DE19505023A1 - Textilmaschine mit einer zentralen Steuereinrichtung und dezentralen Steuereinrichtungen an den Arbeitsstellen - Google Patents
Textilmaschine mit einer zentralen Steuereinrichtung und dezentralen Steuereinrichtungen an den ArbeitsstellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl
gleichartiger Arbeitsstellen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Textilmaschinen arbeiten heutzutage vollautomatisch. Die
Voraussetzungen dafür schaffen leistungsstarke Rechner in den
Steuereinrichtungen. In der Regel werden die zur Steuerung
einer Textilmaschine erforderlichen Daten in eine zentrale
Steuereinrichtung an der Textilmaschine eingegeben. Die
Arbeitsstellen enthalten jeweils Steuereinrichtungen mit
sogenannten Arbeitsstellenrechnern, die den Arbeitsablauf an
den Arbeitsstellen weitgehend selbsttätig steuern. Die dazu
erforderlichen Daten werden ihnen von der zentralen
Steuereinrichtung übermittelt. Insbesondere nach einem Neustart
der Maschine, wie er beispielsweise nach einem Partiewechsel
erfolgt, können auch komplette Programme zur Steuerung einer
Arbeitsstelle sowie ihres Garnqualitätsprüfers, des sogenannten
Reinigers, die an der zentralen Steuereinrichtung eingelesen
worden sind, an die einzelnen Arbeitsstellen übermittelt
werden. Zur Kontrolle der einzelnen Arbeitsstellen können von
der zentralen Steuereinrichtung Ereignisdaten, Produktionsdaten
und Garnqualitätsdaten abgefragt und zu Protokollen
zusammengestellt werden.
Aus der DE 39 28 831 A1 ist es bekannt, wie der Datenaustausch
zwischen den Steuereinrichtungen der Arbeitsstellen einer
Textilmaschine und deren zentraler Steuereinrichtung erfolgen
kann und welche Infrastruktur dazu angelegt ist. Bei der
bekannten Textilmaschine ist jeder Arbeitsstellenrechner einer
Steuereinrichtung einer Arbeitsstelle über einen Datenbus mit
dem Rechner der zentralen Steuereinrichtung der Textilmaschine
verbunden. Der Garnqualitätsprüfer ist hierbei an den
Arbeitsstellenrechner angeschlossen. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, die Daten der Reiniger über ein eigenes Bussystem
einem eigenen Rechner in der zentralen Steuereinrichtung
zuzuleiten. Das Bussystem einer Vielstellen-Textilmaschine muß
also dazu ausgelegt sein, eine Vielzahl von Daten gleichzeitig
ungestört übertragen zu können. Bei einer Offenend-
Spinnmaschine beispielsweise können bis zu 300 Spinnstellen
über einen gemeinsamen Bus mit dem Rechner der zentralen
Steuereinrichtung verbunden sein.
Um eine störungsfreie Datenübertragung zwischen dem zentralen
Rechner und den jeweiligen Arbeitsstellenrechnern und
gegebenenfalls den Garnqualitätsprüfern in beiden Richtungen
sicherzustellen, ist ein sorgfältiger Einbau und Anschluß der
Busleitungen und der Koppelbausteine erforderlich, was
aufwendig ist. Damit eine richtige Zuordnung der Daten zu den
einzelnen Arbeitsstellen möglich ist, wird jeder Arbeitsstelle
eine Adresse zugeordnet, die aus eine Code besteht. Dieser Code
muß bei jeder Datenübertragung hinzugefügt werden, damit die
Daten an die richtige Arbeitsstelle adressiert werden können
beziehungsweise der Arbeitsstelle zugeordnet werden können,
welche die Daten gesendet hat. Das Adressieren und Decodieren
erfordert Rechnerkapazität und Zeit. Durch Codierungsfehler
können Daten verlorengehen oder falsch zugeordnet werden.
