sondern nur die wasseranziehende
Schicht.
Für die Erreichung des erstrebten Zweckes kann die Elektrolyse auf verschiedene Weise
bewerkstelligt werden, entweder allgemein durch Stromzuführung in Form von Gleich- oder
Wechselstrom oder in speciellen Fällen durch Bildung eines galvanischen Elementes, dessen
eine Elektrode die für den Druckzweck bestimmte Platte ist. Unterschiede in den verwendeten
Elektrolyten bedingen Unterschiede in den Resultaten; für die Ausführungsform
ist dies aber bis zu einem gewissen Punkte gleich. Für die als normal geltenden Verhältnisse
hat der Elektrolyt weder auf die Platte noch auf die Zeichnung Einflufs, so lange der
Strom geöffnet ist. Die Einwirkung beginnt oder endet mit Schliefsen oder Oeffneh des
Stromes. Für die Platten können die Metalle oder Legirungen verwendet werden, deren
Farbe Dichtigkeit, Festigkeit und _ chemische Eigenschaften eine praktische Verwendbarkeit
zulassen.
Die Ausübung kann so bewerkstelligt werden, dafs entweder die Platte ganz in den Elektrolyt
eintaucht, a) Tauchverfahren, oder dafs der Platte Strom und Elektrolyt durch ein
Wischen mit einer umhüllten Elektrode züge- " theilt wird, b) Wischverfahren.
1. a) Tauchverfahren. Die Platte wird an einem Tragstab befestigt, welcher über der
längeren Seite eines offenen Gefäfses-aufliegt; sie hängt in einem entsprechend gröfseren
Gefäfs und ist mit der Energiewelle leitend verbunden. Dieser ersten Elektrode gegenüber
wird eine zweite in einigem Abstand in der gleichen Weise aufgehängt. Der wässerige
Elektrolyt in dem Gefäfse besteht aus einer 2 bis 3 proc. Lösung von Substanzen, wie
oben charakterisirt. Der bisher unterbrochene Strom wird geschlossen, die Stromdichte sei
0,05 bis 0,1 Ampere pro qdm der Platte, die Dauer der Einwirkung je nach der Gröfse derselben
2 bis 5 Minuten.
Nach oder während der Stromunterbrechung wird die Platte herausgenommen und abgewaschen
und dann weiter behandelt, wie üblich.
b) Wischverfahren. Die Verhältnisse sind für die leitend verbundene Elektrode dahin
abgeändert, dafs sie horizontal aufliegt; der Elektrolyt ist eine neutrale Lösung von geeigneter Substanz. Die Schicht wird hergestellt,
indem Elektrolyt in dünner Auftragung auf der horizontalen, als Elektrode dienenden
Platte ausgebreitet wird, und aun vermittelst eines durchtränkten Wischers., mit dem man
langsam und leicht über die Platte fährt, Energie und neuer Elektrolyt zugeführt wird.
Der Wischer besteht aus einer flachen Metallscheibe, etwa ι qdm grofs, mit Moleskin umhüllt
und mit isolirtem Handgriff versehen. Die Scheibe ist leitend mit der Energiequelle
verbunden, der Stromschi ufs wird bewirkt, wenn der Wischer mit Elektrolyt angefeuchtet
die horizontale Platte berührt. Einwirkungsdauer 6 bis 10 Minuten, je nach der Gröfse
der Platte bei einer Stromdichte von 0,05 bis o,y Ampere pro qdm.
2. Bei gleicher Form der Ausführung wie unter i. a) und b) erhält man bei Verwendung
solcher Substanzen, deren an die Platte wanderndes Ion mit dem Metalle der Platte kein
ν unlösliches Salz bildet, doch aber eine Schicht, welche durch nachträgliche Behandlung in ein
der Ausführung unter 1. völlig gleiches Salz übergeführt wird. Nach Stromschlufs wird
die Platte abgewaschen. Die Platte wird dann mit einer verdünnten Lösung einer geeigneten
Säure überstrichen, worauf sofort wiederum abgewaschen und wie üblich verfahren wird.
3. Zum Zwecke der Reinigung von er-. ledigten Platten nach dem Druck, u. s. w. verfährt man umgekehrt, wie unter 1., indem
man bei ausschliefsender . Verwendung von Gleichstrom die Platte als Kathode verwendet.
Zweckmäfsig entfernt man die Druckfarbe und andere Unreinigkeiten vorher, hängt die Platte
in den Elektrolyt ein, wie unter 1. a), oder verfährt damit wie unter 1. b) und schliefst
den Ström für einige Zeit. Hierdurch wird
das Anion, welches seither in der Schicht fest- · gehalten war, entfernt und nach der positiven
Elektrode transportirt, während das Metalloxyd der Kathode entweder zu Metall oder einer
niedrigeren Sauerstoffverbindung des Metalles reducirt wird. Die Platte kann direct nach
leichtem Abschleifen alsbald wieder in Gebrauch genommen werden. Der Elektrolyt ist
hierbei am besten eine neutrale Lösung.
Im Ganzen ist die Verwendung von Gleichstrom vorzuziehen, da dann die einfachsten
Verhältnisse obwalten, auch praktische Gründe sind bestimmend, da ein oder zwei Accumulatoren
für die gröfsten Flächen bei genügender Zeit und kleiner Stromstärke jede nothwendige
Einwirkung hervorbringen können.
