DE2819685B2 - Elektrolyt für eine galvanische Primärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung - Google Patents

Elektrolyt für eine galvanische Primärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung

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Description

Die Erfindung betrifft einen Elektrolyten für eine galvanische Primärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oüer einer Aluminiumlegierung und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Galvanische Primärzellen mit einer negativen Elektrode aus Aluminium ergeben eine erheblich geringere Zellspannung, als theoretisch zu erwarten wäre. Dies wird in einem neutralen Medium unter anderem durch Bildung einer passivierenden Oxidschicht aus der Aluminiumelektrode verursacht, wcl · ehe die Auflösung des Aluminiums behindert. In nichtoxidiercnden Säuren oder alkalischen Lösungen wird eine solche Oxidschicht zwar nicht gebildet, doch wird infolge der starken Korrosion unter Wasserstoffentwicklung an der Elektrode ein weit weniger negatives Potential eingenommen als der Aluminiumauflösung allein entsprechen würde.
Um die Zellspannung auch bei höheren Stromdichten zu verbessern ist es bekannt, Aluminium-Primärzellen vorzugsweise bei erhöhter Temperatur (50° C-80° C) zu betreiben und/oder einen umlaufenden Elektrolyten vorzusehen, wodurch die Konzentrationspolarisation durch die Reaktionsprodukte möglichst klein gehalten wird. Weiterhin ist bekannt, daß durch geeignete Wahl des Elektrodenmaterials Verbesserungen der Zellspannung erzielt werden können. Wird als Ausgangsmaterial besonders reines Aluminium oder werden Legierungen des Aluminiums mit Gallium oder Indium gewählt, so wird eine Verschiebung des Ruhcpotentials der Aluminiumelektrode zu negativeren Werten hin beobachtet. Hei höheren Stromdichten zeigen sich ebenfalls bessere Werte, wenn die Aluminiumelektrode!! tierartige Legierungszusätze enthalten. Die genannten Legierungen sind jedoch in nachteiliger Weise nicht handelsüblich und in der Herstellung tcuc.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für eine galvanische Primärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung einen Elektrolyten zu entwickeln durch den die Zelleneigenschaften ohne den Einsatz der teueren, Legierungszusätze aus Gallium oder Indium enthaltenden Aluminiumelektroden verbessert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge-
löst, daß der Elektrolyt Ionen des Galliums, Indiums und/oder Thalliums enthält.
Zwar ist aus der DE-AS 1806134 für galvanische Primärzellen mit einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung die Verwen-Gung eines alkalischen Elektrolyten bekannt, der zur Herabsetzung der Eigenkorrosion Blei-, Zinn- oder Zinkverbindungen enthält. Vergleichsversuche haben jedoch ergeben, daß derartige Elektrolytzusätze nur geringen Einfluß zeigen, hingegen beim Vorhandensein^von Gallium-, Indium- und/oder Thalliumionen im Elektrolyten sowohl das Ruhepotential wesentlich geringere Werte einnimmt als auch die Spannungslage im belasteten Zustand wesentlich günstigere Werte aufweist und damit die Zelleneigenschaft erheblich verbessert wird.
Der Gehalt an Gallium-, Indium- und/oder Thalliumionen im Elektrolyten kann dem Zellentyp günstig angepaßt werden. Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der Elektrolyt diese Ionen in einer
Menge von 0,00.» bis 0,1 MoI pro Liter enthält.
Die Herstellung des Elektrolyten mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Ionen kann dadurch geschehen, daß entweder den Elektrolyten Gallium-, Indium- und/oder Thalliumverbindungen zugesetzt werden, welche dissoziieren, oder es ist möglich, daß in dem Elektrolyten Gallium-, Indium- und/oder Thalliumionen auf elektrolytischem Wege mit anodisch geschalteten und aus metallischem Gallium, Indium oder Thallium bestehenden Elektroden erzeugt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Verbindungen aus Gallium, Indium oder Thallium allein oder gemischt zuzugeben. Ebenso können die vorgenannten Ionenkonzentrationen in Abhängigkeit von den Umständen
*s höher oder niedriger gewählt werden. Weiterhin sind auch etwaige andere Verfahren zur Überführung von Gallium, Indium und/oder Thallium in Ionenform anwendbar.
Es wurde beispielsweise festgestellt, daß bei einer
5» handelsüblichen Aluminiumlegierung (99,9 Al; ca. 0,5% Mg) in einer 7 η-Kalilauge und bei einer Temperatur von 60° C das Ruhepotential von ca. — 1,5 V gegenüber einer Normalwasserstoffelektrode durch Zusatz von 0,003 Mol Ga1+ pro Liter Elektrolyt auf ca. — 1,75 V gegenüber einer Normalwasserstoffclektrode gesteigert wird. Bei Belastung mit einer Stromdichte von ca. 600 mA/cm2 und einer positiven Silbersinterelektrode als Gegenelektrode erhöhte sich die Zellspannung bei den genannten Bedingungen
M) durch den Zusatz von 0,003 Mol Ga1+ pro Liter Elektrolyt von ca. 1,35 V auf ca. l,K5 V. Der Elektrolyt wurde während der Messung umgewälzt.
In dem Diagramm sind Ergebnisse von Meßversuchen wiedergegeben, wobei die Normalpotentialc ei-
'ö tier Elektrode aus einer Aluminiumlegierung (9°.9 Al; 0,5% Mg) gegenüber einer Kalomel-Bezugsclcktrodc (gesättigt) in Abhängigkeit von der Stromdichte (mA/cm2) für verschiedene Elektrolytzusätze gezeigt
tv" Kurve
Kurve
Kurve
Wi Kurve
ίΐ Kurve
rl· Kurve
W
sind, AJs Elektrolyt wurde eine 6 η-Kalilauge von 60° C verwendet, welcher bei den Kurven 1 bis folgende Zusätze enthielt;
Kurve 1; kein Zusatz
2: 1 g/l Ga
3: 1 g/l In
4: 2g/m
5: 2 g/l Pb
6: 0,2 g/I Pb
7: 5 g/l Zn
Kurve 8: 0,2 g/l Zn
Kurve 9: 2 g/l Sn
Kurve 10; 0,2 g/l Sn
Die Meßversuche zeigen, daß sowohl das Ruhepotential als auch die Spannungslage im belasteten Zustand durch den Zusatz von Gallium-, Indium- und Thalliumionen (Kurven 2 bis 4) deutlich mehr verbessert werden, als es durch den Zusatz von Blei-, Zink- und Zinnionen möglich ist. Die Kurve 1 zeigt die Verhältnisse bei einem Elektrolyt ohne Zusatz.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche;
1. Elektrolyt für eine galvanische Priraärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt Ionen des Galliums, Indiums und/oder Thalliums enthält.
2. Elektrolyt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt die Gallium-, Indium- oder Thalliumionen in einer Menge von 0,001 bis 0,1 Mol pro Liter enthält,
3. Verfahren zur Herstellung eines Elektrolyten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektrolyten Gallium-, Indium- und/ oder Thalliumverbindungen zugesetzt werden.
4. Verfahren zur Herstellung eines Elektrolyten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Elektrolyten Gallium-, Indium- und/ oder Thalliumionen auf eiektrolytischem Wege mit anodisch geschalteten und aus metallischem Gallium, Indium oder Thallium bestehenden Elektroden erzeugt werden.
DE19782819685 1978-05-05 1978-05-05 Elektrolyt für eine galvanische Primärzelle mit wenigstens einer negativen Elektrode aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung Expired DE2819685C3 (de)

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FR2426340A1 (fr) 1979-12-14
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