Erfolgt die Codierung mechanisch mittels eines bestimmten
Verdrahtungsschemas, ist der Aufwand für die Installation
besonders groß. Außerdem ist eine solche Codierung aufgrund der
begrenzten Anzahl von Leitungen nur für eine wesentlich
kleinere Zahl von Arbeitsstellen brauchbar als beispielsweise
bei einer Offenend-Spinnmaschine vorhanden sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, an einer
Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen
den Datenaustausch zwischen der zentralen Steuereinrichtung und
den einzelnen Arbeitsstellen zu vereinfachen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit Hilfe der
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
beansprucht.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Installation
eines aufwendigen Datenbussystems zwischen der zentralen
Steuereinrichtung der Maschine und den dezentralen
Steuereinrichtungen und gegebenenfalls den Garnqualitätsprüfern
an den einzelnen Arbeitsstellen entfällt. Damit entfällt auch
die Adressierung der zu übertragenen Daten mittels eines Codes,
der beim Empfänger der Daten jeweils decodiert werden muß, was
entsprechende Programme und Speicherkapazität einspart und den
Rechenaufwand in der zentralen Steuereinrichtung senkt.
Weiterhin werden Material- und Montagekosten gespart.
Erfindungsgemäß findet ein Datenaustausch immer dann statt,
wenn die Serviceeinrichtung mit der auf ihr angeordneten
zentralen Steuereinrichtung vor einer Arbeitsstelle
positioniert ist.
Weiterhin entfällt für die Serviceeinrichtung eine gesonderte
Steuereinrichtung. Die von dieser Steuereinrichtung zu
realisierende Funktion wird zusammen mit der Steuerung der
Maschine von einem gemeinsamen Rechner ausgeübt, der
Bestandteil der Steuereinrichtung auf der Serviceeinrichtung
ist.
Beim Neustart einer Textilmaschine, beispielsweise nach einem
Partiewechsel einer Offenend-Spinnmaschine, werden die
arbeitsstellenbezogenen, die partiebezogenen oder die
garnqualitätsbezogenen Daten in die zentrale Steuereinrichtung
auf dem Anspinnwagen eingelesen. Danach fährt dieser von
Spinnstelle zu Spinnstelle, an denen jeweils das Einlesen der
Daten und das Anspinnen in derselben Position erfolgt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung können an den
Arbeitsstellen auch vollständige Programme eingelesen werden.
Da ein Einlesen eines Programms in der Regel einen größeren
Aufwand an Zeit und Übertragungskapazität erfordert als die
Übermittlung einiger Ereignisdaten, wäre ein bekanntes
Bussystem während des Einlesens eines Programms für den
Austausch anderer Daten blockiert. Da die erfindungsgemäße
Textilmaschine kein solches Bussystem aufweist, können beim
Laden eines Programms an einer Arbeitsstelle andere
Arbeitsstellen nicht gestört werden.
Das Erstellen von Protokollen, beispielsweise mit Angaben über
die Qualität des Garnes anhand der Dickstellen, Dünnstellen
usw. oder über den Wirkungsgrad der Maschine aufgrund von
Fadenschnitten, durchgeführten Fadenverbindungen oder
Rotlichtschaltungen kann ohne Datenbus erfolgen. Die
Ereignisdaten, die Produktionsdaten und die Garnqualitätsdaten
werden jeweils in den Rechnern der Steuereinrichtungen der
Arbeitsstellen so lange gespeichert, bis daß die
Serviceeinrichtung sich aufgrund einer durchzuführenden
Servicearbeit, beispielsweise zur Durchführung eines
Anspinners, an einer Arbeitsstelle positioniert hat. Immer dann
können die Daten aus dem Speicher des Rechners der dezentralen
Steuereinrichtung abgefragt und verarbeitet werden. Die
Protokolle können an der zentralen Steuereinrichtung an einer
Einrichtung zur Ausgabe von Daten ausgegeben werden,
beispielsweise in Form von Ausdrucken oder auf einem
Bildschirm.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer entlang
der Arbeitsstellen verfahrbar angeordneten Serviceeinrichtung
mit auf ihr angeordneter zentraler Steuereinrichtung und
Fig. 2 die Situation während eines Datenaustauschs zwischen
einer Spinnstelle und der vor ihr positionierten
Serviceeinrichtung.
In Fig. 1 ist schematisch eine Rotorspinnmaschine 1 in der
Aufsicht dargestellt. Es sind in den Darstellungen nur die zur
Erläuterung der Erfindung wesentlichen Merkmale dargestellt und
beschrieben.