Man wird auch zweckmäfsig immer die einfachsten Verhältnisse anwenden, namentlich die
Zeichnung oder den Umdruck am besten vor der Bildung des unlöslichen Salzes auf der
Platte aufbringen, weil hierdurch jeder Zweck am kürzesten und ökonomischsten erreicht
werden kann; sollen die Platten nach der Schichtbildung mit Zeichnung ■ oder Umdruck
versehen werden, so müssen dieselben erst entsäuert werden, und dann bezeichnet und
einer nochmaligen Behandlung unterworfen werden. Die mit Zeichnung oder Umdruck versehenen Stellen sind schon durch den Fettgehalt
genügend geschützt, besser aber ist es, bei den Umdrucken durch Einpudern von Kolophonium die Isolation zu verstärken; man
kann auch andere schlecht leitende Materialien anwenden.
Für lithographische Zeichnung wird, wie seither, Tusche und Kreide benutzt, vor dem
Fertigstellen der Schicht mit Tauchverfahren wird mit saurem Gummi vorgeätzt. Am besten
können als Platten Aluminium und dessen Legirungen, reines Zink und dessen Legirungen
mit Nickel, Kupfer und Aluminium verwendet werden.
Für den Elektrolyt können alle die Substanzen verwendet werden, deren Ion mit dem
'Metall eine unlösliche Schicht bilden, zweckmäfsig
wählt man aber die Salze der Alkalien mit phosphoriger Säure, Phosphorsäure und Flufssäure aus, die sauerstoffreicheren Salze bei
kurzer Einwirkungsdauer. Neben diesen hauptsächlichen Salzen sind aber auch andere verwendbar,
für jedes Metall eignet sich eine Substanz am besten. Auch solche Substanzen
sind nicht ausgeschlossen, deren Ion während der Elektrolyse zerfällt, wenn nur die einfacheren
gebildeten Ionen eine Schichtbildung hervorrufen, selbst wenn andere Substanzen anwesend sind oder zugesetzt wurden, welche
an und für sich das Metall der Platte auflösen würden, vorausgesetzt, dafs diese Substanzen
die Bildung der Schicht nicht verhindern. Der Elektrolyt ist für gewöhnlich eine wässerige
Lösung; die bei der Elektrolyse ausscheidenden Ionen müssen dem Elektrolyten wieder zugeführt
werden, am zweckmäßigsten durch Zugabe von Substanz, Wasser oder Säure.
Die nach diesen Vorschriften behandelten Platten erfüllen die Bedingungen, auf welche
der lithographische Druck basirt ist, sie haben wasseranziehende Schicht und blanke fettanziehende Metallstellen, d. h. Zeichnung.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Ueberziehen metallener Flachdruckplatten (einschliefslich solcher aus Legirungen) mit einer wasseranziehenden Schicht, vor oder nach dem Aufbringen der Zeichnung, sowie zum Entfernen wasseranziehender Schichten von solchen Platten zum Zwecke der Reinigung, gekennzeichnet durch die Anwendung der Elektrolyse in der Weise, dafs die zu behandelnde Platte die eine Elektrode bildet, und dafs als Elektrolyt eine Substanz dient, deren zur Platte wanderndes Ion geeignet ist, mit dem Metall der Platte eine Schicht zu bilden, die entweder selbst als wasseranziehende Schicht dienen oder durch weitere chemische Behandlung in eine solche verwandelt werden kann, bezw. geeignet ist, die Substanz der Wasser anziehenden Schicht zu reduciren bezw. ganz oder theilweise aufzulösen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT19727D AT19727B (de) | 1900-02-05 | 1901-06-05 | Verfahren zum Überziehen metallener Flachdruckplatten mit einer wasseranziehenden Schicht durch Elektrolyse. |
Publications (1)
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DE120061C true DE120061C (de) |
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DE (1) | DE120061C (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4566960A (en) * | 1984-01-05 | 1986-01-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for electrochemical roughening of aluminum useful for printing plate supports, in an aqueous mixed electrolyte |
US4566959A (en) * | 1984-01-05 | 1986-01-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical roughening of aluminum useful for printing plate supports, in an aqueous mixed electrolyte |
US4566958A (en) * | 1984-01-05 | 1986-01-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for electrochemical roughening of aluminum useful for printing plate supports, in an aqueous mixed electrolyte |
US4661219A (en) * | 1985-02-06 | 1987-04-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical roughening of aluminum for use in printing plate supports |
US4666576A (en) * | 1985-02-06 | 1987-05-19 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical roughening of aluminum for use in printing plate supports |
US4671859A (en) * | 1985-09-20 | 1987-06-09 | Hoeschst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical graining of aluminum for use as printing plate supports |
US4824535A (en) * | 1986-10-17 | 1989-04-25 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical graining of aluminum for use in printing plate supports |
US4840713A (en) * | 1987-05-26 | 1989-06-20 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical roughening of aluminum for use in printing plate supports |
-
1900
- 1900-02-05 DE DE1900120061D patent/DE120061C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4566960A (en) * | 1984-01-05 | 1986-01-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for electrochemical roughening of aluminum useful for printing plate supports, in an aqueous mixed electrolyte |
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US4661219A (en) * | 1985-02-06 | 1987-04-28 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the electrochemical roughening of aluminum for use in printing plate supports |
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