An der Rotorspinnmaschine 1 ist zwischen der Antriebseinheit 2,
in der sich alle Antriebsaggregate für den Antrieb der
Spinnstellen und der Spulapparate befindet, und der Endeinheit
3, welche die Sauganlagen zur Erzeugung des Unterdrucks
enthält, eine Vielzahl von Spinnstellen 4 angeordnet. Jede
Spinnstelle 4 enthält eine dezentrale Steuereinrichtung 5. Auf
einer sich entlang der Spinnstellen 4 hinziehenden Schiene 6
fährt eine Serviceeinrichtung 7. Es kann beispielsweise ein
Anspinnwagen sein, dessen Aufbau und Aufgabe aus dem Stand der
Technik bekannt ist, beispielsweise aus der DE 38 01 965 A1
oder aus der DE 43 13 523 A1.
Neben den zur Durchführung seiner Servicearbeiten
erforderlichen Einrichtungen trägt der Anspinnwagen im
vorliegenden Ausführungsbeispiel die zentrale Steuereinrichtung
8 mit einer Eingabeeinrichtung 9 für die partiebezogenen, die
garnqualitätsbezogenen und die arbeitsstellenbezogenen Daten
sowie eine Einrichtung 10 zur Ausgabe der Ereignisdaten, der
Produktionsdaten und der Garnqualitätsdaten, welche auch zu
Protokollen zusammengefaßt sein können, beispielsweise über den
Verlauf einer Schicht oder einer Partie. Der zentrale Rechner
11 speichert also die eingegebenen Daten zur Übermittlung an
die einzelnen Arbeitsstellen. Er verarbeitet die von den
einzelnen Arbeitsstellen eingelesenen Daten und erstellt daraus
die entsprechenden Protokolle.
Sowohl die Serviceeinrichtung 7 als auch die einzelnen
Spinnstellen 4 sind jeweils mit Einrichtungen 12
beziehungsweise 13 zum Datenaustausch ausgestattet. Jedesmal
dann, wenn sich die Serviceeinrichtung 7 vor einer der
Spinnstellen 4 positioniert hat, ist über diese Einrichtungen
12 und 13 ein Datenaustausch zwischen der zentralen
Steuereinrichtung 8 und der dezentralen Steuereinrichtung 5 an
der Spinnstelle 4 möglich. Wie diese Einrichtungen zum
Datenaustausch aufgebaut sein können und wie sie arbeiten, ist
beispielsweise in der DE 38 41 464 A1 dargestellt und
beschrieben. Es sind Einrichtungen zum Ruf, zum Empfang des
Ruf es und zur Dialogführung mit einer bidirektionalen,
drahtlosen Datenübermittlung. Mit diesen Einrichtungen ist eine
berührungslose bidirektionale Datenübermittlung zwischen der
zentralen Steuereinrichtung 8 auf der Serviceeinrichtung 7 und
einer dezentralen Steuereinrichtung 5 an einer Spinnstelle 4
möglich. Neben diesen bekannten Einrichtungen ist auch ein
Datenaustausch auf optischem oder akustischem Wege denkbar.
Auch eine mechanische Kopplung, beispielsweise über
Schleifkontakte im Bereich der jeweiligen Spinnstellen, ist
denkbar.
In Fig. 2 ist die Situation während eines Datenaustauschs
zwischen der zentralen Steuereinrichtung auf der
Serviceeinrichtung und der dezentralen Steuereinrichtung einer
Spinnstelle dargestellt. An einer Spinnstelle 4 der
Rotorspinnmaschine hat sich die verfahrbare Serviceeinrichtung
7 positioniert. Die Spinnstelle ist nur schematisch mit ihren
wichtigsten Merkmalen dargestellt.
Der Maschinenrahmen 14 trägt einen Oberbau 15, auf dessen
Fahrschiene 6 die Serviceeinrichtung 7 mit einem hier nicht
dargestellten Antrieb verfahrbar gelagert ist. Ein Kragarm 16
stützt sich mit Lauf- und Antriebsrädern, von denen ein Rad 17
hier gezeigt ist, auf der Schiene 6 ab und trägt die
Serviceeinrichtung 7. Diese stützt sich mit einem weiteren Rad
18 auf einer Laufschiene 19 ab, die sich entlang der Maschine
hinzieht und jeweils auf der sogenannten Spinnbox 20 angeordnet
ist.
In der Spinnbox 20 wird in bekannter Weise das Offenend-Garn
gesponnen. Dazu wird aus einer unterhalb der Spinnbox 20
stehenden Kanne 21 Faserband 22 über einen sogenannten
Verdichter 23 in die Spinnbox eingezogen. Aus dem
Abzugsröhrchen 24 wird mittels eines Abzugswalzenpaars 25 der
gesponnene Faden 26 abgezogen. Die Garnqualität wird in einem
Garnqualitätsprüfer 27, einem sogenannten Reiniger, geprüft.
Bei unzulässigen Dick- oder Dünnstellen sowie bei Moire-
Effekten wird das Garn mit einer in dem Garnqualitätsprüfer
integrierten Schneideinrichtung geschnitten.
Während des Spinnbetriebs wird der Faden 26 mittels eines
Fadenführers 28 in Kreuzlagen auf eine Kreuzspule 29 abgelegt.
Diese liegt mit ihrer Umfangsfläche auf einer Wickelwalze 30
auf, die sich in Pfeilrichtung 31 dreht und die Kreuzspule 29
in Pfeilrichtung 32 antreibt. Die Kreuzspule 29 wird von einem
schwenkbar am Maschinenrahmen 14 angeordneten Spulenrahmen 33
getragen.
Die Fig. 2 zeigt die Serviceeinrichtung 7 in einer Position vor
der Spinnstelle 4. In dieser Position kann die
Serviceeinrichtung 7, beispielsweise ein Anspinnwagen, der
zusätzlich mit Reinigungseinrichtungen für die Spinneinrichtung
ausgestattet ist, Servicearbeiten vornehmen. Dazu gehört
beispielsweise die präventive Reinigung des Rotors der
Offenend- Spinnstelle.
An der Serviceeinrichtung 7 ist die Eingabeeinrichtung 9
angedeutet. Es kann beispielsweise eine Tastatur sein, mit der
die arbeitsstellenbezogenen, partiebezogenen sowie die
garnqualitätsbezogenen Daten in den Rechner 11 der zentralen
Steuereinrichtung 8 eingegeben werden können. Der Rechner
speichert diese Daten zunächst in einem Speicher 35. Zum
Neustart einer Spinnstelle, beispielsweise nach einem
Partiewechsel, müssen die Einrichtungen zum Datenaustausch, die
Einrichtung 12 an der Serviceeinrichtung 7 sowie die
Einrichtung 13 an der Spinnstelle 4, gegenüberstehen. Die
Einrichtungen 12 und 13 sind so eingerichtet, daß sie sowohl
als Sender als auch als Empfänger fungieren können. Zum
Einlesen der für den Spinnbetrieb erforderlichen Daten in die
dezentrale Steuereinrichtung 5 werden diese aus dem Speicher 35
gelesen und mittels der als Sender arbeitenden Einrichtung 12
auf die in diesem Fall als Empfänger arbeitende Einrichtung 13
übertragen, von dort in den Rechner 36 der dezentralen
Steuereinrichtung 5 eingelesen und in einem Speicher 37
abgelegt. Die Datenübertragung ist durch die Pfeile 38a auf der
Serviceeinrichtung 7 und 38b an der Spinnstelle 4 symbolisiert.
Nach Beendigung der Dateneingabe und dem Anspinnen, dem
Ingangsetzen der Spinnstelle für den Spinnbetrieb, setzt die
Serviceeinrichtung ihre Fahrt zur nächsten Spinnstelle fort, um
auch dort die für den Spinnbetrieb erforderlichen Daten in die
dortige dezentrale Steuereinrichtung einzulesen und auch dort
den Spinnvorgang zu starten.
Die Durchführung von Servicearbeiten an den Spinnstellen 4 wird
von dem zentralen Rechner 11 auf der Serviceeinrichtung 7
gesteuert. Über die Eingabeeinrichtung 9 können Daten
eingelesen werden, die für den Betrieb der Serviceeinrichtung 7
relevant sind. Diese Daten können in einem Speicher 40 abgelegt
werden. Die Steuereinrichtung 11 der Serviceeinrichtung 7 kann
an die dezentrale Steuereinrichtung 5 der Spinnstelle 4
beispielsweise ein Signal übermitteln, damit für einen
Anspinnvorgang das Abzugswalzenpaar 25 geöffnet wird. Aufgrund
des Signals der Steuereinrichtung 11 auf der Serviceeinrichtung 7
wird die Steuereinrichtung 5 der Spinnstelle 4 über die
Signalleitung 25a eine Einrichtung ansteuern, mittels derer das
Abzugswalzenpaar 25 geöffnet wird. Durch den Doppelpfeil 42
wird angedeutet, daß die Steuereinrichtung 11 direkten Zugriff
auf Einrichtungen der Serviceeinrichtung 7 hat.
Während des Spinnbetriebs, immer dann, wenn die
Serviceeinrichtung 7 vor einer Spinnstelle 4 positioniert ist,
um eine Servicearbeit auszuführen, ist es möglich, daß die
zentrale Steuereinrichtung 8 mit der dezentralen
Steuereinrichtung 5 in Verbindung tritt und eine Abfrage der
Ereignisdaten, der Produktionsdaten und der Garnqualitätsdaten
startet. Diese Abfrage wird durch die Pfeile 38c und 38d
symbolisiert. Anhand der Daten kann die zentrale
Steuereinrichtung 11 beispielsweise feststellen, ob an einer
Spinnstelle 4 Abweichungen von einem vorgegebenen Standard,
beispielsweise von beim Neustart eingelesenen Daten, auftreten,
die sich in Qualitätsmängeln des Garns niederschlagen. Die
zentrale Steuereinrichtung kann dann selbsttätig eingreifen, um
aufgetretene Fehler durch Vorgabe neuer Daten zu beseitigen
oder um die Spinnstelle stillzusetzen, damit der Fehler durch
eine Bedienperson behoben werden kann.
Die Garnqualitätsdaten werden von dem Garnqualitätsprüfer 27,
dem sogenannten Reiniger, festgestellt. Meldungen über
Abweichungen werden über die Signalleitung 27a der
Steuereinrichtung 5 an der Spinnstelle 4 gemeldet. An der
Antriebswelle 43 der Wickelwalze 30 ist ein Signalgeber 44
angeordnet. Mittels eines Sensors 45 werden die Signale des
Signalgebers 44 pro Zeiteinheit gezählt und so die Anzahl der
Umdrehungen in dieser Zeiteinheit ermittelt. Diese Signale
werden über die Signalleitung 45a dem Rechner 36 der
Steuereinrichtung 5 der Spinnstelle zugeführt. Mit Hilfe dieser
Daten kann beispielsweise die bisher gesponnene Garnlänge, die
zu den Produktionsdaten gehört, ermittelt werden.
Mit dem Doppelpfeil 46 an der Steuereinrichtung 5 soll
angedeutet werden, daß noch weitere Daten der Spinnstelle,
beispielsweise von der Spinnbox 20, von der dezentralen
Steuereinrichtung 5 abgespeichert werden. In entgegengesetzter
Richtung können Befehle, beispielsweise an Einrichtungen der
Spinnbox 20, gegeben werden, um für einen Anspinnvorgang die
Einzugswalze auszukuppeln und den Rotor vom Antriebsriemen
abzuheben und abzubremsen.
Die an einer Spinnstelle gesammelten Daten können
beispielsweise in einem Speicher 47 des Spulstellenrechners 36
abgelegt und von der zentralen Steuereinrichtung 8 abgerufen
werden, wenn die Serviceeinrichtung 7 vor der Spinnstelle
positioniert ist. Die Daten können an der Ausgabeeinrichtung 10
abgefragt werden, um Auskunft zu erhalten über den Zustand der
Arbeitsstelle, die Produktion oder die Garnqualität. Um einen
Überblick über einen längeren Zeitraum zu erhalten,
beispielsweise über eine Schicht, mehrere Tage oder über die
Laufzeit einer Partie, kann der Rechner 11 der zentralen
Steuereinrichtung 8 dazu einge-richtet sein, Protokolle zu
erstellen, die arbeitsstellen-, maschinen-, partie-,
garnqualitäts- oder zeitbezogen sein können. Diese Protokolle
können in einem Speicher 48 abgespeichert werden, um dann bei
Abruf über die Ausgabeeinrichtung 10 ausgegeben zu werden,
beispielsweise als Ausdruck 49 auf einem Papierstreifen. Die
Anzeige auf einem Bildschirm wäre ebenfalls denkbar.
Claims (6)
1. Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger
Arbeitsstellen, deren Steuer- und Informationssystem eine
zentrale Steuereinrichtung mit einer Eingabeeinrichtung für
arbeitsstellen-, partie- oder garnqualitätsbezogene Daten
aufweist, wobei an jeder Arbeitsstelle eine dezentrale
Steuereinrichtung angeordnet ist, die zum Datenaustausch mit
der zentralen Steuereinrichtung in Verbindung bringbar ist,
und eine entlang der Arbeitsstellen verfahrbare
Serviceeinrichtung zur Bedienung der Arbeitsstellen
vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Steuereinrichtung (8) und die
Eingabeeinrichtung (9) für die Daten auf der
Serviceeinrichtung (7) angeordnet sind, daß an der
Serviceeinrichtung (7) und an den Arbeitsstellen (4)
Einrichtungen (12, 13) zum Datenaustausch zwischen der
zentralen Steuereinrichtung (8) und den Steuereinrichtungen
(5) der Arbeitsstellen (4) vorgesehen sind, daß bei einer
Zustellung und Positionierung der Serviceeinrichtung (7) an
den Arbeitsstellen (4), insbesondere bei einem Neustart der
Textilmaschine (1) an allen Arbeitsstellen (4) nacheinander,
die Serviceeinrichtung (7) mit der jeweiligen Arbeitsstelle
(4) über die Einrichtungen (12, 13) zum Datenaustausch für
das Einlesen der arbeitsstellen-, partie- oder
garnqualitätsbezogenen Daten aus einem Speicher (35) der
zentralen Steuereinrichtung (8) in den Rechner (36) der
Steuereinrichtung (5) der Arbeitsstelle (4) in Verbindung
bringbar ist.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Arbeitsstelle (4) ein Garnqualitätsprüfer (27)
zugeordnet ist, daß der Garnqualitätsprüfer (27) mit der
Steuereinrichtung (5) der jeweiligen Arbeitsstelle (4) zum
Datenaustausch in Verbindung (27a) steht und daß die
Eingabeeinrichtung (9) der zentralen Steuereinrichtung (8)
zum Eingeben von Steuerprogrammen für den
Garnqualitätsprüfer (27) eingerichtet ist.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung (9) der zentralen
Steuereinrichtung (8) zum Eingeben vollständiger Programme
zum Steuern der Arbeitsstellen (4) eingerichtet ist.
4. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Durchführung einer Servicearbeit
vor einer Arbeitsstelle (4) positionierte Serviceeinrichtung
(7) mit ihrer zentralen Steuereinrichtung (8) über die
Einrichtungen (12, 13) zum Datenaustausch mit der
Steuereinrichtung (5) der Arbeitsstelle (4) in Verbindung
bringbar ist zur Ermittlung der an der Arbeitsstelle (4)
angefallenen Ereignisdaten, Produktionsdaten oder
Garnqualitätsdaten und gegebenenfalls bei Abweichungen vom
vorgebenen Standard zur Vorgabe fehlerbehebender Daten oder
zum Stillsetzen der Arbeitsstelle (4).
5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an der zentralen Steuereinrichtung (8)
eine Einrichtung (10) zur Ausgabe von Daten vorgesehen ist,
die Auskunft über den Arbeitsstellenzustand, die Produktion
oder die Garnqualität geben.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rechner (11) der zentralen Steuereinrichtung (8) dazu
eingerichtet ist, aus den an den Arbeitsstellen (4)
gesammelten Daten arbeitsstellen-, maschinen-, partie-,
garnqualitäts- oder zeitbezogene Protokolle zu erstellen und
daß diese Protokolle (49) an der Einrichtung (10) zur
Ausgabe von Daten abrufbar sind.